"Smooth-Studie" am UKJ

URL: http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM151127_Smoothstudie.pdf
Sicher leben nach Sepsis
Eugen Münch-Preis für "Smooth-Studie" am UKJ
Wie können Sepsis-Patienten auch nach dem Krankenhausaufenthalt optimal versorgt werden?
Wie können Langzeitfolgen reduziert und die Lebensqualität gesteigert werden? Diese Fragen
stehen im Mittelpunkt einer Studie des Institutes für Allgemeinmedizin und des Forschungs- und
Behandlungszentrums Sepsis und Sepsisfolgen ("Center for Sepsis Control & Care", kurz CSCC)
am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Am 24. November wurden die über 40 Forscher der
Studiengruppe mit dem Eugen Münch-Wissenschaftspreis der Münch-Stiftung ausgezeichnet.
Dieser erstmalig ausgelobte Wissenschaftspreis ist mit insgesamt 25.000 Euro dotiert und wurde
an drei Forschergruppen vergeben.
Die Studie mit dem Titel "SMOOTH" (Sepsis survivors monitoring and coordination in outpatient
care - "Sicher Leben nach Sepsis") umfasste 290 Patienten, die auf einer deutschen
Intensivstationen eine Sepsis überlebt hatten. Prof. Dr. Jochen Gensichen, Direktor des Jenaer
Institutes für Allgemeinmedizin, begründet diese vom Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) geförderte - weltweit einzigartige - Studie: "Dank der erfolgreichen Fortschritte
in der Intensivmedizin steigen die Überlebenschancen nach einer Sepsis. Für die Patienten
bedeutet diese hochtechnisierte Medizin jedoch einen großen Einschnitt. Nicht wenige leiden im
weiteren Verlauf noch unter körperlichen und psychischen Folgen. In der sehr spezialisierten
Aufteilung unseres Gesundheitswesens gehen leider oft viele wichtige Informationen für die
Heilung verloren. Letztlich laufen dann die Fäden bei dem aufmerksamen Hausarzt zusammen, so
dass er gut helfen kann - also 'sicher leben nach Sepsis´".
Vernetzung der verschiedenen Behandlungsebenen
Intensivmediziner, Klinikärzte, Hausärzte und so genannte Case Manager wurden vernetzt, um den
Informationsfluss zu verbessern und die langfristige Behandlung abgestimmt durchzuführen. Dazu
gehört auch die aktive Begleitung der Patienten von der Klinik in die Rehabilitation und die weitere
Betreuung durch den Hausarzt. "Die enge und kontinuierliche Vernetzung der verschiedenen
Behandlungsebenen, also Hand in Hand von der Intensivstation bis zum Hausarzt, führt zu einer
deutlichen Verbesserung der Patientensituation", so Gensichen.
Dr. Konrad Schmidt, ärztlicher Leiter der Studie erklärt: "Die Zusammenarbeit mit den
verschiedenen Berufsgruppen war hervorragend und hat diese Studie letztlich möglich gemacht:
Für die Hausärzte bedeutete SMOOTH eine konkrete Hilfe im Praxisalltag, bei den
Intensivmedizinern bestand großes Interesse am weiteren klinischen Verlauf ihrer Patienten, die
sie oft sehr lange auf der Intensivstation betreut hatten. Beide arbeiten ja letztlich für ein und
denselben Patienten."
Sicher leben nach Sepsis
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Kontakt:
Prof. Dr. Jochen Gensichen
Institut für Allgemeinmedizinam Universitätsklinikum Jena
Bachstraße 18
07743 Jena
Tel.: 03641 / 9395800
E-Mail: [email protected]
Meldung vom: 27.11.2015 11:03 Uhr
Eugen Münch-Preis für "Smooth-Studie" am UKJ
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