Internationale Ärzte für deutsche Krankenhäuser: eine Antwort auf den Ärztemangel 29.10.2015 Rechtliche und wertebasierte Rahmenbedingungen Dipl. Theol. Dipl. Jur. Hubert Berschauer, Personalleiter/Justitiar Gliederung A. St. Marien-Krankenhaus Siegen: Kurzvorstellung des Unternehmens B. Der Arzt mit Migrationshintergrund im MKS und Rekrutierungswege C. Rechtliche Rahmenbedingungen D. Wertebasierte Rahmenbedingungen E. Problembereiche F. Ausblick 29.10.2015 Hubert Berschauer Internationale Ärzte für deutsche Krankenhäuser: Eine Antwort auf den Ärztemangel Folie Nr. 2 A. St. Marien-Krankenhaus Siegen gem.GmbH Der Gründer des St. Marien-Krankenhauses: Pfarrer Adam Krengel Gründungsbasis: Aktienkapital. Original Gründungsaktie vom 10.03.1858 29.10.2015 Hubert Berschauer Internationale Ärzte für deutsche Krankenhäuser: Eine Antwort auf den Ärztemangel Folie Nr. 3 A. St. Marien-Krankenhaus Siegen gem. GmbH Aktuelles Unternehmensprofil Unser Unternehmen: Betreiber eines Akutkrankenhauses der Regelversorgung mit 441 Betten und 10 Fachabteilungen und ca. 20.000 stationären Patienten p.a. Betreiber von fünf Wohn- und Pflegeeinrichtungen mit 456 Plätzen und 142 Einheiten für Wohnen mit Service. Betreiber eines Medizinisches Versorgungszentrums mit verschiedenen Kassenarztsitzen. Betreiber eines Zentrums für ambulante orthopädische und kardiologische Rehabilitation und Physiotherapie. Betreiber eines Ambulanten Zentrums (Albertus Magnus) Einer der größten Arbeitgeber der Region Siegen-Wittgenstein mit über 1.800 Arbeitsplätzen, davon 145 Auszubildende! 29.10.2015 Hubert Berschauer Internationale Ärzte für deutsche Krankenhäuser: Eine Antwort auf den Ärztemangel Folie Nr. 4 A. Zertifizierungen und Qualität Systemzertifizierung KH Systemzertifizierung Heime Wie stellen wir uns auf? Unsere Zertifikate und Zentren (vorhanden und aktuell in Vorbereitung) 29.10.2015 Hubert Berschauer Internationale Ärzte für deutsche Krankenhäuser: Eine Antwort auf den Ärztemangel Folie Nr. 5 A. Kennzahlen des Unternehmens Abb. 1: Entwicklung der Mitarbeiterzahlen 2012-2014 29.10.2015 Hubert Berschauer Internationale Ärzte für deutsche Krankenhäuser: Eine Antwort auf den Ärztemangel Folie Nr. 6 A. Kennzahlen des Unternehmens Abb. 2: Anteil männlicher und weiblicher Mitarbeiter/innen im MKS 2012-2014 29.10.2015 Hubert Berschauer Internationale Ärzte für deutsche Krankenhäuser: Eine Antwort auf den Ärztemangel Folie Nr. 7 A. Kennzahlen des Unternehmens Abb. 3: Entwicklung des Altersdurchschnitts im MKS 2012-2014 29.10.2015 Hubert Berschauer Internationale Ärzte für deutsche Krankenhäuser: Eine Antwort auf den Ärztemangel Folie Nr. 8 A. Kennzahlen des Unternehmens Abb. 4: Entwicklung des Altersdurchschnitts nach Dienstarten im MKS 2012-2014 29.10.2015 Hubert Berschauer Internationale Ärzte für deutsche Krankenhäuser: Eine Antwort auf den Ärztemangel Folie Nr. 9 A. Kennzahlen des Unternehmens Abb. 5: Anteil Teilzeitbeschäftigte/r MKS 2012-2014 29.10.2015 Hubert Berschauer Internationale Ärzte für deutsche Krankenhäuser: Eine Antwort auf den Ärztemangel Folie Nr. 10 A. Kennzahlen des Unternehmens Abb. 6: Ausfallstatistik (Krankheit) nach Dienstarten MKS 2014 29.10.2015 Hubert Berschauer Internationale Ärzte für deutsche Krankenhäuser: Eine Antwort auf den Ärztemangel Folie Nr. 11 B. Der Arzt mit Migrationshintergrund und Rekrutierungswege Kennzahlen • • • • • 29.10.2015 Ärzte insgesamt 191 (Köpfe). 59 Ärzte mit Migrationshintergrund (= 30,89 %) aus 27 Ländern. Aus Rumänien 11, aus Syrien 5, aus der Türkei und Indonesien jeweils 4, aus Georgien 3, aus Aserbaidschan, Jordanien, Ägypten, Libanon, Libyen, Polen und Russland jeweils 2. Weitere Länder sind die Niederlande, Montenegro, Spanien, Mazedonien, Griechenland, Tunesien, Nigeria, Gazastreifen, Iran, Verein. Arabische Emirate, Afghanistan, Kasachstan, China, Indien, Mexiko. 13 Ärzte sind schon länger als 5 Jahre in Deutschland. Hubert Berschauer Internationale Ärzte für deutsche Krankenhäuser: Eine Antwort auf den Ärztemangel Folie Nr. 12 B. Der Arzt mit Migrationshintergrund und Rekrutierungswege Rekrutierungswege Personalagenturen Mund-zu-Mund-Werbung Ausschreibungen (v.a. Internet) Initiativbewerbungen Kontakte der Chefärzte aktuell: Flüchtlinge 29.10.2015 Hubert Berschauer Internationale Ärzte für deutsche Krankenhäuser: Eine Antwort auf den Ärztemangel Folie Nr. 13 C. Rechtliche Rahmenbedingungen Berufsrechtliche Zulassung Aufenthaltsrechtliche Bedingungen 29.10.2015 Hubert Berschauer Internationale Ärzte für deutsche Krankenhäuser: Eine Antwort auf den Ärztemangel Folie Nr. 14 C. Rechtliche Rahmenbedingungen Arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen „Dritter Weg“ Dienstvertrag Dienstanweisungen und Verfahrensanweisungen 29.10.2015 Hubert Berschauer Internationale Ärzte für deutsche Krankenhäuser: Eine Antwort auf den Ärztemangel Folie Nr. 15 C. Rechtliche Rahmenbedingungen Artikel 140 GG „Dritter Weg“ - Keine Tarifverträge - Spezifische Loyalitätsobliegenheiten Konkretisierung: Grundordnung des kirchlichen Dienstes im Rahmen von kirchlichen Arbeitsverhältnissen in der Fassung vom 27.04.2015 29.10.2015 Hubert Berschauer Internationale Ärzte für deutsche Krankenhäuser: Eine Antwort auf den Ärztemangel Folie Nr. 16 C. Rechtliche Rahmenbedingungen Artikel 4 Loyalitätsobliegenheiten (1) Von den katholischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird erwartet, dass sie die Grundsätze der katholischen Glaubens- und Sittenlehre anerkennen und beachten. Im pastoralen und katechetischen Dienst sowie bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die aufgrund einer Missio canonica oder einer sonstigen schriftlich erteilten bischöflichen Beauftragung tätig sind, ist das persönliche Lebenszeugnis im Sinne der Grundsätze der Glaubens- und Sittenlehre erforderlich; dies gilt in der Regel auch für leitende Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter sowie für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im erzieherischen Dienst. (2) Von nicht katholischen christlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird erwartet, dass sie die Wahrheiten und Werte des Evangeliums achten und dazu beitragen, sie in der Einrichtung zur Geltung zu bringen. (3) Nichtchristliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen bereit sein, die ihnen in einer kirchlichen Einrichtung zu übertragenden Aufgaben im Sinne der Kirche zu erfüllen. (4) Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben kirchenfeindliches Verhalten zu unterlassen. 2Sie dürfen in ihrer persönlichen Lebensführung und in ihrem dienstlichen Verhalten die Glaubwürdigkeit der Kirche und der Einrichtung, in der sie beschäftigt sind, nicht gefährden. 29.10.2015 Hubert Berschauer Internationale Ärzte für deutsche Krankenhäuser: Eine Antwort auf den Ärztemangel Folie Nr. 17 D. Wertebasierte Rahmenbedingungen Strategieprojekt 2015/2020 Unsere Vision Die St. Marien-Krankenhaus Siegen gem. GmbH wird im Jahr 2020 durch die exzellente Qualität des Angebots an medizinischen, pflegerischen und rehabilitativen Leistungen, durch herausragende, innovative Versorgungsformen, durch ihr am Leitbild der Caritas orientiertes Menschenbild und durch die hohe Wirtschaftlichkeit der Leistungserbringung in allen Unternehmensbereichen als Modell eines kirchlichen Gesundheitsunternehmens in Deutschland dienen. 29.10.2015 Hubert Berschauer Internationale Ärzte für deutsche Krankenhäuser: Eine Antwort auf den Ärztemangel Folie Nr. 18 Die „Vision 2020“ unseres Unternehmens – Grundlage unseres strategischen Planungsprojektes D. Wertebasierte Rahmenbedingungen Leitbild (Die grundsätzlichen Werte des Unternehmens als Normative Grundlage bei der Zielfindung) Sieben Grundsätze des Leitbildes der St. Marien-Krankenhaus gem. GmbH: Unser Selbstverständnis ist durch christliche Grundwerte geprägt. Mittelpunkt unseres Handelns sind stets die Patienten. Es wird eine offene und wertschätzende Umgangsform gepflegt. Qualifizierung der Mitarbeiter ist Zukunftssicherung. Wirtschaftlicher Umgang mit den Ressourcen ist Zukunftssicherung. Wir bekennen uns zur sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung unseres Handelns. Die Öffentlichkeit wird über unser Tun regelmäßig informiert. 29.10.2015 Hubert Berschauer Internationale Ärzte für deutsche Krankenhäuser: Eine Antwort auf den Ärztemangel Folie Nr. 19 D. Wertebasierte Rahmenbedingungen Strategische Ziele für die Perspektive Personal/Mitarbeiter/Lernen unter anderem … Wir haben Rahmenbedingungen, die unseren Mitarbeitern eine angemessene Arbeits- und Lebensqualität ermöglichen • Es existieren attraktive Modelle für persönliche Entwicklungssituationen • Wir qualifizieren Führungskräfte des Unternehmens • Wir bieten unseren Mitarbeitern ein umfassendes betriebliches Gesundheitsmanagement an. • Wir erreichen in der MA-Zufriedenheitsanalyse einen Wert der 25% der Besten (anaquestra) 29.10.2015 Hubert Berschauer Internationale Ärzte für deutsche Krankenhäuser: Eine Antwort auf den Ärztemangel Folie Nr. 20 D. Wertebasierte Rahmenbedingungen Ethische Leitsätze Vorwort: Nachstehende Leitsätze sollen auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes und unter Beachtung des Auftrages unseres Unternehmens als Einrichtung der Katholischen Kirche das Leitbild hinsichtlich ethischer Fragestellungen konkretisieren. Sie sollen ein Beitrag zur Orientierung und zur Sensibilisierung für ethische Fragestellungen sein. • Jeder Mensch ist von Anfang an ein Geschöpf Gottes. Wir schützen und achten das ungeborene Leben als Geschenk und wirken an keiner Abtreibung mit, selbst wenn die gesetzlichen Voraussetzungen zur Abtreibung vorliegen. • Zum Menschsein können Behinderungen und chronische Erkrankungen gehören. Wir führen keine selektierenden oder manipulierenden Maßnahmen an unseren Patientinnen und Patienten und keine Präimplantationsdiagnostik (PID) durch. • Jedem Menschen kommt uneingeschränkte Würde zu - auch und gerade in Krankheitssituationen. Menschen mit Erkrankungen und Behinderungen haben dasselbe Recht auf körperliche, geistige und seelische Unversehrtheit wie alle anderen Menschen. Wir achten die menschliche Vielfalt unabhängig von Alter, Religionszugehörigkeit, Weltanschauung und sozialem Status und respektieren das Anderssein der Menschen mit Erkrankungen und Behinderungen. • Patienten und Bewohner sind unverwechselbare Individuen. Wir berücksichtigen im Rahmen unserer Möglichkeiten die individuellen Bedürfnisse, Fähigkeiten und Ängste der Patienten und Bewohner und ihrer Angehörigen. 29.10.2015 Hubert Berschauer Internationale Ärzte für deutsche Krankenhäuser: Eine Antwort auf den Ärztemangel Folie Nr. 21 D. Wertebasierte Rahmenbedingungen Ethische Leitsätze Die Patienten und Bewohner befinden sich in unserer Obhut und haben ein Recht auf Wahrhaftigkeit. Wir geben den Patienten und Bewohnern durch verständliche Informationen Orientierung und machen für sie und deren Angehörige die Abläufe der Behandlung und Versorgung transparent. Die behandelnden Ärzte klären auf Wunsch auch unheilbare und sterbende Patienten und Bewohner nach bestem Wissen und wahrheitsgemäß auf. • Unser christliches Menschenbild wird im alltäglichen Umgang sichtbar. Wir gestalten sowohl den Umgang mit Patienten und Bewohnern als auch der Mitarbeiter untereinander in Freundlichkeit, Verlässlichkeit, Zuwendung und Respekt. • Zur Menschenwürde gehört auch das Recht auf Selbstbestimmung. Wir fragen die Patienten und Bewohner nach bereits verfassten Patientenverfügungen, geben Hilfen zu ihrer Erstellung und beachten diese Verfügungen unter Berücksichtigung der gesetzlichen und ethischen Rahmenbedingungen. In Zweifelsfällen rufen wir das ethische Konsil an. • Das Ende des Lebens zu bestimmen oder herbei zu führen steht dem Menschen nicht zu. Wir lehnen ausdrücklich jede Form von Beihilfe zum Suizid in unseren Einrichtungen ab und unterstützen die vielfältigen Formen der Sterbebegleitung. • Die Würde des Menschen reicht über seinen Tod hinaus. Wir achten die Würde der Verstorbenen und die Trauer der Angehörigen und tragen Sorge dafür, dass Verstorbene respektvoll verabschiedet und trauernde Angehörige einfühlsam begleitet werden. • 29.10.2015 Hubert Berschauer Internationale Ärzte für deutsche Krankenhäuser: Eine Antwort auf den Ärztemangel Folie Nr. 22 E. Problembereiche 1. Sprache 2. Kultur 3. Fluktuation 29.10.2015 Hubert Berschauer Internationale Ärzte für deutsche Krankenhäuser: Eine Antwort auf den Ärztemangel Folie Nr. 23 F. Ausblick Ohne Ärzte mit Migrationshintergrund werden unsere Krankenhäuser auch in Zukunft nicht auskommen können. Deshalb: 1. Ständige wertschätzende Integrationsbemühungen 2. Vermeidung von Kohorten 29.10.2015 Hubert Berschauer Internationale Ärzte für deutsche Krankenhäuser: Eine Antwort auf den Ärztemangel Folie Nr. 24 Aber ohne Unser Miteinander funktioniert gar nichts: „….. Jeder Mitarbeiter trägt zum Erfolg unseres Unternehmens bei …….. Gegenseitige Unterstützung und Respekt fördern die Qualität unserer Arbeit und die Mitarbeiterzufriedenheit“ *) *) Leitbild der Unternehmensgruppe Näher am Menschen 29.10.2015 Hubert Berschauer Internationale Ärzte für deutsche Krankenhäuser: Eine Antwort auf den Ärztemangel Folie Nr. 25
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