2/2/2016 20 Minuten USA sind bei Steuertricks die neue Schweiz News Ihre Story, Ihre Informationen, Ihr Hinweis? [email protected] 02. Februar 2016 10:53; Akt: 02.02.2016 10:53 Experte klagt an USA sind bei Steuertricks die neue Schweiz von V. Blank Die USA haben das Schweizer Bankgeheimnis gebodigt, nutzen aber munter eigene Steuerschlupflöcher aus. Die Schweiz kann nur verärgert zuschauen. ein aus i Fehler gesehen? Fehler beheben! Bei der Abrechnung mit den USA ist Rechtsexperte Peter Cotorceanu nicht gerade zimperlich. Das Land sei die BankgeheimnisHochburg der Stunde – ausgerechnet das Land, das mit fromm erhobenem Zeigefinger das Schweizer Bankgeheimnis verurteilt hat. Das sei ironisch, ja gar pervers, schreibt Cotorceanu in einem Artikel für die «Oxford Journals». Der Mann muss es wissen: Er war bei der Schweizer Grossbank UBS zuständig dafür, dass das USSteuerinformationsgesetz Fatca für Stiftungen oder Trusts umgesetzt wird. Heute arbeitet der Rechtsexperte für die Kanzlei Anaford in Zürich. Von den USA gehe derzeit ein «gigantisches Soggeräusch» aus; dabei handle es sich um das Geräusch des Geldes, das in die USA gelange, um dem automatischen Informationsaustausch in Steuerangelegenheiten (AIA, siehe Box) zu entgehen. Leider sei viel von diesem Geld unversteuert. «Willkommen in der neuen Schweiz», schreibt Cotorceanu lakonisch. «Bingo» für Steuerhinterzieher Der Rechtsexperte schildert in seinem Artikel detailliert, wie einfach NichtUS Personen ihre Identität und ihr Geld vor dem Fiskus verstecken können – beispielsweise, indem sie einen Trust in den USA gründen und ihr Geld auf dem FirmenKonto parkieren. Dann heisse es «Bingo!» für den Steuerhinterzieher, weil sein Geld nicht mehr meldepflichtig sei. Dass so etwas in Zeiten von internationaler Steuertransparenz überhaupt möglich ist, liegt einerseits daran, dass die USA beim automatischen Informationsaustausch nicht mitmachen. Solange das der Fall ist, müssen USBanken keine Informationen zu Kunden preisgeben, die nicht in den USA steuerpflichtig sind. Die Schweiz hat sich schon 2014 zum AIA verpflichtet. Andererseits hätten die USA mit dem FatcaGesetz (siehe Box) ihre eigene Lösung geschaffen, sagt Daniela Flückiger, Sprecherin der Schweizerischen Bankiervereinigung, zu 20 Minuten. Fatca soll Steuerhinterziehung zu Lasten der USA eindämmen. «Weil es ein unilaterales Gesetz ist, können die USA Informationen von anderen Ländern fordern, müssen im Gegenzug aber nichts zurückgeben», erklärt Flückiger. Ärgernis für die Schweiz Fatca sei eine «reine Einbahnstrasse», schreibt auch ExUBSBanker Cotorceanu. Darum sei es für NichtUSPersonen nicht schwierig und nicht einmal illegal, ihre Finanzdaten in den USA geheim zu halten. Aus Schweizer Sicht ist das Gebaren der USA ein Ärgernis. «Erst kritisieren sie die Steuerschlupflöcher in anderen Ländern, dann aber wenden sie selbst weniger strikte Regeln und Gesetze an», sagt Flückiger. Die Bankiervereinigung fordere gleich lange Spiesse für alle internationalen Finanzplätze und habe auch schon die OECD, die den AIAStandard ausgearbeitet hat, auf die Sonderbehandlung der USA hingewiesen. Schweizer Anbieter springen auf USamerikanische Steuerparadiese sind etwa Staaten wie Nevada oder South Dakota. Das schreibt das Finanzportal finews.ch. Die Staaten würden erhebliche Steuererleichterungen anbieten – Trusts seien beispielsweise steuerbefreit. Offenbar haben Schweizer Finanzdienstleister den Braten mittlerweile gerochen: Rothschild http://www.20min.ch/finance/news/story/USAsindbeiSteuertricksdieneueSchweiz11115813 1/3 2/2/2016 20 Minuten USA sind bei Steuertricks die neue Schweiz News Wealth Management & Trust hat einen Standort in Nevada, die Genfer Cisa Trust will in South Dakota ein Büro eröffnen. 2/3
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