DVGW-F&E-Radar als Grundlage der strategischen

Diskurs 2015
DVGW-F&E-Radar als Grundlage der
strategischen Ausrichtung der Forschung
Thomas Theisen
Leiter Ver- und Entsorgung, Mitglied der Unternehmensleitung, InfraServ Knapsack
Ein Dank vorab an die beteiligten Unternehmen in den
Workshops des Projektes
Gasproduktion
Gasversorgung
Gasverwendung
DVGW-F&E-Radar – Zweck und Nutzen
Der F&E-Radar soll helfen
• technische Herausforderungen frühzeitig zu erkennen,
• aktiv Projekte zu begleiten
• den Blick zu schärfen für Ideen und Gedanken außerhalb des
traditionellen Umfeldes und
• ist dabei gerichtet auf das potenzielle Umfeld im Jahr 2030.
„Wenn das einziges Werkzeug, das man hat, ein Hammer ist,
dann neigt man dazu jedes Problem für einen Nagel zu halten.“
Abraham Maslow
Die Entwicklungspotenziale von neuen Technologien
werden häufig verkannt
"Der Fernseher wird sich auf dem Markt nicht durchsetzen.
Die Menschen werden sehr bald müde sein, jeden Abend
auf eine Sperrholzkiste zu starren.„
Darryl F. Zanuck, Chef der Filmgesellschaft 20th Century-Fox, 1946
1931: Loewe
Die Welt von 1999…
• EZB Zinssatz 3 % (2015  0,05%)
• Öffnung der Strommärkte in der Europäischen Union
• Atomkraft wesentliche Zukunftsenergie (31%)
(2014  15%)
• Wind- und Solarenergie ohne jede Bedeutung in D
• Smartphonevorreiter: Simon, Blackberry, Palm ( 1 Mrd. Geräte)
• Apple spielte im Bereich der Home-PC kaum eine Bedeutung
• Unbekannte Startups Google & Amazon betreten den Markt
Projektdurchführung – Eckdaten und Methodik
Methodik: „Gausemeier“ (analog wie Projekt „Future Energy Grid“ für acatech )
Projektlaufzeit: 12 Monate
Aufwand: 2 Workshops pro Gruppe Produktion, Versorgung, Verwendung
Technologieszenarien wurden in Kooperation mit
Branchenexperten erstellt
Projektteam
Schlüsselfaktoren
3 x Workshop I
Projektionen
der Schlüsselfaktoren
Szenarien
3 x Workshop II
Entwicklungsschritte
der Technologiefelder
Projektteam
Technologiefelder
Technologieszenarien
Szenarien und Schlüsselfaktoren
Szenarien
Methode:
•
Szenarienbildung nach Gausemeier:
• Erarbeiten von Schlüsselfaktoren
• Erstellen von Projektionen der Schlüsselfaktoren
Ergebnisse:
• Drei (Extrem-)Szenarien, die den für F&E der Gasbranche relevanten
Zukunftsraum aufspannen
• Ein „Leitszenario“, zwei Nebenszenarien
• Basierend auf den Projektionen der relevanten Schlüsselfaktoren
• Politische Rahmenbedingungen
● Flexibilisierung & Diversifikation
• Technische Rahmenbedingungen
● Akzeptanz
• Infrastruktur
● Verfügbarkeit & Versorgungssicherheit
• Kosten & Preise
● Umwelt & Nachhaltigkeit
Szenarien
Zuordnung der Projektionen
Szenarien
Leitszenario „Gas als Partner der Energiewende“
1
•
•
•
•
Klimaschutz und Gas als Partnertechnologie breiter Konsens
Einheitliche und minimalistische Regulierung innerhalb der EU
Konvergenz der Systeme und Prozesse, freier Fluss über Systemgrenzen
Innovatives Klima
„Vertrauter Pfad“
2
• Renaissance fossiler Energieträger, wenige Bezugsländer („Pipelinegas“)
• Großprojekte, erprobte und ausgereifte Technologien, gelenkte Innovation
• Enges Korsett für Marktakteure durch detaillierte Regelungen
• Verharrung in traditionellen Geschäftsfeldern
„Unklare Rolle von Erdgas“
3
•
•
•
•
Vorrang erneuerbarer Energien, Erdgas nicht akzeptiert (Teil des Problems)
Inkonsistente politische Rahmenbedingungen
Volatile Gasbeschaffenheiten, mangelnde Reaktionsmöglichkeiten
Präferenz für strombasierte Lösungen (auch im Wärmemarkt),
Verlust von Marktanteilen
Technologiefelder und
Technologieszenarien
Clustering der Technologiefelder - Übersicht
Übersicht der betrachteten Technologiefelder (TF)
Gasproduktion
Gasversorgung
Gasverwendung
TF 1 Erdgasförderung
TF 9 Gasnetze
TF 15 Sonstige
Kopplungselemente
TF 2 Biogas
TF 10 Netzbetrieb/-steuerung
TF 16 KW(K)K-Anlagen
TF 3 Power-to-Gas
TF 11 GDRA
TF 17 Gas-Plus-Technologien
TF 4 SNG
TF 12 Gasspeicher
TF 18 Industrieprozesse
TF 5 LNG
TF 13 Verdichter
TF 19 Gasmobilität
TF 8 Einspeiseanlagen
TF 14 Alternative Netze
(CO2, Wärme)
TF 6 Gasaufbereitung
TF 7 Messtechnik
Technologiefelder – Allgemeine Entwicklungen
Es gibt generelle Entwicklungen, die sich in fast jedem der
Technologiefelder wiederfinden:
•
Sinkende Kosten
•
Verringerte Emissionen
•
Höhere Bandbreite Anlagenleistung
•
Robustheit gegen schwankende Gasbeschaffenheiten und
Wasserstoff
Darüber hinaus:
Marktreife von Technologien, die heute im F&E-Stadium sind
Die Definition der Entwicklungsschritte am Beispiel
TF 3 Power-to-Gas (I)
Das Technologiefeld Power-to-Gas umfasst die Anlagen zur Wasserstofferzeugung in
Elektrolyseanlagen (Methanisierung wird im TF SNG betrachtet).
Entwicklungsschritte
Heute: In der Gasversorgung sind PtGA als Pilot-/Demonstrationsanlagen im
Einsatz.
•
In z.B. chemischer Industrie langjährige Erfahrungen, aber andere Anforderungen an Betrieb
(kontinuierlicher Betrieb vs. Flexibilität).
•
Derzeit kein wirtschaftlicher Betrieb als Kopplungselement
Schritt 1: Optimale Standorte für die Errichtung von Power-to-Gas-Anlagen….
Schritt 2: Die Kosten für PtGA sind durch Serienfertigung und Weiterentwicklungen…
Schritt 3: Die Ausgangsdrücke der Elektrolyseure können auf…..  Verfügbarkeit
Druckelektrolyse im MW-Bereich
Schritt 4: Es sind für PtG sowohl modulare Kleinanlagen….  flächendeckender,
wirtschaftlicher Einsatz möglich.
Schritt 5: Reversibel betreibbare PtGA sind verfügbar. Die Anlagen können somit
bei Bedarf, unter Einsatz eines Speichers oder Wasserstoffnetzes, sowohl Strom
in Wasserstoff umwandeln als auch Wasserstoff in Strom.
Übersicht – Entwicklungsschritte je Technologiefeld
Mapping – Technologische Sicht auf die Szenarien
Schwerpunkte
Leitszenario „Partner der Energiewende“
•
Kopplung der Netze → PtG & KWK, …
•
Diversifikation der Gasquellen → LNG + erneuerbare Gase
•
Verschärfte Anforderungen an Emissionen
Nebenszenario 1 „Vertrauter Pfad“
•
Bekannte Strukturen, Spartendenken → keine Kopplung
•
Ausbau nationaler Erdgasförderung → Fracking, kein eigenes LNG, moderater
Biogasausbau
Nebenszenario 2 „Unklare Rolle von Erdgas“
•
Konfliktbehaftetes Verhältnis Gas ↔ Energiewende
•
Unterstützung für Stromsektor → viel PtG
•
Erneuerbare Gase & LNG als Substitut für Erdgas
Vergleich der technologischen Szenarien
Erkenntnisse
•
Die Ziele der Energiewende zeigen, daß ein großer Handlungs- und
Innovationsbedarf der Gasbranche gegeben ist –
Zwei von drei Szenarien bestätigen das!
•
Die Vielfalt der Themen und Akteure erfordert eine Plattform für
Austausch, Meinungsbildung und Koordination. –
Das kann der DVGW leisten und weitere erforderliche Akteure mit
einbinden!
•
Die Grundlage eines aktualisierten strategischen Ansatz der DVGWForschung ist geschafft – Nächste Schritte sind die Ausarbeitung von
Roadmaps der zentralen Themencluster und Umsetzung in
Leitprojekte
•
Die Innovationsforschung muss weiterhin eine starke Rolle im Verein
spielen. Hierfür sind die finanziellen Grundvoraussetzungen
erforderlich!
Forschungsradar
• Methodenentwicklung
Forschungsradar
• Ableitung von
Forschungsthemen
• Definition Prozeduren,
Rollen, Verantwortung
Strategisches
Scouting
2017
Operatives
Scouting
Operatives Scouting
• Ideensammlung
• Detailierung der Forschungsschwerpunkte
• Projektentwicklung
2016
Strategisches
Scouting
• Aktualisierung des
Forschungsradars
• Weiterentwicklung von
Forschungsthemen
• Aktualisierung des
Forschungsradars
• Weiterentwicklung von
Forschungsthemen
Operatives Scouting
2015
Evaluation
Evaluation
Backup: Ansatz Innovationsscouting-Strategie
Ablauf
• Ideensammlung
• Detailierung der Forschungsschwerpunkte
• Projektentwicklung
2018
2019
2020
2021
2022