Kontakt Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit Reinhardtstraße 12 10117 Berlin Telefon 0 30.28 87 78-35 Telefax 0 30.28 87 78-39 [email protected] www.facebook.com/StiftungFreiheit www.twitter.com/fnfreiheit Weitere Informationen und Angebote zu Freihandel und TTIP auf www.freiheit.org/freihandel Freihandel www.freiheit.org Chance für Frieden, Wohlstand und Fortschritt Freihandel Chance für Frieden, Wohlstand und Fortschritt Herausgegeben von der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit Worum es geht! Der freie Handel hat uns wohlhabender gemacht, Grenzen eingerissen und zu mehr Frieden geführt. Freihandel ist der wirtschaftliche Kern einer liberalen Gesellschaftsordnung. Während die Freihandelspolitik eine möglichst umfassende unbeschränkte und wohlstandsfördernde Welthandelsordnung anstrebt, plädieren ihre Gegner für mehr Protektionismus, Handelsbeschränkungen und die Kontrolle des Außenhandels. Dagegen bedarf es guter Argumente. Das Info-Heft Freihandel zeigt, was Freihandel ist, warum er gut für uns ist und wie sich der Freihandel in Vergangenheit und Gegenwart entwickelte. Nicht zuletzt in der Diskussion um das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP wird deutlich, wie wichtig die Ziele des Freihandels auch heute für Wohlstand, Wachstum und Stabilität sind. Freihandel ist nicht nur eine Detailfrage für Außenhandelsexperten. Es geht vielmehr um die grundsätzliche Frage: Welche Wirtschaftspolitik braucht eine weltoffene, globalisierte Gesellschaft, die ihren Bürgern Wohlstand und Freiheit sichert? Der freie Handel ist die Antwort auf diese Frage. „Die Frage des Freihandels ist nicht eine Teilfrage der Volkswirtschaft, sondern ist die Frage der volkswirtschaftlichen Willensrichtung überhaupt.“ Friedrich Naumann Was ist gut am Freihandel? Freihandel als Fortschrittsmotor Freihandel fördert Wettbewerb und Innovationsdynamik, sichert Arbeitsplätze und verbilligt Verbraucherpreise. Freihandel als persönliche Freiheit Jeder Mensch hat die Freiheit, Handel zu betreiben. Dies ist ein selbstverständlicher Bestandteil unseres täglichen Lebens. Der Austausch von Waren und Dienstleistungen wird nicht durch Zölle oder Bürokratie behindert. Freihandel als Wohlstandssteigerung 30.000 20.000 10.000 Mehr Freihandel - weniger Konflikte 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 Freihandelsindex (Quartile) 0 Freiheit des Handels* unfreie Länder weniger freie Länder relativ freie Länder sehr freie Länder * Komponente 4 „Freedom to trade internationally“ des Economic Freedom of the World Index ** Median-Bruttonationaleinkommen (Kaufkraftparitäten in Dollar, Preise von 2011) Quelle: Economic Freedom of the World - 2014 Annual Report, Fraser Institute Human Development Report 2014, United Nations Development Programme 2,5 Pro-Kopf-Bruttonationaleinkommen** Freihandel schafft Wohlstand Die Einschränkung des internationalen Warenaustausches würde den kulturellen Austausch schwer schädigen und den Wohlstand gefährden. Die Errichtung von Einfuhrhemmnissen provoziert Vergeltung („Handelskrieg“). unfreie Länder weniger freie Länder relativ freie Länder Quelle: Economic Freedom of the World 2013 – Global Peace Index 2014 sehr freie Länder Intensität gesellschaftlicher Konflikte (Median Score) 1 = sehr niedrig 5 = sehr hoch Im Rahmen der internationalen Arbeitsteilung werden in dem Land die Güter produziert, die dort am effizientesten und günstigsten produziert werden können. Dies trägt zum Wohlstand aller bei (komparativer Vorteil zum Nutzen aller). Wer Waren aus dem Ausland beziehen möchte, muss diese mit Ausfuhren von eigenen Erzeugnissen bezahlen. Freihandel als Friedenspolitik Wer garantiert den freien Handel? Die Entwicklung des Freihandels Im Idealfall wäre freier Handel weltweit möglich. Denn Protektionismus – das haben die Weltwirtschaftskrise 1930/32 und die beiden Weltkriege gezeigt – bringt weder Frieden noch Wohlstand mit sich. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bemühte sich daher eine Vielzahl von Staaten, eine Welthandelsordnung zu schaffen: zunächst mit dem Abschluss des General Agreement on Tariffs and Trade (GATT) im Jahre 1947, dann mit der Gründung der World Trade Organization (WTO). Dieser gehören inzwischen 160 Staaten an, sie deckt 90 Prozent des Welthandels ab. Die WTO-Prinzipien des freien Handels und des Verzichts auf Diskriminierung von Handelspartnern finden heute fast weltweite Anerkennung. Zwar konnten mit Hilfe der WTO im Laufe der Jahre Zollsenkungen und weitere Liberalisierungen des Welthandels erreicht werden, doch wurden die Verhandlungen langwieriger. Ein Abschluss der aktuellen Verhandlungsrunde der WTO ist nicht absehbar, so dass immer mehr Nationen dazu übergehen, zunächst regionale Freihandelszonen zu schaffen. Diese können dann künftig vielleicht sogar als „Blaupause“ für ein allgemeines Freihandelsabkommen gelten. Die regionalen Abkommen sind hilfreich, dürfen aber nicht zu einem Abschluss nach außen führen. Denn Ziel liberaler Welthandelspolitik bleibt nach wie vor, weltweit Handelshemmnisse abzubauen. Multilateralismus und Wachstum des Handelsvolumens (in Prozent) Exporte plus Importe am Anteil des Bruttoinlandsproduktes (BIP) Westeuropa, 1920 - 2000 1947 Gründung GATT 1995 Gründung WTO 60 50 40 30 20 10 0 1920 1940 1960 1980 Quelle: http://ourworldindata.org/data/global-interconnections/international-trade/ 2000 Wirtschaftliche Zusammenschlüsse Regionale Freihandelszonen (Beispiele) EU CEFTA NAFTA ASEAN China NAFTA Nordamerikanisches Freihandelsabkommen Kanada, Mexiko, Vereinigte Staaten MERCOSUR Gemeinsamer Markt Südamerikas Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay, Venezuela Assoziierte Mitglieder: Chile, Bolivien, Peru, Kolumbien, Ecuador MERCOSUR EU/EWR Europäische Union/Europäischer Wirtschaftsraum Belgien, Griechenland, Malta, Slowenien, Bulgarien, Irland, Niederlande, Slowakei, Dänemark, Italien, Österreich, Spanien, Deutschland, Kroatien, Polen, Tschechien, Estland, Lettland, Portugal, Ungarn, Finnland, Litauen, Rumänien, Vereinigtes Königreich, Frankreich, Luxemburg, Schweden, Zypern, Liechtenstein, Norwegen, Island CEFTA Mitteleuropäisches Freihandelsabkommen Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo (UNMIK), Mazedonien, Moldawien, Montenegro, Serbien SADC ANZCERTA SADC Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft Angola, Botswana, Demokratische Republik Kongo, Lesotho, Madagaskar, Malawi, Mauritius, Mosambik, Namibia, Seychellen, Sambia, Simbabwe, Südafrika, Swasiland, Tansania ASEAN-China Freihandelsabkommen Verband Südostasiatischer Nationen Brunei, Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand, Vietnam, China ANZCERTA Australien, Neuseeland Was hat der Freihandel gebracht? Die Deutschen müssen immer weniger ihrer Kosumausgaben für Lebensmittel ausgeben (Früher 60 %, heute knapp 10 %) Die deutsche Bevölkerung hätte ohne Freihandel ein um 50 % geringeres Pro-Kopf-Einkommen Quelle: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/75719/umfrage/ausgaben-fuer-nahrungsmittel-in-deutschland-seit-1900/ Quelle: http://faculty.chicagobooth.edu/ralph.ossa/research/gains.pdf Durch Freihandel sind Transportpreise enorm gesunken, Notebooks können heute für weniger als 1,50 € aus Asien nach Deutschland verschifft werden Quelle: http://www.munich-economic-summit.com/mes_2014/lecture.htm Allein 2015 wird Export 1,5 Mio neue Stellen schaffen; jeder vierte Arbeitsplatz hängt vom Export ab und sogar jeder zweite Arbeitsplatz ist in einer stark auf Export ausgerichteten Branche angesiedelt Quelle: http://www.welt.de/welt_print/politik/article5043224/Exportbranche-sorgt-fuer-neue-Jobs.html; http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/globalisierung/52842/ aussenhandel; http://www.bmwi.de/DE/Themen/Aussenwirtschaft/Handelspolitik/bereiche-derhandelspolitik.html Die Zukunft: TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) Der Welthandel braucht neuen Schwung. Deshalb verhandeln seit 2013 die EU und die USA über ein Transatlantisches Freihandelsabkommen (Transatlantic Trade and Investment Partnership, TTIP): Abbau von Zöllen (tarifäre Handelshemmnisse) Abbau von Vorschriften und Regelungen (nicht-tarifäre Handelshemmnisse) Gewinnung größerer Absatzmärkte, Handelsvereinfachungen durch gemeinsame Standards und deren Anerkennung, Wirtschaftswachstum, Wettbewerbsfähigkeit Verhandlungspartner sind die EU sowie die USA. Die auf europäischer Ebene zuständige Handelskommissarin Cecilia Malmström ist dabei permanent in enger Abstimmung mit den Mitgliedstaaten der EU. Diese haben der Kommissarin im Juni 2013 ein Mandat erteilt, die Verhandlungen mit den USA politisch verantwortlich zu führen. Nicht nur das Europäische Parlament muss dem Abkommen nach Abschluss der Verhandlungen zustimmen. Auch die Mitgliedstaaten der EU müssen das Abkommen ratifizieren.
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