TTIP-Broschüre - Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit

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Freihandel
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Chance für Frieden, Wohlstand
und Fortschritt
Freihandel
Chance für Frieden, Wohlstand
und Fortschritt
Herausgegeben von der
Friedrich-Naumann-Stiftung
für die Freiheit
Worum es geht!
Der freie Handel hat uns wohlhabender gemacht,
Grenzen eingerissen und zu mehr Frieden geführt. Freihandel ist der wirtschaftliche Kern
einer liberalen Gesellschaftsordnung.
Während die Freihandelspolitik eine möglichst
umfassende unbeschränkte und wohlstandsfördernde Welthandelsordnung anstrebt, plädieren
ihre Gegner für mehr Protektionismus, Handelsbeschränkungen und die Kontrolle des Außenhandels. Dagegen bedarf es guter Argumente.
Das Info-Heft Freihandel zeigt, was Freihandel
ist, warum er gut für uns ist und wie sich der
Freihandel in Vergangenheit und Gegenwart
entwickelte. Nicht zuletzt in der Diskussion um
das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP
wird deutlich, wie wichtig die Ziele des Freihandels auch heute für Wohlstand, Wachstum und
Stabilität sind.
Freihandel ist nicht nur eine Detailfrage für
Außenhandelsexperten. Es geht vielmehr um die
grundsätzliche Frage: Welche Wirtschaftspolitik braucht eine weltoffene, globalisierte Gesellschaft, die ihren Bürgern Wohlstand und Freiheit sichert? Der freie Handel ist die Antwort
auf diese Frage.
„Die Frage des Freihandels ist nicht eine
Teilfrage der Volkswirtschaft, sondern
ist die Frage der volkswirtschaftlichen
Willensrichtung überhaupt.“
Friedrich Naumann
Was ist gut am Freihandel?
Freihandel als Fortschrittsmotor
Freihandel fördert Wettbewerb und Innovationsdynamik,
sichert Arbeitsplätze und verbilligt Verbraucherpreise.
Freihandel als persönliche Freiheit
Jeder Mensch hat die Freiheit, Handel zu betreiben. Dies ist
ein selbstverständlicher Bestandteil unseres täglichen Lebens. Der Austausch von Waren und Dienstleistungen wird
nicht durch Zölle oder Bürokratie behindert.
Freihandel als Wohlstandssteigerung
30.000
20.000
10.000
Mehr Freihandel - weniger Konflikte
2,0
1,5
1,0
0,5
0,0
Freihandelsindex (Quartile)
0
Freiheit des Handels*
unfreie
Länder
weniger
freie Länder
relativ
freie Länder
sehr freie
Länder
* Komponente 4 „Freedom to trade internationally“ des Economic Freedom of the World Index
** Median-Bruttonationaleinkommen (Kaufkraftparitäten in Dollar, Preise von 2011)
Quelle: Economic Freedom of the World - 2014 Annual Report, Fraser Institute
Human Development Report 2014, United Nations Development Programme
2,5
Pro-Kopf-Bruttonationaleinkommen**
Freihandel schafft Wohlstand
Die Einschränkung des internationalen Warenaustausches
würde den kulturellen Austausch schwer schädigen und den
Wohlstand gefährden. Die Errichtung von Einfuhrhemmnissen provoziert Vergeltung („Handelskrieg“).
unfreie
Länder
weniger
freie Länder
relativ
freie Länder
Quelle: Economic Freedom of the World 2013 – Global Peace Index 2014
sehr freie
Länder
Intensität gesellschaftlicher Konflikte (Median Score)
1 = sehr niedrig 5 = sehr hoch
Im Rahmen der internationalen Arbeitsteilung werden in
dem Land die Güter produziert, die dort am effizientesten
und günstigsten produziert werden können. Dies trägt zum
Wohlstand aller bei (komparativer Vorteil zum Nutzen aller). Wer Waren aus dem Ausland beziehen möchte, muss
diese mit Ausfuhren von eigenen Erzeugnissen bezahlen.
Freihandel als Friedenspolitik
Wer garantiert den
freien Handel?
Die Entwicklung des Freihandels
Im Idealfall wäre freier Handel weltweit möglich. Denn Protektionismus – das haben die Weltwirtschaftskrise 1930/32
und die beiden Weltkriege gezeigt – bringt weder Frieden
noch Wohlstand mit sich. Nach dem Ende des Zweiten
Weltkrieges bemühte sich daher eine Vielzahl von Staaten, eine Welthandelsordnung zu schaffen: zunächst mit
dem Abschluss des General Agreement on Tariffs and Trade
(GATT) im Jahre 1947, dann mit der Gründung der World Trade Organization (WTO). Dieser gehören inzwischen
160 Staaten an, sie deckt 90 Prozent des Welthandels ab.
Die WTO-Prinzipien des freien Handels und des Verzichts
auf Diskriminierung von Handelspartnern finden heute fast
weltweite Anerkennung.
Zwar konnten mit Hilfe der WTO im Laufe der Jahre Zollsenkungen und weitere Liberalisierungen des Welthandels
erreicht werden, doch wurden die Verhandlungen langwieriger. Ein Abschluss der aktuellen Verhandlungsrunde
der WTO ist nicht absehbar, so dass immer mehr Nationen
dazu übergehen, zunächst regionale Freihandelszonen zu
schaffen. Diese können dann künftig vielleicht sogar als
„Blaupause“ für ein allgemeines Freihandelsabkommen gelten. Die regionalen Abkommen sind hilfreich, dürfen aber
nicht zu einem Abschluss nach außen führen. Denn Ziel
liberaler Welthandelspolitik bleibt nach wie vor, weltweit
Handelshemmnisse abzubauen.
Multilateralismus und Wachstum
des Handelsvolumens (in Prozent)
Exporte plus Importe am Anteil des Bruttoinlandsproduktes (BIP)
Westeuropa, 1920 - 2000
1947
Gründung
GATT
1995
Gründung
WTO
60
50
40
30
20
10
0
1920
1940
1960
1980
Quelle: http://ourworldindata.org/data/global-interconnections/international-trade/
2000
Wirtschaftliche
Zusammenschlüsse
Regionale Freihandelszonen (Beispiele)
EU
CEFTA
NAFTA
ASEAN
China
NAFTA
Nordamerikanisches Freihandelsabkommen
Kanada, Mexiko, Vereinigte Staaten
MERCOSUR
Gemeinsamer Markt Südamerikas
Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay, Venezuela
Assoziierte Mitglieder: Chile, Bolivien, Peru, Kolumbien, Ecuador
MERCOSUR
EU/EWR
Europäische Union/Europäischer Wirtschaftsraum
Belgien, Griechenland, Malta, Slowenien, Bulgarien, Irland,
Niederlande, Slowakei, Dänemark, Italien, Österreich, Spanien,
Deutschland, Kroatien, Polen, Tschechien, Estland, Lettland, Portugal,
Ungarn, Finnland, Litauen, Rumänien, Vereinigtes Königreich, Frankreich,
Luxemburg, Schweden, Zypern, Liechtenstein, Norwegen, Island
CEFTA
Mitteleuropäisches Freihandelsabkommen
Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo (UNMIK), Mazedonien,
Moldawien, Montenegro, Serbien
SADC
ANZCERTA
SADC
Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft
Angola, Botswana, Demokratische Republik Kongo, Lesotho, Madagaskar,
Malawi, Mauritius, Mosambik, Namibia, Seychellen, Sambia, Simbabwe,
Südafrika, Swasiland, Tansania
ASEAN-China Freihandelsabkommen
Verband Südostasiatischer Nationen
Brunei, Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen,
Singapur, Thailand, Vietnam, China
ANZCERTA
Australien, Neuseeland
Was hat der Freihandel
gebracht?
Die Deutschen müssen immer weniger ihrer
Kosumausgaben für Lebensmittel ausgeben
(Früher 60 %, heute knapp 10 %)
Die deutsche Bevölkerung hätte ohne
Freihandel ein um 50 % geringeres
Pro-Kopf-Einkommen
Quelle: http://de.statista.com/statistik/daten/studie/75719/umfrage/ausgaben-fuer-nahrungsmittel-in-deutschland-seit-1900/
Quelle: http://faculty.chicagobooth.edu/ralph.ossa/research/gains.pdf
Durch Freihandel sind Transportpreise
enorm gesunken, Notebooks können heute
für weniger als 1,50 € aus Asien nach
Deutschland verschifft werden
Quelle: http://www.munich-economic-summit.com/mes_2014/lecture.htm
Allein 2015 wird Export 1,5 Mio neue Stellen
schaffen; jeder vierte Arbeitsplatz hängt vom
Export ab und sogar jeder zweite Arbeitsplatz
ist in einer stark auf Export ausgerichteten
Branche angesiedelt
Quelle: http://www.welt.de/welt_print/politik/article5043224/Exportbranche-sorgt-fuer-neue-Jobs.html; http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/globalisierung/52842/
aussenhandel; http://www.bmwi.de/DE/Themen/Aussenwirtschaft/Handelspolitik/bereiche-derhandelspolitik.html
Die Zukunft: TTIP (Transatlantic
Trade and Investment Partnership)
Der Welthandel braucht neuen Schwung. Deshalb verhandeln
seit 2013 die EU und die USA über ein Transatlantisches Freihandelsabkommen (Transatlantic Trade and Investment Partnership, TTIP):
Abbau von Zöllen (tarifäre Handelshemmnisse)
Abbau von Vorschriften und Regelungen
(nicht-tarifäre Handelshemmnisse)
Gewinnung größerer Absatzmärkte,
Handelsvereinfachungen durch gemeinsame
Standards und deren Anerkennung, Wirtschaftswachstum, Wettbewerbsfähigkeit
Verhandlungspartner sind die EU sowie die
USA. Die auf europäischer Ebene zuständige
Handelskommissarin Cecilia Malmström ist
dabei permanent in enger Abstimmung mit
den Mitgliedstaaten der EU. Diese haben der
Kommissarin im Juni 2013 ein Mandat erteilt,
die Verhandlungen mit den USA politisch
verantwortlich zu führen.
Nicht nur das Europäische Parlament muss
dem Abkommen nach Abschluss der Verhandlungen zustimmen. Auch die Mitgliedstaaten
der EU müssen das Abkommen ratifizieren.