Freitag, 26. Juni 2015 POCKING / BAD FÜSSING Therme 1 – die Karten sind neu gemischt Nummer 144 / Seite 17 Überraschung bei der Personalversammlung: Bürgermeister Brundobler informiert, dass die Therme an eine neue GmbH übergeben werden soll Von Carmen Keller wichtig gewesen, „wenn auch nicht das erwartete Ergebnis mit konkreten Aussagen herausgekommen ist“, meinte Moser. An der seit Monaten andauernden gedrückten Stimmung innerhalb der Therme-1-Belegschaft konnte die gestrige Personalversammlung freilich nichts ändern. Die Angst vor der Zukunft, vor dem Arbeitsplatzverlust hat nicht abgenommen. „Man weiß ja nicht, wie es weiter geht“, packt Roland Moser die Sorgen der Menschen in einen Satz. Denn: laut Gesetz sind die Arbeitsplätze nach Rückgabe der Therme 1 für lediglich ein Jahr garantiert. Der Personalratsvorsitzende ist „stolz auf die Kollegen, die durchgehalten und tapfer weitergearbeitet haben“. Details zu den neuen Vorschlägen der Thermalbad Füssing GmbH über die zu gründende neue GmbH und den Zeitplan wird es frühestens am Dienstag geben – falls der Gemeinderat am Montagabend in der regulären nichtöffentlichen Sitzung zu einem Beschluss Bad Füssing. Paukenschlag bei der Personalversammlung der Therme-1-Belegschaft: Bürgermeister Alois Brundobler hat als oberster Dienstherr mitgeteilt, dass die Therme 1 von der Gemeinde Bad Füssing nicht an die Thermalbad Füssing GmbH übergeben werden soll, sondern an eine erst noch zu gründende GmbH. Damit war die eigentlich für gestern geplante schriftliche Info zur Betriebsübergabe Makulatur. „Das tut mir leid, aber die Mitteilung zum neuen Sachstand ist erst Mittwochmittag eingegangen“, erklärte Brundobler nach der Personalversammlung den geänderten Marschplan. Ursprünglich hatte die Thermalbad Füssing GmbH den Pachtvertrag als Eigentümerin der Therme 1 zum 30. Juni gekündigt. „Es ist belastend für uns und die Mitarbeiter“, bekannte der Bürgermeister. Dennoch zeigte er sich „zufrieden“. Er habe „die Auskunft erteilen können, die nötig war“. Das Gerücht, es werde am Donnerstagnachmittag vor der Personalversammlung im Großen Kurhaus eine Demo der Therme-1-Beschäftigten gegen die drohende Übergabe der Therme 1 von der Geschlossenheit demonstriert Gemeinde an die Thermalbad Füssing GmbH geben, hat sich als falsch und richtig zugleich erwiesen. Der gemeinsame Marsch von über 80 der rund 100 Mitarbeiter von der Therme 1 zum Kurhaus war keine Demonstration im rechtlichen Sinn, aber die einheitlich in Blau gekleideten Frauen und Männer demonstrierten mit ihrem stillen Zug eindrucksvoll Geschlossenheit. Im Kurhaus informierten Bürgermeister Alois Brundobler und ein Rechtsbeistand über den Verhandlungsstand zum Thema Da wussten sie’s noch nicht: Statt schriftlicher Info zum Betriebsübergang erhielten die Beschäftigen der Theme 1 bei der Personalversammlung im Großen Kurhaus die Mitteilung, dass zur Übergabe eine neue GmbH gegründet werden soll. − Fotos: Jörg Schlegel Pachtstreit bzw. zur Rückgabe der Therme 1 an die Thermalbad Füssing GmbH, die den Pachtvertrag zum 30. Juni gekündigt hat (wir berichteten). Die Nachricht vom neuen Vorschlag seitens der Thermalbad Füssing GmbH war eine echte Überraschung. Niemand hatte so etwas geahnt. Zum Inhalt sagte Alois Brundobler nichts – musste er schweigen. Zuerst galt es, den neuen Sachstand gestern Abend in einer außerordentlichen, nichtöffentlichen Sitzung zu diskutieren. Auch wenn Bürgermeister Brundobler nicht das vom Personal erwartete Schriftstück vorgelegt hat, „fühlen wir uns gut informiert“, sagte Personalratsvorsitzender Roland Moser nach der etwa einstündigen Zusammenkunft. „Wir wurden mündlich voll umfänglich über den bisherigen zeitlichen Rahmen informiert.“ Das sei Geschlossen marschierten die Mitarbeiter der Therme 1 gestern Nachmittag zur Personalversammlung ins Große Kurhaus. Personalratsvorsitzender Roland Moser (l.) lobte ausdrücklich die Arbeitsmoral der Belegschaft. Kleine Tänzerin, große Sprünge Pocking. Etwas schüchtern ist Flavia Cianciarulo, wenn sie von der Schule erzählt oder von ihren Hobbys. Völlig verwandelt ist die Siebenjährige allerdings, sobald sie mit Kleid, Tambourin und einem breiten Lächeln im Gesicht auf der Bühne steht und ihre „Tarantella“ zeigt. Seit Ende Mai darf sich die Grundschülerin nun Vize-Europameisterin im Ethnic-Tanz nennen. Das Tanzen hat das junge Mädchen offenbar im Blut, Stillsitzen ist nicht ihr Ding. Und dass es ausgerechnet der italienische Nationaltanz geworden ist, den sie perfektioniert hat, ist auch kein Zufall. Sie und ihre Eltern haben nämlich italienische Wurzeln und die Tarantella war auch noch der Lieblingstanz von Flavias verstorbener Urgroßmutter, den sie gerne gemeinsam getanzt haben. Stark war die Konkurrenz in der Altersklasse der jungen Ballettschülerin, doch scheuen musste sich Flavia nicht, unter die Augen der Jury – besetzt mit ausgewiesenen Tanzexperten – zu treten, schließlich hatte sie zuvor ExtraTrainingsschichten eingelegt. Ein bis zwei Mal in der Woche trainiert sie bei einer Tanzschule im benachbarten Österreich, vor den großen Auftritten ging sie jede Woche drei Mal in die Schule. Sogar zu Hause übt sie fleißig, verrät ihre Mutter Tanja Fieni: „Dann schieben wir in der Küche den Tisch zur Seite und sie legt los.“ Schon seit vier Jahren gehört Ballett zu Flavias Leben. Eigentlich sollte es nur ein Freizeitspaß werden, doch Flavia entwickelte Ehrgeiz und wollte unbedingt einmal bei einem Wettbewerb antreten. Dieser Wunsch ging Ende März in Erfüllung – und war gleich von Erfolg gekrönt. Beim Austrian Dance Cup 2015 in Bad Ischl beur- ANZEIGE Mitarbeiter/in im Zustelldienst gesucht Rufen Sie uns an! Mo. – Fr. 0851/802-362 oder per eMail an [email protected] Neue Presse Zeitungsvertriebs-GmbH Medienstraße 5, 94036 Passau Die Pockingerin Flavia Cianciarulo ist zwar erst sieben Jahre alt, mit ihrem italienischen Folkloretanz hat sie es bei den Europameisterschaften im österreichischen Villach aber schon ganz nach oben geschafft: Die hat sich Platz zwei gesichert. − Foto: red teilte eine Jury aus englischen und amerikanischen Juroren ihre Tänze und belohnten sie mit Platz 3 in der Kategorie „Folklore Dance“. Jetzt war die Siebenjährige kaum mehr aufzuhalten: Bei dem German Open der ASDU in Freising Mitte April gewann sie den zweiten Platz und wurde Deutsche Vizemeisterin in der Kategorie „Character/Ethnic Minis“. Auch mit einem Walzer trat sie an. In der Kategorie „Klassik Ballett Minis“ wurde sie Dritte. Den größten Erfolg ihrer noch so jungen Karriere hat sich Flavia Ende Mai bei der European Championship in Villach gesichert. Auch für sie selbst war das eine Überraschung: „Ich wollte nur keinen Fehler machen. Aber ich hätte nicht gedacht, dass ich Zweite werde. Ich habe mich riesig gefreut.“ Nun darf sie bei der Weltmeisterschaften in Bukarest antreten. Ganz souverän gibt sich Flavia auf der Bühne und das, obwohl sie in Villach als einziges Kind ihrer Schule angetreten ist. Lautstarkes Anfeuern und moralische Unterstützung sind derweil die Hauptaufgaben von Mama Tanja, die immer mit dabei ist. „Aufgeregt bin ich nicht und ich habe auch keine Angst, dass ich die Schritte vergesse“, verrät die Schülerin. Nicht ganz so ruhig bleibt ihre Personalisierte Ausgabe für Lesesaal (Abo.-Nr. 3636191) kommt. Wegen der Kürze der Zeit konnte der Bürgermeister nicht mehr fristgerecht zur neu angesetzten, außerordentlichen Gemeinderatssitzung gestern Abend einladen. Daher war kein Beschluss möglich. Brundobler konnte lediglich informieren. So bleibt die Frage also vorerst offen, ob der 30. Juni als Übergabetermin Bestand hat. Inzwischen gehen die Bestrebungen weiter, im Jahre währenden Thermenstreit doch noch zu einem Kompromiss in puncto Pachthöhe zu kommen. Am Rand der Personalversammlung ließ Alois Brundobler gestern wissen, dass Landrat Franz Meyer einen Vorschlag unterbreitet hat. Jetzt wartet der Bürgermeister „auf die Reaktion der Gegenseite“. Seitens des Landratsamts gibt es bis dato keine Auskunft zur Schlichtung. Landrats-Sprecher Werner Windpassinger verweist auf das vereinbarte Stillschweigen. Schleierfahnder stoppen Fahrt Flavia Cianciarulo (7) sichert sich mit italienischem Folkloretanz zweiten Platz bei Europameisterschaft Von Petra Schlierf Schlichtung: Vorschlag des Landrats liegt vor Ruhstorf. Als Schleierfahnder am Mittwoch gegen 14 Uhr am Parkplatz Rottal-West einen in Deutschland zugelassenen BMW kontrollierten, stellten die Beamten fest, dass der Wagen wegen fehlenden Versicherungsschutzes zur Zwangsentstempelung ausgeschrieben war. Die Kennzeichen wurden nach Rücksprache mit der zuständigen Zulassungsstelle entstempelt und der Fahrer, ein 30jähriger Kroate, wurde wegen eines Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz angezeigt und die Weiterfahrt untersagt. − red Mutter, wenn sie ihre Kleine auf der Bühne sieht: „Ich weine immer, wenn sie tanzt, und drücke ihr die Daumen, aber nicht, weil sie gewinnen soll. Ich wünsche ihr einfach, dass nichts schief geht und sie nicht in peinliche Situationen Bad Füssing. Aus einem Apparkommt, weil sie einen Schuh vertement in der Dr.-Heim-Straße liert oder das Tambourin. Druck sind im Zeitraum vom 30. März bis mache ich ihr nicht.“ Bisher ist alles nach Plan gelau- 10. Juni diverse Haushaltsutensilifen und spätestens seit dem letzten en im Gesamtwert von 750 Euro Wettbewerb weiß Flavia, wie es gestohlen worden. Wer für die Tat weitergehen soll. Bei der Siegereh- in Frage kommt, müssen die weiterung nahm sie sich mit Blick auf ren Ermittlungen der Polizei zeiden Pokal der Erstplatzierten vor: gen, da das Appartement von ver„Der ist ja größer, nächstes Mal will schiedenen Personen angemietet ich den.“ − red Auch Flavias Mutter hat als Kind worden war. Ballett getanzt, aber viel zu früh aufgehört, wie sie im Rückblick sagt. Die 42-Jährige weiß genau, wie anstrengend das Training ist und deshalb auch sehr darauf bedacht, ihrer Tochter nicht zu viel Bad Füssing. Ein bisher unbezuzumuten. Schließlich soll sie kannter Täter hat am letzten Sonntanzen, weil es ihr Spaß macht. tag zwischen 9.30 und 14 Uhr im „Nebenbei“ geht Flavia selbst- Bereich des Johannesbades ein verständlich auch noch in die Smartphone aus einer Handtasche Schule, genauer in die 2. Klasse und ist eine sehr gute Schülerin. gestohlen. Dabei handelt es sich Das sei aber auch Voraussetzung um ein schwarzes Smartphone Asfür die Tanzkarriere nebenbei: „So- cend Y300 der Marke Huawei im lange es in der Schule passt, darf sie Wert von rund 100 Euro. Zeugenauch zu Wettbewerben fahren.“ hinweise nimmt die Polizei in PoFlavia entlockt diese Aussicht cking unter " 08531/905860 entschon jetzt ein breites Grinsen. gegen. − red Aus dem Haushalt was mitgehen lassen Smartphone aus Tasche gestohlen
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