Schulinternes Leistungskonzept im Fach Lateinisch Grundsätze und Formen der Leistungsbewertung Die Fachkonferenz Lateinisch legt nach §48 SchulG Grundsätze zu Verfahren und Kriterien der Leistungsbewertung fest. Sie orientiert sich dabei an den in den Kernlehrplänen für die Sekundarstufen I und II ausgewiesenen Kompetenzen. Das fachbezogene Leistungskonzept ist für alle Mitglieder der Fachschaft verbindlich. Es soll für ein möglichst hohes Maß an Transparenz und Vergleichbarkeit von Leistungsbeurteilungen sorgen. Die rechtlichen Grundlagen des Leistungskonzepts können in den folgenden Gesetzen, Erlassen und Verordnungen eingesehen werden: Kernlehrplan Lateinisch (Sek I) (KLP G8), Kapitel 5 (Stand vom 14.03.2011) http://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/lehrplaene/lehrplannavigator-si/gymnasium-g8/latein-g8/kernlehrplan-latein/leistungsbewertung/leistungsbewertung.html Richtlinien und Lehrpläne für die Sekundarstufe II – Gymnasium/Gesamtschule in NRW Lateinisch (RL), Kapitel 4 http://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/lehrplaene/upload/lehrplaene_downl oad/gymnasium_os/4710.pdf Hausinterne Curricula der Fachschaft Lateinisch am AGB (Stand von Oktober 2015, vgl. Homepage AGB) Die Leistungsbewertung erfolgt immer unter dem Aspekt der Progression und steigenden Komplexität, so dass die Lernerfolgsüberprüfungen den Schülern Gelegenheit geben, grundlegende Kompetenzen, die sie in den vorangegangenen Jahren erworben haben, zu wiederholen und in wechselnden Kontexten anzuwenden. Einen besonderen Stellenwert nehmen der Umgang mit Texten im Sinne der historischen Kommunikation sowie der Nachweis der dafür erforderlichen Sprachkenntnisse ein. Voraussetzungen hierfür bilden die Gelegenheiten im Unterricht, die erworbenen Kompetenzen anzuwenden. Maßgebliche Bewertungskriterien sind die Beherrschung des sprachlichen Systems, Sinn- und Strukturverständnis von Texten und die Fähigkeit zum kulturellen Transfer. 1 Leistungsbewertung in der Sekundarstufe I Die Leistungsbewertung bildet die Basis für die weitere Förderung der Schülerinnen und Schüler, für ihre Beratung und die Beratung der Erziehungsberechtigten sowie für Schullaufbahnentscheidungen. Dabei gelten folgende Grundsätze: Die Leistungsbewertung bezieht sich auf die im Unterricht vermittelten Kompetenzen des Faches Lateinisch (Sprachkompetenz, Textkompetenz, Kulturkompetenz, Methodenkompetenz). Die Unterrichtsziele, -gegenstände und die methodischen Verfahren, die von den Schülerinnen und Schülern erreicht bzw. beherrscht werden sollen, sind im KLP einzusehen. Leistungsbewertungen müssen in ihren Aufgabentypen geeignet sein, die in den Richtlinien und KLP geforderten Kompetenzen unter Beweis zu stellen. Leistungsbewertungen sind ein kontinuierlicher Prozess. Bewertet werden alle von Schülerinnen und Schülern im Zusammenhang mit dem Unterricht erbrachten Leistungen (KLP). Nicht erbrachte Leistungsnachweise sind nach Entscheidung der Fachlehrerin oder des Fachlehrers nachzuholen oder durch eine Prüfung zu ersetzen, falls dies zur Feststellung des Leistungsstandes erforderlich ist. (APO-S I § 6 Abs. 5) Die Ergebnisse der Klassenarbeiten und der „Sonstigen Mitarbeit“ werden angemessen in die Zeugnisnoten mit einbezogen. Die „Sonstige Mitarbeit“ kann im weiteren Verlauf der Sek I zur Vorbereitung auf das in der Sek II gültige Wertungsverhältnis von 1:1 (in Bezug auf Klausuren und „Sonstige Mitarbeit“) stärkere Berücksichtigung finden. Schriftliche Leistungsüberprüfungen Klassenarbeiten sollen den Schwerpunkt auf die Übersetzung eines lateinischen Textes in Verbindung mit Begleitaufgaben (mit inhaltlichen, sprachlichen, stilistischen, historischen und kulturellen Aspekten) legen. Darin soll sich die Vielfalt der im Unterricht erworbenen Kompetenzen und Arbeitsweisen widerspiegeln. Die Übersetzungsleistung ist nicht durch eine inhaltlich geprägte Arbeit (Referat) zu ersetzen. Anzahl und Dauer der Klassenarbeiten Klasse 6 Klasse 7 Klasse 8 Klasse 9 L6 6 (45 min) 6 (45 min) 5 (45 min) 4 (45 – 90 min) L8 - - 4 (45 min) 4 (45 – 90 min) 2 Formen der Lernerfolgsüberprüfung bei Klassenarbeiten Die Klassenarbeiten im Fach Lateinisch bestehen in der Regel aus zwei Teilen: Teil 1: Übersetzungsaufgabe Teil 2: textbezogener (Klasse 6) und/oder textunabhängiger Aufgabenteil Zur Übersetzung muss ein in sich geschlossener lateinischer Text vorgelegt werden. Je nach Jahrgangsstufe und Lektüreerfahrung handelt es sich dabei um didaktisierte Texte (Lehrbuchphase) oder Originaltexte (Lektürephase). Dabei gelten folgende Richtwerte: bei didaktisierten Texten 1,5-2 Wörter pro Übersetzungsminute bei Originaltexten 1,2-1,5 Wörter pro Übersetzungsminute Die konkrete Wortzahl ergibt sich aus der für die Übersetzung zur Verfügung stehenden Arbeitszeit, die wiederum aus dem Bewertungsverhältnis von Übersetzung und Begleitaufgaben ermittelt wird. Abweichungen resultieren aus dem Schwierigkeitsgrad eines Textes (erleichterter Text, leichter oder mittelschwerer Originaltext, Bekanntheitsgrad des Inhaltes, Vokabular). Die Begleitaufgaben sollen in Form eines in sich sinnvoll strukturierten Katalogs vorgelegt werden und vom Umfang her auf drei bis vier Aufgaben verschiedener Art begrenzt werden (vgl. KLP, S. 59). Vgl. Anhang 2 – Beispiel für eine Klassenarbeit in der S I Folgende Aufgabenstellungen sind einmal pro Schuljahr in der Sekundarstufe I möglich: Vorerschließung mit anschließender Übersetzung leitfragengelenkte Texterschließung reine Interpretationsaufgabe Korrektur und Bewertung Vgl. Anhang 1 Hilfsmittel Als Hilfsmittel wird – nach einer intensiven Einführung ab Klasse 9 – gegebenenfalls ein Wörterbuch (laut Beschluss der Fachkonferenz: Langenscheidt-Wörterbuch, Klausurausgabe) Lateinisch für eine Arbeit in 9.2 zugelassen. „Sonstige Mitarbeit“ im Unterricht Die Leistungsbewertung berücksichtigt auf angemessene Art und Weise alle vier Kompetenzbereiche. Ziel der Sekundarstufe I ist die Vorbereitung auf die Anschlussfähigkeit für die Überprüfungsform der gymnasialen Oberstufe. 3 Wichtig ist hier, dass nicht allein die Kontinuität der mündlichen und schriftlichen Beiträge im Unterricht, sondern auch die Qualität eine angemessene Berücksichtigung in der Leistungsbeurteilung findet. Die Leistungen werden in einem kontinuierlichen Prozess beobachtet und festgestellt, dabei ist zwischen Lern- und Leistungssituation im Unterricht zu unterscheiden. Formen und Bewertung der „Sonstigen Mitarbeit“ Zur „Sonstigen Mitarbeit“ gehören 1. mündliche Mitarbeit im Unterrichtsgespräch 2. Leistungen und Verhalten im Rahmen selbstständiger Arbeitsphasen (schriftliche Ergebnisse der Arbeit an und mit Texten, Ergebnisse von Recherchen, Mindmaps, Protokolle) 3. Hausaufgaben1 4. Heftführung 5. kurze schriftliche Übungen (Vokabelüberprüfungen, Grammatiküberprüfungen, Präsentationen) Folgende Kriterien werden dabei unter anderem zur Leistungsbewertung herangezogen: Der Schüler, die Schülerin ... ... hat sichere Kenntnisse in Wortschatz, Grammatik und Realienkunde. ... benutzt die bekannte grammatische Terminologie souverän. .... besitzt sichere Kenntnisse bei der Dekodierung und Rekodierung (soweit die Methoden eingeführt wurden), v.a. auch in der Interaktion mit den Mitschülern. ... arbeitet selbstständig und zielstrebig mit bei der Neueinführung von Grammatik/ Vokabeln/ Texten und deren Einordnung in den jeweiligen Kontext ... greift Beiträge und Fragestellungen anderer auf, prüft sie, setzt sie fort und vertieft sie. ... vergleicht und reflektiert die Ergebnisse kritisch. ... begründet den eigenen Standpunkt und stellt „ihn“ und sich selbst der Kritik. (nur Sek II) ... benutzt die grammatische, stilistische und literaturwissenschaftliche Terminologie souverän. ... besitzt die Fähigkeit wissenschaftsprodädeutisch zu arbeiten Geringe Kompetenzausprägung (Note: ausreichend) Hohe Kompetenzausprägung (Note: gut bis sehr gut) Zusätzlich erbrachte Leistungen wie z.B. Referate werden bei der Notengebung angemessen berücksichtigt, können aber als einmalige Leistungen nicht die kontinuierliche Mitarbeit ersetzen. 1 Zusatzinformation: Seit Sommer 2013 soll laut Ganztagskonzept unserer Schule in der Sek I auf schriftliche Hausaufgaben in den Fremdsprachen weitestgehend verzichtet werden. Ausgenommen von dieser Regelung sind mündliche Grammatikwiederholungen, Vokabeln sowie die Vorbereitungen auf schriftliche Übungen und Klassenarbeiten. Prinzipiell ausgenommen von dieser Regelung sind die Stufe 9, die Differenzierungskurse aufgrund der aktuellen Stundentafel und die Sekundarstufe II. 4 Leistungsbewertung in der Sekundarstufe II In der Sekundarstufe II haben die schriftlichen Leistungen und die „Sonstige Mitarbeit“ den gleichen Stellenwert. Eine rein rechnerische Bildung der Kursabschlussnote ist jedoch (lt. APOGOSt § 13, zuletzt geändert durch Verordnung vom 5. November 2008) unzulässig, vielmehr ist die Gesamtentwicklung der Schülerin oder des Schülers im Kurshalbjahr zu berücksichtigen. Die Leistungsbewertung berücksichtigt auf angemessene Art und Weise alle vier Kompetenzbereiche. Ziel der Sekundarstufe II ist neben dem Erwerb der fachspezifischen Kompetenzen auch die Vermittlung wissenschaftspropädeutischen Arbeitens. Form und Bewertung von Klausuren Die Klausuren bestehen aus zwei Teilen: Teil zur Übersetzung Teil zur aufgabengelenkten Interpretation Die Erstellung einer deutschen Übersetzung ist Bestandteil jeder Klausur. Grundlage der Übersetzungsaufgabe ist ein unbekannter lateinischer Originaltext. Der lateinische Originaltext entspricht im Schwierigkeitsgrad den Anforderungen des Kurstyps und der Jahrgangsstufe. Der Umfang des Textes beträgt ca. 60 Wörter je Zeitstunde. Die Wortzahl kann dabei bis zu ca. 10% überschritten werden. Der Klausurtext wird den Schülern vorgelesen. Die Übersetzung wird durch adäquaten Wortschatz- (nicht mehr als 10% des Textes) und Sachangaben entlastet. Die Schüler dürfen das zweisprachige Schulwörterbuch von Langenscheidt (Klausurausgabe) für ihre Übersetzung benutzen. Die Korrekturen der Klausuren erfolgen auf der Grundlage der Ermittlung der Note für die Übersetzungsaufgabe (zweifache Wertung) und für die Begleitaufgaben (einfache Wertung). Im Hinblick auf die Begleitaufgaben in Klausuren, die dem Ziel der Interpretation dienen, erfolgt eine kriteriengestützte Korrektur. Bei der Konzeption der Begleitaufgaben wird durch die Erstellung eines Bewertungsrasters mit Einzelkriterien ein Erwartungshorizont festgelegt, der die erwarteten Schülerleistungen enthält. Die Fachschaft hat sich entschlossen für die gesamte Sekundarstufe II die im Abitur angelegten Anforderungen mit Begleitraster zu übernehmen. Vgl. Anhang 2 – Beispiel für eine Klausur mit Erwartungshorizont in der Sek II Die Facharbeit kann die erste Klausur im 2. Halbjahr des Qualifikationsphase 1 ersetzen. Sie soll den Schwierigkeitsgrad einer Klausur nicht überschreiten und dient dem wissenschaftspropädeutischen Lernen. Bei der Bewertung der Facharbeit spielen der Entstehungsprozess und das Ergebnis der Arbeit eine Rolle. Die Facharbeit im Fach Lateinisch hat immer einen lateinischen Text als Ausgangspunkt. 5 Formen und Bewertung der „Sonstigen Mitarbeit“ Für die Beurteilung der „Sonstigen Mitarbeit“ gelten prinzipiell dieselben Kriterien wie in der Sekundarstufe I – vgl. Raster Sek I. Zusätzlich erbrachte Leistungen wie z.B. Referate werden bei der Notengebung angemessen berücksichtigt, können aber als einmalige Leistungen nicht die kontinuierliche Mitarbeit ersetzen. 6 Anhangdes 1 Bewertung und Korrekturzeichen Korrektur und Bewertung Übersetzungstextes Die Korrekturen der Klassenarbeiten und Klausuren erfolgen auf der Grundlage der Ermittlung der Note für die Übersetzungsaufgabe und für die Begleitaufgaben. Die Gesamtnote ergibt sich aus den beiden Teilnoten der Übersetzungs- und Begleitaufgaben. Am AGB wird die Bewertung der Übersetzungsleistung mit Hilfe der Negativkorrektur durchgeführt. Die Übersetzungsleistung kann in der Regel dann noch ausreichend genannt werden, wenn sie auf 100 Wörter nicht mehr als 10 ganze Fehler enthält (10% der Wortzahl eines Textes). Bewertung der Begleitaufgaben Die Begleitaufgaben sollen „in Form eines in sich sinnvoll strukturierten Katalogs vorgelegt werden“ (KLP, S. 59), und vom Umfang her auf „drei bis vier Aufgaben verschiedener Art begrenzt werden“ (KLP, S. 59). Die Bewertung der Begleitaufgaben erfolgt auf der Grundlage eines Punktesystems. Dabei liegt eine ausreichende Leistung vor, wenn etwa die Hälfte der Punktzahl erreicht wurde. Die weiteren Notenstufen sind linear zu verteilen. Korrekturkennzeichnung und Fehlergewichtung Zeichen Beschreibung R Z Rechtschreibung Zeichensetzung G* Grammatik (wenn nicht weiter spezifiziert, auch Syntax) W ** Wortschatz * Zur Spezifizierung von Grammatik- und Syntaxfehlern stehen zudem folgende Korrekturzeichen zur Verfügung: Zeichen Beschreibung T M N Sb St Bz Tempus Modus Numerus Satzbau Wortstellung Bezug C Casus / Kasus Gen Genus GV Genus verbi / Diathese K Konstruktion Komp Komparation S Sinnerfassung misslungen Vb Vokabelbedeutung Vok Vokabel VSt ZV Verbalstamm Zeitverhältnis ** Zur Spezifizierung von Wortschatzfehlern stehen zudem folgende Korrekturzeichen zur Verfügung: 7 Zeichen Beschreibung A FS Ausdruck/unpassende Stilebene o.ä. Fachsprache (fehlend/falsch) Korrekturzeichen für die inhaltliche Korrektur: Zeichen F ( ) [—] Γ bzw. # Wdh Beschreibung richtig (Ausführung/Lösung/etc.) falsch (Ausführung/Lösung/etc.) folgerichtig (richtige Lösung auf Grundlage einer fehlerhaften Annahme/Zwischenlösung) ungenau (Ausführung/Lösung/etc.) Streichung (überflüssiges Wort/Passage) Auslassung Wiederholung, wenn vermeidbar Die Übersetzungsfehler werden am Rand der Übersetzung notiert. Dabei werden folgende Fehler unterschieden: - halbe Fehler (-) - ganze Fehler (I) - Doppelfehler (+) 8 Anhang 2: Beispielklassenarbeit Zu dem Lehrwerk Prima Nova L 1-2 Übersetze in angemessenes Deutsch: Gaius Aquilius Florus senator in circum properat, nam in Circo Maximo hodie ludi sunt. Populus ibi exspectat et clamat: “Ubi sunt equi? Ubi sunt agitatores? Ubi sunt praemia?” Tandem equi et agitatores accedunt. Etiam Syrus adest. Denique senator signum dat, equi currunt. Sed hodie Syrus victor non est. Turba non gaudet, sed tacet. Senator in curiam properat, senatores ibi iam exspectant. Hilfen: in circum – in den Circus in Circo Maximo – im Circus Maximus agitatores – die Wagenlenker in curiam – in die Kurie __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ __________________________________________________________________ 9 Weitere Aufgaben (müssen bearbeitet werden, sind nicht freiwillig): 1. Setze vom Singular in den Plural und umgekehrt: (4 P) porta __________________ praemia (!!!) senatores ________________ ludus __________________ ____________________ 2. Ergänze die fehlenden Formen: (8P) Infinitiv 3. Sg Präsens Ind. akt. 3. Pl. Präsens Ind.akt. properant gaudere accedit esse 3a. Welche Angaben musst Du machen, um ein Substantiv/Nomen zu bestimmen? (1P) _____________________________________________________ 3b. Bestimme folgendes Substantiv/Nomen: victores (1P) _____________________________________________________ 3c. Nenne die Bestandteile folgender Verbform und markiere sie farbig (2 P): r i d e t _____________________________________________________ An dem Tag, als Aulus und Gaius das Wagenrennen im Circus Maximus ansahen, war auch der kleine Quintus zum ersten Mal zusammen mit seiner großen Schwester Flavia dabei. Während des Rennens hat Flavia ihm alles gezeigt und erklärt. Aber Quintus hat nicht alles richtig behalten, weil er so aufgeregt war. Als er zu Hause dann seiner Mutter davon erzählt, stimmt nicht alles. 4. Unterstreiche die falschen Aussagen in Quintus‘ Erzählung und schreibe rechts in die Spalte daneben die Korrektur! (6P) „Da waren unglaublich viele Menschen im Circus Maximus, Mama! Es war so aufregend! Es gab da verschiedene Rennställe: Die Grünen, Roten, Gelben und Weißen. Vor jeden Wagen waren sechs Pferde gespannt, insgesamt waren zwölf Wagen am Start. Die Wagenlenker hatten die Zügel um den Bauch geschlungen, in der einen Hand hielten sie eine Peitsche und in der anderen ein Messer, um sich damit während des Rennens gegenseitig angreifen zu können. Dann wurde das Startsignal gegeben und es ging los. Als die Wagen die Innenbahn an der pina erreichten - das ist die Mauer in der Mitte - berührten sie sich fast! Es war so aufregend, dass ich zwischendurch nicht mehr wusste, wie viele Runden es noch waren. Schade, dass man das nirgendwo sehen kann! Der Sieger bekam am Ende einen Lorbeerkranz und Geld. Das war vielleicht ein toller Tag!“ individuelle Rückmeldung zu Klassenarbeit Nr. 1 für __________________________ Punkte: _________ (22P) Fehler: __________ Gesamtnote: Hinweis: Die abgerufenen Kompetenzen werden hier aus ökonomischen und ökologischen Gründen nicht explizit ausgewiesen, sondern lassen sich im schulinternen Curriculum zu den Lektionen nachlesen. Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung! Vokabeln Du beherrschst die Vokabeln von L 1 und 2 … Grammatik Du hast die Konjugationsklassen der Verben gelernt und kennst die Bestandteile einer Präsensform … Du hast die Deklinationsklassen gelernt und kennst ihre Bestandteile … Du erkennst sicher das Prädikat im lateinischen Satz … Du weißt, dass das Subjekt im Prädikat „steckt“ … Sprache Du weißt, dass die Satzstellung im Lateinischen nicht dieselbe ist wie im Deutschen und kannst deine Übersetzung den deutschen Sprachregeln anpassen … Du kannst für lateinische Ausdrücke passende deutsche Formulierungen finden und bist in der deutschen Sprache so sicher, dass dir dies keine Probleme bereitet … Inhalt Über die Ereignisse, Bauwerke und wichtigen Inhalte eines Wagenrennens kannst du Auskunft geben … Gewichtung Übersetzung – weitere Aufgaben 2:1 Fehler (Übersetzung): Note Fehler 1+ 0,5 1 1 11,5 2+ 2 2 2,5 23 3+ 3,5 3 4 2+ 19 2 18 217 3+ 16 3 15 34,5 4+ 5 4 5,5 46 5+ 6,5 5 7 57,5 6 ab 8 314 4+ 13 4 12 411 5+ 10 5 9 58 6 ab 7 Punkte (weitere Aufgaben): Note Punkte 1+ 22 1 21 120 Anhang 3: Beispielklausur mit Bewertungsbogen Zu dem Thema: „Di, adspirate meis coeptis“ – göttliches Wirken zwischen Inspiration und Sanktionierung menschlichen Verhaltens Aufgabenstellung I Übersetze den lateinischen Text ins Deutsche. II Bearbeite die folgenden Interpretationsaufgaben: 1. Paraphrasiere die Rede des Aisakus. (10 VP) 2. Stilistisch-metrische Aufgaben: a) Analysiere die Verse 3 und 4 metrisch. (6 VP) Perdidimus miseram nos te duo: Vulnus ab angue, a me causa data est! Ego sim sceleratior illo, b) Untersuche die sprachlich-stilistische Gestaltung der vorliegenden Verse und erläutere deren Funktion. (9 VP) 3. Im Unterricht haben wir u.a. die These diskutiert, dass die Metamorphosen einen Einklang zwischen innerem Zustand und äußerer Form herbeiführen. Erläutere diese These vor dem Hintergrund der Verwandlung des Aisakus in einen Taucher (Vogel!). (9 VP) 4. Die Klage des Aisakus hat elegischen Charakter, obwohl die Metamorphosen nicht der Gattung der Elegie zuzuordnen sind. Ovid schrieb aber auch in der Form der Elegie: Nenne kurz mindestens 5 Werke Ovids, die aber ihrer Form nach der Elegie zuzuordnen sind und erläutere kurz ihren Inhalt. (10 VP) Der Prinz Aisakus verliebt sich unsterblich in die Nymphe Hesperia und versucht sie zu erobern; doch sie flieht. Während ihrer Flucht vor Aisakus wird Hesperia von einer Schlage gebissen und stirbt. Aisakus erreicht Hepseria erst, als sie schon tot ist. Vollkommen außer sich umarmt Aisakus daraufhin die tote Geliebte und klagt: "Piget, piget esse secutum! 1 2 Sed non hoc timui, neque erat mihi vincere tanti. 3 Perdidimus miseram nos te duo: Vulnus ab angue, 4 a me causa data est! Ego sim sceleratior illo, 5 ni tibi morte mea mortis solacia mittam." 6 Dixit et e scopulo, quem rauca subederat unda, 7 se dedit in pontum. Tethys miserata cadentem 8 molliter excepit nantemque per aequora pennis 9 texit. Et optatae non est data copia mortis. (66 W) Vokabelhilfen: V. 1 V. 2 V. 3 piget erat mihi … tanti + Inf duo V. 5 ni (= nisi) solacium, - i n. scopulus, -i m. raucus, -a, -um Tethys excipere, -io, cepi, ceptum penna, -ae f. V. 6 V. 7 V. 8 Es reut mich Es lohnte sich für mich Aisakus meint mit duo hier die Schlange und sich selbst wenn nicht Trost Felsen donnernd, dröhnend Tethys (Meeresgöttin) aufnehmen Feder Musterbewertungsbogen Die Schülerinnen und Schüler können Textkompetenz: anhand textsemantischer und textsyntaktischer Merkmale eine begründete Erwartung an Inhalt und Struktur formulieren, textadäquat auf der Grundlage der Text-, Satz- und Wortgrammatik dekodieren, sprachlich richtig und sinngerecht rekodieren und ihr Textverständnis in einer Übersetzung dokumentieren, Texte unter Beachtung der Quantitäten, der sinntragenden Wörter und Wortblöcke sowie des Versmaßes vortragen, Texte anhand signifikanter immanenter Kriterien im Hinblick auf Inhalt, Aufbau, gedankliche Struktur und sprachlich-stilistische Gestaltung analysieren und exemplarisch den Zusammenhang von Form und Funktion nachweisen, Texte in ihren historisch-kulturellen Zusammenhang einordnen und die Bedeutung von Autor und Werk in ihrer Zeit erläutern, typische Merkmale der jeweiligen Textgattung nennen und an Beispielen deren Funktion erläutern, einen Primärtext mit ausgewählten Rezeptionsdokumenten vergleichen und die Art und Weise der Rezeption erläutern, zu den Aussagen der Texte begründet Stellung nehmen. Sprachkompetenz: Kulturkompetenz: sinnstiftend und unter Beachtung der Quantitäten lesen, themenbezogen Kenntnisse der antiken Kultur sachgerecht und strukturiert darstellen, die Fachterminologie korrekt anwenden, die gesicherten und strukturierten Kenntnisse für die auf Grund ihrer sprach-kontrastiven Arbeit die AusdrucksErschließung und Interpretation anwenden, möglichkeiten in der deutschen Sprache auf den Ebenen der Idiomatik, der Struktur und des Stils erweitern. Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Antike und Gegenwart darstellen und deren Bedeutung vor dem Hintergrund kultureller überwiegend selbstständig die Form und Funktion lektüreEntwicklungen in Europa beschreiben, spezifischer Elemente der Morphologie und Syntax (auch mit Hilfe einer Systemgrammatik) erschließen und auf dieser im Sinne der historischen Kommunikation zu Fragen und Grundlage komplexe Satzstrukturen analysieren, Problemen wertend Stellung nehmen. ihren Wortschatz themen- und autorenspezifisch unter Nutzung ihnen bekannter Methoden erweitern und sichern, kontextbezogen unbekannte Wörter, spezifische Bedeutungen und grammatische Eigenschaften mit Hilfe eines zweisprachigen Wörterbuchs ermitteln. konkretisierte Kompetenzen die sprachlich-stilistische Durchformung und metrische Gestaltung als durchgängige Prinzipien dichterischer Sprache nachweisen, die Subjektivität der Wahrnehmung römischer Lebenswirklichkeit und das daraus resultierende Lebensgefühl herausarbeiten, die zustimmende, ablehnende bzw. kritische Haltung des Textes/Autors zu seiner Zeit und das Selbstverständnis des Autors erläutern, Arten der Rede, Elemente des Aufbaus und Gestaltungsmittel erläutern, Grundkonstanten und Bedingtheiten der menschlichen Existenz identifizieren, auf der Grundlage eines Kommunikationsmodells eine Rede in ihrem situativen bzw. historischen Kontext analysieren, die in den Texten zum Ausdruck kommende Welt- und Lebensauffassung mit ihrer eigenen Lebenswirklichkeit vergleichen und dazu wertend Stellung nehmen, das Fortwirken eines Themas oder Motivs anhand ausgewählter Beispiele aus Kunst, Musik oder Poesie erläutern. II. Interpretationsaufgaben (44 VP) Teilaufgabe 1) Anforderungen 1 Max. Punkte (AFB) Der Schüler/ die Schülerin paraphrasiert die Rede des Aisakus in etwa folgendermaßen: Aisakus beklagt das Schicksal der Hesperia (3); er gibt sich selbst die Hauptschuld an ihrem Tod (2). Die Schlange sei nicht “so“ schuldig (2). Als mögliche Sühne für sein Vergehen sieht er nur den Selbstmord (3). Teilaufgabe 2) Anforderungen 1 2 Max. Punkte (AFB) Der Schüler/ die Schülerin analysiert die Verse 18 und 19 metrisch folgendermaßen: V. 3 ─vv ─ IT v v 10 (I/ II) ── ─vv ─vv ─x V. 4 ─ ─ ─vv ─ IH v v ─ v v ─ v v ─ x nennt und belegt z.B. folgende sprachliche Mittel: Hyperbata (miseram … te, V. 3; nos… duo, V. 3; rauca … unda; V. 6-7, optatae … mortis, V. 9) Exclamatio (piget, piget esse secutum, V. 1) Anapher (piget, piget…, V. 1) Inversion (Perdidimus … duo, V. 3) 6 (I/II) 3 (I/ II) Alliteration (morte mea mortis … mittam, V. 5) Parallelismus (cadentem … excepit nantemque … texit, V. 8-9) erläutert die genannten sprachlich-stilistischen Mittel beispielsweise etwa folgendermaßen: Anapher und Exclamatio (V. 1) ebenso wie Inversion und Hyperbata (V.3) betonen die tiefe Verzweiflung des Aisakus, Die Alliteration (V. 5) unterstreicht auch auf sprachlicher Ebene die laut Aisakus unausweichliche Verbindung des Todes der Hesperia mit dem Tod des Aisakus, Der Parallelismus (V. 7-8) verbindet die beiden Handlungen der Tethys, die das Vorhaben des Aisakus vereitelt, Dass die Konsequenz ihres Handelns, die dem Todeswunsch des Aisaskus widerspricht, wird durch das Hyperbatn (V. 9) verdeutlicht. erfüllt ein weiteres aufgabenbezogenes Kriterium. (2) Teilaufgabe 3) Anforderungen (Allgemeines) Der Schüler/ die Schülerin 1 erläutert die These, dass die Metamorphose einen Einklang zwischen innerem Zustand und äußerer Form darstellt vor dem Hintergrund der Verwandlung des Aisakus in etwa folgendermaßen: Nach dem Tod der Nymphe Hesperia ist Aisakus von Schulgefühlen erfüllt, durch seinen Versuch sich in den Tod zu stürzen möchte er sich von der Zerrissenheit befreien; Die Göttin Tethys verweigert ihm dies durch ihr Einschreiten; Seine innere Verrissenheit wird durch die Verwandlung in die Gestalt des Tauchers, der immer wieder sich in die Fluten stürzt, „eingefroren“ – kontinuierlich stürzt der Taucher sich in die Fluten und zeigt so seine Verzweiflung; Die Göttin Thetys stellt durch ihre Verwandlung somit einen Einklang zwischen äußerer Gestalt und innerer Form her, den ein Tod des Aisakus nur verhindert hätte. erfüllt ein weiteres aufgabenbezogenes Kriterium. (2) Teilaufgabe 4) Anforderungen (Allgemeines) Der Schüler/ die Schülerin 1 nennt hier mindestens fünf elegische Werke Ovids. Er kann diese entweder der Liebeselegie, die den Anfang seiner schriftstellerischen Tätigkeit darstellte zuordnen oder der Trauerelegie, die er in der Verbannung anfertigte. Als Ausnahmeerscheinung, die nicht in das typische Schema der Elegie passt, kann er gegebenenfalls auch auf die Fasti verweisen, die inhaltlich (römischer Festtagskalender) und aufgrund ihrer Länge eher dem Lehrgedicht zuzuordnen sind und daher in einem für die Gattung untypischen Metrum verfasst wurden. Auch kann er beispielsweise für den Bereich der Liebeselegie nennen: - Amores (Schilderung der (erotischen) Erlebnisse eines Liebenden) - Ars amatoria (Lehrgedichte: Ovid zeigt auf, wie man jemanden für seine Liebe gewinnen kann) 6 (II/ III) Max. Punkte (AFB) 9 (I / II) Max. Punkte (AFB) 10 (I /II/ III) - Remedia amoris (Lehrgedichte: Ovid zeigt auf, wie man sich von der Liebe befreien kann) - Heroides (Briefe mythischer Frauen an ihre Ehemänner) Beispielsweise kann er für den Bereich der Trauerelegie nennen: - Epistulae ex Ponto (Briefe aus der Verbannung) - Tristia ( Briefe aus der Verbannung) Gesamtpunktzahl: Note sehr gut plus sehr gut sehr gut minus gut plus gut gut minus befriedigend plus befriedigend befriedigend minus ausreichend plus ausreichend ausreichend minus mangelhaft plus mangelhaft mangelhaft minus ungenügend Notenpunkte Punktzahl 15 (95 – 100%) 14 (90 – 94%) 13 (85 – 89%) 12 (80 – 84%) 11 (75 – 79%) 10 (70 – 74%) 9 (65 – 69%) 8 (60 – 64%) 7 (55 – 59%) 6 (50 – 54%) 5 (45 – 49%) 4 (39 – 44%) 3 (33 – 38%) 2 (27 – 32%) 1 (20 – 26%) 0 (0 – 19%) 42 – 44 39 – 41 37 – 38 35 – 36 33 – 34 31 – 32 29 – 30 26 – 28 24 – 25 22 – 23 20 – 21 17 – 19 14 – 16 12 – 13 9 – 11 0 – 10 Für die Interpretationsaufgabe gilt: Die Zuordnung der Noten geht davon aus, dass die Note ausreichend (5 Punkte) erteilt wird, wenn annähernd die Hälfte (mindestens 45 %) der Gesamtleistung erbracht worden ist, dass die Note gut (11 Punkte) erteilt wird, wenn annähernd vier Fünftel (mindestens 75 %) der Gesamtleistung erbracht worden sind, dass die Noten oberhalb und unterhalb dieser Schwellen den erreichten Punktzahlen annähernd linear zugeordnet werden. Teilergebnisse Übertrag der Note für die Übersetzungsaufgabe Übertrag der Note für die Interpretationsaufgabe Gesamtbewertung der Klausur aus Übersetzungs- und Interpretationsleistung im Verhältnis 2 : 1 Gesamtergebnis: _______________________________
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