Götterbaum eindämmen!

krems Stadtjournal
6/2015
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Seite 14
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Götterbaum eindämmen!
Der chinesische Götterbaum erobert immer mehr den städtischen Raum. Man sieht ihn vor allem häufig am Straßenrand und auf Mittelstreifen, er wächst sogar aus Mauern.
Er ist resistent gegen Schädlinge, Trockenheit und Hitze. Er
zählt zu den nicht heimischen Gewächsen, die indirekt mit
dem globalen Verkehr eingeführt werden. Problematisch ist
er deshalb, weil er einerseits sehr robust ist gegen alle möglichen schädlichen Einflüsse und sich andererseits sehr rasch
wildwachsend verbreitet und viele heimische Arten im naturnahen Lebensraum verdrängt.
Maßnahmen gegen die Verbreitung
Wie soll man mit diesem Problem umgehen? Aufklärung
und Bewusstseinsbildung sind wichtige Präventivmaßnahmen. Wegen seiner Widerstandsfähigkeit lässt sich der
Götterbaum nur sehr schwer durch einmalige Maßnahmen
restlos beseitigen. "Wichtig ist, dass junge Götterbäume
frühzeitig gezielt entfernt werden. Keinesfalls sollten dabei
großflächig auch andere heimische Pflanzen umgeschnitten werden", betont Eduard Pauer vom Stadtgartenamt, denn dann würde sich der Götterbaum explosionsartig
auf den gerodeten Flächen ausbreiten und andere Sträucher
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Wenn ein junger Götterbaum im eigenen Garten wächst, sollte
man ihn möglichst rasch und mitsamt den Wurzeln entfernen", rät
Eduard Pauer vom Stadtgartenamt.
"
verdrängen. Danach sei die regelmäßige Kontrolle der befallenen Stellen wichtig. Experten empfehlen die Nachbehandlung von Schnittflächen mit speziellen Wachstumshemmern aus Gärtnereien und Fachhandel.
Stopp für Pestizide
Die Stadt hat glyphosathältige Pestizide verbannt und
pflegt öffentliche Flächen nur mehr umweltfreundlich
mit mechanischen Verfahren und biologischen Unkrautvernichtungsmitteln. "Wir wollen mit gutem Beispiel
vorangehen, verstärkt auf die Gesundheit der Kremserinnen und Kremser schauen und unsere Umwelt schützen", sagt Bürgermeister Dr. Reinhard Resch und bekräftigte dieses Bekenntnis mit seiner Unterschrift. Auf
öffentlichen Grünflächen der Stadt kommen daher ab
sofort nur mehr Spritzmittel zum Einsatz, die der EUBioverordnung und dem "Natur-im-Garten"-Gütesiegel
entsprechen.
"Dadurch sollen unsere Grünflächen wieder vielfältiger, unsere Umwelt geschont und die Bienen geschützt werden",
erklärt Vizebürgermeister Gottfried Haselmayer. So werden
die Stadtgärtnerinnen und Mitarbeiterinnen dem ungeliebten Unkraut auf Gehsteigen und in Rabatten zum Beispiel mit der neuen motorbetriebenen Wildkrautbiirste zu
Leibe rücken. "Wie man am Beispiel der Stadt Krems sieht,
gibt es ökologisch sinnvolle und auch nachhaltige Möglichkeiten", begrüßt Gemeinderätin Mag. Sandra Mayer
die Entscheidung: "Wir brauchen nicht noch mehr Gift in
unserer Umwelt."
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