INFO DIENST 1/14 Biologische Station Osterholz e.V. 27711 Osterholz-Scharmbeck Lindenstraße 40 Tel. 04791 / 9656990 Fax 89325 www.biologische-station-osterholz.de Liebe Mitglieder und Freunde der BioS, die Natur ist aus dem Winterschlaf, der diesmal ja extrem mild ausgefallen ist, erwacht und auch unsere Aktivitäten verlagern sich vermehrt in den Außenbereich. Das neue Exkursionsverzeichnis „Wege ins Moor“ für 2014 ist gedruckt und auch im Internet einsehbar. Es bietet wieder viele interessante Führungen und Veranstaltungen, zu denen wir Sie gern einladen möchten. Eine Veranstaltung über den Grünspecht, den Vogel des Jahres 2014 hat bereits statt gefunden. Als nächstes weisen wir auf Dienstag, den 8. April hin, wo die Wolfsbeauftragte der Landesjägerschaft, Britta Habbe, in Gut Sandbeck über den aktuellen Erkenntnisstand zur Rückkehr der Wölfe nach Niedersachsen und in den Landkreis Osterholz berichten wird. Biologische Station Osterholz e.V. (seit 1985) Trägermitglieder: Aktionsgemeinschaft Bremer Schweiz; BUND Kreisgruppe Osterholz; BUND Landesverband Bremen; NABU Kreisgruppe Osterholz; Ortsgruppen Osterholz-Scharmbeck, Ritterhude, Hambergen, Lilienthal, Schwanewede, Worpswede; Heimatverein Ritterhude; Ifab Freiburg/Ne; Freunde Worpswedes; VHS OsterholzScharmbeck / Hambergen / Schwanewede e.V.; Initiative Teufelsmoor; Imkerverein OsterholzScharmbeck Inhaltsverzeichnis Grünspecht Seite 3 Artenschutzprojekte der BioS Seite 5 Schlammassel versus Eigendynamik Seite 9 Ein Praktikum an der Seite 11 Den Wölfen auf der Spur - wir sind mittendrin Seite 12 Montagnachmittag 15:00 Uhr – Zeit für die BioS Kindergruppe! Seite 14 Baumpflanzung an der Wienbeck Seite 15 Rund um die Mühle Seite 16 Seite 17 Wer ist wer in der 2 Seite 18 BioS-ID 1/2014 Vogel des Jahres 2014 Seit 1971 wählt der Naturschutzbund Deutschland (NABU, www.NABU.de) einen Vogel des Jahres aus, der für einen besonders schützenswerten Lebensraum steht. Zu diesem Thema werden dann das ganze Jahr über Veranstaltungen durchgeführt. 2014 ist zum vierten Mal eine Spechtart als Vogel des Jahres ausgewählt worden – der Grünspecht mit dem wissenschaftlichen Artnamen Picus viridis. Nach den neuesten Erkenntnissen des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten (Vogelkundler) siedeln in Deutschland derzeit 42.000 bis 76.000 Brutpaare des Grünspechts, davon in Niedersachsen 4.500 bis 8.500 Paare (www.dda-web.de). Genauer lässt sich der zudem schwankende Bestand dieses in fast ganz Deutschland relativ gleichmäßig verbreiteten Brutvogels nicht angeben. Die Daten stammen aus dem Mitte des Sommers erscheinenden Verbreitungsatlas Deutscher Brutvogelarten, an dem Mitarbeiter der Bios seit Jahren mitgearbeitet haben. Der etwa eichelhähergroße Grünspecht fällt im März und April durch seine lauten Lachstrophen auf, die er statt zu trommeln als Reviermarkierung einsetzt. Er lebt in halboffenen Landschaften, so an Siedlungsrändern, in Dörfern, Parks und lichten Wäldern, sofern Wiesen BioS-ID 1/2014 und Weiden (oder Rasenflächen) als Nahrungsflächen zur Verfügung stehen. Anders als die überwiegend an Bäumen Nahrung suchenden Bunt-, Mittelund Schwarzspechte ernährt der Grünspecht sich vorzugsweise von Ameisen und deren Larven, die er in Baum- aber vielfach auch in Bodennestern aufspürt und mit seiner bis zu 10 cm langen Zunge aus ihren Gängen herausfieselt. Daher hält er sich oft am grünen Erdboden auf, weswegen ihm die grüne Tarnfarbe zugute kommt. Der Grünspecht nimmt zwar im Bestand derzeit eher zu als ab, schutzbedürftig ist er aber gleichwohl, da er durchaus auch morsche Bäume und unvergiftete Brach- und Rasenflächen bzw. Streuobstwiesen benötigt, um sich erfolgreich fortzupflanzen. Als typische Anpassungen an das Leben eines Spechtes weist er ebenfalls einen Stützschwanz und jeweils zwei nach vorn und hinten gerichtete Zehen auf, was für die Fortbewegung am Baumstamm hilfreich ist. Er legt 5-8 weiße Eier in eine selbst gebaute Baumhöhle, meistens in einem geradschaftigen Stamm (gerne Obstbaum oder Buche), bebrütet diese dann 14-17 Tage lang und beide Elternvögel versorgen die Jungen in der Höhle noch 23-27 Tage, bevor sie ausfliegen. Als gesprenkelte Jungspechte werden diese dann meist ab Mitte 3 Juni noch weitere 3-7 Wochen von den Altvögeln durch die nähere und weitere Umgebung des Lebensraumes geführt, wobei Männchen und Weibchen je einen Teil der Jungen versorgen. Der Grünspecht ist ein sogenannter Standvogel, der ganzjährig in seinem Revier lebt, also kein Zugvogel ist. Harte Winter mit hohen Schneelagen machen dem Bestand am meisten zu schaffen, insofern dürfte 2014 ein gutes Grünspechtjahr sein. Weitere Informationen zum Vogel des Jahres erfahren Sie u.a. in einer Broschüre, die der NABU zu Verfügung stellt und die beispielsweise auch im Norddeutschen Vogelmuseum in der Bör- destraße in OHZ-S erhältlich ist, wo auch ein schönes Präparat des Grünspechts zu bewundern ist. Die Biologische Station Osterholz bietet nochmals einen Kurzvortrag zur Lebensweise des Grünspechts mit anschließender Exkursion in seinen städtischen Lebensraum an. Dabei wird natürlich auch auf andere Vögel und ihre Stimmen zur frühlingshaften Balzzeit eingegangen. Treffpunkt am Ostermontag, den 21.April 2014 um 15.00 Uhr in den Räumen der Bios, Lindenstraße 40; Dauer (Vortrag und Exkursion) ca. 1,25 Stunden; Kosten: Spenden erwünscht. [TS] Grünspecht-Männchen; Kartoffeldruck, ca. 1975, 3. Klasse Menkeschule, Osterholz-Scharmbeck. 4 BioS-ID 1/2014 Artenschutzprojekte der BioS Die Bios bearbeitet im Auftrag des Landkreises Osterholz eine Vielzahl von Artenschutzprojekten. Im letzten Jahr waren es 19 Projekte, von denen hier einige in einem kurzen Überblick vorgestellt werden sollen. Ein Schwerpunkt liegt bei der Wiederansiedlung von gefährdeten Arten, die bei uns in den letz- ten Jahrzehnten sehr selten geworden oder ausgestorben sind. Den wenigen Vorkommen fehlen Verbreitungspfade, auf denen sie neue Standorte besiedeln können oder die Ansiedlungsbedingungen sind nicht mehr gegeben. Die Aussterbewahrscheinlichkeit der letzten Vorkommen ist bei diesen Arten besonders hoch. Ein Beispiel ist die SumpfWolfsmilch, die in der Hammeniederung nur noch an einem Standort vorkommt. Pflanzen, die aus Saatgut von der Uni Bremen (AG Prof. Diekmann) angezogen wurden, wurden in der Hammeniederung an drei Standorten ausgepflanzt. Im NSG „Quelltäler der Wienbeck“ kommt in den Quellbereichen ein sehr seltenes Moos vor, das von kalkhaltigem Quellwasser überrieselt wird und tuffartige Krusten bildet. Bei der Beseitigung von Fischteichanlagen wurden Quellen freigelegt, in die jetzt Soden von dem Kalktuffmoos implantiert wurden. BioS-ID 1/2014 5 Das Sumpf-Läusekraut ist ebenfalls stark bedroht. Es parasitiert auf Graswurzeln. Samen von dem letzten Vorkommen in der Hammeniederung worden von drei Standorten ausgebracht. An einem Standort hat sich wieder eine kleine Population entwickelt. Von der Bärentraube, einem Zwergstrauch, gibt es im FFHGebiet „Garlstedter Heide“ auch nur noch ein Vorkommen, das direkt an einer Panzertrasse liegt. Auch hier wurden Soden entnommen und an einen weniger gefährdeten Wuchsort verpflanzt. An den zerstreuten Vorkommen vom Lungenenzian wurden in den NSG „Torfkanal“ und „Heide und Moor bei Haslah“ die Bewirtschaftung kontrolliert und mit Aussaatversuchen neue Standorte besiedelt. 6 BioS-ID 1/2014 Die Krebsschere wurde erfolgreich im „Schmalen Wasser“ angesiedelt, das in der Hammeniederung als naturnahes Stillgewässer parallel zur begradigten Hamme angelegt wurde. Zwei Ansiedlungsversuche in den Altarmen bei Tietjenshütte ist dagegen bisher erfolglos geblieben. Zur Förderung des Steinkauzes gibt es im Landkreis Verden und Oldenburg gute Erfolge mit der Ausbringung von Brutröhren. In der Hoffnung die Wiederansiedlung im Landkreis Osterholz zu begünstigen, wurden in der Osterstader Marsch und am Bredenberg in OHZ Brutröhren aufgehängt. Die Kontrollen haben aber bisher keine Nachweise des Steinkauzes bei uns ergeben. Auch für die Trauerseeschwalbe liegen noch keine Erfolge vor. Seit einigen Jahren werden auf einem Altarm der Hamme Nistflöße ausgebracht, die als Ersatz für tragfähige Schwimmblattpflanzenbestände dienen. Allein der Mangel an Nistunterlagen scheint noch nicht der Grund für das Ausbleiben der Trauerseeschwalbe in der Hammniederung zu sein. BioS-ID 1/2014 7 Der Wildapfel ist der einheimische Verwandte von unserem Hausapfel. Vereinzelt gibt es noch wild wachsende Exemplare in den Baumhecken auf der Geest. Im NSG „Quelltäler der Wienbeck“ haben wir Früchte gesammelt und versuchen die Anzucht von Jungpflanzen in der BioS. Sie können z.B. entlang vom renaturierten Scharmbecker Bach ausgepflanzt werden. Für alle Maßnahmen ist eine gute Dokumentation wichtig, um im Nachhinein entscheiden zu können, warum eine Ansiedlung gelungen oder gescheitert ist. Daraus kann man viel über die Biologie der Arten lernen. Außerdem ist die Dokumentation wichtig, um unterscheiden zu können, ob ein Vorkommen ursprünglich ist oder gezielt angesiedelt wurde. Die ursprünglichen Vorkommen be- stehen ja i.d.R. seit vielen Jahren/Jahrzehnten und haben sich unter wechselnden Rahmenbedingungen gehalten. Die Nachhaltigkeit von Neuansiedlungen ist dagegen erst einmal noch fraglich. Neuansiedlungen dürfen auch nicht als Methode missbraucht werden, zur Rechtfertigung von Eingriffen, die zur Zerstörung von ursprünglichen Vorkommen führen. [H-G] Foto. Dieter Weiser 8 BioS-ID 1/2014 Geht die Renaturierung den Bach runter? „Schlamassel“ versus Eigendynamik Scharmbecker Bach Was ist am Scharmbecker Bach passiert? Liest man den Artikel im Osterholzer Kreisblatt vom 28.01.2014 „Schlamassel im Zweistromland“ drängt sich dem Leser der Eindruck auf, bei den Renaturierungsmaßnahmen am Bach sei etwas schief gelaufen – und das aufgrund eines „falschen“ Rats der BioS. Das können und wollen wir nicht so stehenlassen. Zum Artikel: Die Presse berichtet, man habe nach Abschluss der eigentlichen Bauarbeiten auf die Anregungen der BioS hin auf eine Raseneinsaat zur Befestigung der noch „nackten“ Uferböschungen verzichtet und auf natürliche Vegetation gesetzt. Aus diesem Grund sei es dann durch regenbedingt hohe Wasserstände zu Ufer-Abbrüchen und Ausspülungen im Renaturierungsbereich gekommen und „die Renaturierung ging den Bach runter“ - jedenfalls nach Darstellung der Presse. Zur Sachlage: Die BioS hat angeregt, auf die Einsaat einer standortuntypischen Rasenmischung zu verzichten. Das stimmt, aber: um an erosionsgefährdeten, hydraulisch stark belasteten Gewässerstrecken eine ausreichende Befesti- eigendynamische Entwicklung am renaturierten Abschnitt des Scharmbecker Bachs im Sommer 2013 BioS-ID 1/2014 9 gung sicherzustellen, haben wir alternativ Röhricht-Initialpflanzungen, Röhricht pflanzmatten oder ausschlagfähige Weidenfaschinen vorgeschlagen. Dies hat der Landkreis in seiner Pressemitteilung leider nicht an die Presse weitergegeben. Tatsächlich kam es nach einem Starkregen-Ereignis im Winter zu Uferabbrüchen und Ausspülungen auf einer begrenzten Strecke oberhalb des Butenpads. Allerdings sind genau solche Entwicklungen typisch für die mit dem Projekt angestrebte eigendynamische Gewässerentwicklung. Die im Rahmen der Baumaßnahmen vorprofilierten Fließrinnen wurden bewusst nur für eine mittlere durchschnittliche Abflussmenge angelegt, bei Hochwasser werden diese Rinnen also beabsichtigt überflutet. Die Kraft des fließenden Wassers gestaltet den Gewässerlauf dann selbst. Nur so entstehen natürliche Bachschleifen, Prall- und Gleithänge, flache Tümpel neben dem Bachlauf oder kleinflächige Gewässerverlagerungen und – teilungen …. Dass dies nicht ohne Uferabbrüche und Ausspülungen geht, sollte jedem Hydrauliker bewusst sein. Natürlich kann in einer intensiv genutzten Agrarlandschaft, wo nur wenig Fläche für eine natürliche Gewässerentwicklung verbleibt, die Eigendynamik nur in begrenztem Maße zugelassen werden. Am Rand der ausgewiesenen Gewässerentwicklungsstreifen wurden die angrenzenden Ackerflächen nach den Hochwasserereignissen darum noch durch zusätzliche Steinschüttungen gesichert. Interessant bleiben abschließend folgende Feststellungen: 1. Durch die großflächige Versiegelung im Stadtbereich bis unmittelbar an den Scharmbecker Bach heran in Kombination mit den offensichtlich unzureichenden Regenrückhaltungen der Stadt schwillt das Renaturierter Abschnitt des Scharmbecker Bachs unterhalb des Bahndamms auf Höhe der Laufverlängerung bei Mittelwasserstand und nach Starkregenereignis 10 BioS-ID 1/2014 2. kleine Gewässer im Lauf von wenigen Stunden zu einem kraftvollen Bach mit gewaltiger hydraulischer Kraft an. Bei dem vorhandenen Gefälle zwischen Bahndamm und Butenpad wird der Bachlauf auch in Zukunft immer wieder sein „vorbereitetes“ Bachbett verlassen. 3. Durch die Renaturierungsmaßnahmen am Scharmbecker Bach sind die Vorausset- zungen dafür gelegt, dass sich das ehemalig ausgebaute, tief eingeschnittene und grabenartig verlaufende Gerinne wieder zu einem gestaltenden und prägenden Landschaftselement und dynamischen Lebensraum entwickelt. Die damit einhergehenden Veränderungen am Gewässerlauf sind kein „Schlamassel“, sondern Ziel einer jeden Gewässerentwicklungsmaßnahme. [JK] Ein Praktikum an der BioS Mein Name ist Benjamin Korte, Ich bin 17 Jahre alt und bin Praktikant bei der BioS. Ich mache gerade mein Fachabitur im Bereich Gestaltung an der BBS Osterholz-Scharmbeck. Ich bin auf die BioS aufmerksam geworden, da mir Malte sehr viel darüber erzählt hat und dann habe ich mich einfach mal beworben. Ich freue mich, dass ich angenommen wurde, da es mir hier sehr viel Spaß macht und die Menschen sehr nett sind. Meine Tätigkeiten hier sind, da zu helfen, wo es geht oder wo ich gerade gebraucht werde, wie zum Beispiel das Facebook-Logo überarbeiten und helfen Vorträge zu gestalten. Oder die Gestaltung der Bilder für eine art-Collage der Mitarbeiter. Ich helfe auch als Unterstützung bei den Wolfsprojekten mit, indem ich kleine AufBioS-ID 1/2014 gaben schon übernehme und den anderen somit unter die Arme greifen kann. Ich bin jetzt bis zu den Sommerferien hier und freue mich auf das kommende halbe Jahr. [BK] 11 Den Wölfen auf der Spur – wir sind mittendrin… Wie im letzten BioS-ID berichtet, nimmt das RUZ der BioS an der niedersachsenweiten Bildungsinitiative „Wölfen auf der Spur“ teil, die das Schulbiologiezentrum Lüneburg (SCHUBZ) im Auftrag der Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) initiiert hat und das von der Nds. BINGOUmweltstiftung finanziert wird. Anfang Februar startete das RUZ mit einer Fortbildung für die Pädagoginnen und Pädagogen der am Projekt beteiligten Schulen und Kindergärten. Die Leiterin des Projektes vom SCHUBZ in Lüneburg Nadin Hermann informierte die Teilnehmer über das Projekt. Heiko Ehing, Kreisjägermeister, Förster und Wolfsberater, berichtete den Anwesenden über die derzeitige Verbreitung der Wölfe in Niedersachsen und insbesondere im Landkreis Osterholz. Im Anschluss stellte das RUZ die verschiedenen Materialien und Unterrichtsangebote des Projektes vor. Die Pädagogen konnten selbst Wolfsspuren vermessen, Hunde- und Wolfsschädel vergleichen und Wolfsgeheul genießen. Alle gingen motiviert und voller neuer Eindrücke nach Hause. Die Vorfreude auf unseren Besuch in den Einrichtungen wurde geweckt. 12 Die vom Schulbiologiezentrum entwickelten Bildungsmodule und Materialien haben wir an unsere Gegebenheiten angepasst und sind nun in 9 Schulen unterschiedlicher Stufen (Grundschule bis Sek I) und 4 Kindergärten „den Wölfen auf der Spur“. Die Schüler versuchen, in der Rolle eines Wolfes einen Elektroschutzzaun zu überwinden. SchülerInnen der SEK I Klassen erleben hautnah, wie sich ein Wolfsrudel zusammensetzt. Sie schlüpfen in die Rolle von Fähen, Rüden und Welpen und finden sich bei einem Duftspiel am Geruch oder stimmen ein rudelspezifisches Geheul an. So lernen sie, wie Wölfe kommunizieren und in Familienverbänden leben. BioS-ID 1/2014 Gleichzeitig erfahren sie, wie Viehhalter ihre Tiere vor den Raubtieren, die im Normalfall von den Huftieren des Waldes leben, schützen können. Besonders interessant ist es für die Schüler, Wölfe und Hunde, die von diesen abstammen, zu vergleichen. Sie haben die Möglichkeit Trittsiegel und Schädel zu vermessen und stellen fest, dass die eindeutige Identifizierung eines Wolfes nur anhand von Fotos oder kurzen Sichtungen sehr, sehr schwierig ist. Die Grundschulkinder haben viel Spaß bei Laufspielen, bei denen sie in die Rolle von Rehen und Wölfen schlüpfen und die ihnen die Räuber-BeuteBeziehung verdeutlichen. Sie überlegen an einer mit Gummitieren und kleinen Figuren aufgebauten Lernlandschaft, wo die verschiedenen Tiere des Waldes und die Nutztiere des Menschen leben und was für Kinder wohl gefährlicher ist, eine große Straße ohne Ampel oder Wölfe im nahe gelegenen Wald…? Kindergartenkinder können verschiedene Tierfelle vergleichen und sie Spuren und Bildern zuordnen. Sie erfahren in verschiedenen Mitmachspielen viel über die Sinne und Körpersprache der Wölfe. Was frisst der Wolf? Auch das wird spielerisch mit einem Suchspiel und kleinen Puzzeln erkunden. BioS-ID 1/2014 Für die Alterstufe 9.-10. Klasse hat das SCHUBZ Lüneburg ein Planspiel entwickelt. Eine 10. Klasse widmet sich derzeit dem Thema Wolf auf diese Weise. Die Schüler und Schülerinnen bilden kleine Gruppen: Tierhalter, Naturschützer, Jäger, Anwohner und Behördenvertreter. Anschließend haben sie mehrere Schulstunden Zeit zu ihren Rollen zu recherchieren und den Abschluss dieser Bildungsveranstaltung wird eine Diskussionsrunde durchgeführt, bei der die Argumente ausgetauscht werden. Die Klasse möchte in Kooperation mit der Jägerschaft auch eine Fotofalle aufstellen und die Bilder auswerten. Eine spannende einmalige Möglichkeit der heimischen Fauna auf die Spur zu kommen. Durch die speziell für die Alterstufen abgestimmten Bildungsmodule wird bei Kindern und Jugendlichen eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema „Rückkehr der Wölfe“ gefördert und die Akzeptanz in der Bevölkerung für die Rückkehr der Wölfe in Niedersachsen gestärkt. Die Kinder und Jugendlichen verbinden mit dem Thema Wolf durch die Bildungsinitiative Spaß und reale, fassbare Erfahrungen, die Ihnen positiv im Gedächtnis bleiben und auch wir Umweltbildner haben viel Spaß dabei! [CA] 13 Montagnachmittag, 15 Uhr – Zeit für die BioS-Kindergruppe! Es ist Montag, halb 3, in der Biologischen Station Osterholz. Claudia und wir FÖJler, Malte und Katharina, suchen letzte Materialien für die Kindergruppe zusammen. Gleich geht es los! Dann kommen Paula, Florian, Thore, Jan Luca und Co. zum Toben und Natur entdecken. Ein paar alte Hasen kommen jedes Mal, die Frischlinge werden von ihnen mit offenen Armen begrüßt. Ob beim gemeinsamen Musizieren, bei der Wolfsspurensuche im Wald oder beim Wiederaufbau des Barfußpfades – Wir haben jede Menge Spaß! Der nächste Themenabschnitt beginnt Ende April, der perfekte Zeitpunkt um die „Welt des Gemüses“ kennen zu lernen. Wir legen ein Beet an, mit Möhren, Radieschen, Kresse und noch vielen mehr. An einem Montag besuchen wir eine Osterholzer Kleingärtnerin, die hoffentlich all unsere Fragen beantworten kann. Vielleicht erfährt Paula dann ja auch, warum die Möhren in ihrem eigenen Beet nicht gut wachsen. Kartoffeldruck und Basteleien stehen 14 ebenfalls auf dem Programm. Zum Abschluss ernten wir unser Gemüse und kochen damit eine leckere und gesunde Mahlzeit. Geplant sind Ofengemüse und Salat oder rohes Gemüse mit Dip. Selbstverständlich kommt auch das Spielen und Toben nicht zu kurz. Wir werden jeden Kindernachmittag mit neuen Spielen passend zum Thema beenden. Das Projekt startet am 28.04.2014 und endet am 02.06.2014, falls Ihre Kinder/Enkel also am Montag Lust auf einen tollen Nachmittag unter Gleichaltrigen haben, können Sie sie noch bis zum 25.04.2014 hier in der BioS anmelden. Die Kindergruppe freut sich über jedes neue Mitglied! [KT] BioS-ID 1/2014 Baumpflanzung an der Wienbeck Im Rahmen der Renaturierungsmaßnahmen an der Wienbeck durch den Landkreis Osterholz wurde die Verrohrung neben der B 74 entfernt und der Bach dort wieder freigelegt. Infolgedessen hatte sich nun allerdings das Problem ergeben, dass zwischen der Straße und dem Bach eine freie Fläche entstanden war, über die der Dreck von der Straße (Streusalz, Abrieb von Autoreifen etc.) in den Bach lief. Um diesem Problem entgegenzuwirken wurde auf einem gemeinsamen Ortstermin mit BioS, Landkreis und GLV vereinbart, mehrere Gehölze auf die freie Fläche zu pflanzen, um so dem Bach Schutz zu bieten. Da die Renaturierungsmaßnahmen allerdings bereits abgeschlossen waren, wurde der Entschluss gefasst, die Baumpflanzung als eigenständige Maßnahme der BioS in Zusammenarbeit mit einer Jugendgruppe durchzuführen. BioS-ID 1/2014 Diese hatte sich dann auch schnell in Form der ortsansässigen Pfadfindergruppe vom Stamm „Jan Torf“ gefunden, da unser FÖJler Malte Bogmaier, der die Pflanzung leitete, ebenfalls Pfadfinder ist. Auch der Landkreis unterstützte die Maßnahme, indem er die Finanzierung der Gehölze (einige Schlehen, Haselsträucher, Pfaffenhütchen und Schneebälle) übernahm. Aufgrund der tatkräftigen Unterstützung der Pfadis konnte am Dienstag den 11.3. bei ihrer Gruppenstunde bereits ein großer Teil der Gehölze gepflanzt werden. Die restlichen Gehölze wurden direkt am darauf folgenden Tag ebenfalls gepflanzt. Nun gilt es nur noch regelmäßig nach den Gehölzen zu schauen, damit sie erfolgreich zu einem guten Schutz für die Wienbeck heranwachsen. Wir von der BioS bedanken uns recht herzlich bei unseren fleißigen Helfern für die tatkräftige Unterstützung. [MB] 15 Unter dieser Überschrift wollen wir regelmäßig in unserem BioSID über Neues, Maßnahmen, Geschehnisse u.ä., die rund um die Mühle stattfinden, berichten. Unseren Hahn hört jeder, der in die Nähe des Mühlengartens kommt, lauthals krähen. Unsere nette Nachbarschaft ist diesbezüglich sehr tolerant und einsichtig. Vielleicht hat er aber auch nur seine Hennenschar vermisst, die nun nach einigen „Neuzugängen“ wieder vollzählig ist (s. Artikel „tatort im Hühnerstall“). Die Umweltbildungsaktionen rund um Hühner und Eier können von Schulklassen und Kindergartengruppen also wieder gebucht werden. Auch die Bienenvölker des Imkervereins OHZ schwärmen wieder und werden uns bei unseren Bienen- und Honigaktionen hilfreich als Anschauungsobjekte und Honiglieferanten dienen und 16 nebenbei hoffentlich eifrig unsere alten Apfelbäume bestäuben. In dieser Vegetationsperiode wird es neben einem Kartoffelacker auch ein Gemüsebeet geben, das die Kinder der Nachmittagskindergruppe zusammen mit Katharina Toeppe, unserer FÖJlerin, anlegen und bewirtschaften (s. Artikel „Montagnachmittag 15 Uhr, Zeit für die BioS-Kindergruppe“). Eine Baustelle im hinteren Gartenbereich dient der Verbesserung unserer Umweltverträglichkeit als Umwelt- und Naturschutzzentrum. Dort wird nämlich die Regenwassernutzungsanlage im Auftrag der Stadt OHZ erneuert. Damit werden wir in Zukunft nach monatelangen Problemen, das Regenwasser im Sanitärbereich wieder nutzen können und somit wertvolles Trinkwasser einsparen. [IK] BioS-ID 1/2014 Es ist Sonntag, ein Sonntag im Februar, Malte (FÖJ) kommt aus seinem Wochenende wieder. Wie immer geht er zu den Hühnern, schließlich will Greta begrüßt werden. Greta, die aus der Hand pickt und die sich streicheln lässt. Doch auch auf Rufen keine Spur von ihr. rum lässt er aber zwei Tiere liegen? War es ein Mensch mit Hund, aus lauter Gier wurde das Gitter verstellt, damit der Hund besser zupacken konnte? Sind die Hühnerdiebe überrascht worden und haben ihr unseliges Handwerk nicht zu Ende gebracht? Auch zwei Welsumer Hühner kommen nicht, was ist passiert, Malte gerät in Sorge! Fragen über Fragen, auch das Sondereinsatzkommando kommt zu keinem Ergebnis, zumal ein am Tatort gefundener Ausweis eines Herrn Günther S. schon seit 4,5 Jahren abgelaufen war und sicher über den Kompost in das Gehege gelangt ist. Sofort leitet Kommissar Malte die Fahndung ein, schließlich findet er Greta und ein weiteres Huhn gemeuchelt in einer Ecke des Geheges. Die Gerichtsmedizin stellt eindeutig den Tod fest, doch wer hat´s getan? Die genaue Tatortbetrachtung ergibt folgendes Bild: Zwei tote Hühner, zwei völlig traumatisierte Welsumer und ein Huhn fehlt ganz! Die Mordkommission kommt zu einem vorläufigen Ergebnis, ein Marder war´s! In seinem Rausch hat er zwei Hühner gekillt und eines für sein Abendessen eingepackt…. Doch die Sondereinheit „Hühnertod“ entdeckt ein wichtiges Detail: ein Gitter ist verschlossen, das kann nur ein Mensch gewesen sein! Hat sich ein hungriger Mensch über die Hühner hergemacht, waBioS-ID 1/2014 Helfen Sie uns weiter! Haben Sie eine Idee? Warten Sie auf die nächste Sendung von „ Aktenzeichen XY-ungelöst“, da wird der mysteriöse Fall bundesweit vorgestellt. Als Belohnung wurden für Hinweise, die zum Täter führen, 10 Eier ausgeschrieben. Mittlerweile sind drei neue Hühner angeschafft worden. Leider wird zwar noch „Blanca“, die hübsche Leghornhenne vom Hahn „Caruso“ hinter ihren wunderschönen prächtig roten Kamm gehackt (vermutlich ist ihr Kamm größer als seiner), doch sind wir hoffnungsvoll, dass bald wieder Frieden in unseren Hühnerstall einkehren wird. [WP] 17 Wer ist Wer in der BioS Winfried Plümpe, Umweltbildung Gunnar Siedenschnur, Gutachter Dieter Heitmann, Haus- und Gartenmeister Hans-Gerd Kulp, Gutachter, Wetterfrosch Katharina Toeppe, FÖJlerin Imme Klencke, Geschäftsführerin Malte Bogmaier, FÖJler Karsten Schröder, Gutachter Jutta Kemmer, Gutachterin, KNV 18 BioS-ID 1/2014 Corinna Ahrensfeld, Umweltbildung Sonja Maehder, Gutachterin Tasso Schikore, Gutachter Katja Noormann, Gutachterin Leonie Kuhlke, Gutachterin Silke Lehmann, Gutachterin BioS-ID 1/2014 19 Jean-Loup Ringot, Gutachter Benjamin Korte, Praktikant Claudia Giese, Umweltbildung Meike Helmke, Astrid Baumann Umweltbildung 20 BioS-ID 1/2014
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