Veröffentlichung auf der Homepage des Lutherischen Weltbundes in Lateinamerika: https://americalatinacaribe.lutheranworld.org/es/content/fallecio-el-pastor-armin-ihle-unaguerrido-defensor-de-los-derechos-humanos-4 (Anmerkung: Der Text wurde aus dem Spanischen übersetzt) Traurigkeit befällt die lateinamerikanische, protestantische Welt und Menschenrechtsorganisationen in der Region, durch den plötzlichen Tod von Juan Pastor Armin Ihle, der am Mittwoch, 7. Oktober 2015 in Montevideo Uruguay verstorben ist. Armin Ihle war Pfarrer der Evangelischen Kirche am La Plata (IERP). Er war ein erbitterter Verteidiger der Menschenrechte in den Zeiten der Diktatur von 1960, 1970 und 1980 in den Ländern Argentinien, Paraguay und Uruguay. Ein energischer Mann, der sich in der allgemeinen Kultur auskannte. Seine klare Theologie, mit der er sich für die Ungerechtigkeit einsetzte, charakterisieren seine ersten Jahre in Paraguay und später auch in Argentinien und Uruguay. Sie brachte ihn dazu, für die Schwächsten und Vernachlässigten der Gesellschaft zu kämpfen. Er wurde am 16. Juli 1944 in Lüdenscheid, in der Nähe von Köln geboren, als Sohn einer einfachen Familie, die eine kleine Lagerhalle besaß. Er studierte Theologie in der Bahnauer Bruderschaft in Deutschland, wo er mit 23 Jahren seine Ausbildung abschloss. Er kam nach Südamerika und begann seinen Dienst als Vikar in einer deutsch-evangelischen Gemeinde in Asunción (Paraguay). Diese ist Teil der Evangelischen Kirche am La Plata (IERP). Nach zwei Jahren in Paraguay wurde er im Jahr 1967 nach Patagonien, Argentinien versetzt. Von Rio Negro aus begann er die verstreuten Gemeinden zu begleiten. Diese Zeit war sehr wichtig für seinen Werdegang, in der er auch anfing Geschichte an der Universität zu studieren. Während er noch im Süden war, traf er den katholischen Bischof Jaime de Nevares, mit dem ihn später eine tiefe Freundschaft verband. Ende 1969 bekam er den Ruf in Buenos Aires zu arbeiten, unter besonderer Berücksichtigung der Gemeinschaftsbildung in dem Stadtviertel Polvorines und Grand Bourg, wo es viele evangelische Einwanderer aus der Provinz Entre Rios gab. Damals kehrte er an die Universität zurück, um seine soziale Ausbildung fortzusetzen. Nach 1973, in dem Jahr als die Diktatur in Chile begann, gründete er das argentinische Kommissariat für Flüchtlinge (CAREF). Dieser historische Moment, den er berücksichtigte, veränderte seine Biografie für immer. Seitdem fing er an, direkten Kontakt mit Flüchtlingen zu haben, die, um der Diktatur zu entkommen, aus anderen Ländern kamen, vor allem aus Chile. Während seinem Aufenthalt in Buenos Aires war er Hauptvertreter im Kampf nach der Suche von der Theologiestudentin Elisabeth Käsemann, die verschwand und von dem Diktatur Jorge Videla 1977 ermordet wurde. In seinen Forderungen gegenüber der Regierung bat er sogar die deutsche Regierung um finanzielle Unterstützung, um für seine Freiheit zu zahlen. Er wurde von den Diktatoren entführt, verbrachte eine Nacht bei der Polizei, die ein Maschinengewehr auf ihn richteten. Dank des schnellen Eingreifens der Vereinten Nationen wurde er gerettet. Er erhielt Drohungen aus Argentiniens antikommunistischen Association (AAA) und für mehr als ein Jahr schlief er in einem Zwischenzimmer, um eine weitere Entführung zu vermeiden. Diese Situation führte zu der Entscheidung der IERP, ihn im Jahr 1977 zurück nach Paraguay zu schicken. Dort wurde er ins Amt der deutschen evangelischen Gemeinde von Asuncion eingeführt, wo er sich schnell im Kampf gegen die Diktatur von Alfredo Stroessner beteiligte. Dort entwickelte er eine intensive Arbeit zugunsten der Bauernschaft, die Förderung der Bildung der „Ligas Agrarias“, die mit der Diktatur wegen der Ausbeutung kollidierte. Er diente im Ausschuss der Kirchen für Katastrophenhilfe (CIPAE). Er arbeitete für die politisch Verfolgten, indem er sie in den Gefängnissen unterstützte und für sie Stimme erhob, zusammen mit Priestern und Personen der katholischen Kirche und verschiedenen sozialen Bereichen. Seit 1995 baute er sein Amt in der Deutschen Evangelischen Gemeinde in Montevideo (Uruguay) aus, wo er für die Einbeziehung der Gemeinde in den Kulturräumen der Stadt arbeitete. Er spielte auch in dem interreligiösen Dialog mit dem Judentum eine wichtige Rolle. Im Jahr 2014 erhielt er den JerusalemPreis, eine Auszeichnung von der Zionistischen Weltorganisation und der Stadt Jerusalem. Als ein Zeichen der Dankbarkeit des jüdischen Volkes für Menschen, die sich für Respekt und die Ausübung der Menschenrechte und das friedliche Zusammenleben unter Völkern eingesetzt haben. Als Anerkennung seines Kampfes für die Demokratie in Paraguay wurde er im Jahr 2008 als Bürger Paraguays geehrt, die der Bürgerbeauftragte des Landes ausgezeichnete "für sein Engagement für die Demokratie." Er erhielt die Auszeichnung zusammen mit Monsignore Ismael Rolon, Professor Luis Alfonso Resck und Priester José María Blanch, Juan Antonio De la Vega, unter anderen. Pastor Armin Ihle war 43 Jahre mit Sonia Erika Kimmich verheiratet und hatte drei Kinder: Boris, Alexia und Tamara. Die IERP gab eine Erklärung durch ihren Präsidenten Pastor Rev. Carlos Duarte, in der Ihle für seine Bekämpfung und Rettung während seinem Dienst gedankt wurde. Besonders lag das Augenmerk darauf, dass dank ihm vielen Familien das Leben während der Diktatur gerettet werden konnte. Das gleiche machte CAREF von Buenos Aires und CIPAE von Paraguay; sowie mehrere Freunde und Mitglieder des Kirchenpräsidiums, darunter Pastor Rodolfo Reinich und Arturo Blatezky. Der Kirchenpräsident der IERP, Rudolfo Reinich, sagte: "Es ist sehr ermutigend, dass durch seine Einstellung zum Leben und dem Wort, Armin es geschafft hat, viele Menschen zu erreichen und ihnen die Wahrheit, Gerechtigkeit, Liebe und das Leben im Reich Gottes zu zeigen" Während Blatezky, Koordinator Education der ökumenischen Bewegung für Menschenrechte (MEDH) sagte, er sei überzeugt, "dass diese Zeichen seines Leben in unserer Gemeinde, in Paraguay und unserem Kontinent, in keiner Weise sollte vergessen werden sollte."
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