EU-Verordnung gebietsfremde, invasive Arten, das Ballastwasser-Übereinkommen und MeeresstrategieRahmenrichtlinie ><((((°> GoConsult Stephan Gollasch GoConsult, Hamburg, Germany 25. BSH Symposium „Aktuelle Probleme der Meeresumwelt“, Hamburg, Mai 2015 Übersicht • Gebietsfremde Arten • EU Verordnung über gebietsfremde, invasive Arten • Ballastwasser-Übereinkommen • Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie • Empfehlungen 25. BSH Symposium „Aktuelle Probleme der Meeresumwelt“, Hamburg, Mai 2015 Alien ≠ Invasive • Zu beachten ist: – Alien species = gebietsfremde, exotische, eingeschleppte, nichtheimische Arten oder Neobiota – Invasive species = Untergruppe der alien species, die Schädigungen hervorrufen bzw. sich ausbreiten Gebeitsfremde Arten • >12.000 gebietsfremde bzw. nichtheimische Spezies (Neobiota, NIS) oder kryptogene Species (KS) in Europa (alle Habitate) • Davon ca. 10 % invasiv (= negativer Einfluß, Ausbreitung) • Einschleppungsrate steigt an • ca. 1,5 neue Arten pro Jahr an deutscher Nordseeküste • Ostsee ca. 130 NIS/KS • Nordsee ca. 274 NIS/KS 25. BSH Symposium „Aktuelle Probleme der Meeresumwelt“, Hamburg, Mai 2015 NIS und Kosten • Alle NIS: jährlich ca. 12 Milliarden Euro in EU • Ca. 10% der Kosten für den aquatischen Bereich • Maßnahmen gegen NIS im Meer nahezu aussichtslos • Studie besagt (Pieters, 2013): Die Kosten der Ballastwasser-Behandlung liegen wohl niedriger als die von mit Ballastwasser eingeschleppten invasiven Arten 25. BSH Symposium „Aktuelle Probleme der Meeresumwelt“, Hamburg, Mai 2015 EU IAS Verordnung 1143/2014 • In Kraft seit Jan. 2015 • Betrifft alle Habitate, Grundlagen passen besser auf terrestrische oder Süßwasser • Ziel: zahlreiche EU Richtlinien und Anordnungen zusammenführen und unter einem gemeinsamen Dach zu binden • Prävention, Minimierung und Abschwächung nachteiliger Auswirkungen durch beabsichtigte und nicht beabsichtigte Einbringung und Ausbreitung invasiver NIS auf die Biodiversität • Aquakulturarten sind ausgenommen 25. BSH Symposium „Aktuelle Probleme der Meeresumwelt“, Hamburg, Mai 2015 EU IAS Verordnung 1143/2014 • Schwarze Listen (SL) mit IAS of EU concern – Liste der invasiven NIS von regionaler Bedeutung, – Liste der invasiven NIS von nationaler Bedeutung, und – Liste von invasiven NIS von unionsweiter Bedeutung • Monitoring für SL Arten • Neue SL Arten ausrotten, bereits vorhandene “managen” 25. BSH Symposium „Aktuelle Probleme der Meeresumwelt“, Hamburg, Mai 2015 EU IAS Verordnung 1143/2014 • Einschleppungswege identifizieren und “managen” • Kosten – kein Monitoring vorgeschrieben (Ausnahme SL Art) – jedoch diverse Berichtpflichten – Prävention durch bereits bestehenden Überwachungsprogramme und Frühwarnsysteme • NIS, die gezielt eingeführt werden sollen, können auf Antrag von der zuständigen Behörde genehmigt oder aber auch verboten werden 25. BSH Symposium „Aktuelle Probleme der Meeresumwelt“, Hamburg, Mai 2015 BallastwasserÜbereinkommen • Entwickelt von International Maritime Organization (Vereinte Nationen) • Noch nicht in Kraft • Anzuwenden bei internationalen Schiffsreisen • Vermeidung der Artverschleppung • Alle Arten ((potentially) harmful aquatic organisms and pathogens) • Ausnahmeregellungen 25. BSH Symposium „Aktuelle Probleme der Meeresumwelt“, Hamburg, Mai 2015 BallastwasserÜbereinkommen • Maßnahmen – Austausch des Ballastwassers auf See – Ballastwasserbehandlung (BWB) (z.B. Filter, UV, aktive Substanzen) • Schwierigkeiten – Nachweis der eingehaltenen Standards – Kosten für BWB – Austausch, Regel B-4, §1.1-2 in Nord- und Ostsee unmöglich – Monitoring zum Erfolg der BWB 25. BSH Symposium „Aktuelle Probleme der Meeresumwelt“, Hamburg, Mai 2015 MeeresstrategieRahmenrichtlinie • Vermeidung und Verringerung negativer Auswirkungen durch NIS • Küste bis 200 nm • Good Environmental Status (GES) bis 2020 • 11 Deskriptoren, D2 = NIS (in Revision) • D2 = Dokumentation von neuen NIS über Zeitraum (Trendindikator): – Arten-Parameter (Basis-Linie), BestandsParameter (NIS Artenzahl) und AusbreitungsParameter 25. BSH Symposium „Aktuelle Probleme der Meeresumwelt“, Hamburg, Mai 2015 MeeresstrategieRahmenrichtlinie • Deutsche Nordseeküste – 1-2 NIS pro Jahr (2009-2014) – Nach 5-stufigem Bewertungsschema ist der ökologische Zustand mit „schlecht“ bewertet • Monitoring notwendig • Gewichtung einzelner Deskriptoren • Nationale Fach-AG Neobiota trifft sich meist in Hamburg, Gastgeber BSH 25. BSH Symposium „Aktuelle Probleme der Meeresumwelt“, Hamburg, Mai 2015 Andere Instrumente in Europa • ICES Code of Practice, (1994), 2005 • Council Regulation (EC) No 708/2007 on alien and locally absent species in aquaculture • Council Directive 1999/22/EC, 1999 (EC Zoo Directive) • EU Code of Conduct on Zoological Gardens and Aquaria and IAS, 2012 • Code of Conduct for Botanic Gardens on Invasive Alien Species, 2013 25. BSH Symposium „Aktuelle Probleme der Meeresumwelt“, Hamburg, Mai 2015 Was gibt es noch? Boyes & Elliott 2014. Marine legislation – The ultimate ‘horrendogram’… In EU mehr als 200 Instrumente mit direktem Bezug zum Meer! 25. BSH Symposium „Aktuelle Probleme der Meeresumwelt“, Hamburg, Mai 2015 Empfehlungen • Ratifizierung der IMO BWMC • EU-weite, koordinierte Umsetzung von Maßnahmen • Regionale Abstimmung (OSPAR/HELCOM) • Vorsicht bei Ausnahmegenehmigungen • Bessere Vernetzung bestehender Instrumente • Zentralisierung von Zuständigkeiten EU Alien Species Office? 25. BSH Symposium „Aktuelle Probleme der Meeresumwelt“, Hamburg, Mai 2015 Ausblick • Weitere NIS Einschleppungswege: – Fouling und Kanäle • Monitoring muss organisiert werden • „Rapid Assessment für den Trend Indikator (bisher auf Projektbasis) • Konzepte für BWMC und EU IAS Verordnung ergänzen • Zentrale Stelle für die Überwachung mariner NIS in Deutschland 25. BSH Symposium „Aktuelle Probleme der Meeresumwelt“, Hamburg, Mai 2015 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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