«Die Abteilung Kultur blickt auf ein ereignisreiches Jahr 2014 zurück.» 3 Editorial Philippe Bischof, Isabelle Chassot, Ariane Koch und Marc Schwegler über Kulturleitbilder, über die Diversifizierung der Gesellschaft, über Rahmenbedingungen für Kulturschaffende, über den Einfluss von gesellschaftspolitischen Veränderungen auf die Förderangebote und über die spannende Herausforderung kultureller Akzentuierungen in dynamischen Zeiten 5 Kulturpolitische Entwicklungen – Gespräch mit dem Leiter der Abteilung Kultur Basel-Stadt, der Direktorin des Bundesamts für Kultur und zwei jungen Kulturschaffenden Meilensteine aktueller Projekte 24 Schwerpunkte und Akzente 2014 2014 Kulturpolitische Entwicklungen Heft 01 Kultur 2014: Heft Blicke hinter die Kulissen 02 Themen und Tätigkeiten Heft 03 Facts and Figures Heft 04 2 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 Editorial Was waren wichtige kulturelle Ereignisse im vergangenen Jahr? Wie viele Jugendliche besuchten die Museumsnacht? An welchem Wochentag wurde von Privaten am meisten Geld für Kultur gesprochen? Wie viele Fördergesuche wurden eingereicht? Welches sind Schwerpunkte und Akzente der Abteilung Kultur? Was ist neu? Was hat sich bewährt? Wie viel Geld wurde für das kulturelle Angebot in Basel ausgegeben? Mit vorliegendem Jahresbericht blicken wir zurück auf ein ereignisreiches Jahr 2014 – das dritte Jahr nach Inkrafttreten des Kulturleitbilds Basel-Stadt (2012–2017). In vier thematischen Heften ermöglichen wir Ihnen Einblicke in unsere zentralen Tätigkeiten und Wirkungsfelder. Die Diskussion über Kultur und deren Förderung kritisch weiterzuführen, ist uns dabei ein wichtiges Anliegen, immer ausgehend von der Frage: Wohin bewegt sich die Kultur in Basel? EDITORIAL 3 01 Mit kulturpolitischen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft befassen wir uns in Heft 1: Philippe Bischof, Leiter der Abteilung Kultur Basel-Stadt, Isabelle Chassot, Direktorin des Bundesamts für Kultur (BAK) und die jungen Kulturschaffenden, Ariane Koch und Marc Schwegler im Gespräch über die schönen und schwierigen Aufgaben der Kulturpolitik. Sie diskutieren über Kulturleitbilder, über die Diversifizierung der Gesellschaft, über Rahmenbedingungen für Kulturschaffende, über den Einfluss von gesellschaftspolitischen Veränderungen auf die Förderangebote und über die spannende Herausforderung kultureller Akzentuierungen in dynamischen Zeiten. Zudem finden Sie in diesem Heft eine Übersicht über Meilensteine aktueller Projekte der Abteilung Kultur. Heft 2 besteht aus zwölf Porträts, die eine Vielfalt und Bandbreite von kulturellem Schaffen in Basel abbilden und damit einen Blick in Denk- und Werkstätten von Menschen ermöglichen. Wir haben Beteiligte unterschiedlicher Projekte und Mitarbeitende verschiedener Institutionen zu ihrer Arbeit befragt: Danach, wie ihre Ideen entstehen, was ihre Anliegen, Ziele, und was bleibende Erinnerungen aus ihren Projekten 2014 sind. Damit haben wir einen kleinen Blick hinter die Kulissen geworfen. 03 02 In Heft 3 zeigen wir Ihnen die Tätigkeitsfelder der Abteilung Kultur und ihrer Dienststellen auf: umgesetzte Massnahmen in der Kulturförderung, realisierte Projekte, wichtige Entscheidungen und Themen, die uns beschäftigen. Zudem stellen wir Ihnen die Mitarbeitenden der Abteilung Kultur und die unterschiedlichen Fördergremien vor. In Heft 4 stellen wir tabellarisch und grafisch unsere Facts and Figures dar: die öffentlichen Kulturausgaben (Dienststellen, Projektförderung, Staatsbeiträge), eine Gesuchsstatistik der Projektförderung, die Jahresrechnung der Abteilung Kultur, die Besuchszahlen der museen basel und der Museumsnacht, eine Statistik zur Crowdfunding-Plattform wemakeit.ch/basel sowie als Chronik Veranstaltungen und Ereignisse unter Federführung oder mit inhaltlicher Nähe zur Abteilung Kultur. 04 Wir wünschen Ihnen ein vergnügliches und erkenntnisreiches Lesen. Ihre Abteilung Kultur Basel-Stadt 4 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 Zwischen Gegenwart und Zukunft. Kulturpolitische Entwicklungen im dritten Jahr nach dem Inkrafttreten des Kulturleitbilds Basel-Stadt (2012 – 2017 ) K U LT U R P O L I T I S C H E E N T W I C K L U N G E N 5 «Die schönste und schwierigste Aufgabe in der Kulturpolitik ist es, gegenwärtig zu sein» Kulturleitbilder sind wichtige und anerkannte Instrumente. Sie werden aber auch als Regulierungsförderer und Innovationsbremsen wahrgenommen. Kann die Kulturpolitik auf immer schneller verlaufende gesellschaftliche Entwicklungen und kulturelle Akzentuierungen überhaupt noch adäquat reagieren? Ein Gespräch im Angesicht von sich verändernden Lebensrhythmen, neuen Förderangeboten, hitzigen Freiraumdebatten und bereits gegenwärtiger Zukunft. Am Tisch1: die jungen Kulturschaffenden Ariane Koch und Marc Schwegler sowie die etablierten Kulturförderer Isabelle Chassot, Direktorin des Bundesamts für Kultur (BAK) und Philippe Bischof, Leiter der Abteilung Kultur Basel-Stadt. Moderation und Text: Philipp Grünenfelder. 1 6 Das Gespräch fand am 10. März 2015 in Bern im Bundesamt für Kultur (BAK) statt. J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 Isabelle Chassot Philippe Bischof Marc Schwegler K U LT U R P O L I T I S C H E E N T W I C K L U N G E N 7 Vor einer kulturpolitischen Debatte drängt sich die Frage auf, was wir unter Kultur überhaupt verstehen. Isabelle Chassot: Eine gute Frage, die uns immer wieder beschäftigen sollte. Für mich ist Kultur zweidimensional in dem Sinne, dass sie einerseits identitätsstiftende Ausdrucksform einer ganzen Gesellschaft ist und andererseits Raum für höchst individuelle Überlegungen und Darstellungsformen bietet. Sie hat also eine horizontale Dimension, die hilft, uns als Teil eines Ganzen zu verstehen und die die transversale Frage nach dem kulturellen Zusammenhalt stellt. Und sie hat eine vertikale Dimension, in der wir die individuellen Fragestellungen und Ausdrucksformen wiederfinden. Cogito ergo sum – ich denke, also bin ich. Oder noch besser: Ich zweifle, also bin ich. Beide Dimensionen zusammen ergeben das spannende Feld ‹Kultur› mit den dazugehörigen Auseinandersetzungen über materielle und immaterielle Werte, Identitätsfragen sowie Bildung. Momentan folgt die kulturpolitische Debatte meiner Ansicht nach zu sehr der horizontalen Optik. «Kultur ist einerseits identitätsstiftende Ausdrucksform einer ganzen Gesellschaft und andererseits Raum für höchst individuelle Überlegungen.» Philippe Bischof: Ich kann viel mit dieser Beschreibung anfangen. Kultur ist ein faszinierendes Hybrid von hoch ausformulierten ästhetischen und von ausgesprochen offenen, populären Ausdrucksformen. Dieses Spannungsverhältnis macht sie zu einer äusserst beweglichen und kraftvollen Materie. Gerade in Zeiten zunehmender Reglementierung, die unsere Zeit prägt, sind die kulturellen Möglichkeitsräume und Ungewissheiten enorm wichtig für eine offene Gesellschaft. Persönlich finde ich den Zugang zu Kultur natürlich einerseits über die Faszination für ästhetische Ausdrucksformen. Andererseits führt die zunehmende Bedeutung und Notwendigkeit von politisch und sozial geprägten Positionen dazu, in der Kulturpolitik vermehrt eine gesellschaftspolitische Perspektive einzunehmen. Eine wesentliche Frage – gewissermassen als Weiterführung der Parole ‹Kultur für alle› aus den 1980er-Jahren – ist für mich daher, ob und welche Mo«Eine wesentliche Frage mente der sozialen Bewegung durch kulturpolitische ist für mich, ob und welche Engagements ausgelöst werden können. Und wie KunstMomente der sozialen und Kulturschaffende mit ihren Arbeiten gesellschaftliBewegung durch kulturpolitische Engagements ausche Reflexion anstossen und Neugierde auf Veränderung bewirken können. gelöst werden können.» 8 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 Marc Schwegler: Gerade in Bezug auf gesellschaftspolitische Fragen im Zusammenhang mit Kultur ist für mich Michel Foucaults Begriff der Heterotopie immer noch sehr relevant: Wenn er von Orten spricht, die Gegenplätze und Widerlager bieten, von Orten, die gleichzeitig repräsentieren, bestreiten und wenden, dann ist das eine treffende Beschreibung von Kultur und kulturellen Einrichtungen. Im Idealfall erlauben Letztere dann – um auf Frau Chassots Aussagen zu reagieren – das Befragen und Hinterfragen von individuellen und kollektivgesellschaftlichen Aspekten; die Konfrontation mit der Gegenwart über den reinen Trend hinaus. Ariane Koch: Die Frage ist für mich, inwiefern man den Anspruch haben kann, dauernd etwas Neues und Anderes zu produzieren oder gegen eine bestimmte Strömung anzukämpfen. Oder inwiefern es überhaupt möglich und relevant ist oder was es eigentlich heisst, etwas abseits eines Systems zu generieren. Trends entstehen ja immer, und Produktionsprozesse beschleunigen sich. Vieles passiert gleichzeitig, regional wie global, wobei gerade die Neuen Medien, insbesondere das Internet, weitere Zugänge zu Kultur ermöglichen und einfordern. Heute hat vieles gleich eine Öffentlichkeit und wird somit Allgemeingut. Kulturelle Gegenplätze und Widerlager – auch für sich persönlich – zu entdecken wird schwieriger oder «Heute hat vieles gleich verkommt zum Pionierwettbewerb. Ich stelle mir immer eine Öffentlichkeit und auch die Frage, was das alles für Einflüsse auf meine wird somit Allgemeingut. Kulturelle Gegenplätze eigenen Produktionsbedingungen hat. und Widerlager zu entChassot: Ihre Worte bestätigen meine Ansicht, dass dort, decken wird schwieriger wo immer mehr, schneller und gleichzeitig geschaut und oder verkommt zum gedacht wird, Kultur eine Résistance bilden, FragezeiPionierwettbewerb.» chen setzen, einen Spiegel vorhalten muss. Gleichzeitigkeit prägt unser Land nur schon deshalb, weil die verschiedenen Sprachräume auch unterschiedliche Kulturräume repräsentieren. Hinzu kommen die bereichernden kulturellen Einflüsse durch die Zuwanderung, die zusammen mit den Aspekten der Geschwindigkeit und der technologischen Entwicklungen einige Fragen akzentuieren. Etwa diejenigen nach der Teilhabe und Individualität am und im Kulturbetrieb. Was wollen wir für wen bereitstellen, was gemeinsam erreichen, was Einzelnen zugestehen? All dies erfordert viel Offenheit, gerade auch von Kulturinstitutionen, die darauf Antworten liefern oder sich zumindest die richtigen Fragen dazu stellen müssen. K U LT U R P O L I T I S C H E E N T W I C K L U N G E N 9 Ariane Koch 10 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 Wird die Kulturlandschaft Schweiz diesen gesellschaftspolitischen Herausforderungen bereits gerecht? Bischof: Ich stelle fest, dass sie auf die Diversifizierung der Gesellschaft und ihre neuen Kommunikationsformen noch nicht wirklich vorbereitet ist. Das betrifft übrigens auch die Kulturförderung. Wir beobachten zwar aufmerksam, wie strukturell und inhaltlich viel Neues entsteht, wie dieses auf Bestehendes aus vergangenen Zeiten trifft – beides will und soll koexistieren und generiert zugleich neue Formate und Widersprüche. Es scheint aber vorwiegend ein Nebeneinander ohne wirklichen Dialog zu sein, die Kategorien sind doch ziemlich sauber voneinander abgetrennt. Während heute etwa in der künstlerischen Produktion sehr oft Sparten und Disziplinen verbunden werden, funktionieren die institutionelle Programmpolitik und die Kulturförderung in aller Regel noch sehr stark kategorisiert – dabei besteht die Gefahr, dass wir relevante ästhetische Bewegungen «Unsere Kulturlandschaft und Akteure verpassen. Als Kulturförderer müssen wir ist auf die Diversifizierung der Gesellschaft und erkennen, wo und wie wir in der Kulturpolitik tatsächlich Überschreitungen zwischen den Kategorien und Bereiihre neuen Kommunikachen provozieren können, ohne zu überfördern oder zu tionsformen noch sehr in Richtung unserer kulturpolitischen Vorstellungen nicht wirklich vorbereitet.» zu steuern. Schwegler: Es stellt sich tatsächlich die Frage, was wo und wie gefördert und institutionalisiert gehört, wenn man auch Neues anstossen oder zumindest zulassen will. Gerade im Zeitalter des von sogenannten ‹sozialen› Netzwerken getragenen Share-Imperativs und der allgegenwärtigen Forderung nach Transparenz braucht es in der Kultur auch Orte, die nicht zu sehr im Fokus der Öffentlichkeit stehen, und Räume, die in Bezug auf die Gesellschaft nicht nur integrativ wirken müssen. Es gibt eine Qualität des Ephemeren und Marginalen, die sich der permanenten Vereinnahmung aller Nischen und ästhetischen Praktiken immer wieder entzieht. Gleichzeitig stelle ich jedoch auch fest, dass gewisse Felder dringend eine verstärkte institutionelle Anbindung benötigen, etwa um eine entsprechende Theorieproduktion zu fördern. Um ein Beispiel zu nennen: Es gibt seit den 1970er-Jahren eine Linie in der elektronischen Musik, die sich abseits der akademischen Tradition entwickelt hat. Dabei sind Formen entstanden, die immer noch als populär und damit implizit als nicht ernsthaft und nicht hochstehend gelten und von akademischen Einrichtungen, Kunstinstitutionen und Musikhochschulen ignoriert werden. Das Bewusstsein für diese Formen zu entwickeln, wäre für mich eine Aufgabe, der sich auch die Institutionen annehmen müssten. Nach wie vor beschränken sich diese auf K U LT U R P O L I T I S C H E E N T W I C K L U N G E N 11 Traditionen, die schon längst hinterfragt gehören. Kommt hinzu, dass auch im Kulturbereich noch immer institutionelle Identitätspolitiken dominieren. Man formt Organisationen mit klar umrissenen Corporate Identities. Das gründet in meinen Augen immer noch auf sehr bürgerlichen Vorstellungen von Kultur und Kulturbetrieben und negiert offenere und kritischere Konzepte. Brauchen wir die Institutionen, die einst für das Bürgertum gebaut worden sind, überhaupt noch? Chassot: Bevor wir die Frage an die jüngere Generation weitergeben, möchte ich sie aus Sicht von uns Förderern ergänzen. Wenn wir für diese Institutionen öffentliche Gelder sprechen, müssen «Die Frage ist, wie wir uns natürlich fragen, ob sie in zwanzig Jahren noch Institutionen ihre Funkgebraucht werden. Ich bin aber überzeugt, dass wir trotz tion als kollektive aller Veränderungen Räume des Kollektiven benötigen. Orientierungspunkte Und dazu gehören grosse Institutionen. Die Frage ist eher, erweitern und ihr Potenwie diese ihre Funktion als kollektive Orientierungspunkzial zusätzlichen Zielgruppen nutzbar te erweitern und ihr Potenzial zusätzlichen Zielgruppen machen können.» nutzbar machen können. Der Migrationsbevölkerung zum Beispiel. Oder eben jungen Menschen jenseits der schulischen Kulturvermittlung. Koch: Ich gehe mit diesen Institutionen eher eigennützig um: nehme mir mal da etwas oder gehe mal dort hin. Ich richte mich im Kulturbetrieb generell eher nach meinen künstlerischen Bedürfnissen, suche mir die Wirkungsfelder immer wieder neu aus. Ich arbeite mit unterschiedlichen Kollektiven an verschiedenen Orten, institutionellen und nicht institutionellen. Es gibt ja durchaus etablierte Institutionen, die sehr durchlässig funktionieren und junges Publikum «Es gibt durchaus anziehen. Die Kaserne Basel ist ein Beispiel dafür. Offene etablierte Institutionen, Räume sind da mitgedacht und Bewegung und Dynamik die sehr durchlässig feste Bestandteile. funktionieren und junges Publikum anziehen.» Schwegler: Mir gefällt diese Taktik des Eigennutzes, die sich institutioneller Funktionen bedient, falls diese in Bezug auf Inhalte und Projekte Sinn machen. Ich kenne das aus meinem Konstrukt aus Teilzeitarbeit am HeK (Haus der elektronischen Künste Basel), aus eigenen Projekten und Veranstaltungen sowie aus meinem Engagement für das Magazin ‹zweikommasieben›. Die Übergänge zwischen Institution und ‹Off› sind fliessend, die einzelnen Bereiche und Logiken lassen sich verschal- 12 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 ten, nichts schliesst einander grundsätzlich aus. Das sollte man auch in grossen Institutionen erfahren, und ihre Strukturen und Prozesse sollten sich am Nutzen für Kunst- und Kulturschaffende und an den Inhalten orientieren – und nicht umgekehrt. Zusätzliche Fragen stellen sich mit dem technologischen Wandel. Im Zuge der Digitalisierung entstehen – gerade was das Bewahren und Archivieren kultureller Artefakte angeht – grosse Herausforderungen in einem der klassischen Verantwortungsbereiche kultureller Institutionen. Da sind innovative Lösungen gefragt, die meines Erachtens die etablierten und grossen Einrichtungen anzugehen haben. Fungieren die etablierten Institutionen insofern auch als Leuchttürme, an denen sich die kleineren orientieren können? Koch: Sie geben schon gewisse Marschrichtungen vor, etwa bei den Herausforderungen, die Marc Schwegler skizziert hat. Chassot: Aber sind sie auch Trendsetter? Schwegler: Trendsetting beschränkt sich für mich zu sehr darauf, dem Lauf der Zeit zu folgen und Entwicklungen frühzeitig zu antizipieren, ohne dazu eine kritische Haltung einzunehmen. Institutionen sollten der Gegenwart nicht nur einen hohen Wert zukommen lassen, sondern auch versuchen, sie sich anders vorzustellen. Viele scheinen «Institutionen sollten aufgrund ihrer Schwerfälligkeit aber nur schon an der der Gegenwart nicht nur Dynamik heutiger Kulturproduktion zu scheitern. einen hohen Wert zukommen lassen, sondern auch versuchen, sie Koch: Trendsetter sind sie in diesem Sinne tatsächlich keine. Nicht zuletzt, weil junge Menschen tatsächlich sich anders vorzustellen.» immer schnellere Lebens- und Produktionsrhythmen haben und somit am Takt dieser Institutionen vorbeileben. Wenn arrivierte Museen oder Theater Räume des Kollektiven sein möchten, müssen sie zeigen, dass sie auf die unterschiedlichen Entwicklungen schnell reagieren und sich mit ihnen auseinandersetzen können. Bischof: Wir haben in diesem Gespräch mehrfach festgestellt, dass Kultur gleichzeitig langsam und schnell ist. Die schönste und zugleich schwierigste Aufgabe in der Kulturpolitik ist es, gegenwärtig zu sein. Also den Unterschied zwischen sich schnell ändernden Trends, echten kulturellen Veränderungen und der lebendigen Vergangenheit oder Tradition zu machen. Dabei zu erkennen, wo Umschlagmomente stattfinden, wo Widerstände generiert K U LT U R P O L I T I S C H E E N T W I C K L U N G E N 13 «Die schönste und zugleich schwierigste Aufgabe in der Kulturpolitik ist es, gegenwärtig zu sein. Also den Unterschied zwischen sich schnell ändernden Trends, echten kulturellen Veränderungen und der lebendigen Vergangenheit oder Tradition zu machen.» werden, wo Bestehendes gesichert werden muss, wo gar nichts gemacht werden soll: das ist unsere tägliche Aufgabe. Wenn uns diese Differenzierungen im kulturpolitischen Dialog gelingen, schaffen wir produktive Rahmenbedingungen für den offenen Austausch zwischen Gewesenem und Künftigem, unabhängig von Generationenfragen, aber im Interesse grösstmöglicher kreativer Vielfalt und Offenheit. Also geht es eher um voneinander abweichende Lebenskonzepte als um Altersfragen? Gerade junge Kulturschaffende wie Sie arbeiten heute gleichzeitig an unterschiedlichen Projekten in ebenso mannigfachen Zusammensetzungen. Müssen grosse Institutionen auch darauf reagieren? Schwegler: Vielleicht – aber vielleicht brauchen wir auch neue Institutionen, die dem Prekären und Unsicheren unserer Gegenwart entsprechen. Damit meine ich, dass eben nicht institutionelle Identitätspolitik betrieben wird, um innerhalb kürzester Zeit enge und gefestigte Strukturen, Prozesse und Inhalte zu generieren, die an den Produktionsdynamiken vorbeizielen, sondern dass Unbestimmtheitsspielräume bestehen bleiben. Zudem sollte man vorsichtig sein: Die Arbeitsweise heutiger Kulturschaffender zu deren Lebenskonzept zu erklären und es euphemistisch als neue Arbeitsmoral «Die Arbeitsweise heutiger zu beschreiben, wie das so oft geschieht, finde ich Kulturschaffender eupheproblematisch. Denn bei aller Dynamik ist es nicht nur mistisch als neue Arbeitsmoral positiv, dass Leute zwangsläufig nur projektbezogen zu beschreiben, wie das so in unterschiedlichen Kontexten arbeiten; gerade in oft geschieht, finde ich probBezug auf die Bezahlung oder die Produktionsbedinlematisch.» gungen. Bischof: Wie Sie, Herr Schwegler, habe auch ich zunehmend Mühe mit zu klaren Identitätsbehauptungen bei Institutionen. Es geht um gelebte und erlebbare Diversität, die wir als mögliche Abbilder oder Entwürfe einer Gesellschaft fördern wollen. Eine weiterführende Reaktion der Kultur auf komplexe politische und ökonomische Gegebenheiten gelingt nur mit einer grossen Palette von Ausdrucksformen, die eben unterschiedlichen Lebens- und Produktionskonzepten entsprechen. Die Deutungs- und Wertehierarchien sind heute ja weitgehend aufgelöst, also müssen wir verschiedene Ansätze ausprobieren. Diese Vielfalt noch stärker auf Strukturen und Institutionen zu übertragen, muss möglich sein. 14 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 Chassot: Auf jeden Fall. Je gesicherter eine Institution ist, desto grösser muss ihr Engagement für Deutungsoffenheit sein. Denn gerade sie hat die Gewissheit, dass sie auch in fünf Jahren noch existiert, und steht somit geradezu in der Pflicht, Impulse aufzunehmen und darauf zu reagieren. Der Anspruch muss sein, ein Forum für die Gesellschaft zu sein und die Kompetenz zu haben, mit verschiedenen Publika umgehen zu können. Es gibt gute Beispiele, die aufzeigen, wie das geht. Auf Institutionen, die einrosten, setze ich jedenfalls längerfristig nicht. «Je gesicherter eine Institution ist, desto grösser muss ihr Engagement für Deutungsoffenheit sein. Denn gerade sie hat die Gewissheit, dass sie auch in fünf Jahren noch existiert.» Bischof: Der Anspruch der Öffnung von Institutionen, etwa für ein breiteres Publikum, und die damit verbundene Entwicklung neuer Formate und Inhalte evoziert oftmals auch eine Diskussion über Qualität. Es besteht die Befürchtung, dass die Institutionen diese nicht mehr gewährleisten können, sobald sie weitere Publikumskreise ansprechen sollen. Das ist natürlich eine sehr ängstliche Sicht und hat wohl eher mit der Sorge um den Verlust von Deutungshoheit zu tun als mit überzeugenden inhaltlichen Argumen«Mehr Humor im Umgang ten: Das genussvolle Spielen mit der Vermittlung der mit unserem kulturellen Erbe Qualitäten bedeutet ja nicht, dass man nicht weiterhin wäre eine Möglichkeit, mehr höchste Ansprüche an sie haben kann und soll. Wir Menschen mit den darin gewollen immer möglichst gute Qualität! Mehr Humor und Selbstironie im Umgang mit unserem kulturellen speicherten grundlegenden und wichtigen Fragen zu konErbe und mit entsprechenden Vermittlungsformaten könnten für Entspannung sorgen und wären vielleicht frontieren.» eine Möglichkeit, mehr Menschen mit den darin gespeicherten grundlegenden und wichtigen Fragen zu konfrontieren. Denn von unserem riesigen kulturellen Erbe kriegt die Mehrheit der Menschen bei uns immer noch nichts mit. Eine Forderung, die wir daher vermehrt stellen müssen und dürfen, ist die Teilhabe breiter Bevölkerungsschichten an den wertvollen kulturellen Gütern und den Institutionen. Neben den Institutionen muss auch die Kulturpolitik für solche Herausforderungen bereit sein. Werden entsprechende Impulse wohlwollend aufgenommen? Chassot: Ich war erstaunt, wie gut die Politik zum Beispiel unsere neue Kulturbotschaft für 2016 bis 2020 aufgenommen hat – auch wenn wir jetzt wieder ums Geld diskutieren. Im Gegensatz zur ersten Kulturbotschaft für die Förder- K U LT U R P O L I T I S C H E E N T W I C K L U N G E N 15 16 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 periode 2012 bis 2015 verfolgt die neue im Kern näm«In der Ausarbeitung der lich einen anderen Ansatz. Damals überwogen die aktuellen Kulturbotschaft widmen wir uns zuerst institutionelle Sicht und Fragen der Zuständigkeiten des Bundesamts für Kultur, der Pro Helvetia und des den gesellschaftlichen MegaNationalmuseums. Diesmal widmen wir uns zuerst trends wie zum Beispiel den gesellschaftlichen Megatrends wie der Digitalisieder Digitalisierung oder der Urbanisierung.» rung oder der Urbanisierung sowie der Frage, was der Beitrag der Kultur zum Verständnis, zur Bewältigung und zur positiven Nutzung dieser Entwicklungen und zur Bereicherung des Diskurses darüber sein könnte. Erst danach soll die neue Botschaft aufzeigen, wer diese Aufgaben mit welchen Mitteln angehen soll. Ich glaube, diese neue Sichtweise ist angekommen. Nach sehr viel Überzeugungsarbeit natürlich, die auch Bundesrat Alain Berset leisten musste. Bischof: Wir haben in Basel ähnlich gute Erfahrungen gemacht mit dem Versuch, im Kulturleitbild zu beschreiben, wohin sich Basel kulturpolitisch bewegen soll. Wir haben die Herausforderungen benannt und gleichzeitig gesagt, dass der Weg offen ist, da viele Unbekannte im Spiel sind. Wir brauchen die Ehrlichkeit zu gestehen, dass wir auf gewisse wichtige kulturpolitische Fragen noch keine Antwort kennen, uns diesen Fragen aber im Dialog stellen. Wir haben beispielsweise noch wenig Ahnung vom Umgang mit Inter- oder Transkulturalität. Von der Frage also, wie sich die verschiedenen Kulturen, die heute in jeder Gesellschaft leben, häufig eher nebenals miteinander, besser begegnen können – und was dabei in kultureller Hinsicht entsteht. Dennoch wollen wir das Thema kulturpolitisch aufgreifen. Es geht dabei auch darum, dass die Kulturförderung selbst in relativ starren Strukturen verhaftet ist und dadurch erstmals Unsicherheiten entstehen, wenn neue Fragen aufgeworfen werden. Umso mehr noch, wenn neue Akteure auftauchen, die unsere Förderkriterien gar nicht kennen. Da institutionalisierte Abläufe und Herangehensweisen in der Kulturverwaltung wie in den Kulturinstitutionen oft einer aktuellen gesellschaftlichen Praxis hinterherhinken, ist es entscheidend, die Behandlung der «Wir brauchen die Ehrlichkeit zu gestehen, dass wir auf neuen Themen zu forcieren, die Diskussionen darüber aktiv zu führen und nach konkreten Umsetzungsmöggewisse wichtige kulturpolilichkeiten zu suchen. Das legitimiert schliesslich auch tische Fragen noch keine unser kulturpolitisches Engagement weit über den Antwort kennen, uns diesen Fragen aber im Dialog stellen.» Entstehungsprozess des Kulturleitbilds hinaus. Chassot: Diskussionen müssen nur schon weitergehen, weil wir in vielen Bereichen heute noch gar nicht wissen können, was die Lösungen auf drängende K U LT U R P O L I T I S C H E E N T W I C K L U N G E N 17 Fragen sind. Ich nenne das Beispiel der Unterstützung von Verlagen bei der Digitalisierung ihrer Angebote. Unsere Kulturbotschaft muss den kulturpolitischen Weg für die nächsten fünf Jahre vorzeichnen. Aber gerade bei den technischen Entwicklungen wie in diesem Fall können wir nicht wissen, was bis dann passiert. Wir müssen den Weg aber gehen und auch den Irrtum als Möglichkeit zulassen. Vielleicht ist in vier, fünf Jahren alles anders. Man kann sich täuschen. Was erwarten denn junge Kulturschaffende von dieser Kulturpolitik? Koch: Ich erwarte von ihr genau diese Offenheit für jegliche Diskussionsformen darüber, was Kultur sein kann – und nicht nur, was sie sein muss. Eine Debatte, in der auch Unsicherheit Platz hat und der gegenseitige Austausch im Vordergrund steht. Ich wünsche mir gegenseitige Neugierde, die nicht von vordefinierten Absichten oder Abhängigkeiten gelenkt ist. Ausserdem finde ich es wichtig, dass Begriffe von künstlerischer Autorschaft immer wieder neu verhandelt werden, und kollektives Arbeiten in unterschiedlichen Formaten möglich ist und unterstützt wird. Alles in allem das, was ja heute – zumindest in der Schweiz und in Basel – auch immer mehr der Fall ist. Und für mich persönlich ist es im Moment wichtig, meine Tätigkeit als Beruf zu etablieren: Wie kann ich gute Arbeiten produzieren und «Ich erwarte von der Kulturgleichzeitig meine Existenz damit sichern? Wie behalte politik Offenheit für jegliche Diskussionsformen darüber, ich zwischen all den Angeboten, Wettbewerben, finanziwas Kultur sein kann – und ellen Abhängigkeiten und hohen Produktionsrhythmen nicht nur, was sie sein muss.» meine künstlerische Eigenständigkeit? Schwegler: Wir haben bisher viel über Institutionen und Formen der Einflussnahme in der Kultur debattiert. Ich möchte gerne noch auf den Begriff des Freiraums zu sprechen kommen. Denn bei allem Populismus in der gegenwärtigen Debatte darüber ist diese für mich dennoch ein Ausdruck eines wichtigen Bedürfnisses. Meiner Ansicht nach für den Wunsch, mehr Dinge zuzulassen, nicht zu überregulieren und Räume frei zu halten – um so auch subversiveren Strömungen Platz zu lassen. Bischof: Kann man denn subversive Strömungen überhaupt fördern? Schwegler: Bezogen auf das Thema Freiraum zumindest nicht mehr allein mit Kulturpolitik. Hier sind andere Felder mittlerweile wohl mindestens genauso gefragt, beispielsweise die Stadtentwicklung. Aber es gibt wohl auch Bereiche, die im Bewusstsein der Kulturfördergremien einfach noch nicht angekommen 18 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 K U LT U R P O L I T I S C H E E N T W I C K L U N G E N 19 sind. Ein konkretes Beispiel: In die Kulturförderpreis-Jury, der ich angehörte, habe ich Projekte an der Schnittstelle von Kunst, Musik und Klubkultur als Preisträger vorgeschlagen. Das waren Leute, die zwischen alle gängigen Spartenbegriffe fielen und abseits von tradierten Vorstellungen von Musik operierten – und die entsprechend im Gremium niemand kannte. Koch: Diese Erfahrung kenne ich aus meiner eigenen Arbeit. Etwa im Rahmen von Performanceprojekten, die ich mit Sarina Scheidegger realisiere und die wir nur in Textform dokumentieren. Wir wissen oft nicht, welche Jury kompetent und adäquat ist, um unsere Fördereingaben zu beurteilen. Eine Kunstjury, eine Literaturjury, oder doch eine Theaterjury? Klar, aus meiner eigenen Jurytätigkeit für das Magazin ‹Lasso› oder die Jugendstiftung ‹kulturkick› weiss ich, dass neben Expertenwissen vor allem subjektive Merkmale darüber mitentscheiden, was gefördert wird und was nicht. Und ich bin mir auch bewusst, dass es Spartenförderung braucht. Aber das Zwischen- oder Abseits-der-Sparten muss genauso Berücksichtigung finden und ich verstehe und unterstütze das Anliegen von Marc Schwegler sehr. Ich hoffe, dass in nächster Zeit diesbezüglich noch mehr in Bewegung kommt. Chassot: Ich teile die Sorgen in Bezug auf das Thema der Überregulierung, muss aber klarstellen, dass wir als öffentliche Förderer auch von Gesetzes wegen immer mehr mit durchaus berechtigten Forderungen nach Chancengleichheit, Transparenz, Gleichstellung oder Vergleichbarem konfrontiert sind. Das bringt allein schon mehr Reglementierung und Einschränkung bei der Beurteilung mit sich. Deshalb betone ich auch immer wieder, wie wichtig private Förderer wie Stiftungen und Mäzene sind. Sie können unabhängiger und in einem gewissen Sinne «Private Förderer wie auch subversiver vorgehen. Ein anderes Beispiel, das ich Stiftungen und Mäzene könbei Ihnen in Basel aufmerksam verfolge, ist das Crowdnen unabhängiger und in einem gewissen Sinne auch funding.1 Eine spannende Form der Förderung, der wir subversiver vorgehen.» mit unseren Ansätzen natürlich hinterherhinken. Bischof: Wir freuen uns über den Erfolg dieser Plattform. 72 Prozent aller bisher eingegebenen Projekte haben zusammen bereits über eine Millionen Franken an Fördergeldern umgesetzt. Über hundert spannende Kulturengagements also, die wir selbst mit keinem Franken unterstützt haben, denen wir aber eine Plattform zur Selbstfinanzierung und -bewerbung bieten. In der Abteilung Kultur haben wir eine Mitarbeiterin, die als Coach die Kulturschaffenden vor Projekteingaben berät. Gleichzeitig übernimmt sie auch eine Scoutfunktion: Wir erhalten dadurch wertvolle Erkenntnisse darüber, was bei jüngeren 1 20 Frau Chassot spielt auf die von der Abteilung Kultur unterstützte Crowdfunding-Plattform wemakeit.ch/basel an. J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 Kulturschaffenden angesagt ist, welche Entwicklungen sich daraus ableiten lassen, und ob und in welcher Form dies Einfluss auf unsere eigenen Förderkanäle haben könnte. Koch: Das ist die einzige indirekte Form der Förderung in Ihrer Abteilung? «Man kann davon ausgehen, dass sich die Förderwege in Zukunft ganz grundsätzlich stärker diversifizieren werden.» Bischof: Genau, aber wenn man die Diskussionen und Entwicklungen wie beim Crowdfunding verfolgt, kann man davon ausgehen, dass sich die Förderwege in Zukunft noch stärker zwischen staatlicher Förderung, privater Förderung von Stiftungen und Mäzenen sowie verschiedenen Formen des Crowdengagements diversifizieren werden. Chassot: Also auch eine Art Demokratisierungsprozess, dem wir seit jeher verpflichtet sind. In den klassischen Förderstrukturen mit Jurys müssen wir ganz genau hinschauen, wer entscheidet. Aber wir können Jurys noch so breit abstützen und besetzen, es wird immer Leute geben, die zurückmelden, es seien schliesslich sowieso immer dieselben Personen, die entscheiden; mitunter sogar Professoren, bei denen man in die Ausbildung gegangen ist. Dem muss man sich stellen. Wichtig ist, dass Experten entscheiden und nicht ich, Frau Chassot oder das Bundesamt für Kultur. Eine Alternative dazu wäre ein Intendantenmodell. Jemand entscheidet allein. Wäre das besser? «Es braucht den Mut, sich Bischof: Ich persönlich hege Sympathie für offene Subjektivität bei Förderentscheidungen, natürlich auf dem ‹Mainstream› entfachlicher und sachlicher Basis. Ich glaube, dass augegenzustemmen, potenziell unpopuläre und riskante ssergewöhnliche und eigenständig reflektierte Projekte sowieso gefördert werden, unabhängig davon, wer Entscheidungen zu treffen.» darüber entscheidet. Denn es gibt Projekte, die sind so entschieden und stark formuliert, dass sie zwangsläufig einem gewissen Qualitätskonsens entsprechen. Bei diesen Projekten ist man als Förderer überzeugt, dass ein grösseres Interesse dafür und eine inhaltliche Notwendigkeit bestehen. Daneben braucht es aber den Mut, sich diesem ‹Mainstream› entgegenzustemmen, potenziell unpopuläre und riskante Entscheidungen zu treffen. Für mich als Jurymitglied war Folgendes immer eine klärende Frage: Was will ich aus rein subjektivem Interesse sehen und was nicht? Das war oft Abseitiges, was wir heute mehr denn je verteidigen müssen. Es wird heute ja so viel produziert, das oberflächlich bleibt, aber sehr professionell umgesetzt ist. Man muss die Kulturschaffenden unbedingt zu Überraschendem, Unbequemem ermutigen. Eigentlich gibt es für den Lerneffekt von Kulturförderern nichts Besseres als vermeintliche Juryfehlentscheidungen. K U LT U R P O L I T I S C H E E N T W I C K L U N G E N 21 Schwegler: Ich stelle fest, dass gerade Leute, die neue Formen voranbringen, damit an den Förderstrukturen vorbeioperieren. Ähnlich, wie das Ariane Koch schon für ihre Arbeiten beschrieben hat. Teilweise scheint mir, dass neue Formen von ästhetischer Praxis noch überhaupt nicht auf dem Schirm der Kulturförderung sind. So wird zum Beispiel immer noch mit einem Musik- oder Popbegriff hantiert, der für heutige Formen – gerade in der elektronischen Musik – nicht mehr taugt. Man denkt immer noch sehr an klassisch ausgebildete Musiker oder an Popformationen und Bands. Das entspricht aber in vielen Fällen nicht mehr der Praxis von Komposition und Produktion. Das hängt vielleicht auch mit einem Legitimationszwang zusammen, der Kriterien und Entscheide transparent machen will – dabei aber auf relativ starre Raster zurückgreift und so jede Menge blinder Flecken entstehen lässt. Also würde zusätzliche Entscheidungstransparenz nicht unbedingt mehr Vielfalt ermöglichen? Chassot: Nein. Transparenz ist nicht das Problem und darf es auch nicht sein. Aber klar, damit reduzieren wir den Spielraum für Subjektivität und Überraschung. Wir müssen aber nur schon aus politischen Gründen argumentieren können, wie Entscheidungen zustande kommen. Dass dies zu Auflagen und zu einer Regulierungsdichte führt, die gerade junge Kulturschaffende abschreckt, beobachte ich – etwa bei Kunst-am-Bau-Projekten – ebenfalls. Bischof: Transparenz ist politisch wichtig, künstlerisch aber völlig bedeutungslos. Das ist ein Dilemma, dessen wir uns in der öffentlichen Kulturförderung völlig bewusst sind. Transparenz und Ge«Transparenz ist politisch rechtigkeit sind gesellschaftspolitisch sehr wichtige Aspekte, aber sie haben in einem subjektiven Feld wichtig, künstlerisch aber wie dem kulturellen nur beschränkte Wirkung und völlig bedeutungslos. Vielleicht sollte man die Bedeutung. Vielleicht sollte man die Wege künftig inWege künftig neu denken. » sofern neu denken, dass man die Subjektivität stärker fördert. Etwa Kredite vergeben, die an wenige Auflagen gebunden sind, aber die Entscheidungsverantwortung fördern. Ich improvisiere: Ariane Koch oder Marc Schwegler, wir geben Ihnen 400 000 Franken, und Sie realisieren damit eine bestimmte Anzahl Projekte, die Sie richtig und wichtig finden. Sie können dabei das Geld auch an andere Kulturschaffende weitergeben, wir fördern Sie, damit Sie fördern können. Nach zwei Jahren legen Sie uns Rechenschaft darüber ab, und wir diskutieren Erfolg, Sinn und Zweck dieser Förderung. So könnten vielleicht auf beiden Seiten eine andere Art von Transparenz und mehr Partizipation entstehen. 22 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 ZU DEN PERSONEN Isabelle Chassot (* 1965) ist ehemalige Freiburger Staatsrätin und seit 2013 Direktorin des Bundesamts für Kultur (BAK). Das BAK ist zuständig für die Kulturpolitik des Bundes und verantwortet die Ausarbeitung der Kulturbotschaft 2016–2020. www.bak.admin.ch Philippe Bischof (* 1967) leitet seit 2011 die Abteilung Kultur des Kantons Basel-Stadt. Die Abteilung Kultur ist für die kantonale Kulturförderung und die Umsetzung des Kulturleitbilds Basel-Stadt (2012–2017) verantwortlich. www.kultur.bs.ch Ariane Koch (* 1988) schreibt und konzipiert Theaterstücke und Performances und realisiert weitere künstlerische Projekte in verschiedenen Kollaborationen. Sie ist Mitbegründerin und -herausgeberin der Kunstund Literaturzeitschrift ‹Lasso›. www.arianekoch.ch www.lassomagazin.ch Marc Schwegler (* 1984) verantwortet das Musikprogramm am HeK (Haus der elektronischen Künste Basel). Er studiert zudem Medienwissenschaften und Kulturanthropologie an der Universität Basel und ist Teil des Magazins ‹zweikommasieben›, das die zeitgenössische Klubkultur dokumentiert. www.hek.ch www.zweikommasieben.ch K U LT U R P O L I T I S C H E E N T W I C K L U N G E N 23 Schwerpunkte und Akzente 2014 Meilensteine aktueller Projekte der Abteilung Kultur ENTWICKLUNG KASERNENAREAL AUGUST 2014 Entwicklung Nutzungsmodell und Ausarbeitung Bauprojekt E VA L U AT I O N S S Y S T E M A B T E I L U N G K U LT U R AB 2014 Einführung (1. Jahr Pilotphase) I M P U L S P R O J E K T E : N E U E K U LT U R V E R M I T T L U N G S - U N D O U T R E A C H P R O J E K T E AB JANUAR 2014 Umsetzung K U LT U R L E I T B I L D ( 2 0 1 2 – 2 0 1 7 ) JUNI 2014 Publikation zweiter Jahresbericht der Abteilung Kultur KUNSTMUSEUM (KMB) – ERWEITERUNGSBAU 2013–2016 Realisierung KUNSTMUSEUM (KMB) – UMBAU UND SANIERUNG JUNI 2014 Entwicklung neues Betriebskonzept M U S E U M S S T R AT E G I E N E U B A U N AT U R H I S T O R I S C H E S M U S E U M JULI 2014 BIS JUNI 2015 Wettbewerb N E U B A U S TA AT S A R C H I V JULI 2014 BIS JUNI 2015 Wettbewerb ORCHESTERF ÖRDERKONZEPT FEBRUAR 2014 Auftrag externe Analyse an METRUM Managementberatung GmbH, München S A N I E R U N G S TA D T C A S I N O AB JUNI 2014 Begleitung der Projektplanung und Vertragsverhandlungen mit Casino-Gesellschaft V E R O R D N U N G J U G E N D K U LT U R PA U S C H A L E AB JANUAR 2014 Umsetzung 24 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 2015 2016 AB AUGUST 2014 2016 Inhaltliche Begleitung des Bauprojekts Bauprojekt und Ratschlag Baukredit JUNI 2015 Publikation dritter Jahresbericht der Abteilung Kultur FEBRUAR 2015 Vorbereitung der sanierungsbedingten Schliessung OKTOBER 2015 APRIL 2016 Betriebskosten: Privater Anteil durch Stiftung gesichert Eröffnung AB FEBRUAR 2015–APRIL 2016 SANIERUNGSBEDINGTE SCHLIESSUNG AB MÄRZ 2015 Externes Ausstellungsprogramm HERBST 2015 Bericht an Regierung: Museumsstrategie BIS ENDE 2016 2021 Vorprojekt und Ratschlag Geplante Eröffnung BIS ENDE 2016 2020 Vorprojekt und Ratschlag FEBRUAR 2015 Geplante Eröffnung AB JANUAR 2016 Bericht an Regierung Umsetzung JUNI 2015 Ratschlag an Regierung AB JUNI 2015 Vorbereitung Verordnung SCHWERPUNKTE UND AKZENTE 2014 25 Impressum H E R A U S G E B E R I N U N D I N F O R M AT I O N Abteilung Kultur, Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt Marktplatz 30a CH-4001 Basel Tel +41 (0)61 267 84 06 [email protected] www.kultur.bs.ch L E I T U N G A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T Philippe Bischof REDAKTION Sonja Bruder, Abteilung Kultur Basel-Stadt Rhea Kyvelos, Abteilung Kultur Basel-Stadt Redaktionsschluss: April 2015 M O D E R AT I O N U N D T E X T H E F T 0 1 Philipp Grünenfelder, Umlaut, Büro für Kommunikation, Basel R E D A K T I O N E L L E B E A R B E I T U N G S TAT E M E N T S H E F T 0 2 Sandra Hughes, Abteilung Kultur Basel-Stadt FOTOGRAFIE Heft 01 und Heft 03 (Mitarbeitende Abteilung Kultur): Børje Müller, Basel Heft 02: Gregor Brändli, Basel L E K T O R A T, K O R R E K T O R A T Manuela Seiler, Basel Rhea Kyvelos, Abteilung Kultur Basel-Stadt KONZEPT Abteilung Kultur Basel-Stadt G E S TA LT U N G , S AT Z U N D L I T H O G R A F I E Andreas Hidber, accent graphe, Basel DRUCK Schwabe AG, Basel/Muttenz AUFLAGE 900 Exemplare 26 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 BILDNACHWEIS Alle Bilder Heft 01: Børje Müller, Basel Kultur 2014: Blicke hinter die Kulissen «Wir wollten den Jugendlichen eine Stimme geben.» Porträts «Bei meiner Arbeit steht immer der Mensch im Zentrum.» Porträts «Wir wollen Räume zum Denken und neue Räume für das Erleben öffnen.» Porträts «Kulturschaffen lebt von der Veränderung, von der Bereitschaft für Unerwartetes.» Porträts 2014 Kulturpolitische Entwicklungen Heft 01 Kultur 2014: Heft Blicke hinter die Kulissen 02 Themen und Tätigkeiten Heft 03 Facts and Figures Heft 04 2 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 Kultur 2014: Blicke hinter die Kulissen In zwölf Porträts erzählen Beteiligte unterschiedlicher Projekte und Mitarbeitende verschiedener Institutionen von ihrer Arbeit, ihren Anliegen und Zielen, von bleibenden Erinnerungen aus ihren Projekten 2014. Ein Blick in die Denk- und Werkstätten von Kulturschaffenden zeigt Facetten ihres Engagements auf. Die Vielfalt, Bandbreite und Qualität des kulturellen Schaffens und der geförderten Kultur in Basel soll auf diese Art sichtbar werden. Die vorgestellten Projekte und Institutionen1 aus den verschiedenen Sparten wurden hauptsächlich 2014 von der Abteilung Kultur respektive dem Kanton BaselStadt mit unterschiedlichen Beiträgen aus Mitteln der Projektförderung oder mittels Staatsbeiträgen unterstützt. 1 Die Auswahl der vorgestellten Projekte und Institutionen ist exemplarisch zu verstehen. Die Interviews wurden im Februar und März 2015 geführt. K U LT U R 2 0 1 4 : B L I C K E H I N T E R D I E K U L I S S E N 3 «Als Regisseur liebe ich meine Protagonisten» Bei meiner Arbeit steht immer der Mensch im Zentrum. Mich interessieren Menschen, die eigenwillig und obsessiv einer Leidenschaft nachgehen. Die Arbeit am Dokumentarfilm ‹Thomas Hirschhorn – Gramsci Monument› dauerte drei Jahre. Schön war die Zusammenarbeit mit der Filmcrew in der Sozialbausiedlung Forest Houses in der Bronx. Dort leben 3380 Menschen in 15 Hochhäuserblocks. Neunzig Prozent sind Afroamerikaner und Latinos und haben wenig Aussicht auf einen Job. Beim letzten Dreh befand sich ein Protagonist, den ich sehr gut mochte, bereits wieder in Untersuchungshaft. Wenn man das so nah mitbekommt, geht das unter die Haut. Schlaflose Nächte bereitete mir die Arbeit im Schneideraum. Zusammen mit der Cutterin musste ich aus 150 Stunden Filmmaterial die richtige Auswahl für die Kinofassung treffen. Als Regisseur liebe ich meine Protagonisten. Deshalb bin ich mit den Filmaufnahmen immer auch emotional befangen. Um die Entwicklung der Geschichte für das Publikum plausibel zu machen, muss man sich auch von einigen Lieblingsszenen trennen. Für die Realisierung eines Films braucht es in erster Linie eine Vision, von der ich als Regisseur zu hundert Prozent überzeugt sein muss. Und einen Produzenten, der zu hundert Prozent hinter der Idee steht. Zurzeit recherchiere ich zu einem neuen Thema, das ich schon länger mit mir herumtrage. Als nächstes geht es um die Finanzierung, bis Ende 2015 ist Arbeit am Projektbeschrieb angesagt. Das circa hundert Seiten umfassende Filmprojektdossier bildet die Grundlage zur Finanzierung eines Films. Angelo A. Lüdin (* 1950), Regisseur 4 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 KAngelo U L T U R Lüdin 2 0 1 4 : und B L I C Frank K E H I NMatter TER DIE KULISSEN 5 ‹THOMAS HIRSCHHORN – GRAMSCI MONUMENT›, D O K U M E N TA R F I L M V O N A N G E L O A . L Ü D I N , P R O D U Z I E R T V O N F R A N K M AT T E R U N D S O A P FA C T O R Y B A S E L Im Jahr 2013 baut Hirschhorn in einer Sozialbausiedlung der Bronx ein Monument für den italienischen Philosophen und Kommunisten Antonio Gramsci. Dabei arbeitet der streitbare Künstler mit den Quartierbewohnern zusammen, deren Alltag von Armut, Arbeitslosigkeit und Kriminalität geprägt ist. Konflikte und Missverständnisse sind vorprogrammiert, denn Hirschhorns absolute Hingabe an die Kunst sieht sich mit der Perspektivenlosigkeit und dem Fatalismus der Einheimischen konfrontiert. Das ‹Gramsci Monument› wird einen Sommer lang zum Experimentierfeld, auf dem verschiedenste Welten aufeinanderprallen. Nominiert für den Prix de Soleure 2015 an den Solothurner Filmtagen und für den Basler Filmpreis 2015. www.soapfactory.ch/filme-th.html Förderbeitrag Fachausschuss Audiovision und Multimedia BS/BL 2012 und 2013: 2012: 13 000 Franken an die Projektentwicklung 2013: 50 000 Franken an die Produktion Büro der Produktionsfirma soap factory GmbH 7 «Schauen, das kann man natürlich überall» Ideen habe ich überall, über alles um mich herum: Menschen, Dinge, Bücher, Material, Geschichten, Gegensätze, Orte ... Grossstädte finde ich extrem inspirierend: eine riesige Ansammlung von Schauplätzen und Bildern. Fragmente und die Gleichzeitigkeit von allem. Die Struktur der Hochhausfassade, ein Werbeplakat, ein gestreiftes Hemd, eine endlose Treppe, das Licht, oben blau. Schauen, das kann man natürlich überall. Ich arbeite unterwegs und im Atelier. Mein Studio ist im Klybeck in einem Neubau im vierten Obergeschoss. Neun auf neun Meter, weiss, hoch, mit zwei grossen Fenstern und Ausblick auf eine Plattenbausiedlung. Eine Siebzigerjahre-Wohnmaschine mit wunderbaren Sonnenuntergängen dahinter. Was es zur Realisierung meiner Ideen braucht? Zeit und Geld. Hagar Schmidhalter (* 1968), Künstlerin 8 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 H A G A R S C H M I D H A LT E R Geboren 1968 in Raron, lebt und arbeitet in Basel. Sie studierte an der Ecole Cantonale d'Arts du Valais, Sierre (1996–1998) und an der Hochschule für Gestaltung und Kunst, Bildende Kunst, Basel (1998–2001). Seit 2001 Ausstellungen im In- und Ausland und Atelieraufenthalte in Edinburgh, London, New York, Paris. www.hagarschmidhalter.ch Werkbeitrag Kunstkredit Basel-Stadt 2014: 15 000 Franken K U LT U R 2 0 1 4 : B L I C K E H I N T E R D I E K U L I S S E N 11 «Das ist natürlich keine One-Man-Show» Das archäologische Tagesgeschäft führt mich in der Regel auf verschiedene Baustellen im Kantonsgebiet. Aktuell planen wir zudem, den ältesten noch erhaltenen liturgischen Kern des Basler Münsters – die Vierungskrypta – mit einer Informationsstelle zugänglich zu machen. Mit der 2014/2015 erfolgten Bestandsaufnahme vor Ort schaffen wir dafür die Basis. Die Arbeit in der Vierungskrypta ist etwas Besonderes. Diesen verborgenen Ort so zu durchdringen, dass die baulichen Abläufe der Zeit von 800 bis 1857 nachvollziehbar werden, ist hoch spannend. Mit der Vierungskrypta haben wir im Kern die Überreste einer karolingischen und einer grossen ottonischen Anlage vor uns. Beide werden überlagert von spätromanischen und nacherdbebenzeitlichen Umgestaltungen, bis hin zur Zerstörung der Anlage im 19. Jahrhundert und dem Einbau von Heizungsanlagen. Eine archäologische Informationsstelle zu erarbeiten, ist natürlich keine OneMan-Show. Die Untersuchungen am Objekt beschäftigen auch Techniker und Zeichner, für Fragen zu Materialproben sind wir mit Universitäten und weiteren Fachstellen verbunden. Nachforschungen in den Ausgrabungsdokumentationen setzen eine archivalische Sicherung der Bestände voraus, und die Erarbeitung eines griffigen Ausstellungskonzepts wird durch unsere Spezialistinnen im Bereich Vermittlung bewerkstelligt. Marco Bernasconi (* 1978), Archäologe, Projektleiter Ausgrabungen K U LT U R 2 0 1 4 : B L I C K E H I N T E R D I E K U L I S S E N 13 A R C H Ä O L O G I S C H E B O D E N F O R S C H U N G B A S E L- S TA D T Die Archäologische Bodenforschung ist eine Dienststelle der Abteilung Kultur. Sie ist für die Erhaltung, Sicherung und sachgerechte Dokumentation der archäologischen Fundstellen zuständig. Sie versteht sich als Sachwalterin des im Boden verborgenen archäologischen Erbes des Kantons. www.archaeologie.bs.ch Budget 2014: 4 268 631 Franken 15 «Wir möchten selbstständig einen coolen Event auf die Beine stellen» Wir vom Organisationskomitee möchten selbstständig einen coolen Event im Park auf die Beine stellen. Unsere Ideen werden ernst genommen, und wir können mit Begleitung der Mobilen Jugendarbeit eine niederschwellige Plattform für junge Bands sowie Künstlerinnen und Künstler in Basel schaffen. Bei einem ersten Treffen kam das Kernteam zusammen und sammelte Ideen, ohne diesen Grenzen zu setzen. Es sind viele kreative Köpfe unter uns, die gemeinsam Ideen spinnen und von Treffen zu Treffen immer mehr konkretisieren. Anstehende Arbeiten werden unter den Anwesenden aufgeteilt und protokolliert. Neben der Organisation des kulturellen Angebots war auch die kulinarische Verpflegung der Besucherinnen und Besucher eine tolle Herausforderung. Der Tag ist lang und die Arbeitseinsätze intensiv, aber der Spassfaktor überwiegt ganz klar. Organisationskomitee ‹Horb’Air› 2014 und Bands: York Annold (* 1994), Neele Marx (* 1994), Kim Egi (* 1994), Meriton Bega (* 1993), Timon Strübi (* 1993), Milan Bertschinger (* 1994), Pablo Grendelmeier (* 1996), Ernest Amponsah (* 1994), Lea Hall (* 1994), Solinda Morgill (* 1994), The Ringdingbings, Scarves but no Shoes, Qwert Zuiop, How to paint a Wall, TDC, Ambassada 16 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 «Wir ermöglichen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben im Quartier» Die Mobile Jugendarbeit ermöglicht den Jugendlichen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben im Quartier. Wir schaffen mit dem ‹Horb’Air› ein Lernfeld, das die Mitwirkenden aktiv nutzen. Die Suche nach Sponsoren ist jedes Jahr wieder eine Herausforderung und beansprucht viele zeitliche Ressourcen von unserer Seite. Ansonsten organisieren die Jugendlichen alles selbst, von der Planung im Organisationskomitee über die Bewerbung, den Aufbau und die Durchführung des Anlasses bis hin zum Aufräumen und Auswerten für eine allfällige Weiterführung im Folgejahr. Der Horburgpark wird an diesem Anlass so richtig belebt, und die Anlage mit dem Hügel durch die Menschen und die Inhalte wunderbar in Szene gesetzt. Malika Abd’Rabbou (* 1984), Michel Eisele (* 1983), Mobile Jugendarbeit Standort Kleinbasel Horburgpark O P E N - A I R ‹ H O R B ’A I R › Das Open-Air wird von Jugendlichen in Zusammenarbeit mit der Mobilen Jugendarbeit Standort Kleinbasel organisiert und durchgeführt. Das Open-Air leistet einen Beitrag zur Jugendförderung und zur Belebung des Parks. www.mjabasel.ch www.horbair.ch Förderbeitrag Jugendkulturpauschale 2014: 3000 Franken Ein Teil des Organisationskomitees Horb'Air 2014: Kim, Milan, Pablo, Ernest, Malika 1Michel, 8 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 K U LT U R 2 0 1 4 : B L I C K E H I N T E R D I E K U L I S S E N 19 «Kulturschaffen lebt von der Bereitschaft für Unerwartetes» In Basel gibt es das Kulturbüro seit 2008. 2014 haben wir dies mit einem einwöchigen Open House gefeiert und unseren Laden neu bespielt. Befreundete Tüftler aus der Kunstvermittlung haben während jeweils eines Tages neue Nutzungen ausprobiert. Die meisten Ideen brauchen einfach etwas Raum, um realisiert zu werden. Das Kleinbasel ist ein lebendiges Quartier mit der Bereitschaft für Spontanes und wenigen Berührungsängsten. Kulturschaffen lebt von der Veränderung, von der Bereitschaft für Unerwartetes. In unserer offenen Werkstatt kann man Videoaufnahmen schneiden oder auf andere Formate umkopieren, seine Dossiers binden oder Flyer gestalten. Ausserdem vermieten wir Video-, Foto- und Audio-Equipment zu fairen Preisen. Wir sind offen für alle Fragen rund um die Kulturproduktion, bieten zum Beispiel Unterstützung bei der Suche nach einem geeigneten Transportmittel oder Ausstellungsort. Wir wollen, dass die Kulturschaffenden ihre Produktion und Promotion in die eigenen Hände nehmen, dass sie ihre Projekte in guter Qualität realisieren und professionell präsentieren können. Wir entwickeln unser Angebot an audiovisueller Technik für die Vermietung und für unsere digitale Werkstatt zusammen mit unserem Team und unseren Kunden laufend weiter. In der strategischen, längerfristigen Planung des Projekts werden wir durch den Vorstand des Vereins Kulturbüro Basel unterstützt. Dieser besteht aus gestandenen Persönlichkeiten aus Politik, Kreativwirtschaft sowie Kunst- und Kulturvermittlung. Nach sechs intensiven Jahren ist bei der Infrastruktur ein Update fällig. Zudem stossen wir personell und räumlich an unsere Grenzen. Hier finden wir bei der Abteilung Kultur offene Ohren und partnerschaftliche Unterstützung. Dies hat nicht nur mit Geld zu tun, sondern auch mit der Erarbeitung gemeinsamer Visionen, um das Kulturschaffen in der Region zu fördern. Angie Ruefer (* 1978), Florian Olloz (* 1972), Geschäftsleitung Kulturbüro Basel K U LT U R 2 0 1 4 : B L I C K E H I N T E R D I E K U L I S S E N 21 K U LT U R B Ü R O B A S E L Das Kulturbüro bietet Kulturschaffenden unkomplizierte Unterstützung durch erschwingliche Dienstleistungen beim Gestalten und Drucken, dazu moderne Geräte im Bereich Audio, Video und Foto zum Ausleihen. www.kulturbuero.ch/bs Staatsbeitrag Kanton Basel-Stadt 2014: 50 000 Franken K U LT U R B Ü R O B A S E L Das Kulturbüro bietet Kulturschaffenden unkomplizierte Unterstützung durch erschwingliche Dienstleistungen beim Gestalten und Drucken, Räumlichkeiten des Kulturbüros Basel moderne1 Geräte im Bereich Audio, Video und Foto zum Ausleihen. an derdazu Florastrasse www.kulturbuero.ch Staatsbeitrag Kanton Basel-Stadt 2014: 50 000 Franken «Nicht aufhören, Fragen zu stellen, egal wie gross sie sind» CapriConnection Produktionen zeichnet aus, dass wir uns mit Fragen beschäftigen, die uns sehr interessieren und die wir mit grosser Neugier bearbeiten. Wir befassen uns oft mit wissenschaftlichen Themen, wir bewegen uns also als Laien in Fachgebieten. In einer sorgfältigen Vorbereitungsphase bilden wir uns fort, treffen Experten, präzisieren Fragestellungen und kreisen das Thema ein. Erst dann gehen wir in den Probenprozess, wo wir unser Material transformieren und einen Theaterabend daraus bauen. Wir wollen Räume zum Denken und neue Räume für das Erleben öffnen. Oft gelingt uns das durch die Verbindung von Text und Musik. Bei ‹Schweigen im Walde› haben wir die Texte des Basler Zoologen Adolf Portmann mit der Musik von Olivier Messiaen verbunden, der wie Portmann der Natur und den Vögeln in besonderer Weise zugewandt war. Mit der Musik gelingt es uns, auch in Bereiche vorzustossen, in denen wir eine Ahnung von etwas haben, ohne es in Begriffe fassen zu können. Die Schriften und Radiobeiträge Portmanns haben uns verführt, alles nicht Menschliche um uns herum neu anzuschauen, mit Freude zu betrachten und wertzuschätzen. Auf den ersten Blick haftet dem etwas Naives an. Doch dann erkennt man, dass der Sinn für die Fülle des Lebens auch auf uns selbst zurückstrahlt. Wir stehen der Natur nicht gegenüber. Wir sind Teil von ihr und müssen uns in ihr immer wieder neu orientieren. CapriConnection: Anna Sophie Mahler (* 1979), Christiane Dankbar (* 1975), Susanne Abelein (* 1963) 24 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 ‹ S C H W E I G E N I M WA L D E › , M U S I K T H E AT E R P R O D U K T I O N V O N CAPRICONNECTION, URAUFFÜHRUNG 2014 IN DER KASERNE BASEL Die Produktion befasst sich mit dem Nachlass des Basler Zoologen Adolf Portmann, dessen Radiosendungen der 1940er- und 1950er-Jahre sich im Archiv des SRF Studios Basel befinden. CapriConnection wurde 2005 gegründet und besteht aus Anna-Sophie Mahler, Christiane Dankbar und Susanne Abelein. CapriConnection arbeitet im Team und geht immer wieder neue Kooperationen ein. www.capriconnection.ch Förderbeitrag Fachausschuss Tanz und Theater BS/BL 2013: 60 000 Franken Lagerraum CapriConnection mit Bühnenelementen von ‹Schweigen im Walde›, ‹Ars Moriendi›, ‹Urknall› Simona Saggese und Stephan Kurmann THE BIRD’S EYE JAZZ CLUB BASEL Gegründet 1994 von Stephan Kurmann, Bassist und künstlerischer Leiter. Im Club gastieren Formationen, die aktuellen zeitgenössischen Jazz spielen. Der Club pflegt Jazztraditionen und ist offen für neue Annäherungen an andere Musikrichtungen. Nebst Gastspielen von internationalen Musikern aller Generationen findet eine gute Einbindung der regionalen und Schweizer Szene sowie des Nachwuchses statt. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit der FHNW Hochschule für Musik, Abteilung Jazz. www.birdseye.ch Staatsbeitrag Kanton Basel-Stadt 2014: 60 000 Franken «Es gibt immer eine Sparte, die man auch als Nichtjazzhörer toll findet» Ein Club mit fünf Livekonzerten pro Woche bringt unterschiedliche Tätigkeiten mit sich. Die Koordination zwischen Büro, Tontechnik und Abendpersonal muss reibungslos ablaufen. Interne Kommunikation ist da sehr wichtig, da das Personal sich wegen unterschiedlichen Arbeitszeiten fast nie sieht. Ich bin auch Produktionsassistentin und betreue die Musiker bis zum Soundcheck. Mit Betreuung meine ich, dass das Büro hier die Anlaufstelle ist für jegliche Fragen und Hilfestellungen seitens der Musiker bis an dem Tag des Konzertes. Meist schon vor der Vertragserstellung habe ich den ersten Kontakt zu dem Bandleader, um noch offene Fragen zu klären. Eine der Herausforderungen dabei ist auch hier die erschwerte Kommunikation. Abgesehen von Zeitverschiebungen – wir haben viele internationale Musiker bei uns – ist oft auch aufgrund der Tourneen die Kommunikation erschwert. Dies wird vor allem dann problematisch, wenn die Infos zu den Konzerten den Medien termingerecht verschickt werden müssen, ich aber noch keine Unterlagen dazu habe. 2014 feierten wir zwanzigjähriges Jubiläum. Es war uns dabei ein grosses Anliegen, das bird’s eye nach aussen zu tragen. Die Organisation der 34 Partnerkonzerte brachte viele unbekannte Aufgaben mit sich, und auch die Organisation der fünf Parkkonzerte war herausfordernder und aufwendiger als erwartet. Die Organisation eines Konzertes im Freien ist sehr aufwendig – Bewilligungen mussten eingeholt werden, Optionen für Publikum aber auch für Bands bei schlechtem Wetter bereitgestellt werden, neue Merchandisingprodukte wurden produziert. Da alle Parkkonzerte sehr gut besucht waren und wir 2014 eine stärkere Medienpräsenz hatten als sonst, verbuche ich das Jubiläumsjahr als Erfolg. Mir ist es wichtig, den Club bekannter zu machen, da wir immer wieder merken, dass selbst nach zwanzig Jahren nicht alle in Basel wissen, dass es einen Jazzclub gibt in der Stadt. Zudem wäre es langfristig toll, den Altersdurchschnitt nach unten zu senken und Jazz auch jüngeren Generationen, vor allem Kindern und Jugendlichen, näherzubringen. Auch einem ganz neuen Publikum, das die Spartenbreite von Jazz so nicht kennt. Es gibt immer eine Sparte, die man auch als Nichtjazzhörer toll findet. Simona Saggese (* 1981), Organisation/Administration/Assistenz Geschäftsleitung K U LT U R 2 0 1 4 : B L I C K E H I N T E R D I E K U L I S S E N 29 «Wir entdecken immer mehr, was diesen Ort ausmacht» Meine tägliche Arbeit sieht jeden Tag ein bisschen anders aus, je nachdem, ob es gerade eine Ausstellung ist, die organisiert werden muss, ein Festivalformat oder ein Filmabend. Es gibt Phasen, in denen ich hauptsächlich recherchiere, dann längere Phasen, in denen ich die Ausstellungen plane, zusammen mit den Künstlerinnen, den Künstlern und unserem Team überlege, wie ihre Arbeiten am besten präsentiert werden können. Die interdisziplinäre Ausrichtung des Hauses macht die alltägliche Arbeit spannend, da für unsere Formate ganz verschiedene künstlerische Herangehensweisen infrage kommen – von installativen über filmische bis hin zu performativen Arbeiten. Dabei ist für mich wichtig, dass wir als HeK neue Zugänge, neue Sichtweisen auf unser alltägliches Leben und unsere Gesellschaft ermöglichen. Wir wollen neugierig machen auf unterschiedlichste künstlerische Ausdrucksweisen, die hinterfragen, wie sich die neuen technischen Möglichkeiten auf unser Leben, auf unsere Wahrnehmung, auf unser Miteinander auswirken. 2014 war vom Neukonzipierungsprozess unseres Hauses geprägt. Innerhalb der ersten sechs Monate haben wir im Team Ideen für eine Neuausrichtung gesammelt, Programmformate und ein neues Erscheinungsbild diskutiert, Strukturierungsfragen erarbeitet und auch über bauliche Massnahmen nachgedacht. Gleichzeitig wollten wir weiterhin in der Öffentlichkeit präsent sein und waren bei zahlreichen lokalen Institutionen zu Gast. Die Eröffnung war wegen dieser aufwendigen Vorbereitungsphase für uns alle ein bedeutsamer Tag, der ein grosser Erfolg war und bei uns allen auch Erwartungen weckte. Alexandra Adler (* 1986), kuratorische Assistentin 30 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 Direktorin Sabine Himmelsbach und Alexandra Adler. Installation von Valentina Vuksic: Tripping through runtime station (2015) HEK (HAUS DER ELEKTRONISCHEN KÜNSTE BASEL) Das HeK widmet sich der digitalen Kultur und den neuen Kunstformen des Informationszeitalters. Es greift dabei aktuelle gesellschaftliche Themen und Fragestellungen auf, die durch die zunehmende Digitalisierung entstehen. www.hek.ch Staatsbeitrag Kanton Basel-Stadt 2014: 220 000 Franken Investitionsbeitrag Kanton Basel-Stadt 2014: Gesprochen 520 000 Franken, davon 406 359 Franken 2014 bezogen Installation von Michel Winterberg: trial, be a plotter (2015) 32 Ausstellungsraum Weltkarte aus dem Jugendzentrum Dreirosen mit Kennzeichnung der Herkunft der Jugendlichen ‹ N I M M E R L A N D › . T H E AT E R S T Ü C K V O N E VA R O T T M A N N U N D F I R M A F Ü R Z W I S C H E N B E R E I C H E I N KO O P E R AT I O N M I T D E M J U G E N D Z E N T R U M DREIROSEN UND DER KASERNE BASEL , URAUFFÜHRUNG 2014 IM JUGENDZENTRUM DREIROSEN Die Produktion befasst sich mit Zukunftsträumen, und -visionen der jugendlichen Besucherinnen und Besucher des Jugendzentrums Dreirosen. Firma für Zwischenbereiche realisiert seit 2007 in unterschiedlichen Konstellationen Projekte an der Grenze zwischen Theater und Vermittlung. Zum Kernteam gehören die Theaterfrauen Milena Meier, Eva Rottmann und Ute Sengebusch sowie die Szenografin Martina Ehleiter und die Medienkünstlerin Olivia Suter. www.firma-zwischenbereiche.ch Förderbeitrag kult & co 2014: 20 000 Franken 34 «Da muss man sich methodisch schon etwas einfallen lassen» Unser Ziel war es, den Jugendlichen im Jugendzentrum Dreirosen einen niederschwelligen Kontakt zum Medium Theater zu ermöglichen, und zwar an dem Ort, an dem sie sich freiwillig und gerne aufhalten. Wir wollten alles, was sich nach Schule oder Zwang anfühlt, vermeiden und die Jugendlichen wirklich für die Sache begeistern, um so vielleicht auch ein längerfristiges Interesse am Theater zu wecken. Wir wollten den Jugendlichen eine Stimme geben. Teilweise sind diese Jugendlichen mit vielen Vorurteilen konfrontiert. Wir wollten wissen, wie sie damit umgehen und wie sie darüber hinaus über Themen nachdenken, die uns alle beschäftigen, wie etwa die Liebe, das Alter, die Leistungsgesellschaft oder der Tod. Für eine kurze Zeit durften wir in diese Welt im Jugendzentrum Dreirosen eintauchen, zu der Erwachsene ja sonst keinen Zutritt haben. Grosse Unterstützung haben wir von der Kaserne Basel erfahren und natürlich von den soziokulturellen Animatorinnen und Animatoren des Jugendzentrums. Mit ihrem Know-how waren sie uns eine wichtige Hilfe. Man kann in so ein Setting nicht einfach einfallen und glauben, nur weil man ein Theaterprojekt anbietet, schreien alle hurra. Da muss man sich methodisch schon etwas einfallen lassen. Am Anfang haben wir gekämpft. Wenn eine Probe nicht gut war, dann sind manche Jugendliche einfach aus dem Raum gelaufen. Aber irgendwann hat es Klick gemacht. Und dann waren sie dabei. Dann haben sie ‹Nimmerland› zu ihrem Projekt gemacht. Und das war einfach nur schön. Eva Rottmann (* 1983), Theaterpädagogin und Autorin, Firma für Zwischenbereiche K U LT U R 2 0 1 4 : B L I C K E H I N T E R D I E K U L I S S E N 35 Jugendliche des Jugendzentrums Dreirosen K U LT U R V E R E I N S L A M B A S E L Der Kulturverein Slam Basel fördert seit 2012 die Poetry-Slam-Szene in der Region Basel mit der Organisation und Durchführung von Poetry-Slam-Veranstaltungen. www.slambasel.ch Förderbeitrag Swisslos-Fonds Basel-Stadt 2014: 10 000 Franken für die Poetry-Slam Schweizermeisterschaft 8500 Franken für die Reihe ‹Slam Basel› Förderbeitrag Jugendkulturpauschale 2014: 8000 Franken für die Poetry-Slam-Schulmeisterschaften Petra Dokic, Daniela Dill, Micha de Roo Die Gewinnerin oder der Gewinner beim Poetry-Slam erhält traditionsgemäss eine Flasche Whisky. «Sprache individuell und schrankenlos gestalten» Mit dem Kulturverein Slam Basel haben wir uns zum Ziel gesetzt, die PoetrySlam-Szene in Basel zu fördern und unterhaltsame wie qualitativ gute Slams durchzuführen. Wir wollen den Zuschauerinnen und Zuschauern die Freude am Poetry-Slam beziehungsweise am Spiel mit der Sprache vermitteln. Poetry-Slam setzt sich zwar Regeln – etwa Zeitlimite, keine Requisiten, – bietet aber den Poetinnen und Poeten eine Plattform, in der sie Sprache individuell und schrankenlos für sich nutzen und gestalten können, inklusive Lautpoesie, Rap, Beatboxen. Slam bietet alle Möglichkeiten. Damit die Szene jung, lebhaft und für alle zugänglich bleibt, führen wir jährlich die U20-Meisterschaften beider Basel durch und bieten Workshops zur Vorbereitung an. Um Nachwuchs zu generieren, sind wir aktuell auch daran, die Zusammenarbeit mit den Basler Schulen noch weiter ausbauen, sei es in Form von Workshops, Vorträgen oder Schul-Slam-Meisterschaften. 2014 stand für uns ein Mammutprojekt an: Die Schweizermeisterschaft im Poetry-Slam. Sie wird seit 2010 jährlich in einer anderen Schweizer Stadt veranstaltet. Die Meisterschaft vom September hier in Basel war ein eindrückliches und bereicherndes Erlebnis mit tollen Teilnehmenden, Helfenden und einem begeisterten Publikum. Wir waren so lange mit der Organisation beschäftigt, dass wir entsprechend nachhaltig glücklich waren, weil alles gut über die Bühnen ging. Mitglieder Kulturverein Slam Basel: Daniela Dill (* 1982), Slam-Poetin, Kulturveranstalterin Petra Dokic (* 1991), Studentin, Kulturveranstalterin Micha de Roo (* 197 7), Politologe, Slam-Poet, Kulturveranstalter Marc Stöckli (* 1989), Student, Kulturveranstalter K U LT U R 2 0 1 4 : B L I C K E H I N T E R D I E K U L I S S E N 39 Vorstandsmitglieder und Kunstschaffende Sebastian Mundwiler und Mimi von Moos V E R E I N F L AT T E R S C H A F F T Mit dem Zwischennutzungsprojekt flatterschafft im Gundeldingerquartier initiiert und betreibt der Verein ein Atelierhaus, in dem verschiedene Disziplinen der Künste zusammenkommen. Ziel ist ein Netzwerk, in dem sich die Beteiligten mit Wissen und Fähigkeiten gegenseitig vernetzen. www.flatterschafft.ch Förderbeitrag Swisslos-Fonds Basel-Stadt 2014: 30 000 Franken «Wir sind Ansprechpartnerinnen für über siebzig Mieter» Wir sind vier Frauen, die 2014 neu die Geschäftsführung übernommen haben und die Fäden im Haus zusammenhalten. Wir sind Ansprechpartnerinnen für die über siebzig Mieterinnen und Mieter, kümmern uns um administrative Aufgaben, Mängel im Haus, die Vermietung des Projektraums, Kommunikation. Wir kannten das Haus vorher als Besucherinnen und Interessierte. Sich in die komplexe Struktur einzuarbeiten, war eine herausfordernde Aufgabe. Sie hat sich aber gelohnt und bereitet viel Freude. Benita Ortwein (* 1979), Geschäftsführerin Verein flatterschafft «Der Projektraum ist ein wichtiger Experimentierraum» Ich habe ein Atelier in der flatterschafft und beschäftige mich hier hauptsächlich mit meiner künstlerischen Arbeit. Es gibt Zeiten, in denen man keine überzeugenden Ideen oder Wege für eine Fragestellung findet. Diese Leere auszuhalten, ist ein wichtiger Teil des künstlerischen Schaffensprozesses. Wenn dann aber ein Einfall da ist, muss er sozusagen flatternd eingefangen werden. Dann kann es sein, dass ich Werkzeug oder Know-how brauche, über das ich nicht verfüge. So ein Künstlerhaus ist wichtig, weil es hier andere Schaffende gibt, die einem weiterhelfen können. Zudem ist unser Projektraum ein wichtiger Experimentierraum, weil man dort raumorientierte Arbeiten realisieren und zeigen kann, ohne dafür eine Galerie finden zu müssen. Mimi von Moos (* 1969), Künstlerin und Vorstandsmitglied Verein flatterschafft 42 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 «Am meisten Freude bereitet es mir, wenn ich sehe, dass sich die Leute austauschen» Der Projektraum und der Warteraum sind Schnittstellen zur Öffentlichkeit. Wir hinterfragen immer wieder, was wir damit wollen und wie wir nach aussen wirken. Wir sind stets in Bewegung, das macht das Projekt interessant. Am meisten Freude bereitet es mir, wenn ich sehe, dass das Haus lebt, Leute sich untereinander austauschen. Wenn neue Gesichter das Haus betreten und Neugier zeigen. Sanja Lukanovic (* 1983), Gründerin Verein flatterschafft und Mitglied der Warteraumgruppe «Eine kleine Werkstatt mit Maschinen habe ich hier auch eingerichtet» Mein Atelier ist ein Raum, in welchem ich verschiedene Arbeitsschritte für die Entstehung meiner räumlichen Installationen ausführen kann. Mit Skizzen und Plänen beginne ich, und immer wieder muss gleichzeitig auch ein Modell entstehen, um die räumliche Situation zu überprüfen. Eine kleine Werkstatt mit handlichen Maschinen habe ich hier auch eingerichtet. Für grosse Arbeiten kann ich zudem den Projektraum in der flatterschafft benutzen. Michel Pfister (* 1966), Künstler und Mieter in der flatterschafft K U LT U R 2 0 1 4 : B L I C K E H I N T E R D I E K U L I S S E N 43 «Die Probebühnen kommen letztlich unserem Publikum zugute» Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt im Ermöglichen künstlerischer Projekte und Ideen inner- und ausserhalb des Theaters, unter Berücksichtigung der personellen, technischen, logistischen und finanziellen Möglichkeiten. Im Frühjahr 2009 fand im Rahmen der Suche nach möglichen Proberäumen eine Besichtigung der IWB-Räumlichkeiten am Steinenbachgässlein statt. Ich erkannte, dass der Raum so für uns nicht nutzbar ist, aber die Möglichkeit bot, zwei gute Probebühnen innerhalb der gesamten Räumlichkeiten zu realisieren. 2014 standen die erforderlichen Finanzmittel zur Verfügung und der Bau konnte beginnen. Innert eines halben Jahres entstanden zusammen mit den Architekten, den beteiligten Firmen und unseren Eigenleistungen aus ungenutzten Räumen in zentraler Stadtlage die so dringend benötigten Proberäume. Für mich persönlich ging mit der Realisierung der zwei neuen externen Probebühnen nach über fünf Jahren ein Projekt zu Ende, das dem Theater Basel und besonders den engagierten künstlerischen Teams zugutekommt. Und damit letztlich auch unserem Publikum. Joachim Scholz (* 1970), Technischer Direktor Theater Basel «Wir werden die Arbeit dort in vollen Zügen geniessen» Die Organisation der Proben ist meine Aufgabe. Ich entwerfe den Probenplan und passe ihn täglich den Bedürfnissen des Regisseurs an. Das ist eine Puzzleaufgabe, die viel Zeit, Konzentration, Geduld und Flexibilität verlangt. Zudem sorge ich dafür, dass die Probebühne immer richtig eingerichtet ist, alle anwesend sind und konzentrierte Ruhe herrscht. Während der Regisseur inszeniert, schreibe ich das Regiebuch mit, das heisst ich notiere in einem Notenbuch die Motivationen, die die Sänger zu bestimmten Handlungen veranlassen und zeichne auf, wie sich die Sänger auf der Bühne bewegen. Ich mag die Atmosphäre des neuen Probebühnenhauses und schätze es, dass wir jetzt eine Probebühne haben, die auch etwas Tageslicht hineinlässt und die hoch genug ist. Die Arbeiten im Gebäude waren noch nicht beendet, als wir mit der Opernproduktion ‹Médée› starteten. Es staubte, roch nach Umbau und war schmutzig. Es wird noch etwas Zeit brauchen, bis sich alle Abläufe im Arbeitsalltag auf der neuen Probebühne eingespielt haben. Dann aber werden wir die Arbeit dort in vollen Zügen geniessen. Ulrike Jühe (* 1984), Regieassistentin und Regisseurin Oper und Musiktheater, Theater Basel 44 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 T H E AT E R B A S E L : N E U E P R O B E B Ü H N E N I N R Ä U M L I C H K E I T E N DER IWB AM STEINENBACHGÄSSLEIN Das Theater Basel als grösstes Dreispartenhaus der Schweiz trägt massgeblich zur kulturellen Exzellenz und Standortqualität Basels bei und ist von hoher öffentlicher und gesellschaftlicher Relevanz. Im November 2014 wurden die dringend benötigten neuen Probebühnen eingeweiht. www.theater-basel.ch Staatsbeitrag Kanton Basel-Stadt 2014 (ohne Orchesterleistungen an das Sinfonieorchester Basel): 35 090 716 Franken Investitionsbeitrag Kanton Basel-Stadt 2014 für die Erstellung der neuen Probebühnen: 1 000 000 Franken K U LT U R 2 0 1 4 : B L I C K E H I N T E R D I E K U L I S S E N 45 Joachim Scholz auf der neuen Probebühne BILDNACHWEIS Alle Bilder Heft 02: Gregor Brändli, Basel Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt Abteilung Kultur Themen und Tätigkeiten Bildende Kunst; Festivals; Film, Video, Foto, Multimedia; Jugendkultur; Kulturbauten; Kulturelles Erbe; Literatur; Museen; Musik; Tanz und Theater; Vermittlung; Wichtige Kooperationen 3 Themen und Tätigkeiten Mitarbeitende der Abteilung Kultur Leitungen Dienststellen Fördergremien und Jurys 28 Personelles 2014 Kulturpolitische Entwicklungen Heft 01 Kultur 2014: Heft Blicke hinter die Kulissen 02 Themen und Tätigkeiten Heft 03 Facts and Figures Heft 04 2 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 Themen und Tätigkeiten THEMEN UND TÄTIGKEITEN 3 Bildende Kunst Der Ruf Basels als Kunststadt gründet massgeblich auf einer hohen Konzentration von Museen und Kunstinstitutionen mit internationaler Ausstrahlung sowie auf den jährlich stattfindenden Kunstmessen Art Basel und Liste, der Messe für junge Kunst. Darüber hinaus hat Basel aber dank einer vitalen Szene auch ein hohes Potenzial junger Kunstschaffender, die – oftmals im Verbund mit jungen Kuratorinnen und Kuratoren – Projekt- und Ausstellungsräume im Stadtraum betreiben. Diese bieten wichtige Plattformen für die Vermittlung des zeitgenössischen Kunstschaffens an die Basler Bevölkerung und an ein Fachpublikum. Gefördert werden diese überregional wahrgenommenen Kunst- und Projekträume durch mehrjährige Betriebsbeiträge (Ausstellungsraum Klingental, Dock, Kaskadenkondensator) respektive durch Projektbeiträge aus dem Swisslos-Fonds oder aus der Kulturpauschale (z. B. Schwarzwaldallee, Deuxpiece, Villa Renata etc.). Neben der Förderung der Kunstschaffenden ist die kontinuierliche Verbesserung der Produktionsbedingungen der Freien Szene und der Ausstrahlung des Basler Kunstschaffens zentrales Anliegen der kantonalen Kunstförderung. Ein wichtiger Schritt hierzu ist die (neue) Atelierpolitik des Kantons, deren Entwicklung 2014 kommuniziert wurde. Die subventionierten Künstlerateliers auf dem Kasernenareal werden künftig im Sinne einer Chancengleichheit öffentlich ausgeschrieben und nach transparenten Kriterien vergeben. Kunstkredit im Wandel – Meilensteine 2014 2014 war für den Kunstkredit Basel-Stadt ein Jahr der Premieren. Die neu konzipierte Jahresausstellung fand erstmals in der Kunsthalle Basel und parallel zur Diplomausstellung des Masters of Fine Arts der FHNW Hochschule für Gestaltung und Kunst (HGK) statt. Sie stiess auf ein grosses Echo und lockte über 2400 Besucherinnen und Besucher an. Den beteiligten Künstlerinnen und Künstlern bot sie eine ausgezeichnete Möglichkeit, ihre Arbeit einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Zeitgleich mit der Ausstellung erschien erstmals ein Jahresrückblick, der die Tätigkeiten des Kunstkredits nachhaltig dokumentiert und überdies zu einer zeitgenössischen Debatte über Themen der Kunstförderung beiträgt. Für die Förderung von Kunstprojekten, für Werkbeiträge und für Ankäufe für die Sammlung wurden 2014 aus den Mitteln des Kunstkredits rund 320 000 Franken vergeben. Über die Vergabe dieser Förderbeiträge entscheidet die Kunstkreditkommission. Ausgehend von einer kritischen Prüfung des Bestehenden, diskutierte die Kommission im vergangenen Jahr in mehreren Workshops über die Förderinstrumente des Kunstkredits. Die daraus resultierenden Anpassungen und Neudefinitionen per 2015 erscheinen sehr geeignet, die aktuellen professionellen Anforderungen an Kunstschaffende und die kulturpolitischen Vorgaben wirkungsvoll miteinander zu verbinden. Katrin Grögel 4 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 Jahresausstellung Kunstkredit Basel-Stadt in der Kunsthalle Basel. Gemälde: Ralph Bürgin, Expedition Underground, 2014 (rechts); Objekt: Valentina Stieger, Fit for purpose (retail fantasy), 2014, (Detail) KlangBasel 2014: Konzert in der Brockenstube Clara-Brocki (oben) und Konzert des Sinfonieorchesters Basel im Volkshaus Basel (unten) Festivals Auch 2014 konnte sich Basel einer bunten und qualitativ überzeugenden Festival-Landschaft über sämtliche Sparten erfreuen, die Künstlerinnen und Künstler sowie Publikum aus der ganzen Schweiz und aus dem Ausland nach Basel kommen liess. Es entstanden zudem interessante neue Festivals, und kürzlich begründete gingen in ihre zweite oder dritte Ausgabe. Sämtliche Festivals unterstützten mit günstigen Eintrittspreisen einen breiten Publikumszugang. Die gezielte Orientierung an den Interessen und Bedürfnissen des Publikums zeigte sich auch an den Rahmenprogrammen mit Diskussionsrunden, Künstlergesprächen oder Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche. Seitens der Abteilung Kultur werden Neugründungen und die weitere Etablierung von Festivals teilweise intensiv begleitet und koordiniert, um sowohl diese als auch Neupositionierungen und Neuausrichtungen mit dem vorhandenen Angebot sinnvoll abzustimmen und gegebenenfalls Kooperationen anzuregen. Die markante Mitfinanzierungsbasis stellt der Swisslos-Fonds Basel-Stadt, an den die Festivalakteure für die finanzielle Unterstützung herantreten. Neue Musikfestivals für Basel Vom 19. bis 21. September 2014 fand erstmals das Musikfestival KlangBasel statt, eine gemeinsame Initiative verschiedener Basler Musikorganisationen. KlangBasel vereinte Musikerinnen und Musiker in ihren vielfältigen Stilrichtungen und präsentierte Formationen wie auch Singer-Songwriter, klassische Kammermusik, Jazz, Pop, Rock, elektronische Musik, Sounds oder Heavy Metal. Bespielt wurden unterschiedliche Orte im Kleinbasel: bekannte Konzertstätten wie das Volkshaus oder die Theodorskirche, eigens dafür umfunktionierte wie die Brockenstube Clara-Brocki oder das Warenhaus Manor sowie einige Privatwohnungen. Das Festivalzentrum bildete der neu eröffnete Jazzcampus der FHNW Hochschule für Musik an der Utengasse. Zum übergeordneten Ziel gesetzt hat sich KlangBasel, einen umfassenden Einblick in die vielseitigen Potenziale der regionalen Musikszene zu ermöglichen und die Akteurinnen und Akteure der unterschiedlichen Musikstile und -sparten zusammenzubringen. Nach dem erfolgreichen Start mit über zehntausend Besucherinnen und Besuchern ist die zweite Ausgabe für September 2016 geplant. Mit Neugierde darf auch das ebenfalls 2014 gegründete Festival ZeitRäume – Biennale für Neue Musik und Architektur erwartet werden, welches vom 10. bis 13. September 2015 mit Künstlerinnen und Künstlern sowie Ensembles aus Basel und dem Ausland Premiere hat. Beide Festivals gehen auf die Gründung von neuen Vereinen zurück. Zukünftig sollen im Zweijahresrhythmus abwechselnd KlangBasel und ZeitRäume ihre jeweiligen Akzente im Musikleben Basels setzen. Felicia Maier THEMEN UND TÄTIGKEITEN 7 Film, Video, Foto, Multimedia Seit 1988 existiert in der Region Basel eine systematische Förderung des künstlerischen Schaffens im Bereich Audiovision. Um sich den damaligen Veränderungen in der Kunstszene aufgrund der Bedeutung digitaler Medien in der Kunstproduktion anzupassen, wurde ab den 1990er-Jahren die Förderung von Medienkunst integriert. Dem Fachausschuss Audiovision und Multimedia BS/ BL steht hierfür seit 2008 ein jährliches Budget von 500 000 Franken (300 000 Franken BS, 200 000 Franken BL) zur Verfügung. Davon wurden 2014 rund 110 000 Franken als Projektförderung an insgesamt 10 Medienkunstprojekte vergeben. Für die eigentliche Filmförderung standen im vergangenen Jahr rund 390 000 Franken zur Verfügung. Aufgrund des im nationalen Vergleich äusserst niedrigen Förderbudgets liegen die Höchstbeiträge an die Herstellung eines Kinofilms bei 50 000 Franken, was selten mehr als einen Zehntel der Gesamtkosten einer Filmproduktion deckt (zwischen 400 000 und 2 Mio. Franken). Da das niedrige Förderbudget in einem Missverhältnis zur Popularität des Films als Kunstfilm, zur hohen Qualität des Basler Filmschaffens und zu seiner Bedeutung als einer Schlüsselbranche der Kreativwirtschaft steht, beantragte der Regierungsrat dem Grossen Rat im November 2014 eine Erhöhung der Staatsbeiträge im Hinblick auf ein neues Filmfördermodell.1 Zwischen Kunst und Kino: Kurzfilme und Videoprojekte Seit den 1980er-Jahren hat Basel eine ungebrochen starke und lebendige Videound Kunstfilmszene. In jüngerer Zeit machen darüber hinaus Nachwuchsfilmerinnen und Nachwuchsfilmer mit dokumentarischen oder fiktionalen Kurzfilmen von sich reden. Insbesondere der Austausch zwischen den Szenen und Akteuren bringt interessante Projekte hervor, die sowohl in Kunstausstellungen als auch an Filmfestivals präsentiert werden. Florine Leoni etwa untersucht in ihrem Videoprojekt ‹En Garde› Begegnungen und ihre räumlichen Dispositive am Beispiel des Fechtens und der Hypnose. Der Film wurde 2014 als Installation in der Kunsthalle Bern gezeigt und in den Katalog der Promotionsagentur Swiss Films aufgenommen. In gleicher Weise erfolgreich zwischen Kunst und Kino bewegt sich Christoph Oertli, der im Dezember 2014 in Addis Abeba für sein jüngstes Projekt ‹Ethiopian Run› filmte. In beiden Fällen führte der junge Basler Aurelio Buchwalder die Kamera, der 2014 mit dem Schweizer Kamerapreis ausgezeichnet wurde. Ein weiteres aussergewöhnliches Projekt, das vom Fachausschuss gefördert wurde, ist ‹History Sugar Dream – Expedition› von Gregor Brändli und Jeremias Holliger. Basierend auf dem gleichnamigen Album der Band Rusconi entstand ein musikalischer Episodenfilm als Gegenentwurf zum herkömmlichen Musikvideo. Katrin Grögel 1 Das neue Filmfördermodell wurde am 15. April 2015 vom Grossen Rat angenommen. 8 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 Filmstill aus: ‹EthIopian Run› (2015) von Christoph Oertli Filmstill aus: ‹En Garde› (2014) von Florine Leoni B-Boying-Battle ‹Soul on Top› 2014 Stadtcasino Basel 1im 0 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U L T U R FBOATSOE: L J- DS TPAI D 4 C TT U2R0E1 S Jugendkultur Mit der Inkraftsetzung der Jugendkulturpauschale per 1. Januar 2014 konnte die Abteilung Kultur ihre Fördertätigkeit im Bereich der Jugendkultur verbindlich festlegen und ausbauen. Neben Einzelprojekten, die von Jugendlichen und jungen Erwachsenen initiiert werden, werden aus der Jugendkulturpauschale auch Rahmenprojekte unterstützt, die dem kulturellen Schaffen von jungen Menschen eine Plattform bieten. Hierfür stehen Fördermittel von 200 000 Franken zur Verfügung. Während des ersten Pilotjahres standen die Netzwerkarbeit und die Etablierung diverser Förderpartnerschaften im Vordergrund. Diese sollen zum einen die Niederschwelligkeit und Diversität des Angebots sicherstellen, zum anderen bestehende Lücken im Fördersystem schliessen. So besteht eine intensive Zusammenarbeit mit dem GGG Kulturkick, der über ein Beratungsangebot und grosses Know-how verfügt. Er kann zudem Projekte von Nachwuchstalenten aus den spartenspezifischen Fördergefässen in die Jugendkulturpauschale empfehlen. Von insgesamt 93 Eingaben erhielten 53 Projekte einen Beitrag aus der Jugendkulturpauschale, insgesamt wurden Fördermittel in der Höhe von 200 000 Franken vergeben. Ein breites Spektrum Die Fördertätigkeit im ersten Pilotjahr der Jugendkulturpauschale hat gezeigt, wie vielfältig engagiert und kreativ die junge Basler Kulturszene ist. Einige Beispiele seien hier angeführt: Angetrieben von pulsierenden Sounds, traten im März 2014 im Basler Stadtcasino 32 Breakdance-Gruppen beim B-Boying-Battle ‹Soul on Top› gegeneinander an. Dass Jugendkultur nicht zwangsläufig im Bereich der Popkultur zu finden ist, zeigen die rund sechzig Jugendlichen, die sich im Verein Juventus Musica Basel selbst organisieren und mit Chor und Orchester in der Martinskirche Werke von Mendelssohn und Hoffmann zur Aufführung brachten. Als Rahmenprojekt erhielt unter anderen das Movie Camp einen Unterstützungsbeitrag: Zum zweiten Mal bot der Verein ‹Innovative Eye› Jugendlichen während einer Woche einen Crashkurs in sämtlichen Bereichen der Filmproduktion an. Mit dem ‹Pärkli Jam› und dem ‹Horb’Air› konnten auch zwei Festivals unterstützt werden, die bereits seit einigen Jahren existieren und vom Jugendkulturhaus Badhüsli respektive der Mobilen Jugendarbeit mitinitiiert wurden. Boris Brüderlin THEMEN UND TÄTIGKEITEN 11 Kulturbauten Die Abteilung Kultur hat 2014 positive Ergebnisse bei einigen Neubau- und Sanierungsprojekten erreicht: Das Theater Basel, das Kunstmuseum Basel und das HMB – Museum für Wohnkultur/Haus zum Kirschgarten stehen vor umfangreichen Sanierungsarbeiten. Die Erdbebenertüchtigung der Reithalle auf dem Kasernenareal ist in Planung, der Erweiterungsbau des Kunstmuseums ist weit fortgeschritten. Das Bauprojekt für die Erweiterung des Stadtcasinos liegt vor, und der Wettbewerb für den gemeinsamen Neubau Naturhistorisches Museum Basel und Staatsarchiv Basel-Stadt wurde im Juli 2014 ausgeschrieben (Juryentscheid im Sommer 2015). Die Eröffnung des Neubaus für das HeK (Haus der elektronischen Künste Basel) auf dem Dreispitz wurde im November gefeiert. Des Weiteren wurden die Projektierung des Ende 2013 vom Architekturbüro Focketyn del Rio studio gewonnenen Wettbewerbs für die Sanierung und Umnutzung des Kasernenhauptbaus als Kultur- und Kreativzentrum und die Ausarbeitung des Vorprojekts vorangebracht. Überdies wurden kleinere Sanierungs- und Umbauprojekte betreut wie etwa die Instandstellung der Ausstellungsräume im Naturhistorischen Museum, aber auch die Vorstudie für die künftige Nutzung des ‹Berri-Baus› nach dem Auszug des Naturhistorischen Museums. Baharak Tajbakhsh/Jeannette Voirol Neubau Naturhistorisches Museum Basel und Staatsarchiv Basel-Stadt Mit einem offenen Wettbewerb wurde im Juli 2014 das anspruchsvolle Bauprojekt für den gemeinsamen Neubau von zwei traditionsreichen kulturellen Institutionen ausgeschrieben, dem Naturhistorischen Museum Basel und dem Staatsarchiv Basel-Stadt. Bis zum Jahr 2021 soll beim Bahnhof St. Johann für beide Institutionen ein neuer Ort entstehen. Dieses kulturpolitisch bedeutende Projekt ist ein weiterer Teil der schrittweisen baulichen Neugestaltung der Basler Museumslandschaft. Geplant ist hier, einen öffentlichen Kulturkomplex mit zwei sich ergänzenden Identitäten zu schaffen, der sowohl architektonisch als auch kulturell eine weit überregionale Ausstrahlungskraft entwickeln und sich inhaltlich durch zukunftsweisende Nutzungskonzepte positionieren kann. Die Idee ist eine gemeinsame museale und archivarische Zukunft, die rund um die Sammlungen und Archive der Naturwissenschaften und der Stadtgeschichte gebaut wird. Regierungsrat und Grosser Rat haben 2013 die Freigabe der Projektierungskredite beschlossen. Es gilt nun für die kantonalen Verantwortlichen, den Mehrwert des Neubauprojekts optimal auszuloten und einen für das Publikum attraktiven und offenen Ort der Wissensvermittlung zu erschaffen. Baharak Tajbakhsh 12 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 Bauparzelle Neubau Naturhistorisches Museum Basel im St. Johann Tund H E MStaatsarchiv E N U N D T Ä T I GBasel-Stadt KEITEN 13 1Scanlabor 4 im Staatsarchiv Basel-Stadt J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 Kulturelles Erbe «Macht Geschichte möglich» Das Staatsarchiv Basel-Stadt bewahrt primär Unterlagen auf, die beim Staat entstanden sind.2 Es erlaubt dem Gemeinwesen wie auch Gruppen und Einzelpersonen, einen möglichst rationalen Umgang mit der Vergangenheit zu pflegen. Es ermöglicht das Nachvollziehen staatlichen Handelns und dient so dem Prinzip der Verantwortlichkeit der Behörden gegenüber der Bevölkerung und dem demokratischen Öffentlichkeitsprinzip. Daneben verwahrt das Staatsarchiv zahlreiche Privatarchive. Unter dem Stichwort ‹Sichtbarkeit und Nutzbarmachung› (2014–2017) verfolgt das Staatsarchiv das Ziel, in grossem Umfang Archivalien für den Katastrophenfall zu sichern und zugleich besser zugänglich zu machen. Im Jahr 2014 wurden dabei gegen hunderttausend Seiten Archivgut und etwa fünftausend Bilder und Fotografien digitalisiert. «Wir sichern der Vergangenheit die Zukunft» Die Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt setzt sich für die Sicherung und die Pflege des archäologischen Erbes des Kantons ein.3 Die Archäologische Bodenforschung arbeitet nachhaltig und wissenschaftlich korrekt. Sie orientiert die Öffentlichkeit regelmässig über ihre Resultate zur Stadt- und Kantonsgeschichte. Nachdem die drei archäologischen Informationsstellen auf dem Basler Münsterhügel neu konzipiert und 2013 in einen archäologischen Rundgang eingebunden worden sind, wurde 2014 die Informationsstelle im Gast- und Kulturhaus Teufelhof neu konzipiert und erstellt. Beim verwinkelten archäologischen Keller handelt es sich um die grösste Informationsstelle auf Kantonsgebiet. Dank eines einheitlichen Vermittlungskonzepts können an den Informationsstellen auf dem Münsterhügel und im Teufelhof mehr als tausend Jahre Stadtgeschichte nachvollzogen werden. In zeitgemässen Darstellungen werden im Teufelhof die ersten beiden Basler Stadtmauern erläutert sowie Bau und Bedeutung der jüngeren Basler Stadtbefestigungen. Jeannette Voirol THEMEN UND TÄTIGKEITEN 15 1 Die Denkmalpflege ist dem Bau- und Verkehrsdepartement zugeordnet. www.denkmalpflege.bs.ch 2 Der Jahresbericht des Staatsarchivs Basel-Stadt wird im Juni 2015 publiziert. www.staatsarchiv.bs.ch 3 Der Jahresbericht der Archäologischen Bodenforschung Basel-Stadt wird im November 2015 publiziert. www.archaeologie.bs.ch Der Kanton Basel-Stadt ist gesetzlich verpflichtet, sein kulturelles Erbe zu bewahren, zu pflegen und zu vermitteln. Daher unterhält er neben den fünf staatlichen Museen auch drei kantonale Fachstellen im Bereich des kulturellen Erbes: die Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt, das Staatsarchiv Basel-Stadt sowie die Basler Denkmalpflege.1 Die beiden Dienststellen der Abteilung Kultur, die Archäologische Bodenforschung und das Staatsarchiv, sind wichtige Pfeiler für das Selbstverständnis einer kulturell geprägten, historisch gewachsenen Gesellschaft. Sie ermöglichen die langfristige Sicherung gesellschaftlicher Entwicklungen, erlauben einen kritischen Blick auf die eigene Herkunft und auf das Zustandekommen politischer und kultureller Verhältnisse. Literatur Der Fachausschuss Literatur BS/BL unterstützt das zeitgenössische (Basler) Literaturschaffen mit knapp 160 000 Franken (BS/BL je 80 000 Franken). In den Bereichen Autoren-, Verlags- und Literaturvermittlungsförderung wurden insgesamt 58 Gesuche gemäss dem Fördermodell der Fachstelle begutachtet, davon konnten 15 Projekte unterstützt werden. In einer gemeinsamen Ausschreibung boten der Fachausschuss Literatur BS/BL und die GGG Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige erstmals den im Jahr 2014 vom Fachausschuss geförderten 10 Autorinnen und Autoren an, sich für einen kostenlosen Arbeitsplatz im GGG Atelierhaus am Rhein im Breitequartier zu bewerben. Die als individuelle Förderleistung angedachte Nutzung des Schriftstellerateliers dauert ein Jahr und wurde an die Schriftstellerin Birgit Kempker vergeben. Eine institutionelle Förderung im Bereich Literatur wurde der GGG Stadtbibliothek Basel und dem Trägerverein LiteraturBasel zuteil. LiteraturBasel betreibt das Literaturhaus Basel und führte auch 2014 erfolgreich das Internationale Literaturfestival BuchBasel durch, an dem jährlich der Schweizer Buchpreis verliehen wird. Gemeinsames Ziel all dieser Aktivitäten ist die qualitätsorientierte und wirkungsvolle Förderung von Literatur. Neue Programmreihen im Literaturhaus Basel Das Literaturhaus Basel lancierte 2014 erfolgreich zwei neue Reihen, die sich an unterschiedliche Zielgruppen wenden: Einerseits wurden unter dem Label ‹Klassiker der Weltliteratur› acht Veranstaltungen programmiert, die dem zahlreichen Publikum literarische Klassiker des 19. Jahrhunderts von ‹Anna Karenina› bis ‹Moby Dick› präsentierten. Feste Bestandteile der 2015 fortgeführten Reihe sind eine Einführung ins Werk durch eine Fachperson und die Lesung von Textauszügen durch den Schauspieler Thomas Sarbacher. Ebenfalls initiierte das Literaturhaus Basel 2014 die ‹Sofa-Lesungen› für ein junges Publikum: Ab November 2014 fanden sechs Lesungen von jungen Autorinnen und Autoren in ausgesuchten Basler Wohngemeinschaften statt. Gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der jeweiligen WG und unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Räumlichkeiten wurden die ‹Sofa-Lesungen› individuell konzipiert, als Angebot für das befreundete Umfeld der WGs wie auch für die interessierte Öffentlichkeit. Regula Düggelin 16 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 ‹Sofa-Lesung› in einer TBasler H E M E NWohngemeinschaft UND TÄTIGKEITEN 17 Erweiterungsbau des Kunstmuseums Basel. Baustelle im August 2014 JAHRESBERICHT 1Die 8 A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 Museen Museumsstrategie Im Sinne einer verantwortlichen und nachhaltigen Museumspolitik streben der Regierungsrat und die Abteilung Kultur des Kantons Basel-Stadt eine inhaltliche Profilierung der kantonalen Museen und der Basler Museumslandschaft einerseits sowie die Schaffung wettbewerbsfähiger Strukturen für die kantonalen Museen andererseits an. Hierzu wird eine Museumsstrategie erstellt, die bis Herbst 2015 vorliegen soll. Mit den wesentlichen Anspruchsgruppen wurden 2014 die Handlungsfelder und Massnahmen konkretisiert. In enger Zusammenarbeit mit dem Finanzdepartement wurde etwa eine Optimierung der bestehenden Organisationsformen innerhalb des gesetzlichen Rahmens (Verwaltungs-, Personal-, Finanz- und Museumsgesetz) geprüft. Als Folge davon werden nun Optionen zur Flexibilisierung im personellen und finanziellen Bereich wie auch zur Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ausgearbeitet. Mit den kantonalen Museen wurde intensiv über ihre Aufgaben und Ziele sowie die zentralen Herausforderungen der kommenden Jahre diskutiert. Eva Keller THEMEN UND TÄTIGKEITEN 19 1 Die Jahresberichte der staatlichen Museen werden in der ersten Jahreshälfte 2015 publiziert. Ein grundlegendes Element der Basler Kulturlandschaft stellen die Museen dar. Sie gründen auf der engen Verflechtung privater und staatlicher Sammlungstätigkeit mit einer über vierhundertjährigen Geschichte. Als Urzelle der fünf kantonalen Museen darf das ‹Amerbach-Kabinett› einer Familie humanistisch gebildeter Basler Drucker und Juristen bezeichnet werden, das Stadt und Universität Basel 1661 ankauften und öffentlich zugänglich machten. 1849 konnte der erste eigentliche Museumsbau (von Melchior Berri) an der Augustinergasse eröffnet werden. Im Lauf der Zeit haben weitere Privatsammlungen und Schenkungen die öffentliche Sammlung bereichert. Im 19. Jahrhundert wurde sie nach Bildungs- und Forschungsdisziplinen aufgeteilt. Heute gibt es fünf staatliche Museen, nämlich das Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig (AMB) mit der Skulpturhalle, das Historische Museum Basel (HMB), das Kunstmuseum Basel (KMB) mit dem Museum für Gegenwartskunst, das Museum der Kulturen Basel (MKB) und das Naturhistorische Museum Basel (NMB).1 An der Vielfalt und Entwicklung der Basler Museen beteiligt sich bis heute ein engagiertes Bürgertum mit ausgeprägtem Gemeinsinn. So durfte das Museum der Kulturen Basel im April 2014 zwei bedeutende Schenkungen entgegennehmen: die Hiltbrand-Sammlung und die Sammlung Valentin Jaquet, zwei herausragende Konvolute der Populärkultur. Grosszügige Zuwendungen von Basler Persönlichkeiten sowie die mäzenatische Preisgestaltung machten dem Kunstmuseum Basel im Mai 2014 die Erwerbung von vier Gemälden Gerhard Richters zur ‹Verkündigung nach Tizian› möglich. Musik Der Fachausschuss Musik BS/BL vergibt jährlich Fördermittel in Höhe von 350 000 Franken (90 000 Franken BS, 260 000 Franken BL) an Projekte von nicht subventionierten Ensembles, Veranstaltern und Produzenten. Im Jahr 2014 gingen 82 Gesuche zur Beurteilung ein, wovon 56 gefördert werden konnten. Zu den unterstützten Projekten zählten Einzelkonzerte mit überwiegend zeitgenössischen Programmen, Kompositionsaufträge und Musikproduktionen im Bereich der zeitgenössischen Musik. Mit Mitteln der kantonalen Kulturpauschale konnte zudem eine grosse Zahl an Konzerten und Tourneen/ Gastspielen von Basler Künstlerinnen und Künstlern gefördert werden. Im Jahr 2014 zeichnete sich der Musikbereich im Vergleich zu den anderen Sparten mit der höchsten Anfragenzahl für Unterstützung aus. Im institutionellen Bereich wurden insgesamt 11 Institutionen des Musiklebens vom Kanton Basel-Stadt unterstützt. 2014 wurden 9 Staatsbeiträge an bisherige Empfängerinnen und Empfänger des Kantons erneuert, neue Beiträge wurden im Musikbereich hingegen nicht vergeben. Musikvermittlung für Kinder und Jugendliche Mithilfe spezifischer Angebote aus dem Bereich der Musikvermittlung sollen neue Zielgruppen gewonnen werden; insbesondere Kinder und Jugendliche werden durch Konzerte und Mitmachprojekte angesprochen. Vermittlungsformate wie Probenbesuche, Künstlergespräche, Kinderkonzerte, moderierte Konzerte für Schulklassen oder Schulbesuche von professionellen Musikerinnen und Musikern bilden ein gesetztes Angebot der grossen Orchester. Einige haben feststehende Reihen entwickelt: Der Gare du Nord bietet mit dem ‹gare des enfants› seit zehn Jahren ein abwechslungsreiches Programm mit Projekten zum Mitmachen für Kinder. Der Rockförderverein RFV Basel organisiert in Zusammenarbeit mit der Musikabteilung der Kaserne Basel Konzerte von Bands aus der Region für ein junges Publikum. In den Sommerferien 2014 konzipierte der bird’s eye jazz club eine Konzertreihe für Kinder und Jugendliche. Das Orchester basel sinfonietta lancierte mit den ‹Klangfüchsen› seit der Saison 2014/2015 eine Kinderkonzertreihe für Null- bis Vierjährige, die zur Musik mitsingen, tanzen und sich frei im Raum bewegen dürfen. Zudem können sie selbst musizieren, sei es mit Küchenutensilien, sei es mit Natur- oder Alltagsgegenständen. Der rege Besuch sämtlicher Musikvermittlungsangebote durch Schulklassen, Familien und einzelne Gruppen belegt, dass die Nachfrage gross ist und die bereits entwickelten Vermittlungsformen gut funktionieren. Felicia Maier 20 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 Kinderkonzert aus der Reihe T‹Klangfüchse› H E M E N U N D T Äder T I Gbasel KEITEN sinfonietta 21 22 Bufo Makmal im Theater Roxy J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 Tanz und Theater 2014 wurden vom Fachausschuss Tanz und Theater BS/BL insgesamt 70 Gesuche behandelt, von denen 38 positiv beurteilt wurden. Insgesamt werden Fördermittel in der Höhe von 1 165 000 Franken (565 000 Franken BS, 600 000 Franken BL) vergeben, aus denen auch die Dreijahresförderung im Bereich Tanz und die biennal stattfindenden Treibstoff Theatertage finanziert werden. Kernaufgabe des Fachausschusses ist die Förderung von Produktionen von Künstlerinnen und Künstlern sowie Gruppen aus der Region. Darüber hinaus fördert der Fachausschuss auch Koproduktionen mit nationalen und internationalen Gruppen sowie Wiederaufnahmen und Gastspiele. Im Lauf des Jahres 2014 hat der Fachausschuss sein Fördermodell überarbeitet. Die wesentliche Neuerung besteht darin, dass es per 15. April 2015 erstmals möglich ist, sogenannte Entwicklungsbeiträge zu beantragen. Diese sind ein Förderinstrument, das in besonderem Masse für Recherchen und szenische Experimente offen ist und sich sowohl an Nachwuchskünstlerinnen und -künstler richtet als auch an erfahrene Künstlerinnen und Künstler, die etwas Neues ausprobieren wollen. Im Bereich der Proberäumlichkeiten für Tanz und Theater ist es gelungen, ein zwischenzeitliches und vorerst bis Sommer 2016 befristetes Angebot zu schaffen: Seit Ende 2014 stellt die Abteilung Kultur professionellen Tanz- und Theaterschaffenden einen Proberaum an der Elsässerstrasse im St. Johann-Quartier zu günstigen Konditionen zur Verfügung. Auch das Theater Basel erhielt zwei neue Proberäume: Pünktlich zur letzten Spielzeit unter der Leitung von Georges Delnon konnten die ehemaligen Räumlichkeiten der IWB am Steinenbachgässlein bezogen werden. Tanzaustausch mit Südafrika Die Förderung des zeitgenössischen Tanzes ist ein besonderes Anliegen der Abteilung Kultur, zumal sich in diesem Bereich ein Generationenwechsel abzeichnet. Im November 2014 hat das Cathy Sharp Dance Ensemble nach mehr als zwanzig Schaffensjahren seine letzten Vorstellungen gegeben. Neue tänzerische und choreografische Kräfte drängen hingegen ans Licht. Umso erfreulicher ist es, dass auf Initiative des internationalen Stipendienprogramms Atelier Mondial (vormals iaab) und in Zusammenarbeit mit Pro Helvetia 2014 erstmalig ein Auslandstipendium im Bereich Tanz ausgeschrieben werden konnte. Während dreier Monate wird der südafrikanische Tänzer und Choreograf Sylvester Thamsanqa Majela 2015 in Basel seine Arbeit weiterentwickeln und mit Basler Künstlerinnen und Künstlern in Austausch treten. Für den dreimonatigen Arbeitsaufenthalt in Südafrika wurde die Basler Tänzerin und Choreografin Margarita Kennedy ausgewählt, die mit ihrem Kollektiv Bufo Makmal im Dezember 2014 ein gelungenes Debüt im Theater Roxy gab. Boris Brüderlin THEMEN UND TÄTIGKEITEN 23 Vermittlung Die Abteilung Kultur unterstützte 2014 verschiedene Initiativen und Institutionen, die sich für hochwertige Kulturvermittlungsarbeit einsetzen: Exemplarisch genannt seien die entsprechenden Fachstellen der Basler Museen, aber auch durch Staatsbeiträge unterstützte Häuser wie das junge theater basel, das Vorstadttheater Basel, die Kunsthalle Basel oder das Theater Basel, die in ihrer Leistungsvereinbarung einen spezifischen Vermittlungsauftrag formuliert haben. Die von der Abteilung Kultur verantworteten Education-Projekte Region Basel nehmen innerhalb der edukativen Vermittlungsarbeit für Kinder und Jugendliche weiterhin eine wichtige Stellung ein. 2014 kam es wiederum zu fünf öffentlich aufgeführten Produktionen mit Basler Schülerinnen und Schülern. Für die Museen lancierte die Abteilung Kultur sechs ‹Museums-Slams› in Basler Museen. Zwischen 100 und 190 Personen besuchten jeweils einen Anlass. Der Ideenwettbewerb kult & co, der nach innovativen Vermittlungsprojekten zwischen freischaffenden Künstlern und Jugendlichen sucht, ergab 14 Eingaben, die eine Fachjury prüfte. Daraus resultierte eine Unterstützung von 8 Kunstvermittlungsprojekten mit Förderbeiträgen von insgesamt 100 000 Franken. Regula Düggelin/Sandra Hughes Impulsprojekte Im Sinne der im Kulturleitbild proklamierten Öffnung der Basler Kulturinstitutionen konnte die Abteilung Kultur in Zusammenarbeit mit dem Swisslos-Fonds Basel-Stadt erstmals den Wettbewerb für Impulsprojekte ausschreiben: Gesucht wurden vielversprechende Vermittlungsprojekte, die sich an neue Zielgruppen richten und dazu beitragen, dass Basler Kulturinstitutionen verstärkt Vielfalt und Bedürfnisse einer altersdurchmischten und interkulturellen Gesellschaft abbilden. In Ergänzung zu den regulären Vermittlungsangeboten der Basler Kulturinstitutionen, den Education-Projekten Region Basel und dem Wettbewerb kult & co eröffnete der Wettbewerb für Impulsprojekte durch Staatsbeiträge unterstützten baselstädtischen Kulturinstitutionen im Pilotjahr 2014 die Möglichkeit, das Feld der Kulturvermittlung weiter zu öffnen und Experimente mit neuen Kooperationspartnern zu wagen. Eingegeben werden konnten Projekte in Kooperation mit unterschiedlichen Zielgruppen der Basler Bevölkerung, mit Bevölkerungsteilen einer bestimmten ethnischen oder sozialen Herkunft oder mit Menschen mit sehr spezifischen Bedürfnissen. Im Zentrum des Förderinteresses standen Vermittlungsprojekte mit einem partizipativen Ansatz, denen unerprobte Partnerschaften zugrunde liegen. Im November 2014 konnte eine Fachjury 10 eingegebene Gesuche prüfen und dem Regierungsrat eine Förderung von 7 Projekten mit insgesamt 164 000 Franken aus dem Swisslos-Fonds empfehlen. Regula Düggelin 24 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 Impulsprojekt: Vanessa Lopez: Lebensstück. Tanzperformance in Zusammenarbeit mit dem Tanzbüro Basel, TAufführung H E M E N U N Dim T ÄUnion T I G K E Basel ITEN 25 1 2 3 Dreispitz-Areal Münchenstein und Basel mit FHNW Hochschule für Gestaltung und Kunst (HGK) (1), HeK (Haus der elektronischen Künste Basel) (2) 26 und Schaulager (3) Wichtige Kooperationen Als Stadtkanton und kulturelles Zentrum einer trinationalen Grenzregion engagiert sich Basel in mehreren überregionalen Kooperationen. Im Jahr 2014 wurden in der Konferenz der kantonalen Kulturbeauftragten (KBK) und im Lenkungsausschuss derselben wichtige Themen im Zusammenhang mit der neu formulierten Kulturförderpolitik des Bundes (Kulturbotschaft 2016–2020) diskutiert. Dabei wurden insbesondere die übergeordneten Interessen der Kantone im ‹Nationalen Kulturdialog› vertreten. Als Stadtkanton vertritt Basel neben der KBK auch in der Städtekonferenz Kultur (SKK) wichtige städtische Positionen im Bereich der Kulturförderung und profitiert vom Austausch im Netzwerk mit den übrigen Kulturdelegierten der Schweizer Städte. Auf praktischer Ebene wurden verschiedene Projekte und Präsentationen der Kulturstadt Basel vorbereitet: für die Expo Milano 2015, für die Partnerschaften mit Moskau und Shanghai ebenso wie im Rahmen der Basler Präsenz im Jura. Das trinationale Projekt Triptic wurde erfolgreich abgeschlossen, es wird zurzeit auf eine mögliche Fortsetzung hin evaluiert. Mit dem Bundesamt für Kultur (BAK) wurde erfolgreich über die Durchführung des Schweizer Musikpreises 2015 in Basel verhandelt. Der Kanton Baselland als Kooperationspartner Der kontinuierliche und in der Breite wichtigste Kooperationspartner für die regionale Kulturförderung ist der Kanton Basel-Landschaft, was seit 1997 durch den Kulturvertrag zwischen den beiden Kantonen bekräftigt wird. Zahlreiche Geschäfte werden im Sinne des regionalen Fördergedankens gemeinsam geführt oder koordiniert, insbesondere im Bereich der Projektförderung mit den gemeinsamen Fachausschüssen Audiovision und Multimedia, Literatur, Musik sowie Tanz und Theater. Dadurch entsteht eine fest verankerte regionale Kulturlandschaft, die von aussergewöhnlicher Dichte, Vielfalt und Qualität ist. Auch bei der Förderung von Festivals wird eng koordiniert. Ebenso zentral sind die partnerschaftlich subventionierten Institutionen, die seitens des Landkantons aus den Mitteln der Kulturvertragspauschale unterstützt und von den beiden Fachabteilungen gemeinsam evaluiert werden. Im Zusammenhang mit der Unterstützung grosser kultureller Trägerschaften im Sinne von Zentrumsleistungen – wie etwa dem Theater Basel – enthält die Kooperation mit dem Kanton Basel-Landschaft brisantes politisches Potenzial, da sich hier die Erwartungen des Stadtkantons und die Zahlungsbereitschaft des Landkantons seit Jahren nicht decken. Das Jahr 2014 war dabei geprägt vom negativen Entscheid der Regierung des Kantons Basel-Landschaft, einer Erhöhung der Theatersubventionen für die Jahre 2016 bis 2019 zuzustimmen. Jeannette Voirol THEMEN UND TÄTIGKEITEN 27 Personelles Mitarbeitende der Abteilung Kultur * Stand Ende 2014 L E I T U N G U N D K U LT U R I N S T I T U T I O N E N Philippe Bischof Leiter Abteilung Kultur Jeannette Voirol Stellvertretende Leiterin Abteilung Kultur; Kulturinstitutionen Sonja Bruder1 Assistentin Leiter Abteilung Kultur Veronika Gruber Sachbearbeiterin Kulturinstitutionen Sandra Hughes Bildung und Vermittlung museen basel Dr. Eva Keller Leiterin Museumspolitik Rhea Kyvelos Kommunikation Abteilung Kultur und museen basel Gaby Liebeskind Sachbearbeiterin Museumspolitik und museen basel Simone Meyer2 Projektleiterin Museumsnacht Caroline Specht3 Konzepte und Projektentwicklung Baharak Tajbakhsh4 Projektkoordinatorin Neubau- und Sanierungsprojekte Kultur * 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 28 Aufzählung nach Zuständigkeiten Seit 11. August 2014 Im Auftragsverhältnis Namensänderung: Vormals Caroline Gehring Seit 3. Februar 2014 Mutterschaftsvertretung Caroline Specht seit 1. September 2014 Im Auftragsverhältnis Seit 1. Juni 2014 Seit 1. Juli 2014 Bis 31. Mai 2014 Bis 31. Juli 2014 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 K U LT U R P R O J E K T E Boris Brüderlin Beauftragter für Kulturprojekte (Tanz und Theater; Jugendkultur) Regula Düggelin Beauftragte für Kulturprojekte (Literatur; Vermittlung; Kultur im Kontext) Dr. Katrin Grögel Beauftragte für Kulturprojekte (Bildende Kunst; Film, Video, Foto, Multimedia) Felicia Maier5 Beauftragte für Kulturprojekte (Musik) Caroline Specht Beauftragte für Kulturprojekte (Musik) Caroline Prod’hom Sachbearbeiterin Kulturprojekte Irena Müller-Brozovic6 Projektleiterin Education-Projekte Aline Pieth Projektleiterin Crowdfunding K U N S T K R E D I T B A S E L- S TA D T Dr. Katrin Grögel Leiterin Kunstkredit Isabel Fluri7 Kuratorin René Schraner Kurator Claudia Gürtler Restauratorin Livia Möckli8 Assistentin Kunstkredit AUSGETRETEN Susanne Buder9 Kuratorin Daniela Krienbühl10 Assistentin Leiter Abteilung Kultur PERSONELLES 29 PHILIPPE BISCHOF JEANNETTE VOIROL SONJA BRUDER VERONIKA GRUBER SANDRA HUGHES DR. EVA KELLER DANIELA KRIENBÜHL RHEA KYVELOS GABY LIEBESKIND SIMONE MEYER CAROLINE SPECHT BAHARAK TAJBAKHSH 30 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 BORIS BRÜDERLIN REGULA DÜGGELIN DR. KATRIN GR Ö GEL FELICIA MAIER CAROLINE PROD'HOM IRENA MÜLLER-BROZOVIC ALINE PIETH SUSANNE BUDER ISABEL FLURI RENÉ SCHRANER CLAUDIA GÜRTLER LIVIA MÖCKLI PERSONELLES 31 Leitungen Dienststellen der Abteilung Kultur ANTIKENMUSEUM BASEL UND SAMMLUNG LUDWIG Dr. Andrea Bignasca, Direktor A R C H Ä O L O G I S C H E B O D E N F O R S C H U N G B A S E L- S TA D T Guido Lassau, Kantonsarchäologe HISTORISCHES MUSEUM BASEL Marie-Paule Jungblut, Direktorin KU N ST M U S E U M B A S E L U N D M U S E U M F Ü R G E G E N WA RTS KU N ST Dr. Bernhard Mendes Bürgi, Direktor M U S E U M D E R K U LT U R E N B A S E L Dr. Anna Schmid, Direktorin N AT U R H I S T O R I S C H E S M U S E U M B A S E L Prof. Dr. Christian A. Meyer, Direktor S TA AT S A R C H I V B A S E L- S TA D T Esther Baur, Staatsarchivarin Fördergremien und Jurys F A C H A U S S C H U S S A U D I O V I S I O N U N D M U LT I M E D I A B S / B L 2 0 1 4 Sabina Brocal, International Relations SWISS FILMS, Zürich Reto Bühler, Co-Programmleiter Kino Xenix, Zürich Primo Mazzoni, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Filmpodium, Zürich Lena Maria Thüring, Künstlerin, Basel/Zürich Franziska Trefzer, Dozentin Hochschule für Design und Kunst, Luzern/ Mitarbeiterin Zauberlaterne Katrin Grögel, Vertreterin Präsidialdepartement Basel-Stadt (Vorsitz) Bernadette Hauert, Vertreterin Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion Basel-Landschaft 32 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 FA C H A U S S C H U S S L I T E R AT U R B S / B L 2 0 1 4 Urs Heinz Aerni, Buchhändler, Zürich Peter Graf, Verleger, Zürich Jürg Seiberth, Autor/Germanist, Arlesheim Manuela Waeber, Lektorin, Zürich Ebru Wittreck, literarische Übersetzerin, Basel Regula Düggelin, Vertreterin Präsidialdepartement Basel-Stadt (Vorsitz) Anne Schöfer, Vertreterin Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion Basel-Landschaft FACHAUS SCHUS S MUSIK BS/BL 2014 Cordula Bürgi, Künstlerische Leiterin Mädchenkantorei Basel, (bis Juni 2014) Robert Koller, Sänger, Basel Roland Moser, Komponist, Allschwil Jens Schubbe, Künstlerischer Leiter/Geschäftsführer Collegium Novum Zürich, (seit Mai 2014) Mareike Wormsbächer, Leiterin Musikschule Binningen-Bottmingen, (seit Mai 2014) Sylwia Zytynska, Musikerin, Basel Bernadette Hauert, Vertreterin Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion Basel-Landschaft (Vorsitz) Felicia Maier, Vertreterin Präsidialdepartement Basel-Stadt (Mutterschaftsvertretung Caroline Specht ab September 2014) Caroline Specht, Vertreterin Präsidialdepartement Basel-Stadt FA C H A U S S C H U S S TA N Z U N D T H E AT E R B S / B L 2 0 1 4 Heike Dürscheid, Dozentin FHNW/Dramaturgin ‹Stücklabor›, Basel, (seit Mai 2014) Brigitte Kasslatter, Tanzexpertin, Magglingen, (seit Mai 2014) Nicolette Kretz, Festivalleiterin ‹auawirleben›, Bern Catja Loepfe, Leiterin Tanzhaus Zürich und ‹Zürich tanzt› Noemi Savoldelli, Kunstvermittlerin/Lehrerin, Basel Niggi Ullrich, Vertreter Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion Basel-Landschaft (Vorsitz) Boris Brüderlin, Vertreter Präsidialdepartement Basel-Stadt PERSONELLES 33 K U N S T K R E D I T K O M M I S S I O N B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 Daniel Baumann, Direktor Kunsthalle Zürich Sonja Feldmeier, Künstlerin, Basel Claire Hoffmann, Kunstwissenschaftlerin und Kuratorin deuxpieces, Basel Karin Hueber, Künstlerin, Zürich Olivier Kaeser, Centre Culturel Suisse (CCS), Paris (auswärtiger Juror 2014) Dorothee Messmer, Direktorin Kunstmuseum Olten Boris Rebetez, Künstler, Basel Nele Stecher, Künstlerin, Basel Katrin Grögel, Vertreterin Präsidialdepartement Basel-Stadt (Vorsitz) Fritz Schumacher, Vertreter Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt J U R Y B A S L E R K U LT U R P R E I S 2 0 1 4 – 2 0 1 7 Vadim Jendreyko, Filmemacher/Produzent, Basel Marc Krebs, Kulturredaktor Tageswoche, Basel Ellinor Landmann, Redakorin Radio SRF 2, Basel Felix Meyer, Direktor Paul Sacher Stiftung, Basel Annette Schönholzer, Leitung Art Basel Manuela Waeber, Lektorin, Zürich Philippe Bischof, Vertreter Präsidialdepartement Basel-Stadt (Vorsitz) Jeannette Voirol, Vertreterin Präsidialdepartement Basel-Stadt J U R Y K U LT & C O 2 0 1 4 Céline Arnold, Studentin/Mitorganisatorin Festival imagine, Basel Yves Baumann, Geschäftsleiter Kulturkick, Basel Martin Frank, Leiter Theaterpädagogik Theater Basel Irena Müller-Brozovic, Projektleiterin Education-Projekte Caroline Nicod, Spezialistin Visuelle Künste und Vermittlung Pro Helvetia, Zürich Michele Salvatore, Soziokultureller Animator, Basel Regula Düggelin, Vertreterin Präsidialdepartement Basel-Stadt (Vorsitz) Boris Brüderlin, Vertreter Präsidialdepartement Basel-Stadt 34 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 BILDNACHWEIS Seite 5 Jahresausstellung Kunstkredit Basel-Stadt in der Kunsthalle Basel. Gemälde: Ralph Bürgin, Expedition Underground, 2014 (rechts); Objekt: Valentina Stieger, Fit for purpose (retail fantasy), 2014, (Detail). Foto: Kunstkredit Basel-Stadt, René Schraner Seite 6 KlangBasel 2014: Konzert im Clara-Brocki und Konzert des Sinfonieorchesters Basel im Volkshaus Basel. Fotos: Benno Hunziker Seite 9 Filmstill aus: ‹Ethiopian Run› (2015) von Christoph Oertli Filmstill aus: ‹En Garde› (2014) von Florine Leoni Seite 10 B-Boying-Battle ‹Soul on Top› 2014 im Stadtcasino Basel. Foto: JD Pictures Seite 13 Bauparzelle Neubau Naturhistorisches Museum Basel und Staatsarchiv Basel-Stadt. Foto: Josef Riegger, 2014 Seite 14 Scanlabor Staatsarchiv Basel-Stadt. Foto: Elias Kreyenbühl, 2015 Seite 17 ‹Sofa-Lesung› in einer Basler Wohngemeinschaft. Foto: Ben Koechlin, 2014 Seite 18 Erweiterungsbau des Kunstmuseums Basel. Die Baustelle im August 2014. Foto: Christian Kahl Seite 21 Kinderkonzert aus der Reihe ‹Klangfüchse› der basel sinfonietta, 2014. Foto: Zlatko Micic Seite 22 Bufo Makmal im Theater Roxy Birsfelden, 2014. Foto: Jonas Schaffter Seite 25 Vanessa Lopez: Lebensstück. Tanzperformance in Zusammenarbeit mit dem Tanzbüro Basel, Aufführung im Union Basel 2014. Foto: Urs Röthlisberger Seite 26 Dreispitz-Areal Münchenstein und Basel. Foto: Christoph Merian Stiftung Seite 30–31 Børje Müller Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt Abteilung Kultur Facts and Figures Veranstaltungen und Ereignisse im Überblick 4 Chronik 2014 725 eingegebene Gesuche wurden in den verschiedenen Fördergefässen der Abteilung Kultur behandelt. 8 Gesuchsstatistik der Projektförderung 2014 Rund 120 Millionen Franken für das kulturelle Angebot in Basel 10 Kulturausgaben Basel-Stadt 2014 17 Jahresrechnung der Abteilung Kultur 2014 54 erfolgreiche Projekte wurden mit insgesamt 520 076 Franken unterstützt. 12 Crowdfunding 2014 1 264 238 Menschen haben 2014 die Basler Museen besucht. 14 Besuchszahlen der museen basel 2014 31 936 Besuchende an der Museumsnacht 2014 16 Museumsnacht Basel 2001–2014 2014 Kulturpolitische Entwicklungen Heft 01 Kultur 2014: Heft Blicke hinter die Kulissen 02 Themen und Tätigkeiten Heft 03 Facts and Figures Heft 04 2 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 Facts and Figures FACTS AND FIGURES 3 Chronik 2014 21 Kunstschaffende aus der Region Basel/Südbaden/Solothurn erhalten einen Werkaufenthalt im Ausland. Die iaab-Fachjury hatte dafür Ende August 2013 146 Gesuche geprüft. Zudem erhält eine Schriftstellerin aus Basel ein Stipendium für ein Atelier in Bangalore in Indien. Das institutionenübergreifende Vermittlungsprojekt ‹Museums-Slam› der museen basel findet im HMB – Historisches Museum Basel statt. — — — — — 7 8 6 — 3 — — — — FEBRUAR — 30 Der Fachausschuss Musik BS/BL spricht Beiträge für 15 Projekte. 28 — 27 — — — — — — — — — 17 — — — An der Museumsnacht generieren 31 936 Besuchende 108 746 Eintritte in die Museen. 12 756, also 39.9 % davon sind Jugendliche unter 25 Jahren, was einen Höchststand in der Geschichte der Museumsnacht Basel darstellt. — — — — — — — — — — 1 — JANUAR Die Jugendkulturpauschale Basel-Stadt startet ins erste von zwei Pilotjahren. Bis Jahresende werden insgesamt 53 Kulturprojekte von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit insgesamt 200 000 Franken gefördert. Lese'14: 5 Basler Autorinnen und Autoren lesen aus ihren jüngsten, noch unveröffentlichten Arbeiten (Autorenförderbeiträge 2013) im Theater Palazzo, Liestal. Der Fachausschuss Literatur BS/BL spricht Beiträge für 8 Projekte. Die Jury kult & co spricht Beiträge für 8 Vermittlungsprojekte. Jurierung Kunstkredit, Kunst und Bau: Krematorium am Hörnli Lancierung des Wettbewerbs Impulsprojekte, ein Wettbewerb für Vermittlungsund Outreach-Projekte 4 Der Fachausschuss Literatur BS/BL spricht Beiträge für 2 Projekte. Pressekonferenz betreffend die neue kantonale Atelierpolitik J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 — — — — — — — — — — — — — — MAI — 29 28 — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — 1 APRIL Vernissage des Education-Projekts ‹Showdown!›: ein Ausstellungsprojekt, erarbeitet mit der Klasse 3B des Gymnasiums Bäumlihof und dem Kunstmuseum Basel Das vom Kunstkredit initiierte Projekt ‹Das Gute und das Öffentliche› von Raumlabor Berlin wird mit einer zweitägigen öffentlichen Konferenz abgeschlossen. Im Rahmen der 5. Basler Filmnacht werden die 4 Siegerfilme des Festivals ZOOM 2014 gekürt. — — 30 — 27 26 — — — 25 Der Fachausschuss Musik BS/BL spricht Beiträge für 19 Projekte. Veröffentlichung des zweiten Tätigkeitsberichts der Abteilung Kultur Basel-Stadt 5 I 30 — — — — — — — — — — 19 — — — — — — — 11 10 — 8 — 6 — — — — — 5 Jurierung Kunstkredit 1. Runde: Freies Kunstprojekt, Kunst und Bau: Primarschule Erlenmatt, Werkbeiträge JUNI — — — — — — — 22 — 20 — 18 — 17 Crowdfunding – zwei Jahre wemakeit.bs: Über 751 070 Franken konnten bis zu diesem Datum für Projekte aus dem Kulturund Kunstbereich generiert werden. Von den 136 Projekten konnten 98 erfolgreich finanziert werden (72 %). Der Fachausschuss Audiovision und Multimedia BS/BL spricht Beiträge für 12 Projekte. CHRONIK 2014 — Das Education-Projekt ‹Utopia› wird aufgeführt: ein musikalisches Projekt, erarbeitet mit den Klassen 2b und 2c der Primarschule Kleinhüningen und der basel sinfonietta. Premiere und zwei weitere Aufführungen des EducationProjekts ‹Pace-MakerZ›: ein Tanzprojekt, erarbeitet mit der Klasse W2b der Wirtschaftsmittelschule Basel, Studierenden des Departements für Sport, Bewegung und Gesundheit der Universität Basel und des Ballett Basel. Aktionstag ‹perfekt_imperfekt› der museen basel im Rahmen des Internationalen Museumstags — Das institutionenübergreifende Vermittlungsprojekt ‹Museums-Slam› der museen basel findet im Antikenmuseum Basel statt. Das Education-Projekt ‹Peer Gynt› wird aufgeführt: ein szenisch-musikalisches Projekt, erarbeitet mit der Klasse 3b der Primarschule Neubad und dem Sinfonieorchester Basel. Der Fachausschuss Tanz und Theater BS/BL spricht Beiträge für 6 Projekte. — — — — — — — — — — — — — — — — — — MÄRZ 25 26 24 — 23 21 — 20 — — — 13 — 12 Der Fachausschuss Audiovision und Multimedia BS/BL spricht Beiträge für 10 Projekte. 27 Das institutionenübergreifende Vermittlungsprojekt ‹MuseumsSlam› der museen basel findet im Anatomischen Museum der Universität Basel statt. Das Education-Projekt ‹Passion› wird aufgeführt: ein musikalisch-szenisches Projekt, erarbeitet mit der Klasse 2a der Orientierungsschule Thomas Plattner und dem Kammerorchester Basel. — Der Fachausschuss Tanz und Theater BS/BL spricht Beiträge für 11 Projekte. — — — — — — — — — — — — — — AUGUST — — — 28 — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — — 3 — 1 — JULI Kunstkredit, Einweihung Kunst und Bau: Berufsfachschule, ‹ZeitRaum› von Yvonne Mueller Die neue Website der Abteilung Kultur, www.kultur.bs.ch, geht online. Kunstkredit, Abnahme Kunst und Bau: K + A Dreispitz, ‹Be a Star› von Remo Hob James Gruntz bekommt vom RFV Basel den Basler Pop-Preis 2014 verliehen, in der Kaserne Basel. Jurierung Kunstkredit 2. Runde: 8 Künstlerinnen und Künstler werden mit Werkbeiträgen ausgezeichnet. Elena Filipovic übernimmt von Adam Szymczyk die Direktion der Kunsthalle Basel. Kunstkredit, Einweihung Kunst und Bau: Museum der Kulturen, ‹Ohne Titel› von Tina Z Rotz Der Fachausschuss Musik BS/BL spricht Beiträge für 16 Projekte. Der Fachausschuss Tanz und Theater BS/BL spricht Beiträge für 3 Projekte. Verleihung Basler Kulturpreis 2014 an die Künstlerin Silvia Bächli im Rathaus Basel-Stadt 6 Erstmalige Vergabe eines Auslandstipendiums im Bereich Tanz durch das Atelier Mondial, in Zusammenarbeit mit dem Fachausschuss Tanz und Theater BS/BL und dem Theater Roxy — — — — — — 9 — 7 — 5 3 — — 1 31 NOVEMBER — — — — — — 24 23 — — — — — — — — — — — — — — — — — — 2 — OKTOBER Das institutionenübergreifende Vermittlungsprojekt ‹Museums-Slam› der museen basel findet im Museum Tinguely statt. Performancepreis Schweiz 2014, Le Commun, Genf: mit Preisen der Jury ausgezeichnet werden Gisela Hochuli und Julia Geröcs. Basel Tourismus präsentiert den Kreis der museen basel beim ‹Forum des saisons culturelles› in Strassburg. Die jährliche Plenarversammlung der Konferenz der kantonalen Kulturbeauftragten (KBK ) findet in Basel statt. Das HeK (Haus der elektronischen Künste Basel) feiert die Eröffnung seiner neuen Räumlichkeiten auf dem Dreispitz. Wahl der 16 Finalistinnen und Finalisten aus über 200 Projekteingaben für die Teilnahme an den Treibstoff Theatertagen 2015. — — 29 — — 31 — — — — — — — — — — — — 15 — — — — 9 Start des Pilotprojekts mit der GGG für ein Schreibatelier im GGG Atelierhaus an der Froburgstrasse in Basel für Basler Literatinnen und Literaten Die Jury kult & co spricht Beiträge für 5 Vermittlungsprojekte. 1 264 238 Besuchende in den 29 öffentlichen und privaten Museen des Kantons Basel-Stadt, zudem 299 905 Besuchende in den ausserkantonalen und den museen basel zugehörigen Museen 7 — — — — 25 — 21 22 20 — 19 — — Das institutionenübergreifende Vermittlungsprojekt ‹Museums-Slam› der museen basel findet im Naturhistorischen Museum Basel statt. 8 — — — — — — — DEZEMBER — — 27 28 — — 24 23 22 21 20 19 Kunstkredit: Ankäufe von Werken von 7 Künstlerinnen und Künstlern an der Regionale 18 — Atelierbesuche Kunstkredit, Ankäufe bei Manon Bellet und Kilian Rüthemann Eine Jury aus zwei externen Mitgliedern, der Verwalterin des Swisslos-Fonds Basel-Stadt und der Beauftragten für Kulturprojekte der Abteilung Kultur, prüfen 10 Eingaben für den Wettbewerb Impulsprojekte. — — Jurierung Kunstkredit 2. Runde: Freies Kunstprojekt, Kunst am Bau: St. Jakobshalle, Primarschule Erlenmatt Der Schweizer Musikpreis des Bundesamts für Kultur (BAK ) wird an 13 Personen bzw. Organisationen verliehen und geht u. a. an das Basler Ensemble Phoenix. Das institutionenübergreifende Vermittlungsprojekt ‹Museums-Slam› der museen basel findet im Museum der Kulturen Basel statt. — 13 — Das Theaterfestival Basel findet zum zweiten Mal statt. Es zeigt 16 Produktionen und 50 Veranstaltungen und es lockt 6000 Besuchende und 5000 Gäste und Passanten an. 12 Das Musikfestival KlangBasel findet zum ersten Mal statt. — — 7 — 5 6 3 4 1 SEPTEMBER — 31 — — — — 27 — — — — — — — — — 2 Förderpolitische Arbeitstagung mit allen Fachgremien BS/BL Die Jahresausstellung des Kunstkredits findet in der Kunsthalle Basel statt. Zeitgleich erscheint der erste Jahresrückblick des Kunstkredits 2013–2014. Der Fachausschuss Audiovision und Multimedia BS/BL spricht Beiträge für 8 Projekte. Der Fachausschuss Literatur BS/BL spricht Beiträge für 5 Projekte. Gesuchsstatistik der Projektförderung 2014 Exklusive Swisslos-Fonds Basel-Stadt; dieser wird vom Justiz- und Sicherheitsdepartement Basel-Stadt verwaltet. BILDENDE KUNST ANZAHL EINGEGEBENE GESUCHE/PROJEKTE ZUSAGEN 80 37 Kulturpauschale 1 1 Education-Projekte 4 3 kult & co 95 Jugendkulturpauschale OFFENE AUSSCHREIBUNGEN EINLADUNGEN ZUSAGEN* 120729 Kunstkredit Basel-Stadt 275 2 Kunst am Bau (2 Projekte) 205 Freies Kunstprojekt 738 Werkbeitrag 22 Ankauf Atelierbesuche 5 Ankauf Ausstellungen/Galerien 7 Ankauf Regionale * Empfehlungen zur Ausführung bzw. Zusagen F I L M , V I D E O , F O T O , M U LT I M E D I A Fachausschuss Audiovision/Multimedia BS/BL Projektentwicklung Film / Drehbuchbeitrag Filmproduktion Filmpostproduktion Medienkunstprojekt Kulturpauschale kult & co Jugendkulturpauschale 8 ANZAHL EINGEGEBENE GESUCHE/PROJEKTE ZUSAGEN 7530 148 3311 41 2410 86 21 158 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 L I T E R AT U R ANZAHL EINGEGEBENE GESUCHE/PROJEKTE Fachausschuss Literatur BS/BL Autorenförderung Mentoring Produktionsförderung Literaturvermittlung Übersetzungsbeitrag Kulturpauschale kult & co Jugendkulturpauschale MUSIK ANZAHL EINGEGEBENE GESUCHE/PROJEKTE Fachausschuss Musik BS/BL Kompositionsaufträge Konzerte Musikproduktionen Kulturpauschale Education-Projekte kult & co Jugendkulturpauschale TA N Z / T H E AT E R ZUSAGEN 5815 348 11 165 60 11 75 10 76 ANZAHL EINGEGEBENE GESUCHE/PROJEKTE Fachausschuss Tanz/Theater BS/BL Produktion Koproduktion Dreijahresförderung Tanz Gastspiele und Wiederaufnahmen Kulturpauschale Education-Projekte kult & co Jugendkulturpauschale DIVERSES/CROSSOVER ZUSAGEN 8256 2618 4632 106 7442 33 32 3217 Kulturpauschale kult & co Jugendkulturpauschale GESUCHS STATISTIK PR OJEKTFÖRDERUNG ZUSAGEN 7038 4518 1410 22 98 2212 11 21 1812 ANZAHL EINGEGEBENE GESUCHE/PROJEKTE ZUSAGEN 103 21 125 9 Kulturausgaben Basel-Stadt 2014 Exklusive Swisslos-Fonds Basel-Stadt; dieser wird vom Justiz- und Sicherheitsdepartement Basel-Stadt verwaltet. BILDENDE KUNST Basler Kunstverein/Kunsthalle Basel Ausstellungsraum Klingental DOCK : Archiv, Diskurs- und Kunstraum Kunstkredit Basel-Stadt Total F I L M , V I D E O , F O T O , M U LT I M E D I A 855'000 129'000 25'000 520'000 1'529'000 Stadtkino Basel/Landkino HeK (Haus der elektronischen Künste Basel) Audiovision- und Multimediakredit Total K U LT U R E L L E S E R B E 310'000 220'000 300'000 830'000 Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt1 Staatsarchiv Basel-Stadt1 Augusta Raurica Total K U LT U R R Ä U M E / C R O S S O V E R 4'268'631 3'518'027 100'000 7'886'658 Kaserne Basel Kulturbüro Basel Kaskadenkondensator Atelierkredit Cité Internationale des Arts, Paris Total L I T E R AT U R 2'103'535 50'000 25'000 75'000 50'000 2'303'535 GGG Stadtbibliothek Basel 5'046'750 350'000 80'000 5'476'750 Verein Literatur Basel Literaturkredit Total MUSEEN Kunstmuseum Basel und Museum für Gegenwartskunst1 HMB – Historisches Museum Basel1 Naturhistorisches Museum Basel1 Museum der Kulturen Basel1 Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig1 Beyeler Museum AG Stiftung Basler Papiermühle Sportmuseum Schweiz Jüdisches Museum der Schweiz S AM Schweizerisches Architekturmuseum Total 10 13'588'418 10'051'431 8'448'947 8'297'484 5'363'455 1'965'000 260'000 150'000 80'000 80'000 48'284'735 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 MUSIK Stiftung Sinfonieorchester Basel2 kammerorchesterbasel Rockförderverein der Region Basel RFV basel sinfonietta Barockorchester La Cetra3 Musikwerkstatt Basel Knaben- und Mädchenmusik Basel Ensemble Phoenix Basel Musikverband beider Basel Knabenkantorei Basel Mädchenkantorei Basel Verein Jazz-Live Basel (the bird's eye jazz club) Musikkredit Total TA N Z / T H E AT E R 13'545'106 505'000 390'000 334'000 250'000 200'000 162'000 130'000 110'000 75'000 75'000 60'000 90'000 15'926'106 Theater Basel4 Vorstadttheater Basel Genossenschaft zur Förderung der Basler Kleintheater GBK Tanzbüro Basel (IG Tanz) Theater- und Tanzkredit Total V E R S C H I E D E N E S PA R T E N / S PA R T E N Ü B E R G R E I F E N D E S 35'090'716 240'000 100'000 28'000 565'000 36'023'716 Vermittlung (Education-Projekte, kult & co) Kulturpauschale Jugendkulturpauschale Basler Kulturpreis Total DIVERSES 430'000 300'000 200'000 20'000 950'000 Zoo Basel Total G E S A M T T O TA L 1 2 3 4 1'450'000 1'450'000 120'660'500 Dienststellen der Abteilung Kultur Basel-Stadt: Budgetzahlen 2014 Inklusive Orchesterleistung Theater Basel an das Sinfonieorchester Basel Einmaliger Überbrückungsbeitrag aus dem Kompetenzkonto Regierungsrat für die Jahre 2014/2015 Inklusive Orchesterleistung (ohne Sinfonieorchester Basel) K U LT U R A U S G A B E N 11 Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt kammerorchester basel Rockförderverein der Region Basel RFV Film, Video, Foto, Multimedia 0,69 % Augusta Raurica Bildende Kunst Musikwerkstatt Basel Verschiedene Sparten/ Spartenübergreifendes Verein Jazz-Live Basel (the bird's eye jazz club) Stiftung Sinfonieorchester Basel 0,79 % Ensemble Phoenix Basel 6,54 % Musikverband beider Basel 1,20 % Vermittlung (EducationProjekte, kult & co) Kulturräume/Crossover Jugendkulturpauschale 1,91 % Musik Jüdisches Museum der Schweiz Museum der Kulturen Basel S AM Schweizerisches Architekturmuseum Literatur 13,20 % Knaben- und Mädchenmusik Basel Kulturpauschale Basler Kulturpreis Diverses Staatsarchiv Basel-Stadt Mädchenkantorei Basel 4,54 % Sportmuseum Schweiz Barockorchester La Cetra Knabenkantorei Basel basel sinfonietta 1.27 % Kulturelles Erbe Cité Internationale des Arts, Paris Musikkredit Zoo Basel Kaserne Basel Tanz / Theater 29,86 % Kulturbüro Basel Verein LiteraturBasel Atelierkredit Kulturausgaben Basel-Stadt 2014 Exklusive Swisslos-Fonds Basel-Stadt Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig Stiftung Basler Papiermühle Beyeler Museum AG Museen 40.02 % Naturhistorisches Museum Basel Kaskadenkondensator Literaturkredit GGG Stadtbibliothek Basel Theater Basel Audiovision- und Multimediakredit Stadtkino Basel/ Landkino HeK (Haus der elektronischen Künste Basel) Kunstmuseum Basel und Museum für Gegenwartskunst Theater- und Tanzkredit Tanzbüro Basel (IG Tanz) Vorstadttheater Basel Genossenschaft zur Förderung der Basler Kleintheater (GBK) Basler Kunstverein/ Kunsthalle Basel Ausstellungsraum Klingental Kunstkredit Basel-Stadt DOCK: Archiv, Diskursund Kunstraum HMB - Historisches Museum Basel Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt kammerorchester basel Rockförderverein der Region Basel RFV Film, Video, Foto, Multimedia 0,69 % Augusta Raurica Bildende Kunst Musikwerkstatt Basel Verschiedene Sparten/ Spartenübergreifendes Verein Jazz-Live Basel (the bird's eye jazz club) Stiftung Sinfonieorchester Basel 0,79 % Ensemble Phoenix Basel 6,54 % Musikverband beider Basel 1,20 % Vermittlung (EducationProjekte, kult & co) Kulturräume/Crossover Jugendkulturpauschale 1,91 % Musik Jüdisches Museum der Schweiz Museum der Kulturen Basel S AM Schweizerisches Architekturmuseum Literatur 13,20 % Knaben- und Mädchenmusik Basel Kulturpauschale Basler Kulturpreis Diverses Staatsarchiv Basel-Stadt Mädchenkantorei Basel 4,54 % Sportmuseum Schweiz Barockorchester La Cetra Knabenkantorei Basel basel sinfonietta 1.27 % Kulturelles Erbe Cité Internationale des Arts, Paris Musikkredit Zoo Basel Kaserne Basel Tanz / Theater 29,86 % Kulturbüro Basel Verein LiteraturBasel Atelierkredit Kulturausgaben Basel-Stadt 2014 Exklusive Swisslos-Fonds Basel-Stadt Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig Stiftung Basler Papiermühle Beyeler Museum AG Museen 40.02 % Naturhistorisches Museum Basel Kaskadenkondensator Literaturkredit GGG Stadtbibliothek Basel Theater Basel Audiovision- und Multimediakredit Stadtkino Basel/ Landkino HeK (Haus der elektronischen Künste Basel) Kunstmuseum Basel und Museum für Gegenwartskunst Theater- und Tanzkredit Tanzbüro Basel (IG Tanz) Vorstadttheater Basel Genossenschaft zur Förderung der Basler Kleintheater (GBK) Basler Kunstverein/ Kunsthalle Basel Ausstellungsraum Klingental Kunstkredit Basel-Stadt DOCK: Archiv, Diskursund Kunstraum HMB - Historisches Museum Basel Crowdfunding: wemakeit.ch/basel Erfolgreiche Projekte 2014 K A T E G O R I E G E S A M TUNTER- UNTERBETRAG STÜTZER STÜTZT launchlabs Innovations-Raum Design; Architektur; Gesellschaft Crazy Diamond Live CD/DVD Musik Sandro Marzo SS15 Kollektion Mode Cinema Online-Relaunch Film; Technologie; Journalismus Zweiter Bandbus RFV Musik Revision Münsterfähre Basel Gesellschaft Flatterschafft Kunst; Community; Ausstellung BrauBudeBasel Küche; Architektur Feuerwasser Kunst Kaschemme SuperSound Musik Komponistinnen im Konzert Musik ‹Die verlorenen Welten› Publikation; Kinder/Jugend Little Chevy CD- Produktion Musik ‹Cowcam› Das Buch Fotografie; Publikation Alpin Project – Beats meet … Musik The Bespoke Art Project Design; Kunst Giornata 14 Kunst; Musik; Festival Didi Contractor Film; Architektur Dido? Aeneas! Musik; Bühne Smeh – Holland Tournée Musik; Kinder/Jugend Taragot und Orgel – die CD Film; Musik Sound – Das Design der Zukunft Design; Publikation Album ‹Wunderbar› Musik Mein zweiter Traum Musik Homepage Frauenstadtrundgang Technologie; Community Die unheimlichen Ökologen Publikation; Wissenschaft; Umwelt Kantonslager Jungwacht Blauring Community; Kinder Involution – Ein Tanzprojekt Tanz Wellis Mac – Veronica EP Musik Face to Face Fotografie; Publikation; Mode Asthma – brav in die neue Welt Bühne Lena Fennell – Seeker EP Musik Awake, Sweet Love Musik Some Girls Musik; Bühne my-Icros – iPhone Mikroskop Design; Technologie Redesign Secondhand-Laden Mode; Gesellschaft Monoglot Debut Album Musik kernzone-Adventskalender Tanz; Literatur; Kunst Zatokrev New Album Musik CD El Cimarron Musik Bitch Queens – Album Musik 12 66'303 31'875 30'350 24'280 21'721 16'669 16'469 16'466 16'186 12'670 12'580 11'342 11'020 10'935 10'830 10'700 10'620 10'606 8'968 8'731 8'585 8'175 7'665 6'625 6'446 6'430 6'371 6'256 6'175 6'170 6'001 5'201 5'183 5'177 5'013 5'010 4'880 4'530 4'145 4'000 3'967 109 154 38 101 78 155 86 107 31 88 38 91 84 108 41 18 54 58 35 52 61 33 18 33 21 62 54 53 96 72 35 67 35 45 218 15 32 26 50 7 76 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 110 % 318 % 101 % 101 % 108 % 166 % 104 % 164 % 101 % 168 % 100 % 101 % 110 % 136 % 135 % 107 % 106 % 106 % 101 % 102 % 107 % 102 % 170 % 110 % 107 % 128 % 106 % 104 % 137 % 102 % 100 % 104 % 103 % 103 % 334 % 100 % 113 % 75 % 103 % 133 % 132 % K AT E G O R I E G E S A M TUNTERBETRAG STÜTZER The History of B-Boying Tanz; Kunst Die kleine Schwedin Literatur; Publikation Jack Dancing – Debut EP Musik ‹Café Secondas› Kinonacht Film; Gesellschaft Hotel Portable Kunst Absurd Bühne Theater vor dem Mond Bühne Flutlicht Festival 2015 Film; Festival Ein Bilderbuch aus Borneo Publikation; Kinder/Jugend; Gesellschaft fisch & Frida Tanz; Musik; Bühne Rettet die Elefanten! Kunst Lesung nicht nur fürs Ohr Literatur; Ausstellung Trümmerfeld! Kinder/Jugend; Gesellschaft T O TA L E R F O L G R E I C H A B G E S C H L O S S E N E P R O J E K T E Anzahl nicht erfolgreich abgeschlossene Projekte 54 13 3'760 3'756 3'695 3'617 3'525 3'410 3'304 3'135 3'001 2'360 2'007 2'000 1'180 59 32 44 26 38 14 38 29 20 31 9 23 12 520'076 3'010 UNTERSTÜTZT 125 % 104 % 184 % 120 % 117 % 113 % 110 % 111 % 100 % 118 % 100 % 100 % 118 % 67 T O TA L P R O J E K T E 54 Projekte erfolgreich abgeschlossen 13 Projekte nicht erfolgreich Unterstützungsbeiträge pro Projekt über 10'000 Franken bei 18 Projekten 9'631 Franken durchschnittliche Projektsumme Höchste Summe 66'603 Franken Der durchschnittlich gesprochene Beitrag beträgt 173 Franken (2013: 121 Franken). Dies ist weltweit einzigartig. Montag ist auf wemakeit.ch (gesamtschweizerisch) der beliebteste Wochentag, um Beiträge zu sprechen, die beliebteste Tageszeit liegt zwischen 9 und 10 Uhr morgens. Wemakeit.ch/basel ist die erste kantonal unterstützte Crowdfunding-Plattform der Schweiz und wird als Subdomain von wemakeit.ch seit Juni 2012 betrieben. Crowdfunding ergänzt die Aktivitäten der kantonalen Kulturförderung vor allem in jenen Bereichen wirkungsvoll, die nicht den tradierten beziehungsweise festgelegten Förderkritierien entsprechen. CROWDFUNDING 13 museen basel: Besuchszahlen 2014 2013 2014 Anatomisches Museum der Universität Basel Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig1 Ausstellungsraum Klingental1 Basler Papiermühle1 Cartoonmuseum Basel Fondation Beyeler, Riehen1 HeK (Haus der elektronischen Künste Basel), Münchenstein2 HMB – Historisches Museum Basel1 Museum für Geschichte / Barfüsserkirche Museum für Musik / Im Lohnhof Museum für Pferdestärken / Merian Gärten Museum für Wohnkultur / Haus zum Kirschgarten Jüdisches Museum der Schweiz1 Kunst Raum Riehen Kunsthalle Basel1 + S AM Schweizerisches Architekturmuseum1 Kunstmuseum Basel1 Kunstmuseum Bibliothek / Studienraum Kupferstichkabinett Museum für Gegenwartskunst Museum der Kulturen Basel1 Museum Kleines Klingental Museum Tinguely Naturhistorisches Museum Basel1 Pharmazie-Historisches Museum der Universität Basel Sammlung Hörnli Schweizerisches Feuerwehrmuseum Basel Skulpturhalle Basel Spielzeug-, Dorf- und Rebbaumuseum Riehen Spielzeug Welten Museum Basel Sportmuseum Schweiz, Münchenstein2 Verkehrsdrehscheibe Schweiz und unser Weg zum Meer T O TA L M U S E E N K A N T O N B A S E L- S TA D T 19'712 20'925 65'273 34'235 7'635 5'243 36'249 37'604 14'432 17'928 334'508 349'531 5'102 11'502 158'567 148'509 108'706 108'497 16'122 14'188 16'142 16'485 17'597 9'339 4'831 5'880 7'198 7'930 22'214 26'626 260'186 197'226 226'972 161'691 13'383 13'755 19'831 21'780 55'117 62'845 7'181 6'452 116'082 113'095 93'328 80'920 9'587 10'334 2'102 1'974 3'296 3'236 6'209 7'436 17'126 23'114 82'302 79'027 805 1'800 7'288 10'866 1'336'330 1'264'238 109'524 Augusta Raurica, Augst3 (BL, von BS mit jährlich 100‘000 Franken unterstützt) 105'592 22'063 21'024 Dreiländermuseum, Lörrach 19'631 17'832 Museum.BL, Liestal 30'861 35'061 Museum für Musikautomaten, Seewen 105'653 116'464 Vitra Design Museum, Weil am Rhein T O TA L M U S E E N A U S S E R H A L B K A N T O N B A S E L- S TA D T 283'800 299'905 1 Dienststellen Abteilung Kultur bzw. Staatsbeitrag durch Basel-Stadt 2 Nicht Basel-Stadt, aber Staatsbeitrag Basel-Stadt 3 Inklusive Aussenanlagen 14 J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4 VERÄNDERUNG ZU VJ ABSOLUT VERÄNDERUNG ZU VORJAHR 2 0 1 4 : DAV O N MUSEUMSNACHT DAV O N M U S E U M S - NACHT ANZAHL Ö F F N U N G S TA G E EINTRITTE PRO Ö F F N U N G S TA G 1'213 6.2 % 8'004 38 % 294 71 -31'038 -47.6 % 6'239 18 % 305 112 -2'392 -31.3 % 636 12 % 204 26 1'355 3.7 % 3'703 10 % 304 124 3'496 24.2 % 4'124 23 % 291 62 15'023 4.5 % 5'395 2 % 365 958 6'400 125.4 % 1'400 12 % 119 97 -10'058 -6.3 % 304 489 -209 -0.2 % 7'578 7 % 304 357 -1'934 -12.0 % 3'583 25 % 152 93 343 2.1 % 154 107 -8'258 -46.9 % 278 34 1'049 21.7 % 2'186 37 % 155 38 732 10.2 % 1'001 13 % 156 51 4'412 19.9 % 4'236 16 % 303 88 -62'960 -24.2 % -65'281 -28.8 % 9'117 6 % 313 517 372 2.8 % 238 58 1'949 9.8 % 1'993 9 % 313 70 7'728 14.0 % 10'512 17 % 312 201 -729 -10.2 % 875 14 % 158 41 -2'987 -2.6 % 5'404 5 % 312 362 -12'408 -13.3 % 7'870 10 % 311 260 747 7.8 % 4'200 41 % 256 40 -128 -6.1 % 1'800 91 % 24 82 -60 -1.8 % 2'101 65 % 47 69 1'227 19.8 % 1'221 16 % 265 28 5'988 35.0 % 1'898 8 % 306 76 -3'275 -4.0 % 8'492 11 % 361 219 995 123.6 % 680 38 % 113 16 3'578 49.1 % 880 8 % 271 40 -72'092 - 5 . 4 % 105'128 8% 6'984 181 3.7 % -4.7 % 410 2 % -9.2 % 13.6 % 10.2 % 2'811 3 % 365 359 305 310 365 300 59 58 113 319 3'932.00 -1'039.00 -1'799.00 4'200.00 10'811.00 16'105 5.7% BESUCHSZAHLEN DER MUSEEN BASEL 3'221 1% 1'704176. 15 Museumsnacht Basel 2001 – 2014 112'256 108'746 107'676 102'053 100'825 106'138 102'225 100'014 98'029 88'448 85'552 84'373 83'837 67'995 Total Eintritte in die Museen* 29'591 26'170 22'002 25'835 21'184 20'568 19'259 10'905 28'394 7'690 7'530 32'124 32'575 28'912 29'432 31'936 19'706 Anzahl Besuchende 12'756 12'527 12'137 11'003 10'474 11'338 10'805 7'524 9'750 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 Davon Jugendliche bis und mit 25 Jahre * Das Museumsnacht-Ticket gilt während der Museumsnacht für den Eintritt in beliebig viele der beteiligten Museen (nicht zwingend identisch mit den Museen Seiten 14/15). Im Jahr 2014 haben 31'936 Besuchende durchschnittlich 3.34 Museen besucht und damit 108'746 Eintritte generiert. 16 MUSEUMSNACHT BASEL Jahresrechnung der Abteilung Kultur 2014 Exklusive der sieben Dienststellen IN FRANKEN Personalaufwand Sach- und Betriebsaufwand Staatsbeiträge und Fachkredite AU F WA N D Entgelte Verschiedene Erträge Transferertrag ERTRAG O R D E N T L I C H E R N E T TOAU F WA N D JAHRESRECHNUNG R E C H N U N G 2 0 1 4 R E C H N U N G 2 0 1 3 1'732'200 1'789'800 67'435'700 70'957'700 1'663'200 1'415'100 66'586'000 69'664'300 189'250 150'300 618'050 957'600 75'100 0 641'100 716'200 70'000'100 68'948'100 17
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