«Die Abteilung Kultur blickt auf ein ereignisreiches Jahr 2014 zurück

«Die Abteilung Kultur
blickt auf ein ereignisreiches
Jahr 2014 zurück.»
3 Editorial
Philippe Bischof, Isabelle Chassot,
Ariane Koch und Marc Schwegler
über Kulturleitbilder, über die Diversifizierung der Gesellschaft, über
Rahmenbedingungen für Kulturschaffende, über den Einfluss von
gesellschaftspolitischen Veränderungen auf die Förderangebote und
über die spannende Herausforderung
kultureller Akzentuierungen in
dynamischen Zeiten
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Kulturpolitische Entwicklungen – Gespräch mit dem Leiter der
Abteilung Kultur Basel-Stadt, der Direktorin des Bundesamts für Kultur und
zwei jungen Kulturschaffenden
Meilensteine aktueller Projekte
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Schwerpunkte und Akzente 2014
2014
Kulturpolitische
Entwicklungen
Heft
01
Kultur 2014:
Heft
Blicke hinter die Kulissen 02
Themen und Tätigkeiten
Heft
03
Facts and
Figures
Heft
04
2
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Editorial
Was waren wichtige kulturelle Ereignisse im vergangenen Jahr? Wie viele Jugendliche besuchten
die Museumsnacht? An welchem Wochentag
wurde von Privaten am meisten Geld für Kultur
gesprochen? Wie viele Fördergesuche wurden eingereicht? Welches sind Schwerpunkte und Akzente
der Abteilung Kultur? Was ist neu? Was hat sich
bewährt? Wie viel Geld wurde für das kulturelle Angebot in Basel ausgegeben?
Mit vorliegendem Jahresbericht blicken wir zurück
auf ein ereignisreiches Jahr 2014 – das dritte Jahr
nach Inkrafttreten des Kulturleitbilds Basel-Stadt
(2012–2017). In vier thematischen Heften ermöglichen wir Ihnen Einblicke in unsere zentralen Tätigkeiten und Wirkungsfelder. Die Diskussion über
Kultur und deren Förderung kritisch weiterzuführen, ist uns dabei ein wichtiges Anliegen, immer
ausgehend von der Frage: Wohin bewegt sich die
Kultur in Basel?
EDITORIAL
3
01
Mit kulturpolitischen Herausforderungen der Gegenwart und
Zukunft befassen wir uns in Heft 1: Philippe Bischof, Leiter
der Abteilung Kultur Basel-Stadt, Isabelle Chassot, Direktorin
des Bundesamts für Kultur (BAK) und die jungen Kulturschaffenden, Ariane Koch und Marc Schwegler im Gespräch über
die schönen und schwierigen Aufgaben der Kulturpolitik. Sie
diskutieren über Kulturleitbilder, über die Diversifizierung der
Gesellschaft, über Rahmenbedingungen für Kulturschaffende,
über den Einfluss von gesellschaftspolitischen Veränderungen
auf die Förderangebote und über die spannende Herausforderung kultureller Akzentuierungen in dynamischen Zeiten. Zudem finden Sie in diesem Heft eine Übersicht über Meilensteine
aktueller Projekte der Abteilung Kultur.
Heft 2 besteht aus zwölf Porträts, die eine Vielfalt und Bandbreite von kulturellem Schaffen in Basel abbilden und damit einen
Blick in Denk- und Werkstätten von Menschen ermöglichen.
Wir haben Beteiligte unterschiedlicher Projekte und Mitarbeitende verschiedener Institutionen zu ihrer Arbeit befragt:
Danach, wie ihre Ideen entstehen, was ihre Anliegen, Ziele, und
was bleibende Erinnerungen aus ihren Projekten 2014 sind. Damit haben wir einen kleinen Blick hinter die Kulissen geworfen.
03
02
In Heft 3 zeigen wir Ihnen die Tätigkeitsfelder der Abteilung
Kultur und ihrer Dienststellen auf: umgesetzte Massnahmen
in der Kulturförderung, realisierte Projekte, wichtige Entscheidungen und Themen, die uns beschäftigen. Zudem stellen wir
Ihnen die Mitarbeitenden der Abteilung Kultur und die unterschiedlichen Fördergremien vor.
In Heft 4 stellen wir tabellarisch und grafisch unsere Facts and
Figures dar: die öffentlichen Kulturausgaben (Dienststellen,
Projektförderung, Staatsbeiträge), eine Gesuchsstatistik der
Projektförderung, die Jahresrechnung der Abteilung Kultur,
die Besuchszahlen der museen basel und der Museumsnacht,
eine Statistik zur Crowdfunding-Plattform wemakeit.ch/basel
sowie als Chronik Veranstaltungen und Ereignisse unter Federführung oder mit inhaltlicher Nähe zur Abteilung Kultur.
04
Wir wünschen Ihnen ein vergnügliches und erkenntnisreiches
Lesen. Ihre Abteilung Kultur Basel-Stadt
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Zwischen
Gegenwart und
Zukunft.
Kulturpolitische
Entwicklungen
im dritten Jahr
nach dem
Inkrafttreten
des Kulturleitbilds
Basel-Stadt
(2012 – 2017 )
K U LT U R P O L I T I S C H E E N T W I C K L U N G E N
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«Die schönste und schwierigste
Aufgabe in der Kulturpolitik ist es,
gegenwärtig zu sein»
Kulturleitbilder sind wichtige und anerkannte
Instrumente. Sie werden aber auch als Regulierungsförderer und Innovationsbremsen wahrgenommen.
Kann die Kulturpolitik auf immer schneller verlaufende gesellschaftliche Entwicklungen und kulturelle Akzentuierungen überhaupt noch adäquat
reagieren? Ein Gespräch im Angesicht von sich verändernden Lebensrhythmen, neuen Förderangeboten, hitzigen Freiraumdebatten und bereits
gegenwärtiger Zukunft.
Am Tisch1: die jungen Kulturschaffenden Ariane
Koch und Marc Schwegler sowie die etablierten
Kulturförderer Isabelle Chassot, Direktorin des
Bundesamts für Kultur (BAK) und Philippe
Bischof, Leiter der Abteilung Kultur Basel-Stadt.
Moderation und Text: Philipp Grünenfelder.
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Das Gespräch fand am 10. März 2015 in Bern
im Bundesamt für Kultur (BAK) statt.
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Isabelle Chassot
Philippe Bischof
Marc Schwegler
K U LT U R P O L I T I S C H E E N T W I C K L U N G E N
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Vor einer kulturpolitischen Debatte drängt sich die Frage auf,
was wir unter Kultur überhaupt verstehen.
Isabelle Chassot: Eine gute Frage, die uns immer wieder
beschäftigen sollte. Für mich ist Kultur zweidimensional in dem Sinne, dass sie einerseits identitätsstiftende
Ausdrucksform einer ganzen Gesellschaft ist und andererseits Raum für höchst individuelle Überlegungen und
Darstellungsformen bietet. Sie hat also eine horizontale
Dimension, die hilft, uns als Teil eines Ganzen zu verstehen und die die transversale Frage nach dem kulturellen
Zusammenhalt stellt. Und sie hat eine vertikale Dimension, in der wir die
individuellen Fragestellungen und Ausdrucksformen wiederfinden. Cogito
ergo sum – ich denke, also bin ich. Oder noch besser: Ich zweifle, also bin ich.
Beide Dimensionen zusammen ergeben das spannende Feld ‹Kultur› mit den
dazugehörigen Auseinandersetzungen über materielle und immaterielle Werte,
Identitätsfragen sowie Bildung. Momentan folgt die kulturpolitische Debatte
meiner Ansicht nach zu sehr der horizontalen Optik.
«Kultur ist einerseits
identitätsstiftende Ausdrucksform einer
ganzen Gesellschaft
und andererseits Raum
für höchst individuelle
Überlegungen.»
Philippe Bischof: Ich kann viel mit dieser Beschreibung anfangen. Kultur ist
ein faszinierendes Hybrid von hoch ausformulierten ästhetischen und von
ausgesprochen offenen, populären Ausdrucksformen. Dieses Spannungsverhältnis macht sie zu einer äusserst beweglichen und kraftvollen Materie.
Gerade in Zeiten zunehmender Reglementierung, die unsere Zeit prägt, sind
die kulturellen Möglichkeitsräume und Ungewissheiten enorm wichtig für
eine offene Gesellschaft. Persönlich finde ich den Zugang zu Kultur natürlich
einerseits über die Faszination für ästhetische Ausdrucksformen. Andererseits
führt die zunehmende Bedeutung und Notwendigkeit von politisch und sozial
geprägten Positionen dazu, in der Kulturpolitik vermehrt eine gesellschaftspolitische Perspektive einzunehmen. Eine wesentliche Frage – gewissermassen
als Weiterführung der Parole ‹Kultur für alle› aus den
1980er-Jahren – ist für mich daher, ob und welche Mo«Eine wesentliche Frage
mente der sozialen Bewegung durch kulturpolitische
ist für mich, ob und welche
Engagements ausgelöst werden können. Und wie KunstMomente der sozialen
und Kulturschaffende mit ihren Arbeiten gesellschaftliBewegung durch kulturpolitische Engagements ausche Reflexion anstossen und Neugierde auf Veränderung
bewirken können.
gelöst werden können.»
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Marc Schwegler: Gerade in Bezug auf gesellschaftspolitische Fragen im Zusammenhang mit Kultur ist für mich Michel Foucaults Begriff der Heterotopie
immer noch sehr relevant: Wenn er von Orten spricht, die Gegenplätze und
Widerlager bieten, von Orten, die gleichzeitig repräsentieren, bestreiten und
wenden, dann ist das eine treffende Beschreibung von Kultur und kulturellen
Einrichtungen. Im Idealfall erlauben Letztere dann – um auf Frau Chassots
Aussagen zu reagieren – das Befragen und Hinterfragen von individuellen und
kollektivgesellschaftlichen Aspekten; die Konfrontation mit der Gegenwart
über den reinen Trend hinaus.
Ariane Koch: Die Frage ist für mich, inwiefern man den Anspruch haben kann,
dauernd etwas Neues und Anderes zu produzieren oder gegen eine bestimmte
Strömung anzukämpfen. Oder inwiefern es überhaupt möglich und relevant
ist oder was es eigentlich heisst, etwas abseits eines Systems zu generieren.
Trends entstehen ja immer, und Produktionsprozesse beschleunigen sich.
Vieles passiert gleichzeitig, regional wie global, wobei gerade die Neuen Medien, insbesondere das Internet, weitere Zugänge zu Kultur ermöglichen und
einfordern. Heute hat vieles gleich eine Öffentlichkeit und wird somit Allgemeingut. Kulturelle Gegenplätze und Widerlager – auch
für sich persönlich – zu entdecken wird schwieriger oder
«Heute hat vieles gleich
verkommt zum Pionierwettbewerb. Ich stelle mir immer
eine Öffentlichkeit und
auch die Frage, was das alles für Einflüsse auf meine
wird somit Allgemeingut.
Kulturelle Gegenplätze
eigenen Produktionsbedingungen hat.
und Widerlager zu entChassot: Ihre Worte bestätigen meine Ansicht, dass dort,
decken wird schwieriger
wo immer mehr, schneller und gleichzeitig geschaut und
oder verkommt zum
gedacht wird, Kultur eine Résistance bilden, FragezeiPionierwettbewerb.»
chen setzen, einen Spiegel vorhalten muss. Gleichzeitigkeit prägt unser Land nur schon deshalb, weil die verschiedenen Sprachräume
auch unterschiedliche Kulturräume repräsentieren. Hinzu kommen die bereichernden kulturellen Einflüsse durch die Zuwanderung, die zusammen mit den
Aspekten der Geschwindigkeit und der technologischen Entwicklungen einige
Fragen akzentuieren. Etwa diejenigen nach der Teilhabe und Individualität am
und im Kulturbetrieb. Was wollen wir für wen bereitstellen, was gemeinsam
erreichen, was Einzelnen zugestehen? All dies erfordert viel Offenheit, gerade
auch von Kulturinstitutionen, die darauf Antworten liefern oder sich zumindest
die richtigen Fragen dazu stellen müssen.
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Ariane Koch
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Wird die Kulturlandschaft Schweiz diesen gesellschaftspolitischen
Herausforderungen bereits gerecht?
Bischof: Ich stelle fest, dass sie auf die Diversifizierung der Gesellschaft und
ihre neuen Kommunikationsformen noch nicht wirklich vorbereitet ist. Das
betrifft übrigens auch die Kulturförderung. Wir beobachten zwar aufmerksam,
wie strukturell und inhaltlich viel Neues entsteht, wie dieses auf Bestehendes
aus vergangenen Zeiten trifft – beides will und soll koexistieren und generiert
zugleich neue Formate und Widersprüche. Es scheint aber vorwiegend ein
Nebeneinander ohne wirklichen Dialog zu sein, die Kategorien sind doch
ziemlich sauber voneinander abgetrennt. Während heute etwa in der künstlerischen Produktion sehr oft Sparten und Disziplinen verbunden werden,
funktionieren die institutionelle Programmpolitik und die Kulturförderung in
aller Regel noch sehr stark kategorisiert – dabei besteht
die Gefahr, dass wir relevante ästhetische Bewegungen
«Unsere Kulturlandschaft
und Akteure verpassen. Als Kulturförderer müssen wir
ist auf die Diversifizierung
der Gesellschaft und
erkennen, wo und wie wir in der Kulturpolitik tatsächlich
Überschreitungen zwischen den Kategorien und Bereiihre neuen Kommunikachen provozieren können, ohne zu überfördern oder zu
tionsformen noch
sehr in Richtung unserer kulturpolitischen Vorstellungen
nicht wirklich vorbereitet.»
zu steuern.
Schwegler: Es stellt sich tatsächlich die Frage, was wo und wie gefördert und
institutionalisiert gehört, wenn man auch Neues anstossen oder zumindest
zulassen will. Gerade im Zeitalter des von sogenannten ‹sozialen› Netzwerken getragenen Share-Imperativs und der allgegenwärtigen Forderung nach
Transparenz braucht es in der Kultur auch Orte, die nicht zu sehr im Fokus der
Öffentlichkeit stehen, und Räume, die in Bezug auf die Gesellschaft nicht nur
integrativ wirken müssen. Es gibt eine Qualität des Ephemeren und Marginalen, die sich der permanenten Vereinnahmung aller Nischen und ästhetischen
Praktiken immer wieder entzieht. Gleichzeitig stelle ich jedoch auch fest, dass
gewisse Felder dringend eine verstärkte institutionelle Anbindung benötigen,
etwa um eine entsprechende Theorieproduktion zu fördern. Um ein Beispiel
zu nennen: Es gibt seit den 1970er-Jahren eine Linie in der elektronischen
Musik, die sich abseits der akademischen Tradition entwickelt hat. Dabei sind
Formen entstanden, die immer noch als populär und damit implizit als nicht
ernsthaft und nicht hochstehend gelten und von akademischen Einrichtungen,
Kunstinstitutionen und Musikhochschulen ignoriert werden. Das Bewusstsein
für diese Formen zu entwickeln, wäre für mich eine Aufgabe, der sich auch die
Institutionen annehmen müssten. Nach wie vor beschränken sich diese auf
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Traditionen, die schon längst hinterfragt gehören. Kommt hinzu, dass auch im
Kulturbereich noch immer institutionelle Identitätspolitiken dominieren. Man
formt Organisationen mit klar umrissenen Corporate Identities. Das gründet
in meinen Augen immer noch auf sehr bürgerlichen Vorstellungen von Kultur
und Kulturbetrieben und negiert offenere und kritischere Konzepte.
Brauchen wir die Institutionen, die einst für das Bürgertum
gebaut worden sind, überhaupt noch?
Chassot: Bevor wir die Frage an die jüngere Generation weitergeben, möchte
ich sie aus Sicht von uns Förderern ergänzen. Wenn wir für
diese Institutionen öffentliche Gelder sprechen, müssen
«Die Frage ist, wie
wir uns natürlich fragen, ob sie in zwanzig Jahren noch
Institutionen ihre Funkgebraucht werden. Ich bin aber überzeugt, dass wir trotz
tion als kollektive
aller Veränderungen Räume des Kollektiven benötigen.
Orientierungspunkte
Und dazu gehören grosse Institutionen. Die Frage ist eher,
erweitern und ihr Potenwie diese ihre Funktion als kollektive Orientierungspunkzial zusätzlichen
Zielgruppen nutzbar
te erweitern und ihr Potenzial zusätzlichen Zielgruppen
machen können.»
nutzbar machen können. Der Migrationsbevölkerung zum
Beispiel. Oder eben jungen Menschen jenseits der schulischen Kulturvermittlung.
Koch: Ich gehe mit diesen Institutionen eher eigennützig um: nehme mir
mal da etwas oder gehe mal dort hin. Ich richte mich im Kulturbetrieb generell eher nach meinen künstlerischen Bedürfnissen, suche mir die Wirkungsfelder immer wieder neu aus. Ich arbeite mit unterschiedlichen
Kollektiven an verschiedenen Orten, institutionellen und nicht institutionellen. Es gibt ja durchaus etablierte Institutionen,
die sehr durchlässig funktionieren und junges Publikum
«Es gibt durchaus
anziehen. Die Kaserne Basel ist ein Beispiel dafür. Offene
etablierte Institutionen,
Räume sind da mitgedacht und Bewegung und Dynamik
die sehr durchlässig
feste Bestandteile.
funktionieren und junges
Publikum anziehen.»
Schwegler: Mir gefällt diese Taktik des Eigennutzes, die
sich institutioneller Funktionen bedient, falls diese in Bezug auf Inhalte und
Projekte Sinn machen. Ich kenne das aus meinem Konstrukt aus Teilzeitarbeit am HeK (Haus der elektronischen Künste Basel), aus eigenen Projekten und Veranstaltungen sowie aus meinem Engagement für das Magazin ‹zweikommasieben›. Die Übergänge zwischen Institution und ‹Off›
sind fliessend, die einzelnen Bereiche und Logiken lassen sich verschal-
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ten, nichts schliesst einander grundsätzlich aus. Das sollte man auch in
grossen Institutionen erfahren, und ihre Strukturen und Prozesse sollten
sich am Nutzen für Kunst- und Kulturschaffende und an den Inhalten orientieren – und nicht umgekehrt. Zusätzliche Fragen stellen sich mit dem
technologischen Wandel. Im Zuge der Digitalisierung entstehen – gerade
was das Bewahren und Archivieren kultureller Artefakte angeht – grosse Herausforderungen in einem der klassischen Verantwortungsbereiche kultureller
Institutionen. Da sind innovative Lösungen gefragt, die meines Erachtens die
etablierten und grossen Einrichtungen anzugehen haben.
Fungieren die etablierten Institutionen insofern auch als Leuchttürme,
an denen sich die kleineren orientieren können?
Koch: Sie geben schon gewisse Marschrichtungen vor, etwa bei den Herausforderungen, die Marc Schwegler skizziert hat.
Chassot: Aber sind sie auch Trendsetter?
Schwegler: Trendsetting beschränkt sich für mich zu sehr darauf, dem Lauf der
Zeit zu folgen und Entwicklungen frühzeitig zu antizipieren, ohne dazu eine
kritische Haltung einzunehmen. Institutionen sollten der Gegenwart nicht
nur einen hohen Wert zukommen lassen, sondern auch
versuchen, sie sich anders vorzustellen. Viele scheinen
«Institutionen sollten
aufgrund ihrer Schwerfälligkeit aber nur schon an der
der Gegenwart nicht nur
Dynamik heutiger Kulturproduktion zu scheitern.
einen hohen Wert zukommen lassen, sondern
auch versuchen, sie
Koch: Trendsetter sind sie in diesem Sinne tatsächlich
keine. Nicht zuletzt, weil junge Menschen tatsächlich
sich anders vorzustellen.»
immer schnellere Lebens- und Produktionsrhythmen
haben und somit am Takt dieser Institutionen vorbeileben. Wenn arrivierte
Museen oder Theater Räume des Kollektiven sein möchten, müssen sie zeigen,
dass sie auf die unterschiedlichen Entwicklungen schnell reagieren und sich
mit ihnen auseinandersetzen können.
Bischof: Wir haben in diesem Gespräch mehrfach festgestellt, dass Kultur
gleichzeitig langsam und schnell ist. Die schönste und zugleich schwierigste
Aufgabe in der Kulturpolitik ist es, gegenwärtig zu sein. Also den Unterschied
zwischen sich schnell ändernden Trends, echten kulturellen Veränderungen und der lebendigen Vergangenheit oder Tradition zu machen. Dabei
zu erkennen, wo Umschlagmomente stattfinden, wo Widerstände generiert
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«Die schönste und zugleich
schwierigste Aufgabe in
der Kulturpolitik ist es,
gegenwärtig zu sein. Also den
Unterschied zwischen sich
schnell ändernden Trends,
echten kulturellen Veränderungen und der lebendigen
Vergangenheit oder Tradition
zu machen.»
werden, wo Bestehendes gesichert werden muss, wo
gar nichts gemacht werden soll: das ist unsere tägliche
Aufgabe. Wenn uns diese Differenzierungen im kulturpolitischen Dialog gelingen, schaffen wir produktive
Rahmenbedingungen für den offenen Austausch zwischen Gewesenem und Künftigem, unabhängig von
Generationenfragen, aber im Interesse grösstmöglicher kreativer Vielfalt und Offenheit.
Also geht es eher um voneinander abweichende
Lebenskonzepte als um Altersfragen? Gerade junge
Kulturschaffende wie Sie arbeiten heute
gleichzeitig an unterschiedlichen Projekten in
ebenso mannigfachen Zusammensetzungen.
Müssen grosse Institutionen auch darauf reagieren?
Schwegler: Vielleicht – aber vielleicht brauchen wir auch neue Institutionen,
die dem Prekären und Unsicheren unserer Gegenwart entsprechen. Damit
meine ich, dass eben nicht institutionelle Identitätspolitik betrieben wird, um
innerhalb kürzester Zeit enge und gefestigte Strukturen, Prozesse und Inhalte
zu generieren, die an den Produktionsdynamiken vorbeizielen, sondern dass
Unbestimmtheitsspielräume bestehen bleiben. Zudem sollte man vorsichtig
sein: Die Arbeitsweise heutiger Kulturschaffender zu deren Lebenskonzept zu
erklären und es euphemistisch als neue Arbeitsmoral
«Die Arbeitsweise heutiger
zu beschreiben, wie das so oft geschieht, finde ich
Kulturschaffender eupheproblematisch. Denn bei aller Dynamik ist es nicht nur
mistisch als neue Arbeitsmoral
positiv, dass Leute zwangsläufig nur projektbezogen
zu beschreiben, wie das so
in unterschiedlichen Kontexten arbeiten; gerade in
oft geschieht, finde ich probBezug auf die Bezahlung oder die Produktionsbedinlematisch.»
gungen.
Bischof: Wie Sie, Herr Schwegler, habe auch ich zunehmend Mühe mit zu klaren
Identitätsbehauptungen bei Institutionen. Es geht um gelebte und erlebbare
Diversität, die wir als mögliche Abbilder oder Entwürfe einer Gesellschaft fördern wollen. Eine weiterführende Reaktion der Kultur auf komplexe politische
und ökonomische Gegebenheiten gelingt nur mit einer grossen Palette von Ausdrucksformen, die eben unterschiedlichen Lebens- und Produktionskonzepten
entsprechen. Die Deutungs- und Wertehierarchien sind heute ja weitgehend
aufgelöst, also müssen wir verschiedene Ansätze ausprobieren. Diese Vielfalt
noch stärker auf Strukturen und Institutionen zu übertragen, muss möglich sein.
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Chassot: Auf jeden Fall. Je gesicherter eine Institution ist, desto grösser muss ihr Engagement für Deutungsoffenheit sein. Denn gerade sie hat die Gewissheit, dass sie auch in fünf Jahren noch existiert, und
steht somit geradezu in der Pflicht, Impulse aufzunehmen und darauf zu reagieren. Der Anspruch
muss sein, ein Forum für die Gesellschaft zu sein
und die Kompetenz zu haben, mit verschiedenen
Publika umgehen zu können. Es gibt gute Beispiele,
die aufzeigen, wie das geht. Auf Institutionen, die
einrosten, setze ich jedenfalls längerfristig nicht.
«Je gesicherter eine Institution
ist, desto grösser muss ihr
Engagement für Deutungsoffenheit sein. Denn gerade
sie hat die Gewissheit,
dass sie auch in fünf Jahren
noch existiert.»
Bischof: Der Anspruch der Öffnung von Institutionen, etwa für ein breiteres
Publikum, und die damit verbundene Entwicklung neuer Formate und Inhalte
evoziert oftmals auch eine Diskussion über Qualität. Es besteht die Befürchtung, dass die Institutionen diese nicht mehr gewährleisten können, sobald sie
weitere Publikumskreise ansprechen sollen. Das ist natürlich eine sehr ängstliche Sicht und hat wohl eher mit der Sorge um den Verlust von Deutungshoheit
zu tun als mit überzeugenden inhaltlichen Argumen«Mehr Humor im Umgang
ten: Das genussvolle Spielen mit der Vermittlung der
mit unserem kulturellen Erbe
Qualitäten bedeutet ja nicht, dass man nicht weiterhin
wäre eine Möglichkeit, mehr
höchste Ansprüche an sie haben kann und soll. Wir
Menschen mit den darin gewollen immer möglichst gute Qualität! Mehr Humor
und Selbstironie im Umgang mit unserem kulturellen
speicherten grundlegenden
und wichtigen Fragen zu konErbe und mit entsprechenden Vermittlungsformaten
könnten für Entspannung sorgen und wären vielleicht
frontieren.»
eine Möglichkeit, mehr Menschen mit den darin gespeicherten grundlegenden und wichtigen Fragen zu konfrontieren. Denn von
unserem riesigen kulturellen Erbe kriegt die Mehrheit der Menschen bei uns
immer noch nichts mit. Eine Forderung, die wir daher vermehrt stellen müssen
und dürfen, ist die Teilhabe breiter Bevölkerungsschichten an den wertvollen
kulturellen Gütern und den Institutionen.
Neben den Institutionen muss auch die Kulturpolitik für solche
Herausforderungen bereit sein. Werden entsprechende Impulse wohlwollend
aufgenommen?
Chassot: Ich war erstaunt, wie gut die Politik zum Beispiel unsere neue Kulturbotschaft für 2016 bis 2020 aufgenommen hat – auch wenn wir jetzt wieder
ums Geld diskutieren. Im Gegensatz zur ersten Kulturbotschaft für die Förder-
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periode 2012 bis 2015 verfolgt die neue im Kern näm«In der Ausarbeitung der
lich einen anderen Ansatz. Damals überwogen die
aktuellen Kulturbotschaft
widmen wir uns zuerst
institutionelle Sicht und Fragen der Zuständigkeiten
des Bundesamts für Kultur, der Pro Helvetia und des
den gesellschaftlichen MegaNationalmuseums. Diesmal widmen wir uns zuerst
trends wie zum Beispiel
den gesellschaftlichen Megatrends wie der Digitalisieder Digitalisierung oder der
Urbanisierung.»
rung oder der Urbanisierung sowie der Frage, was der
Beitrag der Kultur zum Verständnis, zur Bewältigung
und zur positiven Nutzung dieser Entwicklungen und zur Bereicherung des
Diskurses darüber sein könnte. Erst danach soll die neue Botschaft aufzeigen,
wer diese Aufgaben mit welchen Mitteln angehen soll. Ich glaube, diese neue
Sichtweise ist angekommen. Nach sehr viel Überzeugungsarbeit natürlich, die
auch Bundesrat Alain Berset leisten musste.
Bischof: Wir haben in Basel ähnlich gute Erfahrungen gemacht mit dem Versuch, im Kulturleitbild zu beschreiben, wohin sich Basel kulturpolitisch
bewegen soll. Wir haben die Herausforderungen benannt und gleichzeitig
gesagt, dass der Weg offen ist, da viele Unbekannte im Spiel sind. Wir brauchen die Ehrlichkeit zu gestehen, dass wir auf gewisse wichtige kulturpolitische Fragen noch keine Antwort kennen, uns diesen Fragen aber im Dialog stellen. Wir haben beispielsweise noch wenig Ahnung vom Umgang
mit Inter- oder Transkulturalität. Von der Frage also, wie sich die verschiedenen Kulturen, die heute in jeder Gesellschaft leben, häufig eher nebenals miteinander, besser begegnen können – und was dabei in kultureller Hinsicht entsteht. Dennoch wollen wir das Thema kulturpolitisch aufgreifen. Es
geht dabei auch darum, dass die Kulturförderung selbst in relativ starren Strukturen verhaftet ist und dadurch erstmals Unsicherheiten entstehen, wenn neue
Fragen aufgeworfen werden. Umso mehr noch, wenn neue Akteure auftauchen,
die unsere Förderkriterien gar nicht kennen. Da institutionalisierte Abläufe
und Herangehensweisen in der Kulturverwaltung wie in den Kulturinstitutionen oft einer aktuellen gesellschaftlichen Praxis hinterherhinken, ist es entscheidend, die Behandlung der
«Wir brauchen die Ehrlichkeit
zu gestehen, dass wir auf
neuen Themen zu forcieren, die Diskussionen darüber
aktiv zu führen und nach konkreten Umsetzungsmöggewisse wichtige kulturpolilichkeiten zu suchen. Das legitimiert schliesslich auch
tische Fragen noch keine
unser kulturpolitisches Engagement weit über den
Antwort kennen, uns diesen
Fragen aber im Dialog stellen.»
Entstehungsprozess des Kulturleitbilds hinaus.
Chassot: Diskussionen müssen nur schon weitergehen, weil wir in vielen Bereichen heute noch gar nicht wissen können, was die Lösungen auf drängende
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Fragen sind. Ich nenne das Beispiel der Unterstützung von Verlagen bei der
Digitalisierung ihrer Angebote. Unsere Kulturbotschaft muss den kulturpolitischen Weg für die nächsten fünf Jahre vorzeichnen. Aber gerade bei den technischen Entwicklungen wie in diesem Fall können wir nicht wissen, was bis dann
passiert. Wir müssen den Weg aber gehen und auch den Irrtum als Möglichkeit zulassen. Vielleicht ist in vier, fünf Jahren alles anders. Man kann sich
täuschen.
Was erwarten denn junge Kulturschaffende von dieser Kulturpolitik?
Koch: Ich erwarte von ihr genau diese Offenheit für jegliche Diskussionsformen darüber, was Kultur sein kann – und nicht nur, was sie sein muss. Eine
Debatte, in der auch Unsicherheit Platz hat und der gegenseitige Austausch
im Vordergrund steht. Ich wünsche mir gegenseitige Neugierde, die nicht von
vordefinierten Absichten oder Abhängigkeiten gelenkt ist. Ausserdem finde ich
es wichtig, dass Begriffe von künstlerischer Autorschaft immer wieder neu verhandelt werden, und kollektives Arbeiten in unterschiedlichen Formaten möglich ist und unterstützt wird. Alles in allem das, was ja heute – zumindest in der
Schweiz und in Basel – auch immer mehr der Fall ist. Und für mich persönlich
ist es im Moment wichtig, meine Tätigkeit als Beruf zu
etablieren: Wie kann ich gute Arbeiten produzieren und
«Ich erwarte von der Kulturgleichzeitig meine Existenz damit sichern? Wie behalte
politik Offenheit für jegliche
Diskussionsformen darüber, ich zwischen all den Angeboten, Wettbewerben, finanziwas Kultur sein kann – und
ellen Abhängigkeiten und hohen Produktionsrhythmen
nicht nur, was sie sein muss.» meine künstlerische Eigenständigkeit?
Schwegler: Wir haben bisher viel über Institutionen und Formen der Einflussnahme in der Kultur debattiert. Ich möchte gerne noch auf den Begriff des
Freiraums zu sprechen kommen. Denn bei allem Populismus in der gegenwärtigen Debatte darüber ist diese für mich dennoch ein Ausdruck eines wichtigen
Bedürfnisses. Meiner Ansicht nach für den Wunsch, mehr Dinge zuzulassen,
nicht zu überregulieren und Räume frei zu halten – um so auch subversiveren
Strömungen Platz zu lassen.
Bischof: Kann man denn subversive Strömungen überhaupt fördern?
Schwegler: Bezogen auf das Thema Freiraum zumindest nicht mehr allein mit
Kulturpolitik. Hier sind andere Felder mittlerweile wohl mindestens genauso
gefragt, beispielsweise die Stadtentwicklung. Aber es gibt wohl auch Bereiche,
die im Bewusstsein der Kulturfördergremien einfach noch nicht angekommen
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sind. Ein konkretes Beispiel: In die Kulturförderpreis-Jury, der ich angehörte, habe ich Projekte an der Schnittstelle von Kunst, Musik und Klubkultur
als Preisträger vorgeschlagen. Das waren Leute, die zwischen alle gängigen
Spartenbegriffe fielen und abseits von tradierten Vorstellungen von Musik
operierten – und die entsprechend im Gremium niemand kannte.
Koch: Diese Erfahrung kenne ich aus meiner eigenen Arbeit. Etwa im Rahmen
von Performanceprojekten, die ich mit Sarina Scheidegger realisiere und die wir
nur in Textform dokumentieren. Wir wissen oft nicht, welche Jury kompetent
und adäquat ist, um unsere Fördereingaben zu beurteilen. Eine Kunstjury, eine
Literaturjury, oder doch eine Theaterjury? Klar, aus meiner eigenen Jurytätigkeit für das Magazin ‹Lasso› oder die Jugendstiftung ‹kulturkick› weiss ich, dass
neben Expertenwissen vor allem subjektive Merkmale darüber mitentscheiden,
was gefördert wird und was nicht. Und ich bin mir auch bewusst, dass es Spartenförderung braucht. Aber das Zwischen- oder Abseits-der-Sparten muss genauso Berücksichtigung finden und ich verstehe und unterstütze das Anliegen
von Marc Schwegler sehr. Ich hoffe, dass in nächster Zeit diesbezüglich noch
mehr in Bewegung kommt.
Chassot: Ich teile die Sorgen in Bezug auf das Thema der Überregulierung,
muss aber klarstellen, dass wir als öffentliche Förderer auch von Gesetzes
wegen immer mehr mit durchaus berechtigten Forderungen nach Chancengleichheit, Transparenz, Gleichstellung oder Vergleichbarem konfrontiert
sind. Das bringt allein schon mehr Reglementierung und Einschränkung bei
der Beurteilung mit sich. Deshalb betone ich auch immer wieder, wie wichtig
private Förderer wie Stiftungen und Mäzene sind. Sie
können unabhängiger und in einem gewissen Sinne
«Private Förderer wie
auch subversiver vorgehen. Ein anderes Beispiel, das ich
Stiftungen und Mäzene könbei Ihnen in Basel aufmerksam verfolge, ist das Crowdnen unabhängiger und in
einem gewissen Sinne auch
funding.1 Eine spannende Form der Förderung, der wir
subversiver vorgehen.»
mit unseren Ansätzen natürlich hinterherhinken.
Bischof: Wir freuen uns über den Erfolg dieser Plattform. 72 Prozent aller bisher
eingegebenen Projekte haben zusammen bereits über eine Millionen Franken
an Fördergeldern umgesetzt. Über hundert spannende Kulturengagements
also, die wir selbst mit keinem Franken unterstützt haben, denen wir aber eine
Plattform zur Selbstfinanzierung und -bewerbung bieten. In der Abteilung
Kultur haben wir eine Mitarbeiterin, die als Coach die Kulturschaffenden
vor Projekteingaben berät. Gleichzeitig übernimmt sie auch eine Scoutfunktion: Wir erhalten dadurch wertvolle Erkenntnisse darüber, was bei jüngeren
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Frau Chassot spielt auf die von der Abteilung Kultur unterstützte
Crowdfunding-Plattform wemakeit.ch/basel an.
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Kulturschaffenden angesagt ist, welche Entwicklungen sich daraus ableiten lassen, und ob und in welcher
Form dies Einfluss auf unsere eigenen Förderkanäle
haben könnte.
Koch: Das ist die einzige indirekte Form der Förderung
in Ihrer Abteilung?
«Man kann davon ausgehen, dass sich die Förderwege in Zukunft ganz
grundsätzlich stärker
diversifizieren werden.»
Bischof: Genau, aber wenn man die Diskussionen und Entwicklungen wie
beim Crowdfunding verfolgt, kann man davon ausgehen, dass sich die Förderwege in Zukunft noch stärker zwischen staatlicher Förderung, privater
Förderung von Stiftungen und Mäzenen sowie verschiedenen Formen des
Crowdengagements diversifizieren werden.
Chassot: Also auch eine Art Demokratisierungsprozess, dem wir seit jeher
verpflichtet sind. In den klassischen Förderstrukturen mit Jurys müssen wir
ganz genau hinschauen, wer entscheidet. Aber wir können Jurys noch so breit
abstützen und besetzen, es wird immer Leute geben, die zurückmelden, es
seien schliesslich sowieso immer dieselben Personen, die entscheiden; mitunter sogar Professoren, bei denen man in die Ausbildung gegangen ist. Dem
muss man sich stellen. Wichtig ist, dass Experten entscheiden und nicht ich,
Frau Chassot oder das Bundesamt für Kultur. Eine Alternative dazu wäre ein
Intendantenmodell. Jemand entscheidet allein. Wäre das besser?
«Es braucht den Mut, sich
Bischof: Ich persönlich hege Sympathie für offene
Subjektivität bei Förderentscheidungen, natürlich auf
dem ‹Mainstream› entfachlicher und sachlicher Basis. Ich glaube, dass augegenzustemmen, potenziell
unpopuläre und riskante
ssergewöhnliche und eigenständig reflektierte Projekte sowieso gefördert werden, unabhängig davon, wer
Entscheidungen zu treffen.»
darüber entscheidet. Denn es gibt Projekte, die sind so
entschieden und stark formuliert, dass sie zwangsläufig einem gewissen Qualitätskonsens entsprechen. Bei diesen Projekten ist man als Förderer überzeugt,
dass ein grösseres Interesse dafür und eine inhaltliche Notwendigkeit bestehen.
Daneben braucht es aber den Mut, sich diesem ‹Mainstream› entgegenzustemmen, potenziell unpopuläre und riskante Entscheidungen zu treffen. Für mich
als Jurymitglied war Folgendes immer eine klärende Frage: Was will ich aus
rein subjektivem Interesse sehen und was nicht? Das war oft Abseitiges, was
wir heute mehr denn je verteidigen müssen. Es wird heute ja so viel produziert,
das oberflächlich bleibt, aber sehr professionell umgesetzt ist. Man muss die
Kulturschaffenden unbedingt zu Überraschendem, Unbequemem ermutigen.
Eigentlich gibt es für den Lerneffekt von Kulturförderern nichts Besseres als
vermeintliche Juryfehlentscheidungen.
K U LT U R P O L I T I S C H E E N T W I C K L U N G E N
21
Schwegler: Ich stelle fest, dass gerade Leute, die neue Formen voranbringen,
damit an den Förderstrukturen vorbeioperieren. Ähnlich, wie das Ariane Koch
schon für ihre Arbeiten beschrieben hat. Teilweise scheint mir, dass neue
Formen von ästhetischer Praxis noch überhaupt nicht auf dem Schirm der
Kulturförderung sind. So wird zum Beispiel immer noch mit einem Musik- oder
Popbegriff hantiert, der für heutige Formen – gerade in der elektronischen Musik – nicht mehr taugt. Man denkt immer noch sehr an klassisch ausgebildete
Musiker oder an Popformationen und Bands. Das entspricht aber in vielen
Fällen nicht mehr der Praxis von Komposition und Produktion. Das hängt
vielleicht auch mit einem Legitimationszwang zusammen, der Kriterien und
Entscheide transparent machen will – dabei aber auf relativ starre Raster zurückgreift und so jede Menge blinder Flecken entstehen lässt.
Also würde zusätzliche Entscheidungstransparenz nicht unbedingt
mehr Vielfalt ermöglichen?
Chassot: Nein. Transparenz ist nicht das Problem und darf es auch nicht sein.
Aber klar, damit reduzieren wir den Spielraum für Subjektivität und Überraschung. Wir müssen aber nur schon aus politischen Gründen argumentieren
können, wie Entscheidungen zustande kommen. Dass dies zu Auflagen und zu
einer Regulierungsdichte führt, die gerade junge Kulturschaffende abschreckt,
beobachte ich – etwa bei Kunst-am-Bau-Projekten – ebenfalls.
Bischof: Transparenz ist politisch wichtig, künstlerisch aber völlig bedeutungslos. Das ist ein Dilemma, dessen wir uns in der öffentlichen Kulturförderung völlig bewusst sind. Transparenz und Ge«Transparenz ist politisch
rechtigkeit sind gesellschaftspolitisch sehr wichtige
Aspekte, aber sie haben in einem subjektiven Feld
wichtig, künstlerisch aber
wie dem kulturellen nur beschränkte Wirkung und
völlig bedeutungslos.
Vielleicht sollte man die
Bedeutung. Vielleicht sollte man die Wege künftig inWege künftig neu denken. »
sofern neu denken, dass man die Subjektivität stärker
fördert. Etwa Kredite vergeben, die an wenige Auflagen gebunden sind, aber die Entscheidungsverantwortung fördern. Ich
improvisiere: Ariane Koch oder Marc Schwegler, wir geben Ihnen 400 000
Franken, und Sie realisieren damit eine bestimmte Anzahl Projekte, die Sie
richtig und wichtig finden. Sie können dabei das Geld auch an andere Kulturschaffende weitergeben, wir fördern Sie, damit Sie fördern können. Nach
zwei Jahren legen Sie uns Rechenschaft darüber ab, und wir diskutieren Erfolg, Sinn und Zweck dieser Förderung. So könnten vielleicht auf beiden
Seiten eine andere Art von Transparenz und mehr Partizipation entstehen.
22
J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
ZU DEN PERSONEN
Isabelle Chassot
(* 1965) ist ehemalige Freiburger Staatsrätin und seit 2013 Direktorin des Bundesamts für Kultur (BAK).
Das BAK ist zuständig für die Kulturpolitik des Bundes und verantwortet die Ausarbeitung der
Kulturbotschaft 2016–2020.
www.bak.admin.ch
Philippe Bischof
(* 1967) leitet seit 2011 die Abteilung Kultur des Kantons Basel-Stadt. Die Abteilung Kultur ist für
die kantonale Kulturförderung und die Umsetzung des Kulturleitbilds Basel-Stadt (2012–2017)
verantwortlich.
www.kultur.bs.ch
Ariane Koch
(* 1988) schreibt und konzipiert Theaterstücke und Performances und realisiert weitere künstlerische
Projekte in verschiedenen Kollaborationen. Sie ist Mitbegründerin und -herausgeberin der Kunstund Literaturzeitschrift ‹Lasso›.
www.arianekoch.ch
www.lassomagazin.ch
Marc Schwegler
(* 1984) verantwortet das Musikprogramm am HeK (Haus der elektronischen Künste Basel).
Er studiert zudem Medienwissenschaften und Kulturanthropologie an der Universität Basel und ist
Teil des Magazins ‹zweikommasieben›, das die zeitgenössische Klubkultur dokumentiert.
www.hek.ch
www.zweikommasieben.ch
K U LT U R P O L I T I S C H E E N T W I C K L U N G E N
23
Schwerpunkte und Akzente 2014
Meilensteine aktueller Projekte der Abteilung Kultur
ENTWICKLUNG KASERNENAREAL
AUGUST 2014
Entwicklung Nutzungsmodell und
Ausarbeitung Bauprojekt
E VA L U AT I O N S S Y S T E M A B T E I L U N G K U LT U R
AB 2014
Einführung (1. Jahr Pilotphase)
I M P U L S P R O J E K T E : N E U E K U LT U R V E R M I T T L U N G S - U N D O U T R E A C H P R O J E K T E
AB JANUAR 2014
Umsetzung
K U LT U R L E I T B I L D ( 2 0 1 2 – 2 0 1 7 )
JUNI 2014
Publikation zweiter Jahresbericht
der Abteilung Kultur
KUNSTMUSEUM (KMB) – ERWEITERUNGSBAU
2013–2016
Realisierung
KUNSTMUSEUM (KMB) – UMBAU UND SANIERUNG
JUNI 2014
Entwicklung neues
Betriebskonzept
M U S E U M S S T R AT E G I E
N E U B A U N AT U R H I S T O R I S C H E S M U S E U M
JULI 2014 BIS JUNI 2015
Wettbewerb
N E U B A U S TA AT S A R C H I V
JULI 2014 BIS JUNI 2015
Wettbewerb
ORCHESTERF ÖRDERKONZEPT
FEBRUAR 2014
Auftrag externe Analyse an
METRUM Managementberatung
GmbH, München
S A N I E R U N G S TA D T C A S I N O
AB JUNI 2014
Begleitung der Projektplanung
und Vertragsverhandlungen mit
Casino-Gesellschaft
V E R O R D N U N G J U G E N D K U LT U R PA U S C H A L E
AB JANUAR 2014
Umsetzung
24
J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
2015
2016
AB AUGUST 2014
2016
Inhaltliche Begleitung des Bauprojekts
Bauprojekt und Ratschlag Baukredit
JUNI 2015
Publikation dritter Jahresbericht
der Abteilung Kultur
FEBRUAR 2015
Vorbereitung der
sanierungsbedingten
Schliessung
OKTOBER 2015
APRIL 2016
Betriebskosten:
Privater Anteil durch
Stiftung gesichert
Eröffnung
AB FEBRUAR 2015–APRIL 2016 SANIERUNGSBEDINGTE SCHLIESSUNG
AB MÄRZ 2015
Externes Ausstellungsprogramm
HERBST 2015
Bericht an Regierung:
Museumsstrategie
BIS ENDE 2016
2021
Vorprojekt und Ratschlag
Geplante
Eröffnung
BIS ENDE 2016
2020
Vorprojekt und Ratschlag
FEBRUAR 2015
Geplante
Eröffnung
AB JANUAR 2016
Bericht an Regierung
Umsetzung
JUNI 2015
Ratschlag an Regierung
AB JUNI 2015
Vorbereitung Verordnung
SCHWERPUNKTE UND AKZENTE 2014
25
Impressum
H E R A U S G E B E R I N U N D I N F O R M AT I O N
Abteilung Kultur, Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt
Marktplatz 30a
CH-4001 Basel
Tel +41 (0)61 267 84 06
[email protected]
www.kultur.bs.ch
L E I T U N G A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T
Philippe Bischof
REDAKTION
Sonja Bruder, Abteilung Kultur Basel-Stadt
Rhea Kyvelos, Abteilung Kultur Basel-Stadt
Redaktionsschluss: April 2015
M O D E R AT I O N U N D T E X T H E F T 0 1
Philipp Grünenfelder, Umlaut, Büro für Kommunikation, Basel
R E D A K T I O N E L L E B E A R B E I T U N G S TAT E M E N T S H E F T 0 2
Sandra Hughes, Abteilung Kultur Basel-Stadt
FOTOGRAFIE
Heft 01 und Heft 03 (Mitarbeitende Abteilung Kultur): Børje Müller, Basel
Heft 02: Gregor Brändli, Basel
L E K T O R A T, K O R R E K T O R A T
Manuela Seiler, Basel
Rhea Kyvelos, Abteilung Kultur Basel-Stadt
KONZEPT
Abteilung Kultur Basel-Stadt
G E S TA LT U N G , S AT Z U N D L I T H O G R A F I E
Andreas Hidber, accent graphe, Basel
DRUCK
Schwabe AG, Basel/Muttenz
AUFLAGE
900 Exemplare
26
J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
BILDNACHWEIS
Alle Bilder Heft 01: Børje Müller, Basel
Kultur 2014:
Blicke hinter die Kulissen
«Wir wollten den Jugendlichen eine
Stimme geben.»
Porträts
«Bei meiner Arbeit steht immer
der Mensch im Zentrum.»
Porträts
«Wir wollen Räume zum Denken
und neue Räume für das Erleben öffnen.»
Porträts
«Kulturschaffen lebt von der
Veränderung, von der Bereitschaft
für Unerwartetes.»
Porträts
2014
Kulturpolitische
Entwicklungen
Heft
01
Kultur 2014:
Heft
Blicke hinter die Kulissen 02
Themen und Tätigkeiten
Heft
03
Facts and
Figures
Heft
04
2
J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
Kultur 2014:
Blicke hinter die
Kulissen
In zwölf Porträts erzählen Beteiligte unterschiedlicher
Projekte und Mitarbeitende verschiedener Institutionen von ihrer Arbeit, ihren Anliegen und Zielen, von
bleibenden Erinnerungen aus ihren Projekten 2014.
Ein Blick in die Denk- und Werkstätten von Kulturschaffenden zeigt Facetten ihres Engagements auf. Die
Vielfalt, Bandbreite und Qualität des kulturellen
Schaffens und der geförderten Kultur in Basel soll auf
diese Art sichtbar werden.
Die vorgestellten Projekte und Institutionen1 aus den
verschiedenen Sparten wurden hauptsächlich 2014
von der Abteilung Kultur respektive dem Kanton BaselStadt mit unterschiedlichen Beiträgen aus Mitteln der
Projektförderung oder mittels Staatsbeiträgen unterstützt.
1
Die Auswahl der vorgestellten Projekte und Institutionen ist exemplarisch zu verstehen.
Die Interviews wurden im Februar und März 2015 geführt.
K U LT U R 2 0 1 4 : B L I C K E H I N T E R D I E K U L I S S E N
3
«Als Regisseur liebe ich
meine Protagonisten»
Bei meiner Arbeit steht immer der Mensch im Zentrum. Mich interessieren
Menschen, die eigenwillig und obsessiv einer Leidenschaft nachgehen.
Die Arbeit am Dokumentarfilm ‹Thomas Hirschhorn – Gramsci Monument›
dauerte drei Jahre. Schön war die Zusammenarbeit mit der Filmcrew in der
Sozialbausiedlung Forest Houses in der Bronx. Dort leben 3380 Menschen
in 15 Hochhäuserblocks. Neunzig Prozent sind Afroamerikaner und Latinos
und haben wenig Aussicht auf einen Job. Beim letzten Dreh befand sich ein
Protagonist, den ich sehr gut mochte, bereits wieder in Untersuchungshaft.
Wenn man das so nah mitbekommt, geht das unter die Haut.
Schlaflose Nächte bereitete mir die Arbeit im Schneideraum. Zusammen mit
der Cutterin musste ich aus 150 Stunden Filmmaterial die richtige Auswahl für
die Kinofassung treffen. Als Regisseur liebe ich meine Protagonisten. Deshalb
bin ich mit den Filmaufnahmen immer auch emotional befangen. Um die
Entwicklung der Geschichte für das Publikum plausibel zu machen, muss man
sich auch von einigen Lieblingsszenen trennen.
Für die Realisierung eines Films braucht es in erster Linie eine Vision, von der
ich als Regisseur zu hundert Prozent überzeugt sein muss. Und einen Produzenten, der zu hundert Prozent hinter der Idee steht. Zurzeit recherchiere ich
zu einem neuen Thema, das ich schon länger mit mir herumtrage. Als nächstes
geht es um die Finanzierung, bis Ende 2015 ist Arbeit am Projektbeschrieb
angesagt. Das circa hundert Seiten umfassende Filmprojektdossier bildet die
Grundlage zur Finanzierung eines Films.
Angelo A. Lüdin (* 1950), Regisseur
4
J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
KAngelo
U L T U R Lüdin
2 0 1 4 : und
B L I C Frank
K E H I NMatter
TER DIE KULISSEN
5
‹THOMAS HIRSCHHORN – GRAMSCI MONUMENT›,
D O K U M E N TA R F I L M V O N A N G E L O A . L Ü D I N ,
P R O D U Z I E R T V O N F R A N K M AT T E R U N D S O A P FA C T O R Y B A S E L
Im Jahr 2013 baut Hirschhorn in einer Sozialbausiedlung der Bronx ein Monument für den italienischen Philosophen und Kommunisten Antonio Gramsci.
Dabei arbeitet der streitbare Künstler mit den Quartierbewohnern zusammen,
deren Alltag von Armut, Arbeitslosigkeit und Kriminalität geprägt ist.
Konflikte und Missverständnisse sind vorprogrammiert, denn Hirschhorns
absolute Hingabe an die Kunst sieht sich mit der Perspektivenlosigkeit und
dem Fatalismus der Einheimischen konfrontiert. Das ‹Gramsci Monument›
wird einen Sommer lang zum Experimentierfeld, auf dem verschiedenste
Welten aufeinanderprallen. Nominiert für den Prix de Soleure 2015 an den Solothurner Filmtagen und für den Basler Filmpreis 2015.
www.soapfactory.ch/filme-th.html
Förderbeitrag Fachausschuss Audiovision und
Multimedia BS/BL 2012 und 2013:
2012: 13 000 Franken an die Projektentwicklung
2013: 50 000 Franken an die Produktion
Büro der Produktionsfirma soap factory GmbH
7
«Schauen, das kann man
natürlich überall»
Ideen habe ich überall, über alles um mich herum:
Menschen, Dinge, Bücher, Material, Geschichten, Gegensätze, Orte ...
Grossstädte finde ich extrem inspirierend: eine riesige Ansammlung von
Schauplätzen und Bildern. Fragmente und die Gleichzeitigkeit von allem. Die
Struktur der Hochhausfassade, ein Werbeplakat, ein gestreiftes Hemd, eine
endlose Treppe, das Licht, oben blau. Schauen, das kann man natürlich überall.
Ich arbeite unterwegs und im Atelier.
Mein Studio ist im Klybeck in einem Neubau im vierten Obergeschoss. Neun
auf neun Meter, weiss, hoch, mit zwei grossen Fenstern und Ausblick auf eine
Plattenbausiedlung. Eine Siebzigerjahre-Wohnmaschine mit wunderbaren
Sonnenuntergängen dahinter.
Was es zur Realisierung meiner Ideen braucht? Zeit und Geld.
Hagar Schmidhalter (* 1968), Künstlerin
8
J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
H A G A R S C H M I D H A LT E R
Geboren 1968 in Raron, lebt und
arbeitet in Basel. Sie studierte an der
Ecole Cantonale d'Arts du Valais,
Sierre (1996–1998) und an der Hochschule für Gestaltung und Kunst,
Bildende Kunst, Basel (1998–2001).
Seit 2001 Ausstellungen im In- und
Ausland und Atelieraufenthalte
in Edinburgh, London, New York, Paris.
www.hagarschmidhalter.ch
Werkbeitrag Kunstkredit
Basel-Stadt 2014: 15 000 Franken
K U LT U R 2 0 1 4 : B L I C K E H I N T E R D I E K U L I S S E N
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«Das ist natürlich keine
One-Man-Show»
Das archäologische Tagesgeschäft führt mich in der Regel auf verschiedene
Baustellen im Kantonsgebiet. Aktuell planen wir zudem, den ältesten noch
erhaltenen liturgischen Kern des Basler Münsters – die Vierungskrypta – mit
einer Informationsstelle zugänglich zu machen. Mit der 2014/2015 erfolgten
Bestandsaufnahme vor Ort schaffen wir dafür die Basis.
Die Arbeit in der Vierungskrypta ist etwas Besonderes. Diesen verborgenen
Ort so zu durchdringen, dass die baulichen Abläufe der Zeit von 800 bis 1857
nachvollziehbar werden, ist hoch spannend. Mit der Vierungskrypta haben
wir im Kern die Überreste einer karolingischen und einer grossen ottonischen Anlage vor uns. Beide werden überlagert von spätromanischen und
nacherdbebenzeitlichen Umgestaltungen, bis hin zur Zerstörung der Anlage im
19. Jahrhundert und dem Einbau von Heizungsanlagen.
Eine archäologische Informationsstelle zu erarbeiten, ist natürlich keine OneMan-Show. Die Untersuchungen am Objekt beschäftigen auch Techniker und
Zeichner, für Fragen zu Materialproben sind wir mit Universitäten und weiteren
Fachstellen verbunden. Nachforschungen in den Ausgrabungsdokumentationen setzen eine archivalische Sicherung der Bestände voraus, und die Erarbeitung eines griffigen Ausstellungskonzepts wird durch unsere Spezialistinnen
im Bereich Vermittlung bewerkstelligt.
Marco Bernasconi (* 1978), Archäologe, Projektleiter Ausgrabungen
K U LT U R 2 0 1 4 : B L I C K E H I N T E R D I E K U L I S S E N
13
A R C H Ä O L O G I S C H E B O D E N F O R S C H U N G B A S E L- S TA D T
Die Archäologische Bodenforschung ist eine Dienststelle der
Abteilung Kultur. Sie ist für die Erhaltung, Sicherung und
sachgerechte Dokumentation der archäologischen Fundstellen
zuständig. Sie versteht sich als Sachwalterin des im Boden
verborgenen archäologischen Erbes des Kantons.
www.archaeologie.bs.ch
Budget 2014: 4 268 631 Franken
15
«Wir möchten selbstständig
einen coolen Event
auf die Beine stellen»
Wir vom Organisationskomitee möchten selbstständig einen coolen Event im
Park auf die Beine stellen. Unsere Ideen werden ernst genommen, und wir können mit Begleitung der Mobilen Jugendarbeit eine niederschwellige Plattform
für junge Bands sowie Künstlerinnen und Künstler in Basel schaffen. Bei einem
ersten Treffen kam das Kernteam zusammen und sammelte Ideen, ohne diesen
Grenzen zu setzen. Es sind viele kreative Köpfe unter uns, die gemeinsam Ideen
spinnen und von Treffen zu Treffen immer mehr konkretisieren. Anstehende
Arbeiten werden unter den Anwesenden aufgeteilt und protokolliert. Neben der
Organisation des kulturellen Angebots war auch die kulinarische Verpflegung
der Besucherinnen und Besucher eine tolle Herausforderung. Der Tag ist lang
und die Arbeitseinsätze intensiv, aber der Spassfaktor überwiegt ganz klar.
Organisationskomitee ‹Horb’Air› 2014 und Bands:
York Annold (* 1994), Neele Marx (* 1994), Kim Egi (* 1994), Meriton Bega (* 1993),
Timon Strübi (* 1993), Milan Bertschinger (* 1994), Pablo Grendelmeier (* 1996),
Ernest Amponsah (* 1994), Lea Hall (* 1994), Solinda Morgill (* 1994),
The Ringdingbings, Scarves but no Shoes, Qwert Zuiop, How to paint a Wall,
TDC, Ambassada
16
J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
«Wir ermöglichen die
Teilhabe am gesellschaftlichen
Leben im Quartier»
Die Mobile Jugendarbeit ermöglicht den Jugendlichen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben im Quartier. Wir schaffen mit dem ‹Horb’Air› ein Lernfeld,
das die Mitwirkenden aktiv nutzen. Die Suche nach Sponsoren ist jedes Jahr
wieder eine Herausforderung und beansprucht viele zeitliche Ressourcen von
unserer Seite. Ansonsten organisieren die Jugendlichen alles selbst, von der
Planung im Organisationskomitee über die Bewerbung, den Aufbau und die
Durchführung des Anlasses bis hin zum Aufräumen und Auswerten für eine
allfällige Weiterführung im Folgejahr. Der Horburgpark wird an diesem Anlass
so richtig belebt, und die Anlage mit dem Hügel durch die Menschen und die
Inhalte wunderbar in Szene gesetzt.
Malika Abd’Rabbou (* 1984), Michel Eisele (* 1983),
Mobile Jugendarbeit Standort Kleinbasel
Horburgpark
O P E N - A I R ‹ H O R B ’A I R ›
Das Open-Air wird von Jugendlichen in Zusammenarbeit
mit der Mobilen Jugendarbeit Standort Kleinbasel
organisiert und durchgeführt. Das Open-Air leistet einen Beitrag
zur Jugendförderung und zur Belebung des Parks.
www.mjabasel.ch
www.horbair.ch
Förderbeitrag Jugendkulturpauschale 2014: 3000 Franken
Ein Teil des Organisationskomitees
Horb'Air 2014: Kim, Milan, Pablo, Ernest,
Malika
1Michel,
8
J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
K U LT U R 2 0 1 4 : B L I C K E H I N T E R D I E K U L I S S E N
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«Kulturschaffen lebt von der
Bereitschaft für Unerwartetes»
In Basel gibt es das Kulturbüro seit 2008. 2014 haben wir dies mit einem einwöchigen Open House gefeiert und unseren Laden neu bespielt. Befreundete
Tüftler aus der Kunstvermittlung haben während jeweils eines Tages neue
Nutzungen ausprobiert. Die meisten Ideen brauchen einfach etwas Raum,
um realisiert zu werden. Das Kleinbasel ist ein lebendiges Quartier mit der
Bereitschaft für Spontanes und wenigen Berührungsängsten. Kulturschaffen
lebt von der Veränderung, von der Bereitschaft für Unerwartetes.
In unserer offenen Werkstatt kann man Videoaufnahmen schneiden oder auf
andere Formate umkopieren, seine Dossiers binden oder Flyer gestalten. Ausserdem vermieten wir Video-, Foto- und Audio-Equipment zu fairen Preisen.
Wir sind offen für alle Fragen rund um die Kulturproduktion, bieten zum Beispiel Unterstützung bei der Suche nach einem geeigneten Transportmittel
oder Ausstellungsort. Wir wollen, dass die Kulturschaffenden ihre Produktion
und Promotion in die eigenen Hände nehmen, dass sie ihre Projekte in guter
Qualität realisieren und professionell präsentieren können.
Wir entwickeln unser Angebot an audiovisueller Technik für die Vermietung
und für unsere digitale Werkstatt zusammen mit unserem Team und unseren
Kunden laufend weiter. In der strategischen, längerfristigen Planung des Projekts werden wir durch den Vorstand des Vereins Kulturbüro Basel unterstützt.
Dieser besteht aus gestandenen Persönlichkeiten aus Politik, Kreativwirtschaft
sowie Kunst- und Kulturvermittlung.
Nach sechs intensiven Jahren ist bei der Infrastruktur ein Update fällig. Zudem
stossen wir personell und räumlich an unsere Grenzen. Hier finden wir bei der
Abteilung Kultur offene Ohren und partnerschaftliche Unterstützung. Dies hat
nicht nur mit Geld zu tun, sondern auch mit der Erarbeitung gemeinsamer
Visionen, um das Kulturschaffen in der Region zu fördern.
Angie Ruefer (* 1978), Florian Olloz (* 1972), Geschäftsleitung Kulturbüro Basel
K U LT U R 2 0 1 4 : B L I C K E H I N T E R D I E K U L I S S E N
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K U LT U R B Ü R O B A S E L
Das Kulturbüro bietet Kulturschaffenden unkomplizierte
Unterstützung durch erschwingliche Dienstleistungen beim
Gestalten und Drucken, dazu moderne Geräte im Bereich
Audio, Video und Foto zum Ausleihen.
www.kulturbuero.ch/bs
Staatsbeitrag Kanton Basel-Stadt 2014: 50 000 Franken
K U LT U R B Ü R O B A S E L
Das Kulturbüro bietet Kulturschaffenden unkomplizierte
Unterstützung
durch erschwingliche
Dienstleistungen beim Gestalten und Drucken,
Räumlichkeiten
des Kulturbüros
Basel
moderne1 Geräte im Bereich Audio, Video und Foto zum Ausleihen.
an derdazu
Florastrasse
www.kulturbuero.ch
Staatsbeitrag Kanton Basel-Stadt 2014: 50 000 Franken
«Nicht aufhören, Fragen zu stellen,
egal wie gross sie sind»
CapriConnection Produktionen zeichnet aus, dass wir uns mit Fragen beschäftigen, die uns sehr interessieren und die wir mit grosser Neugier bearbeiten.
Wir befassen uns oft mit wissenschaftlichen Themen, wir bewegen uns also
als Laien in Fachgebieten. In einer sorgfältigen Vorbereitungsphase bilden
wir uns fort, treffen Experten, präzisieren Fragestellungen und kreisen das
Thema ein. Erst dann gehen wir in den Probenprozess, wo wir unser Material
transformieren und einen Theaterabend daraus bauen.
Wir wollen Räume zum Denken und neue Räume für das Erleben öffnen. Oft
gelingt uns das durch die Verbindung von Text und Musik. Bei ‹Schweigen
im Walde› haben wir die Texte des Basler Zoologen Adolf Portmann mit der
Musik von Olivier Messiaen verbunden, der wie Portmann der Natur und den
Vögeln in besonderer Weise zugewandt war. Mit der Musik gelingt es uns, auch
in Bereiche vorzustossen, in denen wir eine Ahnung von etwas haben, ohne es
in Begriffe fassen zu können.
Die Schriften und Radiobeiträge Portmanns haben uns verführt, alles nicht
Menschliche um uns herum neu anzuschauen, mit Freude zu betrachten
und wertzuschätzen. Auf den ersten Blick haftet dem etwas Naives an. Doch
dann erkennt man, dass der Sinn für die Fülle des Lebens auch auf uns selbst
zurückstrahlt. Wir stehen der Natur nicht gegenüber. Wir sind Teil von ihr und
müssen uns in ihr immer wieder neu orientieren.
CapriConnection: Anna Sophie Mahler (* 1979),
Christiane Dankbar (* 1975), Susanne Abelein (* 1963)
24
J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
‹ S C H W E I G E N I M WA L D E › , M U S I K T H E AT E R P R O D U K T I O N V O N
CAPRICONNECTION, URAUFFÜHRUNG 2014 IN DER KASERNE BASEL
Die Produktion befasst sich mit dem Nachlass des Basler Zoologen
Adolf Portmann, dessen Radiosendungen der 1940er- und 1950er-Jahre sich
im Archiv des SRF Studios Basel befinden. CapriConnection wurde
2005 gegründet und besteht aus Anna-Sophie Mahler, Christiane Dankbar
und Susanne Abelein. CapriConnection arbeitet im Team und geht immer
wieder neue Kooperationen ein.
www.capriconnection.ch
Förderbeitrag Fachausschuss Tanz und Theater BS/BL 2013: 60 000 Franken
Lagerraum CapriConnection
mit Bühnenelementen von ‹Schweigen im Walde›,
‹Ars Moriendi›, ‹Urknall›
Simona Saggese und
Stephan Kurmann
THE BIRD’S EYE JAZZ CLUB BASEL
Gegründet 1994 von Stephan Kurmann, Bassist und künstlerischer Leiter.
Im Club gastieren Formationen, die aktuellen zeitgenössischen Jazz
spielen. Der Club pflegt Jazztraditionen und ist offen für neue Annäherungen
an andere Musikrichtungen. Nebst Gastspielen von internationalen
Musikern aller Generationen findet eine gute Einbindung der regionalen
und Schweizer Szene sowie des Nachwuchses statt. Dazu gehört auch die
Zusammenarbeit mit der FHNW Hochschule für Musik, Abteilung Jazz.
www.birdseye.ch
Staatsbeitrag Kanton Basel-Stadt 2014: 60 000 Franken
«Es gibt immer eine Sparte, die man
auch als Nichtjazzhörer toll findet»
Ein Club mit fünf Livekonzerten pro Woche bringt unterschiedliche Tätigkeiten
mit sich. Die Koordination zwischen Büro, Tontechnik und Abendpersonal
muss reibungslos ablaufen. Interne Kommunikation ist da sehr wichtig, da das
Personal sich wegen unterschiedlichen Arbeitszeiten fast nie sieht.
Ich bin auch Produktionsassistentin und betreue die Musiker bis zum Soundcheck. Mit Betreuung meine ich, dass das Büro hier die Anlaufstelle ist für
jegliche Fragen und Hilfestellungen seitens der Musiker bis an dem Tag des
Konzertes. Meist schon vor der Vertragserstellung habe ich den ersten Kontakt
zu dem Bandleader, um noch offene Fragen zu klären. Eine der Herausforderungen dabei ist auch hier die erschwerte Kommunikation. Abgesehen von
Zeitverschiebungen – wir haben viele internationale Musiker bei uns – ist oft
auch aufgrund der Tourneen die Kommunikation erschwert. Dies wird vor
­allem dann problematisch, wenn die Infos zu den Konzerten den Medien
termingerecht verschickt werden müssen, ich aber noch keine Unterlagen
dazu habe.
2014 feierten wir zwanzigjähriges Jubiläum. Es war uns dabei ein grosses Anliegen, das bird’s eye nach aussen zu tragen. Die Organisation der 34 Partnerkonzerte brachte viele unbekannte Aufgaben mit sich, und auch die Organisation
der fünf Parkkonzerte war herausfordernder und aufwendiger als erwartet. Die
Organisation eines Konzertes im Freien ist sehr aufwendig – Bewilligungen
mussten eingeholt werden, Optionen für Publikum aber auch für Bands bei
schlechtem Wetter bereitgestellt werden, neue Merchandisingprodukte wurden
produziert. Da alle Parkkonzerte sehr gut besucht waren und wir 2014 eine stärkere Medienpräsenz hatten als sonst, verbuche ich das Jubiläumsjahr als Erfolg.
Mir ist es wichtig, den Club bekannter zu machen, da wir immer wieder merken, dass selbst nach zwanzig Jahren nicht alle in Basel wissen, dass es einen
Jazzclub gibt in der Stadt. Zudem wäre es langfristig toll, den Altersdurchschnitt
nach unten zu senken und Jazz auch jüngeren Generationen, vor allem Kindern
und Jugendlichen, näherzubringen. Auch einem ganz neuen Publikum, das
die Spartenbreite von Jazz so nicht kennt. Es gibt immer eine Sparte, die man
auch als Nichtjazzhörer toll findet.
Simona Saggese (* 1981), Organisation/Administration/Assistenz Geschäftsleitung
K U LT U R 2 0 1 4 : B L I C K E H I N T E R D I E K U L I S S E N
29
«Wir entdecken immer mehr,
was diesen Ort ausmacht»
Meine tägliche Arbeit sieht jeden Tag ein bisschen anders aus, je nachdem, ob
es gerade eine Ausstellung ist, die organisiert werden muss, ein Festivalformat
oder ein Filmabend. Es gibt Phasen, in denen ich hauptsächlich recherchiere,
dann längere Phasen, in denen ich die Ausstellungen plane, zusammen mit den
Künstlerinnen, den Künstlern und unserem Team überlege, wie ihre Arbeiten
am besten präsentiert werden können. Die interdisziplinäre Ausrichtung des
Hauses macht die alltägliche Arbeit spannend, da für unsere Formate ganz
verschiedene künstlerische Herangehensweisen infrage kommen – von installativen über filmische bis hin zu performativen Arbeiten.
Dabei ist für mich wichtig, dass wir als HeK neue Zugänge, neue Sichtweisen
auf unser alltägliches Leben und unsere Gesellschaft ermöglichen. Wir wollen
neugierig machen auf unterschiedlichste künstlerische Ausdrucksweisen, die
hinterfragen, wie sich die neuen technischen Möglichkeiten auf unser Leben,
auf unsere Wahrnehmung, auf unser Miteinander auswirken.
2014 war vom Neukonzipierungsprozess unseres Hauses geprägt. Innerhalb
der ersten sechs Monate haben wir im Team Ideen für eine Neuausrichtung
gesammelt, Programmformate und ein neues Erscheinungsbild diskutiert,
Strukturierungsfragen erarbeitet und auch über bauliche Massnahmen nachgedacht. Gleichzeitig wollten wir weiterhin in der Öffentlichkeit präsent sein
und waren bei zahlreichen lokalen Institutionen zu Gast. Die Eröffnung war
wegen dieser aufwendigen Vorbereitungsphase für uns alle ein bedeutsamer
Tag, der ein grosser Erfolg war und bei uns allen auch Erwartungen weckte.
Alexandra Adler (* 1986), kuratorische Assistentin
30
J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
Direktorin Sabine Himmelsbach
und Alexandra Adler.
Installation von Valentina
Vuksic: Tripping through runtime
station (2015)
HEK (HAUS DER ELEKTRONISCHEN KÜNSTE BASEL)
Das HeK widmet sich der digitalen Kultur und den neuen Kunstformen des
Informationszeitalters. Es greift dabei aktuelle gesellschaftliche Themen und Fragestellungen auf, die durch die zunehmende Digitalisierung entstehen.
www.hek.ch
Staatsbeitrag Kanton Basel-Stadt 2014: 220 000 Franken
Investitionsbeitrag Kanton Basel-Stadt 2014:
Gesprochen 520 000 Franken, davon 406 359 Franken 2014 bezogen
Installation von Michel Winterberg:
trial, be a plotter (2015)
32
Ausstellungsraum
Weltkarte aus dem Jugendzentrum Dreirosen mit
Kennzeichnung der Herkunft
der Jugendlichen
‹ N I M M E R L A N D › . T H E AT E R S T Ü C K V O N E VA R O T T M A N N U N D
F I R M A F Ü R Z W I S C H E N B E R E I C H E I N KO O P E R AT I O N M I T D E M J U G E N D Z E N T R U M
DREIROSEN UND DER KASERNE BASEL ,
URAUFFÜHRUNG 2014 IM JUGENDZENTRUM DREIROSEN
Die Produktion befasst sich mit Zukunftsträumen, und -visionen der jugendlichen
Besucherinnen und Besucher des Jugendzentrums Dreirosen.
Firma für Zwischenbereiche realisiert seit 2007 in unterschiedlichen Konstellationen
Projekte an der Grenze zwischen Theater und Vermittlung. Zum Kernteam
gehören die Theaterfrauen Milena Meier, Eva Rottmann und Ute Sengebusch sowie
die Szenografin Martina Ehleiter und die Medienkünstlerin Olivia Suter.
www.firma-zwischenbereiche.ch
Förderbeitrag kult & co 2014: 20 000 Franken
34
«Da muss man sich methodisch
schon etwas einfallen lassen»
Unser Ziel war es, den Jugendlichen im Jugendzentrum Dreirosen einen
niederschwelligen Kontakt zum Medium Theater zu ermöglichen, und zwar
an dem Ort, an dem sie sich freiwillig und gerne aufhalten. Wir wollten alles,
was sich nach Schule oder Zwang anfühlt, vermeiden und die Jugendlichen
wirklich für die Sache begeistern, um so vielleicht auch ein längerfristiges
Interesse am Theater zu wecken. Wir wollten den Jugendlichen eine Stimme
geben. Teilweise sind diese Jugendlichen mit vielen Vorurteilen konfrontiert.
Wir wollten wissen, wie sie damit umgehen und wie sie darüber hinaus über
Themen nachdenken, die uns alle beschäftigen, wie etwa die Liebe, das Alter,
die Leistungsgesellschaft oder der Tod. Für eine kurze Zeit durften wir in diese
Welt im Jugendzentrum Dreirosen eintauchen, zu der Erwachsene ja sonst
keinen Zutritt haben.
Grosse Unterstützung haben wir von der Kaserne Basel erfahren und natürlich
von den soziokulturellen Animatorinnen und Animatoren des Jugendzentrums.
Mit ihrem Know-how waren sie uns eine wichtige Hilfe. Man kann in so ein
Setting nicht einfach einfallen und glauben, nur weil man ein Theaterprojekt
anbietet, schreien alle hurra. Da muss man sich methodisch schon etwas
einfallen lassen. Am Anfang haben wir gekämpft. Wenn eine Probe nicht gut
war, dann sind manche Jugendliche einfach aus dem Raum gelaufen. Aber
irgendwann hat es Klick gemacht. Und dann waren sie dabei. Dann haben
sie ‹Nimmerland› zu ihrem Projekt gemacht. Und das war einfach nur schön.
Eva Rottmann (* 1983), Theaterpädagogin und Autorin, Firma für Zwischenbereiche
K U LT U R 2 0 1 4 : B L I C K E H I N T E R D I E K U L I S S E N
35
Jugendliche des Jugendzentrums Dreirosen
K U LT U R V E R E I N S L A M B A S E L
Der Kulturverein Slam Basel fördert seit 2012 die Poetry-Slam-Szene
in der Region Basel mit der Organisation und Durchführung von
Poetry-Slam-Veranstaltungen.
www.slambasel.ch
Förderbeitrag Swisslos-Fonds Basel-Stadt 2014:
10 000 Franken für die Poetry-Slam Schweizermeisterschaft
8500 Franken für die Reihe ‹Slam Basel›
Förderbeitrag Jugendkulturpauschale 2014: 8000 Franken für die
Poetry-Slam-Schulmeisterschaften
Petra Dokic, Daniela Dill, Micha de Roo
Die Gewinnerin oder der Gewinner
beim Poetry-Slam erhält traditionsgemäss
eine Flasche Whisky.
«Sprache individuell
und schrankenlos gestalten»
Mit dem Kulturverein Slam Basel haben wir uns zum Ziel gesetzt, die PoetrySlam-Szene in Basel zu fördern und unterhaltsame wie qualitativ gute Slams
durchzuführen. Wir wollen den Zuschauerinnen und Zuschauern die Freude
am Poetry-Slam beziehungsweise am Spiel mit der Sprache vermitteln.
Poetry-Slam setzt sich zwar Regeln – etwa Zeitlimite, keine Requisiten, – bietet
aber den Poetinnen und Poeten eine Plattform, in der sie Sprache individuell
und schrankenlos für sich nutzen und gestalten können, inklusive Lautpoesie,
Rap, Beatboxen. Slam bietet alle Möglichkeiten.
Damit die Szene jung, lebhaft und für alle zugänglich bleibt, führen wir jährlich
die U20-Meisterschaften beider Basel durch und bieten Workshops zur Vorbereitung an. Um Nachwuchs zu generieren, sind wir aktuell auch daran, die
Zusammenarbeit mit den Basler Schulen noch weiter ausbauen, sei es in Form
von Workshops, Vorträgen oder Schul-Slam-Meisterschaften.
2014 stand für uns ein Mammutprojekt an: Die Schweizermeisterschaft im
Poetry-Slam. Sie wird seit 2010 jährlich in einer anderen Schweizer Stadt veranstaltet. Die Meisterschaft vom September hier in Basel war ein eindrückliches
und bereicherndes Erlebnis mit tollen Teilnehmenden, Helfenden und einem
begeisterten Publikum. Wir waren so lange mit der Organisation beschäftigt,
dass wir entsprechend nachhaltig glücklich waren, weil alles gut über die
Bühnen ging.
Mitglieder Kulturverein Slam Basel:
Daniela Dill (* 1982), Slam-Poetin, Kulturveranstalterin
Petra Dokic (* 1991), Studentin, Kulturveranstalterin
Micha de Roo (* 197 7), Politologe, Slam-Poet, Kulturveranstalter
Marc Stöckli (* 1989), Student, Kulturveranstalter
K U LT U R 2 0 1 4 : B L I C K E H I N T E R D I E K U L I S S E N
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Vorstandsmitglieder und
Kunstschaffende Sebastian Mundwiler
und Mimi von Moos
V E R E I N F L AT T E R S C H A F F T
Mit dem Zwischennutzungsprojekt flatterschafft im Gundeldingerquartier
initiiert und betreibt der Verein ein Atelierhaus, in dem verschiedene
Disziplinen der Künste zusammenkommen. Ziel ist ein Netzwerk, in dem sich
die Beteiligten mit Wissen und Fähigkeiten gegenseitig vernetzen.
www.flatterschafft.ch
Förderbeitrag Swisslos-Fonds Basel-Stadt 2014: 30 000 Franken
«Wir sind Ansprechpartnerinnen
für über siebzig Mieter»
Wir sind vier Frauen, die 2014 neu die Geschäftsführung übernommen haben
und die Fäden im Haus zusammenhalten. Wir sind Ansprechpartnerinnen für
die über siebzig Mieterinnen und Mieter, kümmern uns um administrative Aufgaben, Mängel im Haus, die Vermietung des Projektraums, Kommunikation.
Wir kannten das Haus vorher als Besucherinnen und Interessierte. Sich in die
komplexe Struktur einzuarbeiten, war eine herausfordernde Aufgabe. Sie hat
sich aber gelohnt und bereitet viel Freude.
Benita Ortwein (* 1979), Geschäftsführerin Verein flatterschafft
«Der Projektraum ist ein
wichtiger Experimentierraum»
Ich habe ein Atelier in der flatterschafft und beschäftige mich hier hauptsächlich mit meiner künstlerischen Arbeit. Es gibt Zeiten, in denen man keine
überzeugenden Ideen oder Wege für eine Fragestellung findet. Diese Leere auszuhalten, ist ein wichtiger Teil des künstlerischen Schaffensprozesses. Wenn
dann aber ein Einfall da ist, muss er sozusagen flatternd eingefangen werden.
Dann kann es sein, dass ich Werkzeug oder Know-how brauche, über das ich
nicht verfüge. So ein Künstlerhaus ist wichtig, weil es hier andere Schaffende
gibt, die einem weiterhelfen können. Zudem ist unser Projektraum ein wichtiger
Experimentierraum, weil man dort raumorientierte Arbeiten realisieren und
zeigen kann, ohne dafür eine Galerie finden zu müssen.
Mimi von Moos (* 1969), Künstlerin und Vorstandsmitglied Verein flatterschafft
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J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
«Am meisten Freude bereitet
es mir, wenn ich sehe, dass sich
die Leute austauschen»
Der Projektraum und der Warteraum sind Schnittstellen zur Öffentlichkeit.
Wir hinterfragen immer wieder, was wir damit wollen und wie wir nach aussen
wirken. Wir sind stets in Bewegung, das macht das Projekt interessant. Am
meisten Freude bereitet es mir, wenn ich sehe, dass das Haus lebt, Leute sich
untereinander austauschen. Wenn neue Gesichter das Haus betreten und
Neugier zeigen.
Sanja Lukanovic (* 1983), Gründerin Verein flatterschafft und Mitglied der Warteraumgruppe
«Eine kleine Werkstatt mit
Maschinen habe ich hier auch
eingerichtet»
Mein Atelier ist ein Raum, in welchem ich verschiedene Arbeitsschritte für die
Entstehung meiner räumlichen Installationen ausführen kann. Mit Skizzen
und Plänen beginne ich, und immer wieder muss gleichzeitig auch ein Modell
entstehen, um die räumliche Situation zu überprüfen. Eine kleine Werkstatt
mit handlichen Maschinen habe ich hier auch eingerichtet. Für grosse Arbeiten
kann ich zudem den Projektraum in der flatterschafft benutzen.
Michel Pfister (* 1966), Künstler und Mieter in der flatterschafft
K U LT U R 2 0 1 4 : B L I C K E H I N T E R D I E K U L I S S E N
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«Die Probebühnen kommen letztlich
unserem Publikum zugute»
Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt im Ermöglichen künstlerischer Projekte
und Ideen inner- und ausserhalb des Theaters, unter Berücksichtigung der personellen, technischen, logistischen und finanziellen Möglichkeiten. Im Frühjahr
2009 fand im Rahmen der Suche nach möglichen Proberäumen eine Besichtigung der IWB-Räumlichkeiten am Steinenbachgässlein statt. Ich erkannte, dass
der Raum so für uns nicht nutzbar ist, aber die Möglichkeit bot, zwei gute Probebühnen innerhalb der gesamten Räumlichkeiten zu realisieren. 2014 standen die
erforderlichen Finanzmittel zur Verfügung und der Bau konnte beginnen. Innert
eines halben Jahres entstanden zusammen mit den Architekten, den beteiligten
Firmen und unseren Eigenleistungen aus ungenutzten Räumen in zentraler
Stadtlage die so dringend benötigten Proberäume. Für mich persönlich ging mit
der Realisierung der zwei neuen externen Probebühnen nach über fünf Jahren
ein Projekt zu Ende, das dem Theater Basel und besonders den engagierten künstlerischen Teams zugutekommt. Und damit letztlich auch unserem Publikum.
Joachim Scholz (* 1970), Technischer Direktor Theater Basel
«Wir werden die Arbeit dort in
vollen Zügen geniessen»
Die Organisation der Proben ist meine Aufgabe. Ich entwerfe den Probenplan
und passe ihn täglich den Bedürfnissen des Regisseurs an. Das ist eine Puzzleaufgabe, die viel Zeit, Konzentration, Geduld und Flexibilität verlangt. Zudem sorge
ich dafür, dass die Probebühne immer richtig eingerichtet ist, alle anwesend sind
und konzentrierte Ruhe herrscht. Während der Regisseur inszeniert, schreibe ich
das Regiebuch mit, das heisst ich notiere in einem Notenbuch die Motivationen,
die die Sänger zu bestimmten Handlungen veranlassen und zeichne auf, wie sich
die Sänger auf der Bühne bewegen. Ich mag die Atmosphäre des neuen Probebühnenhauses und schätze es, dass wir jetzt eine Probebühne haben, die auch
etwas Tageslicht hineinlässt und die hoch genug ist. Die Arbeiten im Gebäude
waren noch nicht beendet, als wir mit der Opernproduktion ‹Médée› starteten. Es
staubte, roch nach Umbau und war schmutzig. Es wird noch etwas Zeit brauchen,
bis sich alle Abläufe im Arbeitsalltag auf der neuen Probebühne eingespielt haben.
Dann aber werden wir die Arbeit dort in vollen Zügen geniessen.
Ulrike Jühe (* 1984), Regieassistentin und Regisseurin Oper und Musiktheater, Theater Basel
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J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
T H E AT E R B A S E L : N E U E P R O B E B Ü H N E N I N R Ä U M L I C H K E I T E N
DER IWB AM STEINENBACHGÄSSLEIN
Das Theater Basel als grösstes Dreispartenhaus der Schweiz
trägt massgeblich zur kulturellen Exzellenz und Standortqualität
Basels bei und ist von hoher öffentlicher und gesellschaftlicher
Relevanz. Im November 2014 wurden die dringend benötigten
neuen Probebühnen eingeweiht.
www.theater-basel.ch
Staatsbeitrag Kanton Basel-Stadt 2014 (ohne Orchesterleistungen
an das Sinfonieorchester Basel): 35 090 716 Franken
Investitionsbeitrag Kanton Basel-Stadt 2014 für die Erstellung
der neuen Probebühnen: 1 000 000 Franken
K U LT U R 2 0 1 4 : B L I C K E H I N T E R D I E K U L I S S E N
45
Joachim Scholz
auf der neuen Probebühne
BILDNACHWEIS
Alle Bilder Heft 02: Gregor Brändli, Basel
Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt
Abteilung Kultur
Themen und Tätigkeiten
Bildende Kunst; Festivals; Film,
Video, Foto, Multimedia; Jugendkultur;
Kulturbauten; Kulturelles Erbe;
Literatur; Museen; Musik;
Tanz und Theater; Vermittlung;
Wichtige Kooperationen
3
Themen und Tätigkeiten
Mitarbeitende der Abteilung Kultur
Leitungen Dienststellen
Fördergremien und Jurys
28
Personelles
2014
Kulturpolitische
Entwicklungen
Heft
01
Kultur 2014:
Heft
Blicke hinter die Kulissen 02
Themen und Tätigkeiten
Heft
03
Facts and
Figures
Heft
04
2
J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
Themen und
Tätigkeiten
THEMEN UND TÄTIGKEITEN
3
Bildende Kunst
Der Ruf Basels als Kunststadt gründet massgeblich auf einer hohen Konzentration von Museen und Kunstinstitutionen mit internationaler Ausstrahlung
sowie auf den jährlich stattfindenden Kunstmessen Art Basel und Liste, der
Messe für junge Kunst. Darüber hinaus hat Basel aber dank einer vitalen Szene
auch ein hohes Potenzial junger Kunstschaffender, die – oftmals im Verbund
mit jungen Kuratorinnen und Kuratoren – Projekt- und Ausstellungsräume im
Stadtraum betreiben. Diese bieten wichtige Plattformen für die Vermittlung des
zeitgenössischen Kunstschaffens an die Basler Bevölkerung und an ein Fachpublikum. Gefördert werden diese überregional wahrgenommenen Kunst- und
Projekträume durch mehrjährige Betriebsbeiträge (Ausstellungsraum Klingental, Dock, Kaskadenkondensator) respektive durch Projektbeiträge aus dem
Swisslos-Fonds oder aus der Kulturpauschale (z. B. Schwarzwaldallee, Deuxpiece, Villa Renata etc.). Neben der Förderung der Kunstschaffenden ist die kontinuierliche Verbesserung der Produktionsbedingungen der Freien Szene und
der Ausstrahlung des Basler Kunstschaffens zentrales Anliegen der kantonalen
Kunstförderung. Ein wichtiger Schritt hierzu ist die (neue) Atelierpolitik des
Kantons, deren Entwicklung 2014 kommuniziert wurde. Die subventionierten
Künstlerateliers auf dem Kasernenareal werden künftig im Sinne einer Chancengleichheit öffentlich ausgeschrieben und nach transparenten Kriterien vergeben.
Kunstkredit im Wandel – Meilensteine 2014
2014 war für den Kunstkredit Basel-Stadt ein Jahr der Premieren. Die neu konzipierte Jahresausstellung fand erstmals in der Kunsthalle Basel und parallel
zur Diplomausstellung des Masters of Fine Arts der FHNW Hochschule für Gestaltung und Kunst (HGK) statt. Sie stiess auf ein grosses Echo und lockte über
2400 Besucherinnen und Besucher an. Den beteiligten Künstlerinnen und
Künstlern bot sie eine ausgezeichnete Möglichkeit, ihre Arbeit einer breiten
Öffentlichkeit bekannt zu machen. Zeitgleich mit der Ausstellung erschien
erstmals ein Jahresrückblick, der die Tätigkeiten des Kunstkredits nachhaltig
dokumentiert und überdies zu einer zeitgenössischen Debatte über Themen
der Kunstförderung beiträgt. Für die Förderung von Kunstprojekten, für Werkbeiträge und für Ankäufe für die Sammlung wurden 2014 aus den Mitteln des
Kunstkredits rund 320 000 Franken vergeben. Über die Vergabe dieser Förderbeiträge entscheidet die Kunstkreditkommission. Ausgehend von einer kritischen Prüfung des Bestehenden, diskutierte die Kommission im vergangenen
Jahr in mehreren Workshops über die Förderinstrumente des Kunstkredits. Die
daraus resultierenden Anpassungen und Neudefinitionen per 2015 erscheinen
sehr geeignet, die aktuellen professionellen Anforderungen an Kunstschaffende und die kulturpolitischen Vorgaben wirkungsvoll miteinander zu verbinden.
Katrin Grögel
4
J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
Jahresausstellung Kunstkredit Basel-Stadt in der Kunsthalle Basel.
Gemälde: Ralph Bürgin, Expedition Underground, 2014 (rechts);
Objekt: Valentina Stieger, Fit for purpose (retail fantasy), 2014, (Detail)
KlangBasel 2014:
Konzert in der Brockenstube Clara-Brocki (oben)
und Konzert des Sinfonieorchesters Basel im
Volkshaus Basel (unten)
Festivals
Auch 2014 konnte sich Basel einer bunten und qualitativ überzeugenden
Festival-Landschaft über sämtliche Sparten erfreuen, die Künstlerinnen und
Künstler sowie Publikum aus der ganzen Schweiz und aus dem Ausland nach
Basel kommen liess. Es entstanden zudem interessante neue Festivals, und
kürzlich begründete gingen in ihre zweite oder dritte Ausgabe. Sämtliche Festivals unterstützten mit günstigen Eintrittspreisen einen breiten Publikumszugang. Die gezielte Orientierung an den Interessen und Bedürfnissen des Publikums zeigte sich auch an den Rahmenprogrammen mit Diskussionsrunden,
Künstlergesprächen oder Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche. Seitens
der Abteilung Kultur werden Neugründungen und die weitere Etablierung von
Festivals teilweise intensiv begleitet und koordiniert, um sowohl diese als auch
Neupositionierungen und Neuausrichtungen mit dem vorhandenen Angebot
sinnvoll abzustimmen und gegebenenfalls Kooperationen anzuregen. Die
markante Mitfinanzierungsbasis stellt der Swisslos-Fonds Basel-Stadt, an den
die Festivalakteure für die finanzielle Unterstützung herantreten.
Neue Musikfestivals für Basel
Vom 19. bis 21. September 2014 fand erstmals das Musikfestival KlangBasel statt,
eine gemeinsame Initiative verschiedener Basler Musikorganisationen. KlangBasel vereinte Musikerinnen und Musiker in ihren vielfältigen Stilrichtungen
und präsentierte Formationen wie auch Singer-Songwriter, klassische Kammermusik, Jazz, Pop, Rock, elektronische Musik, Sounds oder Heavy Metal.
Bespielt wurden unterschiedliche Orte im Kleinbasel: bekannte Konzertstätten
wie das Volkshaus oder die Theodorskirche, eigens dafür umfunktionierte
wie die Brockenstube Clara-Brocki oder das Warenhaus Manor sowie einige
Privatwohnungen. Das Festivalzentrum bildete der neu eröffnete Jazzcampus
der FHNW Hochschule für Musik an der Utengasse. Zum übergeordneten Ziel
gesetzt hat sich KlangBasel, einen umfassenden Einblick in die vielseitigen
Potenziale der regionalen Musikszene zu ermöglichen und die Akteurinnen und
Akteure der unterschiedlichen Musikstile und -sparten zusammenzubringen.
Nach dem erfolgreichen Start mit über zehntausend Besucherinnen und Besuchern ist die zweite Ausgabe für September 2016 geplant. Mit Neugierde darf
auch das ebenfalls 2014 gegründete Festival ZeitRäume – Biennale für Neue
Musik und Architektur erwartet werden, welches vom 10. bis 13. September 2015
mit Künstlerinnen und Künstlern sowie Ensembles aus Basel und dem Ausland
Premiere hat. Beide Festivals gehen auf die Gründung von neuen Vereinen
zurück. Zukünftig sollen im Zweijahresrhythmus abwechselnd KlangBasel und
ZeitRäume ihre jeweiligen Akzente im Musikleben Basels setzen.
Felicia Maier
THEMEN UND TÄTIGKEITEN
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Film, Video, Foto, Multimedia
Seit 1988 existiert in der Region Basel eine systematische Förderung des künstlerischen Schaffens im Bereich Audiovision. Um sich den damaligen Veränderungen in der Kunstszene aufgrund der Bedeutung digitaler Medien in der
Kunstproduktion anzupassen, wurde ab den 1990er-Jahren die Förderung von
Medienkunst integriert. Dem Fachausschuss Audiovision und Multimedia BS/
BL steht hierfür seit 2008 ein jährliches Budget von 500 000 Franken (300 000
Franken BS, 200 000 Franken BL) zur Verfügung. Davon wurden 2014 rund
110 000 Franken als Projektförderung an insgesamt 10 Medienkunstprojekte
vergeben. Für die eigentliche Filmförderung standen im vergangenen Jahr rund
390 000 Franken zur Verfügung. Aufgrund des im nationalen Vergleich äusserst
niedrigen Förderbudgets liegen die Höchstbeiträge an die Herstellung eines
Kinofilms bei 50 000 Franken, was selten mehr als einen Zehntel der Gesamtkosten einer Filmproduktion deckt (zwischen 400 000 und 2 Mio. Franken).
Da das niedrige Förderbudget in einem Missverhältnis zur Popularität des
Films als Kunstfilm, zur hohen Qualität des Basler Filmschaffens und zu seiner
Bedeutung als einer Schlüsselbranche der Kreativwirtschaft steht, beantragte
der Regierungsrat dem Grossen Rat im November 2014 eine Erhöhung der
Staatsbeiträge im Hinblick auf ein neues Filmfördermodell.1
Zwischen Kunst und Kino: Kurzfilme und Videoprojekte
Seit den 1980er-Jahren hat Basel eine ungebrochen starke und lebendige Videound Kunstfilmszene. In jüngerer Zeit machen darüber hinaus Nachwuchsfilmerinnen und Nachwuchsfilmer mit dokumentarischen oder fiktionalen
Kurzfilmen von sich reden. Insbesondere der Austausch zwischen den Szenen
und Akteuren bringt interessante Projekte hervor, die sowohl in Kunstausstellungen als auch an Filmfestivals präsentiert werden. Florine Leoni etwa untersucht in ihrem Videoprojekt ‹En Garde› Begegnungen und ihre räumlichen
Dispositive am Beispiel des Fechtens und der Hypnose. Der Film wurde 2014
als Installation in der Kunsthalle Bern gezeigt und in den Katalog der Promotionsagentur Swiss Films aufgenommen. In gleicher Weise erfolgreich zwischen
Kunst und Kino bewegt sich Christoph Oertli, der im Dezember 2014 in Addis
Abeba für sein jüngstes Projekt ‹Ethiopian Run› filmte. In beiden Fällen führte
der junge Basler Aurelio Buchwalder die Kamera, der 2014 mit dem Schweizer
Kamerapreis ausgezeichnet wurde. Ein weiteres aussergewöhnliches Projekt,
das vom Fachausschuss gefördert wurde, ist ‹History Sugar Dream – Expedition›
von Gregor Brändli und Jeremias Holliger. Basierend auf dem gleichnamigen
Album der Band Rusconi entstand ein musikalischer Episodenfilm als Gegenentwurf zum herkömmlichen Musikvideo.
Katrin Grögel
1 Das neue Filmfördermodell wurde am 15. April 2015 vom Grossen Rat angenommen.
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J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
Filmstill aus: ‹EthIopian Run› (2015)
von Christoph Oertli
Filmstill aus: ‹En Garde› (2014)
von Florine Leoni
B-Boying-Battle ‹Soul on Top› 2014
Stadtcasino Basel
1im
0
J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U L T U R FBOATSOE: L J- DS TPAI D
4
C TT U2R0E1 S
Jugendkultur
Mit der Inkraftsetzung der Jugendkulturpauschale per 1. Januar 2014 konnte
die Abteilung Kultur ihre Fördertätigkeit im Bereich der Jugendkultur verbindlich festlegen und ausbauen. Neben Einzelprojekten, die von Jugendlichen und
jungen Erwachsenen initiiert werden, werden aus der Jugendkulturpauschale
auch Rahmenprojekte unterstützt, die dem kulturellen Schaffen von jungen
Menschen eine Plattform bieten. Hierfür stehen Fördermittel von 200 000
Franken zur Verfügung. Während des ersten Pilotjahres standen die Netzwerkarbeit und die Etablierung diverser Förderpartnerschaften im Vordergrund.
Diese sollen zum einen die Niederschwelligkeit und Diversität des Angebots
sicherstellen, zum anderen bestehende Lücken im Fördersystem schliessen.
So besteht eine intensive Zusammenarbeit mit dem GGG Kulturkick, der über
ein Beratungsangebot und grosses Know-how verfügt. Er kann zudem Projekte
von Nachwuchstalenten aus den spartenspezifischen Fördergefässen in die
Jugendkulturpauschale empfehlen. Von insgesamt 93 Eingaben erhielten
53 Projekte einen Beitrag aus der Jugendkulturpauschale, insgesamt wurden
Fördermittel in der Höhe von 200 000 Franken vergeben.
Ein breites Spektrum
Die Fördertätigkeit im ersten Pilotjahr der Jugendkulturpauschale hat gezeigt,
wie vielfältig engagiert und kreativ die junge Basler Kulturszene ist. Einige
Beispiele seien hier angeführt: Angetrieben von pulsierenden Sounds, traten im
März 2014 im Basler Stadtcasino 32 Breakdance-Gruppen beim B-Boying-Battle
‹Soul on Top› gegeneinander an. Dass Jugendkultur nicht zwangsläufig im
Bereich der Popkultur zu finden ist, zeigen die rund sechzig Jugendlichen, die
sich im Verein Juventus Musica Basel selbst organisieren und mit Chor und Orchester in der Martinskirche Werke von Mendelssohn und Hoffmann zur Aufführung brachten. Als Rahmenprojekt erhielt unter anderen das Movie Camp
einen Unterstützungsbeitrag: Zum zweiten Mal bot der Verein ‹Innovative Eye›
Jugendlichen während einer Woche einen Crashkurs in sämtlichen Bereichen
der Filmproduktion an. Mit dem ‹Pärkli Jam› und dem ‹Horb’Air› konnten auch
zwei Festivals unterstützt werden, die bereits seit einigen Jahren existieren
und vom Jugendkulturhaus Badhüsli respektive der Mobilen Jugendarbeit
mitinitiiert wurden.
Boris Brüderlin
THEMEN UND TÄTIGKEITEN
11
Kulturbauten
Die Abteilung Kultur hat 2014 positive Ergebnisse bei einigen Neubau- und
Sanierungsprojekten erreicht: Das Theater Basel, das Kunstmuseum Basel und
das HMB – Museum für Wohnkultur/Haus zum Kirschgarten stehen vor umfangreichen Sanierungsarbeiten. Die Erdbebenertüchtigung der Reithalle auf
dem Kasernenareal ist in Planung, der Erweiterungsbau des Kunstmuseums
ist weit fortgeschritten. Das Bauprojekt für die Erweiterung des Stadtcasinos
liegt vor, und der Wettbewerb für den gemeinsamen Neubau Naturhistorisches
Museum Basel und Staatsarchiv Basel-Stadt wurde im Juli 2014 ausgeschrieben
(Juryentscheid im Sommer 2015). Die Eröffnung des Neubaus für das HeK
(Haus der elektronischen Künste Basel) auf dem Dreispitz wurde im November
gefeiert. Des Weiteren wurden die Projektierung des Ende 2013 vom Architekturbüro Focketyn del Rio studio gewonnenen Wettbewerbs für die Sanierung
und Umnutzung des Kasernenhauptbaus als Kultur- und Kreativzentrum und
die Ausarbeitung des Vorprojekts vorangebracht. Überdies wurden kleinere
Sanierungs- und Umbauprojekte betreut wie etwa die Instandstellung der
Ausstellungsräume im Naturhistorischen Museum, aber auch die Vorstudie
für die künftige Nutzung des ‹Berri-Baus› nach dem Auszug des Naturhistorischen Museums.
Baharak Tajbakhsh/Jeannette Voirol
Neubau Naturhistorisches Museum Basel und Staatsarchiv Basel-Stadt
Mit einem offenen Wettbewerb wurde im Juli 2014 das anspruchsvolle Bauprojekt für den gemeinsamen Neubau von zwei traditionsreichen kulturellen
Institutionen ausgeschrieben, dem Naturhistorischen Museum Basel und dem
Staatsarchiv Basel-Stadt. Bis zum Jahr 2021 soll beim Bahnhof St. Johann für
beide Institutionen ein neuer Ort entstehen. Dieses kulturpolitisch bedeutende
Projekt ist ein weiterer Teil der schrittweisen baulichen Neugestaltung der Basler Museumslandschaft. Geplant ist hier, einen öffentlichen Kulturkomplex mit
zwei sich ergänzenden Identitäten zu schaffen, der sowohl architektonisch als
auch kulturell eine weit überregionale Ausstrahlungskraft entwickeln und sich
inhaltlich durch zukunftsweisende Nutzungskonzepte positionieren kann. Die
Idee ist eine gemeinsame museale und archivarische Zukunft, die rund um die
Sammlungen und Archive der Naturwissenschaften und der Stadtgeschichte
gebaut wird. Regierungsrat und Grosser Rat haben 2013 die Freigabe der Projektierungskredite beschlossen. Es gilt nun für die kantonalen Verantwortlichen,
den Mehrwert des Neubauprojekts optimal auszuloten und einen für das
Publikum attraktiven und offenen Ort der Wissensvermittlung zu erschaffen.
Baharak Tajbakhsh
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J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
Bauparzelle Neubau Naturhistorisches Museum Basel
im St. Johann
Tund
H E MStaatsarchiv
E N U N D T Ä T I GBasel-Stadt
KEITEN
13
1Scanlabor
4
im Staatsarchiv Basel-Stadt
J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
Kulturelles Erbe
«Macht Geschichte möglich»
Das Staatsarchiv Basel-Stadt bewahrt primär Unterlagen auf, die beim Staat
entstanden sind.2 Es erlaubt dem Gemeinwesen wie auch Gruppen und Einzelpersonen, einen möglichst rationalen Umgang mit der Vergangenheit zu
pflegen. Es ermöglicht das Nachvollziehen staatlichen Handelns und dient
so dem Prinzip der Verantwortlichkeit der Behörden gegenüber der Bevölkerung und dem demokratischen Öffentlichkeitsprinzip. Daneben verwahrt das
Staatsarchiv zahlreiche Privatarchive. Unter dem Stichwort ‹Sichtbarkeit und
Nutzbarmachung› (2014–2017) verfolgt das Staatsarchiv das Ziel, in grossem
Umfang Archivalien für den Katastrophenfall zu sichern und zugleich besser
zugänglich zu machen. Im Jahr 2014 wurden dabei gegen hunderttausend
Seiten Archivgut und etwa fünftausend Bilder und Fotografien digitalisiert.
«Wir sichern der Vergangenheit die Zukunft»
Die Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt setzt sich für die Sicherung
und die Pflege des archäologischen Erbes des Kantons ein.3 Die Archäologische Bodenforschung arbeitet nachhaltig und wissenschaftlich korrekt. Sie
orientiert die Öffentlichkeit regelmässig über ihre Resultate zur Stadt- und
Kantonsgeschichte. Nachdem die drei archäologischen Informationsstellen auf
dem Basler Münsterhügel neu konzipiert und 2013 in einen archäologischen
Rundgang eingebunden worden sind, wurde 2014 die Informationsstelle im
Gast- und Kulturhaus Teufelhof neu konzipiert und erstellt. Beim verwinkelten
archäologischen Keller handelt es sich um die grösste Informationsstelle auf
Kantonsgebiet. Dank eines einheitlichen Vermittlungskonzepts können an den
Informationsstellen auf dem Münsterhügel und im Teufelhof mehr als tausend
Jahre Stadtgeschichte nachvollzogen werden. In zeitgemässen Darstellungen
werden im Teufelhof die ersten beiden Basler Stadtmauern erläutert sowie Bau
und Bedeutung der jüngeren Basler Stadtbefestigungen.
Jeannette Voirol
THEMEN UND TÄTIGKEITEN
15
1 Die Denkmalpflege ist dem Bau- und Verkehrsdepartement zugeordnet. www.denkmalpflege.bs.ch
2 Der Jahresbericht des Staatsarchivs Basel-Stadt wird im Juni 2015 publiziert. www.staatsarchiv.bs.ch
3 Der Jahresbericht der Archäologischen Bodenforschung Basel-Stadt wird im November 2015 publiziert. www.archaeologie.bs.ch
Der Kanton Basel-Stadt ist gesetzlich verpflichtet, sein kulturelles Erbe zu bewahren, zu pflegen und zu vermitteln. Daher unterhält er neben den fünf staatlichen Museen auch drei kantonale Fachstellen im Bereich des kulturellen Erbes:
die Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt, das Staatsarchiv Basel-Stadt
sowie die Basler Denkmalpflege.1 Die beiden Dienststellen der Abteilung Kultur,
die Archäologische Bodenforschung und das Staatsarchiv, sind wichtige Pfeiler
für das Selbstverständnis einer kulturell geprägten, historisch gewachsenen
Gesellschaft. Sie ermöglichen die langfristige Sicherung gesellschaftlicher
Entwicklungen, erlauben einen kritischen Blick auf die eigene Herkunft und
auf das Zustandekommen politischer und kultureller Verhältnisse.
Literatur
Der Fachausschuss Literatur BS/BL unterstützt das zeitgenössische (Basler)
Literaturschaffen mit knapp 160 000 Franken (BS/BL je 80 000 Franken). In
den Bereichen Autoren-, Verlags- und Literaturvermittlungsförderung wurden
insgesamt 58 Gesuche gemäss dem Fördermodell der Fachstelle begutachtet,
davon konnten 15 Projekte unterstützt werden. In einer gemeinsamen Ausschreibung boten der Fachausschuss Literatur BS/BL und die GGG Gesellschaft
für das Gute und Gemeinnützige erstmals den im Jahr 2014 vom Fachausschuss geförderten 10 Autorinnen und Autoren an, sich für einen kostenlosen
Arbeitsplatz im GGG Atelierhaus am Rhein im Breitequartier zu bewerben. Die
als individuelle Förderleistung angedachte Nutzung des Schriftstellerateliers
dauert ein Jahr und wurde an die Schriftstellerin Birgit Kempker vergeben. Eine
institutionelle Förderung im Bereich Literatur wurde der GGG Stadtbibliothek
Basel und dem Trägerverein LiteraturBasel zuteil. LiteraturBasel betreibt das
Literaturhaus Basel und führte auch 2014 erfolgreich das Internationale Literaturfestival BuchBasel durch, an dem jährlich der Schweizer Buchpreis verliehen
wird. Gemeinsames Ziel all dieser Aktivitäten ist die qualitätsorientierte und
wirkungsvolle Förderung von Literatur.
Neue Programmreihen im Literaturhaus Basel
Das Literaturhaus Basel lancierte 2014 erfolgreich zwei neue Reihen, die
sich an unterschiedliche Zielgruppen wenden: Einerseits wurden unter dem
Label ‹Klassiker der Weltliteratur› acht Veranstaltungen programmiert, die
dem zahlreichen Publikum literarische Klassiker des 19. Jahrhunderts von
‹Anna Karenina› bis ‹Moby Dick› präsentierten. Feste Bestandteile der 2015
fortgeführten Reihe sind eine Einführung ins Werk durch eine Fachperson
und die Lesung von Textauszügen durch den Schauspieler Thomas Sarbacher.
Ebenfalls initiierte das Literaturhaus Basel 2014 die ‹Sofa-Lesungen› für ein
junges Publikum: Ab November 2014 fanden sechs Lesungen von jungen
Autorinnen und Autoren in ausgesuchten Basler Wohngemeinschaften statt.
Gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der jeweiligen WG und
unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Räumlichkeiten wurden die
‹Sofa-Lesungen› individuell konzipiert, als Angebot für das befreundete Umfeld
der WGs wie auch für die interessierte Öffentlichkeit.
Regula Düggelin
16
J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
‹Sofa-Lesung› in einer
TBasler
H E M E NWohngemeinschaft
UND TÄTIGKEITEN
17
Erweiterungsbau des Kunstmuseums Basel.
Baustelle im August 2014
JAHRESBERICHT
1Die
8
A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
Museen
Museumsstrategie
Im Sinne einer verantwortlichen und nachhaltigen Museumspolitik streben der
Regierungsrat und die Abteilung Kultur des Kantons Basel-Stadt eine inhaltliche Profilierung der kantonalen Museen und der Basler Museumslandschaft
einerseits sowie die Schaffung wettbewerbsfähiger Strukturen für die kantonalen Museen andererseits an. Hierzu wird eine Museumsstrategie erstellt,
die bis Herbst 2015 vorliegen soll. Mit den wesentlichen Anspruchsgruppen
wurden 2014 die Handlungsfelder und Massnahmen konkretisiert. In enger
Zusammenarbeit mit dem Finanzdepartement wurde etwa eine Optimierung
der bestehenden Organisationsformen innerhalb des gesetzlichen Rahmens
(Verwaltungs-, Personal-, Finanz- und Museumsgesetz) geprüft. Als Folge
davon werden nun Optionen zur Flexibilisierung im personellen und finanziellen Bereich wie auch zur Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ausgearbeitet. Mit den kantonalen Museen wurde intensiv über ihre
Aufgaben und Ziele sowie die zentralen Herausforderungen der kommenden
Jahre diskutiert.
Eva Keller
THEMEN UND TÄTIGKEITEN
19
1 Die Jahresberichte der staatlichen Museen werden in der ersten Jahreshälfte 2015 publiziert.
Ein grundlegendes Element der Basler Kulturlandschaft stellen die Museen
dar. Sie gründen auf der engen Verflechtung privater und staatlicher Sammlungstätigkeit mit einer über vierhundertjährigen Geschichte. Als Urzelle der
fünf kantonalen Museen darf das ‹Amerbach-Kabinett› einer Familie humanistisch gebildeter Basler Drucker und Juristen bezeichnet werden, das Stadt
und Universität Basel 1661 ankauften und öffentlich zugänglich machten. 1849
konnte der erste eigentliche Museumsbau (von Melchior Berri) an der Augustinergasse eröffnet werden. Im Lauf der Zeit haben weitere Privatsammlungen
und Schenkungen die öffentliche Sammlung bereichert. Im 19. Jahrhundert
wurde sie nach Bildungs- und Forschungsdisziplinen aufgeteilt. Heute gibt es
fünf staatliche Museen, nämlich das Antikenmuseum Basel und Sammlung
Ludwig (AMB) mit der Skulpturhalle, das Historische Museum Basel (HMB), das
Kunstmuseum Basel (KMB) mit dem Museum für Gegenwartskunst, das Museum der Kulturen Basel (MKB) und das Naturhistorische Museum Basel (NMB).1
An der Vielfalt und Entwicklung der Basler Museen beteiligt sich bis heute ein
engagiertes Bürgertum mit ausgeprägtem Gemeinsinn. So durfte das Museum
der Kulturen Basel im April 2014 zwei bedeutende Schenkungen entgegennehmen: die Hiltbrand-Sammlung und die Sammlung Valentin Jaquet, zwei
herausragende Konvolute der Populärkultur. Grosszügige Zuwendungen von
Basler Persönlichkeiten sowie die mäzenatische Preisgestaltung machten dem
Kunstmuseum Basel im Mai 2014 die Erwerbung von vier Gemälden Gerhard
Richters zur ‹Verkündigung nach Tizian› möglich.
Musik
Der Fachausschuss Musik BS/BL vergibt jährlich Fördermittel in Höhe von
350 000 Franken (90 000 Franken BS, 260 000 Franken BL) an Projekte von
nicht subventionierten Ensembles, Veranstaltern und Produzenten. Im Jahr
2014 gingen 82 Gesuche zur Beurteilung ein, wovon 56 gefördert werden konnten. Zu den unterstützten Projekten zählten Einzelkonzerte mit überwiegend
zeitgenössischen Programmen, Kompositionsaufträge und Musikproduktionen im Bereich der zeitgenössischen Musik. Mit Mitteln der kantonalen
Kulturpauschale konnte zudem eine grosse Zahl an Konzerten und Tourneen/
Gastspielen von Basler Künstlerinnen und Künstlern gefördert werden. Im Jahr
2014 zeichnete sich der Musikbereich im Vergleich zu den anderen Sparten mit
der höchsten Anfragenzahl für Unterstützung aus. Im institutionellen Bereich
wurden insgesamt 11 Institutionen des Musiklebens vom Kanton Basel-Stadt
unterstützt. 2014 wurden 9 Staatsbeiträge an bisherige Empfängerinnen und
Empfänger des Kantons erneuert, neue Beiträge wurden im Musikbereich
hingegen nicht vergeben.
Musikvermittlung für Kinder und Jugendliche
Mithilfe spezifischer Angebote aus dem Bereich der Musikvermittlung sollen
neue Zielgruppen gewonnen werden; insbesondere Kinder und Jugendliche
werden durch Konzerte und Mitmachprojekte angesprochen. Vermittlungsformate wie Probenbesuche, Künstlergespräche, Kinderkonzerte, moderierte
Konzerte für Schulklassen oder Schulbesuche von professionellen Musikerinnen und Musikern bilden ein gesetztes Angebot der grossen Orchester. Einige
haben feststehende Reihen entwickelt: Der Gare du Nord bietet mit dem ‹gare
des enfants› seit zehn Jahren ein abwechslungsreiches Programm mit Projekten zum Mitmachen für Kinder. Der Rockförderverein RFV Basel organisiert
in Zusammenarbeit mit der Musikabteilung der Kaserne Basel Konzerte von
Bands aus der Region für ein junges Publikum. In den Sommerferien 2014
konzipierte der bird’s eye jazz club eine Konzertreihe für Kinder und Jugendliche. Das Orchester basel sinfonietta lancierte mit den ‹Klangfüchsen› seit
der Saison 2014/2015 eine Kinderkonzertreihe für Null- bis Vierjährige, die zur
Musik mitsingen, tanzen und sich frei im Raum bewegen dürfen. Zudem können sie selbst musizieren, sei es mit Küchenutensilien, sei es mit Natur- oder
Alltagsgegenständen. Der rege Besuch sämtlicher Musikvermittlungsangebote
durch Schulklassen, Familien und einzelne Gruppen belegt, dass die Nachfrage
gross ist und die bereits entwickelten Vermittlungsformen gut funktionieren.
Felicia Maier
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Kinderkonzert aus der Reihe
T‹Klangfüchse›
H E M E N U N D T Äder
T I Gbasel
KEITEN
sinfonietta
21
22
Bufo Makmal
im Theater Roxy
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Tanz und Theater
2014 wurden vom Fachausschuss Tanz und Theater BS/BL insgesamt 70 Gesuche behandelt, von denen 38 positiv beurteilt wurden. Insgesamt werden
Fördermittel in der Höhe von 1 165 000 Franken (565 000 Franken BS, 600 000
Franken BL) vergeben, aus denen auch die Dreijahresförderung im Bereich
Tanz und die biennal stattfindenden Treibstoff Theatertage finanziert werden. Kernaufgabe des Fachausschusses ist die Förderung von Produktionen
von Künstlerinnen und Künstlern sowie Gruppen aus der Region. Darüber
hinaus fördert der Fachausschuss auch Koproduktionen mit nationalen und
internationalen Gruppen sowie Wiederaufnahmen und Gastspiele. Im Lauf
des Jahres 2014 hat der Fachausschuss sein Fördermodell überarbeitet. Die
wesentliche Neuerung besteht darin, dass es per 15. April 2015 erstmals möglich
ist, sogenannte Entwicklungsbeiträge zu beantragen. Diese sind ein Förderinstrument, das in besonderem Masse für Recherchen und szenische Experimente
offen ist und sich sowohl an Nachwuchskünstlerinnen und -künstler richtet
als auch an erfahrene Künstlerinnen und Künstler, die etwas Neues ausprobieren wollen. Im Bereich der Proberäumlichkeiten für Tanz und Theater ist
es gelungen, ein zwischenzeitliches und vorerst bis Sommer 2016 befristetes
Angebot zu schaffen: Seit Ende 2014 stellt die Abteilung Kultur professionellen Tanz- und Theaterschaffenden einen Proberaum an der Elsässerstrasse
im St. Johann-Quartier zu günstigen Konditionen zur Verfügung. Auch das
Theater Basel erhielt zwei neue Proberäume: Pünktlich zur letzten Spielzeit unter der Leitung von Georges Delnon konnten die ehemaligen Räumlichkeiten
der IWB am Steinenbachgässlein bezogen werden.
Tanzaustausch mit Südafrika
Die Förderung des zeitgenössischen Tanzes ist ein besonderes Anliegen der
Abteilung Kultur, zumal sich in diesem Bereich ein Generationenwechsel
abzeichnet. Im November 2014 hat das Cathy Sharp Dance Ensemble nach
mehr als zwanzig Schaffensjahren seine letzten Vorstellungen gegeben. Neue
tänzerische und choreografische Kräfte drängen hingegen ans Licht. Umso
erfreulicher ist es, dass auf Initiative des internationalen Stipendienprogramms
Atelier Mondial (vormals iaab) und in Zusammenarbeit mit Pro Helvetia 2014
erstmalig ein Auslandstipendium im Bereich Tanz ausgeschrieben werden
konnte. Während dreier Monate wird der südafrikanische Tänzer und Choreograf Sylvester Thamsanqa Majela 2015 in Basel seine Arbeit weiterentwickeln
und mit Basler Künstlerinnen und Künstlern in Austausch treten. Für den
dreimonatigen Arbeitsaufenthalt in Südafrika wurde die Basler Tänzerin und
Choreografin Margarita Kennedy ausgewählt, die mit ihrem Kollektiv Bufo
Makmal im Dezember 2014 ein gelungenes Debüt im Theater Roxy gab.
Boris Brüderlin
THEMEN UND TÄTIGKEITEN
23
Vermittlung
Die Abteilung Kultur unterstützte 2014 verschiedene Initiativen und Institutionen, die sich für hochwertige Kulturvermittlungsarbeit einsetzen: Exemplarisch genannt seien die entsprechenden Fachstellen der Basler Museen, aber
auch durch Staatsbeiträge unterstützte Häuser wie das junge theater basel, das
Vorstadttheater Basel, die Kunsthalle Basel oder das Theater Basel, die in ihrer
Leistungsvereinbarung einen spezifischen Vermittlungsauftrag formuliert haben. Die von der Abteilung Kultur verantworteten Education-Projekte Region
Basel nehmen innerhalb der edukativen Vermittlungsarbeit für Kinder und
Jugendliche weiterhin eine wichtige Stellung ein. 2014 kam es wiederum zu fünf
öffentlich aufgeführten Produktionen mit Basler Schülerinnen und Schülern.
Für die Museen lancierte die Abteilung Kultur sechs ‹Museums-Slams› in Basler
Museen. Zwischen 100 und 190 Personen besuchten jeweils einen Anlass. Der
Ideenwettbewerb kult & co, der nach innovativen Vermittlungsprojekten zwischen freischaffenden Künstlern und Jugendlichen sucht, ergab 14 Eingaben,
die eine Fachjury prüfte. Daraus resultierte eine Unterstützung von 8 Kunstvermittlungsprojekten mit Förderbeiträgen von insgesamt 100 000 Franken.
Regula Düggelin/Sandra Hughes
Impulsprojekte
Im Sinne der im Kulturleitbild proklamierten Öffnung der Basler Kulturinstitutionen konnte die Abteilung Kultur in Zusammenarbeit mit dem Swisslos-Fonds Basel-Stadt erstmals den Wettbewerb für Impulsprojekte ausschreiben: Gesucht wurden vielversprechende Vermittlungsprojekte, die sich an
neue Zielgruppen richten und dazu beitragen, dass Basler Kulturinstitutionen
verstärkt Vielfalt und Bedürfnisse einer altersdurchmischten und interkulturellen Gesellschaft abbilden. In Ergänzung zu den regulären Vermittlungsangeboten der Basler Kulturinstitutionen, den Education-Projekten Region Basel
und dem Wettbewerb kult & co eröffnete der Wettbewerb für Impulsprojekte
durch Staatsbeiträge unterstützten baselstädtischen Kulturinstitutionen im
Pilotjahr 2014 die Möglichkeit, das Feld der Kulturvermittlung weiter zu öffnen
und Experimente mit neuen Kooperationspartnern zu wagen. Eingegeben
werden konnten Projekte in Kooperation mit unterschiedlichen Zielgruppen
der Basler Bevölkerung, mit Bevölkerungsteilen einer bestimmten ethnischen
oder sozialen Herkunft oder mit Menschen mit sehr spezifischen Bedürfnissen.
Im Zentrum des Förderinteresses standen Vermittlungsprojekte mit einem
partizipativen Ansatz, denen unerprobte Partnerschaften zugrunde liegen. Im
November 2014 konnte eine Fachjury 10 eingegebene Gesuche prüfen und dem
Regierungsrat eine Förderung von 7 Projekten mit insgesamt 164 000 Franken
aus dem Swisslos-Fonds empfehlen.
Regula Düggelin
24
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Impulsprojekt: Vanessa Lopez: Lebensstück.
Tanzperformance in Zusammenarbeit mit dem Tanzbüro Basel,
TAufführung
H E M E N U N Dim
T ÄUnion
T I G K E Basel
ITEN
25
1
2
3
Dreispitz-Areal Münchenstein und Basel mit FHNW Hochschule
für Gestaltung und Kunst (HGK) (1), HeK (Haus der elektronischen Künste Basel) (2)
26
und Schaulager
(3)
Wichtige Kooperationen
Als Stadtkanton und kulturelles Zentrum einer trinationalen Grenzregion
engagiert sich Basel in mehreren überregionalen Kooperationen. Im Jahr 2014
wurden in der Konferenz der kantonalen Kulturbeauftragten (KBK) und im
Lenkungsausschuss derselben wichtige Themen im Zusammenhang mit der
neu formulierten Kulturförderpolitik des Bundes (Kulturbotschaft 2016–2020)
diskutiert. Dabei wurden insbesondere die übergeordneten Interessen der
Kantone im ‹Nationalen Kulturdialog› vertreten. Als Stadtkanton vertritt Basel
neben der KBK auch in der Städtekonferenz Kultur (SKK) wichtige städtische
Positionen im Bereich der Kulturförderung und profitiert vom Austausch im
Netzwerk mit den übrigen Kulturdelegierten der Schweizer Städte. Auf praktischer Ebene wurden verschiedene Projekte und Präsentationen der Kulturstadt
Basel vorbereitet: für die Expo Milano 2015, für die Partnerschaften mit Moskau und Shanghai ebenso wie im Rahmen der Basler Präsenz im Jura. Das
trinationale Projekt Triptic wurde erfolgreich abgeschlossen, es wird zurzeit
auf eine mögliche Fortsetzung hin evaluiert. Mit dem Bundesamt für Kultur
(BAK) wurde erfolgreich über die Durchführung des Schweizer Musikpreises
2015 in Basel verhandelt.
Der Kanton Baselland als Kooperationspartner
Der kontinuierliche und in der Breite wichtigste Kooperationspartner für die
regionale Kulturförderung ist der Kanton Basel-Landschaft, was seit 1997 durch
den Kulturvertrag zwischen den beiden Kantonen bekräftigt wird. Zahlreiche
Geschäfte werden im Sinne des regionalen Fördergedankens gemeinsam
geführt oder koordiniert, insbesondere im Bereich der Projektförderung mit
den gemeinsamen Fachausschüssen Audiovision und Multimedia, Literatur,
Musik sowie Tanz und Theater. Dadurch entsteht eine fest verankerte regionale
Kulturlandschaft, die von aussergewöhnlicher Dichte, Vielfalt und Qualität
ist. Auch bei der Förderung von Festivals wird eng koordiniert. Ebenso zentral
sind die partnerschaftlich subventionierten Institutionen, die seitens des
Landkantons aus den Mitteln der Kulturvertragspauschale unterstützt und
von den beiden Fachabteilungen gemeinsam evaluiert werden. Im Zusammenhang mit der Unterstützung grosser kultureller Trägerschaften im Sinne von
Zentrumsleistungen – wie etwa dem Theater Basel – enthält die Kooperation
mit dem Kanton Basel-Landschaft brisantes politisches Potenzial, da sich hier
die Erwartungen des Stadtkantons und die Zahlungsbereitschaft des Landkantons seit Jahren nicht decken. Das Jahr 2014 war dabei geprägt vom negativen
Entscheid der Regierung des Kantons Basel-Landschaft, einer Erhöhung der
Theatersubventionen für die Jahre 2016 bis 2019 zuzustimmen.
Jeannette Voirol
THEMEN UND TÄTIGKEITEN
27
Personelles
Mitarbeitende
der Abteilung Kultur *
Stand Ende 2014
L E I T U N G U N D K U LT U R I N S T I T U T I O N E N
Philippe Bischof
Leiter Abteilung Kultur
Jeannette Voirol
Stellvertretende Leiterin Abteilung Kultur; Kulturinstitutionen
Sonja Bruder1
Assistentin Leiter Abteilung Kultur
Veronika Gruber
Sachbearbeiterin Kulturinstitutionen
Sandra Hughes
Bildung und Vermittlung museen basel
Dr. Eva Keller
Leiterin Museumspolitik
Rhea Kyvelos
Kommunikation Abteilung Kultur und museen basel
Gaby Liebeskind
Sachbearbeiterin Museumspolitik und museen basel
Simone Meyer2
Projektleiterin Museumsnacht
Caroline Specht3
Konzepte und Projektentwicklung
Baharak Tajbakhsh4
Projektkoordinatorin Neubau- und Sanierungsprojekte Kultur
*
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10 28
Aufzählung nach Zuständigkeiten
Seit 11. August 2014
Im Auftragsverhältnis
Namensänderung: Vormals Caroline Gehring
Seit 3. Februar 2014
Mutterschaftsvertretung Caroline Specht seit 1. September 2014
Im Auftragsverhältnis
Seit 1. Juni 2014
Seit 1. Juli 2014
Bis 31. Mai 2014
Bis 31. Juli 2014
J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
K U LT U R P R O J E K T E
Boris Brüderlin
Beauftragter für Kulturprojekte (Tanz und Theater; Jugendkultur)
Regula Düggelin
Beauftragte für Kulturprojekte (Literatur; Vermittlung; Kultur im Kontext)
Dr. Katrin Grögel
Beauftragte für Kulturprojekte (Bildende Kunst; Film, Video, Foto, Multimedia)
Felicia Maier5
Beauftragte für Kulturprojekte (Musik)
Caroline Specht
Beauftragte für Kulturprojekte (Musik)
Caroline Prod’hom
Sachbearbeiterin Kulturprojekte
Irena Müller-Brozovic6
Projektleiterin Education-Projekte
Aline Pieth
Projektleiterin Crowdfunding
K U N S T K R E D I T B A S E L- S TA D T
Dr. Katrin Grögel
Leiterin Kunstkredit
Isabel Fluri7
Kuratorin
René Schraner
Kurator
Claudia Gürtler
Restauratorin
Livia Möckli8
Assistentin Kunstkredit
AUSGETRETEN
Susanne Buder9
Kuratorin
Daniela Krienbühl10
Assistentin Leiter Abteilung Kultur
PERSONELLES
29
PHILIPPE BISCHOF
JEANNETTE VOIROL
SONJA BRUDER
VERONIKA GRUBER
SANDRA HUGHES
DR. EVA KELLER
DANIELA KRIENBÜHL
RHEA KYVELOS
GABY LIEBESKIND
SIMONE MEYER
CAROLINE SPECHT
BAHARAK TAJBAKHSH
30
J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
BORIS BRÜDERLIN
REGULA DÜGGELIN
DR. KATRIN GR Ö GEL
FELICIA MAIER
CAROLINE PROD'HOM
IRENA MÜLLER-BROZOVIC
ALINE PIETH
SUSANNE BUDER
ISABEL FLURI
RENÉ SCHRANER
CLAUDIA GÜRTLER
LIVIA MÖCKLI
PERSONELLES
31
Leitungen Dienststellen der
Abteilung Kultur
ANTIKENMUSEUM BASEL UND SAMMLUNG LUDWIG
Dr. Andrea Bignasca, Direktor
A R C H Ä O L O G I S C H E B O D E N F O R S C H U N G B A S E L- S TA D T
Guido Lassau, Kantonsarchäologe
HISTORISCHES MUSEUM BASEL
Marie-Paule Jungblut, Direktorin
KU N ST M U S E U M B A S E L U N D M U S E U M F Ü R G E G E N WA RTS KU N ST
Dr. Bernhard Mendes Bürgi, Direktor
M U S E U M D E R K U LT U R E N B A S E L
Dr. Anna Schmid, Direktorin
N AT U R H I S T O R I S C H E S M U S E U M B A S E L
Prof. Dr. Christian A. Meyer, Direktor
S TA AT S A R C H I V B A S E L- S TA D T
Esther Baur, Staatsarchivarin
Fördergremien und Jurys
F A C H A U S S C H U S S A U D I O V I S I O N U N D M U LT I M E D I A B S / B L 2 0 1 4
Sabina Brocal, International Relations SWISS FILMS, Zürich
Reto Bühler, Co-Programmleiter Kino Xenix, Zürich
Primo Mazzoni, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Filmpodium, Zürich
Lena Maria Thüring, Künstlerin, Basel/Zürich
Franziska Trefzer, Dozentin Hochschule für Design und Kunst, Luzern/
Mitarbeiterin Zauberlaterne
Katrin Grögel, Vertreterin Präsidialdepartement Basel-Stadt (Vorsitz)
Bernadette Hauert, Vertreterin Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion
Basel-Landschaft
32
J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
FA C H A U S S C H U S S L I T E R AT U R B S / B L 2 0 1 4
Urs Heinz Aerni, Buchhändler, Zürich
Peter Graf, Verleger, Zürich
Jürg Seiberth, Autor/Germanist, Arlesheim
Manuela Waeber, Lektorin, Zürich
Ebru Wittreck, literarische Übersetzerin, Basel
Regula Düggelin, Vertreterin Präsidialdepartement Basel-Stadt (Vorsitz)
Anne Schöfer, Vertreterin Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion Basel-Landschaft
FACHAUS SCHUS S MUSIK BS/BL 2014
Cordula Bürgi, Künstlerische Leiterin Mädchenkantorei Basel, (bis Juni 2014)
Robert Koller, Sänger, Basel
Roland Moser, Komponist, Allschwil
Jens Schubbe, Künstlerischer Leiter/Geschäftsführer Collegium Novum Zürich,
(seit Mai 2014)
Mareike Wormsbächer, Leiterin Musikschule Binningen-Bottmingen, (seit Mai 2014)
Sylwia Zytynska, Musikerin, Basel
Bernadette Hauert, Vertreterin Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion
Basel-Landschaft (Vorsitz)
Felicia Maier, Vertreterin Präsidialdepartement Basel-Stadt
(Mutterschaftsvertretung Caroline Specht ab September 2014)
Caroline Specht, Vertreterin Präsidialdepartement Basel-Stadt
FA C H A U S S C H U S S TA N Z U N D T H E AT E R B S / B L 2 0 1 4
Heike Dürscheid, Dozentin FHNW/Dramaturgin ‹Stücklabor›, Basel, (seit Mai 2014)
Brigitte Kasslatter, Tanzexpertin, Magglingen, (seit Mai 2014)
Nicolette Kretz, Festivalleiterin ‹auawirleben›, Bern
Catja Loepfe, Leiterin Tanzhaus Zürich und ‹Zürich tanzt›
Noemi Savoldelli, Kunstvermittlerin/Lehrerin, Basel
Niggi Ullrich, Vertreter Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion Basel-Landschaft (Vorsitz)
Boris Brüderlin, Vertreter Präsidialdepartement Basel-Stadt
PERSONELLES
33
K U N S T K R E D I T K O M M I S S I O N B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
Daniel Baumann, Direktor Kunsthalle Zürich
Sonja Feldmeier, Künstlerin, Basel
Claire Hoffmann, Kunstwissenschaftlerin und Kuratorin deuxpieces, Basel
Karin Hueber, Künstlerin, Zürich
Olivier Kaeser, Centre Culturel Suisse (CCS), Paris (auswärtiger Juror 2014)
Dorothee Messmer, Direktorin Kunstmuseum Olten
Boris Rebetez, Künstler, Basel
Nele Stecher, Künstlerin, Basel
Katrin Grögel, Vertreterin Präsidialdepartement Basel-Stadt (Vorsitz)
Fritz Schumacher, Vertreter Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt
J U R Y B A S L E R K U LT U R P R E I S 2 0 1 4 – 2 0 1 7
Vadim Jendreyko, Filmemacher/Produzent, Basel
Marc Krebs, Kulturredaktor Tageswoche, Basel
Ellinor Landmann, Redakorin Radio SRF 2, Basel
Felix Meyer, Direktor Paul Sacher Stiftung, Basel
Annette Schönholzer, Leitung Art Basel
Manuela Waeber, Lektorin, Zürich
Philippe Bischof, Vertreter Präsidialdepartement Basel-Stadt (Vorsitz)
Jeannette Voirol, Vertreterin Präsidialdepartement Basel-Stadt
J U R Y K U LT & C O 2 0 1 4
Céline Arnold, Studentin/Mitorganisatorin Festival imagine, Basel
Yves Baumann, Geschäftsleiter Kulturkick, Basel
Martin Frank, Leiter Theaterpädagogik Theater Basel
Irena Müller-Brozovic, Projektleiterin Education-Projekte
Caroline Nicod, Spezialistin Visuelle Künste und Vermittlung Pro Helvetia, Zürich
Michele Salvatore, Soziokultureller Animator, Basel
Regula Düggelin, Vertreterin Präsidialdepartement Basel-Stadt (Vorsitz)
Boris Brüderlin, Vertreter Präsidialdepartement Basel-Stadt
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J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
BILDNACHWEIS
Seite 5
Jahresausstellung Kunstkredit Basel-Stadt in der Kunsthalle Basel.
Gemälde: Ralph Bürgin, Expedition Underground, 2014 (rechts);
Objekt: Valentina Stieger, Fit for purpose (retail fantasy), 2014, (Detail).
Foto: Kunstkredit Basel-Stadt, René Schraner
Seite 6
KlangBasel 2014: Konzert im Clara-Brocki und Konzert des Sinfonieorchesters
Basel im Volkshaus Basel. Fotos: Benno Hunziker
Seite 9
Filmstill aus: ‹Ethiopian Run› (2015) von Christoph Oertli
Filmstill aus: ‹En Garde› (2014) von Florine Leoni
Seite 10 B-Boying-Battle ‹Soul on Top› 2014 im Stadtcasino Basel.
Foto: JD Pictures
Seite 13 Bauparzelle Neubau Naturhistorisches Museum Basel und Staatsarchiv Basel-Stadt.
Foto: Josef Riegger, 2014
Seite 14 Scanlabor Staatsarchiv Basel-Stadt. Foto: Elias Kreyenbühl, 2015
Seite 17 ‹Sofa-Lesung› in einer Basler Wohngemeinschaft. Foto: Ben Koechlin, 2014
Seite 18 Erweiterungsbau des Kunstmuseums Basel. Die Baustelle im August 2014.
Foto: Christian Kahl
Seite 21 Kinderkonzert aus der Reihe ‹Klangfüchse› der basel sinfonietta, 2014. Foto: Zlatko Micic
Seite 22 Bufo Makmal im Theater Roxy Birsfelden, 2014. Foto: Jonas Schaffter
Seite 25 Vanessa Lopez: Lebensstück. Tanzperformance in Zusammenarbeit mit dem
Tanzbüro Basel, Aufführung im Union Basel 2014. Foto: Urs Röthlisberger
Seite 26 Dreispitz-Areal Münchenstein und Basel. Foto: Christoph Merian Stiftung
Seite 30–31 Børje Müller
Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt
Abteilung Kultur
Facts and
Figures
Veranstaltungen und
Ereignisse im Überblick
4 Chronik 2014
725 eingegebene Gesuche wurden
in den verschiedenen Fördergefässen
der Abteilung Kultur behandelt.
8 Gesuchsstatistik der Projektförderung 2014
Rund 120 Millionen Franken
für das kulturelle Angebot in Basel
10 Kulturausgaben Basel-Stadt 2014
17
Jahresrechnung der Abteilung Kultur 2014
54 erfolgreiche Projekte wurden mit
insgesamt 520 076 Franken unterstützt.
12 Crowdfunding 2014
1 264 238 Menschen haben 2014
die Basler Museen besucht.
14 Besuchszahlen der museen basel 2014
31 936 Besuchende an
der Museumsnacht 2014
16 Museumsnacht Basel 2001–2014
2014
Kulturpolitische
Entwicklungen
Heft
01
Kultur 2014:
Heft
Blicke hinter die Kulissen 02
Themen und Tätigkeiten
Heft
03
Facts and
Figures
Heft
04
2
J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
Facts and
Figures
FACTS AND FIGURES
3
Chronik 2014
21 Kunstschaffende aus der
Region Basel/Südbaden/Solothurn
erhalten einen Werkaufenthalt
im Ausland. Die iaab-Fachjury hatte
dafür Ende August 2013 146 Gesuche
geprüft. Zudem erhält eine Schriftstellerin aus Basel ein Stipendium für
ein Atelier in Bangalore in Indien.
Das institutionenübergreifende Vermittlungsprojekt ‹Museums-Slam› der
museen basel findet im HMB – Historisches Museum Basel statt.
—
—
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7
8
6
—
3
—
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—
FEBRUAR
—
30
Der Fachausschuss
Musik BS/BL
spricht Beiträge
für 15 Projekte.
28
—
27
—
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—
17
—
—
—
An der Museumsnacht generieren 31 936 Besuchende
108 746 Eintritte in die Museen.
12 756, also 39.9 % davon sind
Jugendliche unter 25 Jahren,
was einen Höchststand in der
Geschichte der Museumsnacht
Basel darstellt.
—
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—
1
—
JANUAR
Die Jugendkulturpauschale
Basel-Stadt startet ins erste
von zwei Pilotjahren. Bis
Jahresende werden insgesamt
53 Kulturprojekte von
Jugendlichen und jungen
Erwachsenen mit insgesamt
200 000 Franken gefördert.
Lese'14: 5 Basler Autorinnen
und Autoren lesen aus
ihren jüngsten, noch unveröffentlichten Arbeiten
(Autorenförderbeiträge 2013)
im Theater Palazzo, Liestal.
Der Fachausschuss
Literatur BS/BL spricht
Beiträge für 8 Projekte.
Die Jury kult & co
spricht Beiträge für 8
Vermittlungsprojekte.
Jurierung Kunstkredit,
Kunst und Bau:
Krematorium am Hörnli
Lancierung des Wettbewerbs
Impulsprojekte, ein
Wettbewerb für Vermittlungsund Outreach-Projekte
4
Der Fachausschuss
Literatur BS/BL
spricht Beiträge
für 2 Projekte.
Pressekonferenz
betreffend die neue
kantonale Atelierpolitik
J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
—
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—
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MAI
—
29
28
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—
1
APRIL
Vernissage des Education-Projekts
‹Showdown!›: ein Ausstellungsprojekt,
erarbeitet mit der Klasse 3B
des Gymnasiums Bäumlihof und
dem Kunstmuseum Basel
Das vom Kunstkredit initiierte Projekt
‹Das Gute und das Öffentliche› von Raumlabor
Berlin wird mit einer zweitägigen öffentlichen
Konferenz abgeschlossen.
Im Rahmen der 5. Basler
Filmnacht werden die
4 Siegerfilme des Festivals
ZOOM 2014 gekürt.
—
—
30
—
27
26
—
—
—
25
Der Fachausschuss
Musik BS/BL spricht
Beiträge für 19 Projekte.
Veröffentlichung des zweiten
Tätigkeitsberichts der
Abteilung Kultur Basel-Stadt
5
I
30
—
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—
—
—
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—
19
—
—
—
—
—
—
—
11
10
—
8
—
6
—
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—
5
Jurierung Kunstkredit 1. Runde:
Freies Kunstprojekt, Kunst
und Bau: Primarschule Erlenmatt,
Werkbeiträge
JUNI
—
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—
—
—
—
—
22
—
20
—
18
—
17
Crowdfunding – zwei Jahre
wemakeit.bs: Über 751 070 Franken
konnten bis zu diesem Datum
für Projekte aus dem Kulturund Kunstbereich generiert
werden. Von den 136 Projekten
konnten 98 erfolgreich finanziert
werden (72 %).
Der Fachausschuss
Audiovision und
Multimedia BS/BL
spricht Beiträge für 12
Projekte.
CHRONIK 2014
—
Das Education-Projekt ‹Utopia› wird
aufgeführt: ein musikalisches
Projekt, erarbeitet mit den Klassen 2b
und 2c der Primarschule Kleinhüningen
und der basel sinfonietta.
Premiere und zwei weitere Aufführungen des EducationProjekts ‹Pace-MakerZ›: ein Tanzprojekt, erarbeitet mit der
Klasse W2b der Wirtschaftsmittelschule Basel, Studierenden des Departements für Sport, Bewegung und Gesundheit der Universität Basel und des Ballett Basel.
Aktionstag ‹perfekt_imperfekt›
der museen basel im
Rahmen des Internationalen
Museumstags
—
Das institutionenübergreifende
Vermittlungsprojekt ‹Museums-Slam›
der museen basel findet
im Antikenmuseum Basel statt.
Das Education-Projekt ‹Peer Gynt› wird aufgeführt:
ein szenisch-musikalisches Projekt, erarbeitet
mit der Klasse 3b der Primarschule Neubad und dem
Sinfonieorchester Basel.
Der Fachausschuss Tanz
und Theater BS/BL spricht
Beiträge für 6 Projekte.
—
—
—
—
—
—
—
—
—
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—
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—
—
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—
—
—
MÄRZ
25
26
24
—
23
21
—
20
—
—
—
13
—
12
Der Fachausschuss
Audiovision und Multimedia
BS/BL spricht Beiträge
für 10 Projekte.
27
Das institutionenübergreifende
Vermittlungsprojekt ‹MuseumsSlam› der museen basel
findet im Anatomischen Museum
der Universität Basel statt.
Das Education-Projekt ‹Passion› wird
aufgeführt: ein musikalisch-szenisches
Projekt, erarbeitet mit der Klasse 2a
der Orientierungsschule Thomas Plattner
und dem Kammerorchester Basel.
—
Der Fachausschuss
Tanz und Theater
BS/BL spricht Beiträge
für 11 Projekte.
—
—
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—
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—
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—
—
AUGUST
—
—
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28
—
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—
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—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
3
—
1
—
JULI
Kunstkredit, Einweihung Kunst
und Bau: Berufsfachschule,
‹ZeitRaum› von Yvonne Mueller
Die neue Website
der Abteilung Kultur,
www.kultur.bs.ch,
geht online.
Kunstkredit, Abnahme Kunst
und Bau: K + A Dreispitz,
‹Be a Star› von Remo Hob
James Gruntz bekommt
vom RFV Basel den Basler
Pop-Preis 2014 verliehen,
in der Kaserne Basel.
Jurierung Kunstkredit
2. Runde: 8 Künstlerinnen und Künstler
werden mit Werkbeiträgen ausgezeichnet.
Elena Filipovic
übernimmt von
Adam Szymczyk die
Direktion der
Kunsthalle Basel.
Kunstkredit, Einweihung
Kunst und Bau:
Museum der Kulturen,
‹Ohne Titel› von Tina Z Rotz
Der Fachausschuss
Musik BS/BL spricht Beiträge
für 16 Projekte.
Der Fachausschuss
Tanz und Theater BS/BL
spricht Beiträge für 3 Projekte.
Verleihung Basler Kulturpreis 2014
an die Künstlerin Silvia Bächli
im Rathaus Basel-Stadt
6
Erstmalige Vergabe eines Auslandstipendiums im Bereich Tanz durch das
Atelier Mondial, in Zusammenarbeit
mit dem Fachausschuss Tanz und Theater
BS/BL und dem Theater Roxy
—
—
—
—
—
—
9
—
7
—
5
3
—
—
1
31
NOVEMBER
—
—
—
—
—
—
24
23
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
2
—
OKTOBER
Das institutionenübergreifende
Vermittlungsprojekt ‹Museums-Slam›
der museen basel findet im
Museum Tinguely statt.
Performancepreis
Schweiz 2014,
Le Commun,
Genf: mit Preisen
der Jury ausgezeichnet werden
Gisela Hochuli
und Julia Geröcs.
Basel Tourismus
präsentiert den Kreis der
museen basel beim
‹Forum des saisons
culturelles› in Strassburg.
Die jährliche Plenarversammlung
der Konferenz der kantonalen
Kulturbeauftragten (KBK ) findet in
Basel statt.
Das HeK (Haus der elektronischen Künste Basel)
feiert die Eröffnung
seiner neuen Räumlichkeiten auf dem Dreispitz.
Wahl der 16 Finalistinnen und Finalisten
aus über 200 Projekteingaben für die Teilnahme
an den Treibstoff Theatertagen 2015.
—
—
29
—
—
31
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
15
—
—
—
—
9
Start des Pilotprojekts mit der GGG für ein
Schreibatelier im GGG Atelierhaus an der
Froburgstrasse in Basel für Basler Literatinnen und Literaten
Die Jury kult & co
spricht Beiträge für 5
Vermittlungsprojekte.
1 264 238 Besuchende in den
29 öffentlichen und privaten Museen
des Kantons Basel-Stadt, zudem
299 905 Besuchende in den ausserkantonalen und den museen basel
zugehörigen Museen
7
—
—
—
—
25
—
21
22
20
—
19
—
—
Das institutionenübergreifende
Vermittlungsprojekt ‹Museums-Slam›
der museen basel findet im Naturhistorischen Museum Basel statt.
8
—
—
—
—
—
—
—
DEZEMBER
—
—
27
28
—
—
24
23
22
21
20
19
Kunstkredit: Ankäufe von
Werken von 7 Künstlerinnen und
Künstlern an der Regionale
18
—
Atelierbesuche Kunstkredit,
Ankäufe bei Manon Bellet
und Kilian Rüthemann
Eine Jury aus zwei externen Mitgliedern, der
Verwalterin des Swisslos-Fonds Basel-Stadt
und der Beauftragten für Kulturprojekte
der Abteilung Kultur, prüfen 10 Eingaben für
den Wettbewerb Impulsprojekte.
—
—
Jurierung Kunstkredit 2. Runde:
Freies Kunstprojekt,
Kunst am Bau: St. Jakobshalle, Primarschule Erlenmatt
Der Schweizer Musikpreis des Bundesamts
für Kultur (BAK ) wird an 13 Personen
bzw. Organisationen verliehen und geht u. a.
an das Basler Ensemble Phoenix.
Das institutionenübergreifende
Vermittlungsprojekt ‹Museums-Slam›
der museen basel findet im
Museum der Kulturen Basel statt.
—
13
—
Das Theaterfestival Basel findet zum zweiten
Mal statt. Es zeigt 16 Produktionen und
50 Veranstaltungen und es lockt 6000 Besuchende und 5000 Gäste und Passanten an.
12
Das Musikfestival
KlangBasel
findet zum ersten
Mal statt.
—
—
7
—
5
6
3
4
1
SEPTEMBER
—
31
—
—
—
—
27
—
—
—
—
—
—
—
—
—
2
Förderpolitische
Arbeitstagung mit allen
Fachgremien BS/BL
Die Jahresausstellung des
Kunstkredits findet in der
Kunsthalle Basel statt. Zeitgleich
erscheint der erste Jahresrückblick des Kunstkredits 2013–2014.
Der Fachausschuss Audiovision
und Multimedia
BS/BL spricht Beiträge
für 8 Projekte.
Der Fachausschuss
Literatur BS/BL spricht
Beiträge für 5 Projekte.
Gesuchsstatistik der
Projektförderung 2014
Exklusive Swisslos-Fonds Basel-Stadt; dieser wird vom Justiz- und
Sicherheitsdepartement Basel-Stadt verwaltet.
BILDENDE KUNST ANZAHL EINGEGEBENE GESUCHE/PROJEKTE
ZUSAGEN
80
37
Kulturpauschale
1
1
Education-Projekte
4
3
kult & co
95
Jugendkulturpauschale
OFFENE AUSSCHREIBUNGEN EINLADUNGEN
ZUSAGEN*
120729
Kunstkredit Basel-Stadt
275 2
Kunst am Bau (2 Projekte)
205
Freies Kunstprojekt
738
Werkbeitrag
22
Ankauf Atelierbesuche
5
Ankauf Ausstellungen/Galerien
7
Ankauf Regionale
* Empfehlungen zur Ausführung bzw. Zusagen
F I L M , V I D E O , F O T O , M U LT I M E D I A
Fachausschuss Audiovision/Multimedia BS/BL
Projektentwicklung Film / Drehbuchbeitrag
Filmproduktion
Filmpostproduktion
Medienkunstprojekt
Kulturpauschale
kult & co
Jugendkulturpauschale
8
ANZAHL EINGEGEBENE GESUCHE/PROJEKTE
ZUSAGEN
7530
148
3311
41
2410
86
21
158
J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
L I T E R AT U R ANZAHL EINGEGEBENE GESUCHE/PROJEKTE
Fachausschuss Literatur BS/BL
Autorenförderung
Mentoring
Produktionsförderung
Literaturvermittlung
Übersetzungsbeitrag
Kulturpauschale
kult & co
Jugendkulturpauschale
MUSIK ANZAHL EINGEGEBENE GESUCHE/PROJEKTE
Fachausschuss Musik BS/BL
Kompositionsaufträge
Konzerte
Musikproduktionen
Kulturpauschale
Education-Projekte
kult & co
Jugendkulturpauschale
TA N Z / T H E AT E R
ZUSAGEN
5815
348
11
165
60
11
75
10
76
ANZAHL EINGEGEBENE GESUCHE/PROJEKTE
Fachausschuss Tanz/Theater BS/BL
Produktion
Koproduktion
Dreijahresförderung Tanz
Gastspiele und Wiederaufnahmen
Kulturpauschale
Education-Projekte
kult & co
Jugendkulturpauschale
DIVERSES/CROSSOVER
ZUSAGEN
8256
2618
4632
106
7442
33
32
3217
Kulturpauschale kult & co
Jugendkulturpauschale
GESUCHS STATISTIK PR OJEKTFÖRDERUNG
ZUSAGEN
7038
4518
1410
22
98
2212
11
21
1812
ANZAHL EINGEGEBENE GESUCHE/PROJEKTE
ZUSAGEN
103
21
125
9
Kulturausgaben
Basel-Stadt 2014
Exklusive Swisslos-Fonds Basel-Stadt; dieser wird vom Justiz- und
Sicherheitsdepartement Basel-Stadt verwaltet.
BILDENDE KUNST Basler Kunstverein/Kunsthalle Basel
Ausstellungsraum Klingental
DOCK : Archiv, Diskurs- und Kunstraum
Kunstkredit Basel-Stadt
Total
F I L M , V I D E O , F O T O , M U LT I M E D I A
855'000
129'000
25'000
520'000
1'529'000
Stadtkino Basel/Landkino
HeK (Haus der elektronischen Künste Basel)
Audiovision- und Multimediakredit
Total
K U LT U R E L L E S E R B E
310'000
220'000
300'000
830'000
Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt1
Staatsarchiv Basel-Stadt1
Augusta Raurica
Total
K U LT U R R Ä U M E / C R O S S O V E R
4'268'631
3'518'027
100'000
7'886'658
Kaserne Basel
Kulturbüro Basel
Kaskadenkondensator
Atelierkredit
Cité Internationale des Arts, Paris
Total
L I T E R AT U R
2'103'535
50'000
25'000
75'000
50'000
2'303'535
GGG Stadtbibliothek Basel
5'046'750
350'000
80'000
5'476'750
Verein Literatur Basel
Literaturkredit
Total
MUSEEN
Kunstmuseum Basel und Museum für Gegenwartskunst1
HMB – Historisches Museum Basel1
Naturhistorisches Museum Basel1
Museum der Kulturen Basel1
Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig1
Beyeler Museum AG
Stiftung Basler Papiermühle
Sportmuseum Schweiz
Jüdisches Museum der Schweiz
S AM Schweizerisches Architekturmuseum
Total
10
13'588'418
10'051'431
8'448'947
8'297'484
5'363'455
1'965'000
260'000
150'000
80'000
80'000
48'284'735
J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
MUSIK
Stiftung Sinfonieorchester Basel2
kammerorchesterbasel
Rockförderverein der Region Basel RFV
basel sinfonietta
Barockorchester La Cetra3
Musikwerkstatt Basel
Knaben- und Mädchenmusik Basel
Ensemble Phoenix Basel
Musikverband beider Basel
Knabenkantorei Basel
Mädchenkantorei Basel
Verein Jazz-Live Basel (the bird's eye jazz club)
Musikkredit
Total
TA N Z / T H E AT E R
13'545'106
505'000
390'000
334'000
250'000
200'000
162'000
130'000
110'000
75'000
75'000
60'000
90'000
15'926'106
Theater Basel4
Vorstadttheater Basel
Genossenschaft zur Förderung der Basler Kleintheater GBK
Tanzbüro Basel (IG Tanz)
Theater- und Tanzkredit
Total
V E R S C H I E D E N E S PA R T E N / S PA R T E N Ü B E R G R E I F E N D E S
35'090'716
240'000
100'000
28'000
565'000
36'023'716
Vermittlung (Education-Projekte, kult & co)
Kulturpauschale
Jugendkulturpauschale
Basler Kulturpreis
Total
DIVERSES
430'000
300'000
200'000
20'000
950'000
Zoo Basel
Total
G E S A M T T O TA L 1
2
3
4
1'450'000
1'450'000
120'660'500
Dienststellen der Abteilung Kultur Basel-Stadt: Budgetzahlen 2014
Inklusive Orchesterleistung Theater Basel an das Sinfonieorchester Basel
Einmaliger Überbrückungsbeitrag aus dem Kompetenzkonto Regierungsrat für die Jahre 2014/2015
Inklusive Orchesterleistung (ohne Sinfonieorchester Basel)
K U LT U R A U S G A B E N
11
Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
kammerorchester basel
Rockförderverein
der Region Basel RFV
Film, Video, Foto, Multimedia
0,69 %
Augusta
Raurica
Bildende Kunst
Musikwerkstatt
Basel
Verschiedene Sparten/
Spartenübergreifendes
Verein Jazz-Live Basel
(the bird's eye jazz club)
Stiftung Sinfonieorchester Basel
0,79 %
Ensemble
Phoenix Basel
6,54 %
Musikverband
beider Basel
1,20 %
Vermittlung (EducationProjekte, kult & co)
Kulturräume/Crossover
Jugendkulturpauschale
1,91 %
Musik
Jüdisches Museum
der Schweiz
Museum der Kulturen Basel
S AM Schweizerisches
Architekturmuseum
Literatur
13,20 %
Knaben- und
Mädchenmusik Basel
Kulturpauschale
Basler
Kulturpreis
Diverses
Staatsarchiv
Basel-Stadt
Mädchenkantorei
Basel
4,54 %
Sportmuseum
Schweiz
Barockorchester La Cetra
Knabenkantorei Basel
basel sinfonietta
1.27 %
Kulturelles Erbe
Cité Internationale
des Arts, Paris
Musikkredit
Zoo Basel
Kaserne Basel
Tanz / Theater
29,86 %
Kulturbüro
Basel
Verein LiteraturBasel
Atelierkredit
Kulturausgaben
Basel-Stadt
2014
Exklusive Swisslos-Fonds
Basel-Stadt
Antikenmuseum Basel und
Sammlung Ludwig
Stiftung Basler
Papiermühle
Beyeler Museum AG
Museen
40.02 %
Naturhistorisches Museum Basel
Kaskadenkondensator
Literaturkredit
GGG Stadtbibliothek Basel
Theater Basel
Audiovision- und
Multimediakredit
Stadtkino Basel/
Landkino
HeK (Haus der elektronischen
Künste Basel)
Kunstmuseum Basel und
Museum für Gegenwartskunst
Theater- und
Tanzkredit
Tanzbüro
Basel (IG Tanz)
Vorstadttheater
Basel
Genossenschaft zur Förderung
der Basler Kleintheater (GBK)
Basler Kunstverein/
Kunsthalle Basel
Ausstellungsraum
Klingental
Kunstkredit Basel-Stadt
DOCK: Archiv, Diskursund Kunstraum
HMB - Historisches Museum Basel
Archäologische Bodenforschung Basel-Stadt
kammerorchester basel
Rockförderverein
der Region Basel RFV
Film, Video, Foto, Multimedia
0,69 %
Augusta
Raurica
Bildende Kunst
Musikwerkstatt
Basel
Verschiedene Sparten/
Spartenübergreifendes
Verein Jazz-Live Basel
(the bird's eye jazz club)
Stiftung Sinfonieorchester Basel
0,79 %
Ensemble
Phoenix Basel
6,54 %
Musikverband
beider Basel
1,20 %
Vermittlung (EducationProjekte, kult & co)
Kulturräume/Crossover
Jugendkulturpauschale
1,91 %
Musik
Jüdisches Museum
der Schweiz
Museum der Kulturen Basel
S AM Schweizerisches
Architekturmuseum
Literatur
13,20 %
Knaben- und
Mädchenmusik Basel
Kulturpauschale
Basler
Kulturpreis
Diverses
Staatsarchiv
Basel-Stadt
Mädchenkantorei
Basel
4,54 %
Sportmuseum
Schweiz
Barockorchester La Cetra
Knabenkantorei Basel
basel sinfonietta
1.27 %
Kulturelles Erbe
Cité Internationale
des Arts, Paris
Musikkredit
Zoo Basel
Kaserne Basel
Tanz / Theater
29,86 %
Kulturbüro
Basel
Verein LiteraturBasel
Atelierkredit
Kulturausgaben
Basel-Stadt
2014
Exklusive Swisslos-Fonds
Basel-Stadt
Antikenmuseum Basel und
Sammlung Ludwig
Stiftung Basler
Papiermühle
Beyeler Museum AG
Museen
40.02 %
Naturhistorisches Museum Basel
Kaskadenkondensator
Literaturkredit
GGG Stadtbibliothek Basel
Theater Basel
Audiovision- und
Multimediakredit
Stadtkino Basel/
Landkino
HeK (Haus der elektronischen
Künste Basel)
Kunstmuseum Basel und
Museum für Gegenwartskunst
Theater- und
Tanzkredit
Tanzbüro
Basel (IG Tanz)
Vorstadttheater
Basel
Genossenschaft zur Förderung
der Basler Kleintheater (GBK)
Basler Kunstverein/
Kunsthalle Basel
Ausstellungsraum
Klingental
Kunstkredit Basel-Stadt
DOCK: Archiv, Diskursund Kunstraum
HMB - Historisches Museum Basel
Crowdfunding: wemakeit.ch/basel
Erfolgreiche Projekte 2014
K A T E G O R I E G E S A M TUNTER- UNTERBETRAG
STÜTZER
STÜTZT
launchlabs Innovations-Raum
Design; Architektur; Gesellschaft
Crazy Diamond Live CD/DVD
Musik
Sandro Marzo SS15 Kollektion
Mode
Cinema Online-Relaunch
Film; Technologie; Journalismus
Zweiter Bandbus RFV
Musik
Revision Münsterfähre Basel
Gesellschaft
Flatterschafft
Kunst; Community; Ausstellung
BrauBudeBasel
Küche; Architektur
Feuerwasser
Kunst
Kaschemme SuperSound
Musik
Komponistinnen im Konzert
Musik
‹Die verlorenen Welten›
Publikation; Kinder/Jugend
Little Chevy CD- Produktion
Musik
‹Cowcam› Das Buch
Fotografie; Publikation
Alpin Project – Beats meet …
Musik
The Bespoke Art Project
Design; Kunst
Giornata 14
Kunst; Musik; Festival
Didi Contractor
Film; Architektur
Dido? Aeneas!
Musik; Bühne
Smeh – Holland Tournée
Musik; Kinder/Jugend
Taragot und Orgel – die CD
Film; Musik
Sound – Das Design der Zukunft
Design; Publikation
Album ‹Wunderbar›
Musik
Mein zweiter Traum
Musik
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Technologie; Community
Die unheimlichen Ökologen
Publikation; Wissenschaft; Umwelt
Kantonslager Jungwacht Blauring
Community; Kinder
Involution – Ein Tanzprojekt
Tanz
Wellis Mac – Veronica EP
Musik
Face to Face
Fotografie; Publikation; Mode
Asthma – brav in die neue Welt
Bühne
Lena Fennell – Seeker EP
Musik
Awake, Sweet Love
Musik
Some Girls
Musik; Bühne
my-Icros – iPhone Mikroskop
Design; Technologie
Redesign Secondhand-Laden
Mode; Gesellschaft
Monoglot Debut Album
Musik
kernzone-Adventskalender
Tanz; Literatur; Kunst
Zatokrev New Album
Musik
CD El Cimarron
Musik
Bitch Queens – Album
Musik
12
66'303
31'875
30'350
24'280
21'721
16'669
16'469
16'466
16'186
12'670
12'580
11'342
11'020
10'935
10'830
10'700
10'620
10'606
8'968
8'731
8'585
8'175
7'665
6'625
6'446
6'430
6'371
6'256
6'175
6'170
6'001
5'201
5'183
5'177
5'013
5'010
4'880
4'530
4'145
4'000
3'967
109
154
38
101
78
155
86
107
31
88
38
91
84
108
41
18
54
58
35
52
61
33
18
33
21
62
54
53
96
72
35
67
35
45
218
15
32
26
50
7
76
J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
110 %
318 %
101 %
101 %
108 %
166 %
104 %
164 %
101 %
168 %
100 %
101 %
110 %
136 %
135 %
107 %
106 %
106 %
101 %
102 %
107 %
102 %
170 %
110 %
107 %
128 %
106 %
104 %
137 %
102 %
100 %
104 %
103 %
103 %
334 %
100 %
113 %
75 %
103 %
133 %
132 %
K AT E G O R I E
G E S A M TUNTERBETRAG
STÜTZER
The History of B-Boying
Tanz; Kunst
Die kleine Schwedin
Literatur; Publikation
Jack Dancing – Debut EP
Musik
‹Café Secondas› Kinonacht
Film; Gesellschaft
Hotel Portable
Kunst
Absurd
Bühne
Theater vor dem Mond
Bühne
Flutlicht Festival 2015
Film; Festival
Ein Bilderbuch aus Borneo
Publikation; Kinder/Jugend; Gesellschaft
fisch & Frida
Tanz; Musik; Bühne
Rettet die Elefanten!
Kunst
Lesung nicht nur fürs Ohr
Literatur; Ausstellung
Trümmerfeld!
Kinder/Jugend; Gesellschaft
T O TA L E R F O L G R E I C H A B G E S C H L O S S E N E P R O J E K T E
Anzahl nicht erfolgreich abgeschlossene Projekte
54
13
3'760
3'756
3'695
3'617
3'525
3'410
3'304
3'135
3'001
2'360
2'007
2'000
1'180
59
32
44
26
38
14
38
29
20
31
9
23
12
520'076
3'010
UNTERSTÜTZT
125 %
104 %
184 %
120 %
117 %
113 %
110 %
111 %
100 %
118 %
100 %
100 %
118 %
67
T O TA L P R O J E K T E 54 Projekte erfolgreich abgeschlossen
13 Projekte nicht erfolgreich
Unterstützungsbeiträge pro Projekt
über 10'000 Franken bei 18 Projekten
9'631 Franken durchschnittliche Projektsumme
Höchste Summe 66'603 Franken
Der durchschnittlich gesprochene Beitrag beträgt 173 Franken (2013: 121 Franken). Dies ist
weltweit einzigartig. Montag ist auf wemakeit.ch (gesamtschweizerisch) der beliebteste Wochentag,
um Beiträge zu sprechen, die beliebteste Tageszeit liegt zwischen 9 und 10 Uhr morgens.
Wemakeit.ch/basel ist die erste kantonal unterstützte Crowdfunding-Plattform der Schweiz und wird
als Subdomain von wemakeit.ch seit Juni 2012 betrieben. Crowdfunding ergänzt die Aktivitäten
der kantonalen Kulturförderung vor allem in jenen Bereichen wirkungsvoll, die nicht den tradierten
beziehungsweise festgelegten Förderkritierien entsprechen.
CROWDFUNDING
13
museen basel:
Besuchszahlen 2014
2013
2014
Anatomisches Museum der Universität Basel
Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig1
Ausstellungsraum Klingental1
Basler Papiermühle1
Cartoonmuseum Basel
Fondation Beyeler, Riehen1
HeK (Haus der elektronischen Künste Basel), Münchenstein2
HMB – Historisches Museum Basel1
Museum für Geschichte / Barfüsserkirche
Museum für Musik / Im Lohnhof
Museum für Pferdestärken / Merian Gärten
Museum für Wohnkultur / Haus zum Kirschgarten
Jüdisches Museum der Schweiz1
Kunst Raum Riehen
Kunsthalle Basel1 + S AM Schweizerisches Architekturmuseum1
Kunstmuseum Basel1
Kunstmuseum
Bibliothek / Studienraum Kupferstichkabinett
Museum für Gegenwartskunst Museum der Kulturen Basel1
Museum Kleines Klingental
Museum Tinguely
Naturhistorisches Museum Basel1
Pharmazie-Historisches Museum der Universität Basel Sammlung Hörnli
Schweizerisches Feuerwehrmuseum Basel
Skulpturhalle Basel Spielzeug-, Dorf- und Rebbaumuseum Riehen
Spielzeug Welten Museum Basel
Sportmuseum Schweiz, Münchenstein2
Verkehrsdrehscheibe Schweiz und unser Weg zum Meer
T O TA L M U S E E N K A N T O N B A S E L- S TA D T 19'712
20'925
65'273
34'235
7'635
5'243
36'249
37'604
14'432
17'928
334'508
349'531
5'102
11'502
158'567
148'509
108'706
108'497
16'122
14'188
16'142
16'485
17'597
9'339
4'831
5'880
7'198
7'930
22'214
26'626
260'186
197'226
226'972
161'691
13'383
13'755
19'831
21'780
55'117
62'845
7'181
6'452
116'082
113'095
93'328
80'920
9'587
10'334
2'102
1'974
3'296
3'236
6'209
7'436
17'126
23'114
82'302
79'027
805
1'800
7'288
10'866
1'336'330
1'264'238
109'524
Augusta Raurica, Augst3 (BL, von BS mit jährlich 100‘000 Franken unterstützt) 105'592
22'063
21'024
Dreiländermuseum, Lörrach
19'631
17'832
Museum.BL, Liestal
30'861
35'061
Museum für Musikautomaten, Seewen
105'653
116'464
Vitra Design Museum, Weil am Rhein
T O TA L M U S E E N A U S S E R H A L B K A N T O N B A S E L- S TA D T 283'800
299'905
1 Dienststellen Abteilung Kultur bzw. Staatsbeitrag durch Basel-Stadt
2 Nicht Basel-Stadt, aber Staatsbeitrag Basel-Stadt
3 Inklusive Aussenanlagen
14
J A H R E S B E R I C H T A B T E I L U N G K U LT U R B A S E L- S TA D T 2 0 1 4
VERÄNDERUNG
ZU VJ ABSOLUT
VERÄNDERUNG ZU VORJAHR 2 0 1 4 : DAV O N MUSEUMSNACHT DAV O N M U S E U M S - NACHT ANZAHL
Ö F F N U N G S TA G E EINTRITTE PRO
Ö F F N U N G S TA G
1'213
6.2 %
8'004
38 %
294
71
-31'038
-47.6 %
6'239
18 %
305
112
-2'392
-31.3 %
636
12 %
204
26
1'355
3.7 %
3'703
10 %
304
124
3'496
24.2 %
4'124
23 %
291
62
15'023
4.5 %
5'395
2 %
365
958
6'400
125.4 %
1'400
12 %
119
97
-10'058
-6.3 %
304
489
-209
-0.2 %
7'578
7 %
304
357
-1'934
-12.0 %
3'583
25 %
152
93
343
2.1 %
154
107
-8'258
-46.9 %
278
34
1'049
21.7 %
2'186
37 %
155
38
732
10.2 %
1'001
13 %
156
51
4'412
19.9 %
4'236
16 %
303
88
-62'960
-24.2 %
-65'281
-28.8 %
9'117
6 %
313
517
372
2.8 %
238
58
1'949
9.8 %
1'993
9 %
313
70
7'728
14.0 %
10'512
17 %
312
201
-729
-10.2 %
875
14 %
158
41
-2'987
-2.6 %
5'404
5 %
312
362
-12'408
-13.3 %
7'870
10 %
311
260
747
7.8 %
4'200
41 %
256
40
-128
-6.1 %
1'800
91 %
24
82
-60
-1.8 %
2'101
65 %
47
69
1'227
19.8 %
1'221
16 %
265
28
5'988
35.0 %
1'898
8 %
306
76
-3'275
-4.0 %
8'492
11 %
361
219
995
123.6 %
680
38 %
113
16
3'578
49.1 %
880
8 %
271
40
-72'092
- 5 . 4 % 105'128
8%
6'984
181
3.7 %
-4.7 %
410
2 %
-9.2 %
13.6 %
10.2 %
2'811
3 %
365
359
305
310
365
300
59
58
113
319
3'932.00
-1'039.00
-1'799.00
4'200.00
10'811.00
16'105
5.7%
BESUCHSZAHLEN DER MUSEEN BASEL
3'221
1%
1'704176.
15
Museumsnacht Basel
2001 – 2014
112'256
108'746
107'676
102'053
100'825
106'138
102'225
100'014
98'029
88'448
85'552
84'373
83'837
67'995
Total Eintritte in die Museen*
29'591
26'170
22'002
25'835
21'184
20'568
19'259
10'905
28'394
7'690
7'530
32'124 32'575
28'912
29'432
31'936
19'706
Anzahl Besuchende
12'756
12'527 12'137
11'003
10'474 11'338 10'805
7'524 9'750
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
Davon Jugendliche bis und mit 25 Jahre
* Das Museumsnacht-Ticket gilt während der Museumsnacht für den Eintritt in beliebig viele der
beteiligten Museen (nicht zwingend identisch mit den Museen Seiten 14/15). Im Jahr 2014
haben 31'936 Besuchende durchschnittlich 3.34 Museen besucht und damit 108'746 Eintritte generiert.
16
MUSEUMSNACHT BASEL
Jahresrechnung
der Abteilung Kultur 2014
Exklusive der sieben Dienststellen
IN FRANKEN
Personalaufwand
Sach- und Betriebsaufwand
Staatsbeiträge und Fachkredite
AU F WA N D
Entgelte
Verschiedene Erträge
Transferertrag
ERTRAG
O R D E N T L I C H E R N E T TOAU F WA N D
JAHRESRECHNUNG
R E C H N U N G 2 0 1 4
R E C H N U N G 2 0 1 3
1'732'200
1'789'800
67'435'700
70'957'700
1'663'200
1'415'100
66'586'000
69'664'300
189'250
150'300
618'050
957'600
75'100
0
641'100
716'200
70'000'100
68'948'100
17