Freitag, 28. August 2015 Nr. 68 161. Jahrgang Lokalzeitung für Stadt und Region Murten AZ 3280 Murten Abonnementspreise bis 31. 12. 2015: Jährlich Fr. 131.–, halbjährlich Fr. 71.50, vierteljährlich Fr. 52.–, Einzelnummer Fr. 2.50 inkl. 2,5% MwSt. (MwSt.-Nr. CHE 105.820.465), erscheint Dienstag und Freitag Freiburger Nachrichten AG, Der Murtenbieter, Postfach 192, Irisweg 12, 3280 Murten Tel. 026 347 30 00 / [email protected] / www.murtenbieter.ch Insertionspreise: Annoncen, 10 x 25 mm, Fr. –.77, Reklamen, 5 x 54 mm, Fr. 1.63 Grossauflage Annoncen, 10 x 25 mm, Fr. –.99, Reklamen, 5 x 54 mm, Fr. 1.99, alle Preise exkl. MwSt. Kundenberatung / Anzeigenabwicklung: Der Murtenbieter, Irisweg 12, 3280 Murten Tel. 026 672 34 40 / Fax 026 672 34 49 / [email protected] Das Leben ist im Fluss, alles verändert sich stetig An ihrem ersten Schultag werden die Schülerinnen und Schüler der ersten Klassen von denjenigen der 6. Klassen, der Göttiklassen, empfangen und im Schulalltag begleitet. Murten / Gestern Vormittag begann für die in die Primarschule neu eintretenden Schülerinnen und Schüler ein neuer Lebensabschnitt. Begleitet von ihren Familien, wurden sie in der Aula speziell empfangen. Schulpräsident und Gemeinderat Alexander Schroeter und Vizepräsidentin Camille Tissot Moret, in französischer Sprache, begrüssten die Anwesenden. Alexander Schroeter sagte: «Ziel ist es, dass die Kinder sowohl auf dem Schulweg wie auch bei den Aufgaben immer selbständiger werden.» So- wohl beim Schulweg wie bei den Aufgaben sollen die Kinder zu Beginn enger begleitet werden, und mit der Zeit sollte ihnen immer mehr Spielraum für die wachsende Eigenständigkeit gegeben werden. Camille Tissot machte auf das diesjährige Thema der Schule «Alles ist im Fluss» aufmerksam. Insbesondere forderte sie die Eltern auf, mit ihren Kindern zusammen die Natur zu entdecken. «Alles ist im Fluss» Die Schulleiterin Regula Hurni führte das Thema näher aus. «Alles ist in Bewegung, alles verändert sich stetig, alles entwickelt sich weiter», stellte sie fest. «Aus einen kleinen Rinnsal wird ein Bach, aus dem Bach ein Fluss, dann ein Strom, bis dieser im Meer endet.» Aus Buchstaben werden Texte Noch mehr auf die Schule und den Unterricht bezogen, fügte sie an: «Zeichen wie Buchstaben oder Zahlen, die für euch Kinder zum heutigen Zeitpunkt noch ein Rätsel sind, werden entschlüsselt.» Aus Buchstaben würden Wörter, aus Wörtern Sätze, ganze Texte, Geschichten und Romane, «die mit der Zeit von euch selber gelesen und geschrieben werden können». «Ich hoffe, ihr seid neugierig?» Regula Hurni meinte dann zu den Kindern: «Hattet ihr schöne Sommerferien?», was diese mit einem lauten Ja bestätigten. Und danach: «Seid ihr neugierig auf die Schule?» Auch diese Frage wurde mit fröhlichen Kinderstimmen mit einem Ja beantwortet. Im Anschluss an die Begrüssung führten die Lehrpersonen die Erstklässlerinnen und Erstklässler zu ihren Klassenzimmern. In diesem Moment gab es auch einige klei- ne Tränen bei einzelnen Kindern, vielleicht auch bei einigen Eltern. Denn mit dem Schulalltag einher gehen auch erste Gefühle des Loslassens. Die Erstklässler wurden zum letzten Mal begrüsst, denn ab dem nächsten Jahr werden es die Kinder der Kindergartenstufe 1 H (Harmos) sein, die am ersten Schultag speziell willkommen geheissen werden. Mit der neuen Schulorganisation sind Erstklässler bereits in der Stufe 3 H. Insgesamt besuchen 726 Schüler die deutschsprachige Abteilung, davon 97 die 3 H. In der französischen Abteilung gibt es eine 3 H mit 14 Schülern. tb Mozart hörte zu und hatte die Hände im Spiel Murten / Am Dienstagabend ging das Valiant-Forum im Schlosshof in eine neue Runde. Seit 15 Jahren führt Murten Classics mit der Bank Valiant das Valiant-Forum für Jugendorchester und -chöre durch. Erstmals gab es jetzt einen Solistenwettbewerb für Pianistinnen und Pianisten. Daria Korotkova gewann den ersten, Nataliia Shaposhnyk den zweiten und Shintaro Kawahara den dritten Preis. Kaspar Zehnder, Präsident der Wettbewerbsjury, und Michael Bauer, Regionenleiter Privat- und Geschäftskunden der Valiant Bank AG Murten, waren glücklich darüber, dass mit dem erstmals durchgeführten Solistenwettbewerb eine neue Form gefunden wurde. Insgesamt 29 talentierte Pianistinnen und Pianisten beteiligten sich an den beiden Wettbewerbsrunden von Sonntag und Montag. Die Teilnehmer müssen in der Schweiz wohnen oder an einer Schweizer Hochschule eingeschrieben sein. Daria Korotkova aus Russland, Nataliia Shaposhnyk aus der Ukraine und Shintaro Kawahara aus Japan überzeugten die Jury und wurden für das Konzert vom Dienstag im Schlosshof ausgewählt. Alle studieren an einer Schweizer Hochschule. Die beiden Pianistinnen wählten das Klavierkonzert duelle Ausgestaltung der Passagen, beispielsweise in den Momenten, in denen das Klavier den Solopart des Konzertes bestreitet. Es sind die Feinheiten und Nuancen, die es schliesslich ausmachten an diesem Abend. Shintaro Kawahara überzeugte zwar ebenfalls mit seiner spielerischen Technik und dem Umgang mit den herausfordernden Elementen des Konzertes, doch fehlte hier zeitweise das musikalische Feuer, das in diesem Werk von Mozart enthalten ist. Insgesamt bot er aber auch eine sehr gute Leistung an diesem Abend. «Es liegt am Alter» Vorne (v. l.) die Wettbewerbsteilnehmer Shintaro Kawahara, Daria Korotkova und Nataliia Shaposhnyk, hinten (v. l.) die Jurymitglieder Nathalie Lerf-Zürcher, Benjamin Engeli, Tomasz Herbut, Kaspar Zehnder A Dur KV 414 und der Pianist das Klavierkonzert Es Dur KV 449 von Mozart. Es spielte das Klaipeda Chamber Orchestra unter der Leitung von Kaspar Zehnder. Letzterer betreute ebenfalls die Teilnehmenden des Wettbewerbs. Den Beginn des Konzertabends machte Nataliia Shaposhnyk. Sie bot insgesamt eine sehr gute Präsentation. Zeitweise im Ausdruck ein bisschen zu ver- halten, überzeugte sie jedoch ganz in technischer Hinsicht. Daria Korotkova legte, neben ihren technisch-spielerischen Qualitäten, das Gewicht und die Betonung noch mehr auf die indivi- Jacqueline Keller, Direktorin der Murten Classics, erklärte, dass es bei den Ausscheidungsrunden auch Teilnehmende mit schweizerischer Nationalität hatte und sagte dazu: «Wir haben in der Schweiz auch sehr talentierte Pianistinnen und Pianisten, doch liegt es am Alter.» Die drei Teilnehmenden am Finalkonzert sind alle etwa 20 Jahre alt. In der Schweiz würden Kinder, im Gegensatz zu anderen Ländern, nicht im so frühen Kindesalter gefördert. In Russland, der Ukraine oder in Japan erhalten Kinder schon im frühen Alter Musikunterricht. Beim Interview erklärten die zwei Pianistinnen, dass sie ihre ersten Konzerte bereits mit etwa vier Jahren gaben. tb
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