Fachbereich Mathematik/Informatik an der Universität Osnabrück Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Dissertation zur Erlangung des Grades Doktor der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.), eingereicht am Fachbereich Mathematik/Informatik der Universität Osnabrück vorgelegt von Dorothea Ludwig aus Osnabrück Osnabrück 2015 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Danksagung der Autorin Für die Möglichkeit promovieren zu können zeige ich mich besonders dankbar. Möglich war dies durch die Motivation, Unterstützung, Ermutigung und das Vertrauen besonderer Personen. Herzlich möchte ich mich bei Prof. Dr. Ehlers für die Unterstützung und Motivation bedanken. Mein Dank gilt zudem Prof. Dr. Stefan Taeger, der durch seine Unterstützung meine Dissertation gefördert hat. Die Idee und den Anstoß zu diesem Thema und grundsätzlich eine Doktorarbeit zu verfassen erhielt ich von Martina, vielen Dank hierfür. Den Rücken für die vielen Stunden am PC frei gehalten und immer hinter mir und dem Vorhaben gestanden haben mein Mann Wolfgang, meine Kinder Marla und Till und meine Eltern. Viel Austausch über Vorgehen und Methoden mit Lothar Ulferts und Frank Reekers haben das Vorhaben sehr bereichert, vielen Dank. Besonders bedanken möchte ich mich bei Marc Kodetzki und Roland Hachmann für die Unterstützung in schwierigen Zeiten und die Ermutigung. Ein offenes Ohr, wertvolle Ratschläge und Motivation erhielt ich von Hubertus von Dressler und Verone Stillger. Für deren Begleitung im Studium, während meiner Beschäftigung an der Fachhochschule und bis heute in persönlicher Verbundenheit bin ich äußerst dankbar. Diese Unterstützung war und ist in meinem beruflichen Werdegang besonders wertvoll. Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ....................................................................................................................... 1 1.1 Problemstellung ..................................................................................................... 1 1.2 Zielsetzung ............................................................................................................ 8 2 Grundlagen ...................................................................................................................11 2.1 Nutzung von Solaranlagen ....................................................................................11 2.1.1 Sonnenstrahlung ...........................................................................................11 2.1.2 Solarsysteme ................................................................................................13 2.1.3 Standortkriterien ............................................................................................16 2.2 Laserscanning-Messpunktverfahren .....................................................................36 2.2.1 Grundlagen und Begriffe ...............................................................................37 2.2.2 Aufnahmesysteme.........................................................................................41 2.3 Stand der Technik .................................................................................................43 2.3.1 Solarpotenzialanalysen .................................................................................44 2.3.2 Gebäudeextraktion und -modellierung ...........................................................48 3 Referenzdaten ..............................................................................................................56 3.1 Gebäudegrundrisse (ALK/ALKIS, Hausumringe)...................................................56 3.2 Laserscandaten ....................................................................................................56 3.3 Referenzdaten zur Genauigkeitsbewertung ..........................................................59 3.3.1 Baupläne Stadt Osnabrück............................................................................59 3.3.2 Manuelle Neigungs- und Ausrichtungsmessung Stadt Braunschweig............60 3.3.3 Strahlungsdaten von PVGIS..........................................................................61 3.3.4 Leistungsdaten bestehender PV-Anlagen Stadt Dresden ..............................61 4 Methodenentwicklung zur Ermittlung des Solarenergiepotenzials .................................62 4.1 Algorithmenentwicklung ........................................................................................62 4.2 Datenaufbereitung und Qualitätsüberprüfung der Laserscandaten........................66 4.3 Datenaufbereitung zur Extraktion der Dachflächen aus den Laserscandaten........68 4.4 Selektion homogener Dachteilflächenbereiche......................................................69 4.5 Berechnung der Dachneigung und Dachexposition ...............................................84 4.6 Einstrahlungsanalyse und Abschattungsberechnung ............................................84 4.6.1 Grundlagen der solaren Einstrahlungs- und Abschattungsberechnung .........85 4.6.2 Methode zur Solareinstrahlungs- und Abschattungsberechnung ...................87 IV Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten 4.7 Berechnung des Solarenergiepotenzials ...............................................................89 4.7.1 Gesamtstromertrag, kWp-Leistung und spezifischer Stromertrag ..................93 4.7.2 Wärmemenge Solarthermie ...........................................................................95 4.7.3 CO2-Einsparsumme Photovoltaik ..................................................................95 4.7.4 CO2-Einsparsumme Solarthermie..................................................................96 4.8 Bewertung der Laserscandatenqualität .................................................................97 4.9 Ergebnis der Solarpotenzialanalyse ......................................................................98 4.10 Methodenbewertung .............................................................................................98 4.10.1 Bewertung der Einstrahlungsgenauigkeit ....................................................100 4.10.2 Bewertung der Neigungsgenauigkeit ...........................................................100 4.10.3 Bewertung der Orientierungsgenauigkeit .....................................................100 4.10.4 Genauigkeit des spezifischen Stromertrags.................................................101 5 Ergebnisse .................................................................................................................102 5.1 Bewertung der Ergebnisse ..................................................................................102 5.1.1 Genauigkeit der Laserscandaten .................................................................109 5.1.2 Interpolationsverfahren ................................................................................118 5.1.3 Neigungs-, Orientierungs- und Flächengrößengenauigkeit ..........................120 5.1.4 Einstrahlungsgenauigkeit ............................................................................124 5.1.5 Genauigkeit des spezifischen Stromertrags.................................................126 5.2 Werkzeug zur Berechnung des Solarenergiepotenzials auf Dachflächen ............127 6 Diskussion und Ausblick .............................................................................................128 6.1 Diskussion ..........................................................................................................129 6.2 Ausblick ..............................................................................................................136 Literatur ..........................................................................................................................138 A1 Anhang.......................................................................................................................... I V Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Emissionen der EU seit 1990 und Klimaziele in 2020 ....................................... 3 Abbildung 2: Energiebereitstellung aus Erneuerbaren Energien 2012 (BMU, 2013b) ............ 4 Abbildung 3: Entwicklung der Strombereitstellung und der installierten Leistung aus Photovoltaikanlagen in Deutschland ...................................................................................... 5 Abbildung 4: Entwicklung der Wärmebereitstellung und installierten thermischen Leistung aus solarthermischen Anlagen in Deutschland ...................................................................... 6 Abbildung 5:Verschiedene Szenarien zum Ausbau der Photovoltaik und die tatsächliche Entwicklung bis einschließlich 2012....................................................................................... 7 Abbildung 6: Prognose der zukünftigen Zusammensetzung der Energiequellen bis 2025 ..... 7 Abbildung 7: Darstellung der Zusammensetzung der Strahlungsarten .................................12 Abbildung 8: Senkrechter Strahlungseinfall auf eine Fläche. ................................................12 Abbildung 9: Flacher Strahlungseinfall auf eine Fläche. .......................................................13 Abbildung 10: Darstellung einer Solarzelle ...........................................................................13 Abbildung 11: Funktionsweise der Solarthermienutzung für die Warmwasserbereitung .......14 Abbildung 12: Aufbau eines Solarthermie-Kollektors ............................................................15 Abbildung 13: Globalstrahlung in der Bundesrepublik Deutschland, mittlere Jahressumme im Zeitraum 1981-2010. ............................................................................................................16 Abbildung 14: Mittlere monatliche Tagessummen der Globalstrahlung für Osnabrück bezogen auf eine horizontale Ebene seit 2001 im Vergleich zum 30-jährigen Mittel 19822010 .....................................................................................................................................18 Abbildung 15: Mittlere Jahressumme der Globalstrahlung auf die horizontale Ebene, im Vergleich DWD und PVGIS Classic und 2.0 .........................................................................19 Abbildung 16: Prozentualer Anteil der Direkt- und Diffusstrahlung an der Globalstrahlung auf eine horizontale Fläche für den Standort Osnabrück ............................................................19 Abbildung 17: Prozentualer Anteil der mittleren 20 jährigen Jahressumme der Globalstrahlung. ...................................................................................................................22 Abbildung 18: Darstellung des Dachneigungswinkels. ..........................................................22 Abbildung 19: Jahresstromertrag in Abhängigkeit von der Dachneigung in % bei Südausrichtung ....................................................................................................................24 Abbildung 20: Prozentsatz des optimalen Ertrags einer PV-Anlage, abhängig von Dachneigung und Dachausrichtung ......................................................................................24 Abbildung 21: Jahresstromertrag in Abhängigkeit der Dachorientierung in % bei 35° Neigung .............................................................................................................................................25 Abbildung 22: Teilverschattetes Dach durch Bäume; die direkte Strahlung ist unterbrochen. .............................................................................................................................................26 VI Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 23: Sonnenverlaufsbahnen im Tages- und Jahreslauf .........................................26 Abbildung 24: Sonnenlaufbahn und Sonnenstandswinkel für jeden Monat für den Standort Osnabrück ............................................................................................................................27 Abbildung 25: Der Performance Ratio von 94 PV-Systemen ermittelt durch das Fraunhofer Institut ISE 2010 über eine Zeitreihe von 10 Jahren .............................................................31 Abbildung 26: Dachelemente................................................................................................34 Abbildung 27: Satteldach......................................................................................................34 Abbildung 28: Pultdach.........................................................................................................34 Abbildung 29: Zeltdach. ........................................................................................................35 Abbildung 30: Walmdach. .....................................................................................................35 Abbildung 31: Mansardendach. ............................................................................................35 Abbildung 32: Krüppelwalmdach. .........................................................................................35 Abbildung 33: Schleppgaube ................................................................................................36 Abbildung 34: Spitzgaube. ....................................................................................................36 Abbildung 35: Flachdachgaube. ...........................................................................................36 Abbildung 36: Methode des Laserscannings ........................................................................38 Abbildung 37: Mehrfachreflexion first und last echo ..............................................................39 Abbildung 38: Funktionsprinzip Laserscanning am Beispiel Riegel LMS-Q560 ....................41 Abbildung 39: Funktionsprinzip des Toposys -Scansystems.................................................41 Abbildung 40: Scanmuster eines Riegel LMS-Q560, der mit einem oszillierenden Spiegel arbeitet .................................................................................................................................42 Abbildung 41: Scanmuster eines Toposys II Scanners, welcher mit einem Glasfaserkabel arbeitet .................................................................................................................................42 Abbildung 42: Darstellung zur Flugplanung ..........................................................................43 Abbildung 43: Darstellung der Laserpunktverteilung auf den Dachflächen zweier Gebäudedächer....................................................................................................................43 Abbildung 44: Gebäudeextraktion aus Fernerkundungsdaten ..............................................51 Abbildung 45: Referenzgebiet Stadt Osnabrück „Auf dem Klee“, die roten Gebäudegrundrisslinien markieren die Referenzgebäude. ...................................................60 Abbildung 46: Referenzgebiet Stadt Braunschweig. Erfassung der Dachneigung und Dachausrichtung von Gebäuden zweier Straßenzüge ..........................................................60 Abbildung 47: Schematische Darstellung des Verfahrensablaufs zur Solarpotenzialberechnung. ...................................................................................................65 Abbildung 48: Darstellung der Berechnungsschritte im Verfahrensschritt I ...........................66 Abbildung 49: Darstellung eines Count-Rasters in Grauwertdarstellung zur Visualisierung der Punktdichten pro 0,25 m² .....................................................................................................67 Abbildung 50: Darstellung der Berechnungsschritte des Verfahrensbereiches II ..................69 VII Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 51: Darstellung des Dachneigungswinkels β. .......................................................70 Abbildung 52: Darstellung des Ausrichtungswinkels α. .........................................................71 Abbildung 53: Methodenablauf des Mehrfach-Thresholdings ...............................................72 Abbildung 54: Rasterergebnis des ersten Thresholding-Durchgangs der Ausrichtung zur Berechnung der homogenen Dachteilflächen. ......................................................................73 Abbildung 55: Rasterergebnis des zweiten Thresholding-Durchgangs der Ausrichtung zur Berechnung der homogenen Dachteilflächen. ......................................................................74 Abbildung 56: Rasterergebnisse des dritten Thresholding-Durchgangs der Ausrichtung zur Berechnung der homogenen Dachteilflächen. ......................................................................74 Abbildung 57: Ergebnisvektordatensatz des Thresholding-Verfahrens zur Berechnung der homogenen Dachflächen über die Ausrichtung. ...................................................................75 Abbildung 58: Verfahrensschritt eins des Mehrfach-Thresholdings zur Berechnung der homogenen Dachflächen über die Neigung. .........................................................................76 Abbildung 59: Verfahrensschritt zwei des Mehrfach-Thresholdings zur Berechnung der homogenen Dachflächen über die Neigung. .........................................................................77 Abbildung 60: Verfahrensschritt drei des Mehrfach-Thresholdings zur Berechnung der homogenen Dachflächen über die Neigung. .........................................................................77 Abbildung 61: Ergebnisdatensatz des Thresholding-Verfahrens zur Berechnung der homogenen Dachflächen über die Neigung. .........................................................................78 Abbildung 62: Ergebnis nach einer Verschneidung der beiden Zwischenergebnisse Neigung und Ausrichtung des Thresholding-Verfahrens und eine Selektion über die Flächengröße ..79 Abbildung 63: Darstellung der Zwischenergebnisse des Mehrfach-Thresholdings Neigung und Ausrichtung als Polygonflächen. ....................................................................................80 Abbildung 64: Darstellung der Zwischenergebnisse des Mehrfach-Thresholdings Neigung und Ausrichtung als Polygonflächen. ....................................................................................80 Abbildung 65: Darstellung der Zwischenergebnisse des Mehrfach-Thresholdings Neigung und Ausrichtung als Polygonflächen auf einem Flachdach. ..................................................81 Abbildung 66: Darstellung des Ergebnisses des Mehrfach-Thresholdings eines Flachdaches. .............................................................................................................................................82 Abbildung 67: Darstellung der Zwischenergebnisse des Mehrfach-Thresholdings Neigung und Ausrichtung als Polygonflächen auf einem Satteldach mit Schleppgaube......................83 Abbildung 68: Darstellung der Zwischenergebnisse des Mehrfach-Thresholdings Neigung und Ausrichtung ...................................................................................................................83 Abbildung 69: Berechnungsschritte der Einstrahlungs- und Abschattungsanalyse in den Verfahrensschritten III und IV ...............................................................................................85 Abbildung 70: Berechnungsschritte des Verfahrensbereichs V.............................................90 VIII Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 71: Statistische Berechnung der Einstrahlungssummen pro homogener Dachteilfläche. Im Ergebnis liegen pro Dachteilfläche verschiedene Einstrahlungsinformationen vor. ...........................................................................................91 Abbildung 72: Berechnung der geeigneten Modulfläche ModArea. ......................................91 Abbildung 73: Darstellung des Neigungswinkels β eines Gebäudedaches. ..........................92 Abbildung 74: Darstellung der Berechnungsparameter für die Ermittlung des Gesamtstromertrags (Str_15), die kWp-Leistung (kWp) und des spezifischen Stromertrags (kWh_KWp). .........................................................................................................................93 Abbildung 75: Ablesen des Dachwinkels über die Geodreieckmethode. .............................100 Abbildung 76: Berechnung der Dachorientierung. ..............................................................101 Abbildung 77: Ergebnis der Einstrahlungsanalyse für das Referenzgebiet „Auf dem Klee“ .103 Abbildung 78: Berechnungsergebnis der geeigneten Dachteilflächen für PV im Gebiet „Auf dem Klee“ auf Grundlage der Laserscandaten aus 2011 ....................................................103 Abbildung 79: Berechnungsergebnis der geeigneten Dachteilflächen für Solarthermie im Gebiet „Auf dem Klee“ auf Grundlage der Laserscandaten aus 2011 .................................104 Abbildung 80: Berechnungsergebnis der für die Bewertung hinzugezogenen geeigneten Dachteilflächen im Gebiet „Auf dem Klee“ auf Grundlage der Laserscandaten aus 2005 ...106 Abbildung 81: Berechnungsergebnis der für die Bewertung hinzugezogenen geeigneten Dachteilflächen im Gebiet „Auf dem Klee“ auf Grundlage der Laserscandaten aus 2011 ...106 Abbildung 82: Berechnungsergebnis der für die Bewertung hinzugezogenen geeigneten Dachteilflächen im Gebiet „Stadt Braunschweig“ auf Grundlage der Laserscandaten aus 2003 ...................................................................................................................................107 Abbildung 83: Standorte und Anlagen-ID der 11 Referenz-Photovoltaikanlagen in Dresden ...........................................................................................................................................108 Abbildung 84: Darstellung Laserscanrohdatenpunkte, sichtbar sind die Scanlinien mit einem Abstand zueinander von bis zu 2 m. ...................................................................................110 Abbildung 85: Darstellung der Laserscanrohdatenpunkte auf dem Gebäudedach. .............110 Abbildung 86: Prozentuale Angabe an Gebäuden, die nicht berechenbar sind aufgrund zu geringer Laserscandatenqualität mit Angabe zu Sensor und Aufnahmejahr. ......................112 Abbildung 87: Ausfälle bei Laserscanrohdaten eines Toposys-Scansystems. ....................113 Abbildung 88: Laserscanrohdatenpunktverteilung auf Dachflächen mit unterschiedlicher Dachfarbe im Datensatz Braunschweig 2003 .....................................................................113 Abbildung 89: Rohdatenverteilung auf einer grauen Dachfläche, Daten Stadt Osnabrück 2005 eines LMS Q560, die Punktdichte lag hier bei 9 Punkten pro 270 m².........................114 Abbildung 90: Absolute Punktdichte auf Gebäuden der Stadt Wiesbaden ..........................115 Abbildung 91: Bewertung der Laserscanrohdaten in Punktdichte und Punktverteilung der Daten Altenrath Ost ............................................................................................................116 Abbildung 92: Ausschnitt der Kachel Donrath. ....................................................................117 IX Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 93: Punktdatenverteilung im Datensatz Lohmar Süd. ........................................117 Abbildung 94: Ergebnisse unterschiedlicher Interpolationsverfahren im Querprofil anhand von Siedlungsstrukturen. ....................................................................................................118 Abbildung 95: Draufsicht und 2,5D-Ansicht der Siedlungsstrukturen aus dem Querschnitt von Abbildung 94. .....................................................................................................................119 Abbildung 96: Querprofil der Höhenunterschiede zwischen den verschiedenen Interpolationsverfahren. ......................................................................................................119 Abbildung 97: Draufsicht zum Querschnitt aus Abbildung 96..............................................119 Abbildung 98: Vergleich der Dachausrichtungswerte ..........................................................120 Abbildung 99: Vergleich der Dachneigungswerte ...............................................................121 Abbildung 100: Vergleich der Dachflächengröße ................................................................122 Abbildung 101: Abweichungen der Jahressumme der Globalstrahlung aus PVGIS 2.0 gegenüber den errechneten Werten „Auf dem Klee“. .........................................................125 Abbildung 102: Darstellung des spezifischen Stromertrags der elf Referenzanlagen für die Jahre 2009-2011 und des Berechnungsergebnisses aus der Solarpotenzialanalyse dieser Gebäudedächer..................................................................................................................126 Abbildung 103: Darstellung der Gebäudedächer des Referenzgebiets „Auf dem Klee“, Stadt Osnabrück ............................................................................................................................. V X Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Deutschlandweiter Strom- und Wärmeverbrauch .................................................. 4 Tabelle 2: Zubauraten der Photovoltaik in Deutschland pro Jahr ........................................... 5 Tabelle 3: Der Anteil der solaren Energieproduktion und vermiedener CO2-Emissionen in 2012. ..................................................................................................................................... 6 Tabelle 4: Trübungsfaktoren nach Linke als Monatsmittelwerte für unterschiedliche klimatische Bedingungen......................................................................................................20 Tabelle 5: Einstrahlungsdaten für den Standort Osnabrück ..................................................21 Tabelle 6: Großflächige Solarpotenzialanalyse-Verfahren ....................................................45 Tabelle 7: Referenzdatensätze für die Methodenentwicklung mit Angabe zu Sensor, Befliegungsdatum und geforderter Punktdichte pro m². ........................................................57 Tabelle 8: Referenzdatensätze zur Bewertung der Datenqualität mit Angaben der Flugparameter ......................................................................................................................58 Tabelle 9: Datenparameter der Laserscanerfassung Stadt Osnabrück aus der Befliegung 2005 und 2011 .....................................................................................................................59 Tabelle 10: Anlagen- und Ertragsdaten der Photovoltaik-Referenzanlagen Stadt Dresden ..61 Tabelle 11: Ablauf der Einstrahlungs- und Abschattungsberechnung ...................................87 Tabelle 12: CO2-Einsparsumme PV, abhängig der Modultechnik .........................................96 Tabelle 13: Übersicht der Bewertungsparameter, zum Einsatz kommender Referenzdatensätze und der Bewertungsmethoden .............................................................99 Tabelle 14: Potenzialergebnisse PV der geeigneten Dachteilflächen für das Referenzgebiet „Auf dem Klee“ auf Grundlage der Laserscandaten aus 2011 ............................................104 Tabelle 15: Potenzialergebnisse TH der geeigneten Dachteilflächen für das Referenzgebiet „Auf dem Klee“ auf Grundlage der Laserscandaten aus 2011 ............................................105 Tabelle 16: PV-Potenzialergebnisse der Dachteilflächen aus der Bewertung auf Grundlage der Laserscandaten 2005 und 2011 für das Gebiet „Auf dem Klee“....................................107 Tabelle 17: PV-Potenzialergebnisse der Dachteilflächen aus der Bewertung auf Grundlage der Laserscandaten 2003 für das Gebiet „Stadt Braunschweig“ .........................................108 Tabelle 18: Berechnungsergebnisse für die Dachflächen, mit bereits installierten PV-Anlagen ...........................................................................................................................................109 Tabelle 19: Ergebnis der Rohdatenkontrolle der Laserscandaten. ......................................111 Tabelle 20: Auswertung der Abweichungen in der Berechnung der Neigung, Orientierung und Dachflächengröße .......................................................................................................122 Tabelle 21: Ergebnisse der Methodenbewertung Braunschweig durch Vor-Ort-Messung ...123 Tabelle 22: Evaluierung von Globalstrahlungsdaten aus PV GIS 2.0 gegenüber den Berechnungsergebnissen „Auf dem Klee“ ..........................................................................124 XI Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Tabelle 23: Evaluierung von Globalstrahlungsdaten aus PV GIS Classic gegenüber den Berechnungsergebnissen „Auf dem Klee“ 2011..................................................................125 Tabelle 24: Bewertung der Abweichungen des errechneten spezifischen Stromertrags gegenüber den elf Referenzanlagen in Dresden.................................................................127 Tabelle 25: Mittlere Tagessumme der Globalstrahlung für den Standort Osnabrück für unterschiedliche Jahre und Zeitperioden ................................................................................ I Tabelle 26: Ertragsdaten der Photovoltaik-Referenzanlagen Stadt Dresden .......................... I Tabelle 27: Potenzialergebnisse der geeigneten Dachteilflächen des Gebiets „Auf dem Klee“, Stadt Osnabrück.................................................................................................................... II Tabelle 28: Bewertungstabelle zur Neigungsvalidierung für das Referenzgebiet „Auf dem Klee“...................................................................................................................................... V Tabelle 29: Bewertungstabelle zur Ausrichtungsvalidierung für das Referenzgebiet „Auf dem Klee“..................................................................................................................................... VI Tabelle 30: Bewertungstabelle zur Validierung der Modulflächengröße für das Referenzgebiet „Auf dem Klee“ ........................................................................................... VII Tabelle 31: Bewertungstabelle zur Validierung der Jahressumme Globalstrahlung aus der Berechnung auf Grundlage der Laserscandaten 2011.......................................................... IX Tabelle 32: Bewertungstabelle zur Validierung der Neigung aus der Berechnung und VorOrt-Kontrolle Stadt Braunschweig.......................................................................................... X Tabelle 33: Bewertungstabelle zur Validierung der Orientierung aus der Berechnung und Vor-Ort-Kontrolle Stadt Braunschweig .................................................................................. XI XII Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abkürzungsverzeichnis A = die Modulfläche der Anlage [m²] AdV= Arbeitsverwaltung der Vermessungsverwaltungen ALK = automatisierte Liegenschaftskarte ALKIS = amtliches Liegenschaftskatasterinformationssystem ALS = Airborne Laserscanning ASCII =American Standard Code for Information Interchange Beam = Jahressumme der direkten Strahlung [kWh/m²*a] DFK= digitale Flurkarte DGM= Digitales Geländemodell DOM = Digitales Oberflächenmodell DWD = Deutscher Wetterdienst E = mittlerer jährlicher Stromertrag [kWh / a] F = Fläche der PV-Anlage [m²] GPS = Global Positioning System Grad= Jahressumme der Globalstrahlung [kWh/m²*a] H = mittlere jährliche Globalstrahlungsenergie am Aufstellungsort [kWh / (m²·a)] IDW = Inverse Distance Weighting IMU = Inertial Messure Unit INS= Inertial Navigation System kWp: = Kilowatt Peak LAS – Format = LASer File Format Lc = Auffangverlust [h /a] LiDAR = Light detection and ranging Ls = Systemverlust [h /a] LTF = Trübungsfaktor nach Linke Mrad= Milliradiant NN = Nearest Neighbor OGC-Standard = Open Geospatial Consortium-Standard PR= Performance Ratio [dimensionslos] PSTC = die unter diesen Normbedingungen angegebene Nennleistung [kW] (oder [kWp]) PVGIS= Photovoltaic Geographical Information System RANSAC= RANdom SAmpling Consensus algorithm SCAPP= scanning pyrheliometer and pyranometer SRTM-30 Daten = Shuttle Radar Topography Mission – 30 Daten STC = Wirkungsgrad der Module [dimensionslos] TIN = Triangular irregular network VRML = Virtual Reality Macro Language Yf = Endertrag [h /a] Yr = Referenzertrag [h /a] XIII Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten z. T. = zum Teil Y = der spezifische, geschätzte Endertrag [kWh/KWp a] GSTC = 1 KW/m², die Strahlungsleistung unter STC-Normalbedingungen XIV Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten 1 Einleitung 1.1 Problemstellung „Ein stabiles Klima ist von elementarer Bedeutung für die natürlichen Grundlagen und unser gesamtes Leben wie wir es heute kennen“ (BMU, 2006). Das Klima wird über die Zusammensetzung der Erdatmosphäre, von der Zusammensetzung der Treibhausgase gesteuert. Wie eine Schutzhülle umgeben die Treibhausgase den Erdball und verhindern, dass die Wärme von der Erde ins All entschwindet. Dieser natürliche Treibhauseffekt bewirkt auf dem Erdplaneten eine durchschnittliche Temperatur von 15 Grad Celsius und keine lebensunmögliche Weltraumkälte. Seit der Industrialisierung ist die CO2-Konzentration in der Atmosphäre stetig gestiegen und war 2010 35 % höher als im Jahr 1750 (UBA, 2011). Durch die Zunahme der CO2Konzentration und anderer Treibhausgase, wie z. B. Methan und Lachgas, verändert sich die Strahlungsbilanz und steigert den Treibhauseffekt. Dies hat einen Temperaturanstieg der Erdatmosphäre zur Folge. Laut UN-Klimabericht (IPCC, 2007) ist eine Erwärmung in der Bandbreite von 2 bis 4,5 Grad Celsius mit einem besten Schätzwert von etwa 3 Grad Celsius wahrscheinlich und sehr unwahrscheinlich, dass sie kleiner als 1,5 Grad Celsius ausfällt. Größter Verursacher der Erderwärmung ist die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Gas und Öl und die damit einhergehende CO2-Freisetzung. Die durch Entwaldung entstehenden Emissionen und damit das Entfernen von Pflanzen, die CO2 absorbieren, tragen ca. 20 % zum Anstieg der Treibhausgase bei (BMU, 2006). Insbesondere die Industrieländer sowie einige wirtschaftlich schnell wachsende Schwellenländer wie China und Indien bewirken maßgeblich den Anstieg der Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre. Durch den Klimawandel ist mit gewaltigen Schäden durch extreme Wetterereignisse wie Stürme, Dürren und Überschwemmungen zu rechnen. Durch das Schmelzen von Gletschern und Polareis wird ein Anstieg des Meeresspiegels um 11-88 cm gegenüber 1990 erwartet. Tiefer gelegene Inselstaaten und ganze Küstenabschnitte würden im Meer versinken. In Afrika sind hingegen durch Trockenheit die Wasserversorgung und die Landwirtschaft gefährdet. Erhebliche Folgen des Klimawandels für Mensch und Umwelt lassen sich nur verhindern, indem der maximale Temperaturanstieg der Erdatmosphäre nicht mehr als 2 Grad Celsius beträgt. Um dies zu erreichen, müsste die Emission der Treibhausgase bis zum Jahr 2050 weltweit halbiert werden. Die Industrieländer stehen in der Pflicht, als Hauptverursacher weiter voranzugehen und den Schwellen- und Entwicklungsländern Unterstützung zu geben; eine nachhaltige Energiepolitik ist unumgänglich. Der Energieverbrauch ist weltweit deutlich zu senken, die Energieeffizienz ist stark zu erhöhen und der Ausbau der erneuerbaren Energien massiv voranzutreiben (IPCC 2013). 1 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Deutschland ist als Vertragsstaat der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) dazu verpflichtet, Inventare zu nationalen Treibhausgasemissionen zu erstellen, zu veröffentlichen und regelmäßig fortzuschreiben. „Mit dem Inkrafttreten des KyotoProtokolls im Februar 2005 ist die internationale Staatengemeinschaft erstmals verpflichtet, verbindliche Handlungsziele und Umsetzungsinstrumente für den globalen Klimaschutz zu realisieren. Hieraus ergeben sich sehr weit reichende Verpflichtungen für die Erstellung, die Berichterstattung und die Überprüfung von Emissionsinventaren. Durch die europäische Umsetzung des Kyoto-Protokolls mit der Verabschiedung der EU-Entscheidung sind diese Anforderungen im Frühjahr 2004 für Deutschland rechtsverbindlich geworden“ (UBA, 2011). „Bisher haben sich die 27 Mitgliedstaaten der EU bis 2020 EU-intern mit dem Klima- und Energiepaket verpflichtet, ihre Treibhausgas(THG)-Emissionen im Vergleich zum Jahr 1990 um 20 % zu senken. Erreicht werden soll dies insbesondere durch Maßnahmen zu mehr Energieeffizienz, verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien und Fortführung des EU-weiten Emissionshandels“ (UBA, 2012). Im Jahr 2010 lagen die THG-Emissionen1 der EU (27 Mitgliedstaaten) um rund 15 % oder 850 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente (CO2eq) unter dem Wert des Jahres 1990 (EEA, 2011). Erneuerbare Energien tragen als regenerative Energiequellen und Alternative zu den fossilen Trägern maßgeblich zur CO2-Senkung bei und müssen weiter gefördert werden. 1 vgl. Entscheidung 406/2009/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23.04.2009 sowie Richtlinie 2003/87/EG vom 13.10.2003 (Emissionshandelsrichtlinie), geändert durch Richtlinie 2009/29/EG vom 23.04.2009 2 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 1: Emissionen der EU seit 1990 und Klimaziele in 2020 (UBA, 2011) Leitszenarios, beispielsweise der AG DLR ET AL. (2012) prognostizieren eine Steigerung der EEG-Stromproduktion von 103,5 TWh/a im Jahr 2010 auf 235 TWh/a in 2020 und 490 TWh/a im Jahr 2050. Damit würde die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Jahr 2020 einen Anteil von rund 40 % am Bruttostromverbrauch erreichen. Real erreicht Deutschland 2012 einen Stromertrag aus Windkraft, Wasserkraft, Biomasse, und Photovoltaik von 142,4 Terawattstunden (TWh), wobei die Windkraft mit 36% den größten Anteil daran hat. Einen ebenfalls recht großen Anteil erreicht die Photovoltaik mit knapp 19% (BMU, 2013b). Im Wärmebereich erreicht man 2012 einen Anteil aus Erneuerbaren Energieträgern von 140,4 TWh, dabei nimmt die Solarthermie einen kleineren Anteil von 5 % daran ein (BMU, 2013b). 3 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 2: Energiebereitstellung aus Erneuerbaren Energien 2012 (BMU, 2013b) Am deutschlandweiten Strom- und Wärmeverbrauch liegt der Anteil der Erneuerbaren Energien (EE) 2012 für Strom bei 23,5 % und bei Wärme gegenüber dem Gesamtwärmeverbrauch 2011 bei 10,7% (siehe Tabelle 1). Tabelle 1: Deutschlandweiter Strom- und Wärmeverbrauch (BMU, 2013; AG DLR et al., 2012) Verbrauchsart Verbrauch Bruttostromverbrauch (2012) 607 TWh Wärmeverbrauch (Raumwärme, Prozesswärme und Warmwasser) (2011) 1.307 TWh Von allen Erneuerbaren Energieträgern ist die solare Energienutzung, die Technik, die von der breiten Masse der Bevölkerung realisiert werden kann. Die Photovoltaik- oder Solarthermienutzung lässt sich zu erschwinglichen Kosten in kurzer Zeit auf dem eigenen Dach installieren und langfristig für die Strom- und Wärmeproduktion auch im eigenen Haushalt nutzen. Dachflächen als Installationsort unterliegen keiner weiteren Nutzungskonkurrenz. Die solare Energienutzung hat in den letzten Jahren bis Ende 2012 eine starke Steigerung erfahren. Das Bundesministerium für Umwelt (2013) erfasste für 2012 die in Tabelle 2 aufgeführten Zahlen. 4 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Tabelle 2: Zubauraten der Photovoltaik in Deutschland pro Jahr (BUNDESNETZAGENTUR, 2013) Jahr Zubau Photovoltaik pro Jahr in MW 2010 7.400 2011 7.485 2012 7.604 2013* 2.435 * bis 30.09.2013 Insgesamt waren in Deutschland zum Jahreswechsel 2012/2013 Solarstromanlagen mit einer Gesamtleistung von 32,64 Gigawatt am Netz. Mit einer Stromproduktion von 26 TWh erreichte der PV-Strom einen Anteil am Endenergieverbrauch von 4,4 %; damit ist Deutschland erneut in der Photovoltaik-Nutzung weltweit führend und liefert so einen relevanten Beitrag zur Stromversorgung. An sonnenreichen Tagen kann PV-Strom 30-40 % des momentanen Stromverbrauchs in Deutschland decken (FRAUNHOFER ISE, 2013). In 2013 ist die PVZubaurate aufgrund der massiven Änderungen in den Förderbedingungen deutlich gesunken. Ende September 2013 waren insgesamt 35,075 Gigawatt Photovoltaik-Leistung in Deutschland am Netz, was eine Zubaurate in den neun Monaten in 2013 von 2.435 Megawatt bedeutete (BUNDESNETZAGENTUR, 2013). Abbildung 3: Entwicklung der Strombereitstellung Photovoltaikanlagen in Deutschland (BMU, 2013a) und der installierten Leistung aus Die Datenmeldungen der Bundesnetzagentur 2013 zeigen, dass zunehmend kleinere Anlagen mit 1-3 Kilowatt Peak (kWp) installiert werden. Diese sind überwiegend auf Einfamilienhausdächern mit dem vorwiegenden Ziel der Eigenstromnutzung zu finden. Auch die Nutzung der Solarthermie in Deutschland steigt stetig. Bis Ende 2012 waren insgesamt 16,3 Millionen m² Kollektorfläche installiert, was einen Anteil an der Bruttoenergieproduktion von 0,5 % ausmacht. 5 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 4: Entwicklung der Wärmebereitstellung und installierten thermischen Leistung aus solarthermischen Anlagen in Deutschland (BMU, 2013a) Tabelle 3: Der Anteil der solaren Energieproduktion und vermiedener CO 2-Emissionen in 2012 (BMU, 2013) Energiequelle Endenergie Anteil am Endener- Installierte Vermiedene CO2- gieverbrauch Leistung Emissionen Photovoltaik 26 TWh 4,4 % 32,64 TWp 18,88 Mio t Solarthermie 6,7 TWh 0,5 % 5,5 GWth/a 1,778 Mio t QUASCHNING (2011) prognostiziert eine unwesentliche Änderung des Strombedarfs in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten. Mögliche Einsparungen werden durch neue Verbraucher wie Elektroautos oder Wärmepumpen kompensiert, so dass bei einem jährlichen Elektrizitätsbedarf von 600 TWh die Photovoltaik langfristig 90 bis 180 TWh decken müsste. Um dies zu erreichen, wäre eine installierte Photovoltaikleistung von 100 bis 200 GW erforderlich. Soll die Zahl der benötigten Freiflächen überschaubar gehalten und die Photovoltaik zum größten Teil im Gebäudebestand installiert werden, ergibt sich für Deutschland ein Flächenpotenzial von rund 200 GW. Ein Mangel an Standorten gibt es selbst für hohe Leistungen nicht (QUASCHNING, 2011). QUASCHNING führt in seiner Grafik (vgl. Abbildung 5) verschiedene Szenarien zusammen und stellt sie der aktuellen PV-Zubaurate gegenüber. Gingen in den letzten Jahren viele Arbeitsplätze in Deutschland in der PV-Branche verloren, bleibt trotz der hohen Importquote bei PV-Modulen aus dem asiatischen Raum ein großer Teil der mit einem PV-Kraftwerk verbundenen Wertschöpfung im Land, es fließen über die Modulimporte nur knapp 30 % der Einspeisevergütung nach Asien. Wechselrichter und Installation unterliegen der deutschen Wertschöpfung (FRAUNHOFER ISE, 2013). 6 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 5: Verschiedene Szenarien zum Ausbau der Photovoltaik und die tatsächliche Entwicklung bis einschließlich 2012 (QUASCHNING, 2011), tatsächliche Entwicklung fortgeführt bis Ende 2012 Betrachtet man die politische Zielsetzung bis 2025 und die damit verbundene Entwicklung der regenerativen Energien (vgl. Abbildung 6), soll sich der Anteil fossiler Kraftwerke mit dem aktuellen Energiekonzept in Deutschland wenig ändern. In die Prognose von QUASCHNING (2011) fließen ein gleich bleibender Verbrauch, der Kernenergieausstieg bis 2023 und ein Anteil der regenerativen Energien von 35 % bis 2020 ein. Abbildung 6: Prognose (QUASCHNING, 2011) der zukünftigen Zusammensetzung der Energiequellen bis 2025 Die Förderung der solaren Nutzung, insbesondere auf geeigneten Hausdächern, bedarf verschiedenster Instrumente, um den Akteuren neutrale und umfangreiche Informationen zur Realisierung der solaren Nutzung zu liefern. Der erste Schritt sollte eine grundsätzliche Interessensbildung sein. Ist das Interesse geweckt, werden weitergehende, detaillierte Informationen benötigt. Der Weg zum Fachmann ist für Bürger, die sich bisher noch nie mit der Photovoltaik- oder Solarthermienutzung beschäftigt haben, oft mit einer gewissen Verbind7 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten lichkeit und mit Skepsis gegenüber dessen Aussagen verbunden. Eine Solarpotenzialanalyse aller Dachflächen, flächendeckend für eine große Region (Kommune, Landkreis), bietet sich als Grundlage einer neutralen Erstinformationsausgabe für den Bürger und Hauseigentümer als Medium an, welches das Interesse an der solarenergetischen Nutzung weckt. Die Präsentation der Solarpotenzialanalyseergebnisse über ein Web-GIS gestütztes Internetportal ermöglicht die direkte Ansprache der Akteure. Das Wissen über das solare Potenzial jeder Dachteilfläche dient der Informationsweitergabe und damit der Mobilisierung der Öffentlichkeit in die solare Nutzung zu investieren. Die Nutzung der Solarenergie kann darüber vorangetrieben und ökonomisch und ökologisch sinnvoll eingesetzt werden. Kommunen suchen nach Alternativen zur herkömmlichen Energieversorgung und benötigen Maßnahmen im Rahmen ihrer Klimaschutzaktivitäten zur Förderung der Erneuerbaren Energien. 1.2 Zielsetzung Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Methodenentwicklung zur Berechnung des Solarenergiepotenzials auf Dachflächen für sämtliche Gebäude eines großen Gebiets (Stadt, Landkreis) auf Grundlage von Laserscandaten. An Oberzielen werden vier zentrale Fragestellungen benannt: Entwicklung einer GIS-gestützten Methode zur Berechnung des Solarpotenzials auf Dachflächen mit hoher Genauigkeitsausgabe. Benennung der Mindestqualität von Laserscandaten für die Umsetzung von Solarpotenzialanalysen. Entwicklung einer Methode, die es ermöglicht auch kleine Dachstrukturen, Vegetation und die Topografie in der Analyse und Potenzialberechnung zu berücksichtigen. Großflächige Anwendung des Verfahrens über einen hohen Automatisierungsanteil. Über Algorithmen der Geoinformatik und auf Grundlage bestehender Geobasis- und Laserscandaten liegt der Anspruch in der Ausgabe des Solarpotenzials mit hoher Genauigkeit. Das Verfahren sollte einen hohen Automatisierungsanteil aufweisen, um Verwaltungseinheiten eine kostengünstige und kurzfristige Realisierung der flächendeckenden Berechnung des Solarpotenzials ermöglichen zu können. Dachstrukturen wie Schornsteine oder Gauben beeinflussen das Solarpotenzial, also den erfolgreichen Betrieb einer Photovoltaik- oder Solarthermieanlage auf dem Dach, maßgeblich. Gegenüber bestehender Entwicklungen in der 3D-Gebäudemodellierung und der Solarpotenzialanalyse, die kleine Dachstrukturen unberücksichtigt lassen, soll diese Zielsetzung ein zentraler Punkt darstellen. Nachfolgende Fragestellungen konkretisieren die Zielsetzung und begleiten die Herangehensweise in der Methodenentwicklung: Welcher Automatisierungsanteil der Berechnung des Solarpotenzials kann erreicht werden? 8 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Welche Genauigkeitsausgabe des Potenzials ist über die entwickelte Methode möglich? Welche Qualitätsanforderungen sollten Laserscandaten für die Solarpotenzialanalyse mindestens vorweisen? Welche Datenaufbereitungsschritte der Laserscanrohdaten (first und only pulse) und Gebäudeumringe sind für die Zielstellung notwendig? Welche Punktdichten der Laserscandaten liefern welche Genauigkeiten in der Solarpotenzialausgabe? Über welches Verfahren ist eine Dachteilflächenseparierung unter Berücksichtigung der Dachstrukturen wie Gauben und Schornsteine möglich? In wie weit lassen sich Ansätze der 3D-Gebäudemodellierung dafür verwenden? Über welche Algorithmen lassen sich die absolute Neigung und Orientierung der Dachteilflächen errechnen? Wie hoch sind die Abweichungen gegenüber realen Objekten? Welche örtlichen Globalstrahlungsdaten werden von welcher Einrichtung in welcher Auflösung zur Verfügung gestellt und wo liegen die Unterschiede? Welche Daten sind für die Zielsetzung zu bevorzugen? Welche Genauigkeiten in den Einstrahlungsergebnissen liefert der Einstrahlungsalgorithmus r.sun? Welche Genauigkeit kann in der errechneten Modulflächengröße erreicht werden? Welche Genauigkeiten liefern die Potenzialausgaben für die Photovoltaik- und Solarthermienutzung auf Dachflächen? Zielgruppe zur Nutzung der Solarpotenzialergebnisse ist der Gebäudeeigentümer, der die Installation einer Solaranlage auf seinem Dach realisieren muss. Die Kommune kann über ein flächendeckendes Solarkataster der Öffentlichkeit eine Informationsplattform zur Verfügung stellen. Der Anspruch liegt in der detaillierten Ausgabe der Potenzialergebnisse, die Dachstrukturen wie Schornsteine, Gauben, die Vegetation sowie die umliegende Topografie berücksichtigen. Der Hauseigentümer soll durch realistische Angaben zum Solarenergiepotenzial seines Gebäudes in Bezug auf ökologische und ökonomische Kriterien informiert und für das Thema sensibilisiert werden. Der Kommune steht ein Instrument zur Verfügung, welches kostengünstig, in kurzem Bearbeitungszeitraum und flächendeckend für den kommunalen Bezugsraum eingesetzt werden kann und zum lokalen Klimaschutz beiträgt. Das Potenzial wird sowohl für den Einsatz der Photovoltaik- als auch der Solarthermie-Technik errechnet und Eignungsaussagen aufgestellt. Als Datengrundlage stehen hochauflösende Laserscandaten zur Verfügung, die auf Qualitätsanforderungen, Sensorunterschiede und Aufnahmekriterien untersucht werden. Zudem 9 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten dienen Entwicklungen der 3D-Gebäudemodellierung über Laserscandaten als Ansatz, deren Anforderungen und Leistungsfähigkeit dargestellt und hinterfragt werden. Für die Einstrahlungsanalyse wird der bestehende Algorithmus von GRASS GIS, das Strahlungsmodul r.sun, welches von MARCEL ŠÚRI UND JAROSLAV HOFIERKA (2004) entwickelt wurde, verwendet. Das Kapitel „Grundlagen“ beschreibt das Thema fachlich und liefert die nötigen Informationen für die Methodenentwicklung und dessen Anforderungen. Die der Solarpotenzialanalyse als Grundlagendaten dienenden Laserscandaten werden in besonderem Maße beschrieben und bewertet. Für die Erfassung dieser Daten eingesetzte unterschiedliche Sensoren, Flugbedingungen und Qualitätsanforderungen werden hinsichtlich der Fragestellung der Arbeit verglichen und bewertet. Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Stand der Technik und der Beschreibung der bestehenden Verfahren zur 3D-Gebäudemodellierung und Solarpotenzialberechnung. Aufbauend darauf und über das daraus abgeleitete Wissen wird die Methodenentwicklung vorgenommen und umgesetzt. Kernstück der Arbeit ist die Beschreibung der Methodenabfolge und die darüber erzielbaren Zwischen- und Endergebnisse. In der Diskussion werden die Verfahrensschritte bewertet und diskutiert. Die Bewertung und Diskussion gibt Auskunft über erzielbare Genauigkeiten in der Neigung, Ausrichtung (nachfolgend auch Orientierung gegannt) und Flächengröße sowie den errechneten Einstrahlungswerten. Zudem wird das ermittelte Photovoltaik-Solarpotenzial über bestehende Referenzanlagen beurteilt und für die Solarthermie die Möglichkeiten und Grenzen der Potenzialausgabe dargestellt. Es werden die Ergebnisse verschiedener über die entwickelte Methode umgesetzter Solarpotenzialanalysen ausgewertet und verglichen. Anforderungen an die Grundlagendaten werden beschrieben. 10 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten 2 Grundlagen 2.1 Nutzung von Solaranlagen 2.1.1 Sonnenstrahlung Die von der Sonne auf die Erde abgegebene Energie in Form von elektromagnetischen Wellen wird als Strahlung bezeichnet. Die Sonne sendet mit einer Temperatur von 5.750 Kelvin extraterrestrische Strahlung, überwiegend im Wellenlängenbereich von λ <3 μm aus. Mit einer Intensität von im Mittel 1.353 W/m² gemäß Standardkurve der NASA aus dem Jahr 1971 trifft die Strahlung am Rand der Atmosphäre auf. Dies wird als mittlere extraterrestrische Solarkonstante I0 bezeichnet. Beim Durchgang durch die Erdatmosphäre unterliegt die Sonnenstrahlung verschiedenen Streu- und Absorptionsprozessen, die die Intensität mindern. 36% der am Rand der Atmosphäre auftreffenden Solarstrahlung gehen ungenutzt in den Weltraum zurück (Albedo). Nur etwa 31% gelangen als direkte Strahlung auf die Erdoberfläche; bei Durchtritt durch die Atmosphäre wird ein weiterer Teil der Strahlung durch z. B. Streuung an Luftmolekülen oder Wassertröpfchen oder durch Streuung, Absorption und Reflexion an Wolken- und Aerosolpartikeln abgeschwächt und gelangt als diffuse Himmelsstrahlung auf die Erdoberfläche. Die Abschwächung der Sonnenstrahlung wird als Extinktion bezeichnet (MALBERG, 2007). Ein Teil der diffusen Strahlung entsteht aus Reflexionen der umliegenden Flächen oder an den Wolken. An die Erdoberfläche gelangt je nach Bewölkung und Winkel zur Horizontalen nur noch eine Energiedichte von 0-1000 W/m² als die Summe aus direkter, diffuser und reflektierender Strahlung. Diese wird auch als Globalstrahlung bezeichnet. Der Betrag der Globalstrahlung gibt somit an, welche Strahlungsenergie auf der Erde auf einer horizontalen Fläche empfangen wird (MALBERG, 2007). Bei bedecktem Himmel ist die Diffusstrahlung gleich der Globalstrahlung. 11 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 7: Darstellung der Zusammensetzung der Strahlungsarten (QUASCHNING ET AL., 2002) Abbildung 7 zeigt den Zusammenhang zwischen den verschiedenen Strahlungsarten (QUASCHNING ET AL., 2002). Die Diffusstrahlung geht aus allen Himmelsrichtungen hervor und entsteht durch Streuung an atmosphärischen Partikeln (Wolken, Staub usw.). Durch die Himmelsrichtung und den Sonnenhöhenwinkel, die Höhe der Sonne über dem wahren Horizont, gemessen in Grad, lässt sich der Stand der Sonne exakt festlegen. Beides ändert sich ständig im Laufe des Tages und des Jahres und von Ort zu Ort. Die Sonnenhöhe beeinflusst die Stärke der direkten Sonnenstrahlung. Am stärksten ist der Strahlungsfluss grundsätzlich bei senkrechtem Auftreffen. Ein Strahlenbündel muss in diesem Fall nur eine verhältnismäßig kleine Fläche mit Sonnenenergie versorgen (vgl. Abbildung 8). Fallen die Sonnenstrahlen sehr flach auf die Erdoberfläche, ist die beschienene Fläche größer und die Intensität pro Flächeneinheit kleiner (vgl. Abbildung 9). Der Weg durch die Atmosphäre ist bei einem flachen Einfallswinkel viel länger, es findet eine stärkere Zerstreuung der Strahlung in der Atmosphäre statt. Hier kommt das Lambertsche Gesetz zum Tragen (s. Formel 1). Die Energie der direkten Sonneneinstrahlung auf horizontaler Fläche (I) kann über das Lambertsche Gesetz berechnet werden, wobei I0 die bei senkrechtem Einfall der Strahlung entstehende Energie und β den Einfallswinkel der Strahlung darstellt. I = I0 · sin β (W/m²) (1) Steht die Sonne im Zenit (β = 90°), ist I0 = I, da I0 sin (90) = 1 ist. Abbildung 8: Senkrechter Strahlungseinfall auf eine Fläche. 12 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten I Abbildung 9: Flacher Strahlungseinfall auf eine Fläche. Das Wissen über die Höhe der Globalstrahlung an dem zu betrachtenden Ort ist entscheidend für die Berechnung des Solarenergiepotenzials. 2.1.2 Solarsysteme 2.1.2.1 Photovoltaik Die Photovoltaik-Technik ermöglicht es, in erster Linie direkte Strahlungsenergie in elektrischen Strom umzuwandeln. Die z. B. hoch reine Siliziumscheibe wird an der Oberfläche mit Fremdatomen (z. B. Phosphor) versetzt (Dotierung), wodurch eine negativ leitende Schicht (n-Schicht oder n-Gebiet) erzeugt wird. In die Unterschicht wird z. B. das 3-wertige Bor in den Siliziumverband eingebracht, was durch die instabile Verbindung empfänglich für die Aufnahme von negativen Ladungsträgern ist. Es entsteht eine positiv leitende Schicht (pSchicht oder p-Gebiet) mit „Löchern“ als Ladungsträger. Zwischen der p- und der n-Schicht entsteht eine neutrale Schicht (Raumladungszone). Dieser Aufbau bewirkt die Entstehung eines elektrischen Feldes. Durch eintreffendes Licht auf die Solarzelle wird die Entstehung von freien Ladungsträgerpaaren hervorgerufen, die sich unter dem Einfluss des inneren elektrischen Feldes trennen. Dadurch gelangen die negativen Ladungsträger, die Elektronen, zur oberen Fläche und an der unteren Seite bildet sich eine positive Ladung. Zwischen Ober- und Unterseite entsteht auf diese Weise eine Gleichspannung, die mittels ElektAbbildung 10: Darstellung einer Solarzelle roden abgegriffen werden kann. Dies (Quaschning 2013). geschieht durch ein an der Oberseite der Zelle aufgebrachtes feines Netz von Kontaktierungen (Minuspol) und einem Kontakt auf der Unterseite (Pluspol) (ANTONY ET AL. 2009). Noch vor der Kontaktierung wird die Oberfläche des ursprünglich silbergrauen, spiegelblanken Wafers mit einer Antireflexschicht aus Siliziumnitrid oder Titandioxid versehen. Diese 13 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten verringert unerwünschte Reflexionen des einfallenden Sonnenlichtes und trägt damit zur Wirkungsgradsteigerung der Zelle bei. Außerdem verleiht sie der Solarzelle ihre typische blaue bis schwarze Färbung. Weitere Zellenfärbungen werden durch Variation der Dicke der Antireflexschicht erreicht. Eine wichtige Eigenschaft von Solarzellen ist der Absorptionskoeffizient, der angibt, wie viel Licht vom Material aufgenommen und damit nicht reflektiert wird. Zellen mit kleinem Koeffizienten müssen aus sehr reinem Material bestehen, ein großer Koeffizient entsteht bei weniger reinem Material. Am meisten verbreitet sind Solarzellen auf Siliziumbasis. Alternative Materialien, wie z. B. Cadmium-Tellurid-Sulfid (CdTe) oder Kupfer-Indium-Diselenid (CIS oder CuInSe2) werden ähnlich wie amorphes Silizium in der Dünnschichttechnik verarbeitet. Bei Silizium-Solarzellen wird je nach Herstellung zwischen drei Arten unterschieden: Monokristalline Solarzellen bestehen aus einer Scheibe eines hochreinen, gezogenen Silizium-Einkristalls und verfügen über eine einheitliche, dunkelblaue bis schwarze Färbung. Mit diesen Solarzellen sind die höchsten Wirkungsgrade erreichbar (derzeit bis zu 18%), allerdings sind sie in der Herstellung am teuersten. Polykristalline Solarzellen bestehen aus einer Scheibe eines gegossenen Siliziumblockes, verfügen über eine Kristallstruktur und sind in einem etwas helleren blau gefärbt. Hier entfällt die Herstellung des Einkristalls; damit sind sie in der Herstellung günstiger und nicht ganz so effizient. Ihr Wirkungsgrad beträgt ca. 14%. Diese Form der Solarzelle erreicht derzeit die höchste Marktdurchdringung. Amorphe Solarzellen bestehen aus einer dünnen Siliziumschicht, die auf ein Trägermaterial (z. B. eine Glasscheibe) aufgedampft wird. Sie sind in der Herstellung am kostengünstigsten, haben aber mit nur 6-8% den geringsten Wirkungsgrad (SANDER, 2006). Die Leistung einer Anlage wird in KWp angegeben. Je nach Modultyp und dem damit verbundenen Wirkungsgrad entspricht 1 KWp etwa 6-10 m² Modulfläche. Weitere Informationen zur Technik sind in HASELHUHN (2013) zu finden. 2.1.2.2 Solarthermie Solarthermie bewirkt die Nutzbarmachung der thermischen Energie der Sonnenstrahlung. Thermische Solarkollektoren dienen der Warmwasser Abbildung 11: Funktionsweise der Solarthermienutzung für die Warmwasserbereitung (LUTZ 2005) bereitung und der Heizungsunterstützung. 14 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Die photothermische Energieumwandlung findet auf dem Absorber statt. Dieser ist mit einer dunklen, selektiven Beschichtung überzogen und besteht aus Metallen wie Aluminium, Kupfer oder Edelstahl. Die Beschichtung bewirkt eine hohe Absorption im sichtbaren Bereich und gleichzeitig eine geringe Emission im infraroten Wellenlängenbereich. Die Absorberflüssigkeit nimmt die erzeugte Wärme auf und wird durch am Absorberblech angebrachte Rohre transportiert. 1: Solarkollektor 2: Speicher 3. Wärmetauscher 4: Solarstation 5 Nachheizung 6: Verbraucher Solarthermische Anlagen werden in erster Linie für die Erwärmung von Brauchwasser und zur Heizungsunterstützung eingesetzt. Funktional zentraler Bestandteil des Kollektors ist der Solarabsorber, der die einfallende Lichtenergie in Wärme umwandelt. In dem auf dem Dach installierten Solarkollektor wird durch die Sonneneinstrahlung die zirkulierende Solarflüssigkeit (Wärmeträger), die u. a. frostbeständig ist, erwärmt. Diese wird anschließend in den Solarspeicher transAbbildung 12: Aufbau eines Solarthermie-Kollektors portiert. Im Speicher wird die Wärme (QUASCHNING 2007) an das Trinkwasser und optional auch an das Heizungswasser abgegeben. Um Sonnenstrahlen möglichst effektiv zur Erwärmung zu nutzen, verwendet man Absorber, die meist aus einer schwarzen, dünnen Platte aus Kupfer oder Aluminium, in die eine Röhre für die zu erwärmende Flüssigkeit eingearbeitet ist, besteht. Innerhalb eines Solarkollektors werden mehrere Absorber nebeneinander montiert, die zum Schutz und zur Isolierung in ein Gehäuse eingebaut sind und mit einem Rahmen und einer Abdeckung aus Glas versehen werden. Diese Komponenten werden als „Solarkollektor“ bezeichnet. Es wird zwischen zwei Kollektortypen unterschieden: Neben dem Flachkollektor existiert der Vakuum-Röhrenkollektor. Die Unterschiede liegen im Wesentlichen in der Isolation des Absorbers. Im Röhrenkollektor sind schmale Absorber in Vakuum-Röhren eingebaut. Durch das Vakuum wird eine hohe Isolationswirkung erreicht. Es verhindert ein durch Konvektion möglichen Wärmetransport 15 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten und bewirkt bei großen Temperaturunterschieden, z. B. im Winter, einen höheren Wirkungsgrad. In Flachkollektoren werden herkömmliche Isoliermaterialien verwendet, zum Beispiel Mineralwolle. Diese Isolierung ist weniger effizient als ein Vakuum, daher werden größere Flächen für das Erreichen der gleichen Leistung benötigt. Aus ökonomischer Sicht sind Flachkollektoren günstiger als Vakuum-Röhrenkollektoren. Eine detaillierte technische Beschreibung ist z. B. in QUASCHNING (2011) zu finden. Pro Person rechnet man für das Erwärmen von Trinkwasser bei optimalen Standortbedingungen und abhängig der geographische Lage mit ca. 1,5 m² Kollektorfläche. Für die Heizungsunterstützung werden ca. 0,4-1 m² für die Erwärmung von 10 m² Wohnfläche benötigt (EICKER 2012). 2.1.3 Standortkriterien 2.1.3.1 Globalstrahlung Zur Umsetzung der Solarpotenzialanalyse werden für die Kalibrierung des Einstrahlungsverfahrens für das gegebene Untersuchungsgebiet örtliche Strahlungsdaten aus Messstationen, die Werte über einen langen Zeitraum erfasst haben, benötigt. Folgende Angaben zu unterschiedlichen Strahlungsarten sind wichtig: Die horizontale Globalstrahlung als langjähriges Monatsmittel und Jahressumme. Der Anteil Diffusstrahlung an der Globalstrahlung als langjähriges Monatsmittel und Jahressumme. Abbildung 13: Globalstrahlung in der Bundesrepublik Deutschland, mittlere Jahressumme im Zeitraum 1981- Koordinaten und Höhe über 2010 (DWD 2011) Grund des Bezugspunktes. Die Globalstrahlung wird seit vielen Jahren (in Potsdam seit 1937) in Deutschland vom Deutschen Wetterdienst (DWD) mit einem horizontal justierten Pyranometer gemessen. Über ein 16 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Messnetz von ca. 40 Stationen wird in regelmäßigen Abständen der Wert erfasst und ausgewertet. Verdichtet wird dieses Strahlungsmessnetz in jüngerer Zeit mit SCAPPMessgeräten, wobei SCAPP für scanning pyrheliometer and pyranometer steht [BEHRENS & GREWE 2005]. Es stehen Stunden-, Tages-, Monats- und Jahressummen der Globalstrahlung und vielfach auch der diffusen Sonnenstrahlung zur Verfügung. Zudem existieren 200 Stationen, die die Sonnenscheindauer aufnehmen. Neben den örtlichen Messungen werden zur Erzeugung flächendeckender Daten die geostationären Satelliten METEOSAT hinzugezogen. „In geeigneter Weise werden die unterschiedlichen Datentypen miteinander verknüpft; dabei wird auch die Höhenabhängigkeit der Globalstrahlung bestimmt. Mittels geostatistischer Verfahren wird die Globalstrahlung auf die Gitterpunkte eines Rasters interpoliert. Die Gitterpunkte haben einen Abstand von nur 1 km und decken die gesamte Bundesrepublik ab“ (DWD 2011). Neben Globalstrahlungswerten von bestimmten Tagen, Monaten oder Jahren gibt der DWD langjährige Mittelwerte aus. Aktuell wird für jeden Punkt in Deutschland ein 30-jähriges Mittel vom Zeitraum 1981-2010 angeboten. Abbildung 13 zeigt die Globalstrahlung für die Bundesrepublik Deutschland aus dem 30-jährigen Mittel. Deutlich wird das Nord-Süd- und ansatzweise das Ost-West-Gefälle. Die höchsten Einstrahlungswerte liegen in Bayern und Baden-Württemberg. Dies ist durch die südliche Breitenlage und das wolkenärmere, kontinentale Klima zu begründen. Ein weiterer hoher Einstrahlungsbereich erstreckt sich von Sachsen bis zur Küste Mecklenburg-Vorpommerns. Neben der im Frühjahr und Frühsommer über der noch kalten Ostsee geringeren konvektiven Wolkenbildung, beeinflusst hier auch die stärkere Kontinentalität die Globalstrahlung. Strahlungsärmer ist das Gebiet von den Mittelgebirgen bis nach Schleswig-Holstein. Zufuhr feuchter Meeresluftmassen lässt das wolkenreiche, maritime westdeutsche Klima entstehen, verstärkt wird es durch den Stau an den Bergketten der Mittelgebirge. Eine Ausnahme bilden die strahlungsbegünstigten Nordseeinseln (DWD 2011). Eine weitere Strahlungsdatenbank bietet PVGIS (2012). In einer Genauigkeit von 1 x 1 km werden monatliche und Jahresstrahlungswerte und weitere klimatische Parameter für die Periode 1981-1990 (PVGIS Classic) (ŠÚRI ET AL. 2007 sowie ŠÚRI ET AL. 2007a) und seit 2012 für den Zeitraum 2001-2010 (PVGIS 2.0) ausgegeben. Datengrundlage sind 566 meteorologische Stationen über die die Globalstrahlung horizontal sowie das Verhältnis Diffusstrahlung zu Globalstrahlung über Jahre gemessen wurde (RIGOLLIER 2000). Zudem wird der „Trübungsfaktor nach Linke“ (REMUND ET AL. 2003), der die Minderung der Strahlung durch Luftpartikel und Wasserdampf als Faktor benennt (siehe Tabelle 4) und ein DGM, generiert aus SRTM-30 Daten (USGS 2012), für die Einstrahlungsberechnungen hinzugezogen. Grundlage des Berechnungsalgorithmus ist r.sun von GRASS GIS (HOFIERKA & ŠÚRI 2002). Die PVGIS-Methode, die auch die Bestrahlung für geneigte Flächen simuliert, ist mit Messwerten der meteorologischen Station Ispra (Norditalien) durch KENNY ET AL. (2006) verglichen worden. Diese Untersuchung ergab eine jährliche Überschätzung des Strahlungswertes durch PVGIS von 3,2%. Als mögliche Begründung werden Verschattungen durch nahe gelegene Gebäude und Bäume, die die gemessenen Werte beeinflussen, benannt. Da PVGIS17 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten die Einstrahlungswerte über ein digitales Geländemodell (DGM) errechnet, werden keine direkten Verschattungsquellen durch Strukturen berücksichtigt. Die Details zum Solarstrahlungsmodell und der Computerannäherung können in ŠÚRI & HOFIERKA (2004) und ŠÚRI ET AL. (2005) nachgelesen werden. Abbildung 14 und Abbildung 15 zeigen einen Vergleich von Strahlungswerten der beiden Quellen DWD und PVGIS (Classic und 2.0) für unterschiedliche Bezugszeiträume am Beispiel des Standortes Stadt Osnabrück. Abbildung 14: Mittlere monatliche Tagessummen der Globalstrahlung für Osnabrück bezogen auf eine horizontale Ebene seit 2001 im Vergleich zum 30-jährigen Mittel 1982-2010 (eigene Darstellung, Datenquelle: DWD, 2012) 18 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 15: Mittlere Jahressumme der Globalstrahlung auf die horizontale Ebene, im Vergleich DWD und PVGIS Classic und 2.0 (eigene Darstellung, Datenquellen: DWD 2012; PVGIS 2012) Abbildung 15 zeigt neben der Differenz zwischen den DWD- und den PVGIS-Werten auch einen deutlichen Unterschied zwischen den PVGIS Classic und 2.0 Werten. Hier liegt eine Differenz von 6,1% vor. Die aktuellere Zeitperiode gibt um 6,1% höhere Werte aus und verdeutlicht den Anstieg der Globalstrahlung im letzten Jahrzehnt. Neben der horizontalen Globalstrahlung spielt bei der Berechnung der Einstrahlung auf die Dachfläche auch das Verhältnis von direkter und diffuser Strahlung eine wichtige Rolle. Der mittlere Diffusanteil über alle Datenquellen und Standorte liegt in Deutschland bei 55%. Mit abnehmender geografischer Breite sinkt der Diffusanteil jeweils (MÜLLER ET AL. 2008). Abbildung 16: Prozentualer Anteil der Direkt- und Diffusstrahlung an der Globalstrahlung auf eine horizontale Fläche für den Standort Osnabrück (Datenquelle: PVGIS 2012) 19 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Das Verhältnis von diffuser zu globaler Strahlung für Deutschland liegt laut PVGIS, abhängig der geografischen Lage, zwischen 0,54 und 0,59: München 0,54 Rostock 0,55 Berlin 0,57 Dresden 0,57 Hamburg 0,58 Osnabrück 0,59 Düsseldorf 0,59 Tabelle 4: Trübungsfaktoren nach Linke als Monatsmittelwerte für unterschiedliche klimatische Bedingungen (FOITZIK & HINZPETER 1958) Latitude 25 °N and above Jan Feb Mar Apr May Jun Jul Aug Sep Oct Nov Dec Very clear atmosphere 1,8 1,9 2,0 2,0 2,2 2,3 2,8 2,5 2,2 2,1 2,0 1,8 Mountain – very clear atmosphere 2,2 2,3 2,4 2,4 2,4 2,5 3,0 2,7 2,5 2,4 2,3 2,2 Clear maritime atmosphere 2,4 2,5 2,7 3,4 3,4 3,4 3,9 3,7 2,9 2,7 2,5 2,4 Urban atmosphere 3,0 3,0 3,0 3,7 3,7 3,8 4,8 4,1 3,2 3,0 3,0 3,0 Very lage city or industrial atmosphere 4,1 4,1 3,9 4,6 5,0 5,0 6,0 5,5 4,5 3,6 3,8 3,9 Drei Faktoren beeinflussen die Einstrahlung auf die Erde. Die Abschwächung hängt dabei von der Weglänge der Strahlung durch die Atmosphäre ab, das heißt von der Sonnenhöhe, der Bewölkung und Verschmutzung der Luft. Die Energieabnahme der Strahlung kann über das Exponentialgesetz beschrieben werden. 1. Die Abmilderung der Strahlung durch die Gas-Zusammensetzung stellt den ersten Faktor da. 2. Die Minderung durch Luftpartikel und Wasserdampf ist der zweite Faktor. Deren Einflüsse werden durch den „Trübungsfaktor nach Linke“ (LTF) definiert. 3. Der dritte Faktor ist die Bewölkung, die die stärkste Minderung hervorruft. Diese drei Faktoren geben die Minderung der Strahlung der realen Atmosphäre im Verhältnis zum wolkenfreien Himmel an. Der LTF ist ein Schlüsselparameter. Wie Tabelle 4 zeigt, liegt er im Winter im Mittel bei einer Trübung von 2,2 im Sommer steigt er um 0,2 an. Die Trübung ist im Hochgebirge am kleinsten. Im ländlichen Raum liegt der Trübungsfaktor um rund 2 Punkte geringer als in einem Industriegebiet. Der Ertrag an Sonnenenergie in einem Indust20 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten riegebiet wird dadurch um mehr als 10% verringert (FOITZIK & HINZPETER 1958). Der LTF wurde mit der Formel von DOGNIAUX (1984) berechnet. Laut REMUND (2003) wird diese Formel am meisten benutzt. Untersuchungen zur Genauigkeit durch JACOVIDES (1997) zeigen eine gute Vereinbarung mit realen Werten. Eine Datenabfrage der Einstrahlungssituation für den Standort Osnabrück zeigt die Tagesmittelwerte pro Monat und Jahr sowie den LTF für den Zeitraum 2001-2010 (vgl. Tabelle 5). Weitere Datenbanken zur Ausgabe von Strahlungsdaten sind u. a. Meteonorm, Satel-Light oder ESRA. Es bestehen unterschiedliche Untersuchungen u. a. von QUASCHNING ET. AL. (2002) und MÜLLER ET AL. (2008) hinsichtlich Abweichungen zwischen den verschiedenen Datenquellen von langjährigen mittleren Globalstrahlungswerten in Deutschland. Verglichen wurden Werte vom DWD, von PVGIS, Meteonorm, Satelight, ESRA und der UNI-Oldenburg. Die Untersuchungen von QUASCHNING ET. AL. (2002) ergaben eine mittlere Standardabweichung von 2,8% zwischen den untersuchten Datenquellen über alle Standorte. Tabelle 5: Einstrahlungsdaten für den Standort Osnabrück (Datenquelle: PVGIS 2012) Month Hh Hopt Iopt TL D/G Jan 575 920 65 2.8 0.74 Feb 1.170 1.780 60 2.8 0.63 Mar 2.380 3.120 49 3.7 0.58 Apr 4.120 4.790 36 3.5 0.49 May 4.920 5.040 22 4.0 0.53 Jun 5.280 5.140 15 4.0 0.54 Jul 4.980 4.960 18 4.4 0.56 Aug 4.110 4.490 30 4.6 0.52 Sep 2.970 3.680 44 4.1 0.57 Oct 1.670 2.450 57 3.6 0.59 Nov 849 1.470 66 3.0 0.65 Dec Year 492 2.800 883 3.230 69 37 2.9 3.6 0.72 0.55 Hh: Globalstrahlung horizontal (Wh/m2/day) Hopt: Einstrahlung bei optimaler Dachneigung in Osnabrück von 37° (Wh/m2/day) Iopt: Optimal inclination (deg.) TL: Trübungsgrad D/G: Anteil der Diffus- zur Globalstrahlung (-) Betrachtet man die Darstellung in Abbildung 17, wird deutlich, dass die Einstrahlung sich mit veränderter Neigung und/oder Ausrichtung nur geringfügig ändert. Bei Südausrichtung werden im Neigungsbereich 30 Grad bis 40 Grad einheitlich 100% der Einstrahlung erreicht. Bei Veränderungen der Ausrichtung um 10 Grad, verändert sich die Einstrahlung nur um bis zu 1%. 21 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 17: Prozentualer Anteil der mittleren 20-jährigen Jahressumme der Globalstrahlung für den Standort Stuttgart abhängig der Neigung und Ausrichtung der Bestrahlungsfläche (eigene Darstellung, Datenquelle: DWD, 2012a) Laut Aussagen des DWD (2012) besteht aktuell ein ansteigender Trend der Globalstrahlung. Dieser liegt zur Zeit zwischen ca. 0,2% und ca. 0,4% je Jahr. Jährliche Schwankungen, die in einer mittleren Variationsbreite von etwa +/- 15% des langjährigen Durchschnittswertes liegen, sind hier bereits überlagert. Als Ursache dieses Anstiegs benennt der DWD zum einen astronomische Einflüsse, wie z. B. Änderungen der Sonnenaktivität, die sich gut berechnen lassen. Zum anderen sind Einflüsse, die die Globalstrahlung bei ihrem Weg durch die Atmosphäre verändern, sehr variabel und könnten ebenfalls dazu beitragen. „Ursache dieser Schwankungen und Trends sind z. B. Veränderungen in der Bewölkung; hier spielen der Bedeckungsgrad oder die „optische Dicke“ eine große Rolle. Die Auswirkungen der zurzeit stattfindenden Klimaänderung auf die Abbildung 18: Darstellung des Dachneigungswinkels Globalstrahlung sind weitestgehend ungeklärt. Es ist deshalb heute kaum möglich, einen Trend für die weitere Entwicklung der Globalstrahlung anzugeben. Ursachen und die Vorgänge, die zur Änderung führen, müssen noch genauer erforscht werden“ (DWD 2012). 22 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten 2.1.3.2 Dachneigung Die Dachneigung stellt den Winkel der Horizontalen zum Bezugspunkt in Grad oder Prozent dar. Die Dachneigung ( ) kann über die Dachhöhe (h) und das Grundmaß bis First (f) errechnet werden (siehe Abbildung 18). Somit ergibt sich für die Dachneigung in Prozent: h f (2) oder als Winkel: arctan h f (3) Die Neigung bedingt neben der Ausrichtung des Daches die eingestrahlte Sonnenenergie, wozu sich die Leistungsfähigkeit einer Photovoltaik-Anlage proportional verhält. In der Fachliteratur finden sich zur optimalen Neigung für PV-Anlagen unterschiedliche Angaben. Die optimale Neigung für eine PV-Anlage liegt bei ca. 30°-37°. Umfangreiche Untersuchungen hinsichtlich der Globaleinstrahlung auf geneigte Flächen wurden u. a. bei der RuhrUniversität Bochum (SANDER 2006) oder beim Fraunhofer Institut für solare Energiesysteme ISE durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in den Solaratlas NRW der Energieagentur NRW eingeflossen (ENERGIEAGENTUR NRW 2001). Je nach angewandtem Modell und abhängig von der geografischen Lage ergeben sich geringe Schwankungen. DIETRICH (2009) spricht von etwa 30° Dachneigung im Optimum. Die Schwankung der eingestrahlten Sonnenenergie im Neigungsbereich 30°-37° ist relativ gering, so dass die darüber getroffenen Ertragsaussagen sich nur in geringem Maße unterscheiden. Die Einstrahlungsenergie auf eine horizontale Fläche ist um ca. 18% geringer als auf eine 37° geneigte Fläche. Betrachtet man die Ausbeute der Einstrahlung auf eine waagerechte Fläche (Fassade), so liegt der Verlust bei ca. 31% (siehe Abbildung 19). 23 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 19: Jahresstromertrag in Abhängigkeit von der Dachneigung in % bei Südausrichtung am Beispiel der Einstrahlungsdaten für den Standort Stuttgart im 20-jährigen Mittel vom DWD (2012a) 2.1.3.3 Orientierung zur Himmelsrichtung Die Orientierung eines Daches beeinflusst die Einstrahlung in gleichem Maße wie die Neigung. Das Optimum liegt bei Südausrichtung. Abweichungen vom Optimum reduzieren die Einstrahlungsenergie in geringerem Maße als oft angenommen. Eine Abweichung von Süd um 45° bewirkt bei 37° Neigung eine Einstrahlungsminderung um ca. 10%, bei 90° Abweichung von der Südausrichtung sind es ca. 20%. Im Folgenden wird Ausrichtung und Orientierung synonym verAbbildung 20: Prozentsatz des optimalen wendet. Ertrags einer PV-Anlage, abhängig von Dachneigung und Dachausrichtung nach STRYI-HIPP (2007) verändert 24 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 21: Jahresstromertrag in Abhängigkeit der Dachorientierung in % bei 35° Neigung am Beispiel der Einstrahlungsdaten für den Standort Stuttgart im 20-jährigen Mittel vom DWD (2012a) 2.1.3.4 Verschattung Zunächst gilt es, „Verschattung auf Dachflächen“ zu definieren. Die direkte Strahlung fällt ungebrochen von Störfaktoren auf die Dachfläche. Verschattung entsteht dann, wenn die direkte Einstrahlung durch eine Struktur, die die direkte Ausbreitung des Sonnenstrahls unterbricht, gemindert oder verhindert wird. Das kann z. B. ein höherer Baum, der westlich, östlich oder südlich vor dem Dach steht, oder der Schattenwurf eines Schornsteins bei bestimmtem Sonnenstand sein. Eine Norddachseite eines Schrägdaches empfängt je nach Dachneigung unter Umständen niemals direkte Strahlung und ist damit auf Dauer verschattet. 25 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 22: Teilverschattetes Dach durch Bäume; die direkte Strahlung ist unterbrochen Je nach Winkel der Sonne zum Dach und damit dem Sonnenstand im Tages- und Jahresverlauf ist die Minderung der direkten Strahlung durch Objekte in der Jahressumme unterschiedlich (siehe auch Abbildung 23). Abbildung 23: Sonnenverlaufsbahnen im Tages- und Jahreslauf (QUASCHNING 2003) Behindert ein Baum die direkte Strahlung nur bei ganz niedrigem südlichem Sonnenstand in den Wintermonaten, ist die Auswirkung auf die PV-Nutzung auf dem Dach gering. Ein deutlich höherer Baum als das Dach im Südwesten des Gebäudes, der die direkte Strahlung täglich unterbricht, hat maßgeblich Einfluss auf die Stromproduktion der PV-Anlage und muss in der Analyse und Potenzialberechnung erfasst und berücksichtigt werden. 26 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 24: Sonnenlaufbahn und Sonnenstandswinkel für jeden Monat für den Standort Osnabrück (LOHMEYER 2007) Die Grafik in Abbildung 24 verdeutlicht, dass in Osnabrück am 21.12. der Sonnenstandwinkel keine 15 °erreicht. 2.1.3.5 Geeignete Modulfläche Als geeignete Modulfläche wird die Fläche auf dem Dach beschrieben, die technisch und wirtschaftlich sinnvoll mit Solarmodulen (Photovoltaik oder Solarthermie) belegt und betrieben werden kann. Eignungskriterien sind: Homogenität in Dachneigung und Dachausrichtung und nicht durch Schornstein oder Gaube unterbrochen. Die Modulfläche muss zusammenhängend eine Mindestgröße erreichen, die abhängig vom solaren System und dem Einsatzbereich ist. Die Modulfläche darf keine starke Verschattung erfahren. Die Modulfläche muss eine ausreichend hohe Jahreseinstrahlungssumme, die ebenfalls von der Solartechnik und dem Einsatzbereich abhängt, erhalten. Dachaufbauten, wie Schornsteine und Gaubenflächen, werden berücksichtigt, müssen aber, um als geeignet ausgegeben zu werden, die Kriterien erfüllen. Von der geeigneten Modulflächengröße hängen die mögliche zu installierende KW-Leistung und damit die Gesamtleistung der Anlage ab. 27 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten 2.1.3.6 Solarenergiepotenzial Wie viel der auftreffenden Sonnenenergie in nutzbare Wärme bzw. Strom umgewandelt werden kann, wird über verschiedene Parameter errechnet. Photovoltaik Das Solarenergiepotenzial PV gibt den Stromertrag an, der unter speziellen Standortbedingungen über eine potenzielle PV-Anlage auf dem Dach mit einem spezifischen Wirkungsgrad produziert werden kann. Die Berechnung des Energieertrages im Voraus kann stets nur eine Annäherung des tatsächlichen Ertrages sein, der einige Prozentpunkte darüber oder darunter liegen wird. Zum einen beeinflussen wetterabhängige Faktoren, wie die Sonneneinstrahlung, den Ertrag, zum anderen führen schwer kalkulierbare Verluste, wie Verschmutzungen der Module, Abweichungen des Wirkungsrads gegenüber der Herstellerspezifikation oder Verluste bei der Einspeisung ins Netz, zu veränderten Erträgen. Aus dem internationalen Standard IEC 61724 wurde die Norm DIN EN 61724 abgeleitet, die die Spezifikation von Messgrößen an Photovoltaikanlagen regelt. Für die Ertragsberechnung werden die darin definierten Begriffe und die Methoden der Ertragsspezifikation verwendet. Grundlage zur Bestimmung des Solarenergiepotentials einer Dachfläche in dieser Arbeit ist die Berechnungsformel nach LAQUAI (2003) unter Herleitung nach DIN EN 61724. Um den effektiven potenziellen Stromertrag auf einer Dachfläche errechnen zu können, müssen die Jahressumme der Globalstrahlung und die geeignete Modulflächengröße bekannt sein. Folgende Faktoren und Parameter gehen in die Solarpotenzialberechnung ein: Jahressumme Globalstrahlung (wird über Methode errechnet) Geeignete Modulfläche (wird über Methode errechnet) Modulwirkungsgrad (es wird eine am Markt gängige Technik zu Grunde gelegt) Performance Ratio (es wird ein realer Faktor verwendet) An Solarpotenzialfaktoren werden errechnet: Stromertrag pro geeigneter Modulfläche KWp-Leistung Spezifischer Stromertrag Die kWp-Leistung hängt von der Leistungsfähigkeit der Module ab. Pro Modul wird vom Hersteller eine Nennleistung angegeben. Diese ist mit der Anzahl der Module zu multiplizieren. Eine Division dieser Summe durch die damit belegte Dachflächengröße weist die kWpLeistung der Anlage aus. 28 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Im Folgenden werden die Potenzialgrößen hergeleitet und visualisiert. Der Stromertrag erhält die Einheit kWh und stellt die verrichtete Arbeit und die dafür benötigte Zeit dar. Damit ist die Leistung definiert als „verrichtete Arbeit / dafür benötigte Zeit“. Für Osnabrück gibt der Deutsche Wetterdienst einen jährlichen Mittelwert der Globalstrahlung für die Jahre 1981-2010 mit 993 kWh/(m²·a) an, was einem Leistungsmittelwert von 0,1134006 kW/m² entspricht. Verglichen zur Strahlung, die mit Satelliten im Bereich der Erde, aber noch außerhalb der Atmosphäre gemessen werden kann, sind das 1,367 kW/m² (Solarkonstante), unabhängig von der Erddrehung. Der Leistungsmittelwert für Osnabrück entspricht somit 8,4% der Solarkonstante (LAQUAI, 2003). Der vom Hersteller angegebene Modulwirkungsgrad ( stc) wird bei Normalbedingungen im Labor bestimmt und entspricht nicht dem tatsächlichem Gesamtwirkungsgrad der Anlage. STC steht für „Standard Test Conditions“, die folgende Rahmenbedingungen liefern: die Strahlung trifft senkrecht auf die Modulebene auf und besitzt somit eine Bestrahlungsstärke von 1000 W/h, die Temperatur des Moduls beträgt 25°C und die spektrale Zusammensetzung der Strahlung entspricht dem Durchgang des Sonnenlichts durch die 1,5-fache Atmosphärendicke (AM 1,5). Das heißt, wenn die Module 100% effizient sind, hätte ein System mit 1 m² Fläche eine Spitzenleistung von 1 kWp-Leistung. Dies ist die Leistung unter Normalbedingungen, die an einem Sommertag zur Mittagszeit, bei einer sehr günstigen Lage erreicht werden könnte, aber auch überschritten bzw. bei einer ungünstigen Lage auch unterschritten werden kann. Der Anlagenwirkungsgrad wird aus dem Ertrag von realen Anlagen durch Vergleich der ins Netz eingespeisten Energie mit der eingestrahlten Energie errechnet. Aufgrund von weiteren Verlusten durch den Umwandlungsvorgang ist der tatsächliche Anlagenwirkungsgrad geringer. Der STC-Wirkungsgrad liegt bei monokristallinen Anlagen (z. B. der SC-Serie 255-96M) bei 0,155 (15,5%). Der tatsächliche Anlagenwirkungsgrad kann bei einer guten Anlage um ca. 10-25% darunter liegen, der Anlagenwirkungsgrad wäre damit ca. 0,12-0,14. Mit η=0,14 ist in Osnabrück, abhängig der Flächenneigung und Ausrichtung, eine mittlere Leistung von 0,015876084 KW/m² oder ein Stromertrag pro Jahr von 139,02 kWh/(m²·a) produzierbar. Oft geben Hersteller keinen Wirkungsgrad, sondern die Nennleistung der Module pro kWp unter STC an. Die Nennleistung wird über den Wirkungsgrad bei Nennbedingungen und die Fläche der Anlage folgendermaßen errechnet: PSTC STC F G (4) 29 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten PSTC = die unter diesen Normbedingungen angegebene Nennleistung in [kW] (oder [kWp]) STC = Wirkungsgrad der Module [dimensionslos] F= Fläche der Anlage in [m²] GSTC = 1 kW/m², die Strahlungsleistung unter STC-Normalbedingungen Nennleistung unter STC und Realertrag weisen einen deutlichen Unterschied auf, der durch folgende Verluste verursacht wird: Abschattung, Schneebedeckung, Verschmutzung Temperaturbedingte Generatorverluste Wirkungsgradverluste bei schwacher Bestrahlung Reflexion Leitwiderstände der elektrischen Zuleitungen Verluste durch Schutzdioden Anpassungsverlust des Leistungsreglers Wechselrichterverluste Netzeinspeiseverluste Das Verhältnis von Endertrag zu Referenzertrag beschreibt der Performance Ratio (PR), als Maß für die Verluste. Dieser errechnet sich folgendermaßen: PR Yf Yr 1 Lc Ls Yr PR= Performance Ratio (dimensionslos) Yf = Endertrag in [h /a] Yr = Referenzertrag [h /a] Lc = Auffangverlust [h /a] Ls = Systemverlust [h /a] (5) Der PR hat sich in den letzten ca. 15 Jahren deutlich verbessert. Lag er in den Jahren bis 2000 noch eher bei 70%, kann heute ein PR von bis zu 90% erreicht werden (siehe Abbildung 25). Dies ist in erster Linie auf eine bessere Abstimmung des Wechselrichters auf die PV-Module und damit geringere Verluste bei der Stromumwandlung und Einspeisung zurück zu führen. 30 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 25: Der Performance Ratio von 94 PV-Systemen ermittelt durch das Fraunhofer Institut ISE 2010 über eine Zeitreihe von 10 Jahren (REICH ET AL. 2012) Für eine Abschätzung des Stromertrags pro installiertem kWp lautet die Berechnung (nach LAQUAI, 2003): Y PR H GSTC (6) Dabei ist Y = der spezifische, geschätzte Endertrag (kWh/kWp a) GSTC = 1 KW/m², die Strahlungsleistung unter STC-Normalbedingungen H= die mittlere jährliche Globalstrahlung auf die Dachfläche am Aufstellungsort in [kWh/ (m²*a)]. PR = Performance Ratio mit einem durchschnittlichen Wert von 0,75 PSTC = die unter diesen Normbedingungen angegebene Nennleistung in [kW] (oder [kWp]) STC = Wirkungsgrad der Module [dimensionslos] E = der mittlere jährliche Ertrag in [kWh / a] Durch Umstellung der Gleichung wird die pro Jahr abgegebene Energie in kWh/m² errechnet: E PR H STC oder E PR (7) H PSTC GSTC (8) 31 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Wenn die Jahreseinstrahlungssumme in kWh/m² auf die geneigte und entsprechend ausgerichtete Dachfläche bekannt ist, lässt sich der spezifische Stromertrag über die absolute mittlere jährliche Globalstrahlung und den PR errechnen. Beispiel: 1.200 * 0,75 / 1 = 900 kWh/kW Somit ergibt sich folgende Rechnung: 1.116 kWh/(m²*a)* 0,0001142 kWh/kW = 0,1274 kW/(m²*a) Der effektive Stromertrag wäre: 1 kWh/a = 0,0001142 kW 1 kW = 8.760 Wh/a Nachfolgend aufgeführte Formel beschreibt den Berechnungsweg des jährlich erzielbaren Stromertrags für die PV-Anlage mit einer bekannten Modulflächengröße. Y = η·A·H·PR (9) η stc = der Wirkungsgrad der Anlage bzw. der Module [dimensionslos] A= die Modulfläche der Anlage in [m²] H= mittlere jährliche Globalstrahlungsenergie am Aufstellungsort in [kWh / (m²·a)] PR= Performance Ratio Solarthermie Im Rahmen des zu entwickelnden Verfahrens zur Potenzialberechnung einer solarthermischen Nutzung wird die potenzielle Wärmemenge pro m² und die geeignete Modulfläche errechnet. Die Wärmemenge lässt sich über den Wirkungsgrad einer Thermieanlage ermitteln. Dazu existieren Wirkungsgradkennlinien, die die Leistungsfähigkeit eines Kollektors beschreiben. Die Leistungskennlinien werden durch Forschungsinstitute bestimmt, indem die Kollektoren unter fest definierten Bedingungen vermessen werden (QUASCHNING, 2008). Der Kollektorwirkungsgrad lässt sich über drei Parameter bestimmen. Der optische Wirkungsgrad ( 0 ), beschreibt den Anteil, den der Absorber vom Sonnenlicht in Wärme umwandelt. Er liegt je nach Kollektortyp bei 70-90%. Dieser wird durch zwei Verlustkoeffizienten (k1 und k2), die die Höhe der Wärmeverluste im Kollektor beschreiben, bereinigt und der Kollektorwirkungsgrad darüber errechnet. Je heißer der Kollektor ist, desto höher sind die Wärmeverluste und senken den Wirkungsgrad des Kollektors ab. k1* k 2 * 2 0 E (10) (Quelle: QUASCHNING, 2008) 32 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Es wird im Rahmen der in dieser Arbeit zu entwickelnden Methode von einem mittleren Kollektorwirkungsgrad für einen Flachkollektor von 45% ausgegangen. Daraus ergibt sich für die Potenzialberechnung der solarthermischen Wärmemenge folgende Berechnungsformel: Qw = η * H (11) Qw = Nutzwärme für Warmwasserbereitung in kWh/a H= mittlere jährliche Globalstrahlungsenergie am Aufstellungsort in [kWh/(m²·a)] η= Kollektorwirkungsgrad der Solarthermieanlage Die geeignete Modulfläche für die Warmwasserbereitung über Solarthermienutzung wird mit gleichem Verfahren wie für die Photovoltaik-Nutzung errechnet (siehe dazu Kapitel 2.1.3.5) 2.1.3.7 Dachformen Die in Deutschland maßgeblichen Dachformen sind: Pult- und Satteldach Zelt- und Walmdach Mansardendach Die Unterschiede liegen in der Gestaltungsrigidität. Pult- und Satteldach sind relativ frei in ihrem Gestaltungsspielraum, während Walm- und Mansardendach strengere Anforderungen an ihre Dachformung haben, da hier der Dachausbau das Ziel dieser Dachform darstellt (siehe Abbildung 27 bis Abbildung 32). Ein Dach ist über folgende Elemente zu beschreiben (siehe Abbildung 26): First Traufe Ortgang Grat und Kehle Dachüberstand Dachneigung Gaube Dacheinschnitt 33 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 26: Dachelemente Der First beschreibt den oberen Dachabschluss. Laut KUMMER ET AL. (2008) ist dieser deutlich ablesbar, von Dachaufbauten gänzlich losgelöst und unverletzt durch Dacheinschnitte. Der First bildet den oberen Gebäudeabschluss markant ab. Die Traufe bildet eine Trennlinie zwischen der massiven Gebäudehülle (Wände) und dem in Holzbauweise errichteten Dach. Die Dachgeometrie wird durch die Dimension und den Neigungswinkel des Dachüberstandes maßgeblich bestimmt. Bestimmten Dachtypologien sind zum Teil auch bestimmte Neigungs- und Überstandsrahmen zugeordnet. Die Dachgaube dient durch Hervortreten aus der Dachfläche der Wohnraumerweiterung und stellt einen Dachaufbau dar. Die Gaube ist im Idealfall in ihrer Höhe an die übrige Dachform angepasst. Die zu beachtenden Dimensionen sind die Bauwerksbreite, Dachneigung und Dachhöhe. Die Gaube sollte in der Breite bei mehreren Gauben nicht mehr als 50% der Hausbreite überschreiten. Der Abstand zum First, dem Ortgang und dem seitlichen Dachabschluss sollte deutlich über 50 cm betragen. Als planerischer Grundsatz laut KUMMER ET AL. (2008) sollten Gauben nur in einer Ebene auf dem Dach angeordnet werden. Zudem sind Dächer unter 30° Neigung nur eingeschränkt zugelassen, wenn es gestalterisch zufrieden stellend ist (KUMMER ET AL. 2008). Abbildung 27: Satteldach Abbildung 28: Pultdach 34 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 29: Zeltdach Abbildung 30: Walmdach Abbildung 31: Mansardendach Abbildung 32: Krüppelwalmdach Bei Gebäudedächern wird je nach Neigungswinkel zwischen Flachdach (weniger als 5°), flach geneigtem Dach (bis 25°) und Steildach (ab 25°) unterschieden (BROTRÜCK 2007). In der Regel können je nach Art der Neigung und Anordnung der Dacheinzelflächen und der Art des Giebels Dächer in Deutschland bestimmten Dachformen zugeordnet werden, wobei unterschiedlichste Kombinationen möglich sind (siehe Abbildung 27 bis Abbildung 32). Dacharten lassen sich nach den Dachaufbauten in Form von Gauben unterschiedlicher Ausprägung in weitere Kategorien unterteilen. Hier ist das Wissen über die Neigungsänderung für die Methodenentwicklung wichtig. Beispielsweise verhält sich der Neigungsabfall bei einer Schleppgaube in der Regel um mindestens 15°. Die Spitzgaube besitzt dagegen festgelegte Expositionsänderungen gegenüber dem Hauptdach. Je nach Dachdeckung kann von einem bestimmten Neigungsbereich ausgegangen werden; so liegt die Regeldachneigung für verformte Dachpfannen zwischen 22° und 40° (BROTRÜCK 2007). Beim Pult- und Satteldach haben First, Traufe und der seitliche Dachabschluss eine besondere Bedeutung. Gauben sollten nur in einer Reihe angeordnet sein, darüber sind Dachfenster oder Dacheinschnitte denkbar. Beim Zelt- und Walmdach haben der First und die Traufen ebenfalls eine besondere Bedeutung. Die Grate und Kehlen bilden zudem die räumlichen Kanten und müssen ungestört bleiben, um die Proportionen zu wahren und die Dachform erkennbar zu machen. Da das Mansardendach historisch eher geringwertigen Wohnraum lieferte und der Spitzboden in der Regel unbewohnt war, findet man die Dachgauben im unteren Dachbereich. Die beiden Dachflächen verfügen über unterschiedliche Dachneigungen und treffen im Dachknick aufeinander. Der obere Dachbereich ist deutlich unter 45° geneigt, der untere über 70°. Diese Dachform ist durch den Dachknick eindeutig erkennbar. 35 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten 2.1.3.8 Dachaufbauten Dachgauben können unterschiedlich ausgebildet werden. Es wird unter Anderem unterschieden zwischen einer Spitzgaube (siehe Abbildung 34), dessen Gaubenseitenwände um je ca. 90° in der Ausrichtung gegenüber dem Hauptdach abgewandt sind. Abbildung 33: Schleppgaube Abbildung 34: Spitzgaube Abbildung 35: Flachdachgaube Zudem ist oft auch die Neigung der Gaubenseitenwände steiler als die des Hauptdaches. Eine Spitzgaube hebt sich damit deutlich vom Hauptdach ab. Die Schleppgaube (siehe Abbildung 33) verfügt gegenüber dem Hauptdach über die gleiche Ausrichtung, in der Neigung ist sie flacher geneigt, als das Hauptdach. Damit verfügt die Schleppgaube über die gleiche Ausrichtung wie das Hauptdach und ist in diesem Parameter vom Hauptdach nicht zu unterscheiden. Die Flachdachgaube (siehe Abbildung 35) ist, wie der Name auch sagt, oben mit einem Flachdach bedeckt, die Seitenwände der Gaube liegen senkrecht davon auf dem Hauptdach auf. Damit verfügen die senkrechten Seitenwände über eine geänderte Ausrichtung gegenüber dem Hauptdach. Das Flachdach ist sowohl in Neigung als auch Ausrichtung anders ausgeprägt als das Hauptdach. Die Flachdachgaube ist damit deutlich unterscheidbar gegenüber dem Hauptdach. 2.2 Laserscanning-Messpunktverfahren Zur Aufnahme von Höheninformationen wird die aktive Fernerkundungsmethode Light detection and ranging (LiDAR), oder auch Airborne Laserscanning (ALS) genannt, eingesetzt. Es handelt sich hierbei um eine relativ junge Technik, die in den vergangenen 20 Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. LiDAR, im Deutschen auch als FlugzeugLaserscanning oder Flugzeug-Laseraltimetrie bezeichnet, wurde in den Anfängen für die Aufnahme von Höheninformationen zur Generierung von Geländemodellen eingesetzt (W EVER 1999; W EHR & LOHR 1999; ACKERMANN 1999; KRAUS 2007) und geht auf die Entwicklung der NASA in den 1980er Jahren zurück. Gegenüber photogrammetrischen Verfahren weist das Laserscanning durch den hohen Automatisierungsgrad sowie die hohe Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Höhendaten wesentliche Vorteile auf. Ein weiterer Vorteil besteht in der 36 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten geringeren Wetterabhängigkeit bei der Erfassung, da als aktives Verfahren auch z. B. nachts gescannt werden kann. War der First Pulse, der die Höheninformation der Geländeoberflächenstrukturen aufnimmt, bis vor einiger Zeit noch uninteressant und eher „Datenabfall“, hat dieser Datensatz in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Grund ist das große Interesse an der Berechnung von Gebäudemodellen und der flächendeckenden Erstellung von Solarpotenzialkatastern. Im Zuge dessen konnte in dieser Arbeit mit unterschiedlichsten Laserscan-Datensätzen gearbeitet und deren Qualität in Bezug auf die hierfür gestellten Anforderungen wissenschaftlich ausgewertet werden. Einfluss auf die Qualität des Ergebnisses hat nicht nur die vorliegende Punktdichte, sondern auch der verwendete Sensor und die Flugparameter. So spielen Scanlinienmuster, Scannfrequenz, Flughöhe oder Streifenbreite eine entscheidende Rolle. Insbesondere die Pulsrate konnte im Laufe der Jahre mit der technischen Entwicklung stark gesteigert werden, von 2-5 kHz in den 90er Jahren, bis zu 25100 kHz heute. An die Qualität der aufzunehmenden Laserscan-Daten, auch an den First Pulse Datensatz, der die Höheninformation der Dachflächen liefert, werden heute hohe Anforderungen gestellt. 2.2.1 Grundlagen und Begriffe Für immer mehr Bereiche in der Bundesrepublik werden hochauflösende Laserscandaten erhoben. Anwendung finden sie z. B. in der Erstellung von 3D-Stadtmodellen, Hochwassersimulation oder Precision Farming. Einige Bundesländer (z. B. Baden-Württemberg, Sachsen, Saarland, Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen) verfügen bereits flächendeckend über hochaufgelöste Laserscandaten. Mittels einer flugzeug- oder helikoptergestützten Befliegung mit einem am Rumpf angebrachten 3D-Scanner wird durch Abtastung der Umgebung mit einem Laserstrahl und Auswertung seiner Laufzeit das Erfassen dreidimensionaler Informationen ermöglicht. Das Ergebnis sind mehrdimensionale Punktwolken, die als Grundlage für nachfolgende Auswerteprozesse dienen. Im Rahmen der Messdatenerhebung werden die kartesischen Koordinatenwerte (x, y und z) berechnet. Je nach Scannertyp ist zudem die Aufnahme der Signalstärke möglich; es werden vierdimensionale Punkte ausgegeben. Die Genauigkeit in Lage und Höhe liegt bei ca. 20-25 cm (z. B. MAAS 2002 und 2003). Das Laserlicht wird i. d. R. im Wellenlängenbereich des nahen Infrarots (0,8 μm bis 1,5 μm) ausgesandt. Werden Wellenlängen im Nanometer-Bereich genutzt, können Wolkendecken nicht durchdrungen werden; damit ist eine Aufnahme wetterabhängig. Über die Addition des Ortsvektors f und des Messvektors d errechnet sich der Vektor p (siehe Abbildung 36 und Formel 12). 37 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten d f p p Abbildung 36: Methode des Laserscannings (TOPSCAN 2006, verändert) p f d (12) Der Messvektor liegt zwischen Sensor und Messpunkt und wird durch die Lasermessung aus der Hälfte des Laserlichtwegs, der vom Sensor zum Objektpunkt und wieder zurück verläuft, berechnet. Nach dem Weg-Zeit-Gesetz ergibt sich dieser Weg durch die Lichtgeschwindigkeit und aus einer hochpräzisen Laufzeitmessung (Δt) (siehe Formel 13). 1 IdI c t 2 (13) Der Ortsvektor zum Sensor sowie die Richtung des Messvektors ergeben sich aus der Messung durch ein Global Positioning System (GPS) und ein Inertialmesssystem (Inertial Messure Unit (IMU) oder Inertial Navigation System (INS)) am Boden (siehe Abbildung 36). Über gepulste Laser, die Impulse mit einer Wiederholungsrate von ca. 80 kHz bis 100 kHz aussenden, ist eine Mehrfachreflexion möglich. 100 kHz entsprechen 100.000 Bodenpunkten pro Sekunde und ermöglichen eine Punktdichte >1 Punkt pro m². Vegetationsoberflächen geben ein first echo zurück. Die darunter liegende Geländeoberfläche reflektiert später und sendet den last echo aus (siehe Abbildung 37) (MAAS 2004). 38 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 37: Mehrfachreflexion first und last echo (TOPSCAN 2006) Weitere Informationen zum Messprinzip sind in zahlreichen Veröffentlichungen detailliert dargestellt, z. B. in KRAUS (2004, 2007) und MAAS (2004). Nachfolgend soll kurz auf die einzelnen Flugparameter eingegangen werden. Post-Processing der Daten Während des Flugs werden Rohdaten im Systemkoordinatensystem aufgenommen. Die Abgabe der Daten erfolgt in der Regel im jeweiligen Landeskoordinatensystem und erfordert Koordinatentransformationen. Systemkalibrierung Hochgenaue Ergebnisse der LiDAR-Erfassung erfordern eine vorangegangene Kalibrierung der Instrumente im Gesamtsystem (s. dazu SCHIELE 2005). Genauigkeiten und Auflösevermögen Die Genauigkeit beeinflussen die Flughöhe, der Durchmesser des Laserstrahls und die Qualität der GPS/INS-Daten sowie das angewendete Post-Processing-Verfahren. Flughöhen über Grund von 1.000-3.000 m sind möglich und werden durch die Laserleistung bestimmt. Die Auflösung der Laserdaten wird durch die Ausdehnung des Laserstrahls bestimmt. Bei einer Flughöhe von 1000 m besitzt der Fußpunkt (Footprint), der Laserfleck am Boden, bei einem Öffnungswinkel des gebündelten Laserstrahls von ca. 0,2-2 mrad einen Durchmesser von 0,2-2 m. Die Punktverteilung und der Punktabstand werden somit durch die Flugparameter Flughöhe über Grund, Abstand der Fluglinien sowie die einstellbaren Systemparameter Messrate, Fluggeschwindigkeit, Scanwinkel und Scanfrequenz bestimmt. 39 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Die Geländestreifenbreite wird durch den Öffnungswinkel des Scanmechanismus beeinflusst, der bei einer Öffnung zwischen 15-60° liegt; daraus folgt eine Streifenbreite von 5002.000 m. Die Wellenlänge des Laserlichts liegt bei 0,8-1,55 μm und damit im Infrarot-Bereich (W AGNER ET AL. 2004). Die Gesamtgenauigkeit in der Höhe von 10-15 cm ergibt sich aus einer Reihe von Einzelfaktoren (MAAS 2004). Die Hauptfehlerquelle liegt in der Höhenbestimmung des Flugzeugs durch Differential GPS (dGPS) (MAAS 2005). Die zu erreichende Gesamtgenauigkeit ist abhängig von der Oberflächenbeschaffenheit und nimmt mit zunehmender Geländeneigung ab (BRIESE ET AL. 2001). Die räumliche Auflösung von Flugzeuglaserscannersystemen wird durch die Datenrate, Fluggeschwindigkeit und Flughöhe, Geländeneigung, verwendeten Scannmechanismus, Breite des Geländestreifens / gewählte Scanbreite und die Genauigkeit der Bestimmung der Plattformorientierung bestimmt. Wurde in den Anfängen ausschließlich die Höhengenauigkeit betrachtet, gelangt nun auch die Lagegenauigkeit mit zunehmender Punktdichte in den Blickpunkt. Diese ist – im Gegensatz zur Höhengenauigkeit – fast linear von der Flughöhe über Grund abhängig. Literatur (MAAS 2004) und Herstellerangaben geben eine Lagegenauigkeit von ca. 0,05% der Flughöhe an, was einer Genauigkeit von 0,5-1 m bei der Flughöhe von 1.000 m entspricht. Testflüge von TOPOSYS (1996) haben gezeigt, dass sich bei einem Öffnungswinkel von > 10° (off-nadir) die Menge der abgeschatteten Gebiete stark erhöht, d. h. sich die Anzahl der am Boden auftreffenden Laserpunkte stark verringert, wodurch es zu vermehrten Datenlöchern kommt. Zusammenfassend kann die Genauigkeit von Laserscandaten und der daraus abgeleiteten Produkte über folgende Faktoren beeinflusst werden: Zufällige und systematische Fehler, verursacht durch die einzelnen Systemkomponenten (Laserdistanzmesser, GPS, INS). Fehler aufgrund zusammenhängender Systemparameter wie Flughöhe, Pulsmodus, Punktdichte und maximaler Scanwinkel. Fehler aufgrund der Geländestruktureigenschaften (Bodenbedeckung, Geländetyp, Bewuchsdichte, Geländeneigung). Im Themenzusammenhang sind hier insbesondere die unterschiedlichen Dachstrukturen/-materialien und -farben zu nennen. Fehler, die im Nachgang bei der Nachbereitung wie der Transformation, Interpolation, Filterung und Klassifizierung entstehen. Genauigkeitsanalysen von Laserscandaten Die Genauigkeit der Laserdatenpunkte wird meist über die Koordinaten der Landeskoordinatensysteme überprüft. Zudem wird oft der Nachweis über die vorgegebene mittlere und absolute Punktdichte verlangt. Die Qualität der Solarpotenzialanalyse ist maßgeblich von der 40 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Qualität der Laserscandaten abhängig, insbesondere von der Höhengenauigkeit sowie der Punktdichte und -verteilung. Die Lagegenauigkeit der Laserdatenpunkte ist in der Regel um einiges höher als die Lagegenauigkeit der Gebäudegrundrissdaten (MAAS, 2005). In Rahmen der Methodenentwicklung dieser Arbeit wurde mit unterschiedlichsten Laserscandaten gearbeitet, die eine Bewertung von Sensorunterschieden, Punktdichten und Qualitätsanforderungen zulassen. Im Folgenden sind die Sensoren der in dieser Arbeit zum Einsatz gekommenen Laserscannerdaten aufgeführt. LMS-Q560 von Riegel ALTM-1225 von Optech ALTM-3100 von Optech ALTM Gemini von Optech Toposys II von Toposys ALS 50-83 von Leica Geosystems Eine Auflistung der für die Methodenentwicklung zu Grunde gelegten Testdaten ist in Kapitel 3.2 in Tabelle 7 dargestellt. 2.2.2 Aufnahmesysteme Zur luftgestützten Laserscanaufnahme sind verschiedene Sensoren im Einsatz (z. B. W EHR & LOHR 1999; W EVER 1999). Auf dem Markt etabliert haben sich Sensoren verschiedener Anbieter: Leica, Optech, Riegel, TopEye und TopoSys. Unterschieden wird zwischen zwei Sensortechniken. Sensoren der Firma Optech verfügen über einen oszillierenden Spiegel, der den Laserstrahl auf die gesamte Streifenbreite verteilt. Der variable Öffnungswinkel muss nachkalibriert werden. Abbildung 38: Funktionsprinzip Laserscanning am Beispiel Riegel LMS-Q560 (Quelle: Riegel) 41 Abbildung 39: Funktionsprinzip des Toposys Scansystems (Quelle: TOPOSYS) Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Die aus dem deutschen Ravensburg stammende Firma TopoSys hat den Sensor Toposys II entwickelt. Dieser LiDAR-Sensor unterscheidet sich konstruktiv von allen anderen Sensoren. Die Verteilung des Laserstrahls erfolgt über ein Glasfaserkabel, der über die gesamte Streifenbreite und nicht mittels eines Spiegels verteilt wird. Der dadurch bedingte feste Öffnungswinkel braucht nicht nachkalibriert zu werden; dies hingegen ist bei variablen Öffnungswinkeln notwendig. Abbildung 40: Scanmuster eines Riegel LMSQ560, der mit einem oszillierenden Spiegel Abbildung 41: Scanmuster eines Toposys II Scanners, welcher mit einem Glasfaserkabel arbeitet arbeitet Der Artikel „Correction of laser scanning intensity data: data and modell driven approaches“ von HÖFLE & PFEIFER (2007) beschreibt die Signalstärke des Laserscannerreflexes. Drei Faktoren beeinflussen die Signalstärke: kugelförmiger Verlust (spherical loss), Verlust durch die Topographie, atmosphärische Effekte beeinflussen die Rückstreuung der ausgestrahlten LaserEnergie, die zu einer merklich heterogenen Darstellung der empfangenen Energie führt. Beschrieben wird der erreichte Footprint bei einer bestimmten Flughöhe und einem ausgesandten mrad. Zudem wird ausgesagt, dass der erreichte Footprint stark von der Flughöhe, den Strukturen der zu scannenden Oberfläche und dem Scanwinkel abhängt. 42 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 42: Darstellung zur Flugplanung (Quelle: TOPOSYS) Der Punktabstand variiert zwischen der in Flugrichtung und quer zur Flugrichtung aufgenommenen Linie; die Höhenpunkte werden nicht gleichmäßig über die Fläche aufgenommen. Es bestehen Bereiche mit Unterschreitungen (Lücken) und Überschreitungen der Punktdichte (Überlappungsbereiche) (BALTSAVIAS, 1999). Abbildung 43: Darstellung der Laserpunktverteilung auf den Dachflächen zweier Gebäudedächer (STADT OSNABRÜCK 2006) Abbildung 43 zeigt die Punktverteilung der Laserscanaufnahme für die Stadt Osnabrück aus 2005 auf Dachflächen. 2.3 Stand der Technik Im Rahmen dieses Kapitels werden bestehende Verfahren, die in Ansätzen die zu bearbeitende Fragestellung behandelt haben, beschrieben und bewertet. Hier sind in erster Linie die Ansätze zur 3D-Gebäudemodellierung und Verfahren zur Solarpotenzialberechnung hinsichtlich der Zielsetzung dieser Arbeit zu betrachten und zu bewerten. 43 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten 2.3.1 Solarpotenzialanalysen Im Solarbereich existieren zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik-Anlagen einige Kalkulations- und Prognoseprogramme. Diese werden in erster Linie von Installateuren und Energieberatern für die Angebotserstellung für Einzeldachanlagen genutzt. Simulations- und Potenzialberechnungsprogramme, einzeldachbezogen sind z. B.: SOLEM greenius Free PV*SOL RETScreen QUASCHNING (2007) führte einen Vergleich von unterschiedlichen Simulationsprogrammen, die einzeldachbezogen den Ertrag errechnen, durch. Gestestet wurden die Programme SOLEM, greenius Free, PV*SOL und RETScreen. Das Ergebnis dieser Studie zeigt, dass die Ertragsprognosen der Programme im Vergleich zu Betriebsergebnissen von realen PVAnlagen gute Ergebnisse liefern können, dass aber durch die komplexe Anwendung der Programme auch der Nutzer einen entscheidenden Einfluss auf das Ergebnis hat. Ein erfahrener Anwender ist dringend gefragt. QUASCHNING rät, eine Prognose für eine zu planende Anlage über verschiedene Programme und durch mindestens zwei Gutachter absichern zu lassen. Mit der Errechnung des Solarenergiepotentials für einen Stadtteil von Osnabrück befasste sich eine Diplomarbeit bereits in den 90er Jahren (SCHULTZ 1996). Datengrundlage bildeten bei SCHULTZ eigene Vermessungen und Erhebungen; die Auswertung und Visualisierung wurde z. T. über ein geographisches Informationssystem realisiert. Für die Stadt Aachen bestehen Berechnungen und Schätzungen von Solarenergiepotenzialen auf Dachflächen von BISCHOF aus dem Jahr 1993. Datengrundlage bilden hier ebenfalls eigene Vermessungen und Erhebungen der Gebäude. Erste Ansätze zur automatisierten Solarpotenzialanalyse wurden durch u. a. SolarGIS (KETTEMANN & SCHRÖDER 2002) als Applikation für die Software AutoCAD/ WS Landcad entwickelt. Ziel war die Erstellung von detaillierten Sonnenbilanzen und Strahlungsanalysen für ganze Stadtviertel. Grundlage ist ein konstruiertes 3D-Stadtmodell; die Sonnenanalyse wird rein vektorbasiert erstellt. Von den Solarfreunden Moosburg wurde eine GIS-Applikation (SOLARGIS) zur Visualisierung von Photovoltaik- bzw. Solaranlagenstandorten in der Stadt Moosburg erstellt (HOFMANN, 2003). Als Datengrundlage dienen orthogonalisierte Luftbilder und ein maßstabsgetreuer Stadtplan. Eine großflächige automatisiert umgesetzte Solarpotenzialanalyse für alle Gebäude eines Stadtgebiets wurde erstmals 2006/2007 für das Stadtgebiet Osnabrück realisiert (KLÄRLE & LUDWIG, 2006). Darüber hinaus haben sich mit der Entwicklung von Verfahren zur Solarpotenzialanalyse über ALS-Daten z. B. AGUGIARO ET AL. (2011), VÖGTLE ET AL. (2005) und HO44 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten & KANUK (2009) beschäftigt. AGUGIARO ET AL. führen auf Grundlage unterschiedlicher Rastermodelle von Gebäuden Einstrahlungsanalysen über den r.sun Algorithmus von GRASS GIS durch. FIERKA Erwähnt sei zudem das Verfahren von JOCHEM ET AL. (2009), das auf Basis der 3DLaserdatenpunktwolke die homogenen Dachflächen über ein Segmentierungsverfahren (Region Growing) separiert. Ein Segment wächst, bis es die Kante oder den Rand eines Daches erreicht hat. Punkte, die ein Teil eines Segments sind, werden von den vorhandenen Punkten entfernt und der Algorithmus fährt fort, bis alle möglichen Punkte verteilt sind. Der Algorithmus beinhaltet die Definition einer Mindestzahl der Punkte pro Segment, die kleine Segmente entfernen lässt, die nicht von weiterem Interesse sind. Über dieses Verfahren werden Kamine oder Gauben ausgeschlossen. Über den Algorithmus zur Selektion der Dachteilflächen sind nicht alle Dachkanten selektieren worden. Die Einstrahlungsberechnung erfolgt über eine Sichtanalyse vom Punkt zur Sonne. Der Algorithmus nutzt die segmentierte Punktwolke, um die direkte und diffuse Strahlung für jedes Element zu errechnen. Die dargestellte Methode ermittelt Dachteilflächen über die Segmentierung der 3D-Punktwolke mit einer Korrektheit von 94,4 % und einer Vollständigkeit von 88,4 %. In den letzten Jahren werden großflächige Solarpotenzialanalysen von einigen Firmen als Dienstleistung am Markt angeboten. Diese unterscheiden sich in den verwendeten Grundlagendaten und in der methodischen Umsetzung. Hier sind die Verfahren von GOTTENSTRÄTER & HILLING (2007), HILLING & DE LANGE (2010, 2010a), SIMUPLAN (2012), TETRAEDER (2012) und SMARTGEOMATICS (2012), KLAUSER & EGRET (2012) sowie Klärle (2011) zu nennen (siehe Tabelle 6). Zudem werden Ergebnisse von Untersuchungen zu Einstrahlungsberechnungen über das r.sun Tool von GRASS GIS (SURI & HOFIERKA, 2004) z. B. in AGUGIARO ET AL. (2011) und NGUYEN & PEARCE (2010) dargestellt. Tabelle 6: Großflächige Solarpotenzialanalyse-Verfahren werden von verschiedenen Unternehmen angeboten Unternehmen Grundlagendaten Quelle Simuplan 3D-Stadtmodell, Laserscandaten Simuplan 2012 Tetraeder Laserscandaten über TIN-Modell Tetraeder 2012 Laserscandaten, anfänglich zuGeoplex sätzlich über Stereoluftbildaus- wertung Hilling & De Lange 2010, 2010a; Geoplex 2012, 2013; Gottensträter & Hilling 2007 SmartGeomatics Laserscandaten SmartGeomatics 2012 Klärle Laserscandaten Klärle 2011 Meteotest Laserscandaten Klauser & Egret 2012 Die Verfahren können auf erster Ebene nach den zu verwendenden Grundlagendaten (Stereoluftbilderauswertung, Laserscandatenauswertung) unterschieden werden. Die Einstrahlungsanalyse und Potenzialberechnung wird zum einen auf Basis eines 3D-Stadtmodells und zum anderen auf Basis eines Raster- oder Vektor-2,5D-Oberflächenmodells umgesetzt. 45 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten GOTTENSTRÄTER & HILLING kombinieren 2007 noch Stereoluftbilder mit Light detection and ranging (LiDAR)-Daten, um eine Extraktion von Dachseiten vornehmen zu können. Sie entwickelten das Verfahren weiter und wenden 2013 eine Methode im Rahmen der Solarpotenzialberechnung an, die weder Stereoluftbilder noch Gebäudegrundrissdaten für die Erkennung und Selektion von Dachseiten benötigt. Aus der Laserscanrohdatenpunktwolke werden zunächst „Gebäude-“ und „Nicht-Gebäudepunkte“ klassifiziert. Die „Nicht-Gebäudepunkte“ werden gelöscht, so dass nur noch „Gebäudepunkte“ verbleiben. Über diese läuft ein Verfahren, welches die Dachseiten erkennen lässt. Aus den klassifizierten Dachseitenpunkten werden Polygonflächen generiert, die das Dach beschreiben (GEOPLEX, 2013 und GEOPLEX, 2008). Über die Berechnung der Dachneigung und Dachausrichtung, der Jahressumme der Globalstrahlung und der Verschattung wird abschließend pro Dachseite das Solarpotenzial ermittelt. Abweichend der Zielsetzung dieser Arbeit berücksichtigt die dachseitenscharfe Darstellung der Ergebnisdaten keine kleinen Dachstrukturen wie Schornsteine und Gauben; diese sind nur in dem Verschattungs- und Einstrahlungsergebnissen sichtbar. TETRAEDER erzeugt auf Basis der Laserscannerrohdatenpunkte ein vereinfachtes Modell der Häuser und umgebenden Objekte. Die Dachflächen werden automatisch erkannt, Einstrahlung und Verschattung werden berechnet (TETRAEDER, 2013). SIMUPLAN nutzt Geometrien aus digitalen 3D-Stadtmodellen oder aus hochaufgelösten Laserscandaten. Das 3D-Modell dient als Grundlage für die Einstrahlungsanalyse und Berechnung des Solarpotenzials dachseitenscharf. Ein Horizontlinienverfahren berücksichtigt Verschattungseffekte durch umliegende Bebauung, Vegetation und Topographie. Detaillierte Solarpotenzialberechnungen mit Berücksichtigung von allen Dachstrukturen und Vegetation werden erst in einer nachfolgenden Einzelobjekt-Analyse umgesetzt, deren exaktes Dachmodell sowie die umgebenden Verschattungsobjekte (Dachstrukturen und Bäume) im Vorfeld aus hochaufgelösten Luftbildern aufgebaut werden müssen (SIMUPLAN, 2012). Das Verfahren nach Klärle (KLÄRLE 2011) führt keine Teilflächenbildung aus. Dachteilflächenscharf werden nur die Einstrahlungswerte und entsprechende Eignungsklassen dazu in den Katastern ausgegeben. Wie die Berechnung der geeigneten Dachanteile erfolgt, ist in keiner Veröffentlichung beschrieben. Zur GIS-gestützten Berechnung der solaren Einstrahlung auf die Erde existieren unterschiedliche Methoden u. a. Area Solar Radiation in ArcGIS von ESRI (RICH, 1990; RICH ET AL., 1994; FU & RICH, 2000, 2002) und r.sun in GRASS GIS von HOFIERKA & SURI (2002). Der Algorithmus des Area Solar Radiation basiert ursprünglich auf dem Solar Flux-Modell, entwickelt für Arc/INFO über die Hillshade-Funktion (FU & RICH, 2000). Die Weiterentwicklung beruht auf dem Top View-Modell, welches die direkte und diffuse Einstrahlung mit Hilfe eines digitalen Oberflächenmodells errechnet. Der eingesetzte Hemispherical ViewshedAlgorithmus, der den sichtbaren Himmel von einem spezifischen Punkt aus simuliert, dient als Kern des Solar Analyst. Die Methode wurde anhand klimatischer und geographischer Bedingung der USA entwickelt (FU & RICH, 1999). 46 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Es bestehen zudem Verfahren (u. a. ENGEL & DÖLLNER, 2010), die über eine Triangulation des Höhenfeldes eine bildbasierte 3D-Analyse für die Ermittlung der Verschattungsintensität anwenden. In diesem Fall wird auf dem Rasterpunkt, der einem Dach zugeordnet ist, eine virtuelle Kamera positioniert und die Umgebung gerendert. Dadurch lässt sich das berücksichtigte Zeitintervall des Sonnenstandes bis in Minutenabstände verfeinern, ohne dass die Berechnungsdauer linear steigt. Spezielle Untersuchungen die nur die Einstrahlungsmethoden bewerten, sind z. B. durch KRYZA ET AL. (2010) anhand von Berechnungen in Spitzbergen veröffentlicht. Weitere Autoren, z. B. SURI ET AL. (2007), HULD ET AL. (2002), HULD ET AL. (2005), JOCHEM ET AL. (2010), AGUGIARO ET AL. (2011), CARNEIRO ET AL. (2009) und HOFIERKA & KANUK (2009), führen Untersuchungen zur Anwendung des r.sun-Algorithmus durch. AGUGIARO ET AL. (2011) greifen den Ansatz von JOCHEM ET AL. (2010) auf und setzen Einstrahlungsanalysen auf Basis unterschiedlicher Eingangsdatensätze um. Erste Berechnungsgrundlage stellt eine vektorielle Liegenschaftskarte mit allen Gebäudeflächen und Informationen über z. B. die mittlere Gebäudehöhe dar. Hier werden nur Flachdächer hinzugezogen. Der zweite Datensatz stellt ein DOM im 1x1 m-Raster dar, das aus Laserscandaten einer Befliegung von 2006/2007 abgeleitet ist, sowie ergänzend ein DGM größeren Ausmaßes für die Berücksichtigung der Topographie. Die vier weiteren Testdatensätze sind Gebäudemodelle über ein auf Basis von Stereoluftbildern abgeleitetes DOM mit 1 m und 0,25 m Rasterweite. Die Ableitung der Gebäudemodelle geschieht jeweils automatisiert. Darüber hinaus werden auf Basis der zwei Rasterdatensätze die Gebäude manuell abgeleitet. AGUGIARO ET AL. (2011) bewerten die direkten Einstrahlungsergebnisse gegenüber Einstrahlungsdaten einer in der Nähe des Untersuchungsraumes liegenden Messstation. Die Berechnung der direkten Einstrahlung auf Basis des DOM und der automatisch und manuell abgeleiteten Modelle über die Stereoluftbilder liefern vergleichbare Ergebnisse. Abweichungen bis zu 10 % sind in den Ergebnissen der Flachdächer, aus den Katasterdaten stammend, zu erkennen. HOFIERKA & KANUK (2009) zeigen das photovoltaische Potenzial über die Anwendung von r.sun am Beispiel einer kleinen Stadt in der Ostslowakei auf. Auf Basis eines 3DStadtmodells wird die Einstrahlung auf Gebäudedächer errechnet. CARNEIRO ET AL. (2009) entwickeln ein Verfahren, das auf Basis eines generierten 2,5DStadtmodells die solare Einstrahlung sowohl auf das Gebäudedach als auch auf die Gebäudefassade errechnet. Dafür nutzen sie als Grundlagendaten neben den Laserscanrohdaten (first und last pulse) die Gebäudeumringe im Vektorformat und als alphanumerischen Datensatz Gebäudehöhen aus einem bestehenden 3D-Stadtmodell. CARNEIRO ET AL. (2009) interpolieren ein 2,5D-Stadtmodell, indem in zwei Verfahrensschritten zunächst das Gelände ohne Gebäude und in einem weiteren separaten Schritt nur die Gebäude interpoliert und auf Basis der Gebäudehöhendaten für jede Pixelzelle in die Höhe gezogen werden. Abschließend erfolgt eine Vereinigung dieser Daten. Nicht enthalten ist die Vegetation, wie Bäume. Das Ergebnis der solaren Fassaden-Berechnung ist ein Einstrahlungswert pro Gebäude47 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten wand in Wh/m² für unterschiedliche Zeitstände. Dabei wird ein Mittelwert pro Gebäudewand ausgegeben und je nach Visualisierungsart als Linie (2D-Darstellung) oder vertikale Fläche (3D-Darstellung) abgebildet. Die Einstrahlungsanalyse erfolgt für bestimmte Stunden am Tag und analysiert, welche Pixel zu diesem Zeitpunkt verschattet sind und welche direktes Sonnenlicht erreichen. CARNEIRO ET AL. (2009) verwenden Matlab-Algorithmen für die Berechnung. Die bestehenden Verfahren zur Solarpotenzialanalyse berücksichtigen nicht, entgegen der Zielsetzung dieser Arbeit, die für die solare Nutzung auf der Dachfläche wichtigen Einflussfaktoren, wie Verschattung durch kleine Dachstrukturen oder umliegende Bäume, oder lassen eine flächendeckende Berechnung einer großen Region nicht zu und konzentrieren sich auf Stadtteile und Einzelgebäude. Die bestehenden Verfahren am Markt, die als Dienstleistung der oben genannten Unternehmen angeboten werden, können nicht im Detail bewertet werden, da der genaue Verfahrensablauf nicht veröffentlicht ist. 2.3.2 Gebäudeextraktion und -modellierung Verfahren zur Extraktion von 3D-Gebäudemodellen auf Grundlage von Fernerkundungsdaten werden mit der Verbreitung dieser hochauflösenden Daten seit ca. 20 Jahren entwickelt und angewendet. 3D-Gebäudemodelle sind oft Bestandteil eines 3D-Stadtmodells, das den besiedelten Raum realitätsnah abbildet und für unterschiedlichste Einsatzgebiete eingesetzt wird. Die Anforderungen an 3D-Stadtmodelle sind entsprechend ihrer Einsatzbereichen gestellt. Neben touristischen Anwendungsfeldern findet das Modell auch in der Bauleitplanung, Hochwasserberechnung, Schall- und Lärmausbreitung, dem Katastrophenschutz oder im Katasterbereich seine Verwendung. Der Anspruch eines 3D-Stadtmodells liegt dabei in der möglichst optisch ansprechenden und realitätsnahen Darstellung der Gebäudehöhe und dimension und der vorwiegenden Dachform. In dem Zusammenhang wird auch von Konstruktion gesprochen. Ziel vieler Methodenentwicklungen ist ein hoher Automatisierungsgrad, der das Stadtmodell großer städtischer Räume mit vertretbarem Aufwand ableiten lässt. Für die Konstruktion von 3D-Gebäudemodellen bestehen die Definitionen der “Levels of Detail” (LoD) nach dem CityGML-Standard, der in ISO 19100 beschrieben ist. Der OGCStandard CityGML ist ein offenes Multifunktionsmodell, das für raumbezogene Transaktionen verwendet werden kann (Gröger et.al. 2012). Aktuell existieren fünf Detaillierungsstufen. Der einfachste Grad (LoD0) entspricht einem 2,5D Digitalem Geländemodell (DGM). Als Grundgerüst für Gebäude dient das Blockmodell (LoD1), welches diese stark vereinfacht in Form von Quadern oder prismatischen Körpern darstellt. Die folgenden Detaillierungsstufen reichen angefangen von einem Stadtmodell mit standardisierten Dachformen (LoD2) über ein weitaus detaillierteres Modell mit Fassaden (LoD3) bis hin zu einem begehbaren Innenraummodell mit einzelnen Raumbestandteilen (LoD4) (GRÖGER ET AL., 2008). Eine genaue Beschreibung der LoD-Standards ist u. a. in KOLBE (2009) zu finden. 48 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten In diesem Kapitel näher betrachtet werden sollen Verfahren zur Ableitung des Standards LoD2, da dieser heute die Dachfläche und den Gebäudekörper über mehr oder weniger automatisierte Verfahren erzeugen lässt. LoD3 verfügt über einen höheren Detaillierungsgrad auch des Daches, ist aber von einer vollautomatisierten Ableitung noch weit entfernt. Die Unterschiede der betrachteten Verfahren zur LoD2-Ableitung liegen unter Anderem in der Verwendung unterschiedlicher Grundlagendaten. Folgende Daten und Kombinationen werden verwendet: Photogrammetrische Auswertung von Stereoluftbildern Kombination von Laserscandaten und photogrammetrischer Auswertung von Stereoluftbildern Ausschließlich über Laserscandaten Das Hinzuziehen von Gebäudegrundrissdaten oder eine integrierte Lokalisierung der Gebäude ohne Grundrisse ist in allen Kombinationen im Einsatz. Die ersten Veröffentlichungen zu diesem Themenfeld werden u. a. von HAALA & BRENNER (1999) und MAAS (1999) ausgegeben. Verfahren zur Konstruktion von 3D-Gebäudemodellen aus Laserscandaten werden in verschiedenen Publikationen detailliert untersucht (z. B. BRENNER, 2002; JANSA & STANEK, 2003; STEINLE, 2005; DORNINGER & PFEIFER, 2008; CARNEIRO ET AL., 2009; HOFMANN, 2005; SCHWALBE ET AL., 2005; TSE ET AL., 2008; TARSHA-KURDI ET AL., 2007). Alle betrachten den Erfolg und Automatisierungsgrad ihrer Methode, doch nur einzelne (z.B. MAAS, 1999) beurteilen auch die erreichte Genauigkeit der Gebäudemodelle. Die Genauigkeit ist jedoch unter Umständen für den letztendlichen Einsatzbereich des 3D-Stadtmodells, z.B. für die Solarpotenzialanalyse, von großem Interesse. Einen Überblick über Verfahren der Gebäudeextraktion aus LiDAR-Daten gibt TARSHA-KURDI ET AL. (2007). Verfahren auf Grundlage von Luftbilddaten werden in HOFMANN (2005) dargestellt. TARSHA-KURDI ET AL. (2007) stellen fest, dass die bisher bestehenden Verfahren alle Beschränkungen aufweisen und die Automatisierung nach wie vor eine schwierige Aufgabe darstellt. Nach MAAS (1999) wird in der Extraktion und Modellierung von Gebäuden auf Basis von Fernerkundungsdaten zwischen zwei Ansätzen unterschieden, dem datengetriebenen oder nicht parametrischen und dem modellgetriebenen oder parametrischen Ansatz. Abbildung 44 gibt einen Überblick über entwickelte Methoden und deren Ansätze sowie der verwendeten Eingangsdaten. Der modellgetriebene Ansatz verfolgt das Ziel der Annäherung. Vordefinierte Gebäudeformen werden in einer Modellbibliothek vorgehalten und dienen als Vorlage. Über ein Annäherungsverfahren wird das durch die Laserscandaten-Punktwolke beschriebene und zu bestimmende Gebäude mit denen in der Bibliothek verglichen und zugeordnet. Dann werden die wahrscheinlichsten Parameterinhalte des ausgewählten Modells berechnet und den Pa49 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten rametern zugewiesen. Für die Definition von komplizierten Gebäudeformen wird ein Segmentieren über Gebäudegrundrissdaten vorgeschlagen, um es in seine Primitive zu zerlegen. Alternativ ist auch das Ableiten von Bruchkanten aus dem DOM möglich, um sich der komplexen Gebäudeform zu nähern. Der datengetriebene Ansatz modelliert das Gebäude unabhängig von seiner Form. Die Laserscan-Punktwolke innerhalb der Gebäudefläche wird hierbei als Ausgangsdatensatz gesehen. Bei diesem Ansatz wird zu Grunde gelegt, dass ein Gebäude ein vielflächiges Modell darstellt. Um die Dachfläche abzuleiten, existieren auf dieser Grundlage verschiedene Vorgehensweisen mit unterschiedlichen Teilmodellansätzen. 50 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Gebäudeextraktion aus Fernerkundungsdaten LiDAR LiDAR & Luftbild LiDAR ohne Liegenschaftsdaten LiDAR mit Liegenschaftsdaten Datengetriebener Ansatz Prismatic Model: ALHARTY 2002 Parametric Model: ELAKSHER & BETHEL 2002 Polyhedral Model: ALHARTHY & BETHEL 2004 FORLANI 2003 HOFMANN & SCWALBE 2004 ROTTENSTEINER & Brise 2002 ROTTENSTEINER et al. 2003 SCHWALBE 2004 VOSSELMAN 1999 TURSHA-KURDI et al. 2007 No Model: AXELSON 1999 GORTE 2002 AREFI 2009 TSE 2008 PERERA & MAAS 2012 Modellgetriebener Ansatz PRISMATIC MODEL: WEIDNER 1995 PARAMETRIC MODEL: MAAS 1999 PRISMATIC MODEL: LEMMENS 1997 CAMEIRO ET AL. 2009 BRENNER 1999 POLYHEDRAL MODEL: VOSSELMANN & DIJKMANN 2001 VOSSELMANN ET AL. 2004 SCHWALBE ET al. 2005 NO MODEL: STILLA 1999 PARAMETRIC MODEL: ROTTENSTEINER & JANSA 2002 HAALA 1997 RUIJIN 2004 POLYHEDRAL MODEL ROTTENSTEINER et al. 2004 Luftbild POLYHEDRAL MODEL: BAILLARD 1999 HEUEL 2000 Abbildung 44: Gebäudeextraktion aus Fernerkundungsdaten nach HOFMANN (2005) verändert und erweitert. Hier sei die Verwendung des 3D Hough Transform-Verfahrens (z. B. VOSSELMANN & DIJKAMANN, 2001; ODA ET AL., 2004) zur Lokalisierung der Dachflächen genannt. Auch HOFMANN & SCHWALBE (2004), verwenden diesen, um die TIN-Struktur-Parameterräume zu analysieren. PERERA & MAAS (2012) wenden den Dijkstra-Algorithmus an, um die Dachkonstruktion aus Laserscannerdaten zu erstellen. Zuerst ist die Klassifizierung der Laserscanpunkte in Dachund Vegetationspunkte sehr wichtig. Der Algorithmus versucht den möglichst kürzesten, geschlossenen Kreislauf der Steglinien des Daches zu selektieren und wendet diese Zyklen zur 51 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Befestigung der Steglinienschnittpunkte an. Es handelt sich um eine regelbasierte Extraktionsstrategie für die Erfassung von planaren Dachflächen. Schwierigkeiten machen Flachdächer mit Aufbauten, bzw. Dachaufbauten werden bei diesem Verfahren nicht berücksichtigt. Eine weitere Methode ist die Erhebungs- und Zufallsstichprobenübereinstimmung (RANdom SAmpling Consensus algorithm = RANSAC), die z. B. von AMERI & FRITSCH (2000) oder BRENNER (2000) für das Auffinden der Dachflächen eingesetzt wird. Ein weiterer Ansatz stellt der Algorithmus zum Regionen-Wachstum (Region growing algorithm) dar. Hier werden alle Pixel erfasst, die zu einer Fläche passen (ROTTENSTEINER & BRIESE, 2003); ausgehend von einer Samenregion wird ein Flächenwachstum durch die Neuberechnung der umliegenden Nachbarpunkte und der Berechnung des Homogenitätsverhältnisses zur Ausgangsregion bewirkt. Ausgangsdatensatz ist ein regelmäßiger DOMRasterdatensatz. AMERI & FRITSCH (2000) verwenden hierfür ein Voronoi-Diagramm. Darüber werden zwischen allen zwei Nachbarflächen die Gemeinsamkeiten bestimmt (Mittelwert (intersection) oder Schnittkante (step edge) oder beides zusammen). Der vierte Ansatz verwendet den Douglas-Peucker-Algorithmus mit der Vorgabe, zunächst das Gebäude über die Fassade zu konstruieren, bevor der Dachaufbau studiert wird. Es werden Gebäudeformpolygone entsprechend der Fassaden erzeugt (WANG ET AL., 2006; TARSHA-KURDI ET AL., 2007). TARSHA-KURDI ET AL. (2007) vergleichen über einen modellierten Referenzgebäudedatensatz im Untersuchungsraum der Stadt Straßburg die verschiedenen Algorithmen in den modellund datengetriebenen Ansätzen und bewerten die zu erreichende Genauigkeit und Zuverlässigkeit. Der modellgetriebene Ansatz betrachtet die gesamte Punktwolke innerhalb des Gebäudebereichs und ermöglicht eine schnelle Bearbeitungszeit. Der datengetriebene Ansatz betrachtet die Punktwolken von jedem Gebäudeteil, um das realitätsnächste vielflächige Gebäudemodell zu erhalten. Dieser Verfahrensansatz benötigt eine längere Bearbeitungszeit. Als Ergebnis geben TARSHA-KURDI ET AL. (2007) an, dass ein realitätsgetreueres Ergebnis über das datengetriebene Verfahren gemäß dem Originalgebäude erreicht wird, wenn die Punktwolke relativ gleichmäßig verteilt ist und die Punktdichte in der Relation der zu extrahierenden Gebäudeelemente (Gebäudedach und Dachstrukturen) steht. Hinsichtlich der Modellgenauigkeit kann nicht pauschal gesagt werden, dass der modellgetriebene Ansatz der genauerer gegenüber dem datengetriebenen Ansatz ist. Die Modellgenauigkeit ist mehr davon abhängig, welcher Algorithmus in der 3D-Modellierung innerhalb der zwei Ansätze verwendet wird, als von dem Ansatz, daten- oder modellgetrieben, an sich. Die Gefahr, ein deformiertes Gebäude zu konstruieren, ist im datengetriebenen Ansatz geringer, da dieser von einer unspezifizierten Gebäudeform ausgeht, die sehr unterschiedlich sein kann. HOFMANN (2005) entwickelt eine Methode zur automatischen Rekonstruktion von 3DGebäudemodellen aus Flugzeuglaserscandaten. Dazu wurden Regelungen und Bedingungen erstellt, die eine vollautomatische und robuste Arbeitsweise sowie eine flexible und praktikable Nutzung gewährleisten sollen. Es werden Punktwolken verwendet, welche mittels 52 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten einer Vorsegmentierung aus dem gesamten Laserscandatensatz extrahiert werden und jeweils nur ein Gebäude beinhalten. Die Punktwolken werden dann separat analysiert. Eine 2,5D-Delaunay-Dreiecksvermaschung (TIN) wird in jede Punktwolke gerechnet. Für jedes Dreieck dieser Vermaschung werden die Lageparameter im Raum (Ausrichtung, Neigungsgrad und senkrechter Abstand der Ebene des Dreiecks zum Schwerpunkt der Punktwolke) bestimmt und in einen Parameterraum aufgetragen. Im Parameterraum bilden diejenigen Dreiecke Gruppen, welche sich im Objektraum auf ebenen Flächen befinden. Mit der Annahme, dass sich ein Gebäude aus ebenen Flächen zusammensetzt, dient die Identifizierung von Clustern im Parameterraum der Detektierung dieser Flächen. Um diese Gruppen/Cluster aufzufinden, wurde eine Clusteranalysetechnik genutzt. Über die detektierten Cluster können jene Laserscanpunkte im Objektraum bestimmt werden, die eine Dachfläche formen. In die Laserscanpunkte der somit gefundenen Dachflächen werden Ebenen interpoliert. Alle abgeleiteten Ebenen gehen in den entwickelten Rekonstruktionsalgorithmus ein, der eine Topologie zwischen den einzelnen Ebenen aufbaut. Anhand dieser Topologie erhalten die Ebenen „Kenntnis“ über ihre jeweiligen Nachbarn und können miteinander verschnitten werden. Der fertigen Dachgestalt werden Wände zugefügt und das komplette 3DGebäudemodell wird mittels VRML (Virtual Reality Macro Language) visualisiert. Diese Studie bezieht sich neben der Entwicklung eines Schemas zur automatisierten Gebäuderekonstruktion auch auf die Ableitung von Attributen der 3D-Gebäudemodelle. Die entwickelte Methode wurde an verschiedenen Flugzeuglaserscandatensätzen getestet. Es wird gezeigt, welche Potenziale und Grenzen die entwickelte Methode bei der Bearbeitung dieser verschiedenen Laserscandatensätze hat. TSE ET AL. (2008) entwickelten ein Verfahren, was lediglich mit Laserscandaten ohne Gebäudegrundrisse und ohne vordefinierte Gebäudemodelle sowohl das Gebäude lokalisiert und separiert als auch die Konstruktion der Gebäudewand und des Daches vornimmt. Hier werden die vorwiegende Dachform und die bestehenden planaren Dachseiten konstruiert, Dachaufbauten werden in diesem Modell nicht abgeleitet. HOFMANN & SCHWALBE (2004) erörtern in ihrem Beitrag zwei weitere Methoden, die automatisch 3D-Gebäudemodelle aus Punktwolken von Flugzeuglaserscandaten generieren. Die erste Methode, Parameterraum-Methode genannt, basiert auf der Analyse der Lageeigenschaften von 2,5D-Maschen einer in die Punktwolke gerechneten TIN-Struktur. Die andere Methode, kurz Linienmethode genannt, ermittelt die Ausrichtung eines Gebäudes und nutzt spezifische Orthogonalprojektionen der Punktwolke zur Bestimmung der Dachflächen. Die beiden Verfahrensansätze sind grundverschieden und arbeiten unabhängig voneinander. Mit den erhobenen Untersuchungen soll gezeigt werden, inwieweit mit den vorgestellten Methoden Gebäudemodelle aus Flugzeuglaserscandaten erstellt werden und ob diese in Vollständigkeit und Genauigkeit mit photogrammetrisch bestimmten Modellen konkurrieren können. Sollte dies der Fall sein, wären sie auch eine Grundlage für die Generierung eines 3DStadt- oder Landschaftsmodells und zudem zur automatisierten Kartenaktualisierung nutzbar. Das Ergebnis zeigt, dass es über beide Methoden möglich ist, eine große Anzahl an 53 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Gebäuden in kurzer Zeit erfolgreich zu berechnen. Die erreichten Ergebnisse sind als positiv zu beurteilen, da in Gebieten mit wenig komplexer Gebäudestruktur eine Erfolgsquote von 70% erreicht werden konnte. Komplexe Gebäudestrukturen können prozessiert werden, allerdings liegt hier die Erfolgsquote niedriger. Die geometrische Genauigkeit der Modelle entspricht mindestens der der photogrammetrisch bestimmten Modelle. Der visuelle Vergleich zeigt, dass korrekt modellierte Gebäude sich in Höhe und Ausrichtung sehr gut in die Punktwolke einpassen. In der photogrammetrischen Auswertung sind dagegen auffällige Dachhöhen- und Neigungsunterschiede zu sehen. Ein Vergleich zu klassisch terrestrisch gemessenen Gebäudekanten weist eine absolute Lagegenauigkeit im Bereich des Laserscannerpunktabstandes und eine Höhengenauigkeit von ca. 10 cm aus (HOFMANN & SCHWALBE 2004). Zusammenfassend zum Kapitel „Stand der Technik“ kann hier aufgeführt werden, dass bisher kein Verfahren existiert, welches die Zielsetzungen dieser Arbeit erfüllt. Sowohl in der Gebäudemodellierung als auch in den Verfahren zur Solarpotenzialanalyse sind Defizite gegenüber der Zielsetzung dieser Arbeit herausgestellt worden. Die Zielsetzung der 3D-Gebäudemodellierung liegt in der ansehnlichen, automatisierten Konstruktion des Gebäudes als 3D-Modell. Im LoD2-Standard sind nur die überwiegenden Dachflächen und maximal große Dachaufbauten enthalten, kleine Dachaufbauten wie Gauben oder Schornsteine werden zum Vorteil der Automatisierung rausgerechnet. In der Gebäudemodellierung nach LoD2-Standard über Laserscanner- und Grundrissdaten bestehen zwei unterschiedliche Methodenansätze. Zum einen wird nach Gebäudekategorien klassifiziert und es werden nur einfache Gebäudeformen abgeleitet, zum anderen werden eine Detektion und Gruppierung aus der Punktwolke zur Bestimmung von Dachteilflächen vorgenommen. Der modellgetriebene Ansatz generalisiert die Dachform u. U. stark. Dachstrukturen sind in diesem Methodenansatz nicht berücksichtigt und können auch nicht modellgetrieben abgeleitet werden. Dafür ist jede Dachstruktur (Gaube, Schonstein etc.) individuell dem Dach angepasst und mit keiner Vorlage überein zu bringen. Der datengetriebene Ansatz besitzt noch Defizite im vollautomatisch ablaufenden Vorgang mit großen Datenmengen. Die bestehenden Verfahren zur Solarpotenzialanalyse basieren entweder auf Gebäudemodellen nach LoD2-Standard und generalisieren damit die Dachflächen derart, das nur größere Dachaufbauten und keine kleinen Strukturen separat abgebildet und berücksichtigt werden (Geoplex 2012; Simuplan 2012), oder die Potenzialwerte werden für das gesamte Dach errechnet und ausgegeben und nicht differenziert nach Teildachfläche (Klärle 2011). Die Autorin dieser Arbeit entwickelt ein eigenes Verfahren zur Ableitung der Dachteilflächen unter Berücksichtigung der Dachstrukturen. Für die zu behandelnde Fragestellung erscheint der datengetriebene Ansatz und hier im Detail der „region growing“ (Regionen-Wachstum)Algorithmus den Anforderungen, die an die Solarpotenzialanalyse gestellt werden, am nächsten zu kommen. Kleine Dachstrukturen werden nicht rausgerechnet, sondern separiert, als Einzelflächen analysiert und ausgeben. Das im Rahmen der Arbeit entwickelte Verfahren 54 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten wird als „Mehrfach-Thresholding“ bezeichnet und ermöglicht eine Differenzierung der Dachteilflächen in Abhängigkeit der Dachneigung und Dachausrichtung. Eine Glättung der durch Lage- und Höhenabweichung in den Laserscandaten verursachten Streuung innerhalb der homogenen Dachfläche wird durch die hintereinander ausgeführten Thresholding-Vorgänge und den immer wieder errechneten Median-Werten erreicht. 55 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten 3 Referenzdaten 3.1 Gebäudegrundrisse (ALK/ALKIS, Hausumringe) Gebäudeumringe, die das aufgehende Mauerwerk und damit den Gebäudegrundriss abbilden, waren bis zur Umstellung auf ALKIS (amtliches Liegenschaftskatasterinformationssystem) mit Ausnahme von Bayern in allen Bundesländern Bestandteil der amtlich geführten „automatisierten Liegenschaftskarte“ (ALK). In Bayern wurden die Liegenschaftsinformationen in der digitalen Flurkarte (DFK) vorgehalten. Seit 2010 findet auf Grundlage der Rahmenvereinbarung der AdV (Arbeitsverwaltung der Vermessungsverwaltungen) (ADV 2013) in den Bundesländern die Umstellung auf ALKIS statt, im Rahmen dessen zukünftig auch die Gebäudeumringe geführt werden. Die Gebäudeumringdaten besitzen zum Teil eine hohe Lagegenauigkeit, da sie ab einem bestimmten Jahr auf Daten der Einmessung der Gebäude beruhen. Die Pflicht der Einmessung unmittelbar nach dem Hausbau wurde in den einzelnen Bundesländern zu unterschiedlichen Zeitpunkten eingeführt. Gebäude aus davor liegenden Zeiten werden entweder vom Vermessungsamt eingemessen, oder aus analogen Karten oder Luftbildern abdigitalisiert und verfügen gegebenenfalls über eine geringere Lagegenauigkeit. 3.2 Laserscandaten Für die Methodenentwicklung und Bewertung von Laserscandaten für die Solarpotenzialanalyse standen unterschiedliche Datensätze zur Verfügung (siehe Tabelle 7 und Tabelle 8). Die Grundlagendaten werden für zwei Zielformulierungen detailliert ausgewertet und bewertet. Bei den zur Verfügung stehenden Laserscandaten handelt es sich um ungleichmäßig verteilte Rohdatenpunktwolken, reduziert auf first- und only-Pulse Punkte und bereits um Ausreißer bereinigt. Tabelle 7 listet die Referenzdaten auf, die für die Methodenentwicklung und Berechnung des Solarpotenzials verwendet wurden. In Tabelle 8 sind die Daten aufgeführt, die zur Bewertung der Laserscandatenqualität ausgewertet wurden. 56 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Tabelle 7: Referenzdatensätze für die Methodenentwicklung mit Angabe zu Sensor, Befliegungsdatum und geforderter Punktdichte pro m² Geforderte Quelle der Informationen Befliegungsort Sensor UG 1 STADT OSNABRÜCK 2005 Osnabrück LMS-Q560 Riegel Juli 2005 oszillierender Spiegel 4 UG 2 STADT OSNABRÜCK 2011 Osnabrück LMS-Q560 Riegel April 2011 oszillierender Spiegel 10 UG 3 BEZIRKSREGIERUNG KÖLN 2013 Gelsenkirchen ALTM - 3100 Optech Jan 06 oszillierender Spiegel 1 Braunschweig ALTM-1225 Optech 07.04.2003/ 23.11.2003 oszillierender Spiegel 1-2 TopoSys April - Mai 2006 Glasfaser 4 UG 4 STADT BRAUN- SCHWEIG 2007 Hersteller Befliegungsdatum Prinzip Punktdichte pro m² UG 5 STADT W IESBADEN 2009 Wiesbaden Falcon II UG 6 BEZIRKSREGIERUNG KÖLN 2013 Troisdorf ALTM Gemini Optech 2007 oszillierender Spiegel 1 UG 7 BEZIRKSREGIERUNG KÖLN 2013 LK Rhein-Sieg LMS-Q560 Riegel 2006 oszillierender Spiegel 1 UG 8 IP 2011 SYSCON Bad Bentheim ALTM - 3100 Optech Mai 2011 oszillierender Spiegel 2 UG 9 STADT 2006 DRESDEN Dresden ALTM - 3100 Optech 4/2006 oszillierender Spiegel 1-2 UG 10 BEZIRKSREGIERUNG KÖLN 2013 Bielefeld ALS-5083 Leica Geosystems Frühjahr 2008 oszillierender Spiegel 1 57 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Tabelle 8: Referenzdatensätze zur Bewertung der Laserscandatenqualität mit Angaben der Flugparameter Hersteller Lasermessrate [Hz] max Scanwinkel +- deg Optech 13.12.2002 25.000 12/20 32/25 Scanfre -quenz [Hz] Flughöhe über Grund [m] mittlere Fluggeschwindig keit [km/h] mittlere Streifenbreite [m] Geformittlerer derte StreifenPunktabstand dichte [m] pro m² 1000 252 425/728 200/300 1 Datenblatt Quelle nen 1 Dresden Stadt Dresden 2009 ALTM 3100 2 Osnabrück STADT OSNABRÜCK 2006 LMS-Q560 Riegel Juli 2005 100.000 22,5 66 600 183,6 476 240 3-4 3 Spich (U510823) BEZIRKSREGIERUNG 2013 KÖLN LMS Q560 Riegel 09.01.2006 86.000 25 66 600 184 495 297 1 4 Altenrath (U510914) Ost BEZIRKSREGIERUNG 2013 KÖLN LMS Q560 Riegel 09.01.2006 86.000 25 66 600 184 495 297 1 5 Donrath (U510915) BEZIRKSREGIERUNG 2013 KÖLN LMS Q560 Riegel 09.01.2006 86.000 25 66 600 184 495 297 1 6 Lohmar (U510926) Süd BEZIRKSREGIERUNG 2013 KÖLN LMS Q560 Riegel 09.01.2006 86.000 25 66 600 184 495 297 1 7 Neunkirchen (U511019) Ost BEZIRKSREGIERUNG 2013 KÖLN LMS Q560 Riegel 09.01.2006 86.000 25 66 600 184 495 297 1 8 Troisdorf (U510830) BEZIRKSREGIERUNG 2013 KÖLN ALTM Gemini Optech 19.12.2007 100.000 25 100 1000 240 1000 720 1 9 Münster BEZIRKSREGIERUNG 2013 KÖLN ALTM Gemini Optech 18.12.2007 100.000 25 40 1000 240 1000 720 1 10 Bielefeld (391721) BEZIRKSREGIERUNG 2013 KÖLN 30.03.2008 68.200 30 32 1300 230 700 550 1 11 Bielefeld (391727) BEZIRKSREGIERUNG 2013 KÖLN 17.02.2008 68.200 30 32 1300 230 700 550 1 12 Osnabrück STADT OSNABRÜCK 2011 April 2011 150.000 30 52 600 183,6 692 130 10 Nr. der Informatio- Befliegungsdatu m Sensor ALS50-83 ALS50-83 LMS-Q560 - Leica Geosystems Leica Geosystems Riegel 58 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Für das Stadtgebiet Osnabrück wurden 2005 und 2011 Laserscandaten erfasst. Der Sensor ist gleich geblieben, die Punktdichte pro m² hat sich von 3 - 4 Pkt/m² auf 10 Pkt/m² erhöht. Die erste Befliegung 2005 fand im belaubten Zustand statt, die Erfassung 2011 wurde im unbelaubten Zustand umgesetzt. Mit beiden Datensätzen ist eine Solarpotenzialanalyse durchgeführt und die Qualität der Laserscandaten und die darüber erzielten Ergebnisse des Solarpotenzials bewertet worden. Es handelt sich bei dem Datensatz aus 2005 um 520 Mio. Punktdatensätze, als Erfassungsergebnis 2011 sind 3392 Mio. Datensätze aufgenommen worden. Tabelle 9: Datenparameter der Laserscanerfassung Stadt Osnabrück aus der Befliegung 2005 und 2011 Befliegung 2005 (STADT OSNABRÜCK 2006) 2011 (STADT OSNABRÜCK 2011) System LMS-Q560 LMS-Q560 Hersteller Riegel Riegel Aufnahmedaten 12.-13. Juli 2005 07.-09.02.2011 Flughöhe 600 m. ü. Grund 600 m. ü. Grund Streifenbreite 497 m 692 m Punktdichte 3-4 Pkt/m² 10 Pkt/m² Lage- /Höhengenauigkeit 0,15 m/ 0,50 m 0,15 m/ 0,50 m Punktanzahl 520 Mio 3.392 Mio 3.3 Referenzdaten zur Genauigkeitsbewertung 3.3.1 Baupläne Stadt Osnabrück Als exakte Referenz wurden Baupläne eines Neubaugebiets innerhalb der Stadt Osnabrück hinzugezogen. Es handelt sich um 45 Referenzgebäude, deren Dachparameter wie Dachneigung, Dachausrichtung und Dachflächengröße aus den Bauplänen der Gebäude ausgelesen wurden. 59 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 45: Referenzgebiet Stadt Osnabrück „Auf dem Klee“, die roten Gebäudegrundrisslinien markieren die Referenzgebäude 3.3.2 Manuelle Neigungs- und Ausrichtungsmessung Stadt Braunschweig Abbildung 46: Referenzgebiet Stadt Braunschweig. Erfassung der Dachneigung und Dachausrichtung von Gebäuden zweier Straßenzüge (rote Straßenlinien) (Datenquelle: STADT BRAUNSCHWEIG 2007) 60 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Im Sommer 2007 wurde über eine Vor-Ort-Begehung die Dachneigung über die Geodreieckmethode (siehe Kapitel 4.10.2) von 30 Gebäuden zweier Straßenzüge eines Wohngebietes in der Stadt Braunschweig aufgenommen und liegt für die Bewertung der Neigungsgenauigkeit vor. Für diese Gebäude wurde zudem die Dachausrichtung aus den Gebäudeumringen der ALK über die Winkelmessung des Dachtraufenverlaufs bestimmt und fließt in die Ausrichtungsbewertung ein. 3.3.3 Strahlungsdaten von PVGIS Zur Evaluierung der errechneten Globalstrahlung auf die Dachteilfläche werden Strahlungsdaten aus der Datenbank PVGIS hinzugezogen. Die Bewertung erfolgt für das Referenzgebiet Stadt Osnabrück, „Auf dem Klee“. Es werden die errechneten Einstrahlungswerte und die PVGIS-Werte entsprechend der Dachausrichtung und -neigung aus der Berechnung zu Grunde gelegt. Es kommen PVGIS-Werte aus unterschiedlichen Bezugszeiträumen (PVGIS und PVGIS 2.0) zum Einsatz. 3.3.4 Leistungsdaten bestehender PV-Anlagen Stadt Dresden Für das Stadtgebiet Dresden lagen die Anlagen- und Leistungsdaten aus 2009 – 2011 von 11 Photovoltaik-Anlagen vor. Anlage Nr. 10 ist nicht verwendbar und fällt aufgrund anderer Rahmenbedingungen als in der Berechnung raus. Es handelt sich um in Tabelle 10 aufgeführte Anlagenleistungen und Stromerträge. Tabelle 10: Anlagen- und Ertragsdaten der Photovoltaik-Referenzanlagen Stadt Dresden (STADT DRESDEN 2011) Anlagen- kWp- Strom in Nr Leistung kWh (2009) 1 7,4 7.132 964 7.245 979 8.580 1.159 2 9,9 8.405 849 8.443 853 10.071 1.017 3 5,4 3.694 684 3.468 642 4.031 746 4 8,5 6.805 801 6.400 753 7.699 906 5 4,7 4.170 887 3.499 744 4.100 872 6 29,7 29.970 1.009 28.710 967 32.104 1.081 7 89,3 88.579 992 78.649 881 93.344 1.045 8 192,2 159.697 831 161.781 842 177.478 923 9 2,9 2.586 892 2.478 854 2947 1.016 10 28,8 24.086 836 21.389 743 24.728 859 11 1,8 1.609 894 1.492 829 1.808 1.004 kWh/ kWp Strom in kWh (2010) 61 kWh/ kWp Strom in kWh (2011) kWh/ kWp Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten 4 Methodenentwicklung zur Ermittlung des Solarenergiepotenzials 4.1 Algorithmenentwicklung Das Erzeugen von 3D-Stadtmodellen und damit das Modellieren von 3D-Gebäudemodellen findet zunehmend Verbreitung. Hintergrund der zunehmenden Entwicklung von virtuellen 3DStadtmodellen ist die bessere Vermittlung und ein gesteigertes Verständnis räumlicher Zusammenhänge darüber. Die Virtual Reality ermöglicht das Betrachten und Durchwandern des Stadtmodells aus verschiedenen Perspektiven. Zudem kann es als Grundlage weiterer Analysen und Situationsdarstellungen dienen (WEITZIG 2007). Zu deren Detektion und Modellierung wurden verschiedene, in Ansätzen vollautomatische Verfahren entwickelt (s. z. B. BRENNER 2002; JANSA & STANEK 2003; STEINLE 2005). Für die Gebäudemodellierung ausschließlich aus Laserscan- und Grundrissdaten existieren Methoden, die entweder nach Gebäudekategorien klassifizieren und nur einfache Gebäudeformen darstellen können oder die eine Detektion und Gruppierung aus der Punktwolke zur Bestimmung von Dachteilflächen vornehmen (siehe Kapitel 2.3.2). Nicht die grafisch anschauliche Darstellung des Gebäudedaches ist Ziel der Methodenentwicklung dieser Arbeit, sondern die detaillierte Ausgabe des Solarenergiepotenzials pro Dachteilfläche, in dem auch kleine Dachstrukturen Berücksichtigung finden. Im Vordergrund steht der Anspruch, eine vollautomatische, GIS-gestützte Methode, anwendbar auf große Datenmengen, zu entwickeln, um das Solarpotential für große Gebiete berechnen zu können. Das entwickelte Verfahren dieser Arbeit gliedert sich in sechs Verfahrensschritte (LUDWIG ET AL. 2008; LUDWIG ET AL. 2009). An Eingangsdaten werden neben den Laserscanrohdatenpunkte, Gebäudeumringe und örtliche Strahlungsdaten benötigt. I. Die Datenaufbereitung beinhaltet die Bereinigung der ungleichmäßig verteilten Laserdatenpunktwolke und die Interpolation in ein gleichmäßiges Raster. An dieser Stelle werden die Anforderungen an Laserscandaten in Punktdichte, Genauigkeit und Sensoreigenschaft definiert und Grenzen dieser hochauflösenden Daten aufgezeigt. Das verwendete Interpolationsverfahren hat Einfluss auf die Abbildung der Gebäudegeometrie im DOM. II. Der zweite Verfahrensschritt beinhaltet die Selektion der homogenen Dachteilflächen. Dazu dienen Neigungs- und Expositionsraster, die die Dachflächen hinsichtlich ihrer Einheitlichkeit über diese beiden Parameter in Polygone zerlegen. Ein iterativer Pro62 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten zess, hier als Mehrfach-Thresholding bezeichnet, bildet über mehrfach veränderte Schwellwertgrenzen eine homogene Region, zunächst jeweils separat für den Neigungs- und Ausrichtungsparameter. Eine abschließende Verschneidung der homogenen Dachteilflächen beider separaten Parameter lässt homogene Dachteilflächen entstehen, die sowohl in Neigung als auch in Ausrichtung gleich sind. Abschließend wird für jedes Dachteilflächenpolygon die Zuweisung der absoluten Dachneigung und Dachausrichtung vorgenommen. III. Die Einstrahlungsanalyse berücksichtigt flächendeckend alle Einflussfaktoren, wie Vegetation, Topografie und Dachstrukturen, die die Einstrahlungssumme auf die Dachfläche beeinflussen können. Der „Solar Radiation“ (FU & RICH 2000, 2002) von ESRI und das Tool „r.sun“ (HOFIERKA & ŠÚRI 2002) von GRASS bieten zwei Algorithmen. Das Ergebnis der Einstrahlungsanalyse liefert für jede Rasterzelle auf dem Gebäudedach eine Jahreseinstrahlungssumme in kWh/m². Zudem wird die direkte und diffuse Einstrahlungsmenge pro Jahr in kWh/m² ausgegeben. Die stark abgeschatteten Dachflächenbereiche werden über eine Schwellwertoperation auf Basis der direkten Einstrahlung als separater Polygondatensatz erzeugt. IV. Der vierte Verfahrensschritt separiert die stark verschatteten Bereiche aus dem homogenen Dachteilflächenpolygon und errechnet über eine Mittelwertbildung pro homogener, unverschatteter Dachteilfläche die Jahreseinstrahlungssumme in kWh. Hier finden Map Algebra-Funktionen zur statistischen, zonalen Auswertung ihre Anwendung. V. Für jede Dachteilfläche liegen die Informationen vor, die für die abschließende Solarpotenzialberechnung notwendig sind. Pro homogener Dachteilfläche: Mittlere solare Einstrahlung als Jahressumme in kWh 2D-Polygonfläche in m² Neigung des Daches in Grad Ausrichtung des Daches in Grad Über die Winkelfunktion wird auf Grundlage der Dachneigung und der 2D-Dachfläche die 3D-Dachflächengröße errechnet. Aufgrund der zeitweise rasterbasierten Modellierung besitzt das Ergebnispolygon keine geraden Begrenzungslinien, sondern getreppte Kanten, die die Pixelauflösung darstellen. Hier findet ein geringer Flächenverlust statt, der durch Bewertungen errechneter Ergebnisse im Vergleich zu Referenzdaten aufgezeigt wird. Über die reale Dachflächengröße und die Jahreseinstrahlungssumme werden die Solarpotenziale wie der Gesamtstromertrag, der spezifische Stromertrag, die CO2Einsparsumme, die KWp-Leistung und das Investitionsvolumen berechnet. 63 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten VI. Eine parallel ablaufende Rohdatenkontrolle der Laserscandaten ermittelt die Punktdichte und Punktverteilung pro Gebäudegrundrissfläche. Datenaussetzer können so aufgefunden werden, die möglicherweise zu größeren Abweichungen in der Solarpotenzialberechnung führen. Die hier selektierten Gebäude erhalten eine Zusatzklassifizierung mit der Bezeichnung „Grobschätzung“ oder „nicht berechenbar“. 64 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 47: Schematische Darstellung des Verfahrensablaufs zur Solarpotenzialberechnung 65 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten 4.2 Datenaufbereitung und Qualitätsüberprüfung der Laserscandaten Verfahrensschritt I. befasst sich mit der Aufbereitung der Laserscandaten und der Gebäudeumringe und wird in diesem und dem nachfolgenden Kapitel beschrieben. Abbildung 48: Darstellung der Berechnungsschritte im Verfahrensschritt I Grundlage sind Laserscanrohdaten, die die Strukturen der Geländeoberfläche mit hoher Genauigkeit und großem Detaillierungsgrad abbilden und eine automatisierte Analyse ermöglichen. Einfluss auf die Qualität des Ergebnisses hat nicht nur die vorliegende Punktdichte, sondern auch der verwendete Sensor und die Flugparameter. So spielen Scanlinienmuster, Scanfrequenz, Flughöhe oder Streifenbreite eine entscheidende Rolle. An die in zunehmendem Maße von den Landesvermessungsämtern in Deutschland aufzunehmenden ALSDaten werden heute gewisse Anforderungen gestellt, was insbesondere die Qualität dieser Daten auf Dachflächen anbelangt (siehe Kapitel 2.2). Die Lokalisierung der Gebäude erfolgt über Gebäudeumringe aus den Liegenschaftsdaten. Die hochauflösenden Laserscandaten werden über eine rasterbasierte Modellierung zur Ermittlung der Standortparameter wie Dachneigung, Dachausrichtung, Verschattung, Einstrahlungsenergie und Dachflächengröße ausgewertet. Die ungleichmäßig verteilte Rohdatenpunktwolke des first und only pulse ist i. d. R. durch die Erfassungsfirma bereinigt und georeferenziert worden und liegt als ASCII- oder dem speziell für die Speicherung von dreidimensionalen Punktdaten, insbesondere umfangreiche Laserscandaten, entwickelten LASer (LAS) File Format vor. Die Daten beinhalten Informationen zu x, y, z und ggf. der Signalstärke. Eine Klassifizierung in Boden- und Nicht-Bodenpunkte des first und only pulse ist für die Solarpotenzialanalyse nicht notwendig. Folgende Arbeitsschritte zur Aufbereitung der Laserscandaten werden vorgenommen: Berechnung der tatsächlichen Punktdichte der Rohdaten (first und only pulse) innerhalb der Gebäudeumringe 66 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Interpolation zu einem digitalen Oberflächenmodell je nach Punktdichte der Rohdaten in ein 0,25 m² oder 1 m² Raster. Die Qualität eines auf Basis der Punktwolke abgeleiteten Oberflächenmodells hängt grundsätzlich von der Methode der Datenerfassung, der räumlichen Dichte und letztendlich dem eingesetzten Interpolationsverfahren ab. Nachfolgend werden die zwei Datenaufbereitungsschritte genauer dargestellt. Die Berechnung der tatsächlichen Punktdichte wird durch Erzeugung eines Count-Rasters für eine 1 x 1 m Rasteraufteilung vorgenommen. Darüber lassen sich die reale Punktdichte und deren Verteilung innerhalb des Untersuchungsgebiets aufzeigen (siehe dazu Kapitel 4.8). Abbildung 49: Darstellung eines Count-Rasters in Grauwertdarstellung zur Visualisierung der Punktdichten pro 0,25 m² Das Interpolationsverfahren hat maßgeblich Einfluss auf die Abbildung der Gebäudestrukturen im DOM. Jedes Modell ist eine Annäherung an die Wirklichkeit und je nach Art der zu interpolierenden Sachdaten in die Fläche sieht die Wirklichkeit anders aus. Detaillierte Beschreibungen zu den mathematischen Verfahren der unterschiedlichen Interpolationsverfahren finden sich in der Literatur z. B. bei BARTELME (1995); BURROUGH & MCDONNELL (1998) und KRAUS (1984). Es gibt kein „bestes“ Interpolationsverfahren, es gibt bessere oder 67 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten schlechtere für das Modellieren eines spezifischen Problems. Die Qualität der Interpolation hängt primär von der Dichte, der Anordnung und der Genauigkeit der gemessenen Daten ab. Im digitalen Oberflächenmodell bilden die Geländeoberflächenstrukturen (Gebäude, Vegetation) die Elemente, die in einer möglichst realitätsnahen Abbildung dargestellt werden müssen. Gebäudeformen sind keine natürlichen Elemente, sie besitzen stark ausgebildete Bruchkanten, die sich bis hin zu rechtwinklig angeordneten Ebenen auf kleinem Raum darstellen. Die kleinflächigen Dachaufbauten gilt es differenziert und in möglichst realen Dimensionen abzubilden. AREFI (2009) führt einen Vergleich von Interpolationsverfahren zur DOMBerechnung aus Laserscandaten für die Umsetzung eines 3D-Stadtmodells durch. Er wendet Nearest Neighbor (NN) und Inverse Distance Weighting (IDW) an. Sein Ergebnis zeigt, dass IDW eine Glättung der Gebäudekanten vornimmt. NN gibt die Gebäudekanten exakter wieder. Alle Pixel, die an den Gebäuderändern liegen, haben fast die gleichen Höhenwerte mit einem bestimmten Höhensprung. Für die Anforderungen einer möglichst realitätsnahen Gebäude- bzw. Dachabbildung ist ein abruptes, exakt und lokal arbeitendes Verfahren zu verwenden. Es wird sich in der Untersuchung auf deterministische Verfahren beschränkt. Anhand von Laserscandaten der Stadt Osnabrück aus den Erfassungen 2005 und 2011 werden DOM’s mit unterschiedlichen Verfahren und Zellgrößen interpoliert und ausgewertet. Zur Anwendung kommen: Nearest Neighbor (NN) Inverse Distance Weighting (IDW) In den Rastergrößen: 1x1m 0,5 x 0,5 m 4.3 Datenaufbereitung zur Extraktion der Dachflächen aus den Laserscandaten Verfahrensschritt I. befasst sich zudem mit der Extraktion der Dachflächen aus den Laserscandaten. Die Lokalisierung der Gebäude erfolgt über die Gebäudeumringe aus den ALK/ALKIS-Daten. Die Gebäudeumringe geben die Lage der Gebäudeaußenmauern wieder. Um Dachüberstände ansatzweise mit zu berücksichtigen, wird eine Pufferung der Gebäudeumringe um 1 m vorgenommen. Der gepufferte Datensatz dient als Maske für die einzelnen Analyseschritte. Die Konzentration nur auf den Gebäudebereich wird bei allen Analysephasen bis auf die Einstrahlungsanalyse vorgenommen. Dadurch sind eine Reduzierung der zu verarbeitenden Datenmenge und damit eine zeitliche Einsparung gegeben. 68 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Der Datensatz der Gebäudeumringe wird zeitlich an den Stand der Laserdatenerfassung angepasst, um neue, nach der Laserdatenerfassung gebaute Gebäude im Vorfeld herauszufiltern. Die Verwendung der Liegenschaftsinformation bewirkt eine Integration der Sachdaten, um später umfangreiche Auswertungen der Solarpotenzialanalyseergebnisse nach unterschiedlichsten Kriterien wie Gebäudeart, Gebäudeeigentümer etc. vornehmen zu können. 4.4 Selektion homogener Dachteilflächenbereiche Verfahrensschritt II. beschäftigt sich mit der Selektion homogener Dachteilflächen. Dies ist notwendig, um das Dach in seine Teilflächen zu zerlegen und alle Elemente, die die homogene Dachfläche unterbrechen, zu separieren. Dabei ist homogen auch als koplanar zu bezeichnen. Koplanar ist eine Fläche, in der die drei Vektoren linearabhängig sind und in einer Ebene liegen. Beispielsweise verhalten sich zwei Seitenwände einer Spitzgaube auf einem Dach windschief zur Hauptdachfläche und bilden zwei parallele Ebenen. Ein geeigneter Dachbereich für die Installation einer Solaranlage muss koplanar und ausreichend groß sein. Im Folgenden wird homogen und koplanar synonym verwendet. Abbildung 50: Darstellung der Berechnungsschritte des Verfahrensschrittes II Ein Rauschen in den Höhendaten, z. B. durch zur Dachdeckung verwendete verformte Ziegeln, Messfehler, Ausreißer oder Interpolationsfehler, insbesondere an den Gebäudekanten, macht eine Glättung der Daten notwendig, die so abgestimmt werden muss, dass Kleinststrukturen, die die Dachteilflächen unterbrechen, nicht heraus gerechnet werden. Die Glättung wird durch die im ersten Schritt durchgeführte Interpolation hervorgerufen. Zur Selektion homogener Dachflächenbereiche bewährte sich ein Mehrfach-Thresholding mit aus den oben beschriebenen Annahmen abzuleitenden Schwellwertbereichen. Schwellwertverfahren sind Segmentierungsverfahren, die zu den wichtigsten Methoden der multivariaten Datenanalyse oder Mustererkennung numerischer Daten gehören. Diese Verfahren werden z. B. in der Bildbearbeitung angewendet, um Bildpunkte zugehörigen Segmenten zuzuordnen. Dabei wird ein Pixel zwingend einem Segment zugeordnet; sie sind überdeckungsfrei. Eingangsdatensatz ist ein DOM; die gepufferten Gebäudeumringe der ALK/ALKIS zur Loka69 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten lisierung der Dachflächen dienen als Maske, um die nachfolgenden Verfahrensschritte auf diesen Bereich zu beschränken. Die errechneten Neigungs- und Expositionsraster dienen der Selektion koplanarer Dachteilflächen. Die Neigung einer Dachfläche lässt sich über den Steigungswinkel bezogen auf die x-Achse einer Geraden berechnen. Die Neigung bestimmt das steilste Gefälle für eine Stelle auf einer Oberfläche. Die GIS-Funktion „slope“ bestimmt die maximale Änderungsrate des Wertes einer Zelle im Vergleich zu ihren acht benachbarten Zellen (DEMERS, 1997). Die Neigungsberechnung wird über ArcGIS nach dem Verfahren von BURROUGH & MCDONNELL, 1998 vorgenommen (LUDWIG ET AL., 2008). Die Dachneigung errechnet sich für jedes Pixel nach: dz dz tan(s) dx dy 2 Z= Höhe des Pixels x, y= Koordinate des Pixels. 2 (14) Abbildung 51: Darstellung des Dachneigungswinkels β Die Exposition (Orientierung zur Himmelsrichtung) bestimmt die steilste Neigungsrichtung jeder Zelle in Bezug zu ihren Nachbarzellen. Sie kann als Neigungs- oder Kompassrichtung, in die eine Erhebung zeigt, betrachtet werden (DEMERS, 1997). Die Ausrichtung wird im Uhrzeigersinn in Grad von 0 (genau Norden) bis 360 (wieder genau Norden, nach einem Vollkreis) gemessen. Der Wert jeder Zelle in einem Ausrichtungs-Raster gibt die Richtung an, in welche die Neigung der Zelle zeigt. Ebene Flächen haben keine Neigungsrichtung. Ihnen wird der Wert -1 zugewiesen (BURROUGH & MCDONNELL, 1998). 70 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Die Exposition errechnet sich für jedes Pixel: 2 dz dx tan A 2 A dz dy (15) Abbildung 52: Darstellung des Ausrichtungswinkels α Der Ausrichtungswert wird entsprechend in Kompassrichtungswerte (0-360 Grad) konvertiert. 71 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 53: Methodenablauf des Mehrfach-Thresholdings Über ein Mehrfach-Thresholding-Verfahren werden zunächst separat in der Neigung und Ausrichtung Dachflächenbereiche segmentiert, auch kleine, durch Dachaufbauten unterbrochene, Einheiten werden separiert. Mit variierten Schwellwertgrenzen führen mehrfach ab72 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten laufende Schwellwertoperationen zu einem Segmentwachstum. Eine immer wieder durchgeführte Neuberechnung des absoluten Neigungs- bzw. Ausrichtungswertes für das homogene Segment wird dazwischen geschaltet. Aufgrund der vorherrschenden Dachstrukturen wird insgesamt innerhalb einer Bandbreite von 7° in der Neigung und 89° in der Ausrichtung gruppiert (siehe Abbildung 53). Eine abschließende Verschneidung des Neigungs- und Expositionsergebnisses bildet Vektorpolygone, die in Dachneigung und Dachexposition homogen sind. Nachfolgend werden die Verfahrensschritte, Zwischenergebnisse und Ergebnisse zur Selektion homogener Dachflächen visualisiert und erläutert. Abbildung 54: Rasterergebnis des ersten Thresholding-Durchgangs der Ausrichtung zur Berechnung der homogenen Dachteilflächen. Der weiße Kreis auf dem Dach eines Einfamilienhauses markiert in dieser und den nachfolgenden Abbildungen beispielhaft Veränderungen von Schritt zu Schritt 73 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 55: Rasterergebnis des zweiten Thresholding-Durchgangs der Ausrichtung zur Berechnung der homogenen Dachteilflächen. Der weiße Kreis auf dem Dach eines Einfamilienhauses markiert in dieser und den nachfolgenden Abbildungen beispielhaft Veränderungen von Schritt zu Schritt Abbildung 56: Rasterergebnisse des dritten Thresholding-Durchgangs der Ausrichtung zur Berechnung der homogenen Dachteilflächen. Der weiße Kreis auf dem Dach eines Einfamilienhauses markiert beispielhaft Veränderungen von Schritt zu Schritt. 74 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 57: Ergebnisvektordatensatz des Thresholding-Verfahrens zur Berechnung der homogenen Dachflächen über die Ausrichtung. Die Zahlen geben den Ausrichtungswert in Grad der Dachteilfläche wieder. In den Abbildung 54 bis Abbildung 57 sind die Dachteilflächen hinsichtlich der Dachausrichtung eingefärbt. Bruchkanten werden gut erkannt, so dass der Dachfirst und z.B. Spitzgauben oder Schornsteine separiert sind. Mit zunehmendem Thresholding-Durchgang werden die Teilflächen, Störpixel, z.B. durch Ausreißer mit jedem Durchgang verringert und der Nachbarfläche mit vergleichbarem Ausrichtungsbereich zugeordnet. Der in der Grafik weiß integrierte Kreis markiert als Beispiel eine Dachfläche und die Veränderungen nach jedem Schritt. Hier sind fragmentarische Ausrichtungsänderungen auf der nördlich ausgerichteten Dachseite zu erkennen, die mit jedem Threshold-Durchgang reduziert werden. Diese stammen von den zwei Schleppgauben, die über die Ausrichtung nicht differenziert erkannt werden und nur in den Randbereichen Ausrichtungsveränderungen andeuten. Im ThresholdVorgang über die Ausrichtung ist es erwünscht, diese fragmentarischen, kleinflächigen Ausrichtungsänderungen zu beseitigen. Schleppgauben weisen nur eine Neigungsdifferenz gegenüber der überwiegenden Dachfläche auf und sind in der Ausrichtung gleich dem Hauptdach. Bei Schleppgauben werden maximal je nach Neigungsunterschied zur Hauptdachfläche die Seitenkanten der Gaube erkannt, da sie eine Ausrichtungsänderung hervorrufen. 75 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Im Rahmen der Selektion der Dachteilflächen über die Ausrichtung werden Flachdächer mit einer starken Streuung visualisiert. Auf Flachdächern, bzw. ganz schwach geneigten Dachflächen verfügen die Höhenpunkte über minimale Höhendifferenzen, so dass auch hier eine Ausrichtungsdifferenz zwischen fast jedem Höhenpixel besteht. Eine Flachdachfläche wird zu diesem Zeitpunkt noch nicht als eine zusammenhängende homogene Dachfläche erkannt. Dies ist erst über das Neigungs-Thresholding möglich (siehe rote Dachbereiche in Abbildung 58 bis Abbildung 61). Abbildung 58: Verfahrensschritt eins des Mehrfach-Thresholdings zur Berechnung der homogenen Dachflächen über die Neigung. Der weiße Kreis auf dem Dach eines Einfamilienhauses markiert beispielhaft Veränderungen von Schritt zu Schritt. 76 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 59: Verfahrensschritt zwei des Mehrfach-Thresholdings zur Berechnung der homogenen Dachflächen über die Neigung. Der weiße Kreis auf dem Dach eines Einfamilienhauses markiert beispielhaft Veränderungen von Schritt zu Schritt. Abbildung 60: Verfahrensschritt drei des Mehrfach-Thresholdings zur Berechnung der homogenen Dachflächen über die Neigung. Der weiße Kreis auf dem Dach eines Einfamilienhauses markiert beispielhaft Veränderungen von Schritt zu Schritt. 77 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 61: Ergebnisdatensatz des Thresholding-Verfahrens zur Berechnung der homogenen Dachflächen über die Neigung. In der Berechnung über die Neigungsinformation werden auch die Bruchkanten, wie der Dachfirst und die Dachtraufe, sowie Gaubenkanten oder Schornsteine erkannt. Die nach dem ersten Thresholding-Durchgang noch mit starker Streuung visualisierten, in der Neigung homogenen Dachteilflächen, verlieren diese Abweichungsbereiche mit zunehmendem Verfahrensdurchgang. Durch die Verschiebung der Klassifizierungsgrenzen und der immer wieder neu durchgeführten Neigungsberechnung in den Thresholding-Durchgängen werden die Schwankungen in der Neigung innerhalb der homogenen Dachteilflächen aufgehoben. Die Dachteilflächen wachsen. Besonders homogen werden hierbei die Flachdächer erkannt. Hier lässt die Klassifizierung als Flachdach bis 9° Neigung die zusammenhängende homogene Fläche gut erkennen. Dachaufbauten, wie Schornsteine, Lichtkuppeln oder Lichtschächte, auf Flachdächern werden trotzdem sauber und detailliert selektiert. 78 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 62: Ergebnis nach einer Verschneidung der beiden Zwischenergebnisse Neigung und Ausrichtung des Thresholding-Verfahrens und eine Selektion über die Flächengröße Eine Verschneidung (Intersect) der beiden Threshold-Teilergebnisse bewirkt, dass alle Strukturen im Ergebnis berücksichtigt werden. Sowohl Spitzgauben, als auch Schleppgauben, als auch Dachteilflächen mit veränderter Dachneigung im Traufbereich werden separiert dargestellt. Die Flächen, die im Rahmen des Neigungs-Thresholding als Flachdachbereich erkannt wurden, werden aus dem Intersect mit der Ausrichtung herausgelassen. Hier würde eine Verschneidung die Fläche wieder stark zerstückeln und enthomogenisieren. In Abbildung 62 werden die Dachteilflächen visualisiert, die aufgrund Ihrer zusammenhängenden Größe als geeignete Dachflächen in Frage kommen. Die in diesem Rahmen durchgeführt Flächengrößeselektion größer 2 m² lässt kleine Dachteilflächen für den weiteren Rechenprozess bereits außen vor. 79 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 63: Darstellung der Zwischenergebnisse des Mehrfach-Thresholdings Neigung und Ausrichtung als Polygonflächen. Links: Ausrichtung, rechts: Neigung. Der Lageversatz ist durch die nicht vollständig entzerrten Luftbilder zu begründen. In Abbildung 63 sind die Zwischenergebnisse des Thresholding-Verfahrens eines Schrägdaches mit vielen Schleppgauben dargestellt. Die Ausrichtung erkennt im Wesentlichen vier Dachteilflächen, die ein klassisches Walmdach darstellen. Es werden zudem die Schornsteine als sehr kleine Teilflächen erkannt. Auf der nordöstlichen Dachseite sind zudem einzelne oder Doppelpixel in Höhe der neun Gauben zu erkennen. Auf der südwestlichen Dachseite sind nicht alle Gauben mit den Einzelpixeln erkannt. Die Gauben verursachen kleinteilig eine Ausrichtungsänderung. In dem Neigungsergebnis, in der Abbildung in blau dargestellt, werden der Dachfirst mit einer Pixeldoppelreihe abgebildet. Im Neigungsergebnis sind alle 9 Gauben auf den Hauptdachseiten sowie die fünf Schornsteine erkannt. Auch die Gauben auf den kurzen Dachseiten werden abgebildet. Abbildung 64: Darstellung der Zwischenergebnisse des Mehrfach-Thresholdings Neigung und Ausrichtung als Polygonflächen. Links: Ausrichtung, rechts: Neigung mit einer überhängenden Baumkrone 80 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten In Abbildung 64 werden die Ergebnisse eines weiteren Walmdaches visualisiert. Dieses Dach ist frei von Gauben, verfügt über zwei Schornsteine und wird von einer Baumkrone überragt. Im Ergebnis der Ausrichtung sind die vier Hauptdachseiten sehr gut erkannt. Das ebenfalls geneigte, im Bild Silber/Weiß zu erkennende Vordach wird zu der nördlich ausgerichteten Hauptdachseite hinzugezogen, da hier keine Ausrichtungsänderung stattfindet. Die Schornsteine sind in der Ausrichtung nicht separiert. Die Baumkrone wird durch kleine Flächen abgebildet. Im Neigungsergebnis sind ebenfalls die vier Hauptdachseiten und die Dachfläche des Vorbaus erkannt. Es ist nur ein Schornstein selektiert worden, die Baumkrone wird über viele kleine Teilflächen abgebildet. Der Schornstein auf der nördlich ausgerichteten Dachseite ist mit keinem Laserpunkt erfasst worden. Somit konnte er auch nicht erkannt werden. Dadurch dass die Baumkrone keine homogene Fläche darstellt, wird sie im nachfolgenden Selektionsschritt bereits eliminiert. Somit ist auch der darunter liegende Dachflächenbereich nicht als homogene Dachfläche erkannt und wird als ungeeignet aus der weiteren Berechnung heraus gelassen. Abbildung 65: Darstellung der Zwischenergebnisse des Mehrfach-Thresholdings Neigung und Ausrichtung als Polygonflächen auf einem Flachdach. Links: Ausrichtung, rechts: Neigung Abbildung 65 visualisiert die Zwischenergebnisse eines Flachdaches mit Aufbauten. Im Ausrichtungsergebnis werden viele kleine Dachteilflächen ausgewiesen. Eine Homogenität lässt sich über diesen Parameter nicht abbilden. In der Neigungsdarstellung, in blau visualisiert, ist auf dem Hauptdach eine große zusammenhängende Dachteilfläche abgebildet, innerhalb dieser sich mehrere, im Wesentlichen rechteckige, kleinere Teilflächen befinden. Auf dem darunter liegenden Luftbild ist die Dachfläche weiß/grau mit dunkleren Graubereichen dargestellt, Dachaufbauten können dort nicht wirklich klar erkannt werden. Abbildung 66 rechts zeigt ein Shadet Relief, Ergebnis aus der Einstrahlungsberechnung, des Flachdaches. Diese Darstellungsart lässt durch die Abbildung der Einstrahlungs- und Verschattungssituation 81 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Dachstrukturen visuell sehr gut erkennen. Das Shaded Relief wurde über dieselben Laserscandaten errechnet, wie auch die in der Abbildung 65 abgebildeten Thresholding Teilergebnisse. Abbildung 66: Darstellung des Ergebnisses des Mehrfach-Thresholdings eines Flachdaches. Rechts: Shaded Relief des Flachdaches, links: Ergebnispolygon Das Shaded-Relief zeigt die Dachaufbauten auf der Dachhauptfläche sehr deutlich. Man kann jede Aufbaute separat erkennen, ein zählen der Anzahl der rechteckigen Strukturen ist möglich. Im Neigungsergebnis in Abbildung 65 rechts werden fast alle Strukturen erkannt. Abbildung 66 links zeigt das Endergebnis nach dem „Intersect“ und der Selektion über die Flächengröße. Hier sind die erkannten Dachaufbauten als Löcher deutlich visualisiert. Nur zwei Strukturen sind unzureichend bzw. gar nicht berücksichtigt. Der sich im Innenhof des Gebäudes befindende Baum, dessen Krone das Dach zum Teil überragt, ist eindeutig erkannt. Er bewirkt, dass die darunter liegende Dachfläche unberücksichtigt bleibt und lässt im Shaded-Relief den ausgehenden Schattenwurf auf die Dachfläche erkennen. 82 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 67: Darstellung der Zwischenergebnisse des Mehrfach-Thresholdings Neigung und Ausrichtung als Polygonflächen auf einem Satteldach mit Schleppgaube. Links: Ausrichtung, rechts: Neigung Ein weiteres Beispiel verdeutlicht die Reaktion des Thresholding-Verfahrens auf Schleppgauben (siehe Abbildung 67). Schleppgauben bewirken in der Ausrichtungsberechnung keine Ausrichtungsänderung gegenüber der Hauptdachseite. Die südliche und nördliche Hauptdachseite wird jeweils vollständig homogen, ohne Dachstruktur erkannt. Das Neigungsergebnis zeigt den Gaubenbereich deutlich. Die Schleppgaube verfügt über eine geringe Neigung, in diesem Beispiel besitzt sie 28° Neigung gegenüber 44 ° Neigung der Hauptdachseite. Die Verschneidung der beiden Zwischenergebnisse berücksichtigt die Schleppgaube im Selektionsverfahren im letzten Schritt der Ableitung der homogenen Dachteilflächen. Abbildung 68: Darstellung der Zwischenergebnisse des Mehrfach-Thresholdings Neigung und Ausrichtung dargestellt als Polygonflächen eines Satteldaches mit Spitzgaube. Links: Ausrichtung, rechts: Neigung Abbildung 68 zeigt ein Einfamilienhaus mit einer Spitzgaube auf der südlichen und zwei Schleppgauben auf der nördlichen Hauptdachseite. In dem Fall verhält sich die Selektion der Spitzgaube genau anders herum, als bei der Schleppgaube. Im Ausrichtungsergebnis ist die 83 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Spitzgaube deutlich zu erkennen, durch zwei Dachteilflächen klar abgebildet. Die Ausrichtung verändert sich von den Spitzgaubenseitenwänden (277°/110°) zur Hauptdachseite (196°) deutlich. Im Neigungsergebnis ist der Gaubenfirst der Spitzgaube erkannt, kleine separate Flächen deuten auf eine kleinflächige Neigungsänderung im Ansatzbereich der Spitzgaube zur Hauptdachseite hin. Die Spitzgaubenseitenwände sind jedoch nicht separiert. Die Neigung der Hauptdachseite ist in diesem Beispiel 39° geneigt, die Spitzgaubenseitenwände sind ebenfalls 39° geneigt. Der nachfolgende „Intersect“-Schritt bewirkt die Erkennung und Selektion sowohl der Spitzgaube als auch der Schleppgaube. 4.5 Berechnung der Dachneigung und Dachexposition Der abschließende absolute Neigungs- und Ausrichtungswert der homogenen Dachteilfläche wird nach Abschluss des Thesholding-Verfahrens errechnet. Für jede Dachteilfläche wird über die Map Algebra-Funktion „Zonal“ auf Basis des Dachpolygones und des Neigungsbzw. Ausrichtungsrasters der Wert bestimmt. Der Medianwert aller innerhalb des Polygons befindlichen Neigungs- bzw. Ausrichtungspixel spiegelt den vorherrschenden Neigungsbzw. Ausrichtungswert dieses Dachflächenbereichs wider. Im Ergebnis verfügt jedes Dachteilpolygon über einen absoluten Neigungs- und Ausrichtungswert. 4.6 Einstrahlungsanalyse und Abschattungsberechnung Verfahrensschritt III und IV befassen sich mit der Einstrahlungsanalyse und Abschattungsberechnung. Auf Grundlage des lokalen Globalstrahlungswertes, der von Strahlungsdatenbanken mit Langzeitmittelwerten hinzugezogen wird (siehe 2.1.3.1), wird die Einstrahlungssituation über den r.sun-Algorithmus auf die Dachfläche unter Berücksichtigung der Dachstrukturen und lokalen Einflussfaktoren errechnet. Die Jahreseinstrahlungssumme bestimmt das solar nutzbare Potenzial und definiert im Ergebnis den Dachflächenbereich, der sich für die Nutzung einer Solaranlage eignet. Im Zuge der Verfahrensentwicklung wurde der bestehende Einstrahlungsberechnungsalgorithmus r.sun von GRASS GIS (HOFIERKA & ŠÚRI 2002) genutzt und dessen Ergebnisse mit real existierenden PV-Anlagen und Referenz-Einstrahlungsdaten verglichen und evaluiert. 84 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 69: Berechnungsschritte der Einstrahlungs- und Abschattungsanalyse in den Verfahrensschritten III und IV 4.6.1 Grundlagen der solaren Einstrahlungs- und Abschattungsberechnung Die Methode r.sun ist eine Erweiterung der GRASS-GIS-Software (NETELER & MITASOVA, 2004) und wurde ursprünglich von KRCHO (1990) entwickelt. JENCO (1992) führte die Entwicklung fort (HOFIERKA & ŠÚRI, 2002). Umfangreich aktualisiert wurde das Tool 2000 von SCHARMER & GREIF. Das Tool basiert auf dem European Solar Radiation Atlas (SCHARMER & GREIF, 2000; PAGE ET AL., 2001; RIGOLLIER, 2000). Damit bezieht sich das Verfahren auf europäische Strahlungsverhältnisse. Das Verfahren r.sun berechnet mit Ausgabe eines Rasterdatensatzes die direkte, diffuse und reflektierende Strahlung unter Berücksichtigung des Zeitraumes, der geographischen Breite, der Oberflächenbeschaffenheit und der Witterungsverhältnisse für eine klare Himmelssituation, in der weniger als 30 Prozent der Himmelsfläche mit Wolken bedeckt ist (clear-sky), und eine reale Himmelssituation, die der realen Bewölkungsintensität am Untersuchungsgebiet entspricht (real-sky). In der Kartenentwicklungsdatei werden folgende Parametern hinterlegt: der Sonnenauf- und Sonnenuntergangzeitpunkt, 85 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten die geographische Lage, die extraterrestrische Sonnenstrahlung und die Tageslichtlänge. Alternativ ist es möglich, ein Strahlungsintensitätsraster als Vorgabe anzugeben. Die Berücksichtigung von Verschattungseffekten durch die Topographie ist optional möglich. Ein Korrekturfaktor bezieht die Erdkrümmung intern mit ein. Das Tool arbeitet in zwei Schritten. Im ersten Durchgang werden für das Untersuchungsgebiet unter Hinzunahme der örtlichen Lage zwei Rasterdatensätze, bestehend aus dem Sonneneinfallswinkel in Grad und der Strahlungsintensität, erzeugt. Diese fungieren als Eingangsdatensätze für den zweiten Berechnungsschritt, der unter Definition eines Zeitpunktes oder Zeitraums die Einstrahlungssumme dazu ausgibt. Die Betrachtungsintervalle, standardmäßig 0,5 Stunden, sind anpassbar. Die Ausgabe der Einstrahlungssumme kann über die Eingabe einer Maske auch nur bereichsweise (Gebäudebereich) ausgegeben werden. Die genaue Verfahrensbeschreibung von r.sun ist in ŠÚRI & HOFIERKA (2004) und in ŠÚRI et al. (2005) sowie im Handbuch von r.sun zu finden. Folgende Eingangsinformationen werden für die Berechnung der Einstrahlung benötigt: Digitales Oberflächenmodell (DOM) Neigungsgrid (Slope/Inclination): Winkel von der zu untersuchenden Fläche zur Äquatorebene, wird aus dem DOM abgeleitet Ausrichtungsgrid (Aspect/Orientation): Oberflächenazimutwinkel, stellt die Abweichung der Projektion zur Normalen gegenüber der Untersuchungsfläche auf der Äquatorfläche vom lokalen Meridian dar, wird aus dem DOM abgeleitet Breitengrad: Winkelposition nördlich oder südlich der Äquatorebene, wird aus der geographischen Lage des Untersuchungsgebiets verwendet Albedo: Verhältnis der Diffusstrahlung zur Globalstrahlung, wird als numerischer Wert angegeben Linke Turbidity: Näherungswert, der die atmosphärische Absorption im Verhältnis zur Streuung unter klaren Verhältnissen, einem wolkenfreiem Himmel, darstellt. Der Faktor wird für jeden zu berechnenden Tag separat angegeben. Globalstrahlungswert: Horizontal pro Monat im langjährigen Mittel Clear Sky Index (Kc): Verhältnis vom realen horizontalen Globalstrahlungswert zum horizontalen Globalstrahlungswert unter wolkenfreien Bedingungen coefbh (beam radiation coefficient): Beschreibt als Faktor die atmosphärische Trübung. Dieser liefert die Information für den Clear Sky Index, das Verhältnis einer clear-sky Situation zur real-sky Situation über den Anteil der diffusen Strahlung. 86 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten coefdh (direct radiation coefficient): Beschreibt als Faktor die atmosphärische Trübung. Dieser liefert die Information für den Clear Sky Index, das Verhältnis einer clear-sky Situation zur real-sky Situation über den Anteil der direkten Strahlung. 4.6.2 Methode zur Solareinstrahlungs- und Abschattungsberechnung Die für die Fragestellung dieser Arbeit anzuwendende Einstrahlungsanalyse basiert auf drei wesentlichen Teilschritten, Initialisierung und Import der Eingangsdaten nicht mit eingerechnet: 1. Kalibrierung auf örtliche Einstrahlungsgegebenheiten und die darüber mögliche Anpassung des Einstrahlungsalgorithmus (Eigenentwicklung) 2. Horizontberechnung unter Verwendung der Neigungs- und Ausrichtungsinformation über r.horizon, dient dazu die Verschattungssituation aus der Umgebung in die Einstrahlungsberechnung mit einzubeziehen. 3. Eigentliche Einstrahlungsermittlung und Ausgabe der Berechnungsergebnisse sowie der Ableitung stark verschatteter Bereiche. Nachfolgend ist der Ablauf der Einstrahlungsberechnung aufgeführt. Tabelle 11: Ablauf der Einstrahlungs- und Abschattungsberechnung Initialisierung: grassGrid(configFile) Import: importGrids() & importALK() 1. Kalibrierung: calibrate() 2. Berechnung Neigung/Ausrichtung: processInputGrids() 2. Berechnung Horizont: processHorGrids() 3. Solareinstrahlung: calculateRadiation() 3. Verschattung: createShadowPolygon() 3. Export: export() Im ersten Verfahrensschritt wird eine Kalibrierung des Berechnungsalgorithmus auf örtliche Einstrahlungswerte vorgenommen. Eingangsdaten sind die langjährigen Messwerte vom z. B. DWD von vor Ort, die die horizontale Einstrahlungssumme (Globalstrahlung in Wh/m²*a) im Monatsmittel und als Jahrssumme wiedergeben. Zudem muss die genaue Lage der Messstation (x, y) und die Höhe über Grund bekannt sein. Ein weiterer Kalibrierungsfaktor ist der Anteil der Diffusstrahlung zur Globalstrahlung. Über die vorliegenden Kennwerte: 87 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Monatsmittelwert der horizontalen Globalstrahlung, Koordinate des Referenzortes, Höhe über Grund des Referenzortes, Anteil diffus zu global am Referenzort werden im Kalibrierungsverfahren die Faktoren coefbh und coefdh errechnen, die den Clear Sky Index (Kc) beschreiben. kc Gh Ghc (16) Kc= Clear Sky Index Gh=realer horizontaler Globalstrahlungswert GhC= horizontaler Globalstrahlungswert unter wolkenfreien Bedingungen Nachfolgend sind exemplarisch die Kalibrierungsfaktoren für den Standort Osnabrück über eine Anpassung jährlicher Jahresmittelsummen aufgeführt. [Kalibrierung] 1. coefbh = 0.327063 2. coefdh = 1.42301 3. ratioDiffGlob = 0.59 4. globTarget = 980054 5. globPrzTarget = 87.4 6. uNN = 110.0 Die Berechnung des Horizont-Grids erfolgt über das GRASS GIS Tool r.horizon und berechnet die Winkelhöhe vom Gelände zum Horizont in Radiant. Es wird ein Raster ausgegeben, wobei jeder Punkt in dem Raster die Horizonthöhe in eine bestimmte Richtung wiedergibt. Dabei wird ein Sichtlinienverfahren ab dem Horizont durchgeführt, das bei jedem Schritt analysiert, ob die Sichtlinie das Gelände trifft oder nicht. Dies wird fortgesetzt, bis die Sichtlinie eine Höhe, die höher als jeder Punkt in der Region ist, erreicht oder bis sie die Grenze der Region erreicht. Dabei gibt der „horizonstep“ die Anzahl der zu betrachtenden Richtungsschritte (in Grad) zwischen aufeinander folgenden Azimutrichtungen zur Berechnung des Horizonts wieder. Standardeinstellung ist 5, das heißt 360/5 ergeben 72 Richtungen und damit im Ergebnis 72 Richtungsraster, in denen jeder Punkt die Horizonthöhe in eine bestimmte Richtung ausgibt. Das Horizont-Grid wird nur erzeugt, wenn die Verschattungssituation der Umgebung in die Einstrahlungsberechnung mit einbezogen werden soll. Eine Einstrahlungsberechnung ohne Berücksichtigung der Umgebungsverschattung ist ebenfalls möglich. 88 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Die eigentliche Einstrahlungsanalyse gibt als Ergebnis verschiedene Raster aus, in denen jede Rasterzelle für den Zeitraum (in diesem Fall Monatsmittelwerte und Jahressumme) zu den verschiedenen Strahlungsarten (in diesem Fall Global- und Direktstrahlung) die entsprechende Information in Wh enthält. Verschattungseffekte auf Dachflächen werden durch unterschiedliche Ursachen hervorgerufen. Das Dach bzw. die darauf zu montierende Solaranlage kann durch z. B. Schnee, Laub oder Verschmutzung verschattet werden. Dies ist im Vorfeld nicht zu analysieren. Darüber hinaus entstehen Abschattungseffekte auf die Dachfläche durch Strukturen in der Umgebung, die die direkte Strahlung zu bestimmten Zeitpunkten mindern oder gänzlich unterbrechen, wie z. B. Antennen, Schornsteine, Gauben auf dem Dach oder Bäume sowie höhere Gebäude in der nahen Umgebung. Diese Abschattungssituation lässt sich im Vorfeld berechnen und lokalisieren. Dazu wird eine Einstrahlungsanalyse ohne Berücksichtigung der umgebungsverursachenden Abschattung umgesetzt, das heißt es wird für jede Rasterzelle die direkte Einstrahlung nur nach ihrer Neigung und Ausrichtung errechnet und nicht die Minderung durch die Umgebung einbezogen. Die Berechnung des Horizont-Grids kann entfallen. Die Differenz der direkten Strahlung mit Verschattungsberücksichtigung zu den Werten der direkten Strahlung ohne Verschattungsberücksichtigung gibt die prozentuale Minderung der direkten Strahlung und damit die stärke der Verschattung wieder. Ab einer Verschattungsminderung von größer 10% gilt die Dachteilfläche als verschattet. 4.7 Berechnung des Solarenergiepotenzials Das Solarenergiepotenzial zur Photovoltaik- und Solarthermie-Nutzung wird im Rahmen des Verfahrensschrittes V in zwei Abläufen ermittelt. Der erste Ablauf berechnet den Median der einzelnen Einstrahlungsarten pro homogener Dachteilfläche. Im zweiten Schritt werden die eigentlichen Potenzialwerte zur Photovoltaik- und Solarthermienutzung pro homogener Dachteilfläche ermittelt. 89 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 70: Berechnungsschritte des Verfahrensbereichs V Abbildung 71 zeigt den Vorgang zur Berechnung der Einstrahlungsstärke pro homogener Dachteilfläche. GRad und Beam stellen hierbei die als Rasterdatensatz vorliegenden Einstrahlungsergebnisse dar. Es handelt sich um die Jahressumme der Globalstrahlung (GRad) in kWh/m²*a und der Jahressumme der direkten Strahlung (Beam) in kWh/m²*a. Die Berechnung des Median-Wertes pro Dachteilfläche ignoriert punktuelle Ausreißer an Strahlungswerten. Als weiterer Eingangsdatensatz gehen die Polygone der homogenen Dachteilflächen, die bereits im ersten Schritt um die verschatteten Teilflächen bereinigt wurden, ein. 90 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten -> Ergebnis Abbildung 71: Statistische Berechnung der Einstrahlungssummen pro homogener Dachteilfläche. Im Ergebnis liegen pro Dachteilfläche verschiedene Einstrahlungsinformationen vor. Als letzter Schritt des ersten Ablaufs wird die geeignete Modulfläche, die 3D-Fläche der homogenen Dachteilflächenpolygone errechnet. Die geeignete Dachflächengröße für die PVund Thermienutzung wird als „ModArea“ bezeichnet. Neigung Area2D ModArea Abbildung 72: Berechnung der geeigneten Modulfläche ModArea Die im Ergebnis des Verfahrensschrittes V erzeugten unverschatteten, homogenen Dachteilflächen sind 2D-Polygone, die den Dachteilbereich visualisieren, der homogen und unver91 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten schattet ist. Um die geeignete Modulfläche für die PV- oder Solarthermienutzung angeben zu können, muss die 2D-Flächengröße (Area2D) in die 3D-Flächengröße unter Einbezug der Dachneigung ( ) umgerechnet werden. Dies erfolgt über nachfolgend aufgeführter Formel: ModArea Area 2 D cos( ) (17) β Area2D Abbildung 73: Darstellung des Neigungswinkels β eines Gebäudedaches Der zweite Ablauf des Verfahrensschrittes V „Solarenergiepotenzial“ errechnet die eigentlichen Potenzialparameter für die beiden solaren Nutzungsbereiche. Folgende Kenngrößen liefern die wichtigen Informationen zur Einschätzung des Standortes für die solare Nutzung: Effektiver Stromertrag pro Jahr Spezifischer Stromertrag kWp-Leistung Effektive Wärmemenge pro m² und Jahr (Thermie) CO2-Einsparung (Photovoltaik) CO2-Einsparung (Solarthermie) In den nachfolgenden Kapiteln ist die Berechnung der einzelnen Kenngrößen differenziert beschrieben. 92 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten 4.7.1 Gesamtstromertrag, kWp-Leistung und spezifischer Stromertrag Abbildung 74 zeigt den Berechnungsvorgang der Potenzialermittlung für Photovoltaik. Es werden die Kenngrößen Gesamtstromertrag, kWp-Leistung und der spezifische Stromertrag nach DIN 61724 (LAQUAI 2003) ermittelt (siehe auch Kapitel 2.1.3.6). Abbildung 74: Darstellung der Berechnungsparameter für die Ermittlung des Gesamtstromertrags (Str_15), die kWp-Leistung (kWp) und des spezifischen Stromertrags (kWh_KWp) Jährlicher Gesamtstromertrag Der potenzielle jährliche Stromertrag [Str_η], der auf der homogene Dachteilfläche insgesamt erwirtschaftet werden könnte (kWh/a), errechnet sich aus der Modulfläche [ModArea] und der Jahressumme der Globalstrahlung auf die homogene Dachteilfläche [radAbs]. Ein mittlerer Performance Ratio [PR] als Maß für Verluste wird als weitere Größe einkalkuliert. Zudem muss der Wirkungsgrad der eingesetzten Modultechnik mit berücksichtigt werden. Zu Grunde gelegt werden drei unterschiedliche Techniken, monokristallin, polykristallin und Dünnschicht. Damit ergeben sich die Wirkungsgrade 15%, 12% und 9%. Die Kalkulation wird über nachfolgende Formel umgesetzt: Y = η·H·F3D·PR (18) Y= zu erwartender Jahresenergieertrag für die homogene Dachteilfläche [kWh/a] H= jährliche Globalstrahlungssumme der homogenen Dachteilfläche [kWh/(m²·a)] η= Wirkungsgrad der Anlage F3 D = geeignete Dachteilflächengröße [ModArea] PR= Performance Ratio Somit ergibt sich folgende Stromertragsberechnung über eine monokristalline PV-Anlage für eine ModArea von 60 m² und einer Jahressumme an Globalstrahlung von 1.190 kWh/m²: 93 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Stro _ 15 0,15 1190 60 0,75 8032,5 kWh/a KWp-Leistung Die kWp-Leistung wird über die Modulfläche [ModArea] kalkuliert. Geht man davon aus, dass monokristalline Module eine Wp-Leistung von 255 pro Modul mit einer Fläche von 1.684.280 mm² aufweisen, so werden für einen kWp-Nennleistung 6,6 m² Modulfläche benötigt. Die Kalkulation wird auf Basis nachfolgender Formel umgesetzt kWp F3D 6,6 (19) kWp= kWp-Leistung der PV-Anlage F3 D = geeignete Modulfläche [ModArea] 6,6 = benötigte Modulfläche pro kWp (abhängig der Nennleistung des PV-Moduls). Auf einer ModArea von 60 m², belegt mit einer monokristallinen Anlage mit 255 WpNennleistung können 9,09 kWp Anlagenleistung installiert werden. Spezifischer Stromertrag Der spezifische Stromertrag gibt die reale Strommenge pro kWp und Jahr aus. Die Kalkulation des spezifischen Stromertrags basiert auf nachfolgend aufgeführter Formel: Yf' ' Yr ' (20) kWp ' Yf' = final Yield = spezifischer Stromertrag ' Yr = der Referenzertrag in Normleistungs-Stunden pro Jahr [h/a] kWp = kWp-Leistung Somit wäre der spezifische Stromertrag pro Jahr 883,6 kWh/kWp für eine monokristalline PV-Anlage (mit 255 Wp-Nennleistung), mit einer Modulfläche von 60 m², einer Jahressumme an Globalstrahlung von 1.190 kWh/m² und einem potenziellen Stromertrag von 8.032,5 kWh/a. 94 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Yf ' 8032,5 883,6 kWh/kWp 9,09 4.7.2 Wärmemenge Solarthermie Das Solarenergiepotenzial der Thermienutzung wird für den Einsatzbereich Warmwasserbereitung errechnet. Aufgrund der nicht bekannten Bewohnerzahl im Gebäude und deren Nutzerverhalten kann keine differenzierte Berechnung vorgenommen werden. Die potenzielle Wärmemenge bezieht sich auf einen m². Die Dimensionierung der Anlage hängt von der Bewohneranzahl und dem Einsatzbereich ab. Die erzielbare Wärmemenge wird somit nur pro m² errechnet und lässt sich später mit der individuell benötigten Modulfläche angepasst auf die Rahmenbedingungen einfach multiplizieren. Auf Grundlage nachfolgender Formel ergibt sich die Kalkulation der potenziellen Wärmemenge pro m²: W H (21) W= Wärmemenge H= jährliche Globalstrahlungssumme der homogenen Dachteilfläche [kWh/(m²·a)] = Wirkungsgrad des Solarthermiemoduls Ein Solarthermie-Flachkollektor mit einem Wirkungsgrad von 40% und einer jährlichen Globalstrahlungssumme von 1.190 kWh/m² kann einen Wärmeertrag von 476 kWh/a pro m² produzieren. 4.7.3 CO2-Einsparsumme Photovoltaik Die Berechnung der CO2-Einsparsumme basiert auf einem bundesdurchschnittlichen CO2Äquivalent-Wert von 0,563 kg/kWh (UBA 2011a), abhängig des bestehenden Strom-Mixes der deutschen Stromversorgung. Zudem wird die produktionsbedingte CO2-Emission der PV Module berücksichtigt. Dies erfolgt nach Angaben aus GEMIS 4.6 (ÖKO-INSTITUT, 2011) gemäß der Modultechnik (siehe Tabelle 12). 95 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Tabelle 12: CO2-Einsparsumme PV, abhängig der Modultechnik Modultechnik Produktionsbe- CO2- CO2- dingte CO2- Äquivalentwert Emission in in kg/kWh kg/kWh Berechnungsfaktor in kg/kWh monokristallin (15% Wirkungsgrad) 0,135 0,563 0,428 polykristalline (12% Wirkungsgrad) 0,105 0,563 0,458 0,05088 0,563 0,512 amorph (9% Wirkungsgrad) Über den potenziellen Stromertrag pro Jahr der Anlage wird die CO2-Einsparsumme errechnet (LUDWIG, 2010). Die Kalkulation basiert auf nachfolgender Formel: CO2 Y 'F (22) CO2 = CO2-Einsparsumme pro m² und Jahr ' Y = zu erwartender Jahresenergieertrag für die homogene Dachteilfläche [kWh/a] F= CO2-Faktor berechnet über CO2-Äquivalentwert [kg/kWh] Damit würde eine CO2-Einsparungsumme pro Jahr von 3.437,91 kg über eine monokristalline Anlage mit einem Jahresstromertrag von 8.032,5 kWh/a erreicht werden können: 8.032,5 · 0,428 = 3.437,91 kg 4.7.4 CO2-Einsparsumme Solarthermie Die CO2-Einsparung der Solarthermienutzung über Flachkollektoren errechnet sich aus dem CO2-Äquivalentwert für Gas von 0,252 kg/kWh (UBA 2011a). Abzüglich der Vorkette nach GEMIS 4.6 (ÖKO-INSTITUT 2011) von 47 g CO2 /kWh für einen solarthermischen Flachkollektor errechnet sich ein CO2-Einsparfaktor von 0,2049 kg CO2 / kWh. CO2 W F (23) W = Potenzielle Wärmemenge [kWh/m²*a] F = CO2-Einsparfaktor [kg/kWh] Für die Wärmemenge von 476 kWh/m²*a wäre eine Einsparung von 97,53 kg CO2 möglich: 476 · 0,2049 = 97,53 kg 96 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten 4.8 Bewertung der Laserscandatenqualität Der letzte und VI. Verfahrensschritt, der parallel zu den anderen Berechnungen umgesetzt wird, errechnete die Qualität der Laserscanrohdaten innerhalb der Gebäudeumringe, um darüber die Qualität der Ergebnisaussage zu jedem Gebäude klassifizieren zu können (siehe Kapitel 2.2). Ermittelt wird: Punktdichte pro m² innerhalb des Gebäudeumrings Punktverteilung innerhalb des Gebäudeumrings zum Aufdecken großer Datenlücken Auf Grundlage des in der Datenaufbereitung erzeugten Count-Rasters mit 1 x 1 m Zellengröße wird die Punktdichte und Punktverteilung innerhalb des Gebäudeumrings ermittelt. Die Berechnung der Punktanzahl erfolgt über die Map Algebra-Funktion „Zonal Sum“. Alle innerhalb des Umrings befindlichen Count-Werte werden aufsummiert. Die Dividierung der Punktanzahl durch die Gebäudeumringflächengröße bestimmt die Punktanzahl pro m² auf dem Dach: (24) B = Punktanzahl innerhalb des Gebäudeumrings A = Flächengröße in m² des Gebäudeumrings N = Punktdichte pro m² innerhalb des Gebäudeumrings Der Grenzwert der zulässigen Punktdichte innerhalb des Gebäudeumrings ist empirisch ermittelt und wird mit 0,7 Pkt/m² festgelegt. Dieser Grenzwert ermöglicht noch eine realitätsnahe Abbildung des Daches mit seinen vorwiegenden Dachstrukturen. Schornsteine können noch separiert und berücksichtigt werden. Liegt die mittlere Punktdichte pro m² innerhalb des Gebäudeumrings darunter, wird das Gebäude als „nicht berechenbar“ klassifiziert. Trotz ausreichender Punktdichte innerhalb der Gebäudefläche kann es zu größeren Datenlücken kommen. Daher ist die Berechnung der Punktverteilung neben der Punktdichte sehr wichtig. Durch die Berechnung der euklidischen Distanz auf Basis des Count-Rasters werden Datenlücken aufgedeckt. Wichtig ist die Form der Datenlücke. Datenlücken ab einer bestimmten Flächengröße mit geringem Umfang im Verhältnis zur Flächengröße sind die Zielobjekte. Die Entfernung der euklidischen Distanz drückt die Entfernung zur nächsten besetzten Zelle aus und berücksichtigt damit auch die Form der Datenlücke. Ab einer Distanz von 97 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten >= 2 m werden Datenlücken separiert. Ein Gebäude verfügt insgesamt über eine zu geringe Grundlagendatenqualität, wenn die Punktdichte innerhalb des Gebäudeumrings unter 0,7 Pkt pro m² liegt und, oder mindestens eine größere Lücke ab einer Euklidischen Distanz von 2 m vorliegt. Für nachfolgend aufgeführte Gebiete wird eine Bewertung der Laserscandatenqualität vorgenommen (siehe auch Tabelle 8): Bielefeld 2008 Osnabrück 2011 Troisdorf 2007 LK Rhein-Sieg 2006 Braunschweig 2003 Spich 2006 Gelsenkirchen 2006 Altenrath Ost 2006 Bad Bentheim 2011 Donrath 2006 Dresden 2009 Lohmar Süd 2006 Wiesbaden 2008 Neunkirchen Ost 2006 Osnabrück 2005 4.9 Ergebnis der Solarpotenzialanalyse Die Ergebnisse der Solarpotenzialanalyse liefern zwei Ergebnisaussagen. Die numerischen Solarpotenzialwerte, differenziert für PV und Solarthermie pro Dachteilfläche, die in der Sachdatentabelle zum Polygon gespeichert sind und die lagebezogenen 2D-Polygone, die die Dachteilflächen markieren, die geeignet sind. 4.10 Methodenbewertung Die Bewertung der in dieser Arbeit entwickelten Methode erfolgt anhand verschiedener Referenzparameter über unterschiedliche Verfahren und Referenzdaten. Bis auf die Qualität der Laserscandaten wird für alle Bewertungsparameter die Abweichung der errechneten Ergebnisse gegenüber den Referenzdaten ermittelt. Folgende Bewertungsparameter sind berücksichtigt: Qualität der Laserscanrohdaten innerhalb des Gebäudeumrings Einstrahlungsgenauigkeit Neigungsgenauigkeit Orientierungssgenauigkeit Flächengrößengenauigkeit 98 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Genauigkeit des spezifischen Stromertrags KWp-Leistung Für jeden Bewertungsparameter werden die mittlere Abweichung sowie die maximale und minimale Abweichung, die Standardabweichung und die prozentuale Abweichung errechnet. Es liegen verschiedene Referenzdaten und Bewertungsmethoden vor, die abhängig der Bewertungsparameter zum Einsatz kommen. Die Laserscandatenqualität wird über die Anzahl der nicht berechenbaren Gebäude aufgrund zu geringer Punktdichte oder Punktverteilung bewertet und mit den Flugparametern verglichen. Die höchste Genauigkeitsbewertung der Dachneigung, Dachausrichtung und Dachflächengröße liefern Gebäudepläne des Osnabrücker Gebiets „Auf dem Klee“. Tabelle 13: Übersicht der Bewertungsparameter, zum Einsatz kommender Referenzdatensätze und der Bewertungsmethoden. Bewertungsparameter Referenzdatensatz Qualität der Laserscanroh- Siehe Tabelle 8 daten Bewertungsmethode Anzahl der „nicht berechenbaren“ Gebäude Einstrahlungsgenauigkeit Stadt Osnabrück, Globalstrahlungswerte aus PVGIS für Auf dem Klee das Gebiet Neigungsgenauigkeit Stadt Osnabrück, Auswertung von Bauplänen Auf dem Klee Orientierungsgenauigkeit Stadt Osnabrück, Auswertung von Bauplänen Auf dem Klee Neigungsgenauigkeit Stadt schweig Braun- Ermittlung der Neigung über Geodreiecksmethode Orientierungsgenauigkeit Stadt schweig Braun- Errechnung der Ausrichtung über Gebäudeumringe Flächengrößengenauigkeit Stadt Osnabrück, Auswertung von Bauplänen Auf dem Klee Genauigkeit des spezifi- Stadt Dresden schen Stromertrags Ertragswerte von 11 Referenzanlagen 99 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten 4.10.1 Bewertung der Einstrahlungsgenauigkeit Die errechneten Globalstrahlungswerte im Monats- und Jahresmittel werden in Abhängigkeit der Dachneigung und Ausrichtung mit Werten der Strahlungsdatenbank PVGIS (Classic und 2.0) verglichen und bewertet. Als Fehlerquelle dieser Bewertungsmethode sind die Referenzdaten aus PVGIS zu benennen, die auch aus Berechnungen und nicht nur aus Messwerten stammen. Untersuchungsgebiet dieser Bewertungseinheit ist das Referenzgebiet Stadt Osnabrück „Auf dem Klee“. 4.10.2 Bewertung der Neigungsgenauigkeit Im Sommer 2007 wird über eine Vor-Ort-Begehung und Erfassung der Dachneigung über die Geodreieckmethode im Untersuchungsgebiet Stadt Braunschweig die Neigungsgenauigkeit bewertet. Heute wäre eine Neigungsberechnung der Dächer über eine WinkelberechnungsApp per Smartphone anwendbar und würde genauere Ergebnisse liefern. Um die Geodreieckmethode anwenden zu können, muss der Blick auf den Giebel frei sein. Hält man das Geodreieck mit der Hypothenuse auf Höhe der unteren horizontalen Giebellinie auf die Traufe, lässt sich der Winkel zwischen Ortgang und Traufe und damit die Dachneigung ablesen. Für 30 Gebäude wurde so die Dachneigung ermittelt und mit den Berechnungsergebnissen verglichen. Als Fehlerquellen kommen zufällige Fehler in Betracht. Als zufälliger Fehler bei der Geodreiecksmethode kann die teilweise nicht optimale Einsicht auf den Giebel genannt werden, zudem sind beim Ablesen des Dachwinkels Abweichungen möglich, wenn das Geodreieck nicht ganz korrekt gehalten wird. Abbildung 75: Ablesen des Dachwinkels über die Geodreieckmethode. 4.10.3 Bewertung der Orientierungsgenauigkeit Untersuchungsgebiet dieser Bewertungseinheit ist die Stadt Braunschweig und die Stadt Osnabrück „Auf dem Klee“. Aus den Bauplänen wird die Orientierung der Dachseite ausgelesen. Zudem ist aus den Gebäudeumringen der Liegenschaftsdaten Stadt Braunschweig die Orientierung des Traufbereichs und damit die Ausrichtung der Dachseite errechnet worden. 100 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 76: Berechnung der Dachorientierung. 4.10.4 Genauigkeit des spezifischen Stromertrags Untersuchungsgebiet dieser Bewertungseinheit ist das Referenzgebiet Stadt Dresden. Es konnte auf die Anlagenspezifika und Leistungen von 11 Referenzanlagen zurückgegriffen werden (siehe Kapitel 3.3.2). An Anlagenspezifika liegen die KWp-Leistung, die Adresse und die Jahressumme des Stromertrags für 2009-2011 sowie der spezifische Stromertrag vor. An Fehlerquellen seien hier die fehlenden Angaben des Wirkungsgrades der Anlage bzw. die Wattleistung und Abmessung der einzelnen Module, das Alter der Anlage und Angaben zum Wechselrichter bzw. zum Performance Ratio, der die Verluste zwischen Modulleistung und Anlagenleistung wiedergibt, genannt. Der spezifische Stromertrag ist unabhängig vom Wirkungsgrad der PV-Anlage und kann daher mit den berechneten Ergebnispotenzialen am ehesten verglichen werden. Ein hoher Performance Ratio, z. B. verursacht durch einen nicht optimal auf die Anlage abgestimmten Wechselrichter, kann den spezifischen Stromertrag stark herabsetzen. Nicht als Bewertungsgrundlage zu verwenden ist die KWpLeistungsgröße der Anlage, da der Wirkungsgrad der Module nicht bekannt ist. 101 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten 5 Ergebnisse Dieses Kapitel zeigt die über die entwickelte Methode errechneten Ergebnisse auf und bewertet ihre Genauigkeit. Zudem wird die Qualität der unterschiedlichen, zur Verfügung stehenden Laserscanndaten und dessen Anforderungen an die Berechnung des Solarpotenzials auf Dachflächen untersucht. 5.1 Bewertung der Ergebnisse Referenzgebiete für die Bewertung der Ergebnisse sind das Gebiet „Auf dem Klee“ in der Stadt Osnabrück, zwei Straßenzüge in der Stadt Braunschweig, 11 Referenzanlagen in der Stadt Dresden und diverse Laserscandatensätze, worüber die Qualität geprüft wurde. Bevor in den nachfolgenden Unterkapiteln die Ergebnisse der Bewertung genau erläutert werden, sollen an dieser Stelle die Ergebnisse der Solarpotenzialanalyse der Referenzgebiete dargestellt werden. Stadt Osnabrück, Untersuchungsgebiet „Auf dem Klee“, Laserscandaten aus 2011 Abbildung 77 zeigt die Jahressumme der Globalstrahlung auf den Gebäudedächern. Rote Dachteilflächen deuten auf eine hohe Globaleinstrahlung hin. Die Berechnung der Globalstrahlung erfolgte über ein flächendeckendes Oberflächenmodell, so dass alle umgebungsverursachenden Elemente berücksichtigt werden. Die Ausgabe der Einstrahlungswerte wird aus Performance Gründen auf die Gebäudebereiche beschränkt. 102 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 77: Ergebnis der Einstrahlungsanalyse für das Referenzgebiet „Auf dem Klee“ Abbildung 78: Berechnungsergebnis der geeigneten Dachteilflächen für PV im Gebiet „Auf dem Klee“ auf Grundlage der Laserscandaten aus 2011 (Datenquelle: STADT OSNABRÜCK 2011a) 103 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 79: Berechnungsergebnis der geeigneten Dachteilflächen für Solarthermie im Gebiet „Auf dem Klee“ auf Grundlage der Laserscandaten aus 2011 (Datenquelle: STADT OSNABRÜCK 2011a) Abbildung 78 zeigt über eine dreistufige farbliche Markierung je nach Eignungsklasse die Dachteilflächenbereiche, die sich nach Berücksichtigung aller Parameter für die PhotovoltaikNutzung eignen. Abbildung 79 stellt die geeigneten Dachteilflächen für die solarthermische Nutzung dar. Aufgrund des geringeren Standortanspruchs werden hier nur zwei Eignungsklassen vergeben. Tabelle 14: Potenzialergebnisse PV der geeigneten Dachteilflächen für das Referenzgebiet „Auf dem Klee“ auf Grundlage der Laserscandaten aus 2011 Eignungsklasse Geeignete Modulfläche in m² Photovoltaik Summe Stromertrag (15% Wirkungsgrad) in kWh/a Summe CO2Einsparung in t/a Summe kWp sehr gut 344 45.932 28.432 49,8 gut 861 96.730 59.878 125,7 bedingt 319 32.508 20.123 46,2 1.524 175.170 108.433 221,7 Summe 104 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Tabelle 15: Potenzialergebnisse TH der geeigneten Dachteilflächen für das Referenzgebiet „Auf dem Klee“ auf Grundlage der Laserscandaten aus 2011 Eignungsklasse Thermie sehr gut Geeignete Modulfläche in m² Summe WärmeSumme CO2Mittlere WärmeMittlere CO2menge über alle Einsparung über menge pro GeEinsparung pro geeigneten alle geeigneten bäude pro m² in Gebäude pro m² Dachteilflächen Dachteilflächen kWh/a*m² in t/m²*a in kWh/a in kWh/a 457 457 12.347 118 3.212 gut 2.145 372 37.653 96 9.788 Summe 2.602 830 50.000 215 13.000 Tabelle 14 und Tabelle 15 präsentieren die absoluten Potenziale der Dachflächen für die Photovoltaik- und Solarthermienutzung. Die geeignete Modulfläche, die Summe des potenziellen Stromertrags bzw. die potenzielle Wärmemenge, die kWp-Leistung und die CO2Einsparsumme sind die wichtigsten Potenzialinformationen, die für die Eignungseinschätzung der Dachfläche benötigt werden. Stadt Osnabrück, Untersuchungsgebiet „Auf dem Klee“, Laserscandaten aus 2005 Zum Zeitpunkt der Laserdatenerfassung für das Referenzgebiet „Auf dem Klee“ waren die zwei südwestlichen Reihenhäuser nur jeweils mit dem nördlichen Reihenendhaus in den Liegenschaftsdaten enthalten, so dass der restliche Teil der Reihenhäuser nicht mit ausgewertet werden konnte. Daher wurden für die Bewertung nur die Dachflächenbereiche hinzugezogen, die auch in beiden Analysen berechnet werden konnten. Abbildung 80 zeigt das Analyse- Ergebnis der Photovoltaik-Eignung über Laserscandaten aus 2005 für die bewerteten Dachflächen. Abbildung 81 zeigt das Analyseergebnis der Photovoltaik-Eignung über Laserscandaten aus 2011 für nur die bewerteten Dachflächen. 105 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 80: Berechnungsergebnis der für die Bewertung hinzugezogenen geeigneten Dachteilflächen im Gebiet „Auf dem Klee“ auf Grundlage der Laserscandaten aus 2005 (Datenquelle: STADT OSNABRÜCK 2006a, STADT OSNABRÜCK 2011a) Abbildung 81: Berechnungsergebnis der für die Bewertung hinzugezogenen geeigneten Dachteilflächen im Gebiet „Auf dem Klee“ auf Grundlage der Laserscandaten aus 2011 (Datenquelle: STADT OSNABRÜCK 2011a) 106 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Tabelle 16: PV-Potenzialergebnisse der Dachteilflächen aus der Bewertung auf Grundlage der Laserscandaten 2005 und 2011 für das Gebiet „Auf dem Klee“ Eignungsklasse Geeignete Modulfläche in m² Photovoltaik Summe Stromertrag (15% Wirkungsgrad) in kWh/a Summe CO2Einsparung in kg/a Summe kWp sehr gut 2005 200 25.902 11.086 28,6 sehr gut 2011 239 31.818 13.618 34,1 gut 2005 551 58.790 25.162 78,7 gut 2011 517 57.837 24.754 73,9 Summe 2005 751 84.692 36.248 107,3 Summe 2011 756 89.655 38.372 108,0 Tabelle 16 listet die absoluten Potenzialwerte für die Photovoltaik-Eignung, unterschieden zwischen den Klassen „sehr gut“ und „gut“ für beide Ergebnisdaten auf. Hier wird die Differenz zwischen den Grundlagendatensätzen aus 2005 und 2011 deutlich. Stadt Braunschweig, Untersuchungsgebiet „zwei Straßenzüge“, Laserscannerdaten aus 2003 Abbildung 82: Berechnungsergebnis der für die Bewertung hinzugezogenen geeigneten Dachteilflächen im Gebiet „Stadt Braunschweig“ auf Grundlage der Laserscandaten aus 2003 (Datenquelle: STADT BRAUNSCHWEIG 2007a) 107 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 82 visualisiert die geeigneten Dachteilflächen der Gebäudedächer zweier Straßenzüge in der Stadt Braunschweig. Über diese Dachteilflächen wurden per Vor-OrtBegehung und Messen der Dachneigung die Berechnungsergebnisse evaluiert. Tabelle 17: PV-Potenzialergebnisse der Dachteilflächen aus der Bewertung auf Grundlage der Laserscandaten 2003 für das Gebiet „Stadt Braunschweig“ Eignungsklasse Geeignete Modulfläche in m² Photovoltaik Summe Stromertrag (15% Wirkungsgrad) in kWh/a Summe CO2Einsparung in t/a Summe kWp sehr gut 258 33.354 17.143.785 36,8 gut 578 71.570 36.787.072 82,5 Summe 835 104.924 53.930.857 119,3 Tabelle 17 stellt die Potenzialwerte der geeigneten Dachteilflächen der zwei Straßenzüge dar. Es sind in dem Gebiet nur zwei Eignungsklassen vorhanden. Stadt Dresden, Photovoltaik-Referenzanlagen Abbildung 83: Standorte und Anlagen-ID der 11 Referenz-Photovoltaikanlagen in Dresden (Datenquelle: STADT DRESDEN 2013, OSM 2014) 108 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 83 zeigt die Lage der 11 Photovoltaik-Referenzanlagen in der Stadt Dresden. Für diese liegen aus 3 Jahren Ertragswerte vor, die für die Bewertung der Berechnungsergebnisse hinzugezogen werden. Tabelle 18 zeigt die Berechnungsergebnisse für die Dachflächen der 11 Anlagen. Bewertungsgrundlage ist der spezifische Stromertrag. Tabelle 18: Berechnungsergebnisse für die Dachflächen, mit bereits installierten PV-Anlagen Anlagen kWp ID Stromerzeugung pro Jahr bei 15% Spezifischer StromerModulwirkungsgrad in kWh/a trag in kWh/ kWp 1 6,3 5.742 911 2 15 13.602 907 3 5 3.575 715 4 20,6 17.429 846 5 4,7 4.321 919 6 67,6 65.135 964 7 130,6 127.257 974 8 171 171.695 1.004 9 4,6 4.316 938 10 13,9 13.913 1.001 11 36,3 32.833 904 5.1.1 Genauigkeit der Laserscandaten Um eine hohe Genauigkeit in der Aussage des Solarpotenzials auf Dachflächen zu erreichen, ist eine Datenqualitätskontrolle der Eingangsdaten, insbesondere der Laserscandaten, sehr wichtig. Große Datenlücken innerhalb der Gebäudegrenzen müssen aufgedeckt und berücksichtigt werden. Laserscandaten aus variierenden Erfassungsjahren und mit unterschiedlichen Punktdichten, sowie mit verschiedenen Laserscannern aufgenommen, wurden ausgewertet und die Qualität hinterfragt. Tabelle 19 zeigt die auf ihre Qualität hin untersuchten Datensätze und die Anzahl der Gebäude, die mit einer unzureichenden Laserdatenqualität aufgrund zu geringer Punktdichte pro m² (<= 0,7 Pkt/m²) und zu großen Datenlücken (> 2 m der Euklidischen Distanz) klassifiziert wurden. 109 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 84: Darstellung Laserscanrohdatenpunkte, sichtbar sind die Scanlinien mit einem Abstand zueinander von bis zu 2 m (Datenquelle: BEZIRKSREGIERUNG KÖLN 2013) Abbildung 85: Darstellung der Laserscanrohdatenpunkte auf dem Gebäudedach (Datenquelle: BEZIRKSREGIERUNG KÖLN 2013) Ursache der stellenweise geminderten Laserscanrohdatenqualität auf Dachflächen ist oft eine zu geringe oder fehlende Reflexion des Laserstrahls bei der Datenerhebung. Dies wird verursacht, durch z. B. bestimmte Farbgebungen der Dacheindeckung (dunkelgrau), Feuchteverhältnisse, oder Neigungs- oder Ausrichtungswinkel zur Aufnahmerichtung. Punktabstände von bis zu 10 m und Punktdichten von bis zu 0,1 Punkten pro m² führen zu starken Abweichungen in den Solarpotenzialanalyseergebnissen; die Dachform und Dachaufbauten 110 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten können nicht realitätsnah abgeleitet werden. Die Abweichungen gegenüber der Realität sind zu groß. Über die Qualitätsanalyse der Laserscandaten der Stadt Osnabrück aus 2005 wurde festgestellt, dass ca. 5% der Gebäude über eine unzureichende Punktdichte von unter 0,7 Punkten pro m² verfügen. Weitere 1,5% der Gebäude besitzen zwar eine ausreichende Punktdichte, verfügen aber über zu große Datenlücken auf den Dachflächen, mit über 2 m der Euklidischen Distanz, so dass man insgesamt 6,5% der Gebäude als „nicht berechenbar“ klassifizieren muss. Tabelle 19: Ergebnisse der Rohdatenkontrolle der Laserscandaten. Untersuchungsgebiet Braunschweig Aufnahmejahr 2003 geforderte mittlere Punkt- Unterdichte suchte Sensor /m² Gebäude ALTM 1225 1 94.097 Gebäude zu geringer Datenqualit ät 8.193 Proz. Anteil Gebäude mit zu geringer Datenqualität 8,7 Osnabrück 2005 LMS Q560 4 61.583 4.000 6,5 Spich 2006 LMS Q560 1 6.707 1.305 19,5 Altenrath Ost 2006 LMS Q560 1.342 450 33,5 Donrath 2006 LMS Q560 1.818 484 26,6 Lohmar Süd 2006 LMS Q560 1.535 322 21 Neunkirchen Ost 2006 LMS Q560 2.063 263 12,7 Gelsenkirchen 2006 ALTM3100 1 38.720 778 2,0 LK Rhein-Sieg 2006 LMS Q560 1 13.465 2.824 20,97 Troisdorf 2007 Gemini 1 7.700 74 0,96 Bielefeld 2008 ALS-5083 1 5.488 105 2,0 Wiesbaden 2008 Falcon II 4 117.404 1.052 0,9 Dresden 2009 ALTM3100 1-2 146.365 8062 5,5 Bad Bentheim 2011 ALTM3100 2 12.418 18 0,14 Osnabrück 2011 LMS Q560 10 69.759 70 0,10 1 1 1 1 ALTM Die Ergebnistabelle (Tabelle 19) zeigt, dass abhängig des Sensors die Datenqualität in Punktdichte und Punktverteilung z. T. erheblich gemindert ist. Datensätze mit einer mittleren geforderten Aufnahmepunktdichte von 1 Punkt/m², mit dem Sensor LMS Q560 aufgenommen, verfügen über einen hohen Anteil an Gebäude, für die die Solarpotenzialanalyse mit ihren Qualitätsanforderungen nicht angewendet werden kann. In diesen Datensätzen sind insbesondere dunkel eingedeckte Dachflächen problematisch für den Sensor. Hier konnte oft 111 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten keine ausreichend starke Reflexion ausgelöst werden, die einen Datenpunkt hervorbringt. Gute Ergebnisse, auch bei 1 Pkt/m² Aufnahmedichte, liefern die Sensoren Toposys II, ALTM3100 und der ALTM Gemini. Mit steigender Aufnahmepunktdichte reduzieren sich die Ausfälle auf Dachflächen, auch beim LMS Q560. Abbildung 86: Prozentuale Angabe an Gebäuden, die aufgrund zu geringer Laserscandatenqualität nicht berechenbar sind, mit Angabe zu Sensor und Aufnahmejahr Im Rahmen der Methodenentwicklung wird eine Mindestanforderung an die Laserscandatenqualität von 1 Pkt/m² mittlerer Aufnahmedichte benannt, um Dachaufbauten wie Schornsteine oder Gauben weitestgehend berücksichtigen zu können. Eine Qualitätsprüfung der Laserscanrohdaten für jedes Gebäude ist notwendig, um vereinzelte Aussetzer und damit Dachflächen mit zu geringer Datenqualität ausfindig zu machen und aus der Ergebnisaussage heraus zu nehmen. 112 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 87: Ausfälle bei Laserscanrohdaten eines Toposys-Scansystems Abbildung 87 bis Abbildung 90 zeigen Beispiele für Datenaussetzer auf Dachflächen. Ganz deutlich sind die Aussetzer insbesondere auf dunklen Dachteilflächen zu sehen, was insbesondere in Abbildung 88 klar erkennbar ist. Abbildung 88: Laserscanrohdatenpunktverteilung auf Dachflächen mit unterschiedlicher Dachfarbe im Datensatz Braunschweig 2003 unter Verwendung des ALTM-1225-Scanners (STADT BRAUNSCHWEIG 2007a). 113 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 89: Rohdatenverteilung auf einer grauen Dachfläche, die Punktdichte lag hier bei 9 Punkten pro 270 m² (Datenquelle: STADT OSNABRÜCK 2006) 114 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 90: Absolute Punktdichte auf Gebäuden der Stadt Wiesbaden, Sensor Toposys II. Die geforderte Punktdichte lag bei 4 Pkt/m² (STADT W IESBADEN 2009) Die Abbildung 90 zeigt die absolute Punktdichte eines Toposys-Sensors, der im Mittel 4 Punkte/m² aufgenommen hat. Nur vereinzelt sind rot dargestellte Gebäude zu erkennen, die die unzureichende Punktdichte innerhalb des Gebäudeumringes markieren. Im Wesentlichen wird eine Punktdichte von größer 0,7 bis 4 Punkte pro m² erreicht. In überlappenden Bereichen der Flugstreifen sind auch 6-10 Punkte und 10-20 Punkte pro m² sichtbar. 115 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 91: Bewertung der Laserscanrohdaten in Punktdichte und Punktverteilung der Daten Altenrath Ost. Die rot dargestellten Gebäudeumringe bezeichnen die Gebäude mit zu geringer Datenqualität (BEZIRKSREGIERUNG KÖLN 2013). Abbildung 91 zeigt die Laserscanrohdatenpunktverteilung auf den Dachflächen des Datensatzes Altenrath Ost, dessen Ausfallquote bei 33,5 % lag. Auffällig ist die stark lückenhafte Punktdichte auf den dunkelgrau eingedeckten Dachflächen. Rote Ziegeldächer verfügen über eine ausreichend dicht und gleichmäßig verteilte Punktdatenwolke. Die Reflektionsfähigkeit des Laserstrahls ist auf den dunkel eingedeckten Dachflächen unzureichend. 116 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 92: Ausschnitt der Kachel Donrath (BEZIRKSREGIERUNG KÖLN 2013) Ein weiteres Beispiel der Datenausfälle insbesondere auf dunkel eingedeckten Dachflächen zeigt Abbildung 92. Eine reale Abbildung der Dachformen mit den Dachstrukturen ist über diese stark lückenhaften Daten nicht möglich. Abbildung 93: Punktdatenverteilung im Datensatz Lohmar Süd (BEZIRKSREGIERUNG KÖLN 2013) Für die hellen Gaubendächer in Abbildung 93 konnten ausreichend Höhenpunkte erfasst werden, für das dunkle, überwiegende Gebäudedach hingegen sind kaum Höhnpunkte auf- 117 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten genommen worden. Das gesamte Gebäudedach ist für die Solarpotenzialanalyse „nicht berechenbar“. 5.1.2 Interpolationsverfahren Innerhalb der Methodenentwicklung wurden auf Basis der Laserscandaten der Stadt Osnabrück aus der Erfassung 2011 verschiedene Interpolationsverfahren in unterschiedlichen Rastergrößen angewandt und interpretiert. Zum Einsatz kamen: Nearest Neighbor (NN), Inverse Distance Weighting (IDW), in den Rastergrößen: 1 x 1 m, 0,5 x 0,5 m, Abbildung 94: Ergebnisse unterschiedlicher Interpolationsverfahren im Querprofil anhand von Siedlungsstrukturen. 118 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 95: Draufsicht und 2,5D-Ansicht der Siedlungsstrukturen aus dem Querschnitt von Abbildung 94. Abbildung 96: Querprofil der Höhenunterschiede Interpolationsverfahren. Abbildung 97: Draufsicht zum Querschnitt aus Abbildung 96 119 zwischen den verschiedenen Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten In den Querprofilen ist die unterschiedliche Abbildung der Gebäudekanten abhängig der Rastergröße und des Interpolationsverfahrens zu erkennen. Das Verfahren IDW glättet zum Teil die scharfen Bruchkanten der Gebäudestrukturen. Dies ist in Abbildung 94 im Bereich der Baumkronenspitzen und im westlichen Traufbereich des Gebäudes zu erkennen. Exakter bildet die Gebäudekanten das Ergebnis über das Verfahren „NN“ aus. In der Rastergröße ist insbesondere die Höhengenauigkeit deutlich abweichend. Das 1 x 1 m Raster erzeugt deutlich geringere Höhen, zum Beispiel in der Darstellung der Baumkronenspitzen im tiefsten Punkt der Zwischenräume zwischen den Bäumen (siehe Abbildung 94). Die genauste Abbildung der Siedlungsstrukturen, wie die Gebäudeform und Vegetation, insbesondere die Baumkronen, liefert das Interpolationsverfahren Nearest Neighbor. 5.1.3 Neigungs-, Orientierungs- und Flächengrößengenauigkeit Anhand des Untersuchungsgebiets in der Stadt Osnabrück „Auf dem Klee“ wird über die Berechnungsergebnisse der zwei Solarpotenzialanalysen auf Grundlage der Laserscandaten aus 2005 und 2011 die Neigungs-, Orientierungs- und Flächengrößengenauigkeit ermittelt. 27 Dachteilflächen, die in beiden Analysen als geeignete Flächen klassifiziert und für die PVPotenzialwerte errechnet worden, werden mit den Daten aus den Bauplänen (im Folgenden „Konstruktion“ genannt) verglichen. Darüber kann das Verfahren und die eingesetzten Grundlagendaten zur Berechnung des Orientierungs- und Neigungswertes, sowie die Dachflächengröße bewertet werden. Abbildung 98: Vergleich der Dachausrichtungswerte 120 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten In der Ausrichtung sind lediglich bei der Berechnung auf Grundlage der Laserscandaten aus 2005 bei zwei Gebäudedächern deutliche Abweichungen ermittelt worden. Abbildung 99: Vergleich der Dachneigungswerte Die errechneten Dachneigungswerte zeigen stärkere Schwankungen zu den Realwerten. Auch hier erwirkt der Datensatz aus 2005 stärkere Abweichungen in der Neigungsberechnung. 121 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Abbildung 100: Vergleich der Dachflächengröße Die Bewertung der Flächengrößengenauigkeit beurteilt das Verfahren zur Ableitung der homogenen Dachteilflächen. Die am Ende der gesamten Solarpotenzialanalyse ausgegebenen, geeigneten Ergebnisflächen sind reduziert um z. B. stark abgeschattete Bereiche, verursacht durch Schornsteine, Gauben oder Bäume. Über die aus den Bauplänen ausgelesenen Referenzdaten lässt sich die verschattete Dachteilfläche nicht ableiten, sodass die Bewertung der Fläche unabhängig der Verschattungssituation betrachtet werden muss. Die größten Abweichungen der drei Parameter gegenüber den Realwerten, können in der Flächengrößenberechnung ermittelt werden. Hier liefern insbesondere die Ergebnisse auf Grundlage des Datensatzes aus 2005 fast durchgängig zu kleine Dachflächen, als Maximum bis zu 23 m². Tabelle 20: Auswertung der Abweichungen in der Berechnung der Neigung, Orientierung und Dachflächengröße Abweichung Abweichung Abweichung Abweichung Abweichung Abweichung Neigung Neigung Orientie- Orientie- Fläche Fläche Konstruk- Konstruk- rung Kon- rung Kon- Konstruk- Konstruktion zu tion zu struktion struktion tion zu tion zu 2005 2011 zu 2005 zu 2011 2005 2011 Mittlere Abweichung 1,12 ° 0,81 ° 2,88 ° 1,12 ° 9,44 m² 2,50 m² Standardabweichung 3,26 ° 0,48 ° 17,94 ° 1,17 ° 7,60 m² 2,00 m² Minimum 0° 0° 0° 0° 0,5 m² 0 m² Maximum 15 ° 2° 86 ° 4° 23 m² 6 m² Prz Abweichung 4% 2% 3% 1% 28% 6% 122 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Die Bewertung der Neigungs-, Ausrichtungs- und Flächengrößengenauigkeit ergab eine zum Teil deutliche Abweichung in den Berechnungsergebnissen, insbesondere auf Grundlage der Laserscandaten aus 2005. In den Berechnungsergebnissen über den Datensatz aus 2011 konnten die Abweichungen deutlich reduziert werden. Die beiden Grundlagendatensätze unterscheiden sich in der Punktdichte und dem darüber interpolierten DOM. Das DOM des 2005er Datensatzes mit 1m² Rastergröße bildet die Dachfläche grundsätzlich zu klein ab, was an dem für die Ableitung der homogenen Dachteilflächen verwendeten Rasterformat des DOM und der Belegung der Dachfläche mit 2D-Rasterzellen in 1m² Größe zusammen hängt. Strukturen wie Schornsteine werden flächengrößer separiert, Bruchkanten werden breiter abgebildet, dies reduziert insbesondere die homogene Dachteilfläche. Zudem bewirken Ausreißer, bzw. Datenlücken, wie sie in den 2005er Daten noch vermehrt nachgewiesen wurden, z. T. Abweichungen von bis zu 15° in der Neigung und 86° in der Ausrichtung. Das entwickelte Verfahren liefert in Verbindung mit ausreichender Laserscandatenqualität hohe Genauigkeiten. Abweichungen im Mittel in der Neigung von 2% und in der Ausrichtung von 1% sind im Zusammenhang mit der Zielsetzung der Arbeit zu vernachlässigen. Starke Schwankungen der Einstrahlung von Jahr zu Jahr und die geringe Veränderung des Strahlungswertes auf die Dachfläche bei wenigen Grad Veränderungen in der Neigung und Ausrichtung lassen einen Schwankungsbereich in der Potenzialaussage zu (siehe Abbildung 17). Mit einer Abweichung von 6% in der Flächengröße und maximal 6 m² Größenunterschied ist auch hier eine akzeptable Genauigkeit erreicht. Eine Photovoltaikanlage wird als Aufdachanlage nicht bis zum äußersten Rand des Daches installiert. Hier spielen die Lage der Dachsparren, an denen die Unterkonstruktion befestigt wird, den ausschlaggebenden Faktor für die Positionierung der Anlage und damit auch für die maximale Ausdehnung. Aus der Bewertung der Neigung, Ausrichtung und Dachflächengröße über die Referenzdaten aus den Bauplänen kann zusammenfassend gesagt werden, dass eine Genauigkeitssteigerung über höhere Laserscandatenqualitäten erreicht wird. Die höhere Punktdichte ermöglicht insbesondere eine deutliche Steigerung der Flächengrößengenauigkeit. Das entwickelte Verfahren liefert mit im Mittel 6% Abweichung gute Genauigkeiten. Auf Grund der Tatsache, dass das Verfahren auf Basis einer Rasteranalysen läuft, werden Abweichung in der Flächengrößengenauigkeit auch bei gesteigerter Laserscandatenqualität und kleinerer Rastergröße vorhanden sein. Tabelle 21: Ergebnisse der Methodenbewertung Braunschweig durch Vor-Ort-Messung Neigung Orientierung Mittlere Abweichung 4,37 5,68° Standardabweichung 3,36 3,30° Minimum 0 2° Maximum 11 13° Prz Abweichung 9% 3% 123 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Anhand einer Vor-Ort-Begehung zweier Straßenzüge in der Stadt Braunschweig wurde die Neigung der Hauptdachfläche ermittelt. Die Referenz der Ausrichtung stammt aus der Berechnung dieser aus den Gebäuderumringlinien (Traufbereich der Hauptdachseite) der Liegenschaftsdaten. Die Abweichungen der Neigung und Ausrichtung liegen im Mittel bei 4,2° (Neigung) und 5,36° in der Exposition und sind damit größer als die Abweichungen in dem Gebiet „Auf dem Klee“ auf Grundlage der Laserscandaten aus 2005. Die Berechnung der Solarpotenzialanalyse Stadt Braunschweig wurde über Laserscandaten aus der Aufnahme 2003 mit einer mittleren Aufnahmepunktdichte von 1 -2 Pkt/m² realisiert, die Rastergröße des DOM lag bei 1 m². Die Methode der Referenzdatenerfassung der Neigung birgt an sich schon eine Fehleranfälligkeit (vgl. Kapitel 4.10.2). Zudem sind die Grundlagendaten 2 Jahre älter als die Daten der ersten Erfassung der Stadt Osnabrück. Abweichungen um die 4 Grad bzw. 5,5 Grad lassen Potenzialaussagen als Erstinformation in Form einer Größenordnung zu. Zum Teil große Schwankung in der realen Einstrahlung von Jahr zu Jahr und geringe Strahlungsänderung bei gering veränderter Dachneigung oder Ausrichtung relativieren die Genauigkeitsaussage. 5.1.4 Einstrahlungsgenauigkeit Die Einstrahlungsgenauigkeit der Berechnungsergebnisse für das Gebiet „Auf dem Klee“ aus 2011 wird über Referenzdaten aus der Strahlungsdatenbank PVGIS, wobei hier zwei Datensätze für unterschiedliche Zeiträume betrachtet werden (PVGIS Classic und PVGIS 2.0), bewertet. Wie in Kapitel 2.1.3.1 aufgezeigt, sind die Werte aus PVGIS Classic niedriger als die aus PVGIS 2.0. Tabelle 22: Evaluierung von Globalstrahlungsdaten Berechnungsergebnissen „Auf dem Klee“ aus PV GIS 2.0 gegenüber den Abweichung der Einstrahlungsberechnungsergebnisse „Auf dem Klee“ 2011 zu PV-GIS 2.0 Mittlere Abweichung 32,5 kWh/m² Standardabweichung 13,12 kWh/m² Minimum 51 kWh/m² Maximum 6 kWh/m² Prz.-Abweichung 2,8% 124 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Das Ergebnis zeigt eine Abweichung von 2,8%, wobei die Berechnungswerte geringer als die PVGIS 2.0 Werte sind Abbildung 101: Abweichungen der Jahressumme der Globalstrahlung aus PVGIS 2.0 gegenüber den errechneten Werten „Auf dem Klee“ Tabelle 23: Evaluierung von Globalstrahlungsdaten aus PV GIS Classic gegenüber den Berechnungsergebnissen „Auf dem Klee“ 2011. Abweichung der Einstrahlungsberechnungsergebnisse „Auf dem Klee“ 2011 zu PV-GIS Classic Mittlere Abweichung 55,7 kWh/m² Standardabweichung 27,6 kWh/m² Minimum 124 kWh/m² Maximum 28 kWh/m² Prz.-Abweichung 5,7% Die Abweichung der Einstrahlungswerte aus PVGIS Classic gegenüber den Berechnungsergebnissen „Auf dem Klee“ liegen bei 5,7%, die Berechnungsergebnisse sind um 5,7% höher, als die PVGIS Classic-Werte. Die Globalstrahlungswerte PV GIS Classic zu PVGIS 2.0 entsprechend der Dachneigung und Ausrichtung der Dachflächen im Gebiet „Auf dem Klee“ verfügen über eine Differenz von 8,1%. Die Globalstrahlung in Osnabrück ist demnach laut PVGIS im Mittel um 8,1% gestiegen. 125 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten 5.1.5 Genauigkeit des spezifischen Stromertrags Zur Bewertung der Genauigkeit des spezifischen Stromertrags werden Leistungswerte von elf bestehenden Photovoltaik-Anlagen in der Stadt Dresden (2011) hinzugezogen, deren Leistungswerte für die Jahre 2009-2011 vorliegen. Da die Schwankung des spezifischen Stromertrags von Jahr zu Jahr relativ hoch sein kann, ist eine Mittelwertbildung aus den Jahreswerten sinnvoll. Eine verlässliche Aussage zur Genauigkeit des spezifischen Stromertrags kann erst über eine Mittelwertbildung der Leistungsdaten von Referenzanlagen aus ca. 10 Jahren vorgenommen werden. Abbildung 102: Darstellung des spezifischen Stromertrags der elf Referenzanlagen für die Jahre 20092011 und der Berechnungsergebnisses aus der Solarpotenzialanalyse Nach Mittelwertbildung der Referenzwerte über die drei Jahre liegt die prozentuale Abweichung bei 1,2%. Die Berechnungswerte liegen überwiegend in der Mitte des Schwankungsbereichs der aus drei Jahren stammenden Referenzwerte (siehe Tabelle 24). 126 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Tabelle 24: Bewertung der Abweichungen des errechneten spezifischen Stromertrags gegenüber den elf Referenzanlagen in Dresden Abweichung des errechneten spezifischen Stromertrags gegenüber der Referenz PV-Anlagen Dresden Mittlere Abweichung 48 kWh/kWp Standardabweichung 51,26 kWh/kWp Minimum 139 kWh/kWp Maximum 0 kWh/kWp Prz.-Abweichung 5.2 1,2% Werkzeug zur Berechnung des Solarenergiepotenzials auf Dachflächen Für die Methodenentwicklung konnten bestehende GIS-Funktionalitäten eingesetzt werden. Die Methode zur großflächigen Solarpotenzialanalyse gliedert sich im Wesentlichen in sechs Verfahrensschritte, die über sechs einzelne Analyse-Skripte abgebildet werden. Die Zusammenführung der Ergebnisse wird hierbei nicht mit eingerechnet. Jeder Verfahrensschritt liefert Zwischenergebnisse, die als Eingangsdatensatz in den nachfolgenden Arbeitsschritt einfließen. Bewusst wurde auf ein Zusammenführen der Teilskripte verzichtet, um zwischen den Verfahrensschritten Datenkontrollen durchführen zu können. Erst wenn die Zwischenergebnisse aus dem abgeschlossenen Verfahrensschritt als fehlerfrei bewertet werden, wird der nachfolgende Prozess angestoßen. Die entwickelte Methode zur Solarpotenzialanalyse erreicht damit eine hohe Automatisierung, aber keine vollständige Automatisierung. Kern des Verfahrens sind die Ableitung der homogenen Dachteilflächen und die Einstrahlungsanalyse. Den ressourcenintensivsten Teil stellt die Einstrahlungsanalyse dar. Im Rahmen der Methodenentwicklung ist zunächst kein Fokus auf die Länge der Berechnungszeit gelegt worden; Anforderung dieser Arbeit war die grundsätzliche Entwicklung eines automatisierten Verfahrens, welches die Zielsetzungen (siehe Kapitel 1.2) erfüllt. Eine Kachelung der Eingangsdaten (z.B. DOM und Liegenschaftsdaten) des Untersuchungsgebiets und Berechnung dieser nacheinander (Batch-Prozess) brachte eine deutliche Zeitersparnis, bzw. ließ bei sehr großen Gebieten nur so den Prozess erfolgreich durchlaufen. Das von der Autorin entwickelte Verfahren konnte dadurch auf Untersuchungsgebiete mit über 100.000 Gebäuden und Flächengrößen bis 330 km² erfolgreich angewendet werden. 127 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten 6 Diskussion und Ausblick Die Zielsetzung der im Rahmen dieser Arbeit entwickelten Methode ist die Berechnung des Solarpotenzials auf Dachflächen mit hoher Genauigkeitsausgabe und für großflächige Gebiete. Hochauflösende Laserscandaten, die über eine rasterbasierte Modellierung zur Ermittlung der Standortparameter wie Dachneigung, Dachausrichtung, Verschattung, Einstrahlungsenergie und Dachflächengröße ausgewertet werden, bilden die Grundlage für das Verfahren. Die Methode zur Solarpotenzialberechnung wurde mit dem Hintergrund des notwendigen Handlungsbedarfs an Maßnahmen für den Klimaschutz entwickelt. Die Ausgabe des Solarpotenzials auf Dachflächen für alle Gebäude einer Verwaltungseinheit liefert flächendeckende und neutrale Informationen für den Bürger und die Verwaltung. Insbesondere die solare Nutzung auf den keiner Flächenkonkurrenz unterliegenden Dachflächen birgt enormes Potenzial und liefert einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Das relativ junge Laserscanverfahren, welches sich in den vergangenen Jahren stark weiter entwickelt hat, die Genauigkeit und Punktdichte deutlich erhöht wurde, liefert eine sehr gute Basis. Laserscandaten erfassen die Dachfläche in Abhängigkeit der Qualität dieser Daten sehr differenziert, so dass auch Dachstrukturen wie Schornsteine und Gauben darüber abgebildet werden. Für eine detaillierte Solarpotenzialdachanalyse sind beeinflussende Gegebenheiten, die die Nutzung einer Solaranlage (Photovoltaik und Solarthermie) beeinträchtigen können, unbedingt hinzuzuziehen und zu berücksichtigen. Schornsteine, Gauben oder Schattenwurf durch Bäume und Topografie verhindern möglicherweise die ertragreiche und wirtschaftliche Nutzung einer Solaranlage. Ein zentraler Verfahrensschritt der entwickelten Methode stellt die Ableitung der homogenen Dachteilflächen dar. Das Mehrfach-Thresholding zerteilt das Dach in planare Teilflächen, die in Neigung und Ausrichtung homogen sind. Hierbei werden auch in Abhängigkeit der Qualität der Laserscandaten kleine Dachstrukturen wie Schornsteine und Gauben selektiert und separat betrachtet. Über den r.sun Algorithmus von GRASS GIS wird die Einstrahlungsanalyse umgesetzt, die den Sonnenstand über den Tag und das Jahr für den Betrachtungsort simuliert und die direkte, diffuse und Globalstrahlung auf die Dachfläche für unterschiedliche Zeitperioden ausgeben lässt. Die Jahressumme der Globalstrahlung wird für jede Dachteilfläche unter Ausschluss stark verschatteter Bereiche errechnet und dient als Grundlage für die Potenzialberechnung. 128 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Im Ergebnis enthält jedes Dachteilflächenpolygon Angaben zur geeigneten Modulfläche, zur Höhe der Globalstrahlung, zum potenziellen Stromertrag, zur potenziellen kW-Leistung und zur CO2-Einsparsumme. Die Genauigkeit der Berechnungsergebnisse, evaluiert über Gebäudepläne realer Objekte, Vor-Ort Messungen und Erträge von bestehenden PV-Anlagen bestätigt den Methodenansatz und liefert zufriedenstellende Resultate. Erzielbare Abweichungen von 2% in der Neigung und 1% in der Ausrichtung sind über Laserscandaten mit ausreichender Qualität über die entwickelte Methode erreichbar. Größere Abweichungen mit 6% Prozent wurden bei der Dachflächengröße errechnet. Die Bewertung über Referenzanlagen und dessen spezifischem Stromertrag mit einer Abweichung von 1,2 % bestätigt die Herangehensweise der Methode. Die im Rahmen dieser Arbeit entwickelte Methode liefert eine Möglichkeit über hochauflösende Laserscandaten und für große Gebiete das Solarpotenzial auf Dachflächen automatisiert zu errechnen. 6.1 Diskussion Das Ergebnis dieser Arbeit präsentiert eine Methode, über die eine automatisierte Berechnung des Solarpotenzials auf Dachflächen auf Basis von Laserscandaten mit hoher Genauigkeitsausgabe für große Region realisierbar ist. Die Methode besteht aus sechs Prozessschritten. Es handelt sich um die Datenaufbereitung, die Selektion der homogenen Dachteilflächenbereiche, die Einstrahlungsanalyse, die Verschattungsableitung und die Berechnung des Solarpotenzials. Zudem wird eine Rohdatenkontrolle zur Qualitätsbewertung der Laserscandaten umgesetzt. Datengrundlage sind Laserscandaten, die die Oberflächensituation mit sämtlichen Strukturen abbilden, sowie Gebäudeumringe aus den Liegenschaftsdaten zur Lokalisierung des Gebäudes, beziehungsweise des Daches. Laserscandaten eignen sich, abhängig von der Qualität, sehr gut, um im Modell den Betrachtungs- und Einflussraum, der für die Ausgabe des Solarpotenzials auf Dachflächen wichtig ist, flächendeckend und realitätsnah abzubilden. Hier sind insbesondere das Dach insgesamt und die Dachstrukturen sowie die Vegetation, insbesondere Bäume und die Umgebungstopographie die wichtigen Elemente, die flächendeckend und in möglichst hoher Auflösung im Modell vorliegen und berücksichtigt werden sollen. An die Laserscandaten werden bestimmte qualitative Anforderungen gestellt, um eine Genauigkeit der Potenzialwerte zu garantieren. Zentraler Verfahrensschritt ist die Ableitung der homogenen Dachteilflächen, die unter Berücksichtigung möglichst vieler, auch kleiner Dachstrukturen, gebildet werden. Das entwickelte Mehrfach-Thresholding Verfahren ermöglicht über die Auswertung der Dachneigung und Dachausrichtung die Separierung von Dach- 129 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten teilflächen mit einer prozentualen Abweichung von 2% in der Neigung und 1% in der Ausrichtung. Größere Abweichungen mit 6% Prozent werden bei der Dachflächengröße erreicht. Leistungsstärkster Verfahrensschritt ist die Einstrahlungsanalyse, die über das GRASS GIS Modul r.sun und einer Eigenentwicklung zur Kalibrierung der Koeffizienten an Vor-Ort Gegebenheiten realisiert wird. Je nachdem welche Zeitperiode für den Kalibrierungswert der Globalstrahlung verwendet wird, werden etwas höhere oder niedrigere Einstrahlungswerte als Berechnungsergebnis ausgegeben. Die Abweichung zu DWD- oder PVGIS-Daten ist zwar errechenbar, aber nicht unbedingt zu bewerten, da die Strahlungssituation in den folgenden 20 Jahren nicht vorhersehbar ist. Die Daten der Strahlungsdatenbanken liefern Einstrahlungswerte der Vergangenheit. Eine hohe Genauigkeit erreichen die im Endergebnis ausgegebenen Potenzialdaten. Der Vergleich des spezifischen Stromertrags von PV-Realanlagen mit den Berechnungsergebnissen liefert eine Abweichung von 1,2%. Die Ergebnisse der Solarpotenzialanalyse sind abhängig von der Qualität der Laserscandaten. Die Laserscanrohdaten sind in der Regel als Bestandteil des Erfassungsauftrags von den Befliegerfirmen nach pulse Art (first, only, last) separiert beziehungsweise markiert. Für die Solarpotenzialanalyse werden nur die Höhenpunkte, die die Höhe der Oberflächenstrukturen abbilden, benötigt. Es handelt sich um den First und Only Pulse. Die Datenaufbereitung der Laserscanrohdaten für die Umsetzung der Solarpotenzialanalyse beinhaltet die Verifizierung der Punktdichte und Punktverteilung innerhalb der Gebäudeumringe. Laut Maas (2004) hängt die räumliche Auflösung der Laserscandaten vom Flugzeuglaserscansystem ab. Hier sind die Datenrate, Fluggeschwindigkeit und Flughöhe, die Geländeneigung, der verwendete Scanmechanismus, die Breite des Geländestreifens und gewählte Scanbreite sowie die Genauigkeit der Bestimmung der Plattformorientierung einflussgebend. Die untersuchten Laserscandaten zeigen deutlich eine Verbesserung der Qualität mit steigender Punktdichte und Weiterentwicklung der Sensoren. Über die Jahre durchgängig im Einsatz ist der Riegel Scanner LSM-Q560. Die Laserscandaten, die mit diesem Sensor erfasst sind, verfügen in den früheren Aufnahmejahren durchweg innerhalb der Gebäudeumringe über einen hohen Anteil an Datenlücken. Die Ausfallquote an Gebäuden mit unzureichender Laserdatenqualität liegt in den untersuchten Daten bei maximal 33%. Datenlücken entstehen insbesondere bei dunkel eingedeckten Dachflächen. Mit Steigerung der Aufnahmepunktdichte und damit verbundener höherer Lasermessrate sowie geringerem Streifenabstand und reduzierter Scanfrequenz werden in den Daten aus der Erfassung 2011 für das Stadtgebiet Osnabrück nur noch wenige Datenlücken lokalisiert und eine Ausfallquote an Gebäuden mit zu geringer Qualität von 0,1% erhoben. Die Scanner von Optech und Leica bewirken auch in den Daten mit älteren Erfassungszeitpunkten deutlich weniger Datenlücken. Hier seien die Datensätze Braunschweig (Aufnahme 2003) oder Gelsenkirchen (Aufnahme 2007) mit Gebäudeausfallraten von 8,7 % und 2% zu nennen. Der Gemini wird auch bei einer Punktdichte von nur 1 Punkt pro m² mit einer hohen Lasermessrate eingesetzt, der Leica-Sensor erfasst mit einer, gegenüber den anderen Sensoren, sehr geringen Scanfrequenz. 130 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Die Qualitätssteigerung, insbesondere der First Pulse-Daten, ist mit dem zunehmenden Interesse an diesem Datensatz zu begründen. Nicht mehr nur die Abbildung des Geländes über Laserscandaten ist von Interesse, sondern auch die Höheninformationen der Geländestrukturen, die ein digitales Oberflächenmodell erstellen und damit 3D-Gebäudemodelle oder Solarpotenzial-Dachanalysen umsetzen lassen, haben in der Vergangenheit stark an Interesse gewonnen. Die Punktdichte und Punktverteilung innerhalb der Gebäudeumringe sollte für die Umsetzung einer Solarpotenzialanalyse auch bei aktuellen Laserscandaten überprüft werden. Es ist jedoch grundsätzlich aufgrund verbesserter Technik, optimierter Scannereinstellungen und erhöhter Punktdichte mit nur noch wenigen Datenausfällen zu rechnen. An Mindestqualität der Laserscandaten für die Umsetzung einer Solarpotenzialanalyse wird eine Punktdichte von im Mittel 1 Punkt pro m² benannt. Innerhalb eines Gebäudeumrings sollte die Punktdichte von 0,7 pro m² nicht unterschritten werden. Datenlücken aufgrund fehlender Laserscanrohdatenpunkte dürfen nicht größer als 2 m der Euklidischen Distanz betragen. Ein weiterer wichtiger Datenaufbereitungsschritt ist die topologische Kontrolle der Gebäudeumringe, die keine Überlappungen aufweisen dürfen. Das angewandte Interpolationsverfahren der Laserscandaten zur Berechnung eines flächendeckenden Oberflächenmodells beeinflusst die Darstellung der Dachstrukturen. Das „Nearest Neigbour“ Verfahren liefert die realitätsnächste Abbildung. Wie in Kapitel 2.3.2 beschrieben, verfolgen Verfahren zur automatisierten Ableitung von LoD2 Gebäudemodellen (KOLBE 2009) im Ansatz die Zielsetzung dieser Arbeit. BROTRÜCK (2007) beschreibt, dass aufgrund bestimmter Anordnungen der Dacheinzelflächen und über die Art des Giebels Dächer in Deutschland bestimmten Dachformen zuzuordnen sind. Über den Standard LoD2 wird die vorwiegende Dachform als 3D-Modell aufgebaut. Die bestehenden Verfahren zur Solarpotenzialanalyse, die von Unternehmen als Dienstleistung angeboten werden, unterscheiden sich in der Verwendung der Grundlagendaten und der methodischen Umsetzung. In den meisten Verfahren werden kleine Dachstrukturen wie Schornsteine nicht extra separiert, sondern der Dachseite zugeschlagen. Das Verfahren von SIMUPLAN (2012) verwendet als Datengrundlage 3D-Gebäudemodelle, die die vorwiegende Dachfläche abbilden. Eine Detailanalyse mit Berücksichtigung der Dachstrukturen wird erst in einer Einzelhausanalyse im zweiten Schritt umgesetzt. GEOPLEX (2013) leitet aus Laserscanrohdaten das Gebäude an sich und die Dachseiten ab. Das Abbild des Daches wird im Ergebnis über die überwiegende Dachform beschrieben. Auch hier werden Dachstrukturen wie Schornsteine nicht separat abgebildet. TETRAEDER (2012) bildet die Dachform vereinfacht in Form eines triangulierten Modells ab. Die Ergebnispolygone des Daches haben überwiegend eine Dreiecksform. KLÄRLE (2011) visualisiert das Solarpotenzial gebäudescharf. Das Potenzial wird nicht dachteilflächenscharf dargestellt. In einer Detailvisualisierung werden die Einstrahlungsergebnisse auf Rasterbasis für die geeigneten Dachteilbereiche abgebildet. 131 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Das mit dieser Arbeit entwickelte Verfahren setzt dort an, wo die Verfahren von SIMUPLAN (2012), GEOPLEX (2013), TERAEDER (2012) und KLÄRLE (2011) aus Sicht der Autorin nicht detailliert genug vorgehen. Weitere wissenschaftliche Untersuchungen zur Dachteilflächenseparierung werden hinzugezogen. TARSHA-KURDI ET AL. (2007) beschreiben die unterschiedlichen Verfahren zur Ableitung von Gebäudemodellen über Laserscandaten und stellen fest, dass die bestehenden Verfahren alle Beschränkungen aufweisen und die Automatisierung nach wie vor eine schwierige Aufgabe darstellt. Sie sagen, dass ein realitätsgetreueres Ergebnis über das datengetriebene Verfahren gemäß dem Originalgebäude erreicht wird, wenn die Punktwolke relativ gleichmäßig verteilt ist und die Punktdichte in der Relation der zu extrahierenden und modellierenden Gebäudeelemente (Gebäudedach und Dachstrukturen) steht. Es wird angemerkt, dass ansonsten der Aufwand mit hoher Auflösung nicht zu leisten war Hinsichtlich der Modellgenauigkeit kann nicht pauschal gesagt werden, dass der modellgetriebene Ansatz der genauere gegenüber dem datengetriebenen Ansatz ist. Der datengetriebene Ansatz zur Ableitung von Gebäudemodellen kommt der Zielsetzung der in dieser Arbeit entwickelten Methode am nächsten. Hier sei insbesondere der Algorithmus zum Regionen-Wachstum zu nennen, dessen Verfahren sich ROTTENSTEINER schon 2003 zu Nutze macht. Zudem setzen JOCHEM ET AL. (2009) den Algorithmus ein, um auf Basis der 3D-Laserdatenpunktwolke die homogenen Dachflächen zu separieren. Das Segment wächst, bis es die Kante oder den Rand eines Dachs erreicht. Defizitär ist hierbei das Ignorieren, bzw. Eliminieren von kleinen Dachteilflächen, die in diesem Ansatz nicht von Interesse sind, für die Solarpotenzialanalyse aber durchaus wichtig erscheinen. Das in dieser Arbeit entwickelte Mehrfach-Thresholding-Verfahren wendet eine Art Regionen-Wachstum über die mehrfache Veränderung der Schwellwertgrenzen und das immer wieder Neuberechnen des Neigungs- bzw. Ausrichtungswertes innerhalb des Segments an. Die Region wächst, weil fest gesetzte Schwellwertgrenzen auf den Neigungsund Ausrichtungswert dadurch aufgehoben und Rasterzellen neben dem Segment mit ähnlichem Neigungs- oder Ausrichtungswert der Region im Laufe der ThresholdingVorgänge zugeordnet werden. Im Rahmen dieses Vorgangs, welches im Verfahrensschritt „Ableitung homogener Dachteilflächen“ abläuft, werden auch die abschließende Dachneigung und Dachausrichtung für jedes Segment, was einer homogenen Dachteilfläche entspricht, errechnet. Die Genauigkeiten der über das Thresholding-Verfahren errechneten Dachneigung und Dachausrichtung bei entsprechender Laserscandatenqualität bestätigt die Herangehensweise der Methodenentwicklung. Die mittleren Abweichungen der Berechnungsergebnisse im Gebiet „Auf dem Klee“ auf Grundlage der Laserscandaten aus 2011 liegen in der Neigung bei 0,81 Grad und in der Ausrichtung bei 1,12 Grad (siehe 132 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Tabelle 20). Da sich die Höhe der Globaleinstrahlung bei gering veränderter Neigung und Ausrichtung der Betrachtungsfläche um wenige Grad kaum ändert (siehe Abbildung 17), haben die Abweichungen der Neigungs- und Ausrichtungsberechnung kaum Auswirkungen auf die darüber ermittelten Ertragswerte einer Photovoltaik- bzw. Solarthermie-Anlage. Die für die Kalibrierung eingesetzten örtlichen Globalstrahlungsdaten sollten einem mittleren Langzeitwert entsprechen. Die zur Verfügung stehenden Daten des DWD und aus der Datenbank PVGIS umfassen einen Mittelwert aus unterschiedlichen Zeitperioden. Davon abhängig ist die Höhe der Jahressumme bzw. der Monatsmittelwerte der Globalstrahlung horizontal. Bedenkt man, dass die Solarpotenzialanalyse den Ertrag einer Photovoltaik- oder Solarthermieanlage für die zukünftige Situation der nächsten 20 Jahre und mehr ausgeben soll, ist auch die Berücksichtigung der Entwicklung der zukünftigen Strahlungssituation sinnvoll. Laut Aussagen des DWD (2012) besteht aktuell ein ansteigender Trend der Globalstrahlung um ca. 0,2% bis 0,4% pro Jahr, wobei die Ursachen sich nicht eindeutig klären lassen. Zudem sind die Auswirkungen der stattfindenden Klimaveränderung auf die Globalstrahlung weitestgehend ungeklärt, so dass ein Trend für die zukünftige Entwicklung der Globalstrahlung kaum möglich ist. Die Langzeitmittelwerte des DWD umfassen eine Zeitperiode der vergangenen 30 Jahre, PVGIS 2.0 gibt Mittelwerte der vergangenen 10 Jahre (2001 – 2010) aus, die dementsprechend höher sind. PVGIS 2.0 gibt gegenüber den Werten des DWD aus dem 30 jährigen Mittel einen um 2,3% höheren Globalstrahlungswert für die Stadt Osnabrück aus. Um eine solide Ertragsprognose liefern zu können, sind Daten aus der 30 jährigen Erfassung zu bevorzugen. Die Ausgabe eines eher pessimistischen Ertragswertes für die solare Nutzung auf einem Dach ist für den Einsatzbereich und die Zielsetzung eines Solarkatasters angebracht. Die Bewertung der im Rahmen dieser Arbeit entwickelten Vorgehensweise zur Einstrahlungsanalyse bzw. die Ergebnisse daraus für das Testgebiet „Auf dem Klee“ liefern eine Unterschreitung gegenüber den PVGIS 2.0 Daten von 2,8%. Die Berechnungsergebnisse der Globalstrahlung übersteigen die Werte aus PVGIS Classic um 5,7%. Die mittlere Abweichung in der Flächengröße liegt im besten Fall bei 2,5 m², die Standardabweichung bei 2 m². Deutlich schlechtere Ergebnisse lieferte die Analyse auf Grundlage der Laserscandaten von Osnabrück aus 2005 mit einer Rastergröße des DOM‘s von 1 m². Abweichungen in der Flächengrößenberechnung sind unter anderem verursacht durch die Umsetzung über Rasteranalysen. Zudem beeinflusst die Rastergröße des DOM’s die Flächengrößengenauigkeit. Insbesondere bei der Berechnung auf Grundlage eines 1m² DOM werden die, die homogene Dachfläche unterbrechenden, kleinen Dachstrukturen größer abgeleitet, als sie in der Realität vorhanden sind und reduzieren damit die anderen Dachteilflächen. Zudem führen getreppte Kanten der Teilflächen, die im Ergebnis als Polygone vorlie- 133 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten gen, zum Flächenverlust. Der Vergleich der Ergebnisse aus den Berechnungen über die Daten aus 2005 und 2011 für Osnabrück mit unterschiedlichen Rastergrößen im DOM von 1m² und 0,25 m² ergab eine Genauigkeitssteigerung in der Flächengröße bei kleinerer Rastergröße von 22%. Die Dachflächengrößengenauigkeit lässt noch Entwicklungspotenzial zu, die Berechnung über ein feineres Raster könnte die Genauigkeit steigern und wäre eine weitere Zielsetzung, die im Rahmen dieser Arbeit jedoch nicht weiter untersucht wurde. Der sechste und letzte Verfahrensschritt ist die Berechnung des Solarpotenzials. Abzüglich der stark verschatteten Dachteilbereiche werden für die im Ergebnis vorliegenden Polygone die mittlere Globalstrahlung ermittelt und die Potenzialparameter für die Photovoltaik- und Solarthermienutzung errechnet. Über die anerkannte DIN 61724 (LAQUAI 2003) wird der potenzielle Stromertrag, über einen speziellen anzunehmenden Modulwirkungsgrad kalkuliert. Bewertet wird die Genauigkeit der Potenzialwerte über den spezifischen Stromertrag von bestehenden PV-Anlagen. Dieser ist unabhängig vom Modul- und Anlagenwirkungsgrad und kann auch ohne genaue Kenntnis der Techniken der bestehenden PV-Anlagen errechnet und als Referenz verwendet werden. Die Genauigkeit der errechneten Potenzialwerte bewertet das Verfahren insgesamt und liefert die entscheidende Aussage zur Methodenentwicklung. Der spezifische Stromertrag des errechneten Ergebnisses gegenüber den Referenzwerten liegt bei einer prozentualen Abweichung von 1,2 % und beweist damit die hohe Genauigkeit, die über das entwickelte Verfahren ausgegeben werden kann. Der spezifische Stromertrag berücksichtigt nicht die geeignete Modulflächengröße. Er liefert Aussagen zum Stromertrag pro kWp-Leistung. Abweichungen in der geeigneten Modulflächengröße haben keinen Einfluss auf den spezifischen Stromertrag. Die Berechnung des Solarpotenzials auf Dachflächen hat zum Ziel, möglichst detaillierte Informationen pro Dachteilfläche auszugeben, um den Hauseigentümer über die Eignung seines Daches zur solaren Nutzung zu Informationen und ihn für die Installation einer Solaranlage zu sensibilisieren. Die Solarpotenzialanalyse ersetzt nicht den Installateur und das Detailgutachten, welches weitere im Rahmen der Analyse nicht betrachtete Rahmenbedingungen berücksichtigt und bewertet. Zum Beispiel sind die Statik und Qualität des Daches, plan eingefasste Dachfenster sowie veränderte Rahmenbedingung gegenüber den für die Analyse verwendeten Grundlagendaten nicht berücksichtigt. Die Laserscandaten geben die Erdoberflächensituation zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt, dem Zeitpunkt der Datenaufnahme, wieder. Veränderungen die danach stattfinden, wie das Fällen eines Baumes oder Dacherneuerungen, wie z. B. der Neubau einer Gaube, werden in der Analyse nicht berücksichtigt. Die für die Berechnung zu verwendenden Laserscandaten sind in der Regel wenige Monate bis mehrere Jahre alt. 134 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Die über das entwickelte Verfahren hervorgebrachte Detailinformation zum Solarpotenzial pro Dachteilfläche erfüllt mit den erreichten Genauigkeiten ihr Ziel einer detaillierten Erstinformation. Aussagen zur Eignung der Dachfläche , der Höhe der Einstrahlungssumme pro Jahr, der potenziellen kWp-Leistung, bezogen auf bestimmte Modultechniken und der zur Verfügung stehenden Dachteilflächengröße, abzüglich der stark verschatteten Dachflächenbereiche sind errechenbar. Die entwickelten Algorithmen ermöglichen es die Analyse großflächig und über einen hohen Automatisierungsanteil umzusetzen. Laserscandaten liefern abhängig ihrer Aufnahmequalität alle wichtigen Informationen und sind dazu geeignet, die geforderte Genauigkeit der Ergebnisse zu realisieren. Durch hinzuziehen weiterer Betrachtungspunkte in das im Rahmen dieser Arbeit entwickelte Verfahren zur Solarpotenzialanalyse kann die Genauigkeit der Potenzialaussagen weiter gesteigert werden. Zunehmende Qualitätsanforderungen an Laserscandaten in der Lagen- und Höhengenauigkeit, sowie höhere Punktdichten werden vermutlich auch die Genauigkeiten der Solarpotenzialergebnisse steigern. Hier sei insbesondere die Flächengrößengenauigkeit zu nennen, die möglicherweise über kleinere Rastergrößen des DOM weiter angehoben werden könnte. Die Berücksichtigung des Baumwuchses innerhalb der für eine Wirtschaftlichkeitsberechnung betrachteten 20 Jahre erfasst auch erst später verursachte Verschattungen auf die Dachfläche. Objekte im Dach wie z.B. plan eingefasste Dachfenster reduzieren real die geeignete Dachfläche, da sie nicht mit einer PV-Anlage belegt werden können. In dem entwickelten Verfahren dieser Arbeit werden sie nicht separiert und daher nicht berücksichtigt. Ein wichtiger weiterer Punkt ist die Aktualisierung des DOM bzw. der Angleich der Gebäudeumringe an die DOM-Situation, um Veränderungen, die nach der Laserdatenaufnahme bis zum Berechnungszeitpunkt stattfanden, in die Berechnung mit einfließen zu lassen. Im Wesentlichen geht es hier um den Abriss oder Neubau von Gebäuden. Die aktuelle Klimasituation bedarf Maßnahmen, die Bürger animiert, sich an der Energiewende für den Klimaschutz zu beteiligen. Solarpotenzialanalysen und die Veröffentlichung der Ergebnisse in Form eines Auskunftssystems als Web-GIS Anwendung zeigen die Möglichkeiten der solaren Nutzung auf Dachflächen auf und liefern wichtige Erstinformationen. Die entwickelte Methode ermöglicht die großflächige Berechnung des Solarpotenzials auf Dachflächen unter Berücksichtigung auch kleiner Dachstrukturen und liefert damit einen neuen und ganz wichtigen Baustein in den Verfahrensentwicklungen der 3D- 135 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Gebäudemodellierung und Solarpotenzialanalyse. Hier sei insbesondere der neue Ansatz der Dachteilflächenseparierung, die über die Dachneigung und Dachausrichtung umgesetzt wird, hervorgehoben. Darüber lassen sich in der Solarpotenzialanalyse die Genauigkeiten der Potenzialausgaben deutlich steigern. In der 3D-Gebäudemodellierung liefert die Dachteilflächenseparierung einen neuen Verfahrensansatz, der kleine Dachstrukturen berücksichtigt. Allerdings sollten hier die unterschiedlichen Anforderungen zwischen dem Aufbau eines 3DGebäudemodells und der Berechnung und Darstellung des Solarpotenzials auf Dachflächen bedacht werden. In der 3D-Gebäudemodellierung geht es um die automatisierte Ableitung und 3D-Darstellung des Gebäudes mit vorwiegender Dachform auch unter Verlust der Details, was für viele Anwendungen ausreicht. In der Solarpotenzialanalyse ist die Genauigkeit der errechneten Potenzialwerte unter Berücksichtigung auch der kleinen Dachstrukturen das entscheidende Ergebnis. Dachstrukturen müssen für die Solarpotenzialberechnung entgegen dem Ansatz der 3D-Gebäudemodellierung erkannt und in Ihrer Dimension erfasst, aber nicht konstruiert und als 3D-Modell abgebildet werden. Die Ergebnispräsentation des Solarpotenzials bzw. der geeigneten Dachteilflächen ist als 2D-Abbildung ausreichend. 6.2 Ausblick Die Umsetzung flächengroßer Solarpotenzialanalysen als Instrument für den kommunalen Klimaschutz und zur Veröffentlichung der Ergebnisse über Solardach-Websites haben sich bewährt und sind mittlerweile vielfach umgesetzt worden. Die Genauigkeit der Solarpotenzialergebnisse hängt von verschiedenen Faktoren, wie der Grundlagendatenqualität und dem Berechnungsalgorithmus ab. Die Ergebnisse der flächengroßen Solarpotenzialanalysen über Fernerkundungsdaten dienen als Erstinformation für den Hauseigentümer und ersetzen kein detailliertes Gutachten. Dieses ist aufgrund nicht berücksichtigter Parameter wie der Dachstatik, oder veränderter Situationen nach Aufnahme der Laserscandaten notwendig. Handwerksbetrieben soll durch die flächendeckende Information zum Solarpotenzial eine Marktunterstützung geliefert werden. Der Fachmann soll weiterhin vor Abgabe eines Angebots das Gebäudedach in Augenschein nehmen. Das im Rahmen dieser Arbeit entwickelte Verfahren zur Solarpotenzialanalyse kann durch weitere Betrachtungspunkte an Genauigkeit gesteigert werden. Die Berücksichtigung des Baumwuchses innerhalb der für eine Wirtschaftlichkeitsberechnung betrachteten 20 Jahre ist sinnvoll. Eine Selektion der Vegetation über Laserscandaten ist möglich. Untersuchungen zur Differenzierung nach Baumkategorie (Laub-/Nadelbaum) liefern Ansätze dazu. Eine differenzierte Höhenaufaddierung der Baumkronenbereiche je nach Baumkategorie würde die Situation in ca. 20 Jahren simulieren. Eine weitere Einstrahlungs- und Verschattungsanalyse auf Grundlage dieser zukünftigen Situation lässt auch Aussagen zur Wirtschaftlichkeit des Standortes in 20 Jahren zu und steigert somit die Genauigkeit der Potenzialergebnisse. 136 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Im Rahmen des entwickelten Verfahrens wird die Dachfläche in ihre planaren Einzelflächen zerlegt. Nicht berücksichtigt werden dabei plan eingefasste Dachfenster. Die Berücksichtigung dieser in der Methode würde die Genauigkeit der geeigneten Modulfläche erhöhen. Die Stärke der Reflexion vom Objekt des vom Flugzeug ausgesandten Laserstrahls wird mittlerweile standardmäßig bei jeder Laserdatenerfassung mit aufgenommen und ermöglicht Aussagen zur Oberflächenbeschaffenheit des auslösenden Objektes. Glasflächen bewirken eine andere Reflexionsstärke als z.B. Tonziegeln oder Betonziegeln. Über diesen Ansatz wäre gegebenenfalls eine Selektion von Glasbereichen (Dachfenster) auf der Dachfläche möglich und die geeignete Modulfläche könnte differenzierter ausgegeben werden. Im Rahmen von Neubauvorhaben sollte die Berücksichtigung der solaren Nutzung bereits in der Planungsphase, sowohl aktiv als Anlage auf dem Dach und der Fassade zur Produktion von regenerativem Strom oder Wärme, als auch passiv zur Aufwärmung des Gebäudes, zum Standard werden. Das durch die Autorin entwickelte Verfahren lässt sich auch für diese Betrachtungsebenen anwenden. Der Solarstrom wird auch in Zukunft in der Energiewende eine zentrale Rolle spielen. Neben Windstrom wird Photovoltaikstrom das zukünftige Stromsystem prägen. Eine annähernd 100% regenerative Stromversorgung ist möglich. Die konventionelle Energieproduktion ist nach wie vor fest verankert und wird durch eine große Lobby befördert. Hier wird sehr viel Überzeugungsarbeit mit guten Argumenten zu liefern sein. Der Umbau zur regenerativen Stromversorgung wird zudem noch hohe Investitionen mit sich bringen, die als Konjunkturprogramm zu einem Wirtschaftswachstum führen können. Unabhängig davon sollte darüber nachgedacht werden, ob eine stetige Steigerung des materiellen Wohlstands der reichen Länder notwendig und möglich ist. 137 Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Literatur Ackermann, F. (1999): Airborne laser scanning – present status and future expectations. In: ISPRS Journal of Photogrammetrie and Remote Sensing, 54 (1): 64-67. 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Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten A1 Anhang Tabelle 25: Mittlere Tagessumme der unterschiedliche Jahre und Zeitperioden Globalstrahlung für den Standort Osnabrück für Tabelle 26: Ertragsdaten der Photovoltaik-Referenzanlagen Stadt Dresden Lfd. Nr. Berechnungsergebnis reale Anlage 2009 reale Anlage 2010 reale Anlage 2011 Mittelwert 20092011 Spezifi- Stromer- kW zeugung pro Jahr bei 15% Modulwir kungsgra d StromerkWh/ kWp kWp StromerkWh/ trag in kWh (2009) kWp trag in kWh (2010) kWh Strom in / kWp kWh (2011) kWh/ kWp scher Stromertrag reale Anlage kWh/ kWp 1 6,3 5.742 911 7,4 7.132 964 7.245 979 8.580 1.159 1.034 2 15 13.602 907 9,9 8.405 849 8.443 853 10.071 1.017 906 3 5 3.575 715 5,4 3.694 684 3.468 642 4.031 746 691 4 20,6 17.429 846 8,5 6.805 801 6.400 753 7.699 906 820 5 4,7 4.321 919 4,7 4.170 887 3.499 744 4.100 872 835 6 67,6 65.135 964 29,7 29.970 1009 28.710 967 32.104 1.081 1.019 7 130,6 127.257 974 89,3 88.579 992 78.649 881 93.344 1.045 973 8 171 171.695 1004 192,2 159.697 831 161.781 842 177.478 923 865 9 4,6 4.316 938 2,9 2.586 892 2.478 854 2.947 1.016 921 10 13,9 13.913 1001 28,8 24.086 836 21.389 743 24.728 859 813 11 36,3 32.833 904 1,8 1.609 894 1.492 829 1808 1.004 909 I Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten Tabelle 27: Potenzialergebnisse der geeigneten Dachteilflächen des Gebiets „Auf dem Klee“, Stadt Osnabrück Ausr Nei- ich- Dachgung tung Typ geeig- Prozentunete aler EinModulstrahEignung fläche lungsantei PVin m² l Nutzung Absoluter SpezifiCO2CO2CO2Investitimittlerer scher StromerEinspaStromerEinspaStromerEinspaEinstrahkWpStromer- onsvolum trag 9% rung 9% trag 12% rung 12% trag 15% rung 15% lungswert Leistung trag en in € für WirWirWirWirWirWirpro Dach- 15% Wir- (kWh/kWp 15% Ankungsgrad kungsgrad kungsgrad kungsgrad kungsgrad kungsgrad teilfläche kungsgrad ) lage 39 176 geneigt 76 98 sehr gut 5984 3482 7978 4213 9974 4966 1166 10,86 918 23.896 21 88 geneigt 14 80 gut 931 542 1243 656 1553 773 954 2,07 751 4.544 35 196 geneigt 38 98 sehr gut 3035 1766 4047 2137 5060 2520 1174 5,47 924 12.041 18 196 geneigt 15 93 gut 1164 677 1553 820 1941 966 1115 2,21 877 4.864 18 196 geneigt 19 94 gut 1481 862 1975 1043 2468 1229 1122 2,79 883 6.143 69 196 geneigt 24 86 gut 1715 998 2286 1207 2858 1423 1024 3,54 806 7.793 35 196 geneigt 40 98 sehr gut 3229 1879 4305 2273 5382 2680 1174 5,82 924 12.809 39 195 geneigt 47 98 sehr gut 3786 2204 5047 2665 6309 3142 1171 6,84 921 15.054 36 257 geneigt 32 83 gut 2150 1251 2865 1513 3582 1784 986 4,62 776 10.153 36 257 geneigt 37 83 gut 2510 1461 3346 1767 4184 2084 992 5,35 781 11.777 36 257 geneigt 35 83 gut 2353 1370 3137 1657 3922 1953 995 5,00 783 11.007 39 196 geneigt 52 97 sehr gut 4107 2390 5477 2892 6845 3409 1163 7,47 915 16.443 36 257 geneigt 37 83 gut 2505 1458 3339 1762 4174 2079 991 5,35 780 11.761 39 110 geneigt 13 82 gut 903 526 1205 636 1505 750 974 1,96 766 4.318 39 196 geneigt 43 96 sehr gut 3387 1971 4516 2384 5645 2811 1150 6,23 905 13.709 39 187 geneigt 70 99 sehr gut 5616 3269 7488 3954 9360 4662 1186 10,02 934 22.043 36 257 geneigt 35 82 gut 2362 1374 3150 1663 3937 1960 984 5,08 774 11.183 35 261 geneigt 59 82 gut 3951 2299 5267 2781 6584 3279 980 8,53 771 18.775 39 259 geneigt 48 80 gut 3145 1830 4193 2215 5241 2610 960 6,93 756 15.247 38 258 geneigt 38 81 gut 2548 1483 3397 1794 4247 2115 969 5,56 763 12.241 28 259 geneigt 25 77 bedingt 1575 917 2100 1109 2626 1308 914 3,65 719 8.026 II Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten 35 80 geneigt 38 75 bedingt 2291 1334 3055 1613 3818 1901 891 5,44 701 11.965 35 258 geneigt 36 83 gut 2398 1396 3197 1688 3996 1990 985 5,15 775 11.339 60 80 geneigt 14 85 gut 1017 592 1355 716 1694 844 1014 2,12 798 4.668 39 259 geneigt 48 81 gut 3152 1834 4204 2219 5254 2617 963 6,93 758 15.241 38 258 geneigt 48 82 gut 3177 1849 4235 2236 5294 2636 980 6,86 771 15.096 35 80 geneigt 44 75 bedingt 2700 1571 3600 1900 4499 2241 894 6,39 704 14.054 35 258 geneigt 40 83 gut 2716 1581 3621 1912 4527 2254 987 5,82 777 12.806 36 259 geneigt 41 82 gut 2755 1603 3672 1939 4591 2286 978 5,96 769 13.117 39 259 geneigt 46 80 gut 3037 1767 4049 2138 5061 2521 959 6,70 755 14.738 37 258 geneigt 22 83 gut 1480 861 1974 1042 2467 1228 988 3,17 778 6.972 35 80 geneigt 35 75 bedingt 2171 1264 2894 1529 3617 1801 895 5,13 704 11.288 35 258 geneigt 39 82 gut 2645 1539 3527 1862 4409 2195 984 5,69 774 12.523 36 80 geneigt 42 75 bedingt 2583 1504 3444 1818 4305 2144 895 6,11 705 13.432 36 259 geneigt 41 82 gut 2715 1580 3620 1911 4525 2253 975 5,89 767 12.968 47 258 geneigt 12 79 bedingt 794 463 1059 560 1324 660 942 1,78 741 3.926 37 258 geneigt 31 82 gut 2083 1212 2776 1466 3471 1729 975 4,52 767 9.945 39 259 geneigt 44 81 gut 2895 1685 3861 2038 4827 2404 963 6,36 758 13.998 47 258 geneigt 14 92 gut 1107 644 1475 779 1844 919 1096 2,14 862 4.700 35 80 geneigt 44 75 bedingt 2697 1569 3595 1898 4494 2238 892 6,39 702 14.067 35 258 geneigt 42 82 gut 2818 1640 3757 1984 4697 2339 984 6,06 774 13.339 36 259 geneigt 42 82 gut 2790 1624 3720 1964 4650 2315 977 6,05 769 13.299 39 259 geneigt 48 81 gut 3170 1845 4226 2231 5284 2632 970 6,92 763 15.216 36 80 geneigt 10 75 bedingt 620 361 826 436 1034 515 892 1,47 703 3.235 36 259 geneigt 10 82 gut 718 418 956 505 1196 596 973 1,56 766 3.433 35 80 geneigt 47 75 bedingt 2829 1646 3771 1991 4715 2348 890 6,72 701 14.791 29 80 geneigt 13 75 bedingt 795 463 1060 560 1326 661 892 1,89 703 4.149 36 80 geneigt 28 75 bedingt 1698 988 2265 1196 2831 1410 896 4,01 705 8.823 III Methodenentwicklung zur GIS-gestützten Standortanalyse von Solaranlagen auf Grundlage hochauflösender Laserscandaten 35 258 geneigt 40 83 gut 2677 1558 3569 1885 4461 2221 985 5,75 775 12.659 36 259 geneigt 28 82 gut 1891 1100 2521 1331 3152 1569 977 4,10 769 9.013 38 258 geneigt 27 82 gut 1829 1065 2439 1287 3049 1518 973 3,98 766 8.754 39 259 geneigt 33 81 gut 2211 1286 2947 1556 3684 1834 965 4,85 760 10.663 27 80 geneigt 12 76 bedingt 754 438 1005 531 1256 626 906 1,76 713 3.873 36 80 geneigt 37 75 bedingt 2255 1312 3007 1588 3759 1872 892 5,35 702 11.767 35 258 geneigt 39 83 gut 2594 1509 3458 1826 4323 2153 985 5,58 775 12.266 36 259 geneigt 43 83 gut 2895 1685 3861 2038 4826 2404 985 6,22 775 13.692 36 260 geneigt 21 81 gut 1391 810 1855 980 2318 1154 972 3,03 765 6.662 37 260 geneigt 13 81 gut 877 510 1170 618 1462 728 970 1,91 763 4.210 35 80 geneigt 40 75 bedingt 2451 1427 3269 1726 4086 2035 891 5,82 701 12.804 28 80 geneigt 10 76 bedingt 645 375 859 454 1075 535 906 1,51 713 3.313 35 258 geneigt 36 82 gut 2410 1403 3215 1698 4018 2001 984 5,19 774 11.411 28 259 geneigt 11 82 gut 744 433 992 524 1241 618 978 1,61 770 3.544 35 79 geneigt 11 75 bedingt 673 392 897 473 1121 559 892 1,60 702 3.511 36 259 geneigt 30 81 gut 1981 1152 2641 1395 3302 1644 965 4,34 760 9.556 35 79 geneigt 38 75 bedingt 2312 1345 3084 1629 3854 1920 889 5,50 700 12.104 34 259 geneigt 17 82 gut 1184 690 1579 834 1973 983 983 2,55 773 5.610 34 259 geneigt 14 82 gut 962 560 1283 678 1603 798 977 2,09 769 4.587 31 259 geneigt 38 81 gut 2537 1476 3382 1786 4227 2105 971 5,53 764 12.163 36 80 geneigt 27 75 bedingt 1634 952 2179 1150 2724 1356 892 3,88 702 8.527 31 259 geneigt 34 81 gut 2266 1319 3021 1595 3776 1881 971 4,94 764 10.864 0 -1 flach 13 100 sehr gut 1121 574 1495 685 1868 799 1193 1,99 939 4.374 IV Abbildung 103: Darstellung der Gebäudedächer des Referenzgebiets „Auf dem Klee“, Stadt Osnabrück Tabelle 28: Bewertungstabelle zur Neigungsvalidierung für das Referenzgebiet „Auf dem Klee“ Neigung Konstruktion Neigung Berechnung 2005 Neigung Berechnung 2011 Abweichung Neigung Konstrukt zu 2005 Abweichung Neigung Konstrukt zu 2011 Neigung zu 2005 Neigung zu 2011 63925 38 23 39 15 1 39% 3% 64055 38 46 37 8 1 21% 3% 63927 18 19 18 1 0 6% 0% 63927 36 36 35 0 1 0% 3% 63933 35 36 35 1 0 3% 0% 63759 39 39 39 0 0 0% 0% 63777 38 38 39 0 1 0% 3% 63780 38 38 39 0 1 0% 3% 63783 38 38 39 0 1 0% 3% Allegeb V 63787 38 38 39 0 1 0% 3% 63790 38 38 39 0 1 0% 3% 63791 38 38 37 0 1 0% 3% 63934 35 35 36 0 1 0% 3% 63941 35 35 36 0 1 0% 3% 63945 35 35 36 0 1 0% 3% 63946 35 35 36 0 1 0% 3% 63949 35 35 36 0 1 0% 3% 63952 35 35 36 0 1 0% 3% 63761 39 38 39 1 0 3% 0% 63944 35 34 36 1 1 3% 3% 64055 38 37 37 1 1 3% 3% 64057 38 37 37 1 1 3% 3% 63926 36 34 35 2 1 6% 3% 64048 38 36 38 2 0 5% 0% 64052 38 36 38 2 0 5% 0% 63940 41 37 39 4 2 10% 5% 63804 39 34 38 5 1 13% 3% Tabelle 29: Bewertungstabelle zur Ausrichtungsvalidierung für das Referenzgebiet „Auf dem Klee“ Ausrichtung Konstruktion Ausrichtung Berechnung 2005 Ausrichtung Berechnung 2011 Abweichung Ausrichtung Konstrukt zu 2005 Abweichung Ausrichtung Konstrukt zu 2011 Ausrichtung zu 2005 Ausrichtung zu 2011 63925 176 90 176 86 0 0,49 0% 64055 258 215 258 43 0 17% 0% 63927 198 199 196 1 2 1% 1% 63927 198 197 196 1 2 1% 1% 63933 257 259 261 2 4 1% 2% 63759 199 201 196 2 3 1% 2% 63777 258 259 259 1 1 0% 0% 63780 258 259 259 1 1 0% 0% 63783 258 259 259 1 1 0% 0% 63787 258 259 259 1 1 0% 0% 63790 258 259 259 1 1 0% 0% 63791 258 259 260 1 2 0% 1% 63934 257 259 259 2 2 1% 1% 63941 257 259 259 2 2 1% 1% Allegeb VI 63945 257 257 257 0 0 0% 0% 63946 257 257 257 0 0 0% 0% 63949 257 257 257 0 0 0% 0% 63952 257 257 257 0 0 0% 0% 63761 199 198 196 1 3 1% 2% 63944 257 257 257 0 0 0% 0% 64055 258 258 258 0 0 0% 0% 64057 258 258 258 0 0 0% 0% 63926 198 199 196 1 2 1% 1% 64048 258 255 258 3 0 1% 0% 64052 258 255 258 3 0 1% 0% 63940 189 187 187 2 2 1% 1% 63804 258 252 258 6 0 2% 0% Tabelle 30: Bewertungstabelle zur Validierung der Modulflächengröße für das Referenzgebiet „Auf dem Klee“ Dachfläche Konstruktion Modulfläche Berechnung 2005 Modulfläche Berechnung 2011 Diff Fläche Konstrukt 2005 Diff Fläche Konstrukt 2011 Fläche zu 2005 Fläche zu 2011 63925 77 45 76 32 1 42% 1% 64055 27 17,4 22 9,6 5 36% 19% 63927 16 9 19 7 3 44% 19% 63927 40 27,6 40 12,4 0 31% 0% 63933 65 47 59 18 6 28% 9% 63759 58 34 52 24 6 41% 10% 63777 49 39,4 48 9,6 1 20% 2% 63780 45,7 39 48 6,7 2,3 15% 5% 63783 47 40 46 7 1 15% 2% 63787 44,5 27,61 44 16,89 0,5 38% 1% 63790 33 35 33 2 0 6% 0% 63791 42 29 34 13 8 31% 19% 63934 44 31 41 13 3 30% 7% 63941 44 35 41 9 3 20% 7% 63945 37 20 37 17 0 46% 0% 63946 33 29 35 4 2 12% 6% 63949 34 28 37 6 3 18% 9% 63952 34 21 35 13 1 38% 3% 63761 44 19 43 25 1 57% 2% Allegeb VII 63944 33 22 32 11 1 33% 3% 64055 23 18 22 5 1 22% 4% 64057 30 30,5 31 0,5 1 2% 3% 63926 37 29 38 8 1 22% 3% 64048 41 25 38 16 3 39% 7% 64052 42 31 48 11 6 26% 14% 63940 68 45 70 23 2 34% 3% 63804 32 33 27 1 5 3% 16% VIII Tabelle 31: Bewertungstabelle zur Validierung der Jahressumme Globalstrahlung aus der Berechnung auf Grundlage der Laserscandaten 2011 im Vergleich mit PVGIS-Daten für das Referenzgebiet „Auf dem Klee“ Allegeb AusrichNeigung tung KonKonstruktion struktion Umrech ung EinAusrich strahtung lung PV GIS 2.0 Einstrahlung PV GIS Einstrahlung 2011 DiffPV GIS Diff 2011 zu Diff 2011 Einzu Ein- strahstrahlung lung PV PV GIS GIS 2.0 63925 38 176 -4 1190 1080 1166 110 86 24 64055 38 258 78 1010 931 988 79 57 22 63927 18 198 18 1140 1050 1174 90 124 34 63933 35 257 77 1020 943 980 77 37 40 63759 39 199 19 1180 1080 1163 100 83 17 63777 38 258 78 1010 931 960 79 29 50 63780 38 258 78 1010 931 963 79 32 47 63783 38 258 78 1010 931 959 79 28 51 63787 38 258 78 1010 931 963 79 32 47 63790 38 258 78 1010 931 965 79 34 45 63791 38 258 78 1010 931 972 79 41 38 63927 36 198 18 1180 1080 1174 100 94 6 63934 35 257 77 1020 943 978 77 35 42 63941 35 257 77 1020 943 975 77 32 45 63945 35 257 77 1020 943 992 77 49 28 63946 35 257 77 1020 943 995 77 52 25 63949 35 257 77 1020 943 991 77 48 29 63952 35 257 77 1020 943 984 77 41 36 63761 39 199 19 1180 1080 1150 100 70 30 63944 35 257 77 1020 943 986 77 43 34 64055 38 258 78 1010 931 988 79 57 22 64057 38 258 78 1010 931 975 79 44 35 63926 36 198 18 1180 1080 1174 100 94 6 64048 38 258 78 1010 931 969 79 38 41 64052 38 258 78 1010 931 980 79 49 30 63925 40 175 -5 1190 1080 1166 110 86 24 63940 41 189 9 1180 1080 1186 100 106 6 63804 39 258 78 1010 928 973 82 45 37 IX Tabelle 32: Bewertungstabelle zur Validierung der Neigung aus der Berechnung und Vor-Ort-Kontrolle Stadt Braunschweig auf Grundlage der Laserscandaten aus 2003 ID Neigung nung (°) Berech- Neigung Vor-OrtBegehung (°) Differenz Prz. -Abweichung 1402 /06 43 33 10 30% 1826 51 50 1 2% 151 38 35 3 9% 1803 53 50 3 6% 1760 59 54 5 9% 1977 50 40 10 25% 932 48 53 5 9% 1949 54 52 2 4% 1988 60 53 7 13% 1885 52 54 2 4% 383 44 53 9 17% 1936 54 53 1 2% 1830 51 55 4 7% 1891 52 53 1 2% 1895 52 53 1 2% 1948 54 53 1 2% 1933 54 53 1 2% 1738 50 53 7 6% 179 44 35 9 26% 1976 59 55 4 7% 1692 47 53 6 11% 1882 52 53 1 2% 1965 58 53 5 9% 1827 51 53 2 4% 1631 45 45 0 0% 955 43 50 7 14% 1836 51 40 11 28% X Tabelle 33: Bewertungstabelle zur Validierung der Orientierung aus der Berechnung und Vor-OrtKontrolle Stadt Braunschweig auf Grundlage der Laserscandaten aus 2003 ID Orientierung rechnung (°) Orientierung aus Be- Liegenschaftsdaten (°) Differenz Prz. -Abweichung 1402 /06 115 121 6 5% 1826 201 210 9 4% 151 202 210 8 4% 1803 197 210 13 6% 1808 206 210 4 2% 1760 208 210 2 1% 1977 208 210 2 1% 932 204 210 6 3% 1949 208 210 2 1% 1988 204 210 6 3% 1934 205 210 5 2% 1885 203 210 7 3% 383 113 121 8 7% 1936 207 210 3 1% 1830 203 210 7 3% 1891 206 210 4 2% 1895 208 210 2 1% 1948 208 210 2 1% 1933 204 210 6 3% 1738 198 210 12 6% 179 200 210 10 5% 1976 208 210 2 1% 1692 203 210 7 3% 1882 200 210 10 5% 1965 208 210 2 1% 1827 201 210 9 4% 1631 208 210 2 1% 955 203 200 7 1% 1836 208 210 2 1% XI
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