3. Newsletter Nach Köln und anderswo: Was in Köln und anderswo passiert ist, beschäftigt, ja, belastet uns noch immer. Wir können dazu nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Auch bei den Flüchtlingen in Neuseddin wurden die grauenhaften Ereignisse in der Silvesternacht wahrgenommen. Bei Gesprächen mit ihnen erleben wir große Verärgerung über die Täter und meistens die Feststellung: sofort abschieben! (Einige haben einen Offenen Brief von Potsdamer Flüchtlingen unterschrieben). Für uns muss klar sein: Täter müssen verfolgt, bestraft und abgeschoben werden. Pauschale Verurteilungen aller Flüchtlinge sind falsch. Zu wirkungsvoller Integration gibt es keine Alternative. Übrigens: Ein ARD-Video berichtet auf Arabisch und Farsi (Iranisch) über die Ereignisse in Köln. Aktuelles aus dem Camp: Ein Teil der Flüchtlinge, insbesondere derjenigen aus Syrien, Iran und Afghanistan, hat inzwischen eine sogenannte „Gestattung“ erhalten. Das gibt eine Bleibeperspektive und die Einladung zu zwei offiziellen Deutschkursen. Die finden in der Volkshochschule in Potsdam und im Café am Camp statt. Einschätzung der Lehrerin und des Lehrers: großes Engagement. Wer noch keine Gestattung hat, kann trotzdem Deutsch lernen. Dazu beginnt am Montag, den 18.1.2016 ein viermal in der Woche ein Sprachkurs im „Seniorenraum“ am Sportplatz. Wie kann es anders sein: Es gibt auch Probleme, die z.B. mit Sauberkeit und Ordnung im Camp zu tun haben. Über diese, aber auch erfreuliche Angelegenheiten berichtete die Sozialarbeiterin, Anika Misch, in der Sitzung der Steuerungsgruppe am 13.1.2016. Dort ging es u.a. auch um folgende Fragen: Soll eine weitere Einwohnerversammlung stattfinden? Wie läuft die Annahme und Verteilung der Sachspenden? Welche gemeinsamen Veranstaltungen für Einwohner und Flüchtlinge sind geplant? Ganz wichtig: Wer kann Flüchtlingen bei der Wohnungssuche helfen? Der 1. Schultag: 15 glückliche Kinder „Jetzt beginnt der Ernst des Lebens“, diesen Spruch kennen wir alle. Für 15 Flüchtlingskinder war er Grund für glückliche Gesichter, als am Dienstag, dem 12.1.2016 die Einschulung an unserer Grundschule stattfand. Dazu wurde eine sogenannte „Willkommensklasse“ gebildet. Sie wird von einer eigens dafür eingestellten Lehrerin mit entsprechender Berufserfahrung betreut. Mehr Informationen hier. Foto: B. Riedel 1 Spendenbereitschaft groß - Materiallager gut gefüllt! Die Spendenbereitschaft ist ungebrochen groß. Das Materiallager ist gut gefüllt. Abgegeben werden können Sachspenden immer am Mittwoch und Freitag, jeweils zwischen 14 und 17 Uhr im CampCafé, Breitenbachplatz 4 (ehemaliges Ambulatorium). Demnächst berichten wir über die Verwendung der Geldspenden. Erster Filmabend: Gemeinsam Lachen! Was sagte unser Großvater, wenn wir ihm von schwierigen Streitereien mit Nachbarskindern berichteten: „Da müsst ihr jetzt was finden zum gemeinsamen lachen!“ Zum Glück gibt es mit den neuen Nachbarn keinen Streit, aber einen Grund zum Lachen gibt es immer. Deshalb laden das „Netzwerk Neue Nachbarn“ und die Evangelische Kirchengemeinde zum Sonnabend, dem 6. Januar 2016 um 19:00 Uhr zu einem gemeinsamen Filmabend in den Gemeindesaal, waldstr.33, Neuseddin ein. Kinder sind natürlich willkommen. Der Filmabend findet in Unterstützung mit dem Filmmuseum Potsdam statt, das die Filme zur Verfügung gestellt hat. Eintritt frei! Kleine Spenden sind aber möglich. Anmeldungen hier. Syrien – was tun? Mehrere hunderttausend Flüchtlinge aus Syrien sind 2015 aus ihrem Land nach Deutschland geflohen. Aber was wissen wir über dieses Land? Kristin Helberg kennt Syrien besser als vermutlich jede andere deutschsprachige Journalistin. Sie bringt die Politik, die Kultur und die Menschen Syriens nahe, indem sie von ihren Erlebnissen und Begegnungen in dem Land berichtet, das ihr zur zweiten Heimat geworden ist. Außerdem werden kurze Video-Clips aus Syrien gezeigt. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Stadt- und Landesbibliothek und der Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg statt. Zeit: 2. Februar 2016, 18:00 Uhr Ort: Stadt- und Landesbibliothek Potsdam, Am Kanal 47, 14467 Potsdam Eintritt: 6 € (ermäßigt 4 €) Informationen und Anmeldung: hier Zitat: Schon in den 40er Jahren des 19.Jahrhunderts wurde über das Fremdsein diskutiert. Hier zwischen dem Komikerpaar Karl Valentin und Lisl Karlstadt: Valentin: „Fremd ist der Fremde nur in der Fremde.“ Karlstadt: „Das ist nicht unrichtig. - Und warum fühlt sich ein Fremder nur in der Fremde fremd?“ Valentin: „Weil jeder Fremde, der sich fremd fühlt, ein Fremder ist und zwar so lange, bis er sich nicht mehr fremd fühlt, dann ist er kein Fremder mehr.“ Den vollständigen Wortlaut des Dialoges zwischen Karl Valentin und Lisl Karlstadt finden Sie hier. Noch eine Bitte: Leiten Sie diesen Newsletter an andere Interessierte weiter. Wer sich in unseren Verteiler auf der Internetseite einträgt, wird regelmäßig informiert. Seddiner See, 17.1.2016 Verantwortlich: Werner Ruhnke (Für die AG Öffentlichkeitsarbeit), [email protected] 2
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