Zyklus Regie Nora Tosconi Juli 2015, aufgezeichnet von Marcel

Zyklus
Regie Nora Tosconi
Juli 2015, aufgezeichnet von Marcel Bugiel
Die Bühne soll in diesem Theaterprojekt ca. 5 cm unter Wasser stehen. Aus dieser
Wasserfläche ragen schwarzgestriche, unterschiedliche hohe Holzpfähle/-blocks
heraus, so viele, wie es HORA-Schauspieler*innen gibt – denn auf jedem dieser
Pfähle steht jeweils ein HORA-Schauspieler. Alle HORA-Schauspieler*innen tragen
eng anliegende weisse Overalls und haben Gesicht, Haare und Hände weiss
geschminkt.
Unten im Wasser stehen, nicht weiss geschminkt, zwei externe ProfiSchausspieler*innen – eine Frau und ein Mann – in Alltagskleidung und
Gummistiefeln.
Szene 1: Aus dem Nebel ragen die schwarzen Holzpfosten in die Luft, auf denen
ganz in weiss die HORA-Schauspieler*innen stehen. Black.
Szene 2: Jetzt sieht man im Gegenteil das Wasser auf dem Bühnenboden, und die
beiden externen Schauspieler*innen, die wild um die Holzblocks herumrennen.
Zwischendrin legen sie sich auch auf den Boden, in das Wasser, und simulieren dort
Schwimmbewegungen. Rennen und «Schwimmen» wechseln sich ab, die beiden
springen auf, laufen herum und stürzen sich dann wieder auf den Bühnenboden ins
Wasser. Dazu spucken sich beide immer wieder gegenseitig Wasser ins Gesicht.
Black.
Szene 3: Auf den Pfählen oben dirigiert der HORA-Schauspieler, dessen Pfahl am
weitestesten vorne steht, die anderen bei einem Konzert, in dem jeder Spieler einen
eigenen Laut von sich gibt. Auch Posaune und Triangel kommen zum Einsatz. Dauer
dieser Szene: etwa 3 Sekunden, dann wieder Black.
Szene 4: Erneut ist der untere Teil beleuchtet, und man sieht die beiden externen
Profi-Schauspieler, wie sie reglos dastehen. Einer von ihnen macht ein liebes
Gesicht, der andere ein böses. Dann geht einer der beiden zu einem Mikroständer,
der ebenfalls im Wasser steht, und spricht einen Text. Ausserdem gibt es ein Radio,
das dieser Schauspieler jetzt anstellt. Im Radio laufen Nachrichten – die hören die
Zuschauer dann.
Szene 5: Über an der Pfahlrückseite angebrachte Leitern steigen die HORASchauspieler*innen von ihren Pfählen hinab, holen Farbe und beginnen, die Blöcke,
auf denen sie gestanden hatten, zu bemalen.
Der Titel «Zyklus» spielt auf die Lebensabschnitte an, den Weg, den der Mensch im
Laufe seines Lebens zurücklegt. Wenn die beiden Schauspieler*innen in Szene 2
durch das Wasser rennen, erinnert das an die Kindheit, das Dirigieren auf den
Blöcken symbolisiert die Schule, und wenn sie regungslos dastehen, beschreibt es
die Pubertät, weil man da nicht so weiss, wer man ist und ob man lachen kann oder
nicht. Die Radio-Nachrichten symbolisieren, dass man manchmal zu fest beeinflusst
ist von aussen, und das Malen bedeutet, dass sich die Welt auch farbiger sehen
lässt, und man auch wieder sich selbst sein könnte, und das Eigene wieder
entdecken.
FÜNFTE BEDINGUNG: sämtliche HORAs besetzen, und die müssen Musik machen
BESETZUNG: das komplette HORA-Ensemble, sowie 2 externe Profi-Schauspieler
(1 Mann, 1 Frau, Altern egal)
BÜHNENBILDNER*IN/KOSTÜM*IN: N.N. (Profi, extern, jmd der beides kann)
LICHT: zwei getrennte Lichtstimmungen: erstens Spots bzw. Licht-Duschen für die
Leute auf den Pfählen, sowie eine zweite Stimmung für die beiden Leute unten im
Wasser
SONSTIGER TECHNIKBEDARF: Nebelmaschine