Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja

Pressespiegel
Evangelischer Kirchenkreis Iserlohn
Ausgabe:
2/ März 2016
14.-31.03.2016
Nächste Ausgabe des Pressespiegels:
17.04.2016
Inhalt:
KIRCHENGEMEINDEN
Altena
Ein Schwamm gegen Ruß
Syrischer Handwerker
Licht in die Welt bringen
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3
4
Maria-Magdalena Sümmeraner Kreuzkirche
4-5
Kalthof
Jakobuskirche
5–6
Schwerte
Ein vertrautes Gesicht
Frau spielt Orgel
Schwerte durchkreuzt
7
8
8
Versöhnung
Prozess zu langsam
Appell an die Politik
9 – 10
11 –12
Wiblingwerde
Neues Presbyterium
12
Der Herr ist auferstanden,
er ist wahrhaftig auferstanden!
Halleluja, Halleluja
Pressespiegel des Evangelischen Kirchenkreises Iserlohn – 2/ März 2016
KIRCHENGEMEINDE
Kirchengemeinde Altena
AK, 23.03.2016
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Verantwortlich für den Pressespiegel: Markus Mickein – Presse-und Öffentlichkeitsarbeit des Evangelischen Kirchenkreises Iserlohn– Erstellt von Tim Rothe
Pressespiegel des Evangelischen Kirchenkreises Iserlohn – 2/ März 2016
AK, 26.03.2016
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Verantwortlich für den Pressespiegel: Markus Mickein – Presse-und Öffentlichkeitsarbeit des Evangelischen Kirchenkreises Iserlohn– Erstellt von Tim Rothe
Pressespiegel des Evangelischen Kirchenkreises Iserlohn – 2/ März 2016
AK 31.03.2016
Kirchengemeinde Maria-Magdalena
Sümmeraner Kreuzkirche wird ein halbes Jahrhundert alt
Neben dem großen Jubiläum „500 Jahre Reformation“ feiern die Mitglieder der
evangelischen Maria-Magdalena-Gemeinde 2017 noch ein weiteres: Die Kreuzkirche
in Sümmern wird ein halbes Jahrhundert alt. Dazu soll es, so Pfarrer Peter Philipps,
das ganze Jahr über „einen bunten Strauß von Veranstaltungen“ geben, zu dem die
einzelnen Kreise und Gruppen aus dem Bezirk Sümmern, zu dem auch der
Griesenbrauck gehört, ihren Beitrag leisten wollen. Erste Ideen wie Konzerte und
Kabarett wurden bereits gesammelt, zudem soll es ein großes Fest für die Kirche
geben, das von den Vereinen des Dorfes ausgerichtet werde. Das Jubiläum war jetzt
auch Thema in der konstituierenden Sitzung des neuen Presbyteriums, an dem in der
Kreuzkirche neben Philipps auch seine beiden Amtskollegen Pfarrer Paul-Gerhard
Zywitz und Pfarrerin Helga Dietz teilnahmen. Zum zweiten Mal zum Vorsitzenden des
Gremiums wurde dabei Dieter Fischer gewählt, der für Bau und Finanzen zuständige
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Verantwortlich für den Pressespiegel: Markus Mickein – Presse-und Öffentlichkeitsarbeit des Evangelischen Kirchenkreises Iserlohn– Erstellt von Tim Rothe
Pressespiegel des Evangelischen Kirchenkreises Iserlohn – 2/ März 2016
Kirchmeister ist Frank Strobel, der seit 2000 im Amt ist. Gemeindeschwester
soll zum1. Mai eingestellt werden Aus dem Bezirk Sümmern gehören zudem weiterhin
Bettina Materne, Annette Hoffmann, Hans Georg Pukall und Thorsten Schock dem
Presbyterium an. Neu dabei ist MarionEva Schaefer sowie aus dem Bezirk
Heide/Hombruch Jörg Lässig. Zudem kommen von dort wie bisher Kirsten Dickbertel,
Ulrike Langguth, Erika Schulte und Jörg Simon. Nach fast zwei Jahrzehnten plant die
Gemeinde, zum 1. Mai wieder eine Gemeindeschwester einzustellen, die anders als
früher, als pflegende Tätigkeiten zu ihren Hauptaufgaben gehörten, heute mehr
Kontaktperson ist und entsprechend die Gemeindemitglieder besucht. Gestärkt
werden soll auch die Kooperation mit der evangelischen Kirchengemeinde Hennen/Kalthof, teilt man sich doch mit den Kalthofern Pfarrer Zywitz. Und nachdem im
vergangenen Jahr im Martin-Luther-King-Haus in der Iserlohner Heide die Heizung
und die Bestuhlung erneuert wurden, steht rechtzeitig zum Jubiläum an der
Kreuzkirche die Sanierung der maroden Zufahrt an, die gemeinsam mit dem
Förderverein gestemmt werden soll.
IKZ, 19.03.2016
Kirchengemeinde Kalthof
Jakobuskirche vor 50 Jahren übergeben
„Seid Täter des Wortes und nicht Hörer allein“ – das Zitat aus dem Jakobusbrief 1,32
ist nicht nur in eine der drei Glocken der Kalthofer Kirche eingraviert, es wird hier auch
mit Leben erfüllt. Und das nun schon seit fast 50 Jahren, denn am 27. November 1966
wurde das Gotteshaus feierlich an die Gemeinde übergeben. Die Kalthofer mussten
bis dahin die etwa drei Kilometer lange Strecke zum Gottesdienstbesuch in Hennen
bewerkstelligen. Pastor Gerhard Senn besuchte die Gemeindeglieder häufig zu
Hause, so dass die Bindung immer enger wurde. Holprig war der Weg zur eigenen
Kirche – bereits Ende 1960 hatten die Presbyteriumsmitglieder mit den Planungen für
ein Gemeindehaus begonnen. Ein Zentrum mit Gottesdienstraum, Glockenturm,
Gemeinde und Jugendräumen sowie Wohnungen für den Pfarrer und den
Hausmeister sollten zunächst an der Refflingser Straße entstehen. Schnell war klar,
dass das vorgesehene Grundstück zu klein ist. Ein ArchitektenWettbewerb für den
neuen Platz an der Leckingser Straße wurde ausgeschrieben, und der GutachterAusschuss – unter anderem mit Pfarrer Senn und dem Kalthofer Kirchmeister Paul
Brinckmann – wählte am 19. April 1963 den Entwurf von Ernst Dossmann aus. Der
Kostenvoranschlag mit 1,5 Millionen Mark wurde vom Superintendenten Ritz
abgelehnt, seine letztlich realisierte Variante kostete nur noch ein Drittel.
Kirchbauverein hat nicht nurden Glockenturm ermöglicht Ein Kirchbauverein wurde
bereits 1963 bei einer Gemeindeversammlung gegründet. 280 Familien und
Einzelpersonen aus Kalthof, Refflingsen und Leckingsen gehörten zu den Spendern,
die unter anderem den Bau des Glockenturmes ermöglichten. 75 000 Mark waren
zusammen gekommen, so dass auch die Inneneinrichtung und eine kleine Orgel
finanziert werden konnten. Der Grundstein wurde am 3. Oktober 1965 gelegt, von da
an haben die Kalthofer Protestanten in der Grundschule ihre Gottesdienste gefeiert.
1966 erhielt die Gemeinde mit Dr. Günter Breer ihren ersten Pfarrer. Er setzte sich für
die Gravur des JakobusZitates in eine der drei Glocken ein, die zweite trägt die
Inschrift „Gemeindezentrum Kalthof“, die dritte „Jakobuskirche“. Die Arbeiten gingen
gut voran, so dass am 1. Advent 1966 der Festgottesdienst hier gefeiert werden
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Verantwortlich für den Pressespiegel: Markus Mickein – Presse-und Öffentlichkeitsarbeit des Evangelischen Kirchenkreises Iserlohn– Erstellt von Tim Rothe
Pressespiegel des Evangelischen Kirchenkreises Iserlohn – 2/ März 2016
konnte. Und das soll nun am Jahrestag, dem 27. November 2016, wiederholt
werden. Zum JubiläumsGottesdienst wurden neben dem Architekten Ernst Dossmann
auch Pfarrer Max Büchting – er war von 1977 bis 2008 in Kalthof tätig – und
Glaskünstler Günter Tomczak eingeladen. Tomczak zeichnet sich für die FarbVerglasung, die 1994 fertiggestellt wurde, verantwortlich. Sie war erforderlich
geworden, weil die Gemeinde sich im Herbst 1990 für den Kauf einer Pfeifenorgel
entschieden hatte. Nach dem Einbau des zweimanualigen Exemplars mit 15 Registern
und zwei Pedalen der Firma Tzschöckel aus Württemberg wurde schnell deutlich,
dass der Lichteinfall das Instrument beschädigen könnte – und so startete die nächste
Spendensammlung, um mehr als 50 000 Mark für die Farbverglasung zusammen zu
bekommen. Kalthofer Protestanten sind eine musikalische Gemeinde Pfarrer PaulGerhard Zywitz ist seit 2008 im Bezirk Kalthof der Evangelischen Kirchengemeinde
Hennen tätig und für 1200 Gemeindeglieder zuständig. „Eine sehr musikalische
Gemeinde und ein sehr musikalischer Ort“, beschreibt er sein Einsatzgebiet.
Schließlich sind der JakobusChor unter der Leitung von Alexander Kowalski und der
Chor „Puella Musica“ unter der Leitung von Peter Jakob in der evangelischen Kirche
zu Hause, das traditionelle Chortreffen lockt am 1. Advent nach wie vor die
Musikfreunde nach Kalthof, und „Concordia“ Refflingsen gilt sozusagen als Hausgast.
Auch die bereits erwähnte Pfeifenorgel mit dem ZimbelStern sieht Zywitz als
Pluspunkt für die Jakobuskirche, hinzu kommt der Flügel. Den wird der Pianist
Andreas Hering am 27. August bei seinem Konzert im Rahmen des
Jubiläumsprogramms spielen. An dem Wochenende werden auch Mitglieder der
SylvestriLiebfrauenGemeinde Wernigerode zu Gast in Kalthof sein, die Partnerschaft
besteht bereits seit 1986. Einen weiteren Höhepunkt wird der Auftritt der
Kirchenkabarettistin Ulrike Böhmer unter dem Motto „Und sie bewegt sich doch“
darstellen. Das Gastspiel, so Pfarrer Zywitz, sei auch ein Beleg für die gute Ökumene,
die die Katholiken und Protestanten in Kalthof leben. Das Gemeindezentrum wird bis
heute rege genutzt, zu den aktiven Gruppen gehören: Frauenhilfe, Abendkreis,
Gesprächskreis Glaube und Alltag, „Kleine (B)Engel“, ZirkusJungschar, die KU3 und
die KU8Konfirmanden, die ökumenische Werkstatt und der Seniorentreff „80plus“. Ein
Mal im Monat wird gemeinsam gefrühstückt, außerdem soll ein Jugendtreff
eingerichtet werden. „Das alles funktioniert allerdings nur durch engagierte
Ehrenamtliche“, weiß Pfarrer PaulGerhard Zywitz, der sich trotz des auch in seinem
Bezirk spürbaren demografischen Wandels keine Sorgen um die Zukunft macht.
IKZ, 26.03.2016
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Kirchengemeinde Schwerte
Ein vertrautes Gesicht
Nach dem Weggang von drei Pfarrern und dem Ruhestand eines weiteren
Seelsorgers im vergangenen Jahr kommt nun ein vertrautes Gesicht wieder zur
evangelischen Kirchen in Schwerte zurück. Pfarrer Dr. Klaus Johanning hatte schon
von 1991 bis 2009 eine Pfarrstelle in Villigst inne. Nach sechs Jahres
Stadtkirchenarbeit in Hemer wird er nun Pfarrer in Geisecke. Hinter ihm liegt ein langer
Weg.
„Ich wollte in die Gemeindearbeit zurück“, sagte Pfarrer Dr. Klaus Johanning vor
seiner Einführung in sein Amt am Sonntag in St. Viktor. Außerdem kenne er hier die
Leute besser. In seiner Arbeit in Geisecke wolle er sich neben der Kinder- und
Jugendarbeit und anderen Bereichen der Gemeindearbeit vor allem um die
Erwachsenenbildung kümmern. Damit
seien kirchliche und kulturelle
Weiterbildungen gemeint wie zum Beispiel
Einkehrtage oder ein Ausflug zu der
Kunstveranstaltung Documenta.
In seiner Predigt ging Pfarrer Johanning
auf die Geschichte der sagenumwobenen
Gestalt des heiligen Christophorus ein.
Ähnlich wie der Mensch in der modernen
Gesellschaft verließe sich der „wilde
Riese“ vor allem auf seine Stärke, ginge
aber in die Knie, als er das Jesuskind und
mit ihm die ganzen Sorgen der Welt über
den See trug. „Selbstoptimierung ist heute
für viele das Wichtigste“, erzählte der
Pfarrer. Machtlosigkeit und
Hilfsbedürftigkeit würde dagegen nicht
besonders akzeptiert.
Auch Kirchenvertreter und einzelne Gemeindemitglieder seien keine „Christusträger“,
also Personen, die die Last der Welt alleine auf ihren Schultern tragen könnten. „Ich
wäre sicherlich abgesoffen. Ohne die Hilfe der Anderen geht es nicht“, so Johanning
weiter. Stärke würde auch nicht von den Menschen verlangt werden, da sie „nicht
Riesen, sondern schwache Menschen“ seien.
Parallelen erkennbar
Parallelen von Dr. Klaus Johanning und dem Heiligen Christophorus gab es auch in
seiner Vergangenheit. „Letztes Jahr hatte ich einen Burnout und musste mich völlig
neu erfinden“, sagte Johanning auf dem Empfang nach der Messe. Am Samstag
beglückwünschten ihn viele Gemeindemitglieder zu seiner Amtseinführung. „Ich fühle
mich wohl. Besonders, weil ich bekannte Gesichter wiedersehe.“ Auch aus seiner
ehemaligen Gemeinde Hemer waren Menschen angereist.
RN, 14.03.2016
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In St. Viktor wird eine Frau die Orgel spielen
Das Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde Schwerte hat in seiner Sitzung
am Montag die Wahl einer Kantorin in der Nachfolge von Klaus Irmscher beschlossen.
Wie gestern mitgeteilt wurde, ist die 29-jährige Clara Ernst zurzeit Organistin und
Chorleiterin an St. Pius in Kandel bei Karlsruhe und als Lehrkraft der dortigen
Musikschule tätig.
Clara Ernst hat ihre Ausbildung an der Hochschule für evangelische Kirchenmusik in
Bayreuth als A-Kirchenmusikerin mit sehr guten Noten abgeschlossen. Kirchmeister
Ulrich Halbach erklärte gestern: „Sie hat bei ihrer Vorstellung in der St.-ViktorKirche durch ihre hohe Musikalität und ihr hervorragendes Orgelspiel den mit
Kirchenmusikern und Presbytern besetzten Nominierungsausschuss unter Leitung von
Landeskirchenmusikdirektor Ulrich Hirtzbruch überzeugt.“ Das neue Presbyterium ist
der Wahlempfehlung gefolgt.
Clara Ernst wird ihre Kantorenstelle in Schwerte am 1. August antreten.
RN, 01.03.2016
„Schwerte durchkreuzt“
Ökumene in der Ruhrstadt funktioniert sehr gut: Christen beiderlei Konfessionen
haben am Freitagabend Schwerte durchkreuzt - und zwar zu Fuß.
Aus Geisecke, aus Holzen, aus Westhofen, Ergste und Villigst und aus Schwerte-Ost
haben sie sich in ansehnlicher Zahl jeweils hinter einem Kreuz versammelt und auf
den Kreuzweg Richtung Innenstadt gemacht. An etlichen Zwischenstationen wurde
gebetet und gelesen, bisweilen geschauspielert und immer gesungen. „Wo bist du?“
lautete die Kernfrage der Pilgernden dabei. Die Teilnehmerzahl war sehr viel höher als
im letzten Jahr.
In St. Marien an der Goethestraße fanden sich die Gruppen zu einem ökumenischen
Gottesdienst zusammen, den alle evangelischen und katholischen Pfarrer und Priester
Schwertes gemeinsam feierten. Anschließend wurde noch zu einem kleinen Imbiss
auf den Kirchplatz eingeladen.
Auffallend viele Jugendliche waren dem Aufruf der drei evangelischen, der freien
evangelischen und der katholischen Pfarrgemeinde gefolgt, darunter viele
Konfirmanden sowie Firmbewerber. Für sie war der Kreuzweg zwar zur Vorbereitung
auf die Firmung oder Konfirmation quasi obligatorisch – für einzelne Stationen hatten
sie aber Lesungen oder Gebete vorbereitet und es war deutlich zu merken, wie
ernsthaft die jungen Menschen bei der Sache waren.
RN, 21.03.2016
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Pressespiegel des Evangelischen Kirchenkreises Iserlohn – 2/ März 2016
Kirchengemeinde Versöhnung
Der Prozess aufeinander zu ist langsam
Immer wieder sind es die Kinder, die Dörte
Knoch erwähnt. Kinder, die ihr zu Herzen
gehen, deren Leid sie nicht ertragen kann und
die letztlich auch den Ausschlag für ihr großes
soziales Engagement gegeben haben. Das ist
schon einige Jahre her, lange vor der
Eröffnung des Sozialzentrums „Lichtblick“, als
dessen Mutter sie gilt und das sie bis Ende
Januar geleitet hat. Sie war damals schon in
der Versöhnungskirchengemeinde aktiv und hat unter anderem den Öffnungsdienst in
der Reformierten Kirche betreut. „Und da habe ich diese Kinder gesehen, die den
ganzen Tag auf der Straße herumhängen“, sagt die 73Jährige. Und das habe sie als
leidenschaftliche Mutter einfach nicht mit ansehen können. Zwei Töchter hat Dörte
Knoch zusammen mit ihrem Mann Joachim in Iserlohn groß gezogen. 1974 kam die
Familie aus Braunschweig nach Iserlohn. Obwohl sie zur Chemikerin ausgebildet war
und als solche in Braunschweig auch gearbeitet hat, habe sie sich den Luxus leisten
können, zu Hause bei den Kindern zu bleiben. Die Taufen der Töchter bedeutete für
sie auch der erste engere Kontakt zur Versöhnungs-Kirchengemeinde. Der Glaube sei
ihr wichtig gewesen, ebenso wichtig aber auch der Wunsch, in dieser Gemeinde, in
der damals zufällig auch Pfarrer Andres Michael Kuhn seinen Dienst aufnahm, Fuß zu
fassen. 50 bis 60 Stunden in der Woche im Ehrenamt Als die Kinder größer wurden,
kam das Ehrenamt. Dörte Knoch wurde Mitglied des Presbyteriums und wuchs über
die Thomas Messen oder eben den Öffnungsdienst in der Reformierten Kirche immer
stärker in die Gemeinde hinein. Seit 27 Jahre ist sie dort inzwischen aktiv tätig. Dass
es am Ende vor allem eine so hingebungsvolle Arbeit im sozialen Bereich für die
Menschen am Rande sein würde – Dörte Knoch hat dem „Lichtblick“ seit der
Gründung vor siebeneinhalb Jahren eine 50 bis 60StundenWoche geschenkt –
begründet sie selbst mit zwei Prägungen aus ihrer Kindheit. Zum einen war sie selbst
ein Flüchtlingskind. Die Familie stammt aus Estland, ihr Vater war in
Kriegsgefangenschaft und stieß erst Jahre nach Kriegsende zu seiner Frau und
seinen vier Kindern – leicht war das mit Sicherheit alles nicht und hat Dörte Knoch
nachhaltig geprägt – auch mit Blick auf das Leid und die Fluchtsituation anderer.
Gleiches gilt für die Art der Gastfreundschaft in ihrer Familie. Es sei immer
selbstverständlich gewesen, dass die Türen zum Hause Knoch offen gestanden
haben. Gerade dieser Wesenszug wurde dann auch im „Lichtblick“ sehr deutlich. Am
29. August wurde das wegweisende Sozialzentrum am Bilstein eröffnet. Zunächst
noch im kleineren Rahmen. Neben dem Begegnungscafé, einer Kleiderkammer gab
es aber sofort auch eine Hausaufgabenhilfe und eine Anlaufstelle für die Kinder von
der Straße. Und natürlich hat sich der „Lichtblick“ immer auch eine offene Tür
geleistet, um schnell, unkompliziert und immer helfen zu können. Die Art der
Gastfreundschaft, die ihr vorschwebte und die sie auch vorlebte, ist nicht
deckungsgleich mit dem, was eine gutbürgerliche Kirchengemeinde leisten kann. Die
Begegnung zwischen den Menschen am Rande und der Gemeinde habe sich nicht so
gestaltet, wie sie sich das vorgestellt habe. Anders als bei den Flüchtlingen heute, die
einfach als arme Menschen wahrgenommen würden, denen man helfen kann, würden
die Suchtkranken von der Treppe am Fritz-Kühn-Platz doch eher wie Abschaum
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angesehen. Die Berührungsängste seien sehr groß geworden – anfangs, wie
sie sagt. Inzwischen habe die Gemeinde aber viel gelernt und auch andersherum
fänden auch einige der Bedürftigen den Weg in die Kirche und die Gemeinde. Der
Prozess aufeinander zu sei aber sehr langsam. Weniger Berührungsängste mit den
Flüchtlingen Anders bei aktuellen Flüchtlingswelle, bei der es kaum Berührungsängste
gäbe. „Auch für mich war es lohnenswert, da mit einzusteigen“, sagt Dörte Knoch.
Man erfahre da eine nie geahnte Dankbarkeit, und erneut sind es die fröhlichen Augen
der Kinder, die sich noch über Kleinigkeiten freuen können, die sie besonders
hervorhebt. Auf der anderen Seite habe sie die Flüchtlingsarbeit aber auch sehr
gefordert. Gerade die Entwicklungen rund um die erste Notunterkunft in der
Almelohalle, die tiefen Kontakte, die man schnell geschlossen habe und dann die
wiederkehrenden Trennungssituationen – „das hat mich emotional sehr
mitgenommen“. Der Grund für ihren Abschied liegt aber nicht in solchen
schmerzhaften Erfahrungen. Vielmehr ist es das Ausmaß der Arbeit, das der
„Lichtblick“ angenommen hat. Und vor allem das Ausmaß der Zeit, das sie dort
investiert. Vor eineinhalb Jahren hatte sie bereits angekündigt, auszusteigen, wenn ihr
Mann 80 Jahre alt wird, um einfach wieder mehr Zeit für Zuhause zu haben. Das ist
nun geschehen. Sowohl aus der Arbeit im Sozialzentrum als auch aus dem
Presbyterium scheidet Dörte Knoch nun aus. Ganz untätig bleibt sie aber nicht.
Sowohl im Trauercafé, in dem sie verschiedene Gruppen von Trauernden begleitet,
als auch in der Seelsorge bleibt sie der Gemeinde erhalten. Und das geistliche
Angebot „Stufen des Lebens“ möchte sie auch noch weiter betreuen. „Das reicht dann
aber auch.“ Der „Lichtblick“ ist seit den Anfängen ein enormer Betrieb geworden, der
ehrenamtlich überhaupt nicht mehr zu stemmen ist. Unter dem Dach des neuen
Vereins „Lebenswert Iserlohn“ soll er enger mit den anderen sozialen Projekten der
Gemeinde, dem Jugendcafé „Checkpoint“ und dem Flüchtlingsnetzwerk verzahnt
werden. Die Leitung teilen sich zukünftig als hauptamtlich Angestellte Marion Ziemann
und Michael Frank zu gleichen Teilen mit halben Stellen. Der „Lichtblick“ wird sich
weiter verändern. Davon ist auch Dörte Knoch überzeugt. Vermutlich verliert er mit
seiner Gründerin tatsächlich diesen gewissen mütterlichen Zug, den sie als „Mutter
des Lichtblicks“ mit einbringt. Sie selbst möchte da keine Spekulationen anstellen. „Ich
wünsche mir nur, dass die Umstrukturierungen nicht dazu führen, dass die
Hilfesuchenden weniger Hilfe bekommen.“ Die Hilfesuchenden und die Kinder.
IKZ, 18.03.2016
Appell an die Politik: Wichtig sind die Kinder
Wer sehen möchte, wie Abschiedsschmerz aussieht, der sollte in diesen Tagen mal im
Hause Gagelmann nachsehen. „Tschüss zu sagen ist das Allerschwerste“, sagt KarlHeinz Gagelmann, und man sieht ihm an, dass er derzeit eine Menge mitmacht und so
manche emotionale Talsohle durchschreitet. Seine Frau Cornelia ergänzt, dass in den
letzten Wochen schon reichlich Tränen geflossen seien – auch das hört sich nicht
nach einem Scherz an. Beide sitzen bereits auf gepackten Kartons. Das
Umzugsunternehmen rückt am 5. April an. Dann geht es in Richtung Aachen. Der
Entschluss, sich von Iserlohn zu trennen und noch einmal woanders Wurzeln zu
schlagen, ist – so schwer er auch fallen mag – beschlossene Sache und reiflich
überlegt. Alle drei Kinder, inklusive Enkeltochter Paula, haben im Aachener Raum
ihren Lebensmittelpunkt. Und dort zieht es die Großeltern verständlicherweise hin.
„Wir müssen uns verkleinern“, sagt der 70Jährige – ebenfalls mit wehmütigem
Unterton. Aus dem eigenen Haus am Nußberg geht es in eine deutlich kleinere
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Wohnung in Alsdorf bei Aachen, weswegen er sich auch von Möbeln und
anderen Dingen trennen muss. Viel schwerer wiegt aber natürlich der Abschied von
den Menschen. Seit seiner Kindheit lebt Karl-Heinz Gagelmann in Iserlohn, die
Wurzeln mit der Stadt, mit dem Nußberg, mit der Gemeinde, mit den Weggefährten in
Schule und Sport gehen tief. Vor allem richtet der ehemalige Leiter der Realschule am
Hemberg den Blick aber auf den „Lichtblick“, wo er nach seiner Pensionierung
ehrenamtlich in der Hausaufgabenhilfe tätig war. „Diese fünf Jahre haben mich sehr
geprägt“, sagt er. Vier Mal in der Woche hat er dort mit Kindern gearbeitet, „um die
sich sonst niemand kümmert“. Und dabei habe er so viele Ehrenamtliche kennen
gelernt, die eine beispiellose und bewundernswerte Arbeit tun, die einfach für die
Ärmsten der Armen da sind, eine offene Tür haben und ihr Augenmerk auf diese
Menschen legen, die ja auch ein Teil von Iserlohn seien. Für Flüchtlingskinder ein
ganz besonderes Herz entwickelt Nicht nur im „Lichtblick“, wo er die
Hausaufgabenhilfe von vier auf rund 30 Kinder ausgebaut hat, wird Karl-Heinz
Gagelmann zukünftig fehlen. Als Vorsitzender der Kinderlobby, die er drei Jahre lang
geleitet hat, bleibt er bisher ohne Nachfolger. Und zuletzt hat er sich auch verstärkt in
der Flüchtlingshilfe engagiert und zusammen mit Gleichgesinnten ehrenamtliche
Sprachkurse an Schulen für Flüchtlingskinder mit angeboten. Für die hat er ein ganz
besonderes Herz entwickelt, schließlich war er selbst mal eins. Elf Jahre war Karl-Heinz Gagelmann alt, als seine Familie 1956 aus der Altmark in der DDR floh. In
Iserlohn wurde die Familie als erstes in der Turnhalle an der Wolfsgasse
untergebracht, ein richtiges Flüchtlingslager mit Pappwänden zwischen den
Wohneinheiten. Er kam auf die Volksschule Brüderstraße, wo man sofort sagte, der
Junge müsse aufs Gymnasium. „Aber wo soll er denn Hausaufgaben machen?“, hatte
sein Vater entgegnet. Aber auch ohne Hausaufgabenbetreuung ist Karl-Heinz
Gagelmann dann seinen Weg gegangen. Wenn auch mit vielen Umwegen – an
insgesamt sieben Schulen war er in Iserlohn tätig – ist er schließlich 1977 am
Hemberg gelandet, wo er 1997 die Schulleitung übernahm und bis 2011 behielt. Ein
Leben für die Schule, könnte man bei seiner engagierten Art, sich einzusetzen, sagen.
Und auch das hat sich mit der Pensionierung vor fünf Jahren im Grunde nicht
geändert. Beim Thema Schule, und vor allem der Schulsituation in Iserlohn, sprudelt
es nur so aus ihm heraus. Die unsägliche Debatte um die zweite Gesamtschule treibt
ihn um. Nun sei sie endlich da, und man müsse nun alles tun, damit das Konzept
umgesetzt werden und diese Schule aufblühen könne. Unerträglich sei das Gefeilsche
um die Kosten. Auch der Umgang mit der letzten verbliebenen Hauptschule in Iserlohn
sei nicht in Ordnung. Sie verkomme zu einer Restschule mit einem mehr als
schwierigen sozialen Umfeld, in dem die Lehrer enormes leisten müssen.
Grundsätzlich sei es unverständlich, dass man dem dreigliedrigen System, das darauf
setzt, schwächere Schüler nach unten durchzureichen, einfach die unterste Stufe
nimmt, ohne Ersatz zu schaffen. Es sei doch klar, dass die Realschulen dadurch die
neuen Basisschulen werden, ohne darauf eingerichtet zu sein. Viel sinnvoller sei es,
Sekundarschulen zu errichten, unter deren Dach dann auch ein Hauptschulzweig
geführt werden könne. Und mahnend richtet er einen Appell an die Iserlohner
Entscheidungsträger: „Wichtig sind die Kinder.“ Es sei nicht wichtig, wie die Schulen
heißen oder ob drei Gymnasien in Iserlohn bestehen bleiben können. Wichtig sei,
welche Schulformen die Kinder fordern. Der Blick geht nun aber in Richtung Aachen.
Die Frage, ob er denn schon nachgeforscht habe, ob es dort auch einen „Lichtblick“
gebe, wo er sich für die armen Kinder der Stadt einsetzen könne, muss er allerdings
verneinen. Ausschließen will er aber nichts. „Es geht uns gut“, sagt er, und dafür sei er
dankbar. „Und wenn sich die Möglichkeit bietet, sich zu engagieren, dann machen wir
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das.“ Vorzüge der Sportstadt Iserlohn schätzen gelernt Der konkrete
Städtevergleich findet bisher aber noch auf sportlicher Ebene statt. Als begeisterter
Sportler und Sportlehrer, der früher aktiv und hochklassig Volleyball gespielt und
trainiert hat, und für den Sport und Bewegung auch sonst einen hohen Stellenwert hat,
hat er auch die Vorzüge einer solchen ausgesprochenen Sportstadt wie Iserlohn, mit
Eishockey und Basketball und Spitzensport in vielen Randsportarten, sehr zu
schätzen gelernt. „Da kann Aachen nicht mithalten.“ Aber auch die Wurzeln im Sport
gehen tief, und dann kommt er wieder, der Abschiedsschmerz. „Ich hätte nicht
gedacht, dass das so schwer ist.“ Aber dann holt er sein Handy raus, zeigt ein Bild von
Paula, der kleinen Enkeltochter und fragt lachend: „Da muss man doch hin, oder?“
IKZ, 18.03.2016
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