Papilläres, follikuläres und gering differenziertes Schilddrüsenkarzinom Verantwortlich: Dr. A. Bürkle, Prof. Dr. Dr. P.T. Meyer Freigabe : interdisziplinärer Qualitätszirkel Version 1.0 gültig bis 01/2018 Struktur der SOP´s Zeichenerklärung Entscheidungsfrage? Pfeil senkrecht Pfeil waagrecht Pfeil gestrichelt ja nein Bedeutung : trifft zu Bedeutung : trifft nicht zu Bedeutung: optional Therapie Tumorboard Nachsorge individuelle Therapie Diagnostik Befund Studienfrage? Verantwortlich: Dr. A. Bürkle, Prof. Dr. Dr. P. T. Meyer Freigabe: interdisziplinärer Qualitätszirkel, Version 1.0 gültig bis 01/2018 Papilläres, follikuläres oder gering differenziertes Schilddrüsenkarzinom Klinik & Zusatzdiagnostik: V.a. SD-Malignom FNAB benigne maligne suspekt / FNP Tumorboard Allgemeine Verlaufskontrolle Operation Benigne Schilddrüsenveränderungen Papilläres, follikuläres oder gering differenziertes Schilddrüsenkarzinom Allgemeine Verlaufskontrolle unauffällig Nachsorge Andere Schilddrüsenmalignome (MTC, anaplastisches Ca., …) Radiojodtherapie(n) (SD-Rest/ Filiae) Tumorboard RJ-GK-Szintigraphie(n) & TG siehe entspr. Pathway/ individuelles Procedere persistierende, progrediente o. rezidivierende Erkrankung (radiojodnegativ u./o. operabel) Tumorboard individuelles Procedere (OP, PKI, Rtx, Ctx ...) Verantwortlich: Dr. A. Bürkle, Prof. Dr. Dr. P. T. Meyer Freigabe: interdisziplinärer Qualitätszirkel, Version 1.0 gültig bis 01/2018 Behandlungspfad maligne Schilddrüsentumore 1. Diagnostik - Klinik US: Schilddrüse und Halsweichteile Schilddrüsenszintigraphie TSH, fT3, ggf. Calcitonin Feinnadelpunktion (FNAB) bei klinisch oder bildgebend suspektem SD-Knoten und/oder Halslymphknoten Befund? Zytologie: benigne Verlaufskontrolle: Ultraschall, Labor erstmals in 3 Mon. Zytologie: unklar (z.B. follikuläre Neoplasie), Nachweis von malignomverdächtigen oder malignen Zellen, positiver Nachweis der BRAF- V600E Mutation Große u./o. schnell wachsende Raumforderung Lokal invasives Wachstum Tumorboard Verantwortlich: Dr. A. Bürkle, Prof. Dr. Dr. P. T. Meyer Freigabe: interdisziplinärer Qualitätszirkel, Version 1.0 gültig bis 01/2018 Operative Diagnosesicherung: bei unklarem histologischem Befund: Hemithyreoidektomie mit ggf. intraoperativem Schnellschnitt und totaler Thyreoidektomie mit zentraler Lymphknotendissektion bei positivem Befund totale Thyreoidektomie mit zentraler Lymphknotendissektion mit ggf. Ausweitung auf das laterale Kompartment; Ausnahme: nicht-organüberschreitende, nicht-metastasierte papilläre Mikrokarzinome (Tumordurchmesser < 1 cm) → ggf. nur R0-Resektion postoperativ: bei differenzierten Schilddrüsenkarzinomen keine Schilddrüsenhormonsubstitution postoperativ, Calcium-, mit ggf. Rocaltrol-Gabe → bei anhaltendem Hypoparathyreoidismus Rocaltrol-Dauermedikation, ggf. Recurrensprüfung, BRAF-Mutationsanalyse Diagnose eines anaplastischen Schilddrüsenkarzinoms Diagnose eines medullären Schilddrüsenkarzinoms Tumorboard Tumorboard siehe entspr. Pathway/ individuelles Procedere Diagnose eines papillären, follikulären oder gering differenzierten Schilddrüsenkarzinom siehe entspr. Pathway/ individuelles Procedere Verantwortlich: Dr. A. Bürkle, Prof. Dr. Dr. P. T. Meyer Freigabe: interdisziplinärer Qualitätszirkel, Version 1.0 gültig bis 01/2018 Radiojodtherapie aller differenzierter Schilddrüsenkarzinome zur Ablation postoperativ verbliebenen Restschilddrüsen-/Tumorgewebes und ggf. Filiae: - bei allen differenzierten Schilddrüsenkarzinomen mit Z. n. totaler Thyreoidektomie fakultativ: papilläre Mikrokarzinome (< 1 cm) mit R0-Resektion N0 M0 (insbesondere wenn keine totale Thyreoidektomie erfolgte) initial: Sonographie der Halsweichteile, Tc-Szintigraphie, Thyreoglobulin (TG; inkl. Wiederfindung) und TG-Antikörper bei hohem TG: ggf. PET/CT, CT-Thorax oder andere Bildgebung zum Ausschluss von Metastasen Bei dringendem V.a. residuelles Tumorgewebe (Schilddrüsenloge, Lymphknoten) u./o. großem Schilddrüsenrest ggf. Nachoperation zur Reduktion der Gesamtmenge der erforderlichen Radiojodaktivität. Beginn RIT, wenn TSH > 30mIU/l (i.d.R. 3-5 Wochen nach OP) vor Radiojodtherapie: ggf. Radiojodtest mit 131I zur Dosimetrie nach Radiojodtherapie: Schilddrüsenhormonsubstitution mit T4-Präparat: Ziel TSH < 0,1 mIU/l bei zunächst allen Tumoren (unabhängig von T, N, M, R) - - Ambulante Nachsorgeuntersuchung 3 Monate nach RIT: - Labor, Bestimmung TG (ggf. TG-AK), Sonographie der Halsweichteile Planung der diagnostischen Ganzkörperszintigraphie (sog. Ablationskontrolle) bzw. ggf. direkt erneute Radiojodtherapie (bei Persistenz) 6 Monate nach der ablativen RIT. Verantwortlich: Dr. A. Bürkle, Prof. Dr. Dr. P. T. Meyer Freigabe: interdisziplinärer Qualitätszirkel, Version 1.0 gültig bis 01/2018 Diagnostische Radiojodganzkörperszintigraphie (stationär: Klinik für Nuklearmedizin) 6 Monate nach ablativer RIT (sog. Ablationskontrolle) Unter rTSH-Gabe (kein Absetzen des T4-Präparates nötig), 2-malige ambulante i.m.-Gabe Geringe Radiojoddosis (z. B. 370 MBq 131I) Sonographie der Halsweichteile TG-Bestimmung unter rTSH-Stimulation Ggf. weitere Radiojodtherapie(n) bei persistierendem oder ansteigendem Thyreoglobulin-Spiegel, ggf. auch probatorisch ohne szintigraphisch nachweisbare Radiojod-Speicherung sowie ohne Korrelat in der übrigen Bildgebung (Sonographie der Halsweichteil, ggf. FDG-PET/CT, CT-Thorax, MRT Halsweichteile) radiojodaviden Tumorläsionen (Schilddrüsenrest, Lokalrezidiv, Lymphknoten-/Fernmetastasen, inoperablen sowie nicht vollständig operativ entfernbaren Tumoren) → operatives Vorgehen immer zunächst als primäre Therapieoption prüfen! 6 Monats-Intervalle zwischen Radiojodtherapien um Knochenmarktoxizität zu minimieren Verantwortlich: Dr. A. Bürkle, Prof. Dr. Dr. P. T. Meyer Freigabe: interdisziplinärer Qualitätszirkel, Version 1.0 gültig bis 01/2018 Bei unauffälligem Verlauf: Ambulante Tumornachsorgeuntersuchungen: Very low Risk/Low Risk- Konstellation (T1a, pT1b, pT1m, pT2 und cN0 cM0): Bei unauffälligem Tumormarker TG und Ganzkörperszintigramm (in der Ablationskontrolle 6 Mo. nach RIT), keine weiteren diagnostischen Ganzkörperszintigraphien Ambulante Tumornachsorge mit Labor, Bestimmung des Tumormarkers TG, Sonographie der Halsweichteile in den ersten 2 Jahren nach Nachweis der erfolgreichen Ablation halbjährlich, dann lebenslang jährlich TSH-Einstellung (ohne Krankheitsaktivität): 0,2 - 1,0 µU/ml High Risk- Konstellation (jedes pT3, pT4, pN1, cN1, M1): diagnostische Ganzkörperszintigraphie unter rTSH-Stimulation 1 Jahr und ggf. 3 und 5 Jahre nach Nachweis der erfolgreichen Ablation Ambulante Tumornachsorge mit Labor, Bestimmung des Tumormarkers TG, Sonographie der Halsweichteile in den ersten 5 Jahre halbjährlich, dann lebenslang jährlich. TSH-Einstellung (ohne Krankheitsaktivität): < 0,1 µU/ml, individuell mögliche Lockerung der TSH-Suppression auf 0,2 - 1,0 µU/ml nach Verlauf und Risikoprofil Verantwortlich: Dr. A. Bürkle, Prof. Dr. Dr. P. T. Meyer Freigabe: interdisziplinärer Qualitätszirkel, Version 1.0 gültig bis 01/2018 Persistierende, progrediente o. rezidivierende Erkrankung (radiojodnegativ u./o. operabel) Bei nicht-radiojodaviden, progredienten Metastasen ohne nachweisbaren Effekt der Radiojodtherapie auf den Tumormarker TG Nebenwirkungen aufgrund hoher akkumulierter Radiojod-Therapieaktivitäten (z.B. Xerostomie, Knochenmarkdepression, ...) neue operable Tumormanifestationen Tumorboard • individuelles Procedere (OP, PKI, Rtx, Ctx, ...) Verantwortlich: Dr. A. Bürkle, Prof. Dr. Dr. P. T. Meyer Freigabe: interdisziplinärer Qualitätszirkel, Version 1.0 gültig bis 01/2018
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