Einkauf und Verkauf mit Microsoft Dynamics? NAV2015

Einkauf & Verkauf mit
Microsoft Dynamics™ NAV 2015
© SPOTS – Beratung * Support * Seminare
Sonja Klimke, 2015
Letzte Änderung: Februar/März 2015
Die Texte und Informationen wurden mit größtmöglicher Sorgfalt recherchiert und erarbeitet.
Bei den eingesetzten Bildchen handelt es sich um Ansichten aus „Microsoft Dynamics ™
NAV2015“ und den frei verfügbaren ClipArts®, bzw. Bildern von „Clipdealer®“.
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Die hier in der Unterlage genannten Soft- und Hardwarebezeichnungen sind in den meisten
Fällen auch eingetragene Warenzeichen und unterliegen als solche den gesetzlichen
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Sonja Klimke
Dortmund, 12.03.2015
SPOTS – Beratung * Support * Seminare
IMPRESSUM
Impressum
Copyright: © 2015 Sonja Klimke
Druck und Verlag: epubli GmbH,
Berlin, www.epubli.de
Inhalt
ALLGEMEINE INFORMATIONEN ..................................................................................................... 6
Überblick zu diesem Kurs:................................................................................................................... 7
1. ALLGEMEINES ................................................................................................................................ 8
1.1 Zusammenhänge in NAV .......................................................................................................... 9
2. Der Einkauf...................................................................................................................................... 10
2.1 Erläuterungen zu der Einrichtung des Einkaufsmoduls ..................................................... 11
2.1.1 Der Einkäufer – notwendige Einrichtungsparameter................................................... 19
2.1.2 Die Einrichtung der Bestellabwicklung: ......................................................................... 21
2.1.3 Die Einrichtung „Lager & Bewertung“: ........................................................................... 22
2.2 Stammdaten – Kreditor & Artikel ........................................................................................... 23
2.2.1 Der „Kreditor“ (= Lieferant) .............................................................................................. 24
2.2.2 Der „Artikel“ ........................................................................................................................ 40
FAZIT ZU STAMMDATEN/Kapitel 2.2 ........................................................................................ 58
2.3 Einfluss der Lagerhaltungsdaten(karte)................................................................................ 58
2.4 Bestellvorschläge ..................................................................................................................... 60
2.4.1 Notwendige Einrichtungsparameter für den Bestellvorschlag (EINKAUF) .............. 60
2.4.2 Erstellen eines Bestellvorschlages: ............................................................................... 63
2.4.3 Erstellen eines wiederkehrenden Bestellvorschlages ................................................. 74
2.4.4 Erstellen von Bestellvorschlagszeilen aufgrund einer Direktlieferung bzw.
Spezialauftrag ............................................................................................................................. 76
2.5 Montageaufträge ...................................................................................................................... 76
2.5.1 Die Auftragsmontage ....................................................................................................... 77
2.5.2 Die „Lagermontage“ (= Montagerichtlinie „Lagerfertigung“) ....................................... 87
2.6 Ablauf im Einkauf – von der Anfrage bis zur Einkaufsrechnung....................................... 90
2.6.1 Hinterlegen von Einkaufspreisen .................................................................................... 90
2.6.2 Hinterlegen von Zeilenrabatten bei einem Kreditor bzw. bei dem Artikel ................ 94
2.6.3 Hinterlegen von verschiedenen Lieferanten zu einem Artikel ................................... 95
2.6.4 Einkaufsanfrage ................................................................................................................ 97
2.6.5 Erstellen einer Bestellung aus einer Einkaufsanfrage heraus .................................. 106
2.6.6 Die Bestellung & einfache Warenannahme direkt über die Bestellung selbst ...... 109
2.6.7 Die Bestellung & eine Warenannahme über „Wareneingang“................................. 114
2.6.8 Der Lieferscheinstorno ................................................................................................... 120
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2.6.9 Die Einkaufsrechnung .................................................................................................... 127
2.6.10 Die Rahmenbestellung .................................................................................................... 132
2.6.11 Einkaufsgutschrift und Einkaufsreklamation ................................................................ 140
2.7 Lieferanmahnung ................................................................................................................... 154
FAZIT Lieferanmahnung/Lieferantenbewertung ...................................................................... 162
3. Verkauf ........................................................................................................................................... 163
3.1 Erläuterungen zu der Einrichtung des Verkaufsmoduls ................................................... 164
3.1.1 Weitere Einrichtungen im Verkaufsbereich kurz erklärt ............................................ 170
3.2 Die Einrichtung der Verkäufer .............................................................................................. 174
3.3 Der Debitor (= der „Kunde“) .............................................................................................. 175
3.3.1 Neu-Anlage von zwei Debitoren ................................................................................... 187
3.3.2 Artikel & alternative Verkaufspreise/Zeilenrabatte..................................................... 189
3.4 Ablauf vom Angebot bis zur Verkaufsrechnung – inkl. Warenausgabe ........................ 192
3.4.1 Erstellen des Angebotes:............................................................................................... 192
3.4.2 Erstellen von Verkaufsaufträgen .................................................................................. 199
3.4.3 Der Auftrag....................................................................................................................... 201
3.4.4 Der Artikel muss erst einmal beschafft werden… ...................................................... 203
3.4.5 Die Verkaufslieferung und - rechnung ......................................................................... 206
3.4.6 Verkaufsrechnung........................................................................................................... 216
3.4.7 Der Rahmenauftrag ........................................................................................................ 220
3.4.8 Tipps und weitere mögliche „Werkzeuge“ und Abläufe ............................................ 225
3.5 Verkaufsreklamationen & Verkaufsgutschriften ................................................................ 248
3.5.1 Verkaufsreklamation ....................................................................................................... 248
3.5.2 Die Verkaufsgutschrift .................................................................................................... 255
FAZIT: Verkaufsreklamation und –gutschrift ........................................................................ 259
4. Direktgeschäft (= Streckengeschäft) & Spezialaufträge ........................................................ 260
4.1 Ablauf bei einer Direktlieferung (Streckengeschäft) ......................................................... 264
4.1.1 Die Einkaufsseite ............................................................................................................ 265
4.1.2 Kurze Zusammenfassung zum Abruf in den Einkaufsbereich und ein paar Tipps269
4.1.3 Der „restliche“ Ablauf...................................................................................................... 270
4.2 Ablauf bei „Spezialauftrag“ ................................................................................................... 272
5. Zu- und Abschläge ....................................................................................................................... 275
5.1 Einrichtung der Zu- & Abschläge ......................................................................................... 276
5.2 Die Verwendung eines Zuschlags im Einkaufsbereich .................................................... 277
5.3 Nachträgliches Zuweisen eines „Abschlages“ über eine Einkaufs-gutschrift ............... 283
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5.4 Beispiel eines Zuschlages bei einem Verkauf (Fracht & Versicherung) ....................... 286
5.5 Weitere Möglichkeiten, Zu-/Abschläge zu erfassen und zu buchen .............................. 289
6. INCOTERMS® 2010.................................................................................................................... 291
6.1 Historie ..................................................................................................................................... 291
6.2 Warum gibt es bzw. wofür sind INCOTERMS®? ............................................................... 291
6.3 Besonderheiten der INCOTERMS® 2010 ........................................................................... 292
6.4 Überblick INCOTERMS® 2010 ............................................................................................. 293
6.5 Pflichten des Verkäufers nach INCOTERMS® 2010 ......................................................... 293
6.6 Hilfreiche Links ....................................................................................................................... 294
6.7 Verwendung in Microsoft Dynamics™ NAV 2015 ............................................................ 294
6.7.1 Einrichtung der Lieferbedingungen .............................................................................. 294
6.7.2 Hinterlegen des Lieferbedingungscodes bei Kreditor und Debitor.......................... 295
7. Anlage von Standard-Textbausteinen....................................................................................... 299
8. INTRASTAT .................................................................................................................................. 306
8.1 Allgemeines zum Thema „INTRASTAT“: ........................................................................... 307
8.2 INTRASTAT und Microsoft Dynamics™ NAV – Hinweise zur Einrichtung ................... 309
8.2.1 Länder – notwendige Einrichtungen ............................................................................ 310
8.2.2 Firmendaten..................................................................................................................... 311
8.2.3 Einrichtung der INTRASTAT-relevanten Felder......................................................... 314
8.2.4 Reiter „Außenhandel“ bei den Stammdatenkarten (Artikel, Debitor & Kreditor) ... 321
8.3 Verwendung der INTRASTAT in NAV2015 ....................................................................... 324
8.3.1 Zu guter Letzt – notwendige Berichtsauswahl für die INTRASTAT ........................ 333
9. Ein paar zusätzliche Informationen… ....................................................................................... 334
9.1 Handelsstatistik ...................................................................................................................... 334
9.2 Umsatzsteuer-Identifikationsnummer ................................................................................. 334
9.2.1 Ansicht der Auflistung betreffs USt-IdNr.: ................................................................... 335
9.2.2 Die Ausnahme – USt.-IDNr, die mit „EU“ beginnen .................................................. 336
9.2.3 Was können Sie in Microsoft Dynamics™ 2015 tun? ............................................... 336
9.4 Allgemeine Informationen zum Thema EXPORT ............................................................. 338
9.3.1 Voraussetzung für die Belege – bei Handel mit dem Ausland – welche Felder
sollten berücksichtigt werden?................................................................................................ 338
9.3.2 Auslandsrechnung .......................................................................................................... 339
9.3.3 Wie sieht das jetzt in Microsoft Dynamics™ NAV2015 aus? ................................... 339
9.3.4 Ein Beispiel in und mit Microsoft Dynamics™ 2015 .................................................. 340
10. Das Beste kommt zum Schluss ............................................................................................... 343
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10.1 Optimierte Belegansicht ...................................................................................................... 343
10.2 Belegkontrolle ....................................................................................................................... 344
10.3 „Pflichtfelder“......................................................................................................................... 344
10.4 Belege selbst gestalten ....................................................................................................... 345
10.5 Belege per Mail versenden................................................................................................. 349
10.6 Hinweis auf weitere „Highlights“ ........................................................................................ 350
10. Zum Schluss ............................................................................................................................... 351
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ALLGEMEINE INFORMATIONEN
Dauer des Kurses:
Die Dauer dieses Kurses ist mit zwei Tagen geplant. Bei Bedarf kann diese
Kursdauer
aber angepasst werden.
Datumsangaben:
In den Bildschirmfotos werden die Datumsangaben im europäischen Format angezeigt. Verwendet wird bei dieser Unterlage ein gültiges Arbeitsdatum des „CRONUS“
Mandanten.
Daten zur Demonstration:
Als Grundlage wurde eine CRONUS-Datenbank der Version Microsoft Dynamics™
NAV 2015 verwendet.
Lizenzinformation:
Idealerweise verfügt die Kundenlizenz bereits über alle notwendigen „Granules“
bzw. ist die „ADVANCED User“-Lizenz im Einsatz
Bei Verwendung einer CRONUS-Datenbank kann selbstverständlich auch die mitgelieferte Cronus-Lizenz für diese Schulung verwendet werden.
Weitere Informationen:
Diese Unterlage beinhaltet folgende Informationen NICHT:
-
Branchenspezifische Entwicklungen
Projektspezifische Entwicklungen
Projektspezifische Auswertungs“werkzeuge“ (z.B. JetReports)
Quellen/Informationen zu den hier verwendeten Texten:
Wurden Textpassagen aus anderen Dokumenten/Grundlagen übernommen,
sind diese explizit durch eine entsprechende Quellenangabe gekennzeichnet.
Das Gleiche gilt für Informationen, die beispielsweise von „wikipedia.de“ stammen.
Des Weiteren sind einige Informationen direkt aus der Online Hilfe von Microsoft
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Überblick zu diesem Kurs:
Bevor Sie mit diesem Kurs beginnen, sollten auf Ihrem Rechner „Microsoft Dynamics™
NAV2015“ installiert und die notwendige Lizenz hinterlegt sein.
In den nachfolgenden Kapiteln erhalten Sie einen Ein- und Überblick zu folgenden
Bereichen:
 Allgemeines
 Einkauf – Ein- und Überblick zum Modul
 Stammdatenpflege – Kreditor (Lieferant) und „Artikel“
 Abläufe im Einkauf – von der Anfrage zur Bestellung, Wareneingang
(=Lieferung), Einkaufsrechnung, Einkaufsgutschrift, Bestellvorschläge
 Beispiel zum Thema „Montageaufträge“
 Verkauf – Ein- und Überblick zum Modul
 Stammdatenpflege - Debitor
 Abläufe im Verkauf – vom Angebot zum Auftrag, Warenausangang
(= Lieferung, Verkaufsrechnung, Verkaufsgutschrift
 Zu- und Abschläge
 Direktgeschäft (Streckengeschäft)
 INCOTERMS
 INTRASTAT
 Kurze Information zum Thema „Export“
Zielgruppe:
Dieser Kurs ist für alle interessierten Anwender aus dem Verkaufsinnen- und –außendienst sowie aus dem Einkaufsbereich gedacht, sowie für die Kollegen, die diesen
Bereich administrieren müssen.
Voraussetzungen für diesen Kurs:
Umgang mit dem PC, Grundkurs zum Thema „Microsoft Dynamics™ NAV2015“
Kursziele:
Alle Teilnehmer erhaltenen einen praxisnahen Ein- und Überblick zu diesem Modul.
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1. ALLGEMEINES
Sehr geehrte Damen und Herren!
Einkauf
+ Verkauf
---------------Handel
Herzlich Willkommen zum Kurs
„EINKAUF & VERKAUF mit Microsoft
Dynamics™NAV2015!
Ich freue mich sehr, Sie zu diesem Kurs
begrüßen zu dürfen – sei es persönlich oder
durch diese Unterlage.
Diese Unterlage soll Sie bei den ersten
Schritten mit NAV2015 unterstützen – und
für die Kollegen, die Microsoft Dynamics™
NAV bereits kennen, gibt es hier einige
Tipps & Tricks im Umgang mit dem „neuen“ Client „RTC“.
Abkürzungen kurz erklärt:
RTC =>
Role Tailored Client (auf einen Benutzer zugeschnittene „Rolle“)
Wenn Sie sich an NAV2015 anmelden, erhalten Sie nur die
Menüansichten und Funktionalitäten, die Sie für die Ausübung Ihrer
aufgaben benötigen.
Während des Kurses (bzw. dem Durcharbeiten dieser Unterlage) werde ich Sie immer
wieder auf die Praxis hinweisen. Schließlich sollen Sie ja Ihre Prozesse mithilfe NAV
abbilden … Leider kann ich hier nicht auf jeden einzelnen Prozess so eingehen, wie Sie es
vielleicht gerade dann benötigen – aber ich stehe Ihnen selbstverständlich gerne bei Fragen
zur Verfügung.
Wie Sie vielleicht schon gehört haben, handelt es sich bei Microsoft Dynamics™ NAV2015
um ein sogenanntes „Warenwirtschaftssystem“. Anders als bei vielen ähnlichen Softwarepaketen, ist aber hier ein „Kern“ in Form der Finanzbuchhaltung vorhanden. Das bedeutet für
Sie: jeder „Buchungsvorgang“ hat direkt bzw. indirekt Einfluss auf die Finanzbuchhaltung.
 HINWEIS:
„Buchungsvorgang“ bzw. „Buchen“ in NAV2015 bedeutet, dass Sie eine bestimmte
Prozesskette anstoßen, beispielsweise die Lieferung oder die Rechnung. Es gibt zu dem
noch den Begriff „Registrieren“ in der Logistik – nur eine Registrierung ist nicht mit einer
Buchung gleich zu setzen.
Im Fall einer Buchung findet im Normalfall immer eine bestands- und eine wertmäßige
Veränderung (bei einem Ein- und Verkaufsvorgang) statt.
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1.1 Zusammenhänge in NAV
Buchungsvorgänge in der
Finanzbuchhaltung
Buchen auf Konten – z.B. für Miete,
Betriebskosten, etc.
= Bilden von Sachposten
Einkauf = Buchen von
Einkaufslieferungen, ggf.
Verkaufsrücknahmen und
Einkaufsrücksendung.
Einkaufsrechnung und - gutschriften
= Bilden von Kred.-Posten, MwSt.Posten, etc.
Verkauf = Buchen von
Verkaufslieferungen, - rechnungen,
gutschriften, Verkaufsrücknahmen
etc..
= Bilden von Deb.-Posten, MwSt.Posten, etc.
Lager & Logistik= Buchen von
Warenein- und –ausgängen,
Umlagerungen, Inventuren, Zu/Abgängen, etc.
= Bilden von Artikelposten, WertPosten, etc.
 HINWEIS:
In einer Datenbank – speziell in einer NAV-Datenbank – wird jeder Vorgang in sogenannten
„Postentabellen“ gespeichert. Anders gesagt: jeder einzelne Buchungsvorgang ergibt einen
oder mehrere Posten. Und diese Posten wiederum dienen als Grundlage für Auswertungen,
Analysen und für Berichte.
In NAV hängt alles immer „irgendwie“ zusammen – darüber sollten Sie sich im Klaren sein.
Letztendlich hinterlässt jede Buchung bzw. jeder Vorgang seine „Spuren“, was bei einer
Datenbank ja auch gewollt ist. Denn nur dann können im Endeffekt beispielsweise
Auswertungen auch „greifen“.
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2. Der Einkauf
„Ohne Einkauf gäbe es kein Verkauf“
(Aussage eines Anwenders bei einer Einkaufs- & Verkaufsschulung)
Tja, da ist was Wahres dran: gäbe es keine Materialbeschaffung, würden die Abteilungen
wie Lager & Logistik, die Produktion und eben der Verkauf doch ziemlich „trocken“ laufen.
Aber: alle Abteilungen hängen immer indirekt und direkt zusammen – einer kann ohne den
anderen nicht existieren.
Einkauf
Lager &
Logistik
Ihre
Firma
Verkauf
Produktion
In den nachfolgenden Kapiteln geht es um folgende Themen:









Erläuterungen zu der Einrichtung des Einkaufsmoduls
Einkäufer/Verkäufer Tabelle
Stammdatenpflege – Kreditor & Artikel
Einfluss der Lagerhaltungsdatenkarten
Bestellvorschläge
Ablauf im Einkauf – von der Anfrage bis zur Einkaufsrechnung
Warenannahme
Einkaufsreklamation und –gutschriften
Lieferanmahnungen
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2.1 Erläuterungen zu der Einrichtung des Einkaufsmoduls
Wie überall in Microsoft Dynamics™ NAV2015 müssen bestimmte grundsätzliche
Einrichtungsparameter gesetzt sein. Damit auch im Einkauf alle Vorgänge korrekt laufen
können, müssen Sie bzw. der für Ihr Haus zuständige Administrator einige Einstellungen
vornehmen und auch mit den Verantwortlichen der Finanzbuchhaltung klären, welche
Buchungsgruppen (z.B. Geschäftsbuchungsgruppe beim Kreditor) hinterlegt werden muss.
Da der Einkauf in vielen Firmen auch für die Einrichtung der Artikel bzw. die Neu-Anlage und
der Pflege von vorhandenen Artikeln verantwortlich ist, werden wir in einem der späteren
Kapitel (Stammdatenpflege) auch auf diese „Karten“ und deren Anlage eingehen.
Beginnen wir zunächst mit der „allgemeinen Einrichtung“ des Einkaufsmoduls. Nach dem Sie
NAV2015 gestartet haben, klicken Sie bitte auf den Menüpunkt „Abteilungen“ – „Einkauf“ –
„Verwaltung“ – „Kreditoren & Einkauf Einr.“:
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Sobald Sie auf den Menüpunkt „Kreditoren & Einkauf Einr.“ geklickt haben, öffnet sich
folgende Ansicht:
Diese Grundeinrichtungen in den verschiedenen Modulen sind sich alle ähnlich: eine
„Einrichtungskarte“, die meist eine oder mehrere Register (sogenannte „FastTabs“) als
Unterteilung aufweisen.
Des Weiteren steht Ihnen hier ein „Menüband“ mit einem oder mehreren Reitern (abhängig
davon, in welchem Bereich Sie sich gerade befinden) zur Verfügung. In einem Menüband
wiederum finden Sie Symbole hinter denen gewissen Funktionen verborgen sind.
In dem oben gezeigten Bild sehen Sie zum Beispiel das Symbol „ANSICHT“ – wenn Sie auf
dieses Symbol klicken, öffnet sich die Einrichtungskarte erneut – dann allerdings in einem
nicht beschreibbaren Modus (= Änderungen an der Einrichtung wären somit
ausgeschlossen).
Bezeichnungen kurz erklärt:
FastTabs =>
als „FastTab“ bezeichnet man die Benennung der „Register“. Diese
Register dienen dazu, die Ansichten der Stammdatenkarten etwas
zu erleichtern, bzw. übersichtlicher zu gestalten.
Bevor jetzt zu den einzelnen Einrichtungsparametern kommen, vorab eine kleine
Information:
Im „CRONUS“-Mandanten sind bereits einige Einstellungen vorhanden. Ob diese
Einrichtungen ebenso für Ihr Echtsystem Sinn machen, entscheiden Sie am besten mit Ihrem
Ansprechpartner.
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Register „Allgemein“:
Feldname
Erläuterung
Rabattbuchung
Über dieses Feld können Sie grundsätzlich steuern, ob
Rabattbuchungen im Einkauf überhaupt zugelassen sind (Zeilen/Mengen- und/oder Rechnungsrabatte) – es stehen Ihnen hierzu
vier Optionen zur Verfügung:
„keine Rabatte“, „Rechnungsrabatte“, „Zeilenrabatte“ und „alle
Rabatte“
Lieferschein b. EK-Rechnung
Setzen Sie hier ein Häkchen, wenn das System beim Buchen
einer EK-Rechnung automatisch auch eine geb. EK-Lieferung
erstellen soll.
Rücklieferung bei Gutschrift
Setzen Sie hier ein Häkchen, wenn das System bei Buchen einer
EK-Gutschrift und der damit verbundenen Rücklieferung einen
entsprechenden Lieferschein erstellen soll
Rechnungsrundung
Setzen Sie hier ein Häkchen, wenn das System bei
Einkaufsrechnungen die Beträge (gemäß Vorgabe in der
Finanzbuchhaltung) runden soll.
Ext. Belegnr. erforderlich
Erzwingen Sie die Eingabe einer externen Belegnummer (z.B. die
Rechnungsnummer Ihres Kreditoren)
MwSt.-Differenz zulassen
Weicht die ausgewiesene MwSt. auf der Einkaufrechnung Ihres
Kreditors von Ihrer erfassten EK-Rechnung ab, können Sie den
MwSt.-Betrag an den des Kreditors anpassen.
Rechnungsrab. berechnen
Setzen Sie hier ein Häkchen, wenn das System bei Freigabe des
EK-Bestellung/-Rechnung den Rechnungsrabatt automatisch
berechnen soll
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Feldname
Erläuterung
Rech.Rab. pro MwSt.Kennzeichen ber.
In der Finanzbuchhaltung werden im Normalfall verschiedene
MwSt.-Sätze angelegt (0%, 7% und 19% z.B.) – jedem dieser
Einträge werden sogenannte MwSt.-Kennzeichen zugewiesen.
Diese Kennzeichen wiederum können auch Einfluss auf die
Berechnung des Rechn.-Rabattes nehmen.
Währungsausgleich
Grundsätzlich können Sie in NAV mit allen Währungen arbeiten.
Das heißt: Sie kaufen z.B. in Schweizer Franken ein und bezahlen
in EUR. Damit diese Art der Buchungen funktioniert, muss in
diesem Feld ALLE stehen und eine entsprechende Einrichtung im
Bereich der Währungen (Modul Finanzbuchhaltung) vorhanden
sein!
Bem. Rahmenbest. In Best.
kop. BIS
Bem. Rekl. In Rückl. kop.
Setzen Sie hier die entsprechenden Häkchen, wenn interne
Bemerkungen von einem in den nächsten Beleg übernommen
werden sollen bzw. müssen.
Einst.-Pr. Rückverfolgung
notwendig
Jeder Artikel hat – spätestens nach Buchen der ersten EKRechnung – einen sogenannten „Einstandspreis“. Damit die Werte
im Falle einer Einkaufsrücksendung oder einer
Verkaufsrücknahme nicht verfälscht werden, können Sie durch
Setzen eines Häkchens in diesem Feld erzwingen, dass der
Postenausgleich so gesetzt wird dass der Einstandspreis bei
beiden Vorgängen identisch ist. Heißt: das der gleiche „Wert“
wieder rausgeht (im Fall von Einkauf) wie er „reinkommt“.
Vorauszahlung beim Buchen
prüfen
Verlangt Ihr Kreditor eine Vorauszahlung, erhalten Sie im
Normalfall die Ware nur, wenn Geld eingegangen ist. Durch
Setzen eines Häkchens in diesem Feld, verhindern Sie, dass
Wareneingänge bereits eingebucht werden können bevor die
Vorauszahlung tatsächlich durchgeführt wurde.
Standard Lief.-Mahn.Datumsfeld
In NAV-Standard besteht die Möglichkeit, mit Lieferanmahnungen
zu arbeiten. Damit das System diese Art von „Mahnung“
entsprechend erstellen kann, benötigt es eine Grundlage. Es
stehen Ihnen drei Optionen zur Auswahl:
„zugesagtes Wareneingangsdatum“, „gewünschtes
Wareneingangsdatum“ und „erwartetes Wareneingangsdatum“
Standardbuchungsdatum
Damit bei Erstellen der Belege in den Datumsfeldern (z.B.
Buchungs- und Belegdatum) bereits ein Eintrag vorbelegt wird,
wählen Sie hier bitte „Arbeitsdatum“. Die zweite Alternative wäre
„kein Datum“ – das würde aber bedeuten, dass die Datumsfelder
immer leer wären und die Anwender diese manuell eintragen
müssten.
Standardmenge akt. Lieferung
Hier gibt es zwei Optionen: „Rest“ oder „leer“ – wählen Sie die
Option „Rest“ würde im Fall einer Teillieferung die Restmenge
automatisch in das Feld „zu liefern“ gesetzt.
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Register „Nummerierung“:
Hier hinterlegen Sie, bzw. Ihr Administrator die verschiedenen Zuweisungen zu den
Nummernserien. Somit „weiß“ das System welche Nummer vergeben werden muss, wenn
Sie beispielsweise einen neuen Kreditoren anlegen.
Register „Hintergrundbuchung“:
Seit Microsoft Dynamics™ NAV2013 steht Ihnen die Möglichkeit der „Hintergrundbuchung“
zur Verfügung.
Dieses neue Werkzeug soll Ihnen helfen, bestimmte Vorgänge – wie zum Beispiel das
Buchen von mehreren Aufträgen bzw. Bestellungen, zu einem von Ihnen bestimmten
Zeitpunkt durch zu führen (die sogenannten „Stapelbuchungen“). Sowohl im Einkauf wie
auch im Verkauf kann die Verwendung dieser Möglichkeit Sinn machen, wenn es im
normalen „Arbeitsalltag“ immer wieder zu Perfomanceproblemen kommt.
Feldname
Erläuterung
Buchen

mit Aufgabenwarteschlange
buchen
Setzen Sie hier ein Häkchen, wenn Sie das Buchen im
Hintergrund aktivieren möchten.

Aufgabenwarteschlange –
Priorität für Buchung
Festlegen der Priorität für die „Aufgabenwarteschlange“ –
standardmäßig ist „1000“ gesetzt
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Feldname
Erläuterung
Buchen & Drucken

mit Aufgabenwarteschlange
buchen & drucken

Aufgabenwarteschlange –
Priorität für Buchung &
Druck
Setzen Sie hier ein Häkchen, wenn Sie das Buchen sowie
den Druck im Hintergrund aktivieren möchten.
Festlegen der Priorität für die „Aufgabenwarteschlange“ –
standardmäßig ist „1000“ gesetzt
Allgemein
Aufgabenwarteschlangenkategorie
Wählen Sie – abhängig von dem Bereich – die Kategorie.
Standardmäßig gibt es „EKBUCH“ für Einkauf und
„VKBUCH“ für den Verkauf
Bei Erfolg benachrichtigen
Setzen Sie hier ein Häkchen, wenn nach Abschluss der
Tätigkeit eine Information an „Meine Benachrichtigung“
geschickt werden soll.
 HINWEIS:
Diese Einrichtung habe ich bisher in der Praxis noch nicht gesehen. Ob eine Einrichtung jetzt
notwendig sein muss, würde ich im Moment noch ausschließen. Im Normalfall funktionieren
die Abläufe auch ohne „Hintergrundbuchung“ ohne große Probleme. Aber es ist gut zu
wissen, dass eine solche Möglichkeit jetzt besteht.
Um die „Aufgabenwarteschlangen“ zu verwenden, haben Sie zwei Varianten:
a) Manuell – Sie starten die Aufgabenwarteschlange direkt ODER
b) Automatisch – in diesem Fall benötigen Sie einen sogenannten „NAS“
Den Bereich der „Aufgabenwarteschlangen“ finden Sie in NAV unter „Verwaltung“ –
„Anwendung Einrichtung“ – „Aufgabenwarteschlangen.
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Wenn Sie diesen Menüpunkt öffnen, gelangen Sie in eine Übersicht der vorhandenen
„Aufgabenwarteschlangen“:
Im Fall von „manuellem“ Auslösen, öffnen Sie diese Übersicht, platzieren Ihren Cursor bitte
auf den entsprechenden Datensatz und klicken auf das Symbol „Aufgabenwarteschlange
starten“.
Soll das ganze Prozedere automatisch erfolgen, muss in der betreffenden Zeile das Häkchen
im Feld „Automatisch von NAS starten“ gesetzt sein.
Fachbegriffe kurz erklärt:
NAS
=> der sogenannte „NAVISION® Application Server“ – eigentlich ein
„Service“, also ein „Dienst“, der auf dem entsprechenden Server mitinstalliert werden muss, damit automatisierte Prozesse funktionieren.
Grundsätzlich können Sie Codeunits sowie bestimmte Reports automatisch durch die „Aufgabenwarteschlange“ ausführen lassen. Bei
Reports (Berichten) ist es allerdings dann notwendig, dass vorhandene
Dialogfenster vorher herausgenommen werden. (muss ein Entwickler
machen). Der „NAS“ kann kein Dialogfenster bestätigen!
Bei weiteren Fragen zu dem Punkt „Hintergrundbuchung“ wenden Sie sich bitte an den für
Sie zuständigen Fachberater, bzw. Projektleiter Ihres Microsoft Dynamics™-Partners.
Zurück zu unserer Einkaufseinrichtung.
Register „Archivierung“:
In diesem „Register“ legen Sie fest, ob bestimmte Belege nach Fertigstellung des Vorgangs
in das Archiv verschoben oder aber gelöscht werden sollen.
Meine Empfehlung ist hier auf jeden Fall die Archivierung zu nutzen – allein um die
Rückverfolgung mancher Vorgänge zu erleichtern. Sollten Sie zukünftig auch
Rahmenbestellungen nutzen, ist in dem betreffenden Feld (Rahmenbestellung archivieren)
auf jeden Fall ein Häkchen zu setzen.
Dies war der letzte „FastTab“ in der allgemeinen Einrichtung – die grundsätzliche Vorgabe ist
damit geschaffen.
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Es gibt aber noch weitere Einrichtungsparameter, die hinterlegt werden können und an
manchen Stellen auch müssen. Das ist zum Teil allerdings davon abhängig, ob Sie
bestimmte Funktionalitäten überhaupt nutzen wollen.
Unter dem Menüpunkt „Verwaltung“ finden Sie weitere Menüpunkte- auch dazu eine paar
kurze Erläuterungen:
Mithilfe dieses Bereiches können Sie spezifische
Auswertungen basierend auf diverse gebuchte
Vorgänge erstellen.
Hilfreich ist hier übrigens die Verwendung von
„Dimensionen“.
Des Weiteren haben Sie über diese Analysen
die Möglichkeit, Auswertungen zusammen zu
stellen und diese ggf. auch an Excel zu
übergeben.
Fachbegriffe kurz erklärt:
Dimensionen => „Dimensionen“ sind vereinfacht gesagt, sogenannte „Schlüsselbegriffe, die dafür sorgen, dass bestimmte Buchungsvorgänge – die
ja immer in den Postentabellen gespeichert werden – später für Auswertungen zum Beispiel als „Filter“ genutzt werden können.
Bekannteste Dimension ist sicher der Begriff „Kostenstelle“ bzw.
„Kostenträger“.
Hier befinden Sie die Einrichtungsparameter für „Einkäufer“
sowie für die Bestellvorschlagsvorlagen (dazu erfahren Sie
in weiteren Kapiteln mehr).
Unter „Bestellungsabwicklung“ finden Sie weitere
Einrichtungspunkte, die in verschiedenen Abläufen rund um
eine Bestellung, wichtig werden, bzw. wichtig werden
können.
Zum Beispiel der „Einkaufscode“
Hier finden Sie wichtige Punkte, die Einfluss auf die Anlage
von neuen Artikeln haben, bzw. für die Stammdatenpflege
im Artikelbereich notwendig sind.
Um Sie nicht allzu sehr zu verwirren, werde ich einige der
oben gezeigten Punkte erst nach und nach einfließen lassen und diese dann erklären.
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2.1.1 Der Einkäufer – notwendige Einrichtungsparameter
Idealerweise legen Sie die in Ihrem Betrieb für den Einkauf zuständigen Mitarbeiter, in NAV
als „Einkäufer“ an. So können Sie danach Zuordnungen treffen, das bedeutet: Sie haben die
Option, jedem Einkäufer die entsprechenden Lieferanten zu zuweisen, für die Ihr Mitarbeiter
zuständig ist.
Und das „zuständig sein“, bedeutet neben dem normalen „Bestell-Alltag“ auch die Stammdatenpflege, das regelmäßige Kontrollieren der Preise, Bestellverzögerungen usw.
Zudem wird – wenn ein Einkäufercode in einem Einkaufsbeleg vorgegeben ist – die
Kontaktdaten auf den entsprechenden Belegen mit ausgegeben.
Um einen neuen Einkäufer anzulegen, klicken Sie im
Einkaufsmenü bitte auf den Punkt „Verwalten“ und dort auf
„Einkäufer“:
Es öffnet sich eine
Übersicht der
„Verkäufer/Einkäufer“ –
die verwendete Tabelle
im Hintergrund ist einund dieselbe.
Um einen neuen
Mitarbeiter zu hinterlegen, klicken Sie bitte in dieser Übersicht auf das Symbol „NEU“
(alternativ STRG +N).
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Im Feld „Code“ vergeben Sie eine „sprechende“ Kennung (Sie haben in diesem Feld
maximal 10 Zeichen Platz). In der „Praxis“ habe ich folgendes schon gesehen:
a) 001 (also „Nummern) – nicht unbedingt empfehlenswert, weil dadurch nicht sofort
erkennbar ist, um wen es sich handelt.
b) SKL – erster Buchstabe vom Vornamen, zwei vom Nachname
c) Sonja – nur der Vorname – falls es Mitarbeiter mit dem gleichen Vornahmen gibt, wird
der erste bzw. die ersten zwei Buchstaben des Nachnamens mit angefügt – SonjaKl
Am weitesten verbreitet ist Option „b“.
Übung:
Sie haben eine neue Einkäuferin für Ihren Betrieb eingestellt. Ihr Name ist „Anna Winter“.
Tragen Sie die neue Kollegin als „Einkäuferin“ in NAV ein.
Im Code-Feld nehmen Sie „AWI“ als Kennung. Füllen Sie die Felder wie folgt:
Name: Anna Winter
Funktion: Einkauf
Tel: 0231 – 99998
E-Mail: [email protected]
Lösung: So sollte die Einkäuferkarte aussehen:
Verlassen Sie diese Karte durch Klick auf „OK“.
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2.1.2 Die Einrichtung der Bestellabwicklung:
In diesem Einrichtungsbereich finden Sie einige wichtige
Parameter, die Ihnen das Leben rund um bestimmte
Themen im Einkauf wirklich erleichtern können.
Standardeinkaufscodes
Einkaufscodes
Lieferbedingungen
Wenn Sie immer wieder bestimmte Artikel in einer
bestimmten Konstellation einkaufen, können Sie in
NAV eine Art „Einkaufspaket“ zusammenstellen und
dieses „Paket“ dann in eine Bestellung „abrufen“.
Der Vorteil: Zeitersparnis, weil Sie die Artikel nicht
jedes Mal einzeln eintragen müssen
Diese Einstellungen hier sind wichtig, denn darüber
steuern Sie beispielsweise „Direktlieferungen“ bzw.
„Spezialaufträge“ – dazu aber später mehr
Tragen Sie hier die gültigen Lieferbedingungen ein. Wie
Sie diese nennen bleibt an für sich Ihnen überlassen. Es
empfiehlt sich aber die gültigen „INCOTERMS®“ zu
verwenden
Reklamationsgründe
Wenn Sie mit einer Einkaufsreklamation arbeiten wollen,
können Sie hier nicht nur die „Gründe“ definieren (die
dann wiederum in die Einkaufsreklamationszeilen
eingetragen werden), sondern auch steuern, welcher
Lagerort in dem Fall vorgegeben sein muss und ob mit
oder ohne Lagerbewertung gearbeitet wird.
Berichtsauswahl – Einkauf
Hier hinterlegen Sie (bzw. der Administrator) welche
Belege bei Druck ausgegeben werden (Lieferschein,
Rechnung, Bestellung etc.)
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2.1.3 Die Einrichtung „Lager & Bewertung“:
Ebenso zu diesen Punkten einige Erläuterungen:
Einheiten
Hier haben Sie Zugriff auf die Einheitentabelle, in der Sie die
in Ihrem Haus verwendeten Einheiten hinterlegen können.
Hersteller
Dieser Punkt wird nur relevant, wenn Sie zukünftig auch mit
Katalogartikeln arbeiten wollen. In der hier vorhandenen
Einrichtungstabelle hinterlegen Sie die Hersteller-Kürzel
Produktgruppen
Wichtige Einrichtungsmöglichkeit als Vorlage für die
Katalogartikel – da hier gewisse Verknüpfungen zu
Grundeinrichtungen für die Artikel-Neu-Erstellung
mitgegeben werden.
Katalogartikel Einrichtung
Sollten Sie mit Katalogartikeln arbeiten wollen, können Sie
hier eine grundsätzliche Voreinstellung auswählen, anhand
welcher Kombination aus dem „Katalogartikel“ ein „echter
Artikel“ wird.
Fachbegriffe kurz erklärt:
Katalogartikel
Bis zur NAV-Version ATTAIN 3.x war es so, dass alle Artikel, die Sie Ihrem Kunden anbieten
wollten auch faktisch als „Artikel“ in Ihrem System vorhanden sein mussten. Das hatte zur
Folge, dass viele Anwender unendlich viele Artikel in der NAV-Datenbank angelegt hatten,
die nie Bestand führten bzw. jemals tatsächlich verwendet wurden.
Jetzt können normale Artikel aber nicht „mal eben so“ wieder gelöscht werden, da hier
aufgrund der Finanzbuchhaltung einige wichtige Verknüpfungen bestehen.
Daher wurden „Katalogartikel“ entwickelt, die immer wieder angelegt und gelöscht werden
können, keinerlei Bestandsführung beinhalten und somit Ihre Datenbank auch nicht unnötig
belasten. Erst wenn ein „Katalogartikel“ tatsächlich in einem Verkaufsangebot oder einer
Einkaufsbestellung erfasst wird, wird in diesem Moment ein „echter“ Artikel – aufgrund der
Einrichtungsvorgaben wie z.B. „Hersteller“ – erstellt.
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Zweiter Teil/“Fachbegriffe kurz erklärt“ – „Katalogartikel“:
Sobald ein solcher „Artikel“ entstanden ist, muss auf jeden Fall und VOR der ersten Buchung
die neu-angelegte Artikelkarte geprüft und diverse Felder nachgepflegt werden.
Grund: die Einstellungen für einen Katalogartikel sind rudimentär (einfach um den
Pflegeaufwand hier klein zu halten) – diese dienen zwar als „Grundlage“ für die Erstellung,
decken aber nicht alle Einrichtungen in einer Artikelkarte ab!
2.2 Stammdaten – Kreditor & Artikel
Bei vielen Schulungen und Projekteinführungen stelle ich immer wieder fest, dass es
offenbar in vielen Unternehmen ein „Schmerzthema“ gibt: die Stammdatenpflege.
Und ich entschuldige mich bereits jetzt für diese Ausdrucksweise, aber kennen Sie das
„SISO“-Prinzip?
Dieses „Prinzip“ bezieht sich ausschließlich auf die Stammdatenpflege – unabhängig von der
verwendeten Datenbank.
S I S O = Shit In / Shit Out
(oder übersetzt: wenn vorne „Mist“ reinkommt, kommt hinten „Mist“ raus!)
Was ich damit sagen möchte: werden die Stammdaten unsauber gepflegt bzw. verwaltet,
können Sie später unter Umständen niemals eine vernünftige Auswertung erhalten und viele
Abläufe sind extrem erschwert, weil Fehlermeldungen immer wieder den Arbeitsablauf
stören.
Gerade in NAV ist es extrem wichtig, dass Sie vor Echtstart mit Ihrer Datenbank Ihre Daten
„sauber“ im System haben und bestimmte Einstellungen von vornherein festgelegt sind.
Das heißt im Übrigen nicht nur, dass die Daten in der Datenbank entsprechend eingepflegt
wurden sondern auch, dass unternehmensintern einige Prozesse und Abläufe
organisatorisch klar strukturiert sind. Beispielsweise: wer legt die Stammdaten tatsächlich
an? Welche Einheiten werden und wurden verwendet? Und so weiter.
 HINWEIS:
Es ist tatsächlich empfehlenswert ein internes Prozess-Handbuch zu haben, in dem die
wichtigsten Abläufe inkl. einer „Step by Step“-Beschreibung aufgezeichnet wurden.
Diese wichtige Aufgabe „außer Haus“ zu vergeben, halte ich nicht für sinnvoll – denn
niemand kennt Ihre internen Abläufe so gut wie Sie selbst! Und: diese Vorlage als Grundlage
zu haben, kann bei einer ERP-Einführung großartige Dienste leisten!
In den nachfolgenden Unterkapiteln kann ich nicht auf jedes einzelne Feld eingehen – wenn
Sie bestimmte Informationen zu einem Feld oder einem Bereich suchen, empfehle ich Ihnen
die „Online-Hilfe“, die Sie jederzeit durch Drücken der F1-Taste aufrufen können.
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Die Online-Hilfe kann auf zweierlei Art angewendet werden: interessiert Sie lediglich eine
Information zu einem bestimmten Feld, klicken Sie in das Feld und drücken Sie dann F1 –
die Hilfe zeigt dann explizit Informationen zu bzw. über dieses Feld an.
Alternativ können Sie auch auf dieses Symbol klicken:
und hierüber die Hilfe aufrufen.
Über diesen Weg können Sie nach bestimmten Informationen suchen.
Wenn Sie branchenspezifische Lösungen einsetzen kann es allerdings passieren, dass Sie
zu einem Feld keinerlei Erklärung finden – wenn Sie sich in diesem Fall bitte an Ihren NAVPartner.
2.2.1 Der „Kreditor“ (= Lieferant)
Aus „Wikipedia.de“:
„Kreditor – (lat. Credere = glauben, anvertrauen) – ist umgangssprachlich der Gläubiger von
Forderungen aus Lieferungen oder Leistungen, der als Lieferant oder Dienstleister tätig
wird und damit die Risiken eines Kreditgebers übernimmt. Komplementärbegriff ist der
Debitor, den als Kreditnehmer die Pflicht zu Bezahlung trifft.“
In der Umgangssprache ist ein „Kreditor“ also Ihr Lieferant bzw. Zulieferer und/oder
„Dienstleister“.
Um die angelegten Kreditoren zu sehen bzw. einen neuen Kreditoren anzulegen, klicken Sie
bitte im Einkaufsmenü auf „Planung“ und dort auf „Kreditoren“:
(Hinweis: die „Kreditoren“ können Sie ebenso von anderen Menüpunkten wie z.B.
„Bestellungsabwicklung“ aufrufen).
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Sobald Sie auf „Kreditoren“ geklickt haben, öffnet sich eine Übersicht aller Kreditoren:
Zwecks besserem Verständnis einige Erläuterungen zu dieser Ansicht: diese Ansicht
unterteilt sich in mehrere Bereiche: Menüband mit verschiedenen „Reitern“ inkl. der Symbole
mit entsprechenden Funktionalitäten, die Übersicht über die Kreditoren selbst (=
tabellarische Auflistung) sowie Info- & „Factboxes“ auf der rechten Seite.
Menüband:
Über die Symbole in dem Menüband (abhängig von dem ausgewählten „Reiter“) können Sie
die Stammdatenkarten öffnen und bearbeiten sowie direkt und schnell bestimmte Prozesse
wie beispielsweise das Erstellen/Öffnen von „offenen“ Einkaufsbelegen durchführen.
Des Weiteren stehen Ihnen viele weitere Informationen, Aufrufe etc. rund um einen Kreditor
direkt hier zur Verfügung.
Der Vorteil: Sie müssen die Stammdatenkarte selbst gar nicht öffnen – sondern können
direkt über die Übersicht arbeiten.
Gerade am Anfang, das heißt, wenn Sie mit NAV ganz „neu“ starten, kann ich Ihnen nur
empfehlen einmal durch die verschiedenen „Reiter“ zu klicken.
Viele Symbole wiederholen sich – wundern Sie sich bitte nicht.
Und wenn Sie die Stammdatenkarte selbst öffnen, sehen einige Symbole bzw. Aufrufe in
dem dann gezeigten Menüband möglicherweise etwas anders aus (größer oder kleiner
beispielsweise).
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Info- & Factboxes:
Auf der rechten Seite Ihrer Ansicht in NAV stehen
Ihnen sogenannte „Info- & Factboxes“ zur
Verfügung.
Abhängig davon, auf welchem Datensatz Sie Ihren
Cursor platziert haben, werden Ihnen die
unterschiedlichsten Informationen sofort hier
angezeigt.
Über „Historie für Einkauf von Kreditor“ können Sie
zum Beispiel sofort erkennen, ob es offene Belege
bzw. wie viele gebuchte Belege es bereits gibt.
Klicken Sie auf eine der blauen hinterlegten Werte,
werden Sie – via „Hyperlink“ – sofort mit der Quelle
der Information „verbunden“.
So beispielsweise bei Klick auf „geb. Rücklieferungen“ – hier „springt das System sofort in die
entsprechenden gebuchten Rücklieferungszeilen.
Noch einige allgemeine Informationen zu dieser
Ansicht: Sie können sich die Ansichten so anpassen wie Sie sie gerne hätten, zum Beispiel
kann man bestimmte Bereiche auch ausblenden.
Solche personalisierten Einstellungen bleiben für Ihren „Login“ gespeichert – das heißt,
meldet sich ein anderer Anwender an NAV an, hat der wiederum seine eigenen
Einstellungen und Ansichten.
 HINWEIS:
Die gerade erwähnten Erläuterungen sind stellvertretend für alle Übersichten von Stammdaten – sei es Kreditor, Artikel, Debitor usw. – gültig.
Je nach dem in welchem Bereich man sich befindet (ob Lager, Verkauf, etc.) ändern sich die
Begrifflichkeiten und die Symbole. Das Grundprinzip ist aber überall dasselbe.
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2.2.1.1. Die Stammdatenkarte „Kreditor“
Wie sieht ein Stammdatensatz in NAV nun aus? Um Ihnen das genauer zu zeigen, klicken
Sie bitte in der Übersicht auf einen beliebigen Datensatz und öffnen Sie die „Karte“.
Dazu haben Sie zwei Varianten:
a) Im „Ansichtsmodus“ – dazu klicken Sie im Menüband auf das Symbol „Ansicht“
(alternativ STRG + UMSCHALT + R) ODER
b) Im „Bearbeitenmodus“ – klicken Sie entweder auf das entsprechende Symbol im
Menüband – alternativ genügt auch ein „Doppelklick“ auf dem Datensatz selbst.
(alternativ STRG + UMSCHALT + E)
Auch eine sogenannte „Stammdatenkarte“ besteht aus mehreren Teilen. So gibt es auch hier
ein Menüband samt verschiedenen Reitern und damit unterschiedlichen Symbolen samt
Funktionen sowie „Info- & Factboxes“.
Unterteilt wird die Stammdatenkarte selbst durch sogenannte „FastTabs“ – das gewährleistet
die Übersichtlichkeit der hier vorhandenen Informationen.
Warum wird das so gehandhabt?
Würden alle detaillierten Informationen zu einem Stammdatensatz quasi auf einem „Blatt“
stehen, wäre die Ansicht komplett unübersichtlich.
Erläuterungen zu den verschiedenen Feldern in den „FastTabs“ folgen auf den nächsten
Seiten.
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Register „Allgemein“:
Feldname
Erläuterung
Nr.
Bei Neu-Anlage eines Stammdatensatzes und bestätigen durch
ENTER, wird im Normalfall automatisch (sofern die Nummernserie
so eingerichtet ist) eine entsprechende Nummer vergeben.
Name*
Tragen Sie hier den Firmennamen Ihres Lieferanten ein
Adresse & Adresse 2*
Tragen Sie hier die Straße samt Hausnummer und – falls notwendig
und vorhanden – weitere Adresszusätze ein (z.B. Gebäude, Etage,
etc.)
PLZ-Code
Tragen Sie hier den PLZ-Code ein (sollte die PLZ-Tabelle gepflegt
sein, wird das System den Ort dann automatisch erkennen und
eintragen)
Länder-/Regionscode
Wählen Sie hier den entsprechenden Ländercode aus (DE für
Deutschland)
Telefonnummer
Dieses Feld gibt es unter dem „FastTab“ Kommunikation nochmals
– ob Sie die Telefonnummer also an dieser Stelle einpflegen oder
erst später, bleibt Ihnen überlassen
Primäre Kontaktnr.
Ist der Kreditor mit einer Kontaktkarte im Hintergrund verknüpft und
diese Kontaktkarte hat wiederum auch Kontaktpersonen, können
Sie hierüber Ihren Haupt-Ansprechpartner ermitteln und zufügen
Kontakt
Ist das Feld „primäre Kontaktnr.“ gefüllt, wird der Name der Person
automatisch hier eingetragen.
Alternativ kann man dieses Feld aber auch manuell beschreiben
Ort
Leider etwas unglücklich platziert – hier wird der Ort eingetragen.
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Feldname
Erläuterung
Suchbegriff
Hierbei handelt es sich um ein sogenanntes „alphanummerisches
Feld“, welches maximal 20 Zeichen beinhalten kann. Sie können
sich die Suche nach Stammdaten erleichtern, wenn Sie hier einen
„sprechenden“ Suchbegriff eintragen.
Wird ein Stammdatensatz neu angelegt, wird dieses Feld
automatisch mit den ersten 20 Zeichen aus Feld „Name“ vorbelegt.
Saldo (MW)
Ein sogenanntes SIFT® -Feld – vereinfacht gesagt: ein automatisch
kalkuliertes Feld, dass Ihnen immer den aktuellsten Stand der
offenen Posten (= Rechnungen/Gutschriften, etc.) anzeigt. Durch
ein „Doppelklick“ auf den Betrag gelangen Sie direkt in die
Kreditorenposten mit Filter auf „offen“ = „JA“.
Einkäufercode
Fügen Sie hier den Einkäufer aus Ihrem Haus zu, der hauptsächlich
mit diesem Lieferanten zu tun hat.
Zuständigkeitseinheitencode
„Zuständigkeitseinheiten“ werden in der Praxis nicht von jedem
genutzt. Im Endeffekt ist das eine zusätzliche Filter- und
„Eingrenzmöglichkeit“ um Zuständigkeiten zu zuordnen.
Gesperrt
Hier stehen Ihnen mehrere Optionen zur Verfügung. „leer“,
„Zahlung“ und „alle“ (= dieser Kreditor darf nicht mehr verwendet
werden)
Korrigiert am
Dieses Feld wird automatisch aktualisiert, wenn es Änderungen an
dem Stammdatensatz gab.
 HINWEIS:
* Zusätzliche „Namensfelder“ bzw. Felder wie „Adresse 3“ und „Adresse 4“ gibt es nur durch
Sonderprogrammierungen bzw. Branchenlösungen.
Man kann solche Felder nicht „einfach so“ einblenden, denn hier hängen viele Punkte und
Einstellungen zusammen – so müssen diese Felder ggf. in verschiedenen Tabellen ebenso
angelegt wie Berichte angepasst werden!
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Register „Kommunikation“:
Feldname
Erläuterung
Telefonnr.
Tragen Sie hier die entsprechende Telefonnummer ein.*
Faxnr.
Tragen Sie hier die entsprechende Faxnummer ein.
E-Mail
Verwenden Sie hier die E-Mail-Adresse, die Sie zur
Kommunikation mit Ihrem Lieferanten am häufigsten
gebrauchen
Homepage
Möglichkeit die „URL“ der Website Ihres Lieferanten zu
hinterlegen
IC-Partnercode
IC = InterCompany. Dann notwendig wenn Sie in einer
NAV-Datenbank mehrere Mandanten verwalten, die zwar
vollkommen unabhängige Unternehmen sind, aber einer
Konzernstruktur angehören und sich beispielsweise
untereinander beliefern.
* Telefonnummer: Einigen Sie sich unternehmensintern auf die gleiche Schreibweise –
sollten Sie zu einem späteren Zeitpunkt Ihre Telefonanlage mit NAV verbinden (ist möglich
mit einer TAPI-fähigen Anlage), muss es eine einheitliche Nummer geben.
Abkürzungen kurz erklärt:
URL =>
„Uniform Resource Locator“ (engl.) bedeutet übersetzt „einheitlicher Quellenanzeiger“ und ist eine Unterform der „URI“
(Uniform Resource Identifier. Gilt als Synonym für „Webadresse“)
TAPI =>
„Telephony Application Programming Interface“ – vereinfacht gesagt, handelt es sich hier um eine programmierte
Schnittstelle zwischen einer Telefonanlage und einer Datenbank.
Ist dies eingestellt bzw. mit einander verbunden, kann beispielsweise bei einem Anruf die entsprechende Kontaktkarte
automatisch geöffnet werden.
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Symbole:
Haben Sie Ihre Telefonanlage mit NAV „gekoppelt“, könnten Sie durch Klick auf
dieses Symbol direkt aus NAV heraus eine Telefonverbindung aufbauen.*
Sobald Sie eine funktionierende Mail-Adresse hinterlegt haben, können Sie durch Klick auf
dieses Feld direkt Ihren Mailclient starten – die Mailadresse wird sofort
übernommen. Während in früheren Versionen immer darauf verwiesen wurde,
dass hier idealerweise der „MS Outlook®“-Client verwendet werden muss, wurde
dies mittlerweile „geöffnet“. Das heißt, rein theoretisch sollten auch andere Mailclients
„reagieren“ – ob das tatsächlich funktioniert kann ich Ihnen hier leider nicht sagen – die von
mir betreuten Kunden verwenden alle Outlook®…
Haben Sie die Webadresse Ihres Lieferanten hinterlegt, können Sie durch Klick auf
dieses Symbol automatisch Ihren Standardbrowser „ansprechen“ – die Webadresse
wird sofort übernommen. Idealerweise verwenden Sie den Internet Explorer® - andere
Browser funktionieren hier aber auch (z.B. „Mozilla Firefox®“).
* standardmäßig funktionieren nur ausgehende Telefonate aus NAV! Wenn Sie die ganze
Funktionalität auch für eingehende Telefonate nutzen wollen, wenden Sie sich bitte an Ihren
NAV-Partner.
Register „Fakturierung“:
Feldname
Erläuterung
Zahlung an Kred.-Nr.
Hier haben Sie die Möglichkeit, einen anderen Zahlungsempfänger
vorzugeben. Das bedeutet: Sie bestellen die Ware bei Lieferant A,
das Geld dafür erhält aber Lieferant B diesen können Sie dies durch
Auswahl der entsprechenden Kreditorennr. hier vorbelegen. Diese
Vorbelegung kann notfalls im Einkaufsbeleg selbst für einen
einzelnen Vorgang geändert werden.
Geschäftsbuchungsgruppe
Wählen Sie hier die korrekte Geschäftsbuchungsgruppe aus –
hinter diesem Code sind z.B. die entsprechenden Konten
geschlüsselt auf die Skonti, Rabatte, etc. verbucht werden.
MwSt.-Geschäftsbuchungsgruppe
Wählen Sie hier die korrekte MwSt.-Geschäftsbuchungsgruppe aus.
In Kombinationen mit den Vorgaben aus dem Artikel (also ob ein
Artikel mit 7% oder 19% besteuert wird), werden hierüber die
entsprechenden „Steuerkonten“ angesprochen und gebucht.
Kreditorenbuchungsgruppe
Wählen Sie hier den entsprechenden Code aus – hinter der
Kreditorenbuchungsgruppe befinden sich weitere „Schlüssel“ zu
Konten wie das Kreditorensammelkonto, das
Servicegebührenkonto*, Währungskonten, etc.
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Feldname
Erläuterung
Rechnungsrabattcode
Bei Neu-Anlage eines Kreditors ist hier automatisch die eigene
Nummer eingetragen. Sie hätten aber die Möglichkeit, sich die
Arbeit insofern zu erleichtern, dass Sie einen gültigen
Rechnungsrabatt der für einige Kreditoren gleich ist und gelten soll,
bei einem Stammdatensatz zu hinterlegen und diese
Kreditorennummer dann allen anderen ebenfalls zu zuweisen.
EK-Preise inkl. MwSt.
Setzen Sie hier ein Häkchen, wenn die Preise in den
Einkaufsbelegen immer „brutto“** eingetragen werden sollen.
Vorauszahlung %
Wenn Sie mit dem Bereich der Vorauszahlung arbeiten und Ihr
Lieferant eine solche Vorkasse verlangt, können Sie hier prozentual
vorbelegen, wie viel das sein wird. Dies wird dann wiederum direkt
in den Einkaufsbelegen mit übernommen und bedeutet auch, dass
Sie beispielsweise keine EK-Beleg freigeben können ohne das eine
Vorauszahlung erfolgt ist.
Steuernummer
Liegt Ihnen die Steuernummer des Kreditors vor, tragen Sie dies
bitte hier ein.
*Servicegebühren
=> in NAV besteht die Möglichkeit, sogenannte „Mindermengenzuschläge“ über eine Servicegebühr zu verbuchen (zu finden unter
„Rechnungsrabatte“!)
**brutto
=> Im Normalfall lässt man dieses Häkchen hier weg. Aber egal wie
Sie sich entscheiden: die Einstellung hier steuert die Darstellung auch
in den entsprechenden Einkaufsbelegen – es kann unter Umständen
dadurch zu MwSt.-Differenzen aufgrund der systeminternen
Kalkulation
kommen.
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Register „Zahlungen“:
Feldname
Erläuterung
Ausgleichsmethode
Hier stehen Ihnen zwei Optionen zur Verfügung: „Offene Posten“ oder
„Saldomethode“. Der Unterschied:
„Offene Posten“ bedeutet: das System kann nur Posten zur Zahlung
vorschlagen, wenn Sie einen Beleg vorgeben…
„Saldomethode“ wiederum heißt, dass das System beim Zahllauf den
ältesten, offenen Posten vorschlägt sofern Sie keinen anderen Posten
bzw. Beleg vorgeben.
Partnerart
Dies ist ein neueres Optionsfeld – Sie haben die Wahl zwischen



„leer“ (keine Auswahl)
Unternehmen
Person
Sie können hierüber als explizit bestimmen, ob es sich hier um eine
Person oder ein Unternehmen handelt.
Zlg.-Bedingungscode
Wählen Sie hier den Zahlungsbedingungscode aus, den Sie mit Ihrem
Kreditor vereinbart haben.
Zahlungsformcode
Abhängig davon, welche Zahlungsformcodes Ihre FiBu-Verantwortlichen
eingerichtet haben, können Sie hier im Normalfall die Auswahl treffen ob
z.B. per Banküberweisung bezahlt wird.
Priorität
Beim Zahllauf kann der verantwortliche Anwender bestimmen, welche
Kreditoren als erste bezahlt werden (müssen), beispielsweise wenn nur
ein bestimmter Betrag zur Verfügung steht.
Cashflow-Zlg. Bedingungscode
Ehemals „Liq.-Zlg.-Bedingung“ – hier kann für die Liquiditätsplanung“ ein
abweichender Zahl.-Bedingungscode vorgegeben werden.
Unsere Kontonr.
Etwas irreführend … an für sich handelt es sich hier um ein reines
Informationsfeld – viele nutzen dieses, um hier ihre Kundennummer, die
sie beim Lieferanten haben, zu hinterlegen
Zahlungstoleranz
sperren
Hat auch etwas mit dem Zahllauf zu tun: gewährt Ihr Lieferant keinerlei
Zahlungstoleranz (= er mahnt sofort, wenn die Zahlung nicht pünktlich
ankommt), dann sollten Sie hier ein Häkchen setzen.
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Feldname
Erläuterung
Kreditor Nr.
Dieses Feld dient zu Identifikation des Lieferanten, der die
Einkaufsrechnung gesendet hat (Stichwort „Zahlungsreferenz“)
Bevorzugtes Bankkonto
Hier können Sie das Bankkonto Ihres Lieferanten hinterlegen, welches
standardmäßig in einem Zahlungsausgangs-Buch-Blatt für den Export zu
einer Zahlungsbankdatei verwendet werden soll. (Stichwort „SEPA“)
Das hier angegeben Konto wird in das Feld „Bankkonto Empfänger“ im
Zahl.-Ausgangs-Buch-Blatt kopiert.
Fachbegriffe kurz erklärt:
SEPA
=> engl. Single Euro Payments Area – Deutsch: einheitlicher EuroZahlungsverkehrsraum. Es handelt sich hier um nationales und internationales Projekt, das zur Vereinheitlichung und Vereinfachung
des bargeldlosen Zahlungsverkehrs führen soll.
Seit August 2014 wird SEPA (auch „S€PA“) für Geschäfts- und Firmenkunden genutzt. Privatleute können noch bis 2016 die alte Vorgehensweise nutzen.
Vorteile des SEPA sind z.B.: schnellere Bearbeitung bei Lastschrift,
mehr Rechtssicherheit, einheitliches Datenformat (XML), uvm.
(Quelle: www.wikipedia.de – gesucht nach SEPA)
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Register „Lieferung“:
Hier können Sie vorab Einstellungen vornehmen, die die Warenannahme – also den Eingang
– der bestellten Artikel beeinflussen. So können Sie beispielsweise hierüber bestimmen auf
welchen Lagerort die Ware eingelagert werden soll, welcher Lieferbedingungscode gilt usw.
Feldname
Erläuterung
Lagerortcode
Tragen Sie hier den Lagerortcode, auf den die Ware
eingelagert werden soll wenn sie von diesem Lieferanten
kommt
Lieferbedingungscode
Geben Sie hier den vereinbarten Lieferbedingungscode vor,
den Sie mit Ihrem Lieferanten vereinbart haben.
Beschaffungszeit
Tragen Sie hier die „Beschaffungszeit“ ein, beachten Sie
aber: Sie können Beschaffungszeiten pro Artikel hinterlegen
– ist das der Fall kalkuliert das System alle
Beschaffungszeiten. „Er“ addiert das also – was wiederum
zur Folge haben kann, dass die Wareneingangsdaten
entsprechend aussehen können.
Basiskalendercode
In NAV besteht die Möglichkeit mit diversen Kalendern zu
arbeiten. Der Vorteil: anhand eines hinterlegten Kalenders,
berücksichtigt das System beim Kalkulieren der
verschiedenen Wareneingangsdaten (übrigens auch für den
Warenausgang!) eventuelle Betriebsferien, Feiertage usw.
Spezifischer Kalender
Handelt es sich hier um einen eignen Kalender für diesen
Kreditoren, setzt das System den Wert auf „JA“ um.
Lieferanmahnungsmethodencode
Wählen Sie hier den Lieferanmahnungsmethodencode aus,
den Sie zwecks Lieferanmahnungen verwenden wollen*.
*Im Standard-NAV gibt es keine vollständige Lieferantenbewertung. Das wird von Partner zu
Partner auch unterschiedlich gehandhabt. Viele haben durch ihre Branchenlösung Ansätze
zu diesem Thema entwickelt. Fragen Sie bitte bei Ihrem NAV-Partner nach.
Die „Lieferantenanmahnung“ dient aber sich auch als Kriterium um einen Lieferanten zu
bewerten. Je öfter man einen Lieferanten anmahnen muss, desto „schlechter“ die
Beurteilung über ihn
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Register „Außenhandel“:
Feldname
Erläuterung
Währungscode
Geben Sie hier den Währungscode vor, den Ihr Lieferant
verwendet (z.B. USD, etc.). Beachten Sie bitte, das
grundsätzliche ein Mehr-Währungsfähigkeit in NAV möglich ist.
Voraussetzung ist dazu aber eine entsprechende Einrichtung
und permanente (!!) Pflege der Währungswechselkurse
Sprachcode
Geben Sie hier den Sprachcode vor, der für Ihren Kreditor
angewendet werden soll. Die Auswirkung sind folgende:
kommunizieren Sie mit Ihrem Lieferanten in Englisch, würde im
Normalfall und vorgegebenen Sprachcode NEU alle
Standardbegriffe in einem Beleg automatisch auf Englisch
dargestellt (z.B. statt „Bestellung“ = „Order“).
Des Weiteren: gibt es Textbausteine zu bestimmten Artikeln auf
Englisch, werden diese bei den Artikeln entsprechend mit
ausgegeben.
USt.-Id.-Nr.
Verfügt Ihr Kreditor über eine USt.-Id.-Nr. – tragen Sie diese hier
bitte ein.
Das ist „schade“… die INTRASTAT – das „Stiefkind“
…leider haben Sie hier keine Möglichkeiten gewisse Felder aus dem Bereich der
INTRASTAT bereits vor zu belegen. Dies steht Ihnen nur in den jeweiligen Belegen im Reiter
„Außenhandel“ zur Verfügung.
Erfahrungsgemäß ist es aber so, dass viele Felder aus der „INTRASTAT“ sich zum Beispiel
bei einem Kreditor nicht bei jedem Vorgang ändert (wie z.B. „Art des Geschäfts).
Fragen Sie Ihren Partner, ob er Ihnen hier die entsprechenden INTRASTAT-Felder „einbaut“
(auch beim Debitor!) – und dafür sorgt, dass hier vorhandene Einträge bei Erstellen von
Belegen automatisch in die entsprechenden Felder übernommen werden.
Vorteil: spätestens bei Erstellen der INTRASTAT-Daten über NAV sind diese Felder sofort
gefüllt und müssen lediglich nochmals kontrolliert werden. Eine Erstellung einer
INTRASTAT-Datei ohne diese Daten ist in NAV nicht möglich!
Mehr dazu erfahren Sie im Kapitel „INTRASTAT“.
 HINWEIS:
Dieser Hinweis ist nur für Unternehmen gedacht, die INTRASTAT-pflichtig sind. Wenn Sie
keinerlei Handel mit EU-Ländern betreiben, bzw. nicht über eine bestimmte Umsatzgrenze
kommen, ist dies für Sie nicht relevant.
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2.2.1.2 Übung: Erstellen von zwei neuen Kreditoren (einmal „National“ und einmal
„International“)
Sie sind der Einkaufsleiter der SPOTS-Test GmbH. Von einer Messe bringen Sie zwei neue
Visitenkarten von möglichen Lieferanten mit, die Sie in NAV aufnehmen wollen.
Legen Sie bitte zwei neue Stammdatenkarten an.
Kreditor 1:
Hans Huber Eisenwaren GbR
Musterstr. 1
44625 Herne (Ländercode: DE)
+49 - 2323 -99999 (Telefonnummer) – +49 - 2323 – 88888 (Faxnummer)
E-Mail: [email protected]
web: www.hanshuber-gbr.de
Geschäftsbuchungsgruppe: National (auch MwSt.-Geschäftsbuchungsgruppe)
Kreditorenbuchungsgruppe: Inland
Lieferbedingungscode: CIF
Lagerort: Blau
Sprachcode DEU
Kreditor 2:
Chinahouse Trading Ltd.
4, Housing Street
Building 402, Dep. Sales
XH LH London, Great Britain (Ländercode: GB)
+44 – 1 – 789979879 (Telefonnummer) - +44 – 1 -55569789 (Faxnummer)
E-Mail: [email protected]
Web: www.chinahouse.uk
Geschäftsbuchungsgruppe: EU (auch MwSt.-Geschäftsbuchungsgruppe)
Kreditorenbuchungsgruppe: EU
Lieferbedingung: CFR
Lagerort: Blau
Sprachcode: ENU
Info: in beiden Fällen tragen Sie im Reiter „Zahlung“ als Zahlungsbedingung „21 Tage“ ein,
bzw. wählen diese Option aus. Zahlungsformcode ist „BANK“.
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Seite 37
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2.2.1.3 So funktioniert das: Anlegen eines neuen Kreditoren
Öffnen Sie das „Einkaufsmenü“ in NAV und klicken Sie entweder auf den Untermenüpunkt
„Planung“ oder „Bestellungsabwicklung“:
Sobald Sie in einem dieser Untermenü sind, sehen Sie den Menüpunkt „Kreditoren“ – öffnen
Sie die über einen Klick auf „Kreditoren“ die „Kreditorenübersicht“:
Um einen neuen Stammdatensatz anzulegen, klicken Sie bitte entweder auf das Symbol
„NEU“ oder – alternativ – Sie drücken „STRG + N“. Es öffnet sich eine leere „Stammdatenkarte“ – bestätigen Sie einmal mit ENTER, damit das System sich eine „neue“ Nummer für
diesen Lieferanten ziehen kann.
Füllen Sie bitte alle genannten Felder aus der Übung 2.2.1.2.
Auf der nächsten Seite sehen Sie die Beispielansicht der Stammdatenkarte für den
Lieferanten „Hans Huber Eisenwaren GbR“.
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Seite 38
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So sollte Ihre Stammdatenkarte aussehen:
Die beiden neuen Kreditoren werden wir als Grundlage für die nachfolgenden
Prozessabläufe im Einkauf verwenden.
Nach dem Sie beide Lieferanten angelegt haben, schließen Sie bitte die Stammdatenkarte.
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2.2.2 Der „Artikel“
Was ist ein „Artikel“ in NAV? Im Endeffekt kann man sagen, dass es sich hier um einen
Gegenstand handelt, welchen Sie kaufen (oder produzieren) bzw. verkaufen möchten.
Was sagt „Wikipedia“ dazu?
Sucht man in „Wikipedia.de“ nach dem Wort „Artikel“ findet man als erstes die Erläuterung,
dass das Wort „Artikel“ vom lateinischen Wort „Articulum“ abstammt und auf Deutsch so viel
wie „Abschnitt“ bzw. „Teil einer Rede“ bedeutet.
Das Wort „Artikel“ hat mittlerweile aber mehrere Bedeutungen und ist auch ein Synonym für
das Wort „Ware“. Dieses Wort hat eine „indogermanische Wurzel“. Der Wortteil „war“ leitet
sich ursprünglich von „Rind“ ab – und später aus „waru“ (= Sklave) sowie von dem
lateinischen Wort „vasa“ (= verpackte Sachen).
Zusammenfassend kann man sagen, dass „Ware“ ein „ökonomischer Begriff für die
Gesamtheit materieller und immaterieller Mittel zur Bedürfnisbefriedigung, die als
Gegenstand des Handels und als Gegenbegriff zu Geld in Betracht kommen.“
(Quelle: www.wikipedia.de)
Ein Artikel ist also ein „Gegenstand“ den man „anfassen“ kann – so versteht das auf jeden
Fall „NAV“. Ein Artikel ist niemals eine „Dienstleistung“ – dies wird normalerweise als
„Ressource“ behandelt und auch so ggf. „gekauft“, bzw. „verkauft“.
Um sich die angelegten Artikel anzeigen zu lassen, klicken Sie bitte im Menü „Einkauf“ auf
den Menüpunkt „Planung“ und dann auf „Artikel:
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Nach dem Sie auf „Artikel“ geklickt haben, öffnet sich zunächst die entsprechende Übersicht:
Wie Sie anhand dieses „Bildchens“ sehen können, besteht auch diese Übersicht aus
verschiedenen Bereichen: ebenso hier gibt es ein Menüband mit verschiedenen „Reitern“
und damit verbunden Symbolen sowie „Info- & Factboxes“.
Um sich eine bestehende Artikelkarte aufzurufen, platzieren Sie Ihren Cursor auf den
entsprechenden Artikel und machen Sie dann einen „Doppelklick“ (alternativ: klicken Sie im
Menüband – Reiter „Start“ auf den Punkt „Bearbeiten“).
Als Beispiel öffnen wir den Artikel „70000“.
Tipp am Rande: wenn Sie nach einem Artikel suchen möchten – wie in diesem Beispiel –
klicken Sie auf das Feld „Nr.“ und drücken Sie dann „STRG +F“ – das Suchfenster öffnet
sich:
Tragen Sie die Artikelnummer ein und klicken Sie dann „Weitersuchen“.
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Öffnen Sie die Artikelkarte durch einen „Doppelklick“ bzw. durch Klick auf das Symbol
„Bearbeiten“ (oder „Ansicht“).
Ebenso wie die Kreditorenkarte, beinhaltet die Artikelkarte einige Elemente – unterteilt in
verschiedenen „Register“.
Einige Erläuterungen zu den verschiedenen „Register“ und den Feldern:
Feldname
Erläuterung
Nr.
Bei Neu-Anlage eines Artikels vergeben Sie entweder manuell eine
entsprechende Nr., lassen „automatisch“ eine Nr. aus einer
Nummernserie vergeben oder – im Fall, dass der Artikel aus einem
Katalogartikel erstellt wird – generiert das System gemäß Einrichtung
eine entsprechende Artikelnr.
Beschreibung
Tragen Sie hier die Artikelbezeichnung ein (es gibt noch ein Feld
„Beschreibung 2“ – dies ist allerdings standardmäßig nicht
eingeblendet – bitten Sie Ihren NAV-Partner das zu tun!
Basiseinheitencode
Tragen Sie hier die kleinstmögliche Einheit ein, in der der Artikel an
Lager liegen kann. Beachten Sie bitte, dass es sich bei diesem Feld um
eines der wichtigsten Felder der Artikelkarte handelt!
Montagestückliste
NEU – seit NAV2013: Das System setzt hier automatisch auf „Ja“ um,
sobald eine Montagestückliste hinterlegt wurde. (War früher
„Stückliste“!)
Regalnr.
Dieses Feld dient rein informativen Zwecken und wird in der Praxis nur
selten benutzt (allerdings gibt es ein paar Standard-Lagerbelege, die
dieses Feld mit ausgeben). Das ist übrigens KEIN Lagerplatz!
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Feldname
Erläuterung
Automat. Textbaustein
Setzen Sie hier ein Häkchen, wenn das System bei Auswahl dieses
Artikels den hinterlegten Textbaustein automatisch in die Belegzeilen
mit übernehmen soll.
Aus Katalogartikel erstellt
Hier setzt das System automatisch ein Häkchen, wenn der Ursprung
dieses Artikels ein Katalogartikel war.
Artikelkategoriencode
Möglichkeit diverse Artikelkategorien zu verwenden – dahinter
geschlüsselt sind auch die wichtigsten Buchungsgruppen. Bei
Verwendung von Katalogartikeln, ist dieses Feld eine der Grundlagen
Produktgruppe
Möglichkeit, Produktgruppen vorzugeben und damit den Artikel zu
„unterteilen“.
Suchbegriff
Alphanummerisches Feld – Sie haben hier 20 Zeichen Platz.
Standardmäßig belegt das System dieses Feld mit den ersten 20
Zeichen aus der „Beschreibung“ vor.
Lagerbestand
SIFT®-Feld – dieses Feld ist ein sogenanntes „kalkuliertes Feld“ und
zeigt bei Öffnen der Artikelkarte den vorhandenen Lagerbestand an.
Menge in Bestellung BIS
Anzeige der (Rest-)mengen (gerechnet in der Basiseinheit) – sofern
der Artikel in Belegen vorhanden ist.
Menge in Serviceauftrag
Sowie „Menge in
Montageauftrag“ und
„Menge in Montageauftragskomponente“
Serviceartikelgruppe
Nur relevant wenn Sie das Modul „CRM – Service“ mit einsetzen
Gesperrt
Häkchenfeld: setzen Sie ein Häkchen, wenn der Artikel gesperrt ist und
nicht mehr verwendet werden soll.
Korrigiert am
Datumsfeld: sobald eine Änderung an dieser Karte stattgefunden hat,
speichert das System das Datum der letzten Änderung.
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Feldname
Erläuterung
Bestandswarnung
Ein Optionsfeld – Ihnen stehen drei mögliche Optionen zur Verfügung
„Standard (Ja)“, „Nein“ und „Ja“.
Standardmäßig ist „Standard (Ja)“ vorbelegt. Dieses Feld dient dazu,
dass das System eine Bestandswarnung ausgibt, wenn eine Menge in
eine Verkaufsbelegzeile eingetragen wird und diese größer ist als der
vorhandene Lagerbestand.
Das System berücksichtigt zudem alle Verkaufsbelegzeilen, in denen
dieser Artikel vorhanden ist und die noch nicht gebucht wurden.
Wenn Sie die Bestandswarnung grundsätzlich für alle Artikel „scharf“
schalten wollen, müssen Sie in der „Debitoren & Verkauf Einr.“ ein
Häkchen im Register „Allgemein“ – Feld Bestandswarnung setzen.
Die Vorgabe in der Artikelkarte bleibt dann auf „Standard (ja)“
Negativen Lagerbestand
verhindern
Ebenfalls ein Optionsfeld – auch hier haben Sie drei Auswahlmöglichkeiten: „Standard (Ja)“, „Ja“ und „Nein“ – sofern Sie grundsätzlich
verhindern wollen, dass alle Artikel ins „Negative“ gebucht werden,
setzen Sie in der „Lager Einrichtung“ ein Häkchen im Feld „Negativen
Lagerbestand verhindern“ (Register Allgemein)
Ansonsten können Sie pro Artikel festlegen, ob das System einen
negativen Lagerbestand zulässt oder nicht.
Abkürzungen kurz erklärt:
SIFT® =>
Sum-Index-Flow-Technology = vereinfacht gesagt: ein automatisches
Addieren von Werten (z.B. Feld „offene Debitorenposten“ oder „Rest
menge“ im Lagerbestand); in dem Moment in dem die Stammdaten
karte geöffnet wird bzw. eine Ansicht, in der ein solches Feld enthalten ist.
VORTEIL: die angezeigten Werte in diesen Feldern sind immer
„aktuell“!
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Register „Fakturierung“:
Feldname
Erläuterung
Lagerabgangsmethode
Die „Lagerabgangsmethode“ steuert mehre Prozesse: a) bestimmt sie,
wie Artikelposten wieder vom System abgebucht werden (= welcher
Bestand zuerst genommen wird) und b) bestimmt diese auch, welcher
Einstandspreis zur Bewertung des Bestandes herangezogen wird.
Ihnen stehen fünf Optionen zur Auswahl:
FIFO, LIFO, Standard, Ausgewählt und Durchschnitt
Einstandspreis ist
reguliert
Hier setzt das System automatisch ein Häkchen, wenn dieser Artikel
bzw. seine Posten durch den Lauf „Lagerregulierung fakt.
Einstandspreise“ erfasst und reguliert wurde.
Einstandspreis auf
Sachkonten gebucht
Hier setzt das System automatisch den Wert auf „JA“, wenn der
ermittelte Wert über „Lagerregulierung buchen“ auf die Sachkonten
gebucht wurde.
Einstandspreis (fest)
Automatisch ermittelter Wert – Basis ist der Einstandspreis und die
Lagerabgangsmethode
Einstandspreis
Automatisch ermittelter Wert – grob gesagt: EK-Preis + Zuschläge –
Rabatte = Einstandspreis
Gemeinkostensatz
Zur Abdeckung von indirekten Kosten, können Sie einen festen Betrag
hinterlegen, der auf der Basiseinheit basiert. Dieser Betrag wird in die
Wertposten bei jeder Buchung mit übernommen, bzw. auf den
Einstandspreis „aufgeschlagen“.
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Feldname
Erläuterung
Indirekte Kosten%
Dieses Feld kann zur Deckung der indirekten Kosten beim Einkauf
verwendet werden – in diesem Fall aber prozentual (z.B. Frachtkosten,
etc.). Geben Sie hier lediglich einen Wert ein – kein Prozentzeichen.
Wenn der Betrag z.B. 3,5% betragen würde, hinterlegen Sie 3,5.
Dieser Feldinhalt wird in Einkaufszeilen und der Artikel-Buch-Blattzeile
übernommen und verwendet. Damit wird das Feld „Einstandspreis
(MW)“ in der Einkaufszeile und das Feld „Einstandspreis“ in der BuchBlattzeile beeinflusst.
Die Berechnung bei EK-Zeilen:
Einstandspreis (MW) )= EK-Preis * (100%+Kosten%)
Die Berechnung in der Artikel-Buch-Blattzeile:
Einstandspreis = Stückpreis * (100%+Kosten%)
Direkte Kosten (neueste)
Sobald ein Artikel „positiv“ zu gebucht wird:
Beim Einkauf ist das Feld EK-Preis entscheidend
Beim Artikel-Buch-Blatt mit der Buchung „Zugang“ oder „Einkauf“ ist es
das Feld „Stückpreis“
Wenn der Artikel fertig produziert wurde, wird das Feld mit dem
Einstandspreis des Istmeldungsposten aktualisiert sobald die
„Lagerreg. fakt. Einstandspreise“ gelaufen ist.
VK-Preis/DB-Berechnung
Festlegen wie das System die DB-Berechnung durchführen soll: Es
stehen Ihnen im NAV-Standard mehrere Optionen zur Auswahl:
DB = VK - EP
VK = EP + DB
Kein Bezug
DB%
Ermitteln bzw. Festlegen prozentualer Anteil des Deckungsbetrags
VK-Preis
Vorgegebener Standard-Verkaufspreis Ihres Artikels basierend auf der
Basiseinheit!
Produktbuchungsgruppe
WICHTIG: Hinterlegen der Buchungsgruppen, da hier die
entsprechenden Konten geschlüsselt sind.
MwSt.Produktbuchungsgruppe
Lagerbuchungsgruppe
WICHTIG: Hinterlegen der Lagerbuchungsgruppe mit den
entsprechenden Sachkonten
Fakturierter Bestand
SIFT®-Feld: in diesem Feld zeigt das System automatisch an, wie viele
Einheiten des Artikels bereits berechnet wurden.
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Feldname
Erläuterung
Rech.-Rabatt zulassen
Ein Häkchen hier bedeutet, dass Sie diesen Artikel prinzipiell bei der
Ermittlung eines Rechnungsrabattes zulassen.
Artikelrabattgruppe
Um bestimmte Mengen- bzw. Zeilenrabatte für bestimmte Artikel zu
gewähren, können Sie diese Artikel in einer Gruppe zusammenfassen
und damit auf einfachem Wege mehreren Artikeln über diese
Rabattgruppe, Rabatte mitzugeben.
Vorteil: bei Änderungen in der Rabattstruktur müssen Sie dies nicht
bei jedem einzelnen Artikel durchführen sondern lediglich in der
Rabattgruppe!
HINWEIS: existieren zu dem/den Artikel(n) bereits offene
Verkaufsbelege, werden Änderungen in die vorhandenen Belegzeilen
nicht übernommen! Erst bei Erstellen eines neuen Beleges finden die
hier vorgegebenen Einrichtungen Berücksichtigung!
Verkaufseinheitencode
Vorgegebener Verkaufseinheitencode, der abweichend vom
Basiseinheitencode sein kann. Sie könnten Artikel z.B. als „STÜCK“ an
Lager haben – aber in Paketen verkaufen.
Wichtig ist hier dann die korrekte Zuordnung zwischen Basiseinheiten
und Verkaufseinheitencode
Register „Beschaffung“:
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Seite 47
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Feldname
Erläuterung
Beschaffungsmethode
Hier ordnen Sie zu, wie der Artikel „beschafft“ werden soll. Sie
haben vier Auswahlmöglichkeiten:




Beschaffungszeit
Einkauf
Produktion
Kein
Montage
Eintrag der durchschnittlichen Beschaffungszeit für diesen Artikel.
Beispielsweise tragen Sie hier „2T“ (= 2 Tage). Diese
Beschaffungszeit wird bei den diversen Datumskalkulationen mit
berücksichtigt und eingerechnet
EINKAUF
Kreditorennr.
Hinterlegen des „Stammlieferanten“
Kred.-Artikelnr.
Artikelnummer des Lieferanten für diesen Artikel (wird auf den
Einkaufsbelegen mit ausgegeben)
Einkaufseinheitencode Vorgabe der Einkaufseinheit, in der dieser Artikel eingekauft wird.
Bitte beachten Sie auch hier, dass die Einkaufseinheit auf die
Basiseinheit umgerechnet wird. Das bedeutet, dass von Anfang
an die korrekte Umrechnung hinterlegt sein muss!
PRODUKTION
Produktionsart
Vorgabe, ob Sie „auf Lager“ oder „für Aufträge“ fertigen. Optionen
sind daher: „Lagerfertigung“ und „Auftragsfertigung“.
Arbeitsplannr.
Hinterlegen eines Arbeitsplanes
Fert.-Stücklistennr.
Hinterlegen der Fertigungsstückliste (in dieser Fert.-Stückliste
sind wiederum die Komponenten enthalten, die für die Fertigung
dieses Artikels notwendig sind)
Rundungspräzision
Hier können Sie festlegen, ob die Menge für diesen Artikel bei
den verschiedenen Kalkulationen gerundet werden soll. Ist der
Artikel nur in „nicht-teilbaren“ Einheiten verfügbar, tragen Sie hier
eine „1“ ein.
Buchungsmethode
Hier stehen Ihnen fünf verschiedene Möglichkeiten zur
Verfügung. Durch Auswahl einer der Optionen bestimmen Sie,
wann die Komponenten vom Produktionslager abgebucht
werden.
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Feldname
Erläuterung
Ausschuss %
Tragen Sie hier einen prozentualen Wert ein (ohne
„Prozentzeichen“), der als „Ausschuss“ mit einkalkuliert werden
soll
Losgröße
Angabe der Menge, die in einem Produktionslos gefertigt werden.
Enthält der Arbeitsplan Fixkosten wie beispielsweise „Rüstzeit“,
berücksichtigt das System den Inhalt dieses Feldes bei der
Kalkulation des Einstandspreises und teilt somit die fixen
Produktionskosten auf.
Sollten Sie in der Einrichtung der Produktion eine Vorgabe in dem
Feld „Toleranz (% der Losgröße“) eingestellt haben, schränkt das
System die Berechnung bei der Planung im Fall von
unerheblichen Mengen ein. Basierend auf der Losgröße die bei
dem einzelnen Artikel hinterlegt ist.
MONTAGE
Montagerichtlinie
in diesem Optionsfeld geben Sie vor, ob ein Artikel „auf Lager“
montiert wird (Lagerfertigung) oder über die vorgegebene Menge
im Verkaufsauftrag (Programmfertigung).
Im Endeffekt ist „Montage“ ähnlich wie die Produktion zu
betrachten – quasi „Produktion light“.
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Register „Planung“:
(Anzeige oben: hier sehen Sie alle Felder, die zurzeit in diesem Bereich verfügbar sind!
Sollten Sie diese nicht alle sehen, klicken Sie bitte unten rechts auf „mehr Felder anzeigen“)
Feldname
Erläuterung
Wiederbeschaffungsver
fahren
Im Optionsfeld „Wiederbeschaffungsverfahren“ (welches für den
Bestell- bzw. Planungsvorschlag eine Grundlage darstellt), wählen Sie
aus nach welchen Kriterien die Wiederbeschaffung erfolgen soll.
Folgende Optionen stehen zur Verfügung:
<leer>, Feste Bestellmenge, Auffüllen auf Maximalbestand,
Auftragsmenge und Los-für-Los
Reservieren
Sie können Artikel automatisch durch das System reservieren lassen,
damit diese z.B. für bestimmte Aufträge einen möglichen Bestand
reservieren.
Bedarfsverursacherart
Standardmäßig auf „keine“ eingestellt. Es stehen zwei weitere
Auswahlen zur Verfügung „Bedarfsverursacher“ und
„Bedarfsverursacher & Ereignismeldung“
Gedanke war hier, nach zu verfolgen aus welchem Grund ein Artikel
z.B. im Bestellvorschlag eingetragen wird.
In der Praxis hat sich dieser Punkt aber als überflüssiger
„Postenverursacher“ herausgestellt, der unter Umständen auch zu
Perfomanceverlust führen kann!
Lagerhaltungsdaten
vorhanden
Existieren zu diesem Artikel Lagerhaltungsdatenkarten, ist hier
automatisch ein Häkchen gesetzt
Toleranzperiode*
Abhängig davon, welche Beschaffungsmethode ausgewählt wurde, ist
dieses Feld „Aktiv“ – ursprünglich für die Produktion gedacht und dort
auch noch in der Haupteinrichtung zu finden(siehe auch „Hinweis“)
Sie können hier eine Toleranzperiode vorgeben, innerhalb der das
System diesen Artikel nicht erneut in den Planungsabruf einbinden
soll, wenn es sich um eine geringfügige Menge handelt.
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Seite 50
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Feldname
Erläuterung
Toleranzmenge*
Auch hier abhängig von der Beschaffungsmethode: geben Sie hier
eine Toleranzmenge vor, um „unwichtige“ Änderungsvorschläge bei
der Planung zu blockieren sofern die neu angeforderte Menge die
Toleranzmenge nicht übersteigt!
Kritisch
Sofern es sich um einen Stücklistenartikel handelt und dieser bei einer
Lieferterminzusage für den „übergeordneten“ Artikel auf jeden Fall
berücksichtigt werden muss, setzen Sie hier ein Häkchen.
Sicherh.-Zuschl.Beschaff.-Zt.
Sie können hier eine zusätzliche Datumsformel hinterlegen (z.B. „1T“
für 1 Tag) der dann bei der Kalkulation der verschiedenen
Datumsformeln und auch bei Lieferterminzusagen berücksichtigt wird.
Sicherheitsbestand
Tragen Sie eine Menge ein – sofern auch der Minimalbestand gefüllt
ist, rechnet das System den hier enthaltenen Wert dazu
(Sicherheitsbestand + Minimalbestand) – und würde bei
Unterschreitung der Menge ggf. einen Bestell- bzw.
Planungsvorschlag auslösen
Los-für-Los-Parameter
Lagerbestand
berücksichtigen
Das System setzt hier automatisch ein Häkchen, sofern die
Wiederbeschaffung nicht „Auftragsmenge“ lautet. Das heißt: beim
Planungs- bzw. Bestellvorschlag berücksichtigt das System (bei
gesetztem Häkchen) den vorhandenen Bestand des Lagerortes
Loskumulierungsperiode
Trifft nur zu, wenn das Wiederbeschaffungsverfahren „Los-für-Los“
heißt. In diesem Fall definiert ein Eintrag hier, eine Periode in der
mehrere Bedarfe in einen Beschaffungsauftrag zusammengefasst
werden. Dieses Feld hängt in direktem Zusammenhang mit dem Feld
„Neuplanungsperide“
Neuplanungsperiode
Trifft nur zu, wenn das Wiederbeschaffungsverfahren „Los-für-Los“
lautet – hängt in direktem Zusammenhang mit dem Feld
Loskumulierungsperiode und wird dann angewendet, wenn im Fall der
Planung eine Änderung (aufgrund neuer Bedarfe) der vorhandenen
Lieferzeiten bei bestehenden Beschaffungsaufträgen notwendig
werden würde.
Minimalbestandsparameter
Minimalbestand
Abhängig vom Wiederbeschaffungsverfahren, geben Sie hier einen
Minimalbestand vor. Wird dieser unterschritten, schlägt das System
diesen Artikel automatisch in einem Planungs- oder Bestellvorschlag
vor = Auffüllen des Minimalbestands + Bedarfe)
Bestellmenge
Nur „aktiv“ wenn das Wiederbeschaffungsverfahren „feste
Bestellmenge“ lautet. In dem Fall geben Sie hier vor, in welchen
„Mengen“ bestellt werden soll.
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Seite 51
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Feldname
Erläuterung
Maximalbestand
Nur aktiv bei Wiederbeschaffungsverfahren „Auffüllen auf
Maximalbestand“ – tragen Sie hier einen möglichen Maximalbestand
ein
Überlauflevel
Nur relevant für die Verfahren: „Auffüllen auf Maximalbestand“ und
„Feste Bestellmenge“- durch einen Eintrag (eine Menge) lassen Sie
zu, dass der voraussichtliche Lagerbestand den Minimalbestand
überschreitet bevor das System vorschlägt, vorhandene
Beschaffungsaufträge zu vermindern.
Das Feld ist dann nützlich, wenn Sie verhindern wollen dass bei
geringfügigen Änderungen der Beschaffungsplan verändert wird.
Zeitrahmen
(war früher „Bestellzyklus“): Sie können hier eine Datumsformel
hinterlegen, die den Planungszeitrahmen (bei Wiederbeschaffung
„Auffüllen auf Maximalbestand“ und „Feste Bestellmenge) des Artikels
darstellt. Bei den Planungsberechnungen wird eine Eintrag hier wie
folgt berücksichtigt:



Bedarfe, die innerhalb dieses Zeitrahmens anfallen, werden
zusammengefasst
Ein Auffüll-Auftrag, der innerhalb des Zyklus fällig wird, kann
geändert/neu geplant werden, um die Anforderung zu erfüllen
Anhang eines Eintrags hier, legt das System den Zeitraum
fest um zu prüfen ob und wann der Minimalbestand
unterschritten wird.
 ACHTUNG:
Die FastTabs „Beschaffung“ und „Planung“ sind bei dem Artikel nur dann relevant (und
werden in den entsprechenden Bestell- und Planungsvorschlägen berücksichtigt), wenn Sie
keine Lagerhaltungsdatenkarten angelegt haben!
Lagerhaltungsdaten benötigen Sie dann, wenn Sie einen Artikel auf unterschiedlichen
Lagerorten unterschiedlich disponieren wollen. Das empfiehlt sich in der Praxis an für sich
immer!
Sollte Ihr Unternehmen noch eine „alte“ NAV-Lizenz haben: Lagerhaltungsdaten waren ein
extra Granule. Erhalten Sie bei dem Versuch die Lagerhaltungsdatenkarte zu öffnen eine
Fehlermeldung betreffs „fehlender Berechtigung“, könnte es also auch an der Lizenz liegen.
Kontaktieren Sie in diesem Fall Ihren NAV-Partner!
Microsoft Dynamics™ NAV2015
Seite 52
© S. Klimke/SPOTS-BSS
 HINWEIS:
*Toleranzperiode und – menge: diese beiden Felder waren standardmäßig und jahrelang nur
in der „Produktion-Einrichtung“ zu finden. Des Weiteren muss man dazu sagen, dass solche
Einstellungen nur dann wirklich „greifen“ wenn beispielsweise in der Einkaufszeile das Feld
„Planungsflexibilität“ auf „unbeschränkt“ steht.
Übrigens: wird hier nichts vorgegeben, greift das System bei Bedarf wieder auf die
Feldinhalte bei der „Produktion-Einrichtung“ zurück.
Register „Außenhandel“:
Feldname
Erläuterung
Zollpos:
Tragen Sie hier die gültige Zollpositionsnummer (auch bekannt als
„Warennummer“) ein.
Ursprungsland/region
Wählen Sie hier den entsprechenden Code. Dieses Feld ist für die
INTRASTAT-Meldung unbedingt notwendig
Netto- und Bruttogewicht
Hinterlegen Sie hier das entsprechende Gewicht – basierend auf
die Basiseinheit des Artikels.
Es gibt hier keinerlei Vorgabe, dass dieses Feld beispielsweise in
„Gramm“ oder „Kilogramm“ vordefiniert ist. In der Praxis hat es
sich aber bewährt dieses Feld als „KG“ anzusehen.
Beispiel: wiegt der Artikel „netto“ 500 Gramm, tragen Sie in das
Feld „Nettogewicht“ = 0,500 ein.
Auch diese Felder haben einen unmittelbaren Einfluss bei der
INTRASTAT-Meldung aus NAV heraus!
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Seite 53
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Register „Artikelverfolgung“:
Feldname
Erläuterung
Artikelverfolgungscode Treffen Sie hier eine Auswahl ob der Artikel Seriennr.- und
Chargennr.-pflichtig ist (mit und ohne Haltbarkeitsdatum, bzw.
Ablaufdatum)
Seriennummern und
Chargennummern
Wenn Sie automatisiert Serien- bzw. Chargennummern vergeben
möchten, wählen Sie hier die entsprechende Nummernserie aus
Ablaufdatumsformel
Tragen Sie hier eine Datumsformel ein (z.B. 2J), die das System
bei Berechnung des Ablaufdatums berücksichtigen soll.
 HINWEIS:
Weitere Informationen zum Thema „Artikelverfolgung“ finden Sie auch in der Unterlage
„Lager- & Logistikabläufe mit Microsoft Dynamics™ NAV2015“
Register „Lager“:
Feldname
Erläuterung
Lagerhilfsmittelcode
Notwendig im Fall von „dynamischer Lagerverwaltung“:
Hier können Sie definieren, wie bzw. mit welchem Hilfsmittel
ein Artikel eingelagert werden kann (z.B. Hubwagen, Lift,
etc.)
Einlagerungsvorlagencode
Notwendig im Fall von „dynamischer Lagerverwaltung“:
Wählen Sie hier die entsprechende Vorlage für eine
Einlagerung aus
Microsoft Dynamics™ NAV2015
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Feldname
Erläuterung
Einlagerungseinheitencode Notwendig im Fall von „dynamischer Lagerverwaltung“:
Sie können hier einen abweichenden
Einlagerungseinheitencode hinterlegen, welchen das System
bei der Einlagerung berücksichtigen muss
Inventurhäufigkeitscode
Über einen Häufigkeitscode können Sie bestimmen, wie oft
ein Artikel bei einer Inventur erfasst werden muss
Letztes Inventurdatum
Das System aktualisiert das Datum automatisch, sobald das
Inventur-Buch-Blatt (bzw. die Inventur-Erfassung) gebucht
wurde
Letzt Aktual. Inv.Häufigkeit
Dieses Feld wird ebenfalls automatisch mit einem Datum
aktualisiert, sobald Sie die Funktion „Inventurhäufigkeit
berechnen“ durchgeführt haben.
Startdatum der nächsten
Inventur
Diese Felder werden automatisch vorbelegt, sobald ein
„Inventurhäufigkeitscode“ ausgewählt wurde. Abhängig von
der Inventurhäufigkeit, dies Sie hinter diesem Code definiert
haben – z.B. 2 x im Jahr – ermittelt das System einen Startund Endzeitraum, in dem dieser Artikel in der Inventur sein
sollte.
Enddatum der nächsten
Inventur
Artikelbarcode
Wenn vorhanden… Anzeige eines eindeutigen Codes,
mithilfe dessen die automatische (mobile) Datenerfassung
vereinfacht wird
Zuordnung verwenden
Notwendig im Fall von „dynamischer Lagerverwaltung“:
Werden Artikel im Wareneingang eingelagert, kann durch
dieses Häkchen gesteuert werden, dass eine automatische
Zuordnung zu einem „wartenden“ Auftrag im Logistikbereich
erlaubt ist.
Eigene Notizen:
Microsoft Dynamics™ NAV2015
Seite 55
© S. Klimke/SPOTS-BSS
2.2.2.1 Übung: Anlage eines neuen Artikels:
Wie ein neuer Datensatz angelegt wird, haben Sie bereits im Bereich „Kreditoren“ kennen
gelernt.
Legen Sie nun bitte einen neuen Artikel an – mit folgenden Vorgaben:
Beschreibung:
Stuhl „Flux 40000“
Basiseinheitencode
Stück
Buchungsgruppen
„Handel“, „VAT19“ und „Fertig“
Verkaufspreis:
Verkaufseinheitencode:
550,00 EUR
Stück
Beschaffung
Einkauf
Kreditorennr.
Verwenden Sie den deutschen Kreditor „Hans Huber
Eisenwaren GbR“ den wir in der Übung vorher angelegt
haben
Einkaufseinheitencode
Stück
Planung
Auftragsmenge
Außenhandel
Wählen Sie eine passende Zollpositionsnummer
Ursprungsland/-region
DE
Weitere Felder sind erst mal nicht notwendig.
2.2.2.2 Brauchen Sie Hilfe?
Ob Sie sich gerade in einer bestehenden Artikelkarte befinden oder noch in der
Artikelübersicht – das spielt für die Neu-Anlage keine Rolle. Drücken Sie STRG + N (bzw.
klicken Sie Menüband auf das Symbol NEU – nach dem Sie einen neuen Datensatz
angelegt haben, drücken Sie einmal ENTER. Füllen Sie die Felder wie in der Übung
vorgegeben:
Microsoft Dynamics™ NAV2015
Seite 56
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Ansicht der Karte:
Microsoft Dynamics™ NAV2015
Seite 57
© S. Klimke/SPOTS-BSS
FAZIT ZU STAMMDATEN/Kapitel 2.2
In dem Kapitel zu den Stammdaten für Kreditoren und Artikel haben wir jetzt gerade
buchstäblich an der „Oberfläche“ gekratzt.
Sie finden weitere Einrichtungsmöglichkeiten unter den verschiedenen Reitern des
Menübands, bzw. den dort enthaltenen Symbolen. Dazu gehören zum Beispiel das
Hinterlegen von Textbausteinen, Preisen, Rabatten, etc.
Versäumen Sie also bitte nicht, auch auf diese Parameter zu achten, die nicht sofort
„sichtbar“ sind. Falls Sie sich zu bestimmten Feldern oder Themen nicht sicher sind, rufen
Sie mit „F1“ die Onlinehilfe auf – hier sind viele nützliche und praktische Tipps hinterlegt.
Bei den nachfolgenden Abläufen werde ich immer wieder auf die Stammdatenkarte
zurückgreifen und dort dann einzelne und für den gerade aktuellen Vorgang relevante
Informationen ansprechen und zeigen.
2.3 Einfluss der Lagerhaltungsdaten(karte)
Bereits seit längerer Zeit, ist es möglich, einen Artikel der auf unterschiedlichen Lagerorten
liegt, auch unterschiedlich zu disponieren. Damit das System beim Kalkulieren der
benötigten Mengen dies im Bestellvorschlag (oder Planungsvorschlag) auch berücksichtigen
kann, sind sogenannte Lagerhaltungsdatenkarten notwendig.
Jede dieser Lagerhaltungsdatenkarte beinhaltet die Grundinformation aus der Artikelkarte –
die Reiter „Beschaffung“ und „Planung“ können dann aber – je nach Vorgabe für den
Lagerort – entsprechend eingestellt werden.
Was ist der Sinn dahinter?
Der Ursprung für diese Möglichkeit lag unter anderem an der Anforderung, dass die
Anwender zum Beispiel im Fall von Konsignationslagerorten Artikel anders disponieren
müssen, als bei einem „normalen“ Lager.
Zumal auf ein Konsignationslager – um bei diesem Beispiel zu bleiben – nicht eingekauft
wird – sondern das „Auffüllen“ meistens durch eine Umlagerung erfolgt.
In den Lagerhaltungsdaten haben Sie zudem insgesamt vier Optionen zur Auswahl:




Einkauf
Fertigungsauftrag
Umlagerung
Montage
Die Option der „Umlagerung“ für die Disposition ist also nur hier zu finden und auch damit
anzusteuern.
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Um das Ganze etwas zu verdeutlichen, zwei Schaubilder – Beispiel ist der
„Bestellvorschlag“:
Variante 1 – Artikel ohne Lagerhaltungsdaten:
Bestellvorschlag prüft
Artikel betreffs
Bestand + Bedarf +
Einstellungen auf der
Artikelkarte
Abhängig von den
Vorgaben in der
Artikelkarte wird eine
Bestellung
vorgeschlagen
Wird die
vorgeschlagene Zeile
im Bestellvorschlag
durch den Anwender
akzeptiert, wird eine
Bestellung erstellt
Variante 2 – Artikel mit Lagerhaltungsdaten (4 verschiedene Varianten):
System prüft Vorgabe in
der Artikelkarte:
•LAGERHALTUNG = JA?
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Lagerhaltungsdaten = JA
•Einkauf
•Umlagerung
•Fertigungsauftrag
•Montage
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Bestell-/Planungslauf hat
zur Folge:
•Einkauf = Bestellung
•Umlagerung =
Umlagerungsauftrag
•Fertigungsauftrag =
Fertigungsauftrag
•Montage = Montageauftrag
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2.4 Bestellvorschläge
Zum Thema „Bestellvorschläge“ gibt es einiges an Verwirrung und Missverständnissen –
zumal sich das Ganze seit den frühen „ATTAIN®“-Versionen doch verändert hatte bzw. hat.
Wer noch die alten NAV-Versionen (bis zu den Anfängen von „ATTAIN“) kennt, erinnert sich
vielleicht noch daran, dass ein Bestellvorschlag eben nichts anderes war als ein „Bestellvorschlag“.
Mit den neueren Versionen wurden aber der Planungs- und der Bestellvorschlag zusammen
gelegt, was zur Folge hatte, dass auf einmal Felder und Funktionalitäten zum Teil auch im
Bestellvorschlag auftauchen, die für einige Irritationen führen können.
Daher verweise ich in den nachfolgenden Beispielen auf diverse Felder – um eventuelle
Unklarheiten zu klären.
Was die Kalkulation der vorgeschlagenen Mengen angeht: auch hier gibt es in der Praxis
öfters Verwirrung. Zum Teil liegt es daran, dass durch branchenspezifische Varianten tief in
diverse Programmierungen eingegriffen wurde – was wiederum einen „Domino-Effekt“ hervor
ruft – zum anderen kommen nicht nachvollziehbare Vorschläge unter anderem auch durch
falsche Vorgabe in den Stammdaten zustande (oder jemand ändert „einfach mal so“ etwas).
Im Endeffekt ist jeder Bestellvorschlag nicht anderes als ein „Vorschlag“ für den Einkauf bzw.
die Disposition, welche Artikel nachgekauft, montiert oder umgelagert werden müssten.
Artikel, die produziert werden müssen, ermittelt der Planungsvorschlag.
Ja – und um die Verwirrung jetzt komplett zu machen: seit NAV2013 gibt es nun mehrere
Arten von „Vorschlägen“:
 Bestellvorschlag
 Planungsvorschlag
 Auftragsplanung (für Montage z.B.!)
2.4.1 Notwendige Einrichtungsparameter für den Bestellvorschlag (EINKAUF)
Damit der Ablauf des Bestellvorschlages auch funktionieren kann, sind gewisse Vorgaben
unbedingt notwendig:
 Die BestellvorschlagsVORLAGE und ggf. Bestellvorschlags“namen“
 Das Hinterlegen der Planungsparameter in der Artikelkarte bzw. den
Lagerhaltungsdatenkarten
Um eine Bestellvorschlagsvorlage zu errichten, klicken Sie im „Einkauf“ auf den Menüpunkt
„Verwaltung“ – und dort finden Sie unter „Planung“ die Einrichtungsmöglichkeit für die
Vorschlagsvorlage.
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Standardmäßig existiert im Normalfall bei vielen Kunden bereits die Standard-Vorlage. Wenn
Sie die Produktion mit im Einsatz haben, sollte es zwei Vorlagen geben: eine für Einkauf und
eine für Produktion.
Ansicht der Vorlagen im „CRONUS“-Mandant:
Sie finden die Bestellvorschlagsvorlagen unter dem Einkaufs-Menü – und hier unter
„Verwaltung“ – „Planung“ – „Einrichtung“.
Sollten Sie einen Bestellvorschlag erstellen wollen, der „wiederkehrend“ ist (= enthält immer
die gleichen Artikel) besteht die Möglichkeit, eine eigene Vorlage hierfür zu erstellen und
durch ein Häkchen im Feld „Wiederkehrend“ entsprechend zu kennzeichnen.
Der Unterschied zwischen einem „normalen“ und einem „wiederkehrenden“ Bestellvorschlag
ist der: bei Aufruf bzw. Durchführung der Planung für die zu beschaffenden Artikel wird im
„normalen“ Bestellvorschlag die Menge vorgeschlagen, die das System aufgrund der
Planungsparameter ermittelt hat.
Nach Durchführen der „Ereignismeldung“(= Erstellen der Bestellungen) wird das betreffende
Buch-Blatt wieder „geleert“, d.h. die Vorschlagszeilen werden gelöscht.
Bei einem „wiederkehrenden“ Buch-Blatt hingegen, bleiben die Artikelzeilen stehen – und
abhängig davon, ob Sie die Wiederholungsvariante auf „fix“ oder „variabel“ gesetzt haben,
bleibt das Feld „Menge“ ebenfalls erhalten (dazu später mehr).
Nach dem die Vorlagen für den Bestellvorschlag angelegt wurden, empfiehlt es sich - sofern
für mehrere Bereiche bestellt werden soll – aus Gründen der Übersichtlichkeit noch
entsprechende „Buch-Blattnamen“ zu vergeben. Das heißt: aus einer Bestellvorschlagsvorlage entstehen so mehrere Buch-Blätter mit unterschiedlichen „Namen“:
Rohmaterial
Fertigware
Bestellvorschlag
Büromaterial/
Eigenbedarf
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Um Buch-Blattnamen zu hinterlegen, öffnen Sie die „Bestellvorschlagsvorlagen“ – platzieren
Sie Ihren Cursor auf die betreffende Zeile. Klicken im Menüband auf den Reiter „NAVIGATE“
– und dort auf das Symbol „Bestellvorsch.-Namen“:
Sie können beispielsweise folgende Buch-Blattnamen hinterlegen:
Selbstverständlich können Sie diese Buch-Blattnamen auch pro Einkäufer aufteilen - oder
Abteilungen. Bei kleineren Unternehmen würde der Standard“name“ vollkommen
ausreichen.
Nach dem Sie Ihre Buch-Blattvorlage bzw. –vorlagen erstellt haben, kommen wir nun zu den
Planungsparametern, die die Grundlage für die Funktion des Bestellvorschlages darstellen.
Die Erläuterungen zu den dafür notwendigen Artikelfeldern haben Sie bereits in dem vorhergehenden Kapitel erhalten. Im Normalfall sind die Planungsparameter so eingerichtet, dass
sie optimal die Lagerhaltung widerspiegeln.
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Bei der Ausführung der Funktion „Planung berechnen“ berücksichtigt das System neben den
Planungsparametern bei den Artikeln (bzw. Lagerhaltungsdaten) auch die Felder
„Beschaffungszeit“ (und ACHTUNG! Davon gibt es einige Felder – z.B. beim Kreditoren,
Kreditor/Artikelkatalog, Artikel, etc.) „Mengenrabatte“, etc.
Nach dem alle notwendigen Einrichtungen abgeschlossen sind, kommen wir nun zu dem
eigentlichen Ablauf eines Bestellvorschlags:
2.4.2 Erstellen eines Bestellvorschlages:
Das Nutzen der Funktion „Bestellvorschlag“ erleichtert das Arbeitsleben des Einkäufers
enorm. Voraussetzung – wie Sie gerade gehört/gelesen haben – ist hier definitiv die richtige
Einrichtung bzw. das Hinterlegen der notwendigen Parameter.
Fehlen in der Artikelkarte die Einstellungen (z.B. wurde kein Wiederbeschaffungsverfahren
ausgewählt), wird der Artikel niemals in einen Bestellvorschlag laufen.
Des Weiteren hier nochmals der Hinweis, dass bei Vorhandensein einer oder mehrerer
Lagerhaltungsdatenkarten, dass System Einstellungen direkt auf der Artikelkarte selbst
NICHT mehr berücksichtigt!
Für das nachfolgende Beispiel,
klicken Sie bitte im Menü „Einkauf“
auf den Menüpunkt „Planung“ und
dann auf „Aufgaben“ im Anschluss
dann auf „Bestellvorschläge“.
Sobald sich die Ansicht des Bestellvorschlages geöffnet hat, sollten Sie bitte als erstes den
entsprechenden Buch-Blattnamen auswählen.
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Ansicht des Bestellvorschlages:
Klicken Sie auf den „Drop-Down-Pfeil“ rechts im Feld „NAME“ und wählen Sie das
entsprechende Buch-Blatt aus. Für das nachfolgende Beispiel verwende ich „Fertig“.
Das Buch-Blatt besteht – wie viele andere Ansichten ebenso – aus unterschiedlichen Bereichen. Auch hier haben Sie ein Menüband mit unterschiedlichen „Reitern“ sowie je „Reiter“
die betreffenden Symbole mit den jeweiligen Funktionalitäten und Aufrufen.
Selbstverständlich stehen Ihnen auf der rechten Seite zu dem wieder „Info- & Factboxes“ zur
Verfügung.
Der „Arbeitsbereich“ selbst, sieht aus wie eine Tabelle. Wie Sie anhand des obigen Beispielbildes sehen, gibt es zudem die Möglichkeit, Spalten auch zu fixieren (vergleichbar mit MS
Excel®).
Um die Berechnung der Planung zu starten, klicken Sie im Menüband – Reiter „START“ bitte
auf den Menüpunkt „Planung berechnen“. Es öffnet sich zunächst ein Dialogfenster.
Ansicht des Dialogfensters „Planung berechnen“:
Tragen Sie ein „Start-„ und
„Enddatum“ ein. Sollten Sie eine
Absatzplanung eingerichtet haben,
wählen Sie die entsprechende
Planung.
Im „Register“ Artikel können Sie
jetzt Filter setzen – beispielsweise
um nur bestimmte Artikel für den
Planungslauf zu berücksichtigen.
Oder Sie setzen einen Filter auf
einen bestimmten Lieferanten,
Lagerort, etc.
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 HINWEIS:
Welches „Startdatum“ ist das Richtige? Und für wie lange plane ich? Diese Fragen können
nur Sie selbst, bzw. Ihre Praxis beantworten. Abhängig davon wie die Artikel verwendet
werden (Rohmaterial? Halbfertige Ware? Fertigware/Verkaufsartikel?) ist das Startdatum
wenig sinnvoll, wenn man es auf Anfang des jeweiligen Geschäftsjahres setzt. In der Praxis
wird daher oftmals ein Zeitraum verwendet, der sowohl einen Teil der Vergangenheit wie
auch einen Zeitraum in der Zukunft abdeckt.
Beispiel: „Heute“ = 31.01.2015 – dann rechnet man für das „Startdatum“ ggf. 2 Monate
„zurück“ – also z.B. 01.12.2014 und addiert für das „Enddatum“ noch 3 Monate dazu =
30.04.2015
Für den Bestellvorschlagslauf in diesem Beispiel setze ich keinerlei Filter. Im „Dialogfenster“
klicke ich auf „OK“ und der Berechnungslauf startet.
Sobald Sie die Datumsfelder* gefüllt und die Filter gesetzt
haben, klicken Sie auf „OK“ und das System beginnt mit
der Berechnung.
(* im „CRONUS“ am besten 01.01.2016 bis 31.03.2016
nehmen)
Nach dem der Planungslauf beendet ist, sind die Bestellvorschlagszeilen entsprechend
gefüllt
Ansicht des „gefüllten“ Bestellvorschlages:
Übrigens: abhängig davon, auf welcher Zeile Ihr Cursor gerade platziert ist, sehen Sie auf
der rechten Seite in der „FactBox“ (= Artikeldetails) entsprechende Informationen.
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Einige Erläuterungen zu den Feldern „Ereignismeldung“ und „Ereignismeldung durchführen“
(= Häkchenfeld).
Beide Felder kommen ursprünglich aus der „Planung“ bzw. der „Produktionsplanung“ – d.h.
für „alte NAV-Hasen“: ACHTUNG – DAS gab es früher nicht! Eine ganz große Rolle spielt in
diesem Zusammenhang das Feld „Planungsflexibilität“ in der Einkaufszeile (dieses Feld
müssen Sie sich ggf. einblenden). Es gibt hier zwei Einstellungen: „unbeschränkt“ und
„keine“ – wobei „unbeschränkt“ standardmäßig voreingestellt ist.
 HINWEIS:
Das Feld „Planungsflexibilität“ bietet Ihnen – wie das Wort bereits vermuten lässt – eine
gewisse Flexibilität bei der Planung.
„Unbeschränkt“ bedeutet, dass das System bei einem erneuten Bestellvorschlag,
vorhandene Bestellungen berücksichtigt und ggf. Mengen anpassen bzw. stornieren „will“,
wenn die Bedarfe sich zwischenzeitlich verändert haben.
„Keine“ bedeutet, dass das System diese Einkaufszeilen nicht berücksichtigt bzw. bei einem
erneuten Bestellvorschlag keinerlei Änderung an bestehenden Bestellzeilen vornehmen will.
Leider gibt es derzeit keinerlei Voreinstellung im Bereich „Einkauf“ der dieses Feld in den
Bestellzeilen immer auf „keine“ setzt. Denn dieses Feld ist (meine persönliche Meinung!) für
die Fertigung unerlässlich – aber nicht für den Einkauf! Stellen Sie sich vor, dass Sie eine
Bestellung bereits an den Lieferanten per Mail, Brief oder Fax abgesetzt haben und das
System würde nachträglich Mengen in diesen Bestellungen versuchen zu ändern! Auffallen
würde es schlimmstenfalls erst dann, wenn die Ware bereits geliefert wurde…
Ereignismeldungen:
Das Feld „Ereignismeldung“ beinhaltet insgesamt sechs Optionsfelder:
leer
Keinerlei Auswirkungen, d.h. es passiert „nichts“ wenn man die
Ereignismeldung „durchführen“ lässt
Neu
Erstellen einer neuen Bestellung, bzw. Umlagerung (in der Produktion
bzw. Auftragsplanung: Fertigungs- bzw. Montageaufträge).
„NEU“ wird von dem Programm immer dann eingesetzt, wenn der
Bedarf zurzeit nicht durch den Lagerbestand gedeckt wird, das Feld
„Planungsflexibilität“ auf „KEINE“ gesetzt wurde oder bereits
bestehende Bestellzeilen aufgrund der Fälligkeit nicht geändert
werden können.
Menge ändern
Ändert die Menge in einer bestehenden Bestellung (Umlagerung,
Montage- oder Fertigungsauftrag) ab, um einen neuen bzw.
geänderten Bedarf zu decken
Neu berechnen
Erneute Berechnung des Fälligkeitsdatums in einem bestehenden
Wiederbeschaffungsauftrag
Neu berechnen
Kombination aus den beiden o.g. Optionen: das Fälligkeitsdatum wird
& Menge ändern in einem vorhandenen Wiederbeschaffungsauftrag neu ermittelt und
die Menge geändert.
Stornieren
Storniert einen bestehenden Wiederbeschaffungsauftrag
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Ereignismeldung durchführen:
Dies ist ein JA/NEIN-Feld – ist das Häkchen gesetzt und der nächste Schritt (nach „Planung
berechnen“) wird durchgeführt (= Klick auf „Ereignismeldung durchführen“ im Menüband/Reiter „Start“) – wird für alle so gekennzeichneten Zeilen ein Wiederbeschaffungsauftrag
erstellt bzw. geändert/storniert.
2.4.2.1 ÜBUNG: Erstellen Sie einen Bestellvorschlag – gefiltert auf einen Artikel
Sollten Sie bereits einen Bestellvorschlag erstellt haben, löschen Sie zunächst alle
vorhandenen Zeilen (klicken Sie dazu in den tabellarischen Bereich auf die linke obere Ecke
und markieren Sie so alle vorhandenen Zeilen – im Anschluss drücken Sie STRG + ENTF
oder klicken auf „Löschen“ – und bestätigen die „Löschmeldung“.
Klicken Sie auf „Planung berechnen“ und filtern Sie bitte auf den Artikel „C-100“. Achten Sie
bitte darauf, dass kein weiterer Filter gesetzt wurde.
Beim ersten Versuch, diesen Artikel zu „planen“ erhalten Sie vermutlich folgende „Abbruchmeldung“:
Wissen Sie, was Sie Ihnen diese Meldung sagen will?
Lassen Sie sich bitte von dieser Meldung nicht irritieren. Der Begriff „Lagerhaltungsdaten“
bedeutet nicht automatisch, dass hier tatsächlich auch dieser „Zusatz“ für die Disposition
vorhanden sein muss, sondern in diesem Fall betrifft das auch die Planungsparameter in der
Artikelkarte selbst.
Um diese Meldung jetzt zu beheben, verlassen Sie den Bestellvorschlag einmal komplett
und öffnen die Artikelkarte.
Da Sie sich bereits im Bereich „Planung“ des Einkaufs befinden, genügt es hier in diesem
Menübereich auf den Menüpunkt „Artikel“ zu klicken und nach dem Artikel zu suchen.
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(Das Suchfenster starten Sie mit der Tastenkombination „STRG + F“).
Um zu prüfen, ob es Lagerhaltungsdatenkarten gibt, können Sie bereits über die Artikelübersicht diesen Bereich aufrufen – klicken Sie dazu auf den Reiter „NAVIGATE“ und dann
auf „Lagerhaltungsdaten“:
(Diese Ansicht zeigt, dass der Cursor auf den Datensatz von Artikel „C-100“ platziert wurde.
In der Artikelübersicht selbst, können Sie prüfen ob es Lagerhaltungsdaten gibt oder nicht…)
Sobald Sie auf das Symbol „Lagerhaltungsdaten“ geklickt haben, öffnet sich eine „Übersicht“:
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Wie Sie anhand der Lagerhaltungsdatenübersicht sehen können, gibt es zu dem Artikel „C100“ bisher keinerlei Einträge.
Das heißt, die Meldung, die wir bei Abruf im Bestellvorschlag gesehen haben, kommt
definitiv aus der Artikelkarte selbst. Schließen Sie die Ansicht der Lagerhaltungsdaten und
öffnen Sie die Artikelkarte im „Bearbeiten“-Modus (entweder durch einen Doppelklick oder
durch Klick auf das Symbol „Bearbeiten“):
Sobald die Artikelkarte geöffnet wurde, öffnen Sie das Register „Planung“:
Wie Sie anhand der Beispielansicht sehen können, wurde zwar das Wiederbeschaffungsverfahren „Feste Bestellmenge“ eingestellt ABER es wurde vergessen dem System
wenigstens auch eine Bestellmenge mitzugeben. Und das wollte Ihnen die Meldung
mitteilen.
Um das Ganze zu beheben, setzen Sie bitte den Minimalbestand auf „50“ – und geben für
unser Beispiel noch eine Bestellmenge von „80“ vor.
So könnte es dann aussehen:
Schließen Sie die Artikelkarte und kehren Sie bitte in den Bestellvorschlag zurück.
Führen Sie erneut „Planung berechnen“ für den Artikel „C-100“ aus – dieses Mal sollten Sie
erfolgreich eine Bestellvorschlagszeile erstellen können.
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Ansicht der Bestellvorschlagszeile nach Füllen:
Nachvollziehen der vorgeschlagenen Mengen:
Wie Sie sehen können, hat das System zwei Zeilen vorgeschlagen. In den beiden Zeilen
steht zurzeit kein Lagerort, da im „Cronus“ das Buchen ohne Lagerort zugelassen ist. Im
„echten Leben“ ist das anders – hier darf normalerweise nie ohne Lagerort gebucht werden.
Grob kann man sagen, dass das System beim Berechnen des Bestandes jeden Lagerort
berücksichtigt (auch einen „leeren“ wie man hier sehen kann), auf den dieser Artikel jemals
lag.
Zudem trennt das System hier Bedarf und vorgegebene Planungsparameter.
Um zu sehen, woher die Mengen kommen platzieren Sie Ihren Cursor auf einen der beiden
Zeilen und klicken dann auf das Symbol „Bedarfsverursacher“:
Da bei diesem Artikel die Einstellung zu „Bedarfsverursacherposten“ an für sich nicht vorgenommen wurde, erhalten Sie zunächst die hier gezeigte Hinweismeldung. Bestätigen Sie
durch Klick auf „OK“.
Das System öffnet die
Übersicht der
„Bedarfsverursacher“ –
klicken Sie auf das Symbol
„Mge. ohne
Bedarfsverursacher“:
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Ansicht der „Mge. ohne Bedarfsverursacher“:
Sie sehen hier in der Anzeige, dass das System eine „Notfallbestellung“ auslöst. Die kleine
Meldung, die Sie hier im Bildschirmausschnitt sehen, ist ein sogenannter „Tooltipp“, der
erscheint, wenn Sie mit dem Mauszeiger über den Begriff „Notfall…“ schweben.
Um herauszufinden, was diese Notfallbestellung tatsächlich auslöst, schließen Sie bitte
dieses Fenster und kehren zurück in die Artikelkarte von „C-100“:
Dieser Artikel wird in der Fertigung verwendet, daher wurden 37 Stück bereits als Komponenten in einem Fertigungsauftrag geplant. Wenn Sie auf die „37“ klicken (dies ist wieder ein
„Hyperlink“) – kommen Sie in die nächste Übersicht:
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Hm, werden Sie jetzt vielleicht sagen, im „Tooltipp“ stand doch was von „Startdatum
01.01.16?“
Ja – das ist auch korrekt – denn diese Aussage bezieht sich jetzt auf das von uns
vorgegeben Startdatum bei „Planung berechnen“.
Auch sehr interessant ist in diesem Zusammenhang allerdings eine weitere Ansicht – die
„Artikelverfügbarkeit nach Ereignis“ – um sich diese Ansicht anzeigen zu lassen, klicken Sie
im Menüband des Bestellvorschlags auf den Menüpunkt „Artikelverfügbarkeit“ und in der
geöffneten Auswahl auf „Ereignis“:
Ansicht der Artikelverfügbarkeit:
Hier sehen sofort, warum das System die 37 Stück vorschlägt…
Sie können die einzelnen Zeilen auch „auf“- und „zuklappen“ – zwecks Übersichtlichkeit
bietet sich das hier an.
Schließen Sie diese Übersicht und kehren Sie in den Bestellvorschlag zurück.
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Warum werden jetzt zwei Zeilen vorgeschlagen?
a) Das System erkennt aufgrund der vorhandenen Komponentenzeilen einen „Bedarf“
von 37 Stück – diesen will das System durch eine Bestellung decken.
b) Des Weiteren erkennt das System, dass für den Artikel ein „Minimalbestand“ und eine
„Bestellmenge“ vorgegeben wurden. Um diese Planungsparameter zu erfüllen,
erstellt das System die zweite Zeile.
 HINWEIS:
Würden für diesen Artikel „Lagerhaltungsdaten“ existieren, sähen die Bestellvorschlagszeilen
identisch aus.
Gäbe es zwischen Lagerort „leer“ und „Weiß“ Umlagerungsrouten und nur ein Lagerort wäre
für diesen Artikel der „Einkaufslagerort“, hätte das System einmal eine Bestellung (in der
Bestellvorschlagszeile: Art = Einkauf) und einmal eine Umlagerung vorgeschlagen.
Ehrlich gesagt, werden Sie manche der vorgeschlagenen Mengen nicht so einfach
nachvollziehen lassen, wie in diesem Beispiel – aber Sie haben jetzt gesehen, wie Sie selbst
vorgehen können. Berücksichtigen Sie bei Ihrer Recherche auch immer die verwendeten
Datumszeiträume – denn auch diese haben IMMER einen Einfluss auf die Erstellung der
Bestellvorschlagszeilen.
Eigene Notizen:
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Ende der Leseprobe von:
Einkauf und Verkauf mit Microsoft Dynamics™ NAV2015
Sonja Klimke
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