Pressemitteilung 13.01.2016

Presseerklärung
13.01.2016
Grüne Woche Demaskieren
Bundesweite Adbusting-Aktion – Kreative Kritik an zerstörerischer
Landwirtschaft
Berlin, Braunschweig, Frankfurt a.M., Leipzig, 13.01.2016: Bundesweit machen
Aktivistinnen und Aktivisten mit zahlreichen Plakatmotiven auf Missstände in der
Landwirtschaft aufmerksam. Sie kritisieren die kapitalistisch organisierte Landwirtschaft,
die strukturell Gewalt gegen 80 Milliarden Nutztiere ausübt sowie für globale Sozial- und
Umweltkrisen mitverantwortlich ist. Anlass ist die am 15. Januar beginnende
Landwirtschaftsmesse Internationale Grüne Woche in Berlin, die stellvertretend für dieses
System steht.
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurden in vier deutschen Städten zahlreiche
kreative Plakate in Werbekästen aufgehangen, die verschiedene kritische Aspekte der
gegenwärtigen Landwirtschaft thematisieren. Sprüche wie „Tiere sind keine Ware“ und
„Wirtschaftssystem statt Ökosystem. #yolo“ sollen einen kritischen Diskurs dazu anregen.
„Wir leben in einem Wirtschaftssystem, das nicht funktioniert, ohne die Bedürfnisse der
Mehrheit der Weltbevölkerung zu missachten und Tiere brutal auszubeuten. Um nur wenige
Beispiele zu nennen: Gülleseen vergiften unser Grundwasser, Brandrodungen zerstören die
Natur, die Meere sind nahezu leergefischt, sog. Nutztiere werden als Ressourcen gesehen
anstatt als fühlende Individuen. Die Lebensgrundlage von Mensch und Tier wird für den
Profit zerstört“ erklärt Aktivistin Florina Habesatt.
Mit Bezug auf das ironische Plakat „Wirtschaftssystem statt Ökosystem“ sagt Aktivistin
Christina Schmidt: „Eigentlich sollte jedem Menschen inzwischen klar sein, dass mit der
kapitalistisch organisierten Wirtschaftsweise der Raubbau an der Umwelt ungehindert
fortgesetzt wird. Wenn nicht sehr schnell ein Umdenken erfolgt, werden die Konsequenzen
irreversibel sein.“
Auf der Internationalen Grünen Woche finden laut den Aktiven die Beschönigungen von
Tierhaltung und Landwirtschaft ihren Höhepunkt. „Auf der Grünen Woche feiern sich
Lobbyverbände der Agrarindustrie und gaukeln den Besucherinnen und Besuchern eine
schöne heile Welt vor“, ergänzt Habesatt. Ihr Protest trage -so hofft sie- mit dazu bei, dass
ein Diskurs und ein Umdenken in Bezug auf die gegenwärtig kapitalistisch organisierte
Landwirtschaft und ihre Folgen angestoßen wird.
Die Aktion ist Teil einer breiten Palette von Protestveranstaltungen, die während der Grünen
Woche stattfinden. Am Montag, den 11.01.2016, wurde der Negativpreis Rosa Brille an den
Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft für seine Schönfärberei bei der GeflügelCharta verliehen. Zusätzlich gibt es die Vortragsreihe Landwirtschaft-Krisenwirtschaft?, bei
der Themen wie „Szenarien für die Welternährung im Jahr 2050 und damit verbundene
Umweltfolgen“, „Fleischvermarktung. Die Werbestrategien der Tierindustrie“ oder
„Ursachen und Folgen von Land Grabbing“ behandelt werden. Nähere Informationen und
das vollständige Programm finden Sie unter: www.gruene-woche-demaskieren.de
Druckfähige Fotos von den Plakatmotiven können Sie hier herunter laden:
Berlin: http://we.tl/EsDsQsRlAt
Braunschweig: http://we.tl/J3g7RKXTJ5
Frankfurt am Main: http://we.tl/OWjgrx2zqs
Leipzig: http://we.tl/bIKjMKswKs
Pressekontakt: Christian Schmidt, E-Mail: [email protected]
Das Aktionsbündnis Grüne Woche demaskieren! protestiert anlässlich der alljährlich stattfindenden
Messe Internationale Grüne Woche mit vielen kreativen und bunten Aktionen gegen das
gegenwärtige Landwirtschafts- und Ernährungssystem. Das Bündnis agiert bundesweit, mit
Schwerpunkt auf Berlin.