Politisch aktiv sein!

News
AERO CLUB
8/2015
Facts & Infos des Deutschen Aero Clubs
Politisch aktiv sein!
Wolfgang Müther
DAeC-Präsident
Die Wahlbeteiligung bei politischen
Wahlen sinkt. Manchmal entscheidet weniger als die Hälfte der Wahlberechtigten über
die Zusammensetzung der politischen Gremien. Vor allem bei Kommunalwahlen ist das
Interesse sehr gering.
Die Luftsportler und ihre Vereine sollten
aber alle Wahlen ernst nehmen und aktiv
sein. Das Wahlrecht nutzen ist dabei die eine
Sache. Wichtig ist es, vorher die Kandidaten
zu prüfen. Was sagen sie zum Sportbetrieb
in der Region? Welche Positionen vertreten
sie? Wie wollen sie die ehrenamtliche Arbeit
unterstützen? Was denken sie über den Luftsport und Flugbetrieb in der Gemeinde?
Viele Vereine sind gut vernetzt und kennen die Partner auf der politischen Seite. Sie
leisten nicht nur in Wahlzeiten gute Vereinsarbeit und zeigen die Bedeutung der Luftsportvereine auf. Von den politischen Vertretern werden sie dafür anerkannt.
Es läuft aber nicht immer rund. So beispielsweise in Zwickau vor der Wahl des
Oberbürgermeisters. Kandidat Sven Itzek,
Mitglied des Stadtrats und der AfD, erklärte am 5. Juni 2015 in einem Interview mit
der „FreiePresse“ zum Thema neue Gewerbegebiete: „Am Ortseingang an der Reichenbacher Str. ist eine hervorragende 55 Hektar
große Fläche. Dort ist im Moment noch ein
Segelfliegerclub drauf. Wenn man die urban
machen würde zu Gewerbefläche brauchen
wir in Schneppendorf keinen Acker umgra-
ben.“ So einfach geht das, meint Herr Itzek
und gab an, die Segelflieger könnten alternativ doch den Verkehrslandeplatz Altenburg nutzen.
Ich finde das empörend! Der Aeroclub
Zwickau hat 174 Mitglieder. Er ist der älteste
Aeroclub in Sachsen, 2016 wird er 90 Jahre
alt. Der Verein betreibt den 88 Hektar großen Verkehrslandeplatz seit 1990 ehrenamtlich und ohne finanzielle Unterstützung. Bundesweit und sogar über die Grenzen hinaus
ist der Verein als guter Organisator von Wettbewerben und Veranstaltungen bekannt. In
diesem Jahr wurden mal wieder deutschen
Segelflugmeisterschaften dort ausgetragen.
In Zwickau sind die Wahlen mittlerweile entschieden. Nach dem ersten Durchgang
zog Sven Itzek seine Kandidatur zurück. Die
Zwickauer wählten wieder Pia Findeiß, die
das Amt schon zuvor innehatte.
Die Angelegenheit ist aber noch nicht
abgeschlossen. In der Tageszeitung sind der
Flugplatz und die Nutzung des Geländes immer wieder Thema. Joachim Lenk, der Vorsitzende des Vereins, kämpft für den Club und
erhält dafür gute Unterstützung. „Wir wünschen dem Aeroclub viel Kraft und hoffen,
dass der Flugplatz in Zwickau noch lange bestehen
bleibt“, schreiben Monika
und Jürgen Müller in ihrem
Leserbrief. Dem schließe ich
mich an.
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■ ULTRALEI C HTFLUG
E UR O PA ■ S t a t i s t i k
V E R E I N E ■ Ta l e n t f ö r d e r u n g
Weltrekord
anerkannt
Datenerhebung bei
Piloten und Haltern
LSC Bad Homburg erhält
das Grüne Band
UL-Pilot Georg Surkamp hat über
ein Jahr warten müssen, bis sein ULWeltrekord anerkannt worden ist.
In der Kategorie der einsitzig geflogenen Dreiachser hat er einen Rekord über einen geschlossenen Rundkurs ohne Motorleistung aufgestellt.
Er flog über 129,77 Kilometer von Kerken über Dorsten und Isselburg wieder
zurück nach Kerken. Der Flug ist dem
49-Jährigen aus Krefeld mit einem
Banjo MH gelungen. Bisher hatte die
Weltluftsport-Organisation FAI in dieser Kategorie noch keinen Rekord anerkannt.
Georg Surkamp ist Mitglied im ULSportverein im DAeC-Landesverband
Bremen.
■ J uni 201 5
Aus dem Vorstand
5. und 6. Juni: Vizepräsidentin
Sigrid Berner vertritt den DAeC
auf der Konferenz der DOSBSpitzenverbände, Hamburg.
11. Juni: Vizepräsident René Heise
nimmt am 9. Info-Lunch der
Parlamentsgruppe und des Forums
Luft- und Raumfahrt teil, Berlin.
12. Juni: Gespräche in der BGSt,
Wolfgang Müther, Braunschweig
17. bis 20. Juni: Präsident
Wolfgang Müther begleitet den
Deutschlandflug 2015.
27. Juni: Vorstandssitzung,
Braunschweig
28. Juni: Vizepräsident Mike
Rottland eröffnet die Deutsche
Meisterschaft Motorkunstflug,
Gera.
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Die EU will es wissen: Zahlen, Daten und Fakten der Allgemeinen Luftfahrt.
Dafür hat sie eine Studie zum Betrieb von Luftfahrzeugen in Europa in Auftrag
gegeben. Alle Piloten sind eingeladen, sich zu beteiligen. Die Umfrage wird in
23 Sprachen – auch in Deutsch – angeboten.
Mit diesen Daten soll ein Gesamtüberblick über alle europäischen Luftfahrzeuge im Rahmen der Initiative für einen Fahrplan für die Allgemeine Luftfahrt (GA Roadmap) erstellt werden. Die Zusammenarbeit von EASA, nationalen
Luftfahrtbehörden und Verbänden der Allgemeinen Luftfahrt ist von entscheidender Bedeutung für die erfolgreiche Umsetzung dieser Initiative. Als Ziele der
Studie gibt die EU an: „Entwicklung von weniger aufwendigen, einfacheren und
besseren Vorschriften für die Allgemeine Luftfahrt auf der Grundlage realer Daten. Ermittlung von Sicherheitsrisiken und Problembereichen und Unterstützung
und Überwachung von Wachstum und Nachhaltigkeit der Allgemeinen Luftfahrt.“ Der DAeC sieht hier eine Chance für seine Mitglieder, die finanziellen
Auswirkungen der EU-Regulierung der Europäischen Kommission darzustellen.
Link zur Umfrage: https://survey.enalyzer.com/?pid=f7d8ks2h
S E G E L F L UG ■ Te r m i n t i p p
Deutscher Segelfliegertag
sportclub Bad Homburg ist Gewinner des
Grünen Bandes für vorbildliche Talentförderung
im Verein 2015. Der Verein erhält 5000 Euro
Förderprämie für die Jugendarbeit. Mit dieser
Foto: picture alliance
Auszeichnung unterstützt und begleitet die
Commerzbank die Bemühungen des Deutschen
Olympischen Sportbundes um eine sportlich-leistungsorientierte Nachwuchsarbeit in den Vereinen.
Seit 2006 wurde in diesem Jahr erstmals wieder ein Luftsportverein ausgewählt. DAeC-Vizepräsidentin Sigrid Berner hatte sich bei den Verantwortlichen
im DOSB dafür eingesetzt, dass auch die Sportarten eine Chance erhalten, die
aufgrund ihrer Struktur und Ressourcen nicht alle strengen Bewertungskriterien
erfüllen können. Diese wurden nämlich vor rund zehn Jahren neu aufgestellt
und dem Nachwuchsleistungssport-Konzept des DOSB angepasst.
Im Herbst werden auf einer Deutschlandtour die Trophäen an die insgesamt
50 ausgezeichneten Vereine übergeben.
TECHNIK ■ TKG- und EMVG-Musterprozesse
Die Bundeskommission Segelflug
des DAeC und die FG Freudenstadt
e.V. laden zum 74. Deutschen Segelfliegertag am 31. Oktober 2015 nach
Freudenstadt ein. Am Vortag, Freitag,
30. Oktober 2015, findet ab 13 Uhr die
Mitgliederversammlung der Bundeskommission Segelflug statt.
Keine kurzfristige Lösung
Ausstellerservice
Aussteller können ihren Stand
beim 74. Deutschen Segelfliegertag
selber buchen. Auf www.deutschersegelfliegertag.de sind in der Rubrik
„Aussteller“ die Pläne mit den verfügbaren Ständen vorab einsehbar. Für
eine bessere Orientierung sind auch
die gesamten Pläne des Kurhauses
veröffentlicht. Die verfügbaren Stände haben Größen von 2 x 2 bis 3 x 3,5
Meter. Sie erhalten je nach Größe des
Standes zwei bis fünf Ausstellerausweise kostenfrei dazu.
Gute Nachwuchsarbeit lohnt sich! Der Luft-
Für die Bestellung der Ausweise
erhalten die Aussteller wie im Vorjahr nach Buchung eines Standes entsprechende Aktionscodes. Die Rechnungslegung erfolgt wieder über den
Dienstleister XING Events. Aufgrund
der Erfahrungen im vergangenen Jahr
stehen diesmal nur die Zahlungsoptionen Kreditkarte, Lastschrift oder PayPal zur Verfügung.
Kontakt: Axel Reich, aussteller@
deutscher-segelfliegertag.de
Das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) hat das Verfahren gegen die
Erhebung von Frequenzschutzbeiträgen nach TKG und EMVG durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) an das Oberverwaltungsgericht zurückverwiesen. In einer
Presseinformation vom 25. Juni 2015 erklärt das BVerwG, dass „zur weiteren
Sachaufklärung“ nun zu prüfen sei, ob die von der BNetzA vorgelegten Kostenkalkulationen rechtmäßig sind.
Die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts ist ein Teilerfolg für die
BNetzA. Dennoch wird erst nach der Prüfung der Gebührenkalkulation endgültig feststehen, ob die Frequenzschutzbeiträge rechtmäßig erhoben wurden.
Wann die Prüfung abgeschlossen sein wird, ist schwer abzuschätzen.
Es ist noch nicht entschieden, ob die BNetzA die ruhend gestellten Widerspruchsverfahren wieder aufgreift und entscheidet oder die Entscheidung zur
Gebührenkalkulation abwartet. Das gilt auch für die Widerspruchsverfahren des
DAeC für die bisher versendeten Beitragsbescheide für die Jahre 2003 bis 2011.
Es ist zu erwarten, dass die BNetzA spätestens im kommenden Jahr weitere Gebührenbescheide zumindest für das Jahr 2012 versenden wird. Sie würde
sonst die gesetzliche Verjährungsfrist von vier Jahren verstreichen lassen.
Mehr auf http://www.daec.de/service/musterverfahren/
■ P ERSONALI EN
B undesgeschäftsstelle
Udo Beran ist
Generalsekretär
Udo Beran ist der neue Generalsekretär des DAeC. Seit dem 1. Juli 2015
übernimmt der 48-Jährige die Aufgabe in der Bundesgeschäftsstelle in
Braunschweig.
Der Wirtschaftsingenieur Udo Beran bringt umfangreiche Managementerfahrung aus der privaten Wirtschaft und dem öffentlichen Dienst
mit. In verschiedenen Führungspositionen hat er namhafte Verkehrsunternehmen geleitet und sich mit Fragen
der Mobilität und Daseinsvorsorge beschäftigt. Auch die politische Arbeit ist
Beran vertraut.
Zu seinen bisherigen Aufgaben
gehörte auch
die Vertretung
der Unternehmensinteressen
gegenüber Politik und Verwaltung.
Als Motorflugpilot und
Flugzeughalter
kennt Beran die
aktuellen Themen der Luftsportler aus
eigener Erfahrung: „Ich freue mich auf
die neue Herausforderung. Ein wichtiger Schwerpunkt der DAeC-Arbeit
ist die politische Interessenvertretung.
Wir müssen in den verantwortlichen
Gremien, bei den verschiedenen Behörden und den politischen Entscheidern präsent sein und für akzeptable
Bedingungen kämpfen. Dieses Engagement ist notwendig, damit der Luftsport in Deutschland und Europa eine
sichere Zukunft hat. Mein Ziel ist es,
gemeinsam mit dem Vorstand, den
Bundeskommissionen und den Mitgliedsverbänden sowie den Mitarbeitern der Bundesgeschäftsstelle den
Interessen des Luftsports und der Allgemeinen Luftfahrt eine deutlich
wahrnehmbare Stimme zu verleihen.“
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M O TO RFLUG ■ Deutschlandflug 2 0 1 5
Schauriges Wetter, logistische Heraus­
forderungen und Spannung bis zum Schluss
Der Deutschlandflug, die Traditionsveranstaltung des Motorflugsports im DAeC, hat nach vier
Fotos: Renate Heege
Tagen am 20. Juni in Jena-Schöngleina seinen erfolgreichen Abschluss gefunden.
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Knapp 70 Luftfahrzeuge, darunter
ein Tragschrauber, nahmen am diesjährigen Deutschlandflug teil. Wie immer
wurde in zwei Gruppen auf separaten
Routen vom Start- zum Zielort geflogen. Für die Wettbewerbsgruppe war
die Strecke Bitburg – Marburg – Hodenhagen – Jena geplant, während die Touringgruppe von Bitburg über LachenSpeyerdorf, Ansbach-Petersdorf und
Auerbach nach Jena fliegen sollte.
Sind die Teilnehmer am Mittwoch,
17. Juni, noch bei schönstem Wetter in
Bitburg angekommen, überquert am
Donnerstag eine Kaltfront die geplante
Flugstrecke. Auch deren Rückseite kann
die Wettbewerbsgruppe zwar dann
planmäßig nach Marburg fliegen, für
die Touringgruppe hingegen ist an einen Weiterflug nach Lachen-Speyerdorf
und Ansbach-Petersdorf nicht zu denken. Die komplizierte DeutschlandflugLogistik fordert einmal mehr ihren Tribut. Nun heißt es, Zimmer in Ansbach
stornieren, in Bitburg neu buchen und
schnell ein Alternativprogramm für die
Teilnehmer aus dem Hut zaubern. Wie
schon so oft lösen Wolfgang Drexel und
sein Team diese Aufgabe mit Bravour.
Am nächsten Tag ist das Wetter immer noch durchwachsen, aber fliegbar.
In Marburg absolviert die Wettbewerbsgruppe zunächst ihre zweite Aufgabe,
einen Rundkurs Marburg – Marburg,
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und macht sich anschließend auf den
Weg nach Hodenhagen. Auch die Touringgruppe ist abflugbereit und fliegt
von Bitburg direkt nach Auerbach, wo
sie herzlich willkommen geheißen wird.
Samstag, 20. Juni: Beide Gruppen
treffen in Jena ein. Bei böigem Querwind wird die Ziellandung für die Wettbewerbsgruppe zur echten Herausforderung. Die Hubschrauberpiloten und
Kunstflieger haben bereits ihr Programm für den „Tutima – Preis der Lüf-
te“ absolviert, der ebenfalls in Jena ausgetragen wird.
Spannung bis zum Schluss. Mit nur
drei winzigen Pünktchen Vorsprung
gewinnen Christiane und Axel Maurer
den Deutschlandflug 2015. Die Landessieger und damit gleichzeitig Gewinner
des Tutima-Preises der Lüfte in der Kategorie Navigationsflug heißen Helmut
und Jan Felderhoff. Julia Sophie Künne
und Phillip Schlund werden als beste Jugendmannschaft geehrt und dürfen an
Nachwuchsförderung auch beim
Deutschlandflug
Nachwuchsförderung wird auch
beim Deutschlandflug großgeschrieben. Die Bundeskommission Motorflug
möchte verstärkt junge Menschen an
die Wettbewerbsfliegerei heranführen
und ihnen den Einstieg in unseren Sport
erleichtern. Neben reduzierten Nenngebühren für Nachwuchspiloten gibt
es speziell in der Wettbewerbsgruppe
einen Preis für die beste Jugendmannschaft. Bedingung: Beide Besatzungsmitglieder dürfen zum Zeitpunkt der Veranstaltung nicht älter als 27 Jahre sein.
Die beste Jugendmannschaft 2015
kommt aus Niedersachsen:
Julia Sophie Künne und Phillip
Schlund vom Aero-Club Hodenhagen (im Bild rechts) haben den Preis
für die beste Jugendmannschaft beim
1 Ziellandewettbewerb in Marburg-Schönstadt 2 Albrecht Behr, TUTIMA, (li.) und
Pit Schöffler, Hubschrauberreferent in der
BuKo Motorflug, (re.) gratulieren den Gewinnern des TUTIMA-Cups Martin Eigner
(2.v li) und seinem Co Thorsten Strohmaier.
3 Applaus für das Organisationsteam
der im kommenden Jahr stattfindenden DM
in Husum teilnehmen.
Ein herzliches Dankeschön an meine
Kolleginnen und Kollegen vom Organisationsteam sowie an die vielen fleißigen Helfer, die im Vorfeld und während der Veranstaltung für einen reibungslosen Ablauf
gesorgt haben. Auf Wiedersehen beim
Deutschlandflug 2017!
Renate Heege
Informationen und alle Ergebnisse
unter: www.deutschlandflug.daec.de,
https://www.facebook.com/
Navigationsflug
Deutschlandflug 2015 gewonnen. Sie
werden im nächsten Jahr an der Deutschen Meisterschaft im Navigationsflug
in Husum teilnehmen (25. bis 29. Mai
2016). Die Nenngebühr übernimmt die
Bundeskommission Motorflug, und auch
für die Übernachtungskosten haben wir
bereits einen Sponsor gefunden!
Hier noch ein heißer Tipp: Einige
DAeC-Landesverbände haben bereits
Programme zur Nachwuchsförderung
im Navigationsflug aufgelegt und unterstützen die Teilnahme am Deutschlandflug und an regionalen Wettbewerben
auch direkt. Wir gehen davon aus, dass
die anderen dem guten Beispiel folgen
werden. Fragt doch einfach mal bei Eurem Landesverband nach.
Renate Heege
■ LUFTSPORTGERÄTE-BÜRO
Mus t er zulassung
Millenium
zugelassen
Nach erfolgreicher Musterprüfung
durch den DAeC wurde am 17. Juni die
Musterzulassung für das Ultraleichtflugzeug Millenium erteilt. Hersteller
und Inhaber der Musterzulassung ist
die Flugschule Lorenzen in Landshut.
Die Millenium ist ein sehr schneller
Tiefdecker mit Einziehfahrwerk. Der
Tandemsitzer aus Kohlefaser ist mit
einem Rotax-912S-Motor ausgestattet
und zugelassen für den NL-Dreiblattpropeller.
Das Gerätekennblatt mit der Nummer
61230 vom 17. Juni 2015 ist auf der
LSG-B-Website www.lsgb.daec.de
als Download in der Rubrik „Gerätekennblätter“ veröffentlicht.
■ PERSON ALIEN
DOSB-Finanzkommission
Sigrid Berner
benannt
DAeC-Vorstandsmitglied Sigrid
Berner wurde zum Mitglied der DOSBFinanzkommission benannt.
Auf der DOSB-Mitgliederversammlung Ende 2014 in Dresden wurden
weitreichende Satzungsänderungen
beschlossen. Dazu gehört auch, dass
der DOSB-Vorstand Kommissionen zu
seiner Beratung einsetzen kann. Sieben Kommissionen wurden bislang
eingerichtet.
DAeC-Vorstandsmitglied Sigrid
Berner wurde eingeladen, in der Finanzkommission mitzuarbeiten. Dieses
Gremium hat die Aufgabe, „den Vorstand in allen Fragen der Wirtschaftsund Finanzführung, der Beteiligungsverwaltung, der Führung der dem
DOSB gehörenden Gesellschaften und
der Rücklagen-Politik zu beraten“.
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M O T O R F L UG ■ DM K u n s t f l u g
Vier neue
Kunstflugmeister
Nach 23 Jahren ist mit der Deutschen Meisterschaft die Kunstflugelite nach Gera zurückgekehrt. Im Jahr 1992 hatte man
dort die erste gesamtdeutsche Kunstflugmeisterschaft nach
der Vereinigung durchgeführt, und immerhin drei der damals
an der Durchführung Beteiligten waren auch diesmal dabei.
28 Piloten, darunter drei Frauen,
bewiesen ihr Können. Die Meisterschaft wird als Mehrkampf in drei Disziplinen durchgeführt und fordert die
Teilnehmer in Pflicht, Kür und Unbekannter Pflicht. Gerade die Letztgenannte ist besonders selektiv, wird
doch dieses Programm erst am Tag
vor dem Wertungsflug veröffentlicht
und kann nur mental, nicht aber im
Flug geübt werden. Es wird quasi vom
Blatt geflogen.
Nachdem die letztjährige Meisterschaft erheblich unter dem Wetter,
mit tiefen Wolken und immer wieder
Niederschlägen, leiden musste, zeigte
es sich in diesem Jahr von seiner sonnigen Seite. So konnten die Wertungsflüge des klassischen Kunstfluges in
Rekordzeit abgewickelt werden, und
auch die für den Samstagnachmittag geplanten Freistilküren der höchsten Leistungsstufe konnten reibungslos durchgeführt werden. So schön
der Sonnenschein war, flugtechnisch
führte er zu erhöhter Aufmerksamkeit, denn bei relativ geringem Druck
und den hohen Temperaturen errechneten sich teilweise Dichtehöhen von
mehr als 3200 Fuß. Da wird die Luft
auch für den Kunstflug langsam dünn.
Wieder konnte die Meisterschaft
in allen vier Kategorien ausgetragen
werden, wobei die beiden unteren
Kategorien – Sportsman und Intermediate – mit jeweils fünf Startern den
Ruf nach Nachwuchs laut werden ließ.
Deshalb sei hier nochmals darauf hin-
gewiesen, dass es für diese Deutsche
Meisterschaft keine Qualifikationshürden gibt. Wer in der Lage ist, ein
Sportsman-Programm sicher zu fliegen, der kann dabei sein. Dazu gehört
auch ein gewisser Trainingsaufwand,
der sich aber in einem erträglichen
Rahmen bewegt. Sein Können verfestigen kann man zum Beispiel auch in
einem von German Aerobatics angebotenen Trainingslager, wie es jährlich im Frühjahr und Herbst angeboten wird. Die beiden oberen Kategorien – Advanced und
Unlimited – waren mit elf und sieben Teilnehmern erfreulich stark besetzt. In diesen Gruppen geht es neben den Meistertiteln immerhin auch um die Qualifikation
für die Zugehörigkeit zur Nationalmannschaft.
Bis auf die zweithöchste Gruppe war
das Endergebnis bis zum letzten Wertungsflug offen. Hier siegte mit einer soliden Darbietung und einem Vorsprung
von fast vier Prozent vor dem Zweitplatzierten souverän der Thüringer Heintje
Wyczisk. Er konnte alle drei Disziplinen für
sich entscheiden. In der Königsklasse war
die Leistungsdichte höher, und so trennten den Zweitplatzierten hier nur 1,2 Prozent vom neuen Deutschen Meister, dem
Kempener Heinrich Sauels. In seinem 13.
Wettbewerb konnte er den ersten Sieg erringen. Die Sieger der Sportsman und Intermediate heißen Wolfgang Schatz und
Bernhard Diehl. Beide bewiesen, dass man
für die erfolgreiche Teilnahme keine Extra, Cap, Suchoi oder Xtreme benötigt, um
sich durchzusetzen. Sie flogen auf Decathlon und Pitts S-2B. Auch die Vizemeisterin
der Sportsman-Klasse, Petra Unger, vertraut auf Doppeldecker. Sie brachte die
einzige Pitts S-1S an den Start.
Neben der Intermediate-Pilotin Nadezhda Yakhnich aus Russland brachte
der französische Gastschiedsrichter, Bernard Courtois, internationale Couleur in
den Wettbewerb. Ihm fiel besonders das
große Spektrum an Flugzeugtypen angenehm auf: Pitts S-1 und S-2, Extra 300, Jak
55, Suchoi 29 und 31, Super und Extra Decathlon, Laser 260, Giles 202, Xtreme 300.
Wann bekommt man die schon gemeinsam auf einem Flugfeld zu sehen?!
Mit dem Final-Freestyle hatte diese
Deutsche Meisterschaft einen würdigen
Ausklang und erfreute die zahlreichen Besucher, die im Lauf der Woche aufmerksam geworden waren. In diesem fünften
Wertungsflug, der als ausgegliederte Wertung nicht zum Mehrkampf zählt, konnte
Heinrich Sauels den Konkurrenten Martin
Albrecht ganz knapp auf Distanz halten.
Informationen über
[email protected]
Foto: Nata Lyubimova
SCHNI P SEL
DES MON AT S
Es muss kein
Medaillenplatz sein!
Die Stadt Hofgeismar und ihre Zeitung sind stolz auf die jungen Nachwuchstalente. Auch wenn es nicht für einen der vorderen Plätze reichte, berichtet die „Hessische Niedersächsische Allgemeine“ im regionalen Sportteil
am 27. Juni ausführlich über ihre Sportler. Ulrike Teichmann und Johannes
Bick aus dem LSV Hofgeismar belegten jeweils Rang 32 in der Standard- und
in der Rennklasse bei den Deutschen Meisterschaften in Erbach.
Gute Berichterstattung über Luftsportler und ihre Vereine in der Tageszeitung
ist keineswegs selten. Wir sammeln diese Berichte und veröffentlichen jeden
Monat eine besondere Nachricht. Wir freuen uns über Ihre Post. Bitte schicken
Sie uns Ausschnitte aus Ihrer Zeitung per E-Mail an [email protected] oder per
Post an DAeC, Uschi Kirsch, Hermann-Blenk-Str. 28, 38108 Braunschweig.
Aero Club News
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LUFTSPO RTGER ÄTE-B ÜR O ■ Unfa l l m e l d u n g
Für die Sicherheit
Bei einer schweren Störung oder gar einem Unfall wird sie leicht vergessen:
die Unfallmeldung. Verständlich, dass die Sorgen um Personen und Flugzeug Vorrang haben. Aber nach § 5 LuftVO muss der Halter sich unverzüglich bei dem vom
Bundesministerium für Verkehr Beauftragten schriftlich melden. Die geforderten
Informationen dienen vor allem dazu, die Ursachen für die Störung zu erforschen.
Nur so können durch Sicherheitsmitteilungen und Aufklärung weitere Unfälle
vermieden werden.
Deshalb bittet das Luftsportgeräte-Büro (LSG-B) Störungen und Unfälle umgehend anzuzeigen. Die Meldungen sollen den Namen und derzeitigen Aufenthalt des Meldenden enthalten, ferner Ort und Zeit des Unfalls oder der schweren
Störung, Art, Muster, Kennzeichen des Luftsportgerätes, Name des Halters, Zweck
des Fluges, Start- und Zielflugplatzes, Name des verantwortlichen Piloten, gegebenenfalls Angaben über einen Passagier, Umfang des Personen- und Sachschadens, Angaben über beförderte gefährliche Güter an Bord und eine Darstellung
des Ablaufes des Unfalls oder der schweren Störung.
Das LSG-B hat dafür ein Unfallmeldeformular veröffentlicht, dass auch online
ausgefüllt und dann per E-Mail als PDF oder per Fax an das LSG-B geschickt werden kann.
Mehr unter: http://links.daec.de/8001
■ UM W E LT UN D N AT U R
Stromtrassen
Keine Entwarnung!
Verschiedene Medien berichteten in den vergangenen Wochen, dass
in den politischen Gremien und bei
Entscheidern zunehmend die Erdverkabelung als Alternative zu den Freileitungen erwogen wird. Vereine und
Flugplatzbetreiber sollten trotzdem
die Diskussionen in ihrer Region sorgfältig verfolgen. Es ist keineswegs sichergestellt, ob und wo diese Verlegung der Kabel in der Erde umgesetzt
wird. Die Kosten dafür sind enorm.
Umwelt- und Naturschutzvertreter
fürchten außerdem große Schäden, da
bei der Verlegung eine bis zu 40 Meter
breite Schneise gezogen werden muss.
Informationen und Kontakt:
DAeC-Referat Umwelt und Natur,
Denise Kluge, Tel. 0531 23540-29,
[email protected]
■ N A CH RUF
Dominique Méreuze
„Er ist zu seinem letzten Flug gestartet.“ So steht
es unter der kurzen Nachricht vom Tod von Dominique
Méreuze, dem Präsidenten des französischen Ultraleichtfliegerverbandes FFPLUM. Dieser Verband und damit
die Freiheit des ultraleichten Fliegens zu erhalten, das
war seine große Lebensaufgabe. Gemeinsam mit dem
inzwischen ebenfalls verstorbenen Briten Keith Negal,
mit dem DULV-Vorsitzenden Jo Konrad und dem BuKoVorsitzenden Wolfgang Lintl legte er 2004 den Grundstein für die European Microlight Federation (EMF), in
der inzwischen fast alle europäischen UL-Verbände zusammengeschlossen sind. Sein Ziel war es, die bisherige
Freiheit gegen die Regulierungsbestrebungen der EU
und der EASA zu verteidigen. Auch wenn gelegentlich
aus den eigenen Reihen Stimmen laut wurden, ‚irgendwie’ zu einer Vereinheitlichung der gesetzlichen Bestim-
■ Im pr es s um
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Aero Club News
Herausgeber: Deutscher Aero Club e.V.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Redaktion: Uschi Kirsch
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mungen zu kommen, hat sich Dominique Méreuze mit
großer Vehemenz zwar für die gegenseitige Anerkennung von Lizenzen und Zulassungen über Ländergrenzen hinweg eingesetzt, aber stets die nationale Unabhängigkeit und die unterschiedliche Herangehensweise
in den anderen Ländern verteidigt.
Obwohl die EMF bereits für 40 000 Mitglieder spricht,
war ihm schon früh klar, dass Lobbyarbeit auf europäischer Ebene eine breitere Basis benötigt. Er war Vizepräsident bei der Organisation Europe Air Sports (EAS)
und hat dort für den Gedanken gefochten, mit weniger
Regeln und mehr Selbstverantwortung auch in der Allgemeinen Luftfahrt die Freiheit des Fliegens zu erhalten.
Man kann sagen, dass Dominique Méreuze ein französischer Europäer war: stolz auf seine eigene Nation und
doch völkerverbindend und offen für die europäischen
Nachbarn. Dominique Méreuze starb am 10. Juni im Alter von 67 Jahren in Gap/Frankreich.
Wolfgang Lintl
Adresse: Hermann-Blenk-Straße 28, 38108 Braunschweig,
Tel.: 0531/23540-0, Fax: 0531/23540-11
Internet: www.daec.de, E-Mail: [email protected]