News AERO CLUB 8/2015 Facts & Infos des Deutschen Aero Clubs Politisch aktiv sein! Wolfgang Müther DAeC-Präsident Die Wahlbeteiligung bei politischen Wahlen sinkt. Manchmal entscheidet weniger als die Hälfte der Wahlberechtigten über die Zusammensetzung der politischen Gremien. Vor allem bei Kommunalwahlen ist das Interesse sehr gering. Die Luftsportler und ihre Vereine sollten aber alle Wahlen ernst nehmen und aktiv sein. Das Wahlrecht nutzen ist dabei die eine Sache. Wichtig ist es, vorher die Kandidaten zu prüfen. Was sagen sie zum Sportbetrieb in der Region? Welche Positionen vertreten sie? Wie wollen sie die ehrenamtliche Arbeit unterstützen? Was denken sie über den Luftsport und Flugbetrieb in der Gemeinde? Viele Vereine sind gut vernetzt und kennen die Partner auf der politischen Seite. Sie leisten nicht nur in Wahlzeiten gute Vereinsarbeit und zeigen die Bedeutung der Luftsportvereine auf. Von den politischen Vertretern werden sie dafür anerkannt. Es läuft aber nicht immer rund. So beispielsweise in Zwickau vor der Wahl des Oberbürgermeisters. Kandidat Sven Itzek, Mitglied des Stadtrats und der AfD, erklärte am 5. Juni 2015 in einem Interview mit der „FreiePresse“ zum Thema neue Gewerbegebiete: „Am Ortseingang an der Reichenbacher Str. ist eine hervorragende 55 Hektar große Fläche. Dort ist im Moment noch ein Segelfliegerclub drauf. Wenn man die urban machen würde zu Gewerbefläche brauchen wir in Schneppendorf keinen Acker umgra- ben.“ So einfach geht das, meint Herr Itzek und gab an, die Segelflieger könnten alternativ doch den Verkehrslandeplatz Altenburg nutzen. Ich finde das empörend! Der Aeroclub Zwickau hat 174 Mitglieder. Er ist der älteste Aeroclub in Sachsen, 2016 wird er 90 Jahre alt. Der Verein betreibt den 88 Hektar großen Verkehrslandeplatz seit 1990 ehrenamtlich und ohne finanzielle Unterstützung. Bundesweit und sogar über die Grenzen hinaus ist der Verein als guter Organisator von Wettbewerben und Veranstaltungen bekannt. In diesem Jahr wurden mal wieder deutschen Segelflugmeisterschaften dort ausgetragen. In Zwickau sind die Wahlen mittlerweile entschieden. Nach dem ersten Durchgang zog Sven Itzek seine Kandidatur zurück. Die Zwickauer wählten wieder Pia Findeiß, die das Amt schon zuvor innehatte. Die Angelegenheit ist aber noch nicht abgeschlossen. In der Tageszeitung sind der Flugplatz und die Nutzung des Geländes immer wieder Thema. Joachim Lenk, der Vorsitzende des Vereins, kämpft für den Club und erhält dafür gute Unterstützung. „Wir wünschen dem Aeroclub viel Kraft und hoffen, dass der Flugplatz in Zwickau noch lange bestehen bleibt“, schreiben Monika und Jürgen Müller in ihrem Leserbrief. Dem schließe ich mich an. Aero Club News A U G U S T 2 0 15 1 ■ ULTRALEI C HTFLUG E UR O PA ■ S t a t i s t i k V E R E I N E ■ Ta l e n t f ö r d e r u n g Weltrekord anerkannt Datenerhebung bei Piloten und Haltern LSC Bad Homburg erhält das Grüne Band UL-Pilot Georg Surkamp hat über ein Jahr warten müssen, bis sein ULWeltrekord anerkannt worden ist. In der Kategorie der einsitzig geflogenen Dreiachser hat er einen Rekord über einen geschlossenen Rundkurs ohne Motorleistung aufgestellt. Er flog über 129,77 Kilometer von Kerken über Dorsten und Isselburg wieder zurück nach Kerken. Der Flug ist dem 49-Jährigen aus Krefeld mit einem Banjo MH gelungen. Bisher hatte die Weltluftsport-Organisation FAI in dieser Kategorie noch keinen Rekord anerkannt. Georg Surkamp ist Mitglied im ULSportverein im DAeC-Landesverband Bremen. ■ J uni 201 5 Aus dem Vorstand 5. und 6. Juni: Vizepräsidentin Sigrid Berner vertritt den DAeC auf der Konferenz der DOSBSpitzenverbände, Hamburg. 11. Juni: Vizepräsident René Heise nimmt am 9. Info-Lunch der Parlamentsgruppe und des Forums Luft- und Raumfahrt teil, Berlin. 12. Juni: Gespräche in der BGSt, Wolfgang Müther, Braunschweig 17. bis 20. Juni: Präsident Wolfgang Müther begleitet den Deutschlandflug 2015. 27. Juni: Vorstandssitzung, Braunschweig 28. Juni: Vizepräsident Mike Rottland eröffnet die Deutsche Meisterschaft Motorkunstflug, Gera. 2 Aero Club News A U G U S T 2 0 15 Die EU will es wissen: Zahlen, Daten und Fakten der Allgemeinen Luftfahrt. Dafür hat sie eine Studie zum Betrieb von Luftfahrzeugen in Europa in Auftrag gegeben. Alle Piloten sind eingeladen, sich zu beteiligen. Die Umfrage wird in 23 Sprachen – auch in Deutsch – angeboten. Mit diesen Daten soll ein Gesamtüberblick über alle europäischen Luftfahrzeuge im Rahmen der Initiative für einen Fahrplan für die Allgemeine Luftfahrt (GA Roadmap) erstellt werden. Die Zusammenarbeit von EASA, nationalen Luftfahrtbehörden und Verbänden der Allgemeinen Luftfahrt ist von entscheidender Bedeutung für die erfolgreiche Umsetzung dieser Initiative. Als Ziele der Studie gibt die EU an: „Entwicklung von weniger aufwendigen, einfacheren und besseren Vorschriften für die Allgemeine Luftfahrt auf der Grundlage realer Daten. Ermittlung von Sicherheitsrisiken und Problembereichen und Unterstützung und Überwachung von Wachstum und Nachhaltigkeit der Allgemeinen Luftfahrt.“ Der DAeC sieht hier eine Chance für seine Mitglieder, die finanziellen Auswirkungen der EU-Regulierung der Europäischen Kommission darzustellen. Link zur Umfrage: https://survey.enalyzer.com/?pid=f7d8ks2h S E G E L F L UG ■ Te r m i n t i p p Deutscher Segelfliegertag sportclub Bad Homburg ist Gewinner des Grünen Bandes für vorbildliche Talentförderung im Verein 2015. Der Verein erhält 5000 Euro Förderprämie für die Jugendarbeit. Mit dieser Foto: picture alliance Auszeichnung unterstützt und begleitet die Commerzbank die Bemühungen des Deutschen Olympischen Sportbundes um eine sportlich-leistungsorientierte Nachwuchsarbeit in den Vereinen. Seit 2006 wurde in diesem Jahr erstmals wieder ein Luftsportverein ausgewählt. DAeC-Vizepräsidentin Sigrid Berner hatte sich bei den Verantwortlichen im DOSB dafür eingesetzt, dass auch die Sportarten eine Chance erhalten, die aufgrund ihrer Struktur und Ressourcen nicht alle strengen Bewertungskriterien erfüllen können. Diese wurden nämlich vor rund zehn Jahren neu aufgestellt und dem Nachwuchsleistungssport-Konzept des DOSB angepasst. Im Herbst werden auf einer Deutschlandtour die Trophäen an die insgesamt 50 ausgezeichneten Vereine übergeben. TECHNIK ■ TKG- und EMVG-Musterprozesse Die Bundeskommission Segelflug des DAeC und die FG Freudenstadt e.V. laden zum 74. Deutschen Segelfliegertag am 31. Oktober 2015 nach Freudenstadt ein. Am Vortag, Freitag, 30. Oktober 2015, findet ab 13 Uhr die Mitgliederversammlung der Bundeskommission Segelflug statt. Keine kurzfristige Lösung Ausstellerservice Aussteller können ihren Stand beim 74. Deutschen Segelfliegertag selber buchen. Auf www.deutschersegelfliegertag.de sind in der Rubrik „Aussteller“ die Pläne mit den verfügbaren Ständen vorab einsehbar. Für eine bessere Orientierung sind auch die gesamten Pläne des Kurhauses veröffentlicht. Die verfügbaren Stände haben Größen von 2 x 2 bis 3 x 3,5 Meter. Sie erhalten je nach Größe des Standes zwei bis fünf Ausstellerausweise kostenfrei dazu. Gute Nachwuchsarbeit lohnt sich! Der Luft- Für die Bestellung der Ausweise erhalten die Aussteller wie im Vorjahr nach Buchung eines Standes entsprechende Aktionscodes. Die Rechnungslegung erfolgt wieder über den Dienstleister XING Events. Aufgrund der Erfahrungen im vergangenen Jahr stehen diesmal nur die Zahlungsoptionen Kreditkarte, Lastschrift oder PayPal zur Verfügung. Kontakt: Axel Reich, aussteller@ deutscher-segelfliegertag.de Das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) hat das Verfahren gegen die Erhebung von Frequenzschutzbeiträgen nach TKG und EMVG durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) an das Oberverwaltungsgericht zurückverwiesen. In einer Presseinformation vom 25. Juni 2015 erklärt das BVerwG, dass „zur weiteren Sachaufklärung“ nun zu prüfen sei, ob die von der BNetzA vorgelegten Kostenkalkulationen rechtmäßig sind. Die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts ist ein Teilerfolg für die BNetzA. Dennoch wird erst nach der Prüfung der Gebührenkalkulation endgültig feststehen, ob die Frequenzschutzbeiträge rechtmäßig erhoben wurden. Wann die Prüfung abgeschlossen sein wird, ist schwer abzuschätzen. Es ist noch nicht entschieden, ob die BNetzA die ruhend gestellten Widerspruchsverfahren wieder aufgreift und entscheidet oder die Entscheidung zur Gebührenkalkulation abwartet. Das gilt auch für die Widerspruchsverfahren des DAeC für die bisher versendeten Beitragsbescheide für die Jahre 2003 bis 2011. Es ist zu erwarten, dass die BNetzA spätestens im kommenden Jahr weitere Gebührenbescheide zumindest für das Jahr 2012 versenden wird. Sie würde sonst die gesetzliche Verjährungsfrist von vier Jahren verstreichen lassen. Mehr auf http://www.daec.de/service/musterverfahren/ ■ P ERSONALI EN B undesgeschäftsstelle Udo Beran ist Generalsekretär Udo Beran ist der neue Generalsekretär des DAeC. Seit dem 1. Juli 2015 übernimmt der 48-Jährige die Aufgabe in der Bundesgeschäftsstelle in Braunschweig. Der Wirtschaftsingenieur Udo Beran bringt umfangreiche Managementerfahrung aus der privaten Wirtschaft und dem öffentlichen Dienst mit. In verschiedenen Führungspositionen hat er namhafte Verkehrsunternehmen geleitet und sich mit Fragen der Mobilität und Daseinsvorsorge beschäftigt. Auch die politische Arbeit ist Beran vertraut. Zu seinen bisherigen Aufgaben gehörte auch die Vertretung der Unternehmensinteressen gegenüber Politik und Verwaltung. Als Motorflugpilot und Flugzeughalter kennt Beran die aktuellen Themen der Luftsportler aus eigener Erfahrung: „Ich freue mich auf die neue Herausforderung. Ein wichtiger Schwerpunkt der DAeC-Arbeit ist die politische Interessenvertretung. Wir müssen in den verantwortlichen Gremien, bei den verschiedenen Behörden und den politischen Entscheidern präsent sein und für akzeptable Bedingungen kämpfen. Dieses Engagement ist notwendig, damit der Luftsport in Deutschland und Europa eine sichere Zukunft hat. Mein Ziel ist es, gemeinsam mit dem Vorstand, den Bundeskommissionen und den Mitgliedsverbänden sowie den Mitarbeitern der Bundesgeschäftsstelle den Interessen des Luftsports und der Allgemeinen Luftfahrt eine deutlich wahrnehmbare Stimme zu verleihen.“ Aero Club News A U G U S T 2 0 15 3 1 2 3 M O TO RFLUG ■ Deutschlandflug 2 0 1 5 Schauriges Wetter, logistische Heraus forderungen und Spannung bis zum Schluss Der Deutschlandflug, die Traditionsveranstaltung des Motorflugsports im DAeC, hat nach vier Fotos: Renate Heege Tagen am 20. Juni in Jena-Schöngleina seinen erfolgreichen Abschluss gefunden. 4 Knapp 70 Luftfahrzeuge, darunter ein Tragschrauber, nahmen am diesjährigen Deutschlandflug teil. Wie immer wurde in zwei Gruppen auf separaten Routen vom Start- zum Zielort geflogen. Für die Wettbewerbsgruppe war die Strecke Bitburg – Marburg – Hodenhagen – Jena geplant, während die Touringgruppe von Bitburg über LachenSpeyerdorf, Ansbach-Petersdorf und Auerbach nach Jena fliegen sollte. Sind die Teilnehmer am Mittwoch, 17. Juni, noch bei schönstem Wetter in Bitburg angekommen, überquert am Donnerstag eine Kaltfront die geplante Flugstrecke. Auch deren Rückseite kann die Wettbewerbsgruppe zwar dann planmäßig nach Marburg fliegen, für die Touringgruppe hingegen ist an einen Weiterflug nach Lachen-Speyerdorf und Ansbach-Petersdorf nicht zu denken. Die komplizierte DeutschlandflugLogistik fordert einmal mehr ihren Tribut. Nun heißt es, Zimmer in Ansbach stornieren, in Bitburg neu buchen und schnell ein Alternativprogramm für die Teilnehmer aus dem Hut zaubern. Wie schon so oft lösen Wolfgang Drexel und sein Team diese Aufgabe mit Bravour. Am nächsten Tag ist das Wetter immer noch durchwachsen, aber fliegbar. In Marburg absolviert die Wettbewerbsgruppe zunächst ihre zweite Aufgabe, einen Rundkurs Marburg – Marburg, Aero Club News A U G U S T 2 0 15 und macht sich anschließend auf den Weg nach Hodenhagen. Auch die Touringgruppe ist abflugbereit und fliegt von Bitburg direkt nach Auerbach, wo sie herzlich willkommen geheißen wird. Samstag, 20. Juni: Beide Gruppen treffen in Jena ein. Bei böigem Querwind wird die Ziellandung für die Wettbewerbsgruppe zur echten Herausforderung. Die Hubschrauberpiloten und Kunstflieger haben bereits ihr Programm für den „Tutima – Preis der Lüf- te“ absolviert, der ebenfalls in Jena ausgetragen wird. Spannung bis zum Schluss. Mit nur drei winzigen Pünktchen Vorsprung gewinnen Christiane und Axel Maurer den Deutschlandflug 2015. Die Landessieger und damit gleichzeitig Gewinner des Tutima-Preises der Lüfte in der Kategorie Navigationsflug heißen Helmut und Jan Felderhoff. Julia Sophie Künne und Phillip Schlund werden als beste Jugendmannschaft geehrt und dürfen an Nachwuchsförderung auch beim Deutschlandflug Nachwuchsförderung wird auch beim Deutschlandflug großgeschrieben. Die Bundeskommission Motorflug möchte verstärkt junge Menschen an die Wettbewerbsfliegerei heranführen und ihnen den Einstieg in unseren Sport erleichtern. Neben reduzierten Nenngebühren für Nachwuchspiloten gibt es speziell in der Wettbewerbsgruppe einen Preis für die beste Jugendmannschaft. Bedingung: Beide Besatzungsmitglieder dürfen zum Zeitpunkt der Veranstaltung nicht älter als 27 Jahre sein. Die beste Jugendmannschaft 2015 kommt aus Niedersachsen: Julia Sophie Künne und Phillip Schlund vom Aero-Club Hodenhagen (im Bild rechts) haben den Preis für die beste Jugendmannschaft beim 1 Ziellandewettbewerb in Marburg-Schönstadt 2 Albrecht Behr, TUTIMA, (li.) und Pit Schöffler, Hubschrauberreferent in der BuKo Motorflug, (re.) gratulieren den Gewinnern des TUTIMA-Cups Martin Eigner (2.v li) und seinem Co Thorsten Strohmaier. 3 Applaus für das Organisationsteam der im kommenden Jahr stattfindenden DM in Husum teilnehmen. Ein herzliches Dankeschön an meine Kolleginnen und Kollegen vom Organisationsteam sowie an die vielen fleißigen Helfer, die im Vorfeld und während der Veranstaltung für einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben. Auf Wiedersehen beim Deutschlandflug 2017! Renate Heege Informationen und alle Ergebnisse unter: www.deutschlandflug.daec.de, https://www.facebook.com/ Navigationsflug Deutschlandflug 2015 gewonnen. Sie werden im nächsten Jahr an der Deutschen Meisterschaft im Navigationsflug in Husum teilnehmen (25. bis 29. Mai 2016). Die Nenngebühr übernimmt die Bundeskommission Motorflug, und auch für die Übernachtungskosten haben wir bereits einen Sponsor gefunden! Hier noch ein heißer Tipp: Einige DAeC-Landesverbände haben bereits Programme zur Nachwuchsförderung im Navigationsflug aufgelegt und unterstützen die Teilnahme am Deutschlandflug und an regionalen Wettbewerben auch direkt. Wir gehen davon aus, dass die anderen dem guten Beispiel folgen werden. Fragt doch einfach mal bei Eurem Landesverband nach. Renate Heege ■ LUFTSPORTGERÄTE-BÜRO Mus t er zulassung Millenium zugelassen Nach erfolgreicher Musterprüfung durch den DAeC wurde am 17. Juni die Musterzulassung für das Ultraleichtflugzeug Millenium erteilt. Hersteller und Inhaber der Musterzulassung ist die Flugschule Lorenzen in Landshut. Die Millenium ist ein sehr schneller Tiefdecker mit Einziehfahrwerk. Der Tandemsitzer aus Kohlefaser ist mit einem Rotax-912S-Motor ausgestattet und zugelassen für den NL-Dreiblattpropeller. Das Gerätekennblatt mit der Nummer 61230 vom 17. Juni 2015 ist auf der LSG-B-Website www.lsgb.daec.de als Download in der Rubrik „Gerätekennblätter“ veröffentlicht. ■ PERSON ALIEN DOSB-Finanzkommission Sigrid Berner benannt DAeC-Vorstandsmitglied Sigrid Berner wurde zum Mitglied der DOSBFinanzkommission benannt. Auf der DOSB-Mitgliederversammlung Ende 2014 in Dresden wurden weitreichende Satzungsänderungen beschlossen. Dazu gehört auch, dass der DOSB-Vorstand Kommissionen zu seiner Beratung einsetzen kann. Sieben Kommissionen wurden bislang eingerichtet. DAeC-Vorstandsmitglied Sigrid Berner wurde eingeladen, in der Finanzkommission mitzuarbeiten. Dieses Gremium hat die Aufgabe, „den Vorstand in allen Fragen der Wirtschaftsund Finanzführung, der Beteiligungsverwaltung, der Führung der dem DOSB gehörenden Gesellschaften und der Rücklagen-Politik zu beraten“. 6 Aero Club News A U G U S T 2 0 15 M O T O R F L UG ■ DM K u n s t f l u g Vier neue Kunstflugmeister Nach 23 Jahren ist mit der Deutschen Meisterschaft die Kunstflugelite nach Gera zurückgekehrt. Im Jahr 1992 hatte man dort die erste gesamtdeutsche Kunstflugmeisterschaft nach der Vereinigung durchgeführt, und immerhin drei der damals an der Durchführung Beteiligten waren auch diesmal dabei. 28 Piloten, darunter drei Frauen, bewiesen ihr Können. Die Meisterschaft wird als Mehrkampf in drei Disziplinen durchgeführt und fordert die Teilnehmer in Pflicht, Kür und Unbekannter Pflicht. Gerade die Letztgenannte ist besonders selektiv, wird doch dieses Programm erst am Tag vor dem Wertungsflug veröffentlicht und kann nur mental, nicht aber im Flug geübt werden. Es wird quasi vom Blatt geflogen. Nachdem die letztjährige Meisterschaft erheblich unter dem Wetter, mit tiefen Wolken und immer wieder Niederschlägen, leiden musste, zeigte es sich in diesem Jahr von seiner sonnigen Seite. So konnten die Wertungsflüge des klassischen Kunstfluges in Rekordzeit abgewickelt werden, und auch die für den Samstagnachmittag geplanten Freistilküren der höchsten Leistungsstufe konnten reibungslos durchgeführt werden. So schön der Sonnenschein war, flugtechnisch führte er zu erhöhter Aufmerksamkeit, denn bei relativ geringem Druck und den hohen Temperaturen errechneten sich teilweise Dichtehöhen von mehr als 3200 Fuß. Da wird die Luft auch für den Kunstflug langsam dünn. Wieder konnte die Meisterschaft in allen vier Kategorien ausgetragen werden, wobei die beiden unteren Kategorien – Sportsman und Intermediate – mit jeweils fünf Startern den Ruf nach Nachwuchs laut werden ließ. Deshalb sei hier nochmals darauf hin- gewiesen, dass es für diese Deutsche Meisterschaft keine Qualifikationshürden gibt. Wer in der Lage ist, ein Sportsman-Programm sicher zu fliegen, der kann dabei sein. Dazu gehört auch ein gewisser Trainingsaufwand, der sich aber in einem erträglichen Rahmen bewegt. Sein Können verfestigen kann man zum Beispiel auch in einem von German Aerobatics angebotenen Trainingslager, wie es jährlich im Frühjahr und Herbst angeboten wird. Die beiden oberen Kategorien – Advanced und Unlimited – waren mit elf und sieben Teilnehmern erfreulich stark besetzt. In diesen Gruppen geht es neben den Meistertiteln immerhin auch um die Qualifikation für die Zugehörigkeit zur Nationalmannschaft. Bis auf die zweithöchste Gruppe war das Endergebnis bis zum letzten Wertungsflug offen. Hier siegte mit einer soliden Darbietung und einem Vorsprung von fast vier Prozent vor dem Zweitplatzierten souverän der Thüringer Heintje Wyczisk. Er konnte alle drei Disziplinen für sich entscheiden. In der Königsklasse war die Leistungsdichte höher, und so trennten den Zweitplatzierten hier nur 1,2 Prozent vom neuen Deutschen Meister, dem Kempener Heinrich Sauels. In seinem 13. Wettbewerb konnte er den ersten Sieg erringen. Die Sieger der Sportsman und Intermediate heißen Wolfgang Schatz und Bernhard Diehl. Beide bewiesen, dass man für die erfolgreiche Teilnahme keine Extra, Cap, Suchoi oder Xtreme benötigt, um sich durchzusetzen. Sie flogen auf Decathlon und Pitts S-2B. Auch die Vizemeisterin der Sportsman-Klasse, Petra Unger, vertraut auf Doppeldecker. Sie brachte die einzige Pitts S-1S an den Start. Neben der Intermediate-Pilotin Nadezhda Yakhnich aus Russland brachte der französische Gastschiedsrichter, Bernard Courtois, internationale Couleur in den Wettbewerb. Ihm fiel besonders das große Spektrum an Flugzeugtypen angenehm auf: Pitts S-1 und S-2, Extra 300, Jak 55, Suchoi 29 und 31, Super und Extra Decathlon, Laser 260, Giles 202, Xtreme 300. Wann bekommt man die schon gemeinsam auf einem Flugfeld zu sehen?! Mit dem Final-Freestyle hatte diese Deutsche Meisterschaft einen würdigen Ausklang und erfreute die zahlreichen Besucher, die im Lauf der Woche aufmerksam geworden waren. In diesem fünften Wertungsflug, der als ausgegliederte Wertung nicht zum Mehrkampf zählt, konnte Heinrich Sauels den Konkurrenten Martin Albrecht ganz knapp auf Distanz halten. Informationen über [email protected] Foto: Nata Lyubimova SCHNI P SEL DES MON AT S Es muss kein Medaillenplatz sein! Die Stadt Hofgeismar und ihre Zeitung sind stolz auf die jungen Nachwuchstalente. Auch wenn es nicht für einen der vorderen Plätze reichte, berichtet die „Hessische Niedersächsische Allgemeine“ im regionalen Sportteil am 27. Juni ausführlich über ihre Sportler. Ulrike Teichmann und Johannes Bick aus dem LSV Hofgeismar belegten jeweils Rang 32 in der Standard- und in der Rennklasse bei den Deutschen Meisterschaften in Erbach. Gute Berichterstattung über Luftsportler und ihre Vereine in der Tageszeitung ist keineswegs selten. Wir sammeln diese Berichte und veröffentlichen jeden Monat eine besondere Nachricht. Wir freuen uns über Ihre Post. Bitte schicken Sie uns Ausschnitte aus Ihrer Zeitung per E-Mail an [email protected] oder per Post an DAeC, Uschi Kirsch, Hermann-Blenk-Str. 28, 38108 Braunschweig. Aero Club News A U G U S T 2 0 15 7 LUFTSPO RTGER ÄTE-B ÜR O ■ Unfa l l m e l d u n g Für die Sicherheit Bei einer schweren Störung oder gar einem Unfall wird sie leicht vergessen: die Unfallmeldung. Verständlich, dass die Sorgen um Personen und Flugzeug Vorrang haben. Aber nach § 5 LuftVO muss der Halter sich unverzüglich bei dem vom Bundesministerium für Verkehr Beauftragten schriftlich melden. Die geforderten Informationen dienen vor allem dazu, die Ursachen für die Störung zu erforschen. Nur so können durch Sicherheitsmitteilungen und Aufklärung weitere Unfälle vermieden werden. Deshalb bittet das Luftsportgeräte-Büro (LSG-B) Störungen und Unfälle umgehend anzuzeigen. Die Meldungen sollen den Namen und derzeitigen Aufenthalt des Meldenden enthalten, ferner Ort und Zeit des Unfalls oder der schweren Störung, Art, Muster, Kennzeichen des Luftsportgerätes, Name des Halters, Zweck des Fluges, Start- und Zielflugplatzes, Name des verantwortlichen Piloten, gegebenenfalls Angaben über einen Passagier, Umfang des Personen- und Sachschadens, Angaben über beförderte gefährliche Güter an Bord und eine Darstellung des Ablaufes des Unfalls oder der schweren Störung. Das LSG-B hat dafür ein Unfallmeldeformular veröffentlicht, dass auch online ausgefüllt und dann per E-Mail als PDF oder per Fax an das LSG-B geschickt werden kann. Mehr unter: http://links.daec.de/8001 ■ UM W E LT UN D N AT U R Stromtrassen Keine Entwarnung! Verschiedene Medien berichteten in den vergangenen Wochen, dass in den politischen Gremien und bei Entscheidern zunehmend die Erdverkabelung als Alternative zu den Freileitungen erwogen wird. Vereine und Flugplatzbetreiber sollten trotzdem die Diskussionen in ihrer Region sorgfältig verfolgen. Es ist keineswegs sichergestellt, ob und wo diese Verlegung der Kabel in der Erde umgesetzt wird. Die Kosten dafür sind enorm. Umwelt- und Naturschutzvertreter fürchten außerdem große Schäden, da bei der Verlegung eine bis zu 40 Meter breite Schneise gezogen werden muss. Informationen und Kontakt: DAeC-Referat Umwelt und Natur, Denise Kluge, Tel. 0531 23540-29, [email protected] ■ N A CH RUF Dominique Méreuze „Er ist zu seinem letzten Flug gestartet.“ So steht es unter der kurzen Nachricht vom Tod von Dominique Méreuze, dem Präsidenten des französischen Ultraleichtfliegerverbandes FFPLUM. Dieser Verband und damit die Freiheit des ultraleichten Fliegens zu erhalten, das war seine große Lebensaufgabe. Gemeinsam mit dem inzwischen ebenfalls verstorbenen Briten Keith Negal, mit dem DULV-Vorsitzenden Jo Konrad und dem BuKoVorsitzenden Wolfgang Lintl legte er 2004 den Grundstein für die European Microlight Federation (EMF), in der inzwischen fast alle europäischen UL-Verbände zusammengeschlossen sind. Sein Ziel war es, die bisherige Freiheit gegen die Regulierungsbestrebungen der EU und der EASA zu verteidigen. Auch wenn gelegentlich aus den eigenen Reihen Stimmen laut wurden, ‚irgendwie’ zu einer Vereinheitlichung der gesetzlichen Bestim- ■ Im pr es s um 8 Aero Club News Herausgeber: Deutscher Aero Club e.V. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Redaktion: Uschi Kirsch A U G U S T 2 0 15 mungen zu kommen, hat sich Dominique Méreuze mit großer Vehemenz zwar für die gegenseitige Anerkennung von Lizenzen und Zulassungen über Ländergrenzen hinweg eingesetzt, aber stets die nationale Unabhängigkeit und die unterschiedliche Herangehensweise in den anderen Ländern verteidigt. Obwohl die EMF bereits für 40 000 Mitglieder spricht, war ihm schon früh klar, dass Lobbyarbeit auf europäischer Ebene eine breitere Basis benötigt. Er war Vizepräsident bei der Organisation Europe Air Sports (EAS) und hat dort für den Gedanken gefochten, mit weniger Regeln und mehr Selbstverantwortung auch in der Allgemeinen Luftfahrt die Freiheit des Fliegens zu erhalten. Man kann sagen, dass Dominique Méreuze ein französischer Europäer war: stolz auf seine eigene Nation und doch völkerverbindend und offen für die europäischen Nachbarn. Dominique Méreuze starb am 10. Juni im Alter von 67 Jahren in Gap/Frankreich. Wolfgang Lintl Adresse: Hermann-Blenk-Straße 28, 38108 Braunschweig, Tel.: 0531/23540-0, Fax: 0531/23540-11 Internet: www.daec.de, E-Mail: [email protected]
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