Erik Peters - Yamaha Motor Europe

Abenteuer Winterflucht
Eine Motorradreise nach Thailand, Laos und Kambodscha
als Alternative zum heimischen Winterblues – Erik Peters
(Text & Fotos) hat sich für gut drei Monate auf den Weg
nach Südostasien gemacht und jede Menge Eindrücke
fremder und faszinierender Kulturen gesammelt.
Mit freundlicher Genehmigung
der Zeitschrift
www.tourenfahrer.de
Weitere Reisereportagen
finden Sie in unserem Archiv.
Versteckt: Eingang
zur Tempelanlage »Ta
Prohm« in Angkor
(Kambodscha).
50 TOURENFAHRER 1/2016
Songkran, das vermutlich wildeste Fest
Südostasiens, ist eine gigantische Party
Beim thailändischen
Wasserfest »Songkran«
in Bangkok bekommt
jeder seine Dusche ab.
Mit freundlicher Genehmigung
der Zeitschrift
www.tourenfahrer.de
Weitere Reisereportagen
finden Sie in unserem Archiv.
52 TOURENFAHRER 1/2016
Mit freundlicher Genehmigung
der Zeitschrift
www.tourenfahrer.de
Weitere Reisereportagen
finden Sie in unserem Archiv.
Eine der größten Geheimoperationen der
CIA wurde auf diesem Pfad durchgeführt
Verlassene Hütte – der
Ho-Chi-Minh-Pfad
in Laos gelangte zu
trauriger Berühmtheit.
54 TOURENFAHRER 1/2016
Mit freundlicher Genehmigung
der Zeitschrift
www.tourenfahrer.de
Weitere Reisereportagen
finden Sie in unserem Archiv.
Das alte Königreich Sukhothai wird auch
als die »Wiege Thailands« bezeichnet
Imposant: die Ruinen der einstigen Königsstadt Sukhothai. TukTuk im nächtlichen Bangkok.
Wilde Tiere in Thailand: Affe in
Prachuap Khiri Khan und »ver­
D
ie kalte Jahreszeit endet für mich in
diesem Jahr früher als sonst. Eben bin
ich noch durch den Schneematsch in
meiner deprimierend grauen Heimat
Köln gestapft und jetzt, rund 14 Stunden
später, stehe ich mit pochendem Herzen
vor der Tür des Flughafens in Bangkok.
Als diese sich öffnet und mir ein Schwall
tropisch-heißer Luft entgegenschlägt, ist er
weg. Mit einem Schlag. Mein Winterblues.
Das Gefühl, zu wissen, dass ich ab jetzt für
lange Zeit jeden Tag auf meinem Motorrad
sitzen und durch exotische Länder fahren
werde, lässt sich kaum in Worte fassen.
Doch noch ist es nicht so weit, denn ich
habe die Rechnung ohne die thailändische
Bürokratie gemacht. Meine 1200er-Su-
56 TOURENFAHRER 1/2016
per-Ténéré und Teile der Ausrüstung habe
ich erst wenige Tage zuvor per Luftfracht
nach Bangkok transportiert. Jetzt, wo ich
alles in Empfang nehmen möchte, stellt
sich heraus, dass mein Visum falsch ausgestellt wurde und die Behörde stolze 140
Prozent des Fahrzeugneuwertes als Einfuhrzoll verlangt. Eine Wahnsinnssumme
von knapp zwanzigtausend Euro. Da kann
einem der Spaß schnell vergehen. Vier
nervenaufreibende Tage lang fahre ich mit
dem Taxi von einer Behörde zur nächsten.
Dabei putze ich unzählige Klinken und
fülle noch mehr Formulare aus. Meine
Nerven liegen brach, als das fehlerhafte
Visum schließlich doch noch korrigiert
wird und der bürokratische Irrsinn ein
Ende hat. Ich nehme mir an diesem Tag
vor, mich nie wieder über die Arbeitsweise
deutscher Beamter zu beklagen.
Nun drängt die Zeit, da ich in zwei Tagen
eine Verabredung mit meiner Freundin auf
einer Insel im Süden des Landes habe,
zu der ich unter keinen Umständen zu
spät kommen möchte. Ich kämpfe mich
durch den chaotischen Hauptstadtverkehr
und fahre über siebenhundert Kilometer in
einem Rutsch bis in die Stadt Surat Thani.
Von dort schippert mich eine altersschwache Fähre über den türkisblauen Golf von
Thailand auf die Insel Ko Phangan hinüber.
Der Hauptgrund, warum die Touristen seit
Jahrzehnten den Weg auf die Insel finden,
ist neben dem entspannten Hippie-Flair
trauensbildende Maßnah­me«
zwischen einem Dutzend Ele­fantenbeinen bei »Elephant
Special Tours«, Chiang Mai
(linke Seite v. o. n. r. u.).
vor allem die Vielzahl an Traumstränden,
die noch immer ein Zauber ursprünglicher
Schönheit umweht. Da es meiner Freundin
aus beruflichen Gründen leider nicht möglich ist, mich auf dieser Reise zu begleiten,
wollen wir hier zumindest noch eine paar
romantische Tage miteinander verbringen,
bevor sich unsere Wege für eine ganze
Weile trennen werden.
So bin ich nach unserem »Urlaub« wieder alleine unterwegs. Anders als auf dem
Hinweg nehme ich mir für die Strecke
zurück ordentlich Zeit. Mit dem ständigen
Duft des Meeres in der Nase fahre ich entlang der palmengesäumten Golfküste gen
Norden. Südlich von Bangkok biege ich
schließlich ins Landesinnere ab. Mein Ziel
Kinder in Luang Prabang, der
zweitgrößten Stadt von Laos.
Bodenkontakt: Der Ho-ChiMinh-Pfad ist stellenweise
rutschig. Beeindruckend: die
ist die Kleinstadt Kanchanaburi. Der Film
»Die Brücke am Kwai« und nicht zuletzt
die Melodie des River-Kwai-Marsches,
den Leute meines Jahrgangs dank einer
alten Fernsehwerbung bis heute mit einem
Kräuterlikör assoziieren, machte das Wahrzeichen der Stadt Kanchanaburi berühmt.
Die schwarze Stahlbrücke, die sich über
den Fluss Kwai (eigentlich: Khwae)
spannt, symbolisiert wie kein anderes
Bauwerk das Grauen des Zweiten Weltkriegs im südostasiatischen Raum. Beim
Bau der sogenannten »Todesbahn«, die als
Nachschubroute für den geplanten Angriff
der Japaner auf Indien dienen sollte, ließen
über hunderttausend Zwangsarbeiter und
Kriegsgefangene ihr Leben. Noch immer
Silhouette von Angkor Wat mit
dem Haupttempel-Komplex.
Traditionell wie kunstvoll:
Tempeltänzerin in Angkor Wat
(rechte Seite v. l. o. n. r. u.).
erinnert eine riesige Kriegsgräberstätte an
die dunkle Zeit.
Wie überall im Land ist es auch in
Kanchanaburi problemlos möglich, ohne
Vorabreservierung eine tolle Unterkunft
für kleines Geld zu finden. Das riesige
Angebot an preisgünstigen Übernachtungsmöglichkeiten, die teilweise unter
fünf Euro pro Nacht kosten, ist neben
dem guten Wetter, der entspannten Art
des Reisens und dem fantastischen Essen
der Hauptgrund dafür, dass Thailand unter
Backpackern als das wohl weltweit beliebteste Reiseziel gehandelt wird. Hier kann
man selbst mit dem schmalsten Budget das
Gefühl genießen, sich etwas leisten zu können. Thailand ist einfach ein unschlagbar
1/2016 TOURENFAHRER 57
Abseits asphaltierter
Hauptwege: im
Irgend­wo des thailändischen Dschungels.
Mit freundlicher Genehmigung
der Zeitschrift
www.tourenfahrer.de
Weitere Reisereportagen
finden Sie in unserem Archiv.
An- und Einreise
günstiges Reiseland, in dem man für wenig
Geld unglaublich viel geboten bekommt.
Parallel zur myanmarischen Grenze
fahre ich weiter an den Sangkhla-Buri-See,
der unter anderem für seine schwimmenden Dörfer bekannt ist. Nachdem ich mich
mit Händen und Füßen durchgefragt habe,
finde ich am Seeufer das perfekte Quartier
für die Nacht: ein riesiges Hausboot, das
ich für gerade einmal zehn Euro ganz für
mich alleine habe. In Badehose beende
ich den Tag bei Temperaturen um die
dreißig Grad. Als ich später unter meinem
Moskitonetz liege und dem Bellen der
Geckos lausche, muss ich kurz an meine
Heimat denken, wo Schneematsch zur
selben Zeit den Berufsverkehr lahmlegt.
Der Gedanke kommt mir unwirklich vor
und der übliche Alltag in Köln ist in diesem
Dutzend Plastikflaschen in den Tank
gefüllt wird.
Am späten Nachmittag erreiche ich die
Provinz Sukhothai in der Zentralebene
Thailands. Die gleichnamige einstige
Hauptstadt des ehemaligen Königreichs
Siam – man spricht auch vom Königreich
Sukhohai – wird auch als die »Wiege
Thailands« bezeichnet. Es existierte vom
13. bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts.
Hier entstanden die wesentlichen Grundlagen der thailändischen Kultur, auch die
Staats- und Gesellschaftsordnung. Der
»Historical Park«, in dem es eine Vielzahl alter Gebäude und Festungswälle
zu bestaunen gibt, vermittelt einen guten
Eindruck vom Glanz und der Größe des
damaligen Königreiches.
Rund dreihundert Kilometer trennen
mich jetzt noch
von
meinem
nächsten Ziel.
Weit entfernt von
der Küste hat es
Chiang Mai auch
ohne
Traumstrände geschafft, zu den gefragtesten Reisezielen Thailands zu zählen. Im Vergleich
zu Bangkok kommt die zweitgrößte Stadt
des Landes mit ihren gut 135.000 Einwohnern geradezu wie ein Provinznest daher.
Der schönste Teil Chiang Mais ist zweifelsohne die Altstadt. Alleine dort liegen
so viele sehenswerte Tempel, dass es ein
beinahe aussichtsloses Unterfangen wäre,
sich alle anschauen zu wollen. Chiang
Mai kann man auch als die Motorradreise-Hauptstadt Südostasiens bezeichnen.
Die legendären Strecken im Norden Thailands locken unzählige Biker an. Da nur
die wenigsten mit dem eigenen Motorrad
Der »Loop« ist ein Rundkurs mit einer
Streckenführung, die ihresgleichen sucht
Moment unendlich weit weg. Dankbar und
zufrieden falle ich irgendwann in einen
tiefen Schlaf.
Über gut zu befahrende Dschungelpisten geht es am nächsten Morgen in
aller Herrgottsfrühe durch eine der am
dünnsten besiedelten Regionen des Landes in nordöstliche Richtung. Anders
als auf den bisherigen Straßen, wo ich
mich stets auf ein perfekt ausgebautes
Tankstellennetz verlassen konnte, muss
ich hier die Tanknadel im Auge behalten.
Ich mache schließlich an einer kleinen
Dschungel-Tankstelle halt, wo mir Sprit
unbekannter Oktanzahl aus über einem
58 TOURENFAHRER 1/2016
Die thailändische Hauptstadt
Bangkok liegt rund zehn Flugstunden
von Deutschland entfernt. Die Flüge
kosten je nach Reise- und Buchungszeit
zwischen 500 und 1000 Euro für Hinund Rückflug. Mit etwas Glück findet
man manchmal sogar Angebote für
unter 400 Euro.
Die Zeitverschiebung beträgt von der
Mitteleuropäischen Zeit (Deutschland)
aus gesehen plus sechs Stunden.
Für die Einreise nach Thailand ist für
EU-Bürger ein noch mindestens sechs
Monate gültiger Reisepass erforderlich.
An der Passkontrolle erhält man dann
ein 30 Tage gültiges Standard-Visum
ausgestellt. Wenn man bei der Einreise
kein Weiter- oder Rückreise-Ticket
vorweisen kann, ist ein Touristen-Visum
erforderlich, das man vor der Einreise
bei einer thailändischen Botschaft in
Deutschland einholen muss.
unterwegs sind, hat sich in der Stadt eine
Vielzahl von Unternehmen etabliert, bei
denen man alles mieten kann, was das
Biker-Herz begehrt. Vom kleinen Crosser
bis zur großen Harley. Den besten Ruf
genießt »Mr. Pop«, wie der sympathische
Spaßvogel kurz genannt wird, der alleine
rund neunhundert Motorräder im Angebot
hat. Die wichtigste Anlaufstelle für Motorradfahrer ist die Biker-Kneipe »Rider’s
Corner«. Nirgendwo sonst bekommt man
bessere Informationen aus erster Hand
rund ums Reisen durch Thailands Norden.
Auf mich wartet nun die wohl bekannteste Motorradstrecke Südostasiens:
der »Mae Hong Son Loop«, ein circa
sechshundert Kilometer langer Rundkurs
durch den Nordwesten Thailands, dessen
grandiose Streckenführung ihresgleichen
sucht. Hier hat man die ganze Zeit über das
Gefühl, auf einer Straße unterwegs zu sein,
die nur für Motorradfahrer gebaut wurde.
Kurve um Kurve folge ich in den nächsten
Tagen dem legendären »Loop«. Ich mache
Halt in den Ortschaften Pai und Ban Rak
Thai und fahre hinauf auf den 2565 Meter
hohen Doi Inthanon – übrigens der einzige
Ort im Land, an dem die Einheimischen
Motorradtransport
Der Transport des eigenen
Motorrads nach Südostasien ist leider
mit hohen Kosten verbunden. Auf dem
Seeweg zahlt man für den Transport
von Deutschland nach Bangkok rund
600 bis 800 Euro für eine Strecke. Der
wesentlich schnellere Lufttransport
ist noch deutlich teurer. Hier liegen
die Kosten je nach Anbieter zwischen
1200 und 1800 Euro für eine Strecke.
Die Verfrachtung zurück muss man
oftmals vor Ort organisieren. Ich habe
mein Motorrad mit »Yusen Logistics«
(www.yusen-logistics.com) auf der
Strecke Düsseldorf – Bangkok – Tokio
– Düsseldorf verfrachtet.
Motorrad mieten
Ein Motorrad zu mieten, ist für
kürzere Reisen die beste Option.
Von den drei Ländern, die ich auf
dieser Reise besucht habe, ist dies in
Thailand am einfachsten. Das Angebot
dort ist wesentlich größer als in den
Nachbarländern, weshalb auch die
Mietpreise deutlich günstiger sind als
in Laos oder Kambodscha. Ich würde
die thailändische Stadt Chiang Mai
als Ausgangspunkt für eine Motorradtour empfehlen. Einen sehr guten
Ruf genießt der Motorradverleiher
»Mr. Pop«, der fast 1000 Motorräder
im Angebot hat. Eine brauchbare
250er-Enduro kostet etwa 10 bis 20
Euro pro Tag. Größere oder aktuelle
Motorradmodelle sind deutlich teurer.
mit viel Glück die Chance haben, ab und
an mal eine Schneeflocke zu sehen.
Wenn man vom höchsten Punkt Thailands hinab auf die dichten Wälder blickt,
ist es kaum vorstellbar, dass der Waldbestand im gesamten Land in den letzten
hundert Jahren um bis zu siebzig Prozent
drastisch zurückgegangen ist. Mit den
kostbaren Edelhölzern wie Teak, Mahagoni oder Bankirai verschwanden auch
viele wilde Tiere. Lag beispielsweise der
Bestand an Elefanten um das Jahr 1900
noch bei über hunderttausend Tieren, so
sind davon bis heute nur ungefähr dreitauSeit Jahrhunderten
vom Geäst des Dschungels überwuchert: der
Tempel »Ta Prohm«.
Früh übt sich in alter
Kampfkunst: junger
Muay-Thai-Kämpfer
in Chiang Mai.
send wild lebende Elefanten übrig geblieben. Dazu kommt noch einmal knapp dieselbe Menge, die von Menschen gehalten
wird – oftmals geschundene Kreaturen,
die als Bettel-Elefanten in den Großstädten
oder im Tourismusgeschäft verheizt werden. Dass es auch anders geht, erfahre ich
nahe des Örtchens Mae Sapok am Rande
des Doi-Inthanon-Nationalparks.
Eingebettet zwischen dichtem Urwald
und malerischen Reisfeldern hat der
ehemalige Tierpfleger Bodo Förster
vor einigen Jahren ein Elefanten-Camp
errichtet, mit dem es ihm gelungen ist,
Tourismus und Tierschutz sinnvoll in Einklang zu bringen. Irgendwann kaufte er
seinen ersten Elefanten und mietete einige
weitere Tiere mitsamt ihren »Mahouts«,
den Elefantenführern, dazu. Aus einem
Camp wurden drei. Mittlerweile besitzt
Bodo Förster 18 Elefanten und »Elephant
Special Tours« ernährt knapp vierhundert
Menschen in der Region.
Bodo Förster möchte den Menschen
Respekt vor den Elefanten beibringen
und den Tieren ein würdevolles Leben
ermöglichen. Ich lerne bei ihm viel über
die Dickhäuter und spüre von der ersten
Sekunde an, dass das Wohl der Elefanten
bei seinem Konzept ganz klar im Vordergrund steht.
Nachdem ich unzählige Kurven auf dem
Loop geschliffen habe, geht es jetzt weiter
nach Laos. Auf einsamen Straßen fahre ich
entlang der myanmarischen Grenze, mache
einen Schlenker vorbei am Goldenen Dreieck und einen Umweg durch die Provinz
Nan. Nach sechs Wochen durch Thailand
erreiche ich bei Huai Kon schließlich den
Grenzübergang. Die Einreise nach Laos ist
verglichen mit dem Theater in Thailand ein
Kinderspiel. Ich fülle meinen Visa-Antrag
aus und nach einer nur oberflächlichen
Kontrolle darf ich passieren. Danke für
die schnelle Abwicklung und willkommen
in Laos!
Dass Laos anders ist als Thailand, spürt
man schon auf den ersten Kilometern.
Die Straßen sind marode und die touristische Infrastruktur wesentlich ärmer
als im Nachbarland. In vielerlei Hinsicht
mag das Land dadurch anstrengender zu
bereisen sein, doch unterm Strich wird
es in meinen Augen dadurch nur noch
spannender. Verglichen mit dem höher
entwickelten Thailand kommt Laos wie
ein verschlafenes Naturparadies daher,
das weder Traumstrände noch einzigartige kulturelle Monumente vorzuweisen
hat. Hierher kommt wirklich nur, wer das
unberührte Asien erleben möchte, in dem
sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht
allzu viel verändert hat.
In Südostasien kein
Einzelfall: Sprit unbekannter Oktanzahl aus
der Plastikflasche.
Mit freundlicher Genehmigung
der Zeitschrift
www.tourenfahrer.de
Weitere Reisereportagen
finden Sie in unserem Archiv.
Laufe der Jahrtausende hat sich der Fluss
Nam Hinboun eine acht Kilometer lange
und stellenweise bis hundert Meter hohe
Höhle durchs Gestein gegraben. In völliger
Dunkelheit tief unter einem Berg hindurchzufahren, gehört naturgemäß nicht zu den
Situationen, die Wohlbehagen auslösen.
Mein erstes Ziel ist Luang Prabang, die
Perle am Mekong. Wie eine ruhende Oase
versetzt die Stadt den Besucher in eine Zeit,
in der es keinen Stress und keine Hektik zu
geben scheint. Noch vor zwanzig Jahren
tauchte Luang Prabang in keinem Reisekatalog auf. Erst nach der Öffnung des sozialistischen Landes in den Neunzigerjahren
kamen zuerst die Backpacker, denen wie
so oft betuchtere Pauschaltouristen folgten.
Heute ist die zweitgrößte Stadt des Landes
ein favorisiertes Etappenziel auf so manch
einer Reise durch Südostasien. Auch mir
gefällt es dort so gut, dass ich spontan
es ein Stück weiter südlich aus. Eingebettet zwischen dichtem Dschungel und
mächtigen Karstbergen liegt Nong Khiaw.
Das Städtchen am Ufer des Flusses Nam
Ou gehört zu jenen Orten, in denen man
schnell die Zeit vergisst.
Da es in Laos mehr Fluss- als Straßenkilometer gibt, gehören Bootstouren zu den
beliebtesten Touristenattraktionen im Land.
Drei solcher Touren habe auch ich mir für
die kommenden Tage ausgesucht und die
Fahrt auf dem Nam Ou wird die erste sein.
Mit einem typischen Longboat, das ich für
einen Tag gemietet habe, geht es stromabwärts immer tiefer
in den Dschungel
hinein. Nur vereinzelt sieht man
noch ein paar
Hütten am Ufer.
In weiten Teilen
verläuft der Fluss durch Gebiete, die nur
mit dem Boot zu erreichen sind und in
denen noch wilde Nashörner, Elefanten
und Tiger beheimatet sind. Ich bin wohl
einer der letzten, der diese Fahrt genießen
kann, denn zwei große im Bau befindliche
Staudämme, die China mit Energie versorgen sollen, werden die Region wohl schon
bald nachhaltig verändern.
Nach ein paar Stunden mündet der Nam
Ou in den Mekong und die Fahrt endet
am späten Nachmittag schließlich wieder
in Luang Prabang. Bis hierhin war es ein
grandioser Tag, jetzt aber steht mir die
Rückfahrt nach Nong Khiaw zu meinem
Motorrad in einem klapprigen Minibus
bevor. Ein Gutes hat die holprige Fahrt
jedoch: Mir wird noch einmal bewusst,
was für ein Privileg es doch ist, mit dem
Motorrad zu reisen.
Zwei Tagesetappen weiter südlich wartet
nahe des Dorfes Ban Kong Lor ein weiteres Flussabenteuer auf mich. Mit sehr
einfachen Booten kann man dort eine aufregende Reise in die Unterwelt machen. Im
Viele Menschen leben hier in Baracken aus
Brettern, Plastikfolie oder Kartons
beschließe, ein paar Tage länger zu bleiben,
als ursprünglich geplant.
Die populärste Attraktion in Luang Prabang ist der »Tak Bat« genannte Almosengang der Mönche. Jeden Morgen vor
Sonnenaufgang verlassen Hunderte von
ihnen in safranfarbenen Roben die Klöster,
um die Gaben der Gläubigen entgegenzunehmen, die kniend auf dem Gehsteig warten. Angesichts der vielen Schaulustigen
könnte es leider passieren, dass man die
Prozession nicht mehr lange erleben kann,
denn man spürt, dass die Mönche sich
von den oftmals rücksichtslosen Touristen
überfordert fühlen.
Von Luang Prabang geht es über Lehmpisten und löchrige Straßen weiter in den
äußersten Norden. Die Armut des sozialistischen Landes wird fast nirgendwo so
deutlich wie im Grenzgebiet zum Nachbarland China. Viele Menschen leben ohne
Zugang zu Strom und Wasser in einfachen
Baracken, die aus Brettern, Plastikfolie
oder Kartons notdürftig zusammengezimmert wurden. Wesentlich idyllischer sieht
60 TOURENFAHRER 1/2016
Tanken
Wer in Thailand mit dem eigenen
Fahrzeug unterwegs ist, der braucht
sich keine Sorgen um die Spritversorgung zu machen. Das Tankstellennetz
ist sehr gut ausgebaut – auch in
ländlichen Gebieten. In manchen
Regionen kann es aber vorkommen,
dass man mit sehr kleinen Verkaufsstellen vorliebnehmen muss, wo der Sprit
entweder aus Fässern oder gar aus
Plastikflaschen abgefüllt wird.
In Laos und Kambodscha ist das
Angebot nicht ganz so groß. Zwar sind
an den großen Hauptverbindungsstraßen ausreichend Tankstellen
vorhanden, dort werden jedoch nur
zwei Sorten angeboten: Diesel und
Regular – eine Einheitsbrühe mit etwa
85 Oktan.
Die Kosten betragen in Thailand ca.
1 Euro pro Liter, in Kambodscha und
Laos ca. 1,30 Euro.
Verkehr
Ich will um Himmels Willen nicht
dazu aufrufen, geltende Verkehrsregeln
vor Ort zu brechen. Aber ich weiß aus
eigener Erfahrung – und ich habe einige
brenzlige Situationen erlebt –, dass man
in Südostasien am sichersten unterwegs ist, wenn man sich eben nicht
unbedingt an jede Regel hält, sondern
so fährt, wie man es in der jeweiligen
Situation für am sichersten hält. Falls
es dann doch einmal zu einem Unfall
kommen sollte, muss man sich im
Klaren darüber sein, dass man als
Ausländer stets die Schuld trägt – egal
ob unschuldig oder nicht. Die thailändische Polizei beispielsweise vertritt
den Grundsatz, dass es nicht zum Unfall
gekommen wäre, wenn man zu Hause
geblieben wäre.
Dennoch ist die knapp einstündige Fahrt
ein unvergessliches Erlebnis, das man nicht
verpassen sollte.
Der Weg, dem ich nun folge, verläuft
deckungsgleich mit dem legendären
Ho-Chi-Minh-Pfad, einem Straßen- und
Wegenetz, das während des Vietnam-Krieges traurige Berühmtheit erlangte. Es
Kosten
Essen: Am günstigsten isst man in
den kleinen Garküchen. Ein einfaches,
aber sehr leckeres Gericht wie etwa
»Pad Thai«, gebratene Nudeln oder
Reis, bekommt man ab etwa 30 Baht,
dies entspricht etwa 75 Cent.
Bier: Ein Bier, das in der Regel immer
in der Flasche serviert wird, ist im
Verhältnis zum Essen relativ teuer und
kostet pro 0,6-Liter-Flasche rund 2 Euro.
Übernachtungen: Unterkünfte
sind in Südostasien so günstig, dass
ich erstmals auf einer Reise auf die
Mitnahme von Zelt und Schlafsack
verzichtet habe. Ich habe in den drei
Monaten vor Ort ziemlich genau 1000
Euro für Übernachtungen ausgegeben,
was durchschnittlich 11 Euro pro
Nacht entspricht. Manchmal bekommt
man ein brauchbares Zimmer schon
für etwa 2,50 Euro – in touristischen
Gegenden, gerade auf den Inseln oder
an der Küste – muss man etwas mehr
einkalkulieren. Man sollte wissen,
welcher Übernachtungsstandard einem
wichtig ist. Selbst gehobene Hotels sind
in Thailand im Vergleich zu anderen
Ländern sehr günstig.
Geschmackssache: getrocknete Ratten
auf dem Markt von Luang Prabang.
Junge Mönche in der
Tempelstadt Luang
Prabang, wo es auch
zahlreiche Klöster gibt.
Unterwegs im Reich
der alten Khmer: in
den Tempelruinen von
Angkor-Wat.
war eine der größten
geheimen Operationen
in der Geschichte des
amerikanischen Auslandsgeheimdienstes
CIA. Das Ziel war, die
Nachschubroute für die
im Süden kämpfende
Nationale Front für die
Befreiung Südvietnams –
kurz Vietcong genannt –
zu zerstören. Dieses
Netzwerk aus Wegen
und Straßen führte zu
großen Teilen aber gar
nicht durch Vietnam,
sondern durchs Nachbarland. Ohne dass die
Öffentlichkeit besondere
Notiz davon nahm, gingen zwischen 1965 und 1973 2,1 Millionen Tonnen Bomben über Laos nieder.
Das sind mehr, als während des Zweiten
Weltkrieges auf Deutschland und Japan
abgeworfen wurden. Noch immer sind
etliche Gebiete durch Blindgänger, Minen
und Agent Orange verseucht – mit fatalen
Folgen für Mensch und Natur.
Stundenlang sitze ich in den nächsten
Tagen im Sattel. Obwohl die Wege, auf
denen ich unterwegs bin, ständig zwischen
löchrigem Asphalt und buckliger Staubpiste wechseln und das Vorwärtskommen
bei Temperaturen von fast vierzig Grad
eine echte Herausforderung darstellt,
genieße ich jeden Kilometer. Diese Art
zu reisen ist für mich einfach das Größte.
Und wenn ich dann abends wieder unter
dem Moskitonetz liege und jeden Knochen
im Leib spüre, kann ich es dennoch kaum
erwarten, am nächsten Morgen wieder zu
starten.
Im äußersten Süden des Landes erreiche ich wieder den Mekong. Auf seinem
4350 Kilometer langen Weg von Tibet
ins Südchinesische Meer ist der Fluss
nirgendwo so wild wie im Grenzgebiet
zwischen Laos und Kambodscha. Hier
nimmt die Fließgeschwindigkeit deutlich
zu, ehe der legendäre Fluss mit tosendem
Lärm über zahllose Felsen in Richtung
Süden donnert.
Von den Mekongfällen sind es jetzt keine
zehn Kilometer mehr bis zur Grenze nach
Kambodscha. Es wäre wirklich gelogen,
wenn ich behaupten würde, dass mir die
Ban Kong Lor
Nam Ou
g
ko n
-M
Sukhothai
in
Pf
ad
THAILAND
SangkhlaBuri-See
h-
Ban Rak Thai
Kanchanaburi
K
Bangkok
Mekongfälle
Angkor
Wat
Siem Reap
Prachuap
Khiri Khan
KAMBOD SCHA
VIETNAM
Phnom Penh
Ko Phangan
Surat Thani
200 km
Stelle Trübsal zu blasen, denn ich werde
noch nicht zurück nach Deutschland fliegen. Mein Motorrad ist bereits auf dem
Weg nach Japan, wo die Reise direkt im
Anschluss weitergehen wird. Noch ahne
ich nicht, was für ein unglaublich faszinierendes Land mich auch dort erwarten wird.
Stadt Prachuap Khiri Khan verbringe ich
die Wartezeit am Meer.
Nachdem die Exportgenehmigung
denn endlich erteilt und mein Motorrad
auf den Weg gebracht wurde, wird es Zeit,
Abschied von Südostasien zu nehmen.
Doch es besteht kein Grund, an dieser
ISLAND –
FEUER UND EIS
EDELWEISS BIKE TRAVEL, WELTWEIT DIE NUMMER 1
IN GEFÜHRTEN MOTORRADTOUREN
Vientiane
AUSTRALIEN
hi
62 TOURENFAHRER 1/2016
ligtümer freigelegt, die zu einer Stadt gehörten, die zur Blütezeit im 12. Jahrhundert
von ungefähr einer Millionen Menschen
bewohnt wurde. Keine europäische Stadt
dieser Zeit konnte auch nur ansatzweise
vergleichbare Einwohnerzahlen aufweisen.
Die Tempelanlage lässt sich mit nur einem
Wort beschreiben: Wahnsinn! Ich muss
mich der Entscheidung des Lonely-Planet-Verlages anschließen, der Angkor
jüngst zur wichtigsten Sehenswürdigkeit
der Welt gekürt hat. In den Ruinen kann
man sich tatsächlich noch wie ein Entdecker fühlen, der eine längst vergessene
Welt betritt. Obwohl die Besucherzahlen in
den letzten Jahren sprunghaft angestiegen
sind, ist es doch noch immer möglich, die
mystische Atmosphäre Angkors zu erleben.
Es kommt nur darauf an, geschickt die
Massen zu meiden. Da nahezu alle Touristen nach derselben Zeit- und Routenplanung durch die Tempel geschleust werden,
lässt sich der Besuch relativ leicht um das
Gedränge herum planen. Dabei erweist es
sich einmal mehr als immenser Vorteil,
mit dem eigenen Motorrad unterwegs zu
sein. Neben den asphaltierten Hauptwegen
wird das riesige Areal auch von unzähligen
Dschungelpfaden durchzogen. Ich nutze
diese Schleichwege, um völlig ungestört
von einem Tempel zum nächsten zu fahren.
»Ta Prohm« ist mein persönlicher Favorit
unter den verschiedenen Tempeln Angkors.
Das liegt vor allem daran, dass die Bauwerke weitestgehend so belassen wurden,
wie sie die Forscher im 19. Jahrhundert
vorgefunden haben. Große Teile werden
noch immer von gigantischen Würgefeigen
überwuchert, die oft über fünfzig Meter
hoch in den Himmel ragen.
Doi Inthanon
2565 m
Nam
Hinboun
C
Die Tempelanlage lässt sich nur mit einem
einzigen Wort beschreiben: Wahnsinn!
Entlang des Flusses Nam Ou
im Norden von Laos – ein
echtes Offroad-Paradies.
LAOS
o-
ist es schwer vorstellbar, welch unsägliches
Leid die Menschen dieses Landes in der
jüngeren Vergangenheit erdulden mussten.
»Drei Jahre, acht Monate und zwanzig
Tage«, so nennen die Kambodschaner die
Zeit zwischen 1975 und 1979 – gemeint ist
die Schreckensherrschaft der Roten Khmer.
Angeführt von Diktator Pol Pot wollten
die »Steinzeit-Kommunisten« einen reinen
Bauernstaat gründen, in dem kein Platz
war für Intellektuelle und Andersdenkende.
Geld wurde abgeschafft, Bücher verbrannt,
Schulen geschlossen und die Hauptstadt beinahe vollständig entvölkert.
Fast die gesamte geistige Elite des
Landes wurde umgebracht. Rechtsanwälte, Ärzte, Lehrer – selbst
Menschen, die eine Fremdsprache
beherrschten oder eine Brille trugen
– wurden als Staatsfeinde grausam
ermordet. Die Zahlenangaben der
Opfer schwanken zwischen 0,7
und 3,3 Millionen – von circa acht
Millionen Menschen Gesamtbevölkerung. Erst der Einmarsch vietnamesischer Truppen ab Dezember des
Jahres 1978 führte zum Ende des Terrors.
Trotz dieses dunklen Kapitels kambodschanischer Geschichte überwiegen doch
die positiven Eindrücke in Phnom Penh.
Man spürt, dass das tragische Schicksal
dem Land ein neues Gesicht verliehen
hat, und es ist gut zu sehen, dass die Kambodschaner zuversichtlich in eine bessere
Zukunft blicken.
Mit den Tempeln von Angkor wartet im
Dschungel des nordwestlichen Kambodscha das kulturelle Highlight dieser Reise
auf mich: Ruinen
des
einstigen
Khmer-Reiches
– mittlerweile
haben Archäologen über tausend
Tempel und Hei-
Mai
Luang Prabang
H
ersten Kilometer auf kambodschanischen
Straßen großen Spaß bereiten. Gut vierhundert Kilometer brettere ich über die bucklige Hauptverbindungsstraße des Landes in
Richtung Süden, ehe ich mit staubgefüllter
Lunge die Hauptstadt erreiche. Mit etwa
1,7 Millionen Einwohnern ist Phnom Penh
die mit Abstand größte Stadt und zugleich
auch das bedeutendste wirtschaftliche
Zentrum des Landes. Wenn man sich in
der quirligen Hauptstadt umschaut und in
die vielen fröhlichen Gesichter blickt, dann
Weitere Reisereportagen
finden Sie in unserem Archiv.
Mae Hong
Son Loop
Goldenes
Dreieck
Chiang Nan
CHINA
Hanoi
ng
Seine Erlebnisse hat
Erik Peters auf der DVD
»Abenteuer Südostasien« festgehalten.
Mit 85 min Spielzeit ist
sie erhältlich auf www.
tourenfahrer-shop.de
oder auf www.film.
tourenfahrer.de.
www.tourenfahrer.de
Huai Kon
Pai
Nong
Khiaw
ko
Me
DVD
Mit freundlicher Genehmigung
der Zeitschrift
MYANMAR
ae
hw
Vor ein paar Jahren hätte ich es
nie für möglich gehalten, dass ich das
Smartphone einmal zu den wichtigsten
Ausrüstungsgegenständen zählen
würde. Egal ob man ein Hotel buchen,
einen Wechselkurs umrechnen oder
sich über das nächste Reiseziel
informieren möchte – alle nötigen
Informationen sind nur wenige Klicks
entfernt. Mich hat überrascht, wie gut
und modern das Telekommunikationsnetz in Thailand ist. SIM-Karten (ich
war sehr zufrieden mit dem Anbieter
»TrueMove«) werden an allen großen
Flughäfen und in jedem Supermarkt
angeboten und kosten etwa 20 Euro.
Mit dieser Karte kann man dann
stundenlang nach Deutschland
telefonieren – billiger als ein Ortsgespräch innerhalb Deutschlands – und
im Internet surfen. Bei Bedarf kann man
sein Guthaben problemlos aufladen.
In Laos und Kambodscha be­schränkte
sich die Nutzung des WI-FI, wie WLAN
international heißt, auf Cafés, Restaurants und Unterkünfte.
www.bit.ly/tftourdb
Me
Kommunikation
Rückkehr nach Bangkok – ein knappes Vierteljahr ist vergangen, 15.000
Kilometer Strecke liegen hinter mir. Ich
hätte den Zeitpunkt nicht besser wählen
können, denn das thailändische Neujahrsfest »Songkran« steht vor der Tür. Das
vermutlich wildeste Fest Südostasiens,
bei dem die Straßen drei Tage lang zur
Bühne einer gigantischen Party werden.
Das Songkran-Fest war ursprünglich als
rituelle Reinigung zu Beginn des neuen
Jahres gedacht. Alles Schlechte wird dabei
symbolisch weggewaschen und ein neues
Jahr willkommen geheißen. Aus der alten
Tradition hat sich inzwischen allerdings
eine regelrechte Wasserschlacht entwickelt.
Einheimische und Touristen feiern gemeinsam und jeder versucht, den anderen so
nass wie möglich zu machen. Egal ob
Wasserpistolen, Eimer, Gartenschläuche
oder Hochdruckreiniger – es kommt alles
zum Einsatz, was eine ordentliche Dusche
verspricht. Die Zwölf-Millionen-Metropole ist völlig aus dem Häuschen und ich
habe das große Vergnügen, mittendrin zu
sein. Obwohl unzählige Menschen auf den
Straßen feiern und Alkohol in Strömen
fließt, bleibt es überall friedlich.
Nach einem dreitägigen Feier-Marathon kommt es beim Export meines
Motorrades wieder zu Komplikationen.
Ein fehlender Stempel, den ich angeblich
bei der Wiedereinreise aus Kambodscha
nicht bekommen habe, wird dieses Mal
als Grund für die Verzögerung angegeben.
Mein Frust könnte kaum größer sein. Da
ich nicht sinnlos Zeit vergeuden will und
es erfahrungsgemäß ausreicht, per E-Mail
erreichbar zu sein, setze ich mich in den
Zug und fahre an die Golfküste. Nahe der
HIGHLIGHTS
Húsavik
Dettifoss
SAUðÁRKRÓKUR
Hveravellir
Langjökull
r
Geysir Strokka
Thingvellir
REYKJAVÍK
AKUREYRI
Glaumbær
Mývatn
EGILSSTAðIR
IC EL AN D
Vatnajökull
Jökulsárlón
Gullfoss
Skaftafell
Landmannalaugar Lakagígar
HORNAFJÖRðUR
SELFOSS
FLÚðIR
Blue
Lagoon
AUSTUR
KIRKJUBÆJARKL
FOLGE UNS
facebook.com/edelweissbike
BESTELL DIR NOCH HEUTE EINEN KOSTENLOSEN KATALOG mit mehr als
70 Touren und Trainings auf allen Kontinenten auf www.edelweissbike.com!
Aus Deutschland: Telefon 02681-5904, E-Mail [email protected]
Gebührenfrei aus Europa: Telefon 00800.333.593.477
★ Hveravellir
★ Glaumbær
★ Landmannalaugar
★ Skaftafell-Nationalpark
★ Húsavík
★ Dettifoss
★ Langjökull
★ Vatnajökull
★ Strokkur
★ Gullfoss
★ Jökulsárlón
★ Laki-Krater
★ Blue Lagoon
TOURTERMINE 2016
24 Jul - 03 Aug
05 - 15 Aug
17 - 27 Aug