Evangelische Kindertagesstätte Nassig Kinder So sollte man lachen können, wie Kinder, ohne besonderen Anlass, einfach, weil das Leben schön ist, weil es Spaß macht, jung zu sein. Aber so wie sie lachen, weinen sie auch: Echt, unverfälscht. Kinder können noch lachen und weinen. Sie sagen, was sie denken, haben Vertrauen und suchen Geborgenheit. Kinder sind auf andere eingestellt, brauchen Freunde, suchen Gemeinschaft. Töricht wäre es, Kindern dies zu verwehren: Das helle Lachen und das laute Weinen, das ehrliche Reden und das Vertrauen schenken – auch wenn das stören sollte. Zu schnell sollen Kinder von den Erwachsenen lernen. Zu wenig gehen Erwachsene in die Schule der Kinder. Kinder lehren die Erwachsenen lachen und weinen, offen reden und grenzenlos vertrauen – auch vertrauen auf Gott. Denn: "...wenn ihr nicht werdet wie Kinder ..." sagt Jesus. (Verfasser unbekannt) 2 Vorwort des Trägers Kind, du bist uns anvertraut, wozu werden wird dich bringen? Wenn du deine Wege gehst, wessen Lieder wirst du singen? Welche Worte wirst du sagen und an welches Ziel dich wagen? (Friedrich Karl Barth, Evang. Gesangbuch Nr. 291) Liebe Leserin, lieber Leser, unsere Kinder sind uns von Gott anvertraut, nicht als Besitz, sondern als Geschenk. Es gilt sorgsam und verantwortlich mit ihnen umzugehen und sie gut auf das Leben vorzubereiten. Als Träger der Evangelischen Kindertagesstätte Nassig freuen wir uns darüber, dass wir die Möglichkeit haben, Kinder beim Aufwachsen zu begleiten. 3 Die Kinder, die uns anvertraut sind, wollen wir nicht nur „versorgen“, wir wollen sie nach ihren Begabungen fördern, ihr Vertrauen stärken und ihnen christliche Werte vermitteln. Religiöse Erziehung heißt für uns: Die Kinder werden mit biblischen Geschichten, mit Liedern und Ritualen vertraut gemacht. Wir feiern gemeinsam kirchliche Feste wie Weihnachten, Ostern, Erntedank, St. Martin. Die Kinder erfahren, dass sie geliebt und wertvoll sind. So nehmen sie aus ihrer Kindergartenzeit einen „geistlichen Schatz“ mit. In unserer Kindertagesstätte achten wir darauf, dass Kinder und Erwachsene verantwortungsvoll miteinander umgehen. Wir respektieren einander und wollen voneinander lernen. Ein wesentlicher Aspekt unserer Arbeit ist deshalb auch der Kontakt zu den Eltern. In Elternabenden, Einzelgesprächen oder durch den Elternbrief erfahren Eltern, was ihr Kind im Kindergarten erlebt und wie die Erzieherinnen die Entwicklung ihres Kindes einschätzen. Ein offenes und vertrauensvolles Miteinander ermöglicht die optimale Förderung unserer Kinder. Darum sind konstruktive Anregungen und das Engagement der Eltern – sei es im Elternbeirat, im Förderverein oder bei Veranstaltungen – wichtige Stützen in der Arbeit unserer Kindertagesstätte. Über regelmäßige Trägertreffen sind wir eingebunden in die anderen Kindertagesstätten in Wertheim und im Kirchenbezirk. Zudem werden wir zusammen mit den anderen Kindertagesstätten im Kirchenbezirk seit 2013 von Sabine Röhrig aus dem Verwaltungs- und Serviceamt in der Verwaltung tatkräftig unterstützt. Die vorliegende Konzeption ermöglicht Ihnen nun einen guten Einblick in die pädagogische Arbeit der Evangelischen Kindertagesstätte in Nassig, sie zeigt Schwerpunkte und Ziele auf und gibt Ihnen Informationen über unsere Einrichtung. Wir wünschen Ihnen beim Lesen dieser Konzeption viel Freude und danke unseren Erzieherinnen für ihre Arbeit und ihre Bereitschaft, sich für alle Kinder, die uns anvertraut sind, zu engagieren. Kirchengemeinderat Nassig 4 Vorwort des Kindertagesstätten Teams Liebe Leserinnen und Leser, mit dieser Konzeption geben wir Ihnen einen kleinen Einblick über die Arbeit in unserer Kindertagesstätte. Das Fundament für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung jedes Menschen wird in den ersten Lebensjahren gelegt. Daher kommt der pädagogischen Bildungs- und Betreuungsarbeit in der Kindertagesstätte ein sehr hoher Stellenwert zu. Es ist für uns wichtig auf die Bedürfnisse der Kinder zu reagieren. Wir wollen, dass Eltern und ihre Kinder sich bei uns wohl fühlen und wünschen uns eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Kindertagesstätte. Somit bildet diese Kooperation die Basis für unser wichtigstes Erziehungsziel, dem Kind die nötigen Freiräume zur Entwicklung seiner Einzigartigkeit und zu selbstverantwortlichem Handeln anzubieten. Ihr Kita –Team Martina Hardt, Tanja Müssig, Esther Scheurich, Marion Pink Christine Stenzel, Patrizia Kraus, Nicole Segner 5 Inhaltsverzeichnis Vorwort des Trägers S. 3 Vorwort des Kindertagesstätten Teams S. 5 Inhaltsverzeichnis S. 6 1. Jedes Kind steht im Mittelpunkt unserer Arbeit S. 7 2. Planung unserer pädagogischen Arbeit S. 8 3. Das Spiel des Kindes ( Bedeutung des Freispiels ) S. 8 4. Beobachten S 9 5. Ziele unserer pädagogischen Arbeit S. 10 6. Kooperation Kindertagesstätte und Grundschule S. 14 7. Religionspädagogik S. 15 8. Tagesablauf S. 16 9. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen S. 17 10. Elternarbeit S. 18 11. Weiterbildung S. 18 12. Teamarbeit S. 19 13. Schlusswort S. 19 6 7 2.Planung unserer pädagogischen Arbeit Unsere Kindertagesstätte versteht sich als familienergänzende Erziehungs- und Bildungseinrichtung. Auf spielerische Weise fördern wir die Kinder ganzheitlich und tragen zur Entfaltung ihrer Persönlichkeit bei. Wir gehen dabei auf die verschiedenen Bedürfnisse der Kinder ein, geben Hilfestellung und bereiten sie durch gezielte Förderung auf die Anforderungen der Schule und das Leben in der Gesellschaft vor. In unserer Kindertagesstätte verwenden wir drei unterschiedliche Methoden um unsere Themen und Schwerpunkte zu finden: 1. Genaue Beobachtungen über das einzelne Kind, aber auch die Gruppe, ihre Spielinhalte, aktuelle Erfahrungen und Bedürfnisse der Kinder 2. Themen innerhalb des Jahreskreises 3. Themen und Schwerpunkte, die von der Erzieherin als wichtig erachtet und ausgewählt werden. 3. Das Spiel des Kindes (Bedeutung des Freispiels) In der Kindertagesstätte bieten wir den Kindern einen Lebensraum an, der in allen Aspekten als Erweiterung und Ergänzung der gewohnten Umgebung zu sehen ist. Das Freispiel ist die lernintensivste Zeit im Alltag ihres Kindes, den Spielen, Lernen und Entwicklung sind untrennbar miteinander verbunden. Folgende Fähigkeiten und Fertigkeiten werden im freien und geführten Spiel angeregt und gefördert: - Freie Wahl des Spielpartners Freie Wahl des Spielmaterials eigene Bedürfnisse wahrnehmen Kommunikation untereinander Regelverständnis Experimentierfreude Phantasie Sozialverhalten Sprachförderung Wahrnehmung logisches Denken Kreativität Ausdauer Konfliktfähigkeit Frustrationstoleranz (Comic von Renate Alf) 8 4. Beobachten Die Entwicklung und individuelle Förderung Ihres Kindes ist uns besonders wichtig. Unsere Beobachtungen und Dokumentationen fassen wir in einem Entwicklungsbericht zusammen. Diese Beobachtungen sind notwendig um die altersgemäße Entwicklung Ihres Kindes zu unterstützen, Entwicklungsverzögerungen zu erkennen und gegebenenfalls mit den Eltern nach geeigneten Lösungen zu suchen. Jedes Kind besitzt ein Portfolio, in dem seine Entwicklungsschritte dokumentiert werden. 9 5. Ziele unserer pädagogischen Arbeit Die Ziele unserer pädagogischen Arbeit sind im Orientierungsplan verankert und in folgende Bildungs- und Entwicklungsfelder eingeteilt: (Die Bilder zeigen Momentaufnahmen unserer Arbeit) Entwicklungsfeld Körper Kinder von Karin Schaffner Kinder wollen sich bewegen, Kinder macht Bewegung Spaß, weil sie so die Welt erleben, Menschen, Tiere, Blumen, Gras. Kinder wollen laufen, springen, kullern, klettern und sich dreh´n, wollen tanzen, lärmen, singen, mutig mal ganz oben steh´n. Ihren Körper so entdecken, und ihm immer mehr vertrau´n. Wollen tasten, riechen, schmecken und entdeckend hören, schau´n, fühlen, wach mit allen Sinnen, innere Bewegung – Glück. Laßt die Kinder dies gewinnen und erleben Stück für Stück. 10 Entwicklungsfeld Sinne „Kinder sind wie trockene Schwämme, sie saugen jegliche Möglichkeit auf, ihre Welt mit allen Sinnen wahrzunehmen.“ Sylvia Schneider, „Das Schlau-Mach-Buch“ S. 40 Entwicklungsfeld Sprache „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“ Ludwig Wittgenstein (1889-1951), Philosoph 11 Entwicklungsfeld Denken „Das Auge schläft, bis der Geist es mit einer Frage weckt.“ Afrikanisches Sprichwort und Grundsatz der Reggio – Pädagogik Entwicklungsfeld Gefühl und Mitgefühl „Alles, was Ihr für Euch von den Menschen erwartet, das tut ihnen auch.“ Matthäus 7,12 12 Entwicklungsfeld Sinn, Werte und Religion „Die Kindheit ist ein Augenblick Gottes.“ Achim von Arnim (1781-1831), deutscher Dichter und Schriftsteller Die Bildungs- und Entwicklungsfelder dürfen nicht isoliert betrachtet werden, da bei jeder Aktivität mehrere Entwicklungsfelder angesprochen werden. 13 6. Kooperation Kindertagesstätte und Grundschule Die Vorbereitung auf die Schule beginnt mit dem ersten Kita-Tag und wird im letzten Jahr durch Intensivgruppenarbeit und Kooperation mit der Grundschule verstärkt. Die Kinder lernen viele Kompetenzen, die sie für die späteren Anforderungen in der Schule benötigen. Bei der Kooperation handelt es sich um eine verpflichtende Zusammenarbeit zwischen dem Träger der Kindertagesstätte und der Schule. Wichtigstes Ziel ist ein möglichst bruchloser Übergang von der Kindertagesstätte zur Grundschule. Kooperation soll den Kindern den Eintritt in die Schule erleichtern. Ich bin eure Kooperationslehrerin (Comic von Renate Alf) Am Beispiel unserer Kindertagesstätte heißt das: Der Kooperationslehrer besucht uns 4- 5mal im Jahr, um die Kinder kennen zu lernen, erste Kontakte zu knüpfen und gezielt mit den Vorschulkindern zu arbeiten. 14 7. Religionspädagogik Unsere Kindertagesstätte ist eine Einrichtung der Evangelischen Kirche. Somit ist es für uns selbstverständlich religionspädagogische Angebote durchzuführen. Religionspädagogische Angebote stellen einen Aspekt der ganzheitlichen Erziehung dar: Durch unser Vorbild erleben Kinder christliche Werte im täglichen Miteinander. Durch Erzählen biblischer Geschichten, Beten und Singen religiöser Lieder werden die Kinder mit der christlichen Botschaft vertraut. Mit Gesprächen, Ritualen, (Bilder-)Büchern, Rollenspielen und anderen kreativen Angeboten vertiefen wir christliche Inhalte. Indem wir Feste im Kirchenjahr feiern, machen wir die Kinder mit christlicher Tradition vertraut. Die Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde gestaltet sich durch gemeinsame Aktionen wie z.B. Gottesdienste, Gemeindefeste, Besuch des Pfarrers in unserer Kindertagesstätte. (Comic von Renate Alf) 15 8. Tagesablauf: Nachdem die Kinder in den Gruppen angekommen sind, beginnt für sie die Freispielzeit. Diese kann jedes Kind individuell gestalten. Die Kinder haben die Möglichkeit den Spielpartner, das Material und den Spielbereich frei zu wählen. Das freie Frühstück ist in der Freispielzeit integriert. Auch finden verschiedene Kleingruppenarbeiten in dieser Zeit statt, wie z.B. Wuppi, Vorschule, gezielte Angebote für jede Altersgruppe. Während des Freispiels können wir individuell auf das einzelne Kind eingehen. Hierbei werden die Interessen, Bedürfnisse und Belange des Kindes, aber auch der Gesamtgruppe berücksichtigt und durch uns Erzieherinnen ergänzt und erweitert. Mit dem Sitzkreis, in dem wir miteinander singen, sprechen, spielen usw. beenden wir die Freispielzeit. Danach gehen wir zum gemeinsamen Mittagessen. Im Anschluss daran nutzen wir das Spielen im Außenbereich unserer Kindertagesstätte. 16 17 10. Elternarbeit Eine gute Zusammenarbeit mit den Eltern ist uns wichtig. Da es um das Wohl Ihres Kindes geht, legen wir Wert auf einen offenen und ehrlichen Austausch. Möglichkeiten dafür haben Sie z.B. bei Tür- und Angelgesprächen, bei Einzelgesprächen nach Vereinbarung und bei Elternabenden. Einmal im Jahr laden wir alle Eltern zu Einzelgesprächen ein. Bei aktuellen Problemen können Sie jedoch jederzeit zu uns kommen. Alle Gespräche und Informationen von Eltern werden vertraulich behandelt, da wir der Schweigepflicht unterliegen. Unsere Kindertagesstätte ist ein Ort der Begegnung. Zu Beginn des Kindertagesstättenjahres findet ein Informationselternabend mit Wahl des Elternbeirats statt. Jede Gruppe wählt dazu zwei Elternvertreter, die ihrerseits den Elternbeiratsvorsitzenden und den Stellvertreter bestimmen. Der Elternbeirat trifft sich mindestens zweimal jährlich. Er hat die Aufgabe, die Erziehungsarbeit in der Kindertagesstätte zu unterstützen und die Zusammenarbeit zwischen Kindertagesstätte, Elternhaus und Träger zu fördern. Die Aufgaben unserer Kindertagesstätte sind im Tagesbetreuungsausbaugesetz geregelt. Auszüge des TAG finden Sie im Ihrem Anmeldeheft. 11. Weiterbildung Die Erzieherinnen nehmen regelmäßig an regionalen oder überregionalen Fortbildungsveranstaltungen teil. Der Austausch mit Erzieherinnen aus anderen Kindertagesstätten Wertheims findet in so genannten AGs (Arbeitsgruppen) statt. Dabei treffen sich die einzelnen Gruppen ca. 2mal im Jahr. Außerdem steht uns entsprechende Fachliteratur zur Verfügung. 18 12. Teamarbeit Die Teamarbeit ist ein wesentlicher Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Unser Team trifft sich wöchentlich zu Dienstbesprechungen außerhalb der Kindertagesstättenöffnungszeiten. Unsere Dienstbesprechungen enthalten thematische Schwerpunkte in Anlehnung an den Orientierungsplan. Für unsere Arbeit ist der Austausch von Erfahrungen in den einzelnen Gruppen sehr wichtig. Dazu gehören Termine, Aktivitäten, Fallbesprechungen und besondere Vorkommnisse. Rat und Hilfe finden wir durch gegenseitige Unterstützung der Kolleginnen und evtl. durch Fachberatung wie z.B. Kinderpsychologen, Ergotherapeuten, Logopäden, Jugendamt usw. Auch die Fachberatung des Diakonischen Werkes unterstützt bei Problemen unsere pädagogische Arbeit. 13. Schlusswort Wir danken für Ihr entgegengebrachtes Vertrauen und freuen uns auf eine konstruktive Zusammenarbeit. (Bild von Marianne Götzmann) Ihr Kita-Team 19
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