Sonderbeilage zur Wiesn - Halbzeitbilanz

Sonderbeilage
Halbzeitbilanz der Münchner Polizei zum 182. Oktoberfest
am 27.09.2015
Zum Ablauf der ersten Wiesnwoche kann die Münchner Polizei nun Bilanz zur bisherigen
Sicherheitslage auf dem 182. Oktoberfest ziehen. Sehr viele Gäste aus aller Welt statteten dabei
der Theresienwiese einen Besuch ab. Ebenfalls sehr zahlreich waren die Einsatzzahlen der
Polizei auf dem Festgelände. „Unser Sicherheitskonzept hat auch dieses Jahr wieder sehr gut
gegriffen. Auch wenn meine Kollegen sehr häufig eingreifen und tätig werden mussten, konnte
das Gesamtniveau einer überwiegend friedlichen Wiesn wie bereits in den Vorjahren gehalten
werden,“ bilanziert Polizeivizepräsident Werner Feiler.
Bislang insgesamt 1092 polizeiliche Einsätze (Vorjahr: 1071 Einsätze) stehen hier zu Buche. Dies
entspricht einem leichten Anstieg im Vergleich zu den Einsatzzahlen aus dem Jahr 2014. Als
bislang einsatzstärkster Tag gilt bisher der zweite Wiesnsamstag mit 249 polizeilichen Einsätzen.
Als erfreulich ist in jedem Fall der Rückgang in der Gesamtkriminalitätsstatistik um knapp sechs
Prozent zu verzeichnen. Einer Zahl von 620 Strafanzeigen im Jahr 2015 steht hier eine Zahl von
659 Strafanzeigen aus dem Jahr 2014 gegenüber. Bedenkt man, dass im Jahr 2013 zu diesem
Zeitpunkt noch 831 Strafanzeigen bilanziert wurden, wird dieser Rückgang noch gravierender
deutlich.
Eine Oase der Ruhe bildet dabei auch weiterhin das Festgelände der „Oidn-Wiesn“. Insgesamt
lediglich fünf Delikte wurden hier polizeilich bekannt. Dabei handelte es sich um einen
Taschendiebstahl, eine Beleidigung und drei einfache Körperverletzungen. Ein Randalierer
wurde dazu in polizeilichen Gewahrsam genommen.
Herausgeber: Polizeipräsidium München, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
80333 München, Ettstraße 2, Eingang Augustinerstraße 2
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Bereits am ersten Wiesntag kam es zur Nachtzeit auf dem Festgelände zu einem versuchten
Tötungsdelikt, bei dem nun wegen versuchtem Totschlag mittels eines Messers ermittelt wird.
Zur Tatzeit ereignete sich im Bereich eines Rettungsweges neben einem Festzelt eine
Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen. Ein 33-jähriger Deutscher erlitt
hierbei eine lebensgefährliche Stichverletzung im Bauchbereich sowie eine
Schnittverletzung am Hals. Der 33-Jährige musste im Krankenhaus operiert werden,
befindet sich jedoch jetzt außer Lebensgefahr. Beim Verlassen des Festzeltes kam es
bereits zu einem verbalen Streit zwischen mehreren Wiesnbesuchern. Der Streit
verlagerte sich dann in den späteren Tatortbereich und es kam neben massiven
Beleidigungen auch zu Schubsereien. Hierbei kam der Freund des Geschädigten zu
Boden, weshalb der 33-Jährige sich wieder einmischte und dabei die Stichverletzungen
erlitt. Nachdem durch die Mordkommission München Personen aus der gegnerischen
Gruppe ermittelt werden konnten, stellte sich eine 33-jährige Hamburgerin mit ihrem
Rechtsanwalt der Polizei und räumte die Tat ein. Als Grund nannte sie die für sie
bedrohliche Situation, die sie letztlich in Panik versetzte. Das in ihrer Handtasche
mitgeführte Tatmesser, mit dem sie mehrfach auf den Geschädigten eingestochen hatte,
hatte sie nach der Tat weggeworfen. Die 33-Jährige wurde festgenommen.
Einen Trend, der ganz eindeutig als äußerst unerfreulich zu bezeichnen ist, gibt es bei den
Gewaltdelikten im Bereich der Körperverletzungen. Die Zahlen bei den einfachen
Körperverletzungen (2015: 202 Körperverletzungen / 2014: 202 Körperverletzungen) und bei den
gefährlichen Körperverletzungen hielten in etwa das Niveau des Vorjahres (2015: 50 gef.
Körperverletzungen / 2014: 45 gef. Körperverletzungen). Bedenklich ist aber der Anstieg bei den
sogenannten „Maßkrugschlägereien“. Hier ist ein Anstieg von zuletzt 15 Delikten im Jahr 2014
auf nun mehr 32 Delikte im Jahr 2015 zu verzeichnen. Zieht man hier zum Vergleich die Zahl des
Jahres 2013 herbei, als man zum gleichen Zeitpunkt bereits 37 dieser Körperverletzungen mit
Maßkrug bilanzierte, relativiert sich dieser Anstieg etwas. „Nichtsdestotrotz will und kann ich eine
solche Entwicklung nicht akzeptieren! Gewalt in welcher Form auch immer hat auf der Wiesn
nichts zu suchen. Im Besonderen gilt das für Schläge mit dem Maßkrug, die nicht nur hinterhältig
und feige sind, sondern oftmals auch noch zu erheblichen Verletzungen führen. Die Täter hatten
hier lediglich Glück, dass sich bisher noch keine dieser Taten zu einem versuchten Tötungsdelikt
qualifiziert hat,“ ergänzt Polizeivizepräsident Werner Feiler.
Am ersten Wiesnsonntag kam es beim Verlassen eines Festzeltes zwischen vier
männlichen Wiesn-Besuchern zum Streit. Im Verlaufe des Streites schlugen alle vier
Personen mit Maßkrügen zu. Dabei erlitten ein 21-Jähriger und ein 32-Jähriger mehrere
Schnittverletzungen im Kopf- und Gesichtsbereich und kamen zur weiteren Behandlung
in ein Krankenhaus. Ein 22-jähriger Student erlitt eine Platzwunde am Kinn und am
Hinterkopf und eine Schnittwunde am rechten Mittelfinger. Die Verletzungen wurden durch
den Rettungsdienst vor Ort versorgt. Die vierte, ein 24-jähriger Münchner wurde nicht
verletzt.
Ebenfalls am ersten Wiesnsonntag sollte ein 38-jähriger Australier aufgrund seines
aggressiven Verhaltens durch einen Sicherheitsdienstmitarbeiter aus einem Festzelt
verwiesen werden. Dagegen sträubte er sich und schlug den 36-jährigen Ordner ein
Weißbierglas auf den Kopf. Dadurch erlitt dieser eine Kopfplatzwunde. Anschließend
nahm der Australier den Ordner noch in den Schwitzkasten, woraufhin beide zu Boden
fielen. Der 36-jährige Ordner kam zur ambulanten Versorgung seiner Verletzungen in ein
Krankenhaus. Der 38-jährige Australier wurde festgenommen.
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Als durchaus erfreulich kann dagegen der bisherige Rückgang bei den Widerstandshandlungen
gegen Polizeibeamte bezeichnet werden. Hier stehen zum jetzigen Zeitpunkt vier Anzeigen zu
Buche (2014: 13 Anzeigen).
Ein 26-jähriger Wiesnbesucher aus Unterfranken randalierte am ersten Wiesndonnerstag,
alkoholisiert vor einem Wiesnzelt. Dies fiel dem Sicherheitsdienst auf und sie hielten den
Mann fest. Durch die hinzugerufenen Beamten der Wiesnwache wurde gegenüber dem
26-Jährigen mehrfach ein Platzverweis ausgesprochen. Der Mann wollte darauf partout
nicht reagieren. Auf dem Weg zum anschließenden Gewahrsam im Behördenhof biss der
Randalierer einen Polizeibeamten durch die Lederjacke in den Oberarm. Der Beamte erlitt
glücklicherweise nur einen Bluterguss. Der 26-Jährige wurde angezeigt und
ausgenüchtert.
Ein probates Mittel zur Verhinderung von Straftaten im Allgemeinen ist dabei vor allem die
Ingewahrsamnahme potentieller Gewalttäter, noch bevor diese ein entsprechendes Delikt
begehen können. Dieses Jahr wurden bisher 135 dieser polizeilichen Gewahrsamnahmen
durchgeführt. Im Vergleich zum Vorjahr mit 103 gleichartigen Maßnahmen entspricht dies einer
deutlichen Steigerung von über 30 Prozent. „Alkoholisierte Personen, die erheblich aggressiv
gegen ihr Umfeld auftreten, brauchen sich nicht zu wundern, wenn sie ihr Nachtlager in einer
Polizeizelle aufschlagen dürfen. Bei Gewalt hört es mit unserem Verständnis definitiv auf,“ betont
Polizeivizepräsident Werner Feiler.
Insgesamt kam es zu 397 Freiheitsentziehungen der Polizei im Bereich des Oktoberfestes (2014:
338 Freiheitsentziehungen). Darin sind noch 262 Festnahmen nach vorhergegangenen Straftaten
enthalten (2014: 235 Festnahmen). Auch in diesem Bereich bedeutet dies eine Steigerung von
über elf Prozent.
Im Bereich der Raubdelikte liegen bisher fünf Anzeigen vor (2014: 3 Raubdelikte).
Am ersten Wiesnsamstag befand sich ein 22-jähriger Wiesnbesucher auf dem
Festgelände. Dort wurde er von einer unbekannten männlichen Person zunächst von
hinten in die Niere geschlagen. Weiterhin forderte der Unbekannte von dem 22-Jährigen
die Herausgabe seines Handys. Dieser Aufforderung kam er dann nach. Der Täter konnte
unerkannt flüchten.
Bei den Sexualstraftaten wurden bislang sechs entsprechende Delikte bekannt (2014: 7
Sexualstraftaten). Glücklicherweise kam es hier im Bereich des Oktoberfestes zu keiner
vollendeten Vergewaltigung.
Allerdings kam es auf dem direkten Wiesnheimweg zu einem entsprechenden Delikt, bei dem
nun wegen versuchter Vergewaltigung ermittelt wird.
Am ersten Wiesnmittwoch war eine 20-jährige Münchnerin nach dem Besuch des
Oktoberfestes allein auf den Heimweg in Richtung S-Bahnhof Hackerbrücke. Sie wurde
plötzlich von einem unbekannten Mann von hinten angefallen und in ein Gebüsch
gezogen. Der Unbekannte griff ihr unter den Dirndlrock, zerriss ihr die Bluse und den Slip
und fasste ihr in den Genitalbereich. Die 20-Jährige wehrte sich und begann zu schreien.
Daraufhin ließ der Mann von ihr ab und konnte unerkannt flüchten.
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Die Trendwende im Bereich der Taschendiebstähle aus dem Vorjahr konnte bisher erfolgreich
weitergeführt werden. 153 Anzeigen in diesem Deliktsbereich stehen 212 Anzeigen aus dem
Vorjahr gegenüber. Dies bedeutet einen deutlichen Rückgang von über 27 Prozent. In diesem
Zusammenhang ist wieder das Wiesn-Fahndungskonzept der Münchner Polizei zu erwähnen.
Vor allem die Unterstützung der Fahnder aus Berlin, Köln und Frankfurt und aus den Ländern
Schweiz, Norwegen und Spanien erweist sich dabei als erfolgreich.
Am ersten Wiesnsamstag konnten durch die Taschendiebfahnder aus Berlin und
München an der Bushaltestelle Theresienwiese zwei Personen beobachtet werden. Eine
der beiden warf einen Gegenstand in einen Mülleimer. Im Anschluss daran konnten die
Polizeibeamten im Mülleimer eine Geldbörse auffinden. Die beiden rumänischen
Staatsbürger im Alter von 41 und 43 Jahren wurden daraufhin festgenommen. Bei der
Durchsuchung der Personen wurde ein weiterer entwendeter Geldbeutel aufgefunden.
Taschendiebfahnder aus München, die zusammen mit Kollegen aus Norwegen und der
Schweiz unterwegs waren, wurden am ersten Wiesnmontag auf zwei 20-jährige
albanische Staatsbürger aufmerksam, die augenscheinlich in einem Bierzelt auf
„Beutegang“ waren. Einer der beiden griff bei einer günstigen Gelegenheit unter einen
Biertisch und nahm ein dort deponiertes Smartphone an sich. Die Beute übergab er sofort
an seinen Partner. Nach dem Diebstahl verließen die beiden Täter zügig das Festzelt.
Unmittelbar vor der Bavaria konnten die beiden festgenommen werden. Das Smartphone
führten die Täter noch bei sich.
Des Weiteren fielen bereits am ersten Wiesnsamstag Taschendiebfahndern aus Berlin,
welche als Unterstützungskräfte auf dem Oktoberfest eingesetzte sind, drei Personen in
einem Festzelt auf. Diese drehten mehrere Runden im stark überfüllten Bühnen- und
Stehbereich und waren offensichtlich auf der Suche nach geeigneten Opfern. Eine Straftat
konnte jedoch nicht beobachtet werden. Auch am Sonntagabend wurden sie wieder in
einem Festzelt gesehen. Am Nachmittag des ersten Wiesnmontags sah ein Berliner
Taschendiebfahnder die drei Personen im Bereich der Kaufingerstraße am Marienplatz.
Sie bestiegen kurz danach einen Pkw mit polnischem Kennzeichen und fuhren weg.
Aufgrund einer eingeleiteten Fahndung wurde der Pkw einer Kontrolle unterzogen. Im
Fahrzeug wurden insgesamt acht Smartphones und diverses Bargeld aufgefunden.
Bislang konnten drei der aufgefundenen Mobiltelefone Diebstählen in einer Münchner Bar
zugeordnet werden. Bei den drei Tatverdächtigen, einem 23-jährigen, 36-jährigen und 37jährigen Polen, handelt es sich um professionelle reisende Taschendiebe, die ihre Taten
planen und bandenmäßig begehen. Sie wurden festgenommen.
Um die Anzahl der Taschendiebstähle auch weiterhin so gering wie möglich zu halten, bittet die
Münchner Polizei alle Besucher des Oktoberfestes:
-
Tragen Sie Ihre Wertsachen in verschiedenen verschlossenen Innentaschen am
Körper;
Verzichten sie nach Möglichkeit auf das Mitführen von Taschen und sonstigen
Behältnissen;
Ansonsten tragen sie diese gegebenenfalls mit der Verschlussseite auf der
Körpervorderseite;
Verwahren Sie Geld- und Wertsachen, auch Handys, nicht in den Außentaschen;
Legen Sie Ihre Geldbörse beim Bezahlen nicht aus der Hand;
Lassen Sie Handtasche/Rucksack auch in Bierzelten nicht aus den Augen
Achten Sie bitte auch auf herrenlose Taschen und entsprechende Behältnisse und
lassen Sie ihre Tasche nicht unbeaufsichtigt stehen“
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Im Bereich der sonstigen Kriminalität kam es unter anderem zu 128 Anzeigen wegen eines
Verstoßes gegen das Betäubungsmittelrecht (2014: 111 Anzeigen). In sieben Fällen (2014: 8
Fälle) wurde Falschgeld festgestellt (3 mal 50 Euro Banknoten, 4 mal 20 Euro Banknoten).
Ansonsten ereigneten sich noch Straftaten wegen Sachbeschädigung, Unterschlagung, § 86a
StGB, Verstöße gegen unerlaubtes Betteln, u. a.
Die Anzahl der Betretungsverbote, die zum Beginn des Oktoberfestes bei 25 lag, hat sich
erwartungsgemäß erhöht. Insgesamt bestehen nun 31 Betretungsverbote für das Festgelände.
Diese wurden gegen die Täter verschiedener Straftaten wie z. B. bei gefährlicher
Körperverletzung durch das Kreisverwaltungsreferat München ausgesprochen.
Die Videoüberwachung, die aktuell auf dem Oktoberfest mit 19 Kameras durchgeführt wird, kam
bisher bereits insgesamt 43 Mal zum Einsatz. In 28 Fällen gelangen den sogenannten
Videobeobachtern der Polizei dabei eigene Feststellungen, die zur Verfolgung der entdeckten
Straftaten führten.
Die durchgeführten Jugendschutzkontrollen der Polizei zusammen mit der Landeshauptstadt
München zeigten, dass mittlerweile immer weniger stark alkoholisierte Jugendliche im Bereich
des Oktoberfestes auffällig werden.
Am ersten Wiesnfreitag konnten zwei 15-jährige Mädchen aus dem nördlichen Münchner
Landkreis von Angehörigen des Sicherheitsdienstes auf einer Wiese liegend aufgefunden
werden. Während eine nur leicht angetrunken war und ihren Eltern übergeben werden
konnte, wurde die zweite aufgrund ihrer starken Alkoholisierung vom Rettungsdienst
versorgt. Eine Feststellung des Atemalkoholwertes war nicht möglich.
Auch im Bereich um das Oktoberfest herum und im Gesamtbereich der Landeshauptstadt
München steigen regelmäßig zur Wiesnzeit die Einsätze, die polizeiliches Handeln erfordern. Für
den Gesamtbereich München wurden dabei in diesem Jahr bisher 10.338 Einsätze seit Beginn
der Wiesn gezählt. Dies entspricht mit einer leichten Steigerung der hohen Belastung, die die
Einsatzkräfte bereits im Vorjahr mit 10.223 Einsätzen zu bewältigen hatten.
Im Bereich des Straßenverkehrs kam es dieses Jahr nach einem Wiesnbesuch wieder zu einem
tödlichen Verkehrsunfall.
Am ersten Wiesnsamstag fuhr in den Abendstunden ein Linienbus die Bayerstraße
stadtauswärts. Zum selben Zeitpunkt stieg ein 47-jähriger Däne mit seinen zwei
Bekannten aus einer Rikscha aus und begab sich in Richtung Bahnhof. Aus bislang
unbekannten Gründen stürzte der 47-Jährige und fiel nach vorne auf die Fahrbahn. Trotz
sofortiger Notbremsung durch den 38-jährigen Busfahrer, konnte ein Zusammenstoß nicht
verhindert werden. Der Fußgänger wurde mit der Frontschürze des Busses erfasst und
unter den Bus gezogen. Ein Überrollen mit der Vorderachse konnte gerade noch
vermieden werden. Der 47-jährige Fußgänger erlitt schwerste Verletzungen und kam zur
weiteren Behandlung in ein Krankenhaus. Dort verstarb er dann am darauf folgenden
Dienstag.
Ansonsten sind in der bisherigen Verkehrsstatistik insgesamt 1.227 Verkehrsunfälle seit Beginn
der Wiesn in München zu verzeichnen. Hierbei gab es im Vergleich zum Vorjahr (1.189
Verkehrsunfälle) einen leichten Anstieg. Die Zahl der Verletzten blieb mit 171 fast identisch mit
der Zahl aus dem Jahr 2014 (170 Verletzte). 224 Fahrten unter Alkoholeinfluss konnten
festgestellt werden (2014: 228 Fahrten). Dabei kam es in 17 Fällen zu Verkehrsunfällen, bei
denen neun Personen verletzt wurden. Bei Fahrten unter Drogeneinfluss sind bislang 55 Fälle
bekannt geworden (2014: 61 Fälle). Hier kam es zweimal zu Verkehrsunfällen, eine Person wurde
verletzt.
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Im Bereich der Abschleppungen liegt die Zahl momentan bei 208 Kraftfahrzeugen, die durch
diese Maßnahme betroffen waren. Letztes Jahr waren dies zum gleichen Zeitpunkt noch 224
Kraftfahrzeuge. Allein 141 Fahrzeuge wurden dabei an den ersten beiden Wiesntagen
abgeschleppt. Diese hohe Zahl ist begründet durch die Haltverbotszonen, die bereits Tage vorher
für die beiden Festzüge am ersten Wochenende eingerichtet waren.
Polizeivizepräsident Werner Feiler schließt mit den Worten: „Mit der ersten Wiesnwoche kann
man durchaus zufrieden sein. Wir haben einen Rückgang bei den Straftaten insgesamt und es
wurden mehr Straftäter festgenommen. Für die nun noch folgenden Tage wünsche ich mir eine
Fortführung des allgemeinen Trends und dementsprechend vor allem auch einen Rückgang bei
den Gewaltdelikten.“
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