LAND / REGION MONTAG, 10. AUGUST 2015 Saarbrücken/Dirmingen. Ein 60Jähriger ist am vergangenen Donnerstagabend im Brühlpark in Eppelborn-Dirmingen von einem 41-Jährigen schwer verletzt worden. Wie ein Sprecher des Einsatz- und Lagezentrums der Saar-Polizei gestern der SZ erklärte, sei der 60-Jährige einem 14-jährigen Mädchen zur Hilfe geeilt, das von dem 41-Jährigen zuvor ebenfalls geschlagen worden sei. Der 60-Jährige habe Brüche mehrerer Gesichtsknochen davon getragen und werde im Klinikum Saarbrücken behandelt. Die 14-Jährige sei leicht verletzt worden. Nach ihrer Aussage sei der 41-Jährige ohnmächtig von einer Parkbank gefallen. Das Mädchen und ihre Begleiter hätten daraufhin die Notrufnummer angerufen. Um die Identität des Mannes festzustellen und VerAnzeige Mein Saarland Bilder erzählen Geschichten – 2. Ausgabe Das historische Saarland aus der Perspektive unserer Leserinnen und Leser wird fortgesetzt! Zweite Ausgabe Umfang: 68 Seitenn Format: DIN A4 Artikelnummer: 200-1252 Mein Saarland Das historisch e Saarland aus einer neuen Perspektive – Von der Nachkrieg szeit 2. Ausgabe 7,95 02 4 198661 307951 bis in die 60er Jahre Bilder erzähl en Gesch ichten Tragisches Sportle runglück 1948 Erste Ausflüg e nach dem Krieg Disziplin und Ordnun g in der Schule 7,95 € 5,95 € für SZ-Card-Inhaber bei Bestellung oder Kauf über die SZ. Die 2. Ausgabe von „Mein Saarland“ ist im Pressezentrum in Saarbrücken, telefonisch unter 0681-502 52 22, online unter www.sz-einkaufswelt.de sowie für 7,95 € am Kiosk erhältlich. www.sz-einkaufswelt.de wandte von ihm zu informieren, habe das Mädchen bei dem Ohnmächtigen nach Ausweisen gesucht. Der Mann sei wach geworden und habe sofort zugeschlagen. Später habe er angegeben, dass er von einem Raubüberfall ausgegangen sei. Als der Mann, der stark alkoholisiert gewesen sei, auf der Wache eine Blutprobe abgeben sollte, habe er Polizisten angegriffen und sei mit dem Kopf gegen eine Wand gestoßen. Gegen ihn werde wegen schwerer Körperverletzung und Widerstands ermittelt. Der Polizeisprecher sagte, dass es einen Internet-Shitstorm gegen den Schläger, der Asylbewerber sei, gebe. Die Nationalität habe aber mit der Tat nichts zu tun, sondern der Alkohol, so der Sprecher. dik Europäische Akademie Otzenhausen kooperiert mit US-Uni in Georgia Nonnweiler. Die Europäische Akademie Otzenhausen (EAO) und die Kennesaw State University in Georgia (USA) vereinbaren heute einen auf fünf Jahre angelegten Kooperationsvertrag. Der amerikansiche Professor Robin Dorff sowie Klaus-Peter Beck (Vorsitzender des Akademie-Kuratoriums) und Stefan Mörsdorf (Akademie-Geschäftsführer) werden das sogenannte „Memorandum of Understanding“ unterzeichnen, wie die EAO mitteilte. Das Besondere sei, dass sich die Studierenden auch aktiv im Landkreis St. Wendel einbringen, soziale Projekte kennenlernen und dort mitarbeiten würden. Ziel sei es, künftig jährlich bis zu 50 Studenten zu Begegnungs-Seminaren nach Otzenhausen zu bringen, um von dort aus Europa und Deutschland kennenzulernen. Bereits im Juni nahmen Studenten aus den USA, dem Saarland und Spanien an einer Pflanzaktion in Kastel mit Langzeitarbeitslosen teil und sprachen beim gemeinsamen Kochen im Mehrgenerationenhaus in Nonnweiler mit Syrern und Einheimischen über die aktuelle Flüchtlingsproblematik. red SEITE B3 NACH RICH TE N Willkommensgruß im Schuhkarton Privatleute und Schulklassen packen kleine Geschenke für minderjährige Flüchtlinge Das neue Projekt „Refugee Welcome Box“ will den Jugendlichen im Clearinghaus in Völklingen mit Überraschungspaketen eine Freude bereiten. Bei den Betroffenen kommt die Initiative bestens an. Mitmachen kann jeder. Von SZ-Mitarbeiterin Sarah Emminghaus Völklingen. Sarah Bremerstein war für mehr als 30 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge wie der Weihnachtsmann. Vor sechs Wochen überreichte die 35-Jährige jedem Jugendlichen im Clearinghaus Völklingen liebevoll gepackte Pakete, voll mit Kaffee, Tee, Süßigkeiten, Büchern. „Die Jugendlichen applaudierten. Mit so viel Begeisterung hätte ich nicht gerechnet“, sagt Bremerstein. Sarah Bremerstein und Manuel Hüther sind Initiatoren des neuen Projektes „Refugee Welcome Box“. Die Übergabe im Clearinghaus war ihre Feuerprobe. Das Konzept: Jeder kann Geschenkpakete für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge packen, damit sie sich ein bisschen wohler im Saarland fühlen. „Die Möglichkeit, Willkommenskultur zu leben: mit einer kleinen, gut umsetzbaren Sache.“ Sie orientieren sich damit an der Initiative „Weihnachten im Schuhkarton“, die jährlich Weihnachtsgeschenke für arme Kinder sammelt. Auch für die Flüchtlinge geben Privatpersonen und Schulklassen die Geschenkkartons an Sammelstellen ab. Von dort kommen sie zu den Neuankömmlingen im Völklinger Clearinghaus. Momentan leben in der Aufnahmestelle für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge überwiegend Afghanen und Eritreer. In den zwei bis fünf Monaten, die sie dort verbringen, werden Fragen zu ihrer Familie, ihrem Alter, ihrer Gesundheit geklärt. Diese schwierige Zeit wollen Bremerstein und Hüther zumindest ein bisschen verbessern. Sie sehen sich als Initiatoren, nicht als Leiter des Projekts. „Ich will nicht der Weihnachtsmann sein. Ich gönne es jedem, einem geflüchteten Jungen ein Geschenk überreichen zu dürfen“, so Bremerstein. Bisher ist die Geschenkeaktion nur für Jungs: Die wenigen Mädchen werden ................................................................................................................. Betrunkener zieht Notbremse in Zug Nohfelden. Ein Betrunkener hat am frühen Samstagmorgen in einem Zug von Saarbrücken nach Mainz die Notbremse gezogen, weil er den Halt in seinem Zielort St. Wendel verschlafen hatte. Das teilte die Polizei gestern mit. Der Zug hatte durch den Zwischenfall eine 40-minütige Verspätung. Nach Polizeiangaben hatte der Mann sowohl Alkohol als auch Drogen konsumiert. Gegen ihn wird nun Strafanzeige unter anderem wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr erhoben, hieß es. red Polizei fängt entlaufenen Welpen ein Kaffee und Süßigkeiten als Zeichen der Willkommenskultur. direkt in Wohngemeinschaften untergebracht. Seit Eröffnung des Clearinghauses 2001 sind nur 20 unbegleitete minderjährige Mädchen im Saarland gelandet – und 800 Jungs. Das Projekt soll sich verselbstständigen: Pakete kommen zu den Sammelstellen, von dort gehen die Geschenke direkt zu den Jugendlichen zum Clearinghaus und irgendwann an weitere Flüchtlingsunterkünfte. Bremerstein arbeitet beim Diakonischen Werk als Sozialarbeiterin, der Kontakt zum Clearinghaus mit der Diakonie als Träger war deswegen schnell hergestellt. Einen größeren Rahmen wünschen sich Bremerstein und Hüther zwar, logistisch halten sie das aber noch nicht für möglich. „Wenn wir das auf erwachsene Flüchtlinge oder Familien ausweiten, könnte es unfair werden. Das wollen wir vermeiden.“ Bisher gab es keine negativen Reaktionen. Die Hilfsbereitschaft im Saarland sei extrem hoch, so Bremerstein. Die Verdi-Jugend war schon da, eine Schulklasse hat 27 Pakete übergeben. Fast jedem Päckchen ist ein Brief beigelegt, oft sogar mit Kontaktdaten, damit der Empfänger sich melden kann. Eine Schulklasse will sogar vorbeikommen und die Jugendlichen kennenlernen. Das hält Bremerstein für wichtig, auch Kinder müssten Hemmschwellen abbauen. Auch wer wenig Zeit hat, kann mitmachen: „Zehn Euro für eine Box auszugeben, das sollte für jeden machbar FOTO: DIETZE sein. So hat jeder die Möglichkeit, etwas Kleines zu bewirken.“ Als Dolmetscher den Jugendlichen im Clearinghaus vor sechs Wochen erklärten, was die Bescherung sollte, ging ein Raunen durch den Raum. „Sie waren total fasziniert, dass wir das in unserer Freizeit organisiert haben – und dass fremde Menschen ihnen Geschenke machen.“ w w w. fa ceb ook .com /re f u ge e we lcom eb ox DRK-Landeschef Burkert: „Wir stoßen an unsere Grenzen“ Köllerbach. Da die Clearinghäuser für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Merzig und Völklingen voll besetzt sind, werden seit zwei Wochen Neuankömmlinge auch in einer Turnhalle in Köllerbach untergebracht (wir berichteten). Im September soll im Landkreis St. Wendel ein drittes Clearinghaus mit 25 Plätzen eröffnet werden, sagte Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD) am Wochenende. „Übli- Michael cherweise gibt es im Burkert Sommer einen Rückgang der Flüchtlinge. Dieses Jahr nimmt zum ersten Mal der Zustrom in diesen Monaten zu“, sagt Gillo. Auch in Lebach spitzt sich die Lage zu. „Die Plätze in den Zelten sind fast komplett belegt. Wir haben noch die Möglichkeit, die Zeltstadt zu erweitern, aber wir stoßen an unsere Grenzen“, sagte Michael Burkert, Präsident des Landesverband Saarland des Roten Kreuzes (DRK), der am Samstag die DRK-Helfer bei ihren Einsätzen besuchte. In Lebach habe er sich über das großartige Engagement der Ehrenamtler gefreut, die rund um die Uhr die Flüchtlinge betreuen. Aber auch über den Rückhalt und die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung: „Auch Menschen, die keiner Hilfsorganisation angehören, machen mit, wie zum Beispiel Nachbarn, die unaufgefordert bei der Getränkeausgabe helfen.“ Auch in Köllerbach ziehen alle an einem Strang, wie DRK-Einsatzleiter Roland Post berichtet. „Einwanderer, die selbst länger in Püttlingen wohnen, haben sich spontan als Dolmetscher angeboten. Auch die Vereine bringen sich viel ein“, stellt er fest. Genauso wie in der Zeltstadt in Lebach handele es sich aber auch hier um Notunterbringung. „Auf Dauer können Ehrenamtler das nicht stemmen. Da ist politische Verantwortung gefragt“, so Burkert. hem FOTO: OBS/SAARTOTO Schläger fügt 60-Jährigem schwere Gesichtsverletzungen zu NR. 183 Rosen-Zauberer aus Japan gewinnt Magierwettbewerb Mit 474 Punkten setzte sich Kamimaro gegen Konkurrenten aus Amerika und Europa durch Magier aus der ganzen Welt haben am Wochenende ihre besten Tricks vor 20 000 Besuchern in St. Wendel gezeigt. Nach drei Tagen Wettkampf kürte die Jury einen Sieger aus dem Fernen Osten. Kamimaro verblüffte die Gäste mit seinen Tricks. FOTO: BONENBERGER&KLOS St. Wendel. Straßenkünstler aus aller Welt haben drei Tage die Innenstadt von St. Wendel verzaubert. Zur 15. Ausgabe des Festivals „Zauberhaftes St. Wendel“ zeigten am Wochenende 20 Magier aus Europa, Asien und Nordund Südamerika ihr Können. 16 Straßenzauberer traten in einem Wettbewerb gegeneinander an. Sieger wurde der Japaner Kamimaro, der eine Anreise von 9250 Kilometern zurückgelegt hat, um beim Wettstreit in St. Wendel dabei zu sein. „Es macht mich sehr stolz hier gewonnen zu haben, alle Teilnehmer haben mit höchster Qualität gezaubert“, freute sich der glückliche Gewinner. Sein Zaubertrick mit einer aus Papier gebastelten weißen Rose, die er anschließend durch Entzünden mit dem Feuerzeug in eine rote Rose umwandelte, hatte auch die international besetzte Jury überzeugt. Pro Teilnehmer konnten die sechs Juroren 100 Punkte für die Shows der Zauberer vergeben. 474 Punkte heimste Kamimaro ein. Platz zwei ging an den US-Amerikaner Nickey Finn vor Braidon Morris aus Kaiserslautern. „In St. Wendel macht es immer Spaß zu zaubern“, meinte Ballonkünstler Tobi van Deisner. Der Augsburger, Magier und Entertainer in Personalunion, erhielt den Sonderpreis in der Kategorie Comedy. Ebenso Mago Flip aus Italien, ein Mischling aus Clown und Magier. Während der Open-Air-Gala auf dem Schlossplatz wurden die Akteure für die Ausschnitte aus ihrem Programm gefeiert. „Wir begrüßen von Jahr zu Jahr mehr Besucher von auswärts“, meinte Georg Lauer, der Leiter des Zauberfestivals. Zaubern ist zwar nicht das Metier von Saar-Innenminister Klaus Bouillon (CDU). Aber der Magische Zirkel Deutschlands würdigte seine Verdienste um das Festival. Bouillon wurde die Statue eines kleinen Straßenzauberers überreicht. Damit könne er seine nicht bearbeiteten Akten beschweren, legte Eberhard Riese, Präsident des Magischen Zirkels, dem Innenminister nahe. frf Nohfelden. Die Polizei hat am Freitag einen entlaufenen Hundewelpen in Gonnesweiler einfangen und dem Halter zurückgeben können. Das teilte die Polizei in TürkismühleNohfelden mit. Der Mann, der den jungen Welpen zur Pflege zu sich genommen hatte, hatte den Hund bereits am Morgen bei der Polizei als vermisst gemeldet. red 20-Jähriger verletzt vier Polizisten Bexbach. Ein betrunkener 20Jähriger aus Bexbach hat am Samstag bei seiner Festnahme nach einer Schlägerei mehrere Polizisten verletzt. Das teilte die Polizei mit. Die Beamten waren zu der Schlägerei auf dem Aloys-Nesseler-Platz in Bexbach gerufen worden, wo der 20-Jährige einen 29-Jährigen niedergeschlagen, getreten und gewürgt hatte. Bei der Festnahme versuchte er zu flüchten, weshalb ein Beamter ihn festhielt. Daraufhin schlug der junge Mann unvermittelt auf den Beamten ein und floh. Wenig später konnten die Polizisten ihn jedoch erneut stellen, woraufhin der 20-Jährige sich mit Tritten und Schlägen zur Wehr setzte und weitere Beamte verletzt. red Autounfall: Fahrer von Insekt abgelenkt Pirmasens. Eine Wespe oder Biene im Auto hat einen Fahrer auf der A 8 in RheinlandPfalz derart abgelenkt, dass er in der Böschung landete. Der 21-Jährige war nach Polizeiangaben in Richtung Pirmasens unterwegs, als das Tier in einer Baustelle ins Fahrzeuginnere flog. Der Fahrer verlor die Kontrolle über sein Auto, nahm eine Warnbarke am rechten Fahrbahnrand mit und fuhr dann den Abhang hinunter. Das Fahrzeug kam nach mehreren Metern im dichten Gestrüpp zum Stehen. Der 21-Jährige kam leicht verletzt in ein Krankenhaus. dpa Mann lässt Beifahrer verletzt zurück Kaiserslautern. Ein betrunkener Autofahrer ist nach einem Unfall davongelaufen und hat seinen Beifahrer mit schweren Verletzungen zurückgelassen. Rettungshelfer entdeckten den 23-Jährigen neben dem völlig zerstörten Wrack und brachten ihn in ein Krankenhaus. Nach Zeugenaussagen hatte der 27 Jahre alte Autofahrer in der Nähe von Hochspeyer bei hoher Geschwindigkeit die Kontrolle über seinen Wagen verloren und war von der Straße abgekommen. Dabei überschlug sich das Auto. Eine Polizeistreife fasste den Fahrer kurz darauf. dpa PRODUKTION DIESER SEITE: H. MAILLASSON, J. SCHLEUNING D I E T M A R K LO S T E R M A N N
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