Die Bedeutung von Bewegung für das Lernen im Ganztag

Die Bedeutung von Bewegung für das
Lernen im Ganztag
Die Bedeutung von Bewegung für das Lernen im
Ganztag
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Persönliche Erfahrungen
Lernen und Lernvoraussetzungen
Motorik
Wahrnehmungsleistungen
Wahrnehmung und Lernentwicklung
Entwicklungsförderung durch Bewegung
Ganzheitliches Lernen und Leben im Ganztag
Ein bewegtes Beispiel
Förderung der Wahrnehmung
Beobachtung
Ganzheitliche Bewegungsbeobachtung
Persönliche Erfahrungen
Lernerfolg
Konzentrationsfähigkeit
Arbeitsverhalten
Sprachfähigkeit
Sprachverständnis
Entwicklung der
Sinne und Motorik
Lernen und Lernvoraussetzungen
• Durch Erfahrungen Bildung von Neuronenverbindungen für neue
Vernetzungen
• Erfahrungen bewirken eine Veränderung des Verhaltens,
Denkens oder Fühlens (Lernen).
• Stabilität der Verbindung durch Wiederholung des Lernvorgangs
• Grundlegende Erfahrungen der Sinne durch eigentätiges
Handeln und später Denken (Nachvollziehen der Handlung im
Gehirn)
• Kein erfolgreiches Lernen, wenn die Wahrnehmung durch die
Sinne gestört ist (Bsp. Erlernen von Lesen und Schreiben nur,
wenn Laute richtig gehört und gebildet werden)
• Lernerfolg in Abhängigkeit vom Stand der Entwicklung der Sinne
und der Motorik
vgl. Engel 2005, S. 11
Motorik
Reaktion auf
Wahrnehmungsreize
Motorische
Koordination
Sensomotorik
Wahrnehmungsleistungen
Sensorische Integration nach Ayres (1984)
Wahrnehmung und Lernentwicklung
• Alle Handlungen haben eine sensomotorische Grundlage.
• Auf dieser Basis lassen sich erst Lernvoraussetzungskompetenzen
erschließen.
• Diese sind wiederum Grundlage für Kompetenzen im schriftsprachlichen und mathematischen Handeln.
• Danach lassen sich erst darauf aufbauende Kompetenzen sicher
erwerben.
„Sensomotorik ist zwar nicht alles – aber ohne sie ist alles nichts!“
Balster/Schilf 2005, S. 7
Entwicklungsförderung durch Bewegung
• Bewegung erschließt die Welt.
• Bewegung ermöglicht eine intensive Auseinandersetzung mit der
Umwelt, mit Geräten und Materialien.
• Bewegung erschließt nachhaltige Körpererfahrungen.
• Kinder drücken sich durch Bewegung aus.
• Bewegung eröffnet den Zugang zu anderen Menschen.
• Kinder gestalten und verändern durch Bewegung ihre Umwelt.
• Bewegung fördert die körperliche Leistungsfähigkeit.
• Bewegung erschließt wichtige Voraussetzungen für die Teilhabe an
sinnvollen Freizeitaktivitäten.
vgl. Kottmann u.a. 2005, S. 9f.
Ganzheitliches Lernen und Leben im Ganztag
• Bewegung als Teil schulischen Lernens und Lebens
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berücksichtigt auch die leiblichen und emotionalen Bedürfnisse von
Kindern,
unterstützt durch das Ansprechen mehrerer Sinneskanäle nachhaltigeres
Lernen,
schafft eine entspannte und anregende Lernatmosphäre.
• Das Prinzip der Ganzheitlichkeit des Lebens und Lernens führt zu
einer Rhythmisierung des Schultages.
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Das gezielte Einbeziehen von Bewegungsmöglichkeiten in das schulische
Angebot im Ganztagsbetrieb fördert die Lern- und Arbeitsbedingungen.
Bewegungsgelegenheiten können Entlastung, Entspannung, aktive Muße
und damit das Wiederherstellen verloren gegangener Konzentration
bedeuten.
vgl. Kottmann u.a. 2005
Ein bewegtes Beispiel
Roboter
Förderung der Wahrnehmung
Beobachtung
„Roboter“
Wahrnehmungsbereich
Ausgewählte Förderbeispiele
„Ich weiß nicht, was ich tun soll! Können Sie
es mir noch mal erklären?“
Auditive Wahrnehmung
Polizei und Einbrecher
Bei Richtungsänderungen wird ein runder
statt gerader Raumweg gewählt (Kurve
gehen)!
Raumwahrnehmung: Raumwege
Raumwege übertragen
Rechts und Links wird konsequent
verwechselt!
Seitigkeitssicherheit: Rechts-LinksUnterscheidung
Lotse
Die Reaktion auf die Impulse bzw. Zeichen
erfolgt deutlich verspätet!
Taktile Wahrnehmung, Körperschemaerfahrung,
Koordinative Grundfähigkeiten: Reaktion
Berührungen und Druck empfinden und
folgen
Die Arm- und Beinbewegungen sind nicht die
eines Roboters, sondern lässig, entspannt,
federnd,...
Ganzkörperlichkeit: Körperbewusstsein
Muskeltonuskontrolle
Pudding und Eis
Reagiert nicht, wenn Roboter auf
Gegenstände, Wände,... stößt!
Visuelle Wahrnehmung: Raumlage zu Objekten,
Räuml. Beziehungen
Koordinative Grundfähigkeiten: Reaktion,
Raumorientierung
Bille Bille Bob
Beim Gehen werden Bein- und Armbewegung
unrhythmisch entgegen des Taktes der Musik
bewegt
Zeitwahrnehmung: Rhythmus
Vestibuläre Wahrnehmung (Gleichgewicht Beschleunigungen)
Zeitlupenwettlauf
Beobachtung
Beobachtungsbogen 1
Beobachtungsbogen
Datum____________________________________________________________________________________
Ort im GanzTag __________________________________________________________________________
Beobachtungsanlass/Beobachtungsthema______________________________________________
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Darstellung der Ausgangssituation______________________________________________________
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Name/Alter des (der) Kindes(er)_________________________________________________________
Name des (der) Beobachters(in)_________________________________________________________
Beobachtung - Situationsschilderung
Fazit
Kommentar
Beobachtung
Beobachtungsbogen 2
Zeit-Personen-Gitter
Uhrzeit
Wo ist das
Kind?
Was tut das
Kind?
Mit wem
ist es
zusammen?
Raum für
weitere
Notizen
12:00
13:00
14:00
15:00
16:00
17:00
Gabriele Nordt: Methodenkoffer zur Qualitätsentwicklung, 2005
Beobachtung
Beobachtungsbogen 3
Ressourcenorientierter Bogen
1. Welche Stärken und individuellen Talente
4. Wie setzt das Kind seine eigenen Selbst-
bzw. Vorlieben hat das Kind?
bildungspotenziale im Bildungsprozess ein?
(bezogen auf z.B. Bewegungsfähigkeit, Sprachkompetenz /
Ausdrucksfähigkeit / Kommunikationsfähigkeit, Spielverhalten, Gestalten /
Kreativität / Fantasie, Umgang mit Medien, Er-schließung von Lebenswelten / Natur und kulturelle Umwelt, soziale Kompetenzen, ...)
(z.B. Wahrnehmungsfähigkeit, Innere Verarbeitung durch Eigenkonstruktion, Fantasie, durch sprachliches Denken und durch
naturwissenschaftlich-mathematisches Denken, Fähigkeit zum sozialen
Austausch, Umgang mit Komplexität und Lernen in Sinnzusammenhängen, Neugierde / forschendes Lernen / individuelle Lernstrategien,…)
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2. Persönlichkeitsentwicklung des Kindes
z.B. Selbstständigkeit, Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl, Ausgeglichenheit, Emotionalität, Empathie,...)
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3. Engagiertheit des Kindes
5. In welchem Bereich / welchen Bereichen seines
individuellen Lernweges benötigt das Kind
Unterstützung, Anregung, Förderung oder
Freiräume?
(Hinsichtlich der Bildungsbereiche / der individuellen Selbstbildungspotenziale des Kindes)
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Womit beschäftigt sich das Kind besonders gern? Wie intensiv, engagiert
und konzentriert geht es dieser Beschäftigung nach? Welche Themen /
Anliegen sind momentan für das Kind wichtig? Welches Spiel bzw. welche
Aktivitäten bevorzugt das Kind? Wie ist das individuelle Lerntempo?
6. Welche pädagogischen Handlungsstrategien
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ergeben sich auf der Grundlage der aktuellen
Beobachtung für das Kind?
© Caritasverband für die Diözese Münster e.V. —
Referat Tageseinrichtungen für Kinder – 2004
(z.B. individuelle Förderangebote, Gruppensituation, Beratungsgespräche
mit den Eltern, Reflexion im Team,....)
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Ganzheitliche Bewegungsbeobachtung
3 Ebenen der Beobachtung
1. Normative Beobachtung
•
Vergleich des beobachteten Kindes mit der Norm aller Kinder
gleichen Alters
2. Differentielle Beobachtung
•
Vergleich des beobachteten Kindes mit den anderen Kindern der
Gruppe bzw. der Schule
3. Individuelle Beobachtung
•
Vergleich der Entwicklung eines Kindes von einem
Beobachtungszeitpunkt zum nächsten
vgl. Detert 2006, S. 99
Ganzheitliche Bewegungsbeobachtung
Beobachtungskategorien
• Steuerung der eigenen Bewegung, z.B.
•
•
Räumliche und zeitliche Orientierung, z.B.
•
•
Kann das Kind Materialien und Gegenstände benennen?
Sensibilisierung der sozialen Kommunikation, z.B.
•
•
Wie orientiert sich das Kind zur eigenen Person?
Erkennen der gegenständlichen Welt, z.B.
•
•
Kann sich das Kind sicher im Raum, auf Geräten und im Kontakt mit
anderen bewegen?
Nimmt das Kind Kontakt zu anderen Personen (Kinder,
Erwachsene) auf?
Ausdauer und Kraft, z.B.
•
Kann das Kind sich über einen längeren Zeitraum laufend im Raum
bewegen?
vgl. Detert 2006, S. 99f.
Ganzheitliche Bewegungsbeobachtung
Der Rahmen
• Die Förderung und Beobachtung ist in ganzheitlichen
Handlungssituationen zu gestalten.
• Die Förderung und Beobachtung sollte Handlungssituationen
schaffen, die Strategien zur Problemlösung fordern.
• Die Förderung und Beobachtung sollte Möglichkeiten zur
Kommunikation schaffen.
vgl. Detert 2006, S. 100