Ergebnisbericht

Foto (GKZ): Blick auf Sisimiut
ERGEBNISBERICHT
Geschäftsanbahnungsreise – Grönland 2015
31.08. – 04.09.2015
BMWi- Markterschließungsprogramm für KMU aus den Branchen
Rohstoffwirtschaft, Bergbautechnpologie und Infrastrukturentwicklung
Die Geschäftsanbahnungsreise nach Grönland baut auf einer im Mai 2013 stattgefundenen Informationsveranstaltung
"Rohstoffpartner Grönland" und einer im August 2014 durchgeführten Markterkundungsreise "Dänemark-Grönland"
auf, welche das Geokompetenzzentrum Freiberg und die AHK Dänemark sowie die IHK Chemnitz im Rahmen des
BMWi Markterschließungsprogramms durchführten.
Das Modul "Geschäftsanbahnungsreise" hatte zum Ziel, deutsche KMU bei ihrem außenwirtschaftlichen Engagement
zur Erschließung neuer Absatzmärkte u.a. mit konkreten Geschäftsanbahnungsgesprächen zu unterstützen. Im Rahmen
einer lokalen Präsentationsveranstaltung und Unternehmensbesuchen sollten hierzu Kontakte mit lokalen Experten
geknüpft und intensiviert werden.
Fotos (AHK): Besuch beim grönländischen Minister für Finanzen und Rohstoffe (links) und bei GEUS (rechts)
Hierfür wurden zunächst Gespräche beim neuen Minister für mineralische Rohstoffe sowie dem Geologischen Dienst
von Dänemark und Grönland in Nuuk organisiert. Dabei konnten sich die Teilnehmer ein Bild über die derzeitige
Markt- und Rohstoffsituation Grönlands machen sowie über zukünftige Entwicklungen und Pläne informieren.
Zudem wurde eine fachbezogene Präsentationsveranstaltung für lokale interessierte Experten und
Unternehmensvertreter bei der Greenland Business Association in der Hauptstadt Nuuk durchgeführt. Dabei
präsentierten die Teilnehmer ihre Unternehmen und Kompetenzen dem grönländischen Publikum. Es blieb
ausreichend Zeit zur Kontaktanbahnung und Kenntnisvertiefung zwischen den deutschen Teilnehmern und den
geladenen grönländischen Einrichtungen. Es haben Unternehmensvertreter folgender grönländischer Firmen an der
Veranstaltung teilgenommen: NunaOil A/S, NUNA Law Firm, Blue Water Greenland A/S und Tanbreez. Des
Weiteren informierte ein Vertreter der grönländischen Arbeitgebervereinigung über die Geschäftsstrukturen und
Bergbauprojekte in seinem Land. Den Teilnehmern wurde zudem das Unternehmensnetzwerk „Arctic Cluster of Raw
Materials“ vorgestellt, welches für die zukünftige Zusammenarbeit im Rohstoffsektor unterstützend sein kann
(http://acrm.dk/).
Einen weiteren Schwerpunkt stellte die Befahrung des Kleinbergbauvorhabens von True North Gems im Aappaluttoq
Rubingebiet im Süden Nuuks dar. Die Teilnehmer konnten die gesamte Anlage besichtigen und haben in einer
Präsentation durch den stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Informationen über das Projekt erhalten. Es war
somit möglich, den Ablauf und die Organisation eines solchen Kleinbergbauvorhabens von Beginn an
nachzuvollziehen und zukünftigen Investitionsbedarf abzuleiten. Dieser liegt vor allem im Ausbau von Schiffs- und
Transportwegen sowie dem Bau von Aufbereitungsanlagen. Ein solches Kleinbergbauvorhaben verdeutlicht die
Beispielhaftigkeit für Folgeprojekte.
Foto (GKZ): Gruppenbild der Teilnehmer und lokalen Experten.
Zum Abschluss der Geschäftsanbahnung reiste die Gruppe nach Sisimiut, einem Zentrum der industrienahen Aus- und
Weiterbildung im Bergbau-, Öl- und Gasprojektbereich. Vor Ort wurde die Delegation von der Greenland School of
Minerals & Petroleum empfangen und erhielt eine Präsentation zur Struktur und den Zielen der Schule durch den
Geschäftsführer. Zudem waren diverse Experten folgender Einrichtungen zur Diskussionsrunde geladen: Nuna
Minerals A/S, Greenland School of Minerals & Petroleum, Queqqata Sisimiut, DTU Denmark. Zusammen mit einem
Verantwortlichen der Kommune Sisimiut wurde im Anschluss eine Bustour zum Bohrfeld der Bergbauschule sowie
der städtischen Infrastruktur (Hafen, etc.) unternommen. Im Rathaus der Gemeinde Qeqqata erfolgte eine Präsentation
zu aktuellen und geplanten Bergbau- und Infrastrukturprojekten der Kommune. Zudem erläuterte ein
Unternehmensvertreter von Rambøll Greenland derzeitige Projekte in der Region mit Kooperationspotenzial.
Foto (GKZ, AHK): Besuch der Delegation in der Greenland School of Minerals & Petroleum in Sisimiut.
Die Hauptzielgruppe im Inland war das technische Consulting, F&E intensive Projekt- und Produktentwickler (u.a. im
Infrastrukturbereich) sowie Ausrüster und Bergbaubetreiber. Im Zielmarkt konzentrierte sich die Ansprache auf
Bergbauentwickler und private Dienstleister sowie Vertreter der staatlichen Dienststellen mit hohem
Kooperationspotenzial und internationaler Marktausrichtung.
Die Programmschwerpunkte umfassten Potenziale und Perspektiven fortgeschrittener Bergbau- und
Infrastrukturprojekte Grönlands, welche die wirtschaftspolitische Entwicklung abbilden. Dabei konnte ein Überblick
über derzeitige Bergbauprojekte und Aussichten auf zukünftige Vorhaben vermittelt werden, so dass die Teilnehmer
einen guten Eindruck zur Marktsituation und -entwicklung bekamen. Die Teilnehmer haben Grönland mit seinen
Ressourcen und sozialen Strukturen kennengelernt und können nun abschätzen, welche Denkweisen und
Geschäftspraktiken vorherrschen. Für die Teilnehmer, welche bereits das zweite Mal im Rahmen des BMWi
Markterschließungsprogramms in Grönland zu Gast waren, wurden zudem Fortschritte und Veränderungen zum
Vorjahr aufgezeigt und bestehende Kontakte vertieft. Alle Teilnehmer hatten die Gelegenheit, wichtige Vertreter und
Stakeholder aus Wirtschaft, Administrative und dem Bildungssektor zu sprechen. Den Teilnehmern sind Potenziale,
Hürden, Chancen und Risiken von Kooperationen in Grönland bekannt.
Die Auswertung der Teilnehmerbefragung ergab ein positives Bild über die Umsetzung und Zielführung der Reise.
Bezüglich der Einschätzung der mittelfristigen Exportentwicklung in Folge des Projektes sprachen sich die Teilnehmer
eher zurückhaltend aus. Problematisch sehen die Teilnehmer die nur sehr kleinen Schritte und langsamen
Entwicklungen im Infrastrukturbereich, welche jedoch zwingend für Bergbauvorhaben sind. Zudem beeinflusst der
derzeitige Weltmarktpreis für Ressourcen die Entwicklungen negativ. Bei der Weiterentwicklung steht ein verstärktes
Engagement der deutschen Politik auf der Wunschliste der Teilnehmer, da Grönland vor allem mit Blick auf die
Rohstoffversorgung ein wichtiges Partnerland darstellt.
www.ixpos.de/markterschliessung
www.bmwi.de