Foto: Ursus illustris/pixelio.de Fraktion annover eshauptstadt H im Rat der Land Ausgabe # 4/2015 Medienentwicklungsplan: Kosten bleiben bei Eltern hängen Mit einem Medienentwicklungsplan will die Stadt ihre Schulen fit machen für digitale Medien und das Internet. Es geht darum, die Medienkompetenz der Schüler/innen zu fördern, indem Tablet-PCs, digitale Tafeln und anderes digitales Lernmaterial im Unterricht eingesetzt werden. Statt über Schüler/ innen zu fluchen, die ständig auf ihr Smartphone starren, sollen die neuen Medien clever im Unterricht eingesetzt werden. Dazu will die Stadt in den nächsten drei bis vier Jahren ein Pilotprojekt starten, an dem fünf Schulen teilnehmen. Der Linksfraktion dauert das mit Blick auf Die Ausstattung mit digitalen Lernmaterialien in Schulen hat den Retro-Bereich nie verlassen - dies wird sich so schnell auch nicht Hamburg und Bremen zu lange. Dort sind laut einer Studie der Deutschen Telekom digitale Lernmaterialien vielfach schon Standard. „So geht wertvolle Zeit für die nachwachsenden Generationen verloren“, kritisierte Gunda Pollok-Jabbi, Schulpolitikerin der Linksfraktion, im Rat. „Viel Wind um nichts bei digitaler Bildung in Hannover - und das in einer Stadt, die mit der CeBIT die weltweit größte Messe für Informationstechnik ausrichtet.“ Auch seien die Anschaffungskosten vor allem für Eltern mit schmalem Geldbeutel viel zu hoch, betont Pollok-Jabbi. Sie fordert deshalb eine sozial gerechte finanzielle Unterstützung dieser Familien. Die Linksfraktion kritisiert außerdem, dass nur fünf von insgesamt 123 hannoverschen Schulen teilnehmen und die Grundschulen außen vor bleiben sollen. ändern Stadt greift Sportvereinen in die Kasse Für die Nutzung der städtischen Schulsporthallen sollen die hannoverschen Sportvereine in Zukunft zwischen 50 und 60 Prozent höhere Nutzungsgebühren zahlen. Das beschloss die Mehrheit von SPD und Grünen im Rat gegen die Stimmen der LINKEN. Bisher werden pro Stunde 3,06 Euro fällig. „Viele Vereine müssen deshalb die Mitgliedsbeiträge erhöhen und werden so Mitglieder verlieren“, kritisierte die sportpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Helga Nowak, die Anhebung. Das sei nicht nur unsozial, weil die Erhöhung vor allem Mitglieder treffe, die mit jedem Cent rechnen müssen, sondern auch gesellschaftspolitisch falsch. „Denn die Sportvereine erbringen auch wichtige Integrationsleistungen für Flüchtlinge und dürfen schon deshalb nicht weiter belastet werden“, betonte Nowak. Impressum Herausgeberin: Fraktion DIE LINKE im Rat der Landeshauptstadt Hannover Leinstr. 16, 30159 Hannover Tel.: 0511 168 463-48 Fax: 0511 168 463-76 www.linksfraktion-hannover.de Email: [email protected] Redaktion: Michael Fleischmann, V.i.S.d.P.: Oliver Förste, Satz: Markus Hintze Vernichtung des öffentlichen Raums am Steintorplatz Gegen die Stimmen der LINKEN hat der Rat beschlossen, den Steintorplatz mit zwei sechsgeschossigen Häusern komplett zuzubauen. Geplant sind vor allem Geschäfte und Büroräume. Die Mehrheit von SPD und Grünen setzte sich damit über das Votum des Bezirksrats Mitte hinweg, der sich zuvor gegen die Bebauung ausgesprochen hatte. „Wir sind gegen jegliche weitere Privatisierung des öffentlichen Raums in unserer Stadt“, begründete Fraktionsvorsitzender Oliver Förste die Ablehnung des Vorhabens durch die Linksfraktion. Der Steintorplatz werde für Veranstaltungen aller Art genutzt und müsse auch deshalb erhalten bleiben. „Unser Motto heißt ‚Recht auf Stadt für Alle!‘. Das bedeutet zum einen er- schwingliche Mieten, zum anderen eben den Erhalt öffentlicher Freiräume und Plätze“, so Förste weiter. Eine Handvoll Wohnungen, mit denen Rot-Grün jetzt auf einmal die Bürotürme am Steintorplatz ergänzen wolle, würden die Wohnungsnot in der Stadt nicht einmal ansatzweise beheben. Sie dienten vielmehr nur dazu, als Feigenblatt die mehrheitlich gegen eine Bebauung des Steintorplatzes eingestellten Bürgerinnen und Bürger umzustimmen. „Nachdem schon gegen unseren Protest der Klagesmarkt zugebaut wird, wäre es besonders wichtig gewesen, den Steintorplatz als Frischluftschneise zu erhalten“, ergänzte Förste die Argumentation während der Ratssitzung. Er warf den Grünen in diesem Zusammenhang vor, sich bei der Stadtentwicklung im Lauf der vergangenen Jahre in „Betongrüne“ verwandelt zu haben. Initiative für bezahlbare Mieten Um den angespannten Wohnungsmarkt zu entlasten, fordert die Fraktion verbindliche Sozialquoten für alle Wohnungsbauvorhaben in Hannover. Mindestens 25 Prozent der neu errichteten Wohnungen, so auch in der kommenden „Wasserstadt“ auf dem ehemaligen Contigelände in Limmer, sollen als Sozialwohnungen errichtet werden. Die Miete darf dann nicht mehr als 5,40 Euro pro Quadratmeter betragen. Damit das auch klappt, soll die Stadt beim Verkauf von Grundstücken einen entsprechenden Passus in die jeweiligen Vertragswerke aufnehmen. Mit drei weiteren Ratsanträgen will die Linksfraktion der Wohnungsnot in der Landeshauptstadt zu Leibe zu rücken. Vor allem Menschen mit wenig Geld, aber auch Flüchtlinge, haben große Probleme, eine bezahlbare Bleibe zu finden. Nicht wenige werden durch steigende Mieten, Luxussanierung oder den Verkauf ihrer Häuser aus ihrem angestammten Wohnumfeld verdrängt. Mindestens 25 Prozent Sozialwohnungen bei Neubauten Energetische Standards auf gesetzliches Niveau senken Bisher müssen sich Bauträger beim Kauf städtischer Grundstücke verpflichten, beim Bau der Wohnungen besonders hohe Anforderungen bei Wärmedämmung und Energieverbrauch einzuhalten. In Hannover sind diese Anforderungen wesentlich höher, als der Bundesgesetzgeber vorschreibt. Damit erhöhen sich die Baukosten und damit auch auch die Miete. Die Linksfraktion will diese Sonderregelung der Stadt streichen, sodass die Bauunternehmen wieder günstiger bauen können. „Die hohen Anforderungen der Landeshauptstadt an die energetischen Standards von Wohngebäuden haben dazu geführt, dass der Bau von Wohnungen mit sozialverträglichen Mieten für fast alle Bauträger nicht mehr zu finanzieren ist“, kritisiert LINKEN-Fraktionsvorsitzender Oliver Förste. „Das muss dringend geändert werden!“ Wohnungsbaugenossenschaften vorzugen be- Schließlich fordert die Linksfraktion, Wohnungsgenossenschaften beim Verkauf von Baugrundstücken, zu bevorzugen, wenn diese sich verpflichten, mindestens 25 Prozent der Wohnungen zu sozialverträglichen Mieten anzubieten.“Die Genossenschaften dürfen keine Profite machen und liegen deshalb mit ihrer Miethöhe meist unter denen privater Vermieter,“ betont Oliver Förste. „Bei der aktuellen Baupolitik von Rot-Grün unter dem Baudezernenten Uwe Bodemann kommen sie jedoch kaum noch zum Zuge.
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