Ergebnisse einer Recherche der BUND Kreisgruppe Heidekreis / OG Walsrode zur Lagerstättenwasserverpressung H1 Walsrode Presseinformationen • 15. 05. 2015: Platz für fremdes Lagerstättenwasser: ExxonMobil plant Erweiterung des Clusterplatzes https://www.wz-net.de/index.php?&kat=10&red=21&artikel=110901066&archiv=1 • 17.06.2015 ExxonMobil hat ein Ziel: Wohin mit dem Lagerstättenwasser? „ExxonMobil“ hat ein Ziel: Alles nach Walsrode http://www.kreiszeitung.de/lokales/rotenburg/rotenburgort120515/wohin-lagerstaettenwasser-exxonmobil-ziel-5111766.html • 26.08.2015 Stadt Walsrode Pressemitteilung: Lagerstättenversenkung in Walsrode auf dem Clusterplatz Walsrode H1 (Fulde). ExxonMobil plant für einen begrenzten Zeitraum von wenigen Jahren zusätzlich anfallendes Lagerstättenwasser in der Bohrung Walsrode H1 zu versenken. Dabei soll die durchschnittlich in den letzten 10 Jahren eingebrachte Jahresmenge von rund 30.000 m3 auf maximal rund 35.000 m3 pro Jahr erhöht werden. ExxonMobil hat der Stadt Walsrode mitgeteilt, dass vorerst keine Baumaßnahmen auf dem Clusterplatz Fulde durchgeführt werden und die Anträge beim Landkreis Heidekreis und dem Landesamt für Bergbau und Energie (LBEG) ruhen. Exxon Mobil wird das weitere Gesetzgebungsverfahren abwarten und voraussichtlich im Oktober über die weitere Vorgehensweise entscheiden. Die für Anfang September geplante Informationsveranstaltung für die Anwohner im Bereich Schneeheide und Fulde wird auf einen späteren Zeitpunkt verschoben http://www.stadtwalsrode.de/media/custom/2286_727_1.PDF?1440596366 • 27.08.2015 Antrag auf Erweiterung ruht vorerst. Clusterplatz Fulde: ExxonMobil verzichtet vorerst auf Verpressung von externem Lagerstättenwasser https://www.wznet.de/index.php?&kat=10&red=21&artikel=110954969&archiv=1 Anfragen des BUND an das LBEG Antworten des LBEG vom 13.11.2015 Gasvorkommen um Walsrode/Idsingen Erdgasbohrungen um Walsrode/Idsingen https://www.google.com/maps/d/viewer?mid=zUg_omicI-fw.kIoN9Cn8P2mw Gasförderung Erdgasfelder Walsrode/Idsingen Gasförderung Erdgasfelder Walsrode/Idsingen und Söhlingen 2979012000 2751955000 2614156000 2590757000 2561950000 2355435692 2343137927 2071188542 1856214000 1730161000 1728370213 1529405907 1523117000 1459396006 1455895000 1377236000 1342782000 1328065648 1317577772 1251441742 1236920000 1219168000 1141112194 1089269069 1033908189 1027370044 1025566290 907594332 895741000 883741921 876110064 860596000 819746800 770275711 710505518 633554300 587258019 523963783490009843 495497718 409983440378763551392011990 352146281 280265868 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Jahresfördermengen Walsrode/Idsingen [m³ (Vn)] 2006 2007 2008 2009 2010 Jahresfördermengen Söhlingen [m³ (Vn)] 2011 2012 2013 2014 Summe Walsrode+Söhlingen [m³ (Vn)] Clusterplatz Walsrode Derzeitige Situation am Clusterplatz Fulde • Zur Zeit wird das Lagerstättenwasser der Bohrungen Walsrode West Z4, Walsrode Z2, Z4-Z8 und Idsingen Z1/Z2 auf dem Clusterplatz Walsrode antransportiert, aufgearbeitet und in der Bohrung Walsrode H1 eingepresst. Hintergründe zur Genehmigung von Walsrode H1 nach vorliegenden Angaben LBEG • ursprünglich war nichtfündige Bohrung Z3 als Versenkbohrung vorgesehen (ca.1,2km SSO von Walsrode H1) • hierfür wurde eine lagerstättentechnisch/geologische Stellungnahme erstellt und die Angaben auf Walsrode H1 übertragen; dies diente unverändert als Basis für die Genehmigung von Walsrode H1 Versenkbohrung Walsrode H1 • Die Bohrung H1 ist insgesamt 950m vertikal gebohrt. In einer Teufe zwischen ca. 800 und ca. 850m wurde ein Zugang zu den Gesteinsschichten erstellt, in den das Lagerstättenwasser eingepresst wird (Antwort des LBEG vom 31.07.2012 auf eine Anfrage der CDU). • Der Versenkhorizont befindet sich im oberen Maastricht (Kalkarenit). Angaben zu Mächtigkeit, Porosität, Permeabilität, Wassersättigung, Aquifergröße des Versenkhorizonts sind im Lagerstättentechnischen /geologischen Gutachten enthalten. • Für das Druck- und Einpressverhalten wurden seinerzeit Werte von Söhlingen H1 zugrunde gelegt. • Der Aufnahmehorizont ist im Hangenden durch ca. 470m mächtige, gut abdichtende Ton- und Sandsteinserien des Tertiär von süßwasserführenden Speichern getrennt (gemäß Lagerstättentechnisch/geologische Stellungnahme) • Anmerkung: Insgesamt basieren die Angaben im lagerstättentechnisch/geologischen Gutachten auf relativ groben Annahmen, wenigen Bohrungen, Einzelmessungen und Übertragungen von Sachverhalten von anderen Orten auf die Bohrung Walsrode H1. Dies ist sicherlich auch der Entstehungszeit des Gutachtens geschuldet. Inzwischen gibt es sicher deutlich mehr Kenntnisse zu den örtlichen Verhältnissen. Die Basis für die Zulassung der Betriebspläne sind aber anscheinend immer noch diese alten Gutachten. Bestandteile von Lagerstättenwasser • Bestandteile des Lagerstättenwassers nach Angaben LBEG: Lagerstättenwasser ist ein natürlicher Bestandteil in Erdgaslagerstätten. Er besteht aus Wasser, gelösten Salzen und Kohlenwasserstoffen. Bei der Erdgasgewinnung wird das Lagerstättenwasser als Flüssigkeit oder als Wasserdampf mit gefördert ( Antwort des LBEG vom 13.11.2015 auf eine Anfrage des BUND KG Heidekreis entspricht auch den Angaben auf der aktuellen Webseite des LBEG). • ExxonMobil sagt dazu auf seiner Internetseite: Die Zusammensetzung des Wassers hängt von der jeweiligen Gesteinsschicht ab. In Norddeutschland besteht es in der Regel aus stark salzhaltigen Lösungen sowie geringen Mengen an Kohlenwasserstoffen. Je nach Lagerstätte können auch andere Stoffe wie Quecksilber oder natürliche schwach radioaktive Stoffe, sogenannte NORM-Stoffe, enthalten sein (Quelle:http://www.erdgassuche-in-deutschland.de/erkundung_foerderung/lagerstaettenwasser/). • Auch die Inhaltsstoffe des Lagerstättenwassers und ihre anteiligen Mengen sind von Lagerstätte zu Lagerstätte unterschiedlich. Entweder liegen die Inhaltsstoffe in gelöster Form vor oder sie sind an im Wasser enthaltene Feststoffe angelagert. Salze wie Natrium-, Calcium-, Kalium- und Magnesiumchlorid sind die Hauptbestandteile des Lagerstättenwassers und machen es zu einer hochkonzentrierten Salzlösung. Darüber hinaus ist Lagerstättenwasser mit giftigen Schwermetallen wie Quecksilber, Blei und Arsen belastet sowie mit aromatischen Kohlenwasserstoffen wie den BTEX-Aromaten Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol. Alle diese Stoffe sind mindestens als „gesundheitsschädlich" eingestuft. Zusätzlich kann Lagerstättenwasser radioaktive Stoffe natürlichen Ursprungs enthalten, die NORM-Stoffe genannt werden (Naturally Occurring Radioactive Material). Dazu zählen u. a. Radium 226 und Polonium 210 als Zerfallsprodukte von Uran 238 (Quelle:http://bi-langwedel.de/index.php/gasfoerderung/lagerstaettenwasser). • Anmerkung: Je nach Standpunkt/Interessenlage wird dies öffentlich unterschiedlich umfassend dargestellt und damit auch eine unterschiedliche potentielle Gefahr der Lagerstättenwässer suggeriert. Die Bestandteile sind allen Beteiligten grundsätzlich bekannt. Zusammensetzung der eingebrachten Wässer in Walsrode H1 / Vorbehandlung erforderlich? • Das Lagerstättenwasser wird durch die Betreiber untersucht (Antwort des LBEG vom 31.07.2012 auf eine Anfrage der CDU). • Aktuelle Analyseergebnisse über die detaillierte Zusammensetzung des in der Versenksonde Walsrode H1 eingebrachten Wassers liegen dem LBEG nicht vor (Antwort des LBEG vom 13.11.2015 auf eine Anfrage des BUND KG Heidekreis). • Eine Vorbehandlung des Wassers findet aus betrieblichen Gründen statt. Das LBEG stellt jedoch keine besonderen Anforderungen an die Vorbehandlung (Antwort des LBEG vom 13.11.2015 auf eine Anfrage des BUND KG Heidekreis). • Anmerkung: Es gibt keine qualitativen Vorgaben von Seiten des LBEG an die zu verpressenden Lagerstättenwässer Angaben von Exxon zum Lagerstättenwasser Zusammensetzung von Lagerstättenwasser Vorbehandlung der Lagerstättenwasser am Clusterplatz Walsrode • 3 eingehauste Tanks (je 100m³) für die Lagerung/Aufbereitung des Lagerstättenwassers sind vorhanden. Diese sind genehmigt für den Umgang mit wassergefährdeten Stoffen. • Lagerstättenwasser aus der Gastrocknungsanlage, den Feldesleitungen und antransportierte Mengen werden in diese 3 Tanks geleitet. Dort findet eine einfache Vorbehandlung statt (vermutlich Filtration und Absetzen). • Wesentlicher Zweck der Vorbehandlung ist es, betrieblich zu verhindern, dass Feststoffe das Einpressen in den Versenkhorizont beeinträchtigen. • (Informationen: abgeleitet aus der Informationsvorlage der Stadt Walsrode vom 23.04.2015 und der Präsentation von Exxon zum Regionaldialog Rotenburg) Woher kommen die derzeit in Walsrode H1 verpressten Lagerstättenwässer ? • Der zugelassene Sonderbetriebsplan zur Wasserversenkung für die Einpresssonde Walsrode H1 aus dem Jahre 1997 bezieht sich auf die damals beantragte Aufnahme aus den Feldesbereichen Söhlingen und Walsrode von zunächst 10.000 m³/a (Quelle: Informationsvorlage der Stadt Walsrode vom 23.04.2015). • Zur Zeit wird das Lagerstättenwasser der Bohrungen Walsrode West Z4, Walsrode Z2 (Gakenhof), Z4-Z8 (Clusterplatz) und Idsingen Z1/Z2 per Leitung auf den Clusterplatz Walsrode antransportiert, aufgearbeitet und in die Bohrung Walsrode H1 eingepresst (Quelle: Informationsvorlage der Stadt Walsrode vom 12.05.2015). • Wenn aus technischen Gründen andere Versenkbohrungen nicht beaufschlagt werden können, ist nicht auszuschließen, dass auch Tankkraftwagen das Lagerstättenwasser aus anderen Feldesbereichen der EMPG zur Bohrung H1 transportieren ( Antwort des LBEG vom 31.07.2012 auf eine Anfrage der CDU). Anmerkung: Dies lässt sich aus der bestehenden Genehmigung so nicht herleiten, die bestehende Genehmigung für Walsrode H1 betrifft explizit die Feldesbereiche Walsrode und Söhlingen. Andere Feldesbereiche sind durch die Genehmigung nicht abgedeckt. • Das eingebrachte Lagerstättenwasser stammt aus den Feldesbereichen Söhlingen und Walsrode (Antwort des LBEG vom 13.11.2015 auf eine Anfage des BUND KG Heidekreis). Anmerkung: Jetzt ist formal wieder alles in Ordnung. Welche Mengen dürfen in H1 Walsrode jährlich verpresst werden? • Der zugelassene Sonderbetriebsplan zur Wasserversenkung für die Einpresssonde Walsrode H1 aus dem Jahre 1997 bezieht sich auf die damals beantragte Aufnahme aus den Feldesbereichen Söhlingen und Walsrode von zunächst 10.000 m³/a (Quelle: Informationsvorlage der Stadt Walsrode vom 12.05.2015). • Auf der Grundlage eines Gutachtens des NLfB wurde von der Genehmigungsbehörde ein maximaler Versenkdruck von 45 bar als wesentlicher Parameter festgelegt. Die anfallenden Flüssigkeiten dürfen mit einer Pumprate von ca. 10m³/h (höchstens 10.000 m³/a) eingeleitet werden (Antwort des LBEG vom 31.07.2012 auf eine Anfrage der CDU). Anmerkung: vermutlich Schreibfehler. Druckbegrenzung 95 bar dürfte richtig sein, da ansonsten Versenkdruck nicht ausreichend für den Verpresshorizont. • ExxonMobil plant für einen begrenzten Zeitraum von wenigen Jahren, zusätzlich anfallendes Lagerstättenwasser in der Bohrung Walsrode H1 zu versenken. Dabei soll die durchschnittlich in den letzten 10 Jahren eingebrachte Jahresmenge von rund 30.000 m³ auf maximal rund 35.000 m³ pro Jahr erhöht werden (Quelle: Pressemitteilung der Stadt Walsrode vom 26.08.2015). Welche Mengen wurden bislang in Walsrode H1 verpresst? • Das LBEG erhält eine jährliche Zusammenfassung der Daten der einzelnen Versenkbohrungen. Darin ist die Menge pro Jahr kumulativ erfasst (Antwort des LBEG vom 31.07.2012 auf eine Anfrage). • Stand 28.06.2012: 343600 m³ • Stand 04.11.2014: 393100 m³ • Durchschnittliche Menge 07/2012 bis 10/2014 ca. 20.500 m³/a • Anmerkung: Diese Menge ist deutlich niedriger als die Angabe von durchschnittlich 30.000 m³/a in der Pressemitteilung. Welche Mengen dürfen in H1 Walsrode jährlich verpresst werden? • Die Versenksonde H1 besitzt keine Beschränkungen hinsichtlich Menge oder Qualität der versenkten Wässer. Die Begrenzung der Menge erfolgt indirekt über die Begrenzung des Lagerstättendrucks, der das 1,1-fache des initialen Lagerstättendrucks von 86,7 bar nicht überschreiten darf (Antwort des LBEG vom 13.11.2015 auf eine Anfrage des BUND KG Heidekreis). • Anmerkung : Aktuell wird es vermutlich so praktiziert! Ist die Druckmessung eine geeignete Messgröße ? • Dem LBEG wird jährlich der Lagerstättendruck berichtet (zuletzt am 04.11.2014). Zu diesem Zeitpunkt betrug der Druck 87,26 bar und lag deutlich unter der Druckgrenze von 95,37 bar. Eine Undichtigkeit der Anlage würde sich über einen Druckabfall bemerkbar machen. Dem LBEG wird regelmäßig über die Versenkmenge und den Versenkdruck berichtet (Antwort des LBEG vom 13.11.2015 auf eine Anfrage des BUND KG Heidekreis). • Anmerkung: Ein Druckabfall über die Zeit findet nicht nur bei einer Undichtigkeit im Hangenden statt, sondern auch ganz planmäßig und gewollt durch Ausbreitung des Lagerstättenwassers im porösen Versenkhorizont. Deshalb dürfte es sehr schwierig sein, mit diesem Parameter etwaige Undichtigkeiten im Versenkhorizont nachweisen zu können. Ein Druckanstieg infolge Einpressens deutet auf eine hohe Einpresswassermenge hin und kann nicht dahingehend interpretiert werden, dass der Versenkhorizont dicht ist. Fazit Die derzeitige Situation hinsichtlich der Versenkung von Lagerstättenwasser am Standort Walsrode H1 stellt sich so da: • Es gibt keine nennenswerten qualitativen und quantitativen Vorgaben von Seiten des LBEG zur Lagerstättenverpressung. • Eine wirksame Kontrolle der Herkunft der in Walsrode H1 eingebrachten Lagerstättenwässer ist derzeit nicht gegeben. • Es kann nicht sicher ausgeschlossen werden, dass Lagerstättenwässer aus nicht im Betriebsplan genehmigten Feldesbereichen in Walsrode H1 verpresst werden. Potentielle Grundwassergefährdungen durch Lagerstättenwasser • durch oberirdische Verunreinigungen infolge Transport in Tankwagen und oberirdische Leitungen (in der Regel lokal, Schäden gut und schnell erkennbar und mit vertretbaren Aufwand beherrschbar) • durch unterirdische Leitungen ( ggfs. langsamer Schadstoffaustritt über längeren Zeitraum, der nicht erkannt wird, z.B. Permeation von Benzol in den Untergrund bei ungeeigneten Leitungen, Schäden lokal linienförmig im Bereich der Leitungen, Schaden durch Austausch von Leitungen und Boden behebbar) • durch unzureichende Bohrlochintegrität. Die Sicherstellung der Bohrlochintegrität und damit die Vermeidung unkontrollierter Fließwege in oberflächennahe Schichten ist für den Trinkwasserschutz eine unabdingbare Voraussetzung. Die veröffentlichten Zahlen über mangelnde Bohrlochintegrität im Bohrlochbergbau gehen weit auseinander und sind wohl auch vom jeweiligen Land und dessen Aufsichtsorganen abhängig (Wenn Bohrlochintegritäten nicht durch Monitoring erkannt oder erfasst werden, können über längere Zeiträume größere Mengenaustreten, Behebung des Schadens aufwendig bis nicht möglich) • durch Austritt von Lagerstättenwasser aus dem Verpresshorizont ? Forderungen I • Sofortiger und nachvollziehbar zu kontrollierender Nachweis der Herkunft und Mengen der Lagerstättenwässer, die in Walsrode H1 verpresst werden. Dies dient zur Sicherstellung, dass wirklich nur Lagerstättenwässer aus den genehmigten Feldesbereichen Walsrode und Söhlingen verpresst werden. • Umgehende Beschränkung der Betriebsgenehmigung zum Verpressen in Walsrode H1 auf Lagerstättenwässer des Feldesbereiches Walsrode. • Kein unkontrolliertes Verpressen von Lagerstättenwasser bis 2020 am Standort Walsrode H1 in den Versenkhorizont im Kalkarenit, Beendigung schnellstmöglich. • Umweltfreundliche Aufbereitung und Entsorgung der Lagerstättenwässer schnellstmöglich. • Kein Verpressen von Lagerstättenwasser nach 2020 am Standort Walsrode Clusterplatz oder anderen Erdgasförderbohrungen um Walsrode/Idsingen. • Untersuchung im Umfeld vom Clusterplatz Walsrode nach möglichen Bodenbelastungen. Hierfür umgehend Aufnahme in das aktuelle Untersuchungsprogramm des LBEG. • Hydrogeologische Untersuchungen im Bereich des potentiell beeinflussten Umfeldes des Versenkhorizonts, um zu prüfen, ob durch das Verpressen eine Grundwasserschädigung erfolgt ist. Erdbebengefährdung durch Gasförderung • Besteht zwischen der Erdgasförderung und Erdbeben in Norddeutschland ein Zusammenhang? • Zu spürbaren Erschütterungen an der Erdoberfläche kann es kommen, wenn sich erhöhte Spannungen im Untergrund, die sich über mehrere Jahre aufgebaut haben, plötzlich entladen. Grundsätzlich wird das Spannungsfeld des tieferen Untergrunds durch den menschlichen Eingriff, auch durch Erdgasförderung, verändert. In Niedersachsen liegt die Mehrheit der Epizentren im Bereich der produktiven Erdgasfelder, während in der weiteren Umgebung keine Erschütterungen durch Spannungsentlastungen im Untergrund beobachtet werden. Daher ist ein Zusammenhang zwischen der Erdgasförderung und den seismischen Ereignissen in der Nähe der produktiven Erdgasfelder in Norddeutschland als wahrscheinlich einzustufen (Quelle:http://www.lbeg.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=30976&article _id=118376&_psmand=4#e11). Situation in und um Walsrode • Seismisches Überwachungssystem in Norddeutschland • Im Jahr 2012 wurde das Überwachungssystem ausgebaut, um die Empfindlichkeit und Messgenauigkeit zu optimieren. Walsrode ist im Überwachungsnetz Messgebiet seit 2012, Gebiet wurde 2015 erweitert • oberirdisches Erschütterungsnetz (DEN) mit zehn standardisierten Messstationen • unterirdisches seismisches Ortungsnetz (SON) mit sechs Bohrlochseismometern. Quelle: Bürgerinfo Seismisches Messsystem https://weg.dmt.de/ Quelle: Bürgerinfo Seismisches Messsystem https://weg.dmt.de/ Quelle: Bürgerinfo Seismisches Messsystem https://weg.dmt.de/ Quelle: Bürgerinfo Seismisches Messsystem https://weg.dmt.de/ Quelle: Bürgerinfo Seismisches Messsystem https://weg.dmt.de/ Einordnung der in Walsrode gemessenen seismischen Ereignisse • Zur Zeit 8 seismische Ereignisse durch das seismische Messsystem in Walsrode erfasst • Richterstärke: derzeit max. 1,8 • Epizentren in der Nähe Clusterplatz Walsrode bzw. Gasförderbohrungen in der Umgebung von Walsrode • Tiefenlage der Beben bekannt ? • Zusammenhang mit Erdgasförderung und/oder Lagerstättenwasserverpressung wahrscheinlich • Gefahr des Auftretens von weiteren seismischen Ereignissen, ggfs. auch häufiger und mit stärkerer Amplitude gegeben Forderungen II • Reduktion von Spannungsveränderungen im Untergrund • Verbot von Frackingmaßnahmen • keine maximale Ausnutzung des Gasvorkommens • kein Verpressen von Lagerstättenwasser • Umkehr der Beweislast bei Schadensfällen, z.B. als Folge durch Erdgasförderung und Lagerstättenverpressung Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Unterstützen Sie unsere Forderungen!
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