Gesunde Böden durch moderne Bewirtschaftung - Copa

EN(15)2830:4 –EK/sd
Original: Englisch
GESUNDE BÖDEN DURCH MODERNE
BEWIRTSCHAFTUNG
Landwirte erkennen die Bedeutung von Böden an, da ein Erhalt des guten Zustands der Felder
eine nachhaltige Produktion in der Zukunft sicherstellt. Böden sind einer der wichtigsten
Vermögenswerte der Landwirte. Die Global Soil Week erinnert an die zentrale Bedeutung des
Bodens als natürliche Ressource und unerlässlichen Faktor für die Versorgung mit
Lebensmitteln, Wasser und Energie sowie an die Fähigkeit der Böden, Biodiversitätsverluste
und den Klimawandel abzumildern.
Erstens stehen Lebensmittelproduktion und Umweltschutz nicht im Wettbewerb,
sondern müssen als einander ergänzende Konzepte angesehen werden, die von der
europäischen Landwirtschaft umgesetzt werden und ein gewisses Wachstumspotenzial haben.
Durch Kartierung der Synergien zwischen Bodenfunktionen und biotischen Interaktionen
können bei der Kontrolle von Bodenverlust und -abtragung auf Ebene der Felder und der
Landschaft Verbesserungen erzielt werden. Gleichzeitig muss die Ertragslücke geschlossen
werden, ohne die Produktion oder Umweltstandards zu gefährden.
Zweitens stellen Bodenversiegelung und der Erhalt landwirtschaftlicher Böden in der
Diskussion zur guten Bodenbewirtschaftung eine leicht zu übersehende Gefahr für die
Landwirtschaft dar, da dies nicht ausschließlich mit landwirtschaftlichen Politiken in
Verbindung steht, sondern auch mit Aspekten der Grundbesitzverhältnisse und der Stadt- und
Infrastrukturplanung. Copa und Cogeca stellen fest, dass bisher leider weder die ökonomischen
noch die ökologischen oder gesellschaftlichen Auswirkungen der unwiederbringlichen
Bodenverluste durch Bodenversiegelung angemessen berücksichtigt wurden.
Drittens stellt im Fall der Landwirtschaft die Anpassung an den Klimawandel eine
effektive Abmilderung dar. Auch wenn Abmilderung des und Anpassung an den
Klimawandel oftmals separat gesehen werden, ist es in der Landwirtschaft doch so, dass
Anpassungsmaßnahmen auch zu großen Abmilderungseffekten führen können. Die
Landwirtschaft leistet einen Beitrag zum natürlichen Kohlenstoffkreislauf, da die CO2Emissionen zwar nicht neutralisiert werden können, der Kreislauf allerdings besser verstanden
werden muss, um die CO2-Speicherung in Böden zu optimieren. Die europäischen Landwirte
versuchen im Rahmen ihrer agronomischen Einschränkungen systemische Synergien zu
maximieren und das Verständnis des positiven Zusammenspiels der Abmilderung, wie im Fall
von auf Grün- und Weideland basierenden Viehhaltungssystemen, zu stärken.
Viertens: Forschung und Entwicklung mit einem Bottom-up-Ansatz. Die neuen
Möglichkeiten im Bereich IKT und Erdbeobachtung einschließlich Klimadienstleistungen sowie
deren Mehrwert dadurch, dass sie mehr Informationen liefern und somit fundiertere
Entscheidungen ermöglichen, sollten eine Brücke zwischen den Realitäten der
unterschiedlichen Produktionsmodelle und deren potenziellen Beitrag zu einer nachhaltigen
Bodenbewirtschaftung schlagen. Die Zielsetzung der politischen Entscheidungsträger sollte
darin bestehen, die Bedürfnisse der Landwirte und die Chancen, welche die technologische F&E
und deren praktische Umsetzung bieten, einander anzunähern.
Copa - Cogeca | European Farmers European Agri-Cooperatives
61, Rue de Trèves | B-1040 Brüssel | www.copa-cogeca.eu
EU-Transparenzregisternummer | Copa 44856881231-49 | Cogeca 09586631237-74
Abschließend bedeutet die Förderung der nachhaltigen Intensivierung der
landwirtschaftlichen Erzeugung in Europa, dass in verbesserte Praktiken investiert wird, um die
knappen natürlichen Ressourcen in kosteneffizienter Art und Weise effizienter zu nutzen. Das
ganze wird erleichtert durch die Weiterentwicklung von Technologien zur Verbesserung der
Erträge und der Produktivität des Systems ohne Umweltstandards in Frage zu stellen. Das
bedeutet, dass mit weniger mehr und besser gewirtschaftet wird, indem mit der Umwelt und
insbesondere mit dem Boden Hand in Hand gearbeitet wird, da jegliche Landwirtschaft auf
fruchtbaren Böden basiert. Europa sollte Weltmeister beim Export seiner hohen
Umweltstandards und seiner Produkte werden, um einen Beitrag zum Umgang mit der
Herausforderung einer wachsenden Weltbevölkerung zu leisten, die eine gesunde und
nachhaltige Lebensmittelproduktion benötigt.
_________________