Pressemitteilung - Copa

6.7.2016
Pressemitteilung
Neue EU-Folgenabschätzungsstudie offenbart Gefährdung des
Lebensmittelangebots und Arbeitsplätzen sowie Kosten in Milliardenhöhe bei
Wegfall weiterer Pflanzenschutzmittel
Eine neue, heute veröffentlichte EU-Folgenabschätzungsstudie zeigt, dass im Falle eines
Wegfalls weiterer Pflanzenschutzmittel das Lebensmittelangebot und Arbeitsplätze gefährdet
wären und der Wirtschaft Kosten in Milliardenhöhe entstünden.
Diese vom Beratungsunternehmen Steward Redqueen durchgeführte Studie, die auf
Informationen aus unseren Mitgliedsorganisationen beruht, befasst sich mit den kumulativen
Auswirkungen eines gefahrenbasierten europäischen Gesetzgebungsansatzes zur Bewertung von
Pflanzenschutzmitteln anstelle eines risikobasierten Ansatzes.
Im Rahmen eines Presse-Events zur Vorstellung der Studie sagte der Generalsekretär von Copa
& Cogeca, Pekka Pesonen: „Viele Pflanzenschutzmittel werden nach und nach aus dem Verkehr
gezogen. Dies übt nicht nur Druck auf die Lebensgrundlage der europäischen Landwirte aus,
sondern auch auf Umwelt, Beschäftigung und Wirtschaft. Zudem kommen viele der im Bericht
identifizierten Wirkstoffe in Nicht-EU-Ländern nach wie vor zum Einsatz, was für uns zu einem
massiven Wettbewerbsnachteil führt und den europäischen Verbrauchern keinen Vorteil
erbringt.“
Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe „Pflanzenschutz“ von Copa & Cogeca, Luc Peeters, erläuterte
die Haupterkenntnisse des Berichts mit den Worten: „In der Studie werden 75 Wirkstoffe
identifiziert, für die die Gefahr eines Wegfalls aus dem Markt besteht. Der Bericht zeigt, dass
sich dies auf den gesamten Sektor der pflanzlichen Erzeugung der EU auswirken und bei einigen
Erzeugnissen zu geschätzten Ertragsverlusten von bis zu 40 % führen wird. Laut dem Bericht
wird dies die Gewinnspannen der Landwirte schmälern und die Rentabilität der Betriebe um
ganze 40 % senken, was bei der Gesamtwirtschaftlichkeit der Betriebe zu einem Gesamtverlust
von 17 Mrd. Euro führt. Die sieben in dem Bericht untersuchten Anbaukulturen (Gerste,
Weizen, Raps, Mais, Kartoffeln, Zuckerrüben und Weinreben) sind mit 1,2 Mio. Arbeitsplätzen
verbunden. 30 % davon sind in mittlerem bis hohem Maße gefährdet. Weiterhin wurden 24
Sonderkulturen in den Bericht aufgenommen, die mit 300.000 Arbeitsplätzen einhergehen.“
Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe „Getreide“ von Copa & Cogeca, Max Schulman, sagte: „Die
Auswirkungen des Verwendungsverbots von Neonicotinoiden für die Saatgutbeizung bei Raps,
Mais und Sonnenblumen werden bereits sichtbar. Die Erträge fallen niedriger aus und es
werden weniger Flächen eingesät, da manche Landwirte das Risiko nicht eingehen möchten und
daher auf andere Kulturen umstellen. Das führt dazu, dass Raps aus der Fruchtfolge
herausgelassen wird, was negative Auswirkungen auf die Umwelt hat. Wenn nicht verschiedene
Wirkstoffe im Wechsel zum Einsatz kommen können, führt dies auch verstärkt zur Ausbildung
von Resistenzen. Das Problem liegt darin, dass keine Alternativen für den Pflanzenschutz
existieren und dass die Kulturen durch Erdflohbefall stark geschwächt werden. Vom Markt
genommene Wirkstoffe sind in Zukunft wahrscheinlich nicht leicht zu ersetzen. Daher ist es
dringend notwendig, zu handeln.“
Copa - Cogeca | European Farmers European Agri-Cooperatives
Rue de Trèves 61 | B - 1040 Brüssel | www.copa-cogeca.eu
EU-Transparenzregisternummer | Copa 44856881231-49 | Cogeca 09586631237-74
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