2015_tetravalent_Grippe-Impfaufklärung und Einverständnis

Schutzimpfung gegen die Grippe
Juli 2015
In der Grippesaison 2014/2015 stieg die Zahl der Praxisbesuche wegen einer Atemwegserkrankung Ende Februar mit einem auffälligen überproportionalen Anstieg auf das Zweieinhalbfache gegenüber dem langjährigen Mittel an. Höhere Werte wurden in den letzten
zehn Jahren nur in der Saison 2004/05 verzeichnet!
Bei gewöhnlichen Verläufen rechnet man in Deutschland mit 5.000 bis 8.000 zusätzlichen Todesfällen. Von den tödlichen Verläufen
sind hauptsächlich Ältere und Immunschwache betroffen. Die echte Grippe (= Influenza) ist also kein einfacher grippaler Infekt, auch
wenn dieser häufig als „Grippe“ bezeichnet wird.
Impfstoffempfehlung der WHO und der EMA für die kommende Saison 2015/16 (Nordhalbkugel):
Neben den Oberflächenantigenen des in 2009 neu gezüchteten Impfstamm A-Virus H1N1 sind die Oberflächenantigene des A-Virus H3N2
und die Oberflächenantigene eines B-Virus im saisonalen trivalenten Impfstoff 2014/2015 enthalten. Die Stammzusammensetzung weicht
an zwei Positionen gegenüber 2014/2015 ab:
und zusätzlich bei quadrivalenten Impfstoffen:
- A/California /07/2009 (H1N1)
- A/Switzerland/9715293/2013 (H3N2) -ähnlich
- B/Brisbane/60/2008
- B/Phuket/3073/2013-ähnlich
Die Influenza-Viren werden primär durch eine Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen, z.B. beim Anhusten oder Anniesen des Gegenübers. Es kann jedoch auch über Händeschütteln zu einer Weitergabe der Viren kommen. Die Erkrankung beginnt
2 bis 3 Tage nach der Ansteckung, plötzlich (innerhalb von Stunden) mit einer raschen Verschlechterung des Allgemeinbefindens und hohem Fieber sowie einem trockenen und schmerzhaften Husten und starken Kopf-, Glieder- und Muskelschmerzen. Im Gegensatz zur einfachen Erkältung kommt es selten zu Schnupfen. Die Ausheilung erfolgt innerhalb von Tagen bis Wochen. Eine Lungenentzündung als Komplikation ist für die meisten Todesopfer verantwortlich.
Eine wirksame Behandlung ist nur in der Frühphase der Erkrankung möglich. Dieser Zeitpunkt wird meist verpasst. Insofern ist die vorbeugende Impfung die beste Möglichkeit, die Erkrankung einschließlich der Komplikationen zu vermeiden. Bei den in Deutschland für
Erwachsene empfohlenen Influenzaimpfstoffen handelt es sich um Totimpfstoffe. Das bedeutet, dass durch die Impfung selbst weder die
Krankheit hervorgerufen, noch Impfviren an Dritte weitergegeben werden können. Jedes Jahr wird der Impfstoff nach den Empfehlungen
der Weltgesundheitsorganisation neu zusammengestellt. Deshalb ist auch jedes Jahr eine erneute Impfung nötig.
Die Impfung erfolgt als einmalige Impfung in den Oberarmmuskel, günstigster Zeitpunkt September bis November.
Die Schutzwirkung beginnt 1-2 Wochen nach der Impfung.
Die STIKO (Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut) empfiehlt die Impfung für:
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Personen über 60 Jahre, Bewohner von Alters- und Pflegeheimen
Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens
(z.B. Asthma oder Herzerkrankung)
Alle Schwangeren für gesunde Schwangere empfiehlt die STIKO die Impfung ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel
Personen mit einem erhöhten beruflichen Risiko, wie medizinisches Personal und Personal in
Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr
Personen, die eine Infektionsquelle für von ihnen betreuten Risikopersonen sein können
Personen mit erhöhter Gefährdung durch direkten Kontakt zu Geflügel und Wildvögeln
Reisenden entsprechend der Gefährdung und der Impfstoffverfügbarkeit, bei drohender oder zu erwartender Epidemie entsprechend den Empfehlungen der Gesundheitsbehörden.
Kinder und Jugendliche im Alter von 2 - 17 Jahren können mit inaktiviertem Impfstoff oder mit einem attenuierten InfluenzaLebendimpfstoff (LAIV) geimpft werden, sofern keine Kontraindikation besteht. Bei Kindern im Alter von 2 - 6 Jahren sollte LAIV
bevorzugt angewendet werden.
Einige Bundesländer haben über die STIKO hinausgehende Landesimpfempfehlungen und empfehlen die Grippeschutzimpfung generell
für alle Erwachsenen (und teilweise auch für Kinder), unabhängig von speziellen Gefährdungen.
Mögliche Impfreaktionen und Nebenwirkungen
Die Grippeimpfung ist gut verträglich. Auch Schwangere werden beispielsweise in den USA schon seit vielen Jahren geimpft. Gelegentlich kann es durch die Anregung der körpereigenen Abwehr nach der Impfung zu einer Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle kommen, die auch schmerzen kann. Ebenso können in den ersten drei Tagen nach der Impfung Allgemeinsymptome wie beispielsweise Frösteln, Müdigkeit, Übelkeit oder Muskelschmerzen auftreten. Solche Impfreaktionen klingen in der Regel nach ein bis
drei Tagen wieder ab.
Nebenwirkungen sind sehr selten. Bei weniger als einem von 10.000 Geimpften wurden allergische Reaktionen an der Haut und in
den Bronchien beobachtet. Kleine Blutgefäße können sich ebenfalls sehr selten entzünden oder die Zahl der Blutplättchen (verantwortlich für die Blutgerinnung) kann sich vorübergehend verringern.
Wichtiger Hinweis: Bei einer nachgewiesenen schweren Allergie gegen Hühnereiweiß sollten Sie sich nicht gegen Grippe impfen
lassen. Es gibt hühnereiweißfreie Impfstoffe, die für Allergiker geeignet sind. Fragen Sie Ihren Arzt/ Ihre Ärztin.
Grippe Impfaufklärung 2015
Name:
Vorname:
Geburtsdatum:
Wohnort:
Straße:
Dienststelle/Abtl.:
Fragebogen zur Impfung gegen die Grippe
Ja
Nein
Hatten Sie bei oder nach vorhergehenden Impfungen (egal welche) gesundheitliche Probleme,
insbesondere allergische Reaktionen (Hautausschläge, Atemnot, Anschwellen von Gesicht
oder Zunge)?
O
O
Reagieren Sie allergisch auf: Hühnereiweiß, Neomycin, Streptomycin, Framycetin, Gentamicin,
Kanamycin, Formaldehyd (Formalin), Octoxinol-9, Thiomersal, Polysorbat 80, Sucrose?
(Zutreffendes bitte unterstreichen)
O
O
Haben Sie momentan gesundheitliche Beschwerden?
O
O
Liegen bei Ihnen schwere chronische Krankheiten vor, insbesondere Epilepsie oder MS?
O
O
Ist bei Ihnen in den nächsten zwei Wochen eine Operation geplant?
O
O
Besteht bei Ihnen eine Erkrankung des Immunsystems? Nehmen Sie gerade (oder in den
letzten drei Monaten) Medikamente ein, die die Immunabwehr unterdrücken, z.B. Kortison?
O
O
Führen Sie gerade eine Hyposensibilisierung durch? (Zwischen der Impfung und der letzten
Hyposensibilisierungsspritze sollten ein bis zwei Wochen liegen)
O
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Leiden Sie an einer Blutgerinnungsstörung oder nehmen Sie gerinnungshemmende
Medikamente (z.B. Marcumar) ein?
O
O
Nur Frauen: Sind Sie schwanger oder stillen Sie?
O
O
Einverständniserklärung
Ich habe den Inhalt des Merkblattes (Schutzimpfung gegen die Grippe) zur Kenntnis genommen. Eventuelle weitere
Fragen habe ich mit dem Impfarzt geklärt.
O Ich habe keine weiteren Fragen und möchte gegen die Grippe geimpft werden.
O Ich lehne die Impfung ab.
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Datum, Unterschrift (bei Minderjährigen der Erziehungsberechtigten)
Aufgrund der sehr seltenen allergischen Reaktionen empfiehlt es sich, nach der Impfung für ca. 30 Minuten in der Impfstelle oder unter ärztlicher Aufsicht zu verbleiben.
Bitte bringen Sie zur Impfung Ihren Impfausweis mit!
Impfdokumentation
Datum:
Impfstoff:
Chargen-Nr.:
Impfender:
Grippe Impffragebogen 2015