Bericht von Editha Lührs: "Hier ein paar Zeilen zu meinem Einsatz in Ban Hatsa, Laos. Es war eine sehr interessante, kurzweilige Zeit, die ich in dem kleinen Dorf am Nam Ou verbrachte. Vor allem das Dorfleben „original" zu erleben (ohne TV, Telefon, Radio, Handy) war für mich sehr eindrucksvoll. Insgesamt arbeiten die Menschen dort sehr schwer, sind dabei aber fröhlich, trinken auch gerne mal „Lao Lao" bei Gelegenheit etc. Meine Schüler, 96 an der Zahl und zwischen 8 und 15 Jahren alt, waren zunächst ziemlich scheu, aber begeistert und voller Elan beim Nachsprechen und Üben von Englischen Vokabeln, bzw. Sätzen (der Sinn war ihnen bestimmt nicht immer klar, zumal meine Laotisch-Sprachkenntnisse auch rudimentär waren). In den ersten beiden Wochen versuchte ich nur mündliche Übungen, Aussprachen (z. B. das Rollen von „r", etc.) und Wiederholungen in Variationen, um Langeweile zu vermeiden! Dann erst begann ich an die Tafeln zu schreiben und die Schüler kopierten es fleißig. Größenverhältnisse und Zeilen einzuhalten war z. T. oft ein Problem, deshalb musste ich oft jedem einzeln ins Heft schreiben, kontrollieren, und loben. Die Kleinsten, besonders auch die Mädchen, waren am ausdauerndsten! Das machte viele Freude, wir lachten auch viel, gaben Applaus für richtige bis halbwegs richtige Antworten. Außerdem sangen wir die passenden Lieder dazu („Good morning...", „January, Febr...", „A, B, C .....the alphabet", „head and shoulders..." und „If you are happy ...", was für die pubertierenden Jungen nicht immer „lustig" war. Überall im Dorf hörte ich später das Singen, bzw. fröhliche Begrüßung. „Good morning, ..."! Selbst die Erwachsenen lernten von ihren Kindern. Das ABC vermittelte ich ihnen in kleinen Happen, erst nur „a" dann „b" und „c". Danach ging es schon zügiger; fortwährend Wiederholungen mit laminierten Karten, an der Tafel, ...) bis das gesamte Alphabet bekannt war. Jahreszeiten, Kalender, Monate, Tage, Zahlen (bis 31 und 100). Nächste Themen waren Europa und Laos, Früchte und Speisen, Tiere, Körperteile, Familie, zum Schluss noch Kleidung in Schrift und Bild. Insgesamt musste ich viel improvisieren, da kein Material (Buch, Bildband, o. ä.) vorhanden war. So saß ich immer, mit Vorbereitungen beschäftigt, oben auf „meinem Balkon", bei herrlichem Blick auf die Berge, morgens im Nebel! Ein Leben am Fluss, was nie langweilig war. Die Zeit verging wie im Fluge und (außer Kälte, auch oft nachts) es war einfach herrlich, in einer solchen noch existierenden „Idylle" leben zu dürfen, köstliche, wenn auch manchmal ungewöhnliche Speisen zu essen, die Freundlichkeit und Ruhe der Menschen zu genießen. Das war insgesamt eine eindrucksvolle Zeit, vor allem der herzliche Abschied mit den Dorfältesten und deren guten Wünschen und Gebeten, einmalig und herzergreifend! Wie versprochen, habe ich ihnen dann auch Fotos geschickt, was sie bestimmt sehr gefreut hat. Das soll reichen, in Kürze, meine Erinnerung festzuhalten und weiterzugeben! Auch Dank an alle Sponsoren, die Ban Hatsa, bzw. Lao unterstützen. Sie tun ein gutes Werk!!! Liebe Grüße und bis dann ... Editha"
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