rede 2016/17 zum jahresmotto john f. germ, ri präsident

REDE 2016/17 ZUM JAHRESMOTTO
JOHN F. GERM, RI PRÄSIDENT-ELECT
Liebe Rotarier, liebe Freundinnen und Freunde, liebe Governors 2016/17:
Willkommen bei dieser International Assembly!
Ein griechischer Philosoph sagte einmal, dass große Unternehmen mit kleinen Möglichkeiten
beginnen. Das klingt gut, nicht wahr? Aber wissen Sie was: ich glaube, das stimmt nicht so ganz.
Große Unternehmungen beginnen nicht mit kleinen Möglichkeiten, sondern mit
hervorragenden Möglichkeiten. Doch diese erscheinen nur manchmal zunächst eher klein.
Ein jeder von uns hat eine große Chance erhalten. Und damit meine ich nicht die Möglichkeit,
das Amt des Governors auszufüllen, nicht einmal die Möglichkeit für mich, als RI Präsident
dienen zu dürfen. Ich spreche von den großen Chancen, die uns gegeben wurden - die uns auf
jenen Weg brachten, der uns alle hier heute zusammen führt.
Und diese Möglichkeit ergab sich nicht einfach aus einem Telefonanruf, etwa in der Art: „Wir
gratulieren zu Ihrer Nominierung.” Sie ergab sich durch eine Einladung eines Rotariers: „Ich
würde Sie gerne zu einem Meeting unseres Rotary Clubs einladen.”
Das mag zunächst als nicht viel ausgesehen haben. Doch aus was für Gründen auch immer
dachte jede/r von uns, dass es vielleicht eine gute Idee sei: eine interessante Möglichkeit, neue,
gute Leute kennenzulernen, eine Möglichkeit, sich zu engagieren und dabei einfach Spaß zu
haben.
In der Rückschau erkennt, glaube ich, jeder die Möglichkeit, sich in und für Rotary zu
engagieren, als das, was sie ist: keine kleine Gelegenheit, sondern eine große Chance — die uns
zu diesem wunderbaren Unternehmen Rotary führte.
Und ich möchte, dass wir alle erkennen - heute, morgen, und im kommenden Jahr - der einzige
Unterschied zwischen einer kleinen Gelegenheit und einer großen Chance liegt darin, was wir
daraus machen.
Wir alle sind in dieser Woche hier in San Diego versammelt, weil wir eine Chance bekommen
haben: zu motivieren, zu inspirieren und unsere Clubs zu einem besseren, effektiveren,
ehrgeizigeren Dienst anzuleiten.
Es ist ganz an uns, was wir aus dieser Gelegenheit machen. Doch die Entscheidungen, die wir
treffen, gehen über uns hinaus. Denn die Wirkung unserer Arbeit und unserer Entscheidungen
wird sich weltweit auswirken, und das für Menschen, die wir vielleicht nie treffen, doch deren
Leben von Rotary beeinflusst werden wird.
So wie die Frauen, die heute noch über schwierige Pfade mit Wassergefäßen auf dem Kopf zu
einem verschmutzten Fluss gehen müssen, um Wasser zu holen. Im nächsten Jahr brauchen sie
das nicht mehr, denn Rotary wird einen Brunnen bohren, der frisches Wasser liefert.
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Oder die Mädchen in Indien, die im Alter von 12 oder 13 Jahren die Schule verlassen müssen,
weil diese über keine Toiletten verfügt. Im nächsten Jahr können diese Mädchen weiter zur
Schule gehen, denn Rotary wird dort Toiletten errichten.
Und dann sind da die Kinder in Pakistan and Afghanistan, die noch täglich in Gefahr sind, sich
mit dem Polio-Virus anzustecken und dadurch gelähmt zu werden. Im nächsten Jahr bauchen
sie sich nicht mehr zu fürchten, denn wir werden diese Kinder geimpft haben. Und bald werden
ihre Länder und die ganze Welt von der Kinderlähmung befreit sein.
All das kann geschehen, wenn Ihre Clubpräsidenten und -mitglieder erkennen, was für
Möglichkeiten sie haben. Rotary war und ist die Chance ihres Lebens. Denn mit Rotary können
sie die Welt verändern! Durch Rotary können sie der Menschheit ihren persönlichen Dienst
erweisen.
Meine lieben Freundinnen und Freunde, wir stehen in Rotary an einem Scheideweg. Wir
schauen voraus auf ein Jahr, das vielleicht eines Tages als das größte Erfolgsjahr in unserer
Rotary Geschichte eingehen wird. Natürlich spreche ich von dem Jahr, in dem wir den letzten
Fall von Kinderlähmung sehen.
Wir sind so nah dran — so viel näher als jemals zuvor. Ganz Südasien, ganz Afrika ist jetzt
poliofrei, nur noch zwei Länder teilen sich ein verbleibendes Reservoir des Polio-Wildvirus. Und
diese beiden Länder, Afghanistan und Pakistan, tun alles, was sie können. Und wir tun alles, was
wir können, damit dieses Jahr das Jahr wird, in dem wir Polio besiegen.
Wir begannen diesen Kampf vor über 30 Jahren. Und wir sind dabei geblieben, all die Jahre.
Und bald, nach 1,4 Milliarden Spendendollars und 2,5 MILLIARDEN geimpften Kindern,
werden wir die Aufgabe zu Ende geführt haben.
Und wenn dieser Moment kommt, müssen wir darauf vorbereitet sein. Und wir müssen
sicherstellen, dass wir für diesen Erfolg die gebührende Anerkennung erhalten. Denn auf der
Basis dieses Erfolges werden wir neue Partnerschaften aufbauen, damit wir in den nächsten
Jahrzehnten einen noch besseren humanitären Dienst leisten können.
Wir müssen sicherstellen, dass jedermann weiß, welche Rolle Rotary dabei gespielt hat, die Welt
von der Kinderlähmung zu befreien. Das ist ungeheuer wichtig. Denn je mehr bekannt ist, was
wir geleistet haben, desto leichter wird es uns sein, neue Partner zu finden, neue Spenden zu
generieren - und neue Mitglieder anzuziehen, mit denen wir noch mehr erreichen können.
Wir arbeiten sehr daran, dass RI diese verdiente Anerkennung zuteil wird. Doch das kann
natürlich nicht nur von Evanston aus geschehen. Wir brauchen Sie, damit Sie über Ihre Clubs in
Ihren Gemeinwesen vermitteln, was Rotary ist und was wir leisten.
Und natürlich müssen wir auch dafür sorgen, dass Ihre Clubs bereit sind für den Moment, an
dem wir wirklich sagen können: wir haben die Kinderlähmung besiegt. Menschen, die sich
engagieren wollen, sollen sehen, dass wir die Möglichkeiten dazu bieten - in jedem unserer
Clubs.
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JOHN F. GERM, RI PRÄSIDENT-ELECT
Wir brauchen Clubs, die nicht nur attraktiv für neue Mitglieder sind, sondern die diese
Neumitglieder in den Rotary-Dienst integrieren können. Clubs, die ebenso offen wie aktiv sind,
Clubs, die wirklich der Vier-Fragen-Probe folgen.
Vergessen wir nicht, warum Paul Harris vor 111 Jahren Rotary gründete. Es ist der gleiche
Grund, der heute noch zu Rotary führt: um Freunde zu finden, die die gleichen Werte teilen:
Ehrlichkeit, Vielfalt, Toleranz, Freundschaft und Frieden. Menschen, deren Überzeugung es ist,
dass der humanitäre Dienst das beste ist, was sie mit ihrer Zeit auf Erden anfangen können.
Ob wir Kindern beim Lesenlernen helfen oder eine Blutbank aufbauen oder eine mobile
Zahnarztklinik - egal, wie wir uns verändern und mit der Zeit gehen, unser Wesen und das, was
uns als Rotarier ausmacht, bleibt doch gleich.
Wir befolgen immer noch unser Klassifikationsprinzip, weil Vielfalt unsere Stärke ist. Wir
hängen uns immer noch die Vier-Fragen-Probe an die Wand, weil unsere ethischen Standards
nach wie vor aktuell sind. und wir glauben immer noch, genau wie Paul Harris, dass der Dienst
am Mitmenschen immer noch der wertvollste Lebenszweck ist.
Aus diesem Grund soll auch mein Motto für 2016/17 lauten: Rotary Serving Humanity - Rotary
hilft Menschen.
Liebe Freundinnen und Freunde, wir leisten bereits so viel hervorragende Arbeit. Judy und ich
haben in diesem Jahr so viel davon in allen Teilen der Welt gesehen. Und doch könnten wir
noch so viel mehr tun.
Wir brauchen noch mehr helfende Hände, noch mehr offene Herzen, noch mehr clevere Köpfe,
um unsere Arbeit voran zu bringen. Wir brauchen flexible Clubs, die das Engagement in Rotary
für jüngere Mitglieder, Pensionäre und im Berufsleben Stehende gleichermaßen attraktiv
machen. Wir brauchen neue Partnerschaften, die uns neue Perspektiven zur Zusammenarbeit
eröffnen. Und wir müssen für Kontinuität in unserer Führungsarbeit sorgen. Denn wenn wir
eines aus unserer Polio-Erfahrung gelernt haben, dann dieses: Wenn wir so weit reichen wollen
wie wir können, müssen wir alle in die gleiche Richtung gehen. Und diese Richtung ist der
humanitäre Dienst.
Wir sitzen alle in einem Boot. Wir sind alle im selben Team. Wenn einer von uns Erfolg hat, ist
das ein Erfolg für uns alle. Wir freuen uns über die Vorlage wie über den Torschuss. Denn in
Rotary führen wie genauso, wie wir Dienst leisten: gemeinsam.
Im nächsten Jahr werden wir uns daher also nicht einen Spitznamen als erster oder bester
Jahrgang oder als Weltklasse oder was auch immer zulegen. Wir werden einfach ein Team sein:
das Team Rotary. Alle 1,2 Millionen Mitglieder werden sich gemeinsam engagieren,
zusammen arbeiten, gemeinsam Dienste realisieren, alle für ein gemeinsames Ziel, nämlich das
Ziel einer besseren Welt von morgen.
Genauso sollte es sein. Und dennoch: alle, die Sie hier anwesend sind, sind etwas Besonderes.
Sie sind unsere besten Spieler, ob Torschütze oder Vorlagengeber oder Verteidiger, um bei dem
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Vergleich zu bleiben. Sie sind unser bestes Aufgebot. Und wir brauchen Sie, damit Sie die
Führung übernehmen und unsere Mitglieder bei der Aufgabe führen, die Leben derjenigen zu
transformieren, die uns am dringendsten brauchen.
Die Menschen warten auf Sie. Sie warten auf UNS. Sie warten darauf, dass wir Brunnen und
Schulen bauen. Und dass wir die Kinderlähmung ausrotten.
Jeder Tag in Rotary ist eine Gelegenheit, Leben zu verändern. Es mag nur als kleine Chance
erscheinen, oder Sie mögen denken, dass das, was Sie tun, nichts ausmacht.
Doch diese Gelegenheiten sind alles andere als unbedeutend. Und alles, was Sie tun, macht
einen Unterschied, für die Menschen, denen Sie helfen, für die Menschen, die Sie lieben, in
dieser Generation und der nächsten und der darauffolgenden. Jedes kleine gute Werk zählt und
in vielen kleinen Schritten verändern wir die Welt. Schritt für Schritt, Tag für Tag. Mehr
brauchen wir nicht.
Darum sind wir Mitglieder in Rotary. Darum engagieren wir uns. Das ist es, was wir tun. Und im
nächsten Jahr wird es Ihre Aufgaben sein, dafür zu sorgen, dass wir das gut machen. Damit wir
Menschen helfen, so gut wir können, damit wir so viele Menschen erreichen, wie wir können.
Damit die Mütter, die jetzt noch das Wasser auf dem Kopf heranschleppen, und die Mädchen,
denen der Schulbesuch verwehrt ist, und die Kinder, die immer noch an Polio erkranken,
Veränderung sehen. Für sie wollen wir uns im nächsten Jahr einsetzen, denn Rotary hilft
Menschen.
Und das, weil ein jeder von Ihnen eine Chance sah - und diese wahrnahm.
Vielen Dank.
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