ForschungsprogrammWasserbauundÖkologie–ProjektGeschiebe‐undHabitatsdynamik Teilprojekt1.4–AuslegungvondurchgängigenGeschiebesammlern Leitung: Mário Franca, Anton Schleiss, EPFL‐LCH: Laboratoire de constructions hydrauliques, Ecole polytechnique fédérale de Lausanne, Station 18, 1015 Lausanne; [email protected], [email protected] Ausgangslage InvielenGebirgsbächenwurdeninderVergangenheitstromaufwärtsvonSchwemm‐ kegeln Geschiebesammler gebaut, welche bei Hochwasserereignissen das Geschiebe zurückhalten und so die Hochwasserabflusskapazität des Gerinnes auf dem Schwemmkegel gewährleistenundSiedlungenschützen(z.B.Schächen,Altdorf,sowiediemeistenSeitenzuflüs‐ se zur Rhone). Diese Geschiebesammler halten nahezu alles Geschiebe zurück, so dass im Ge‐ wässer unterhalb eine Erosionstendenz besteht und viele Gerinne gesichert werden mussten, beispielsweisemitSchwellen.IndenmeistenFällenwurdedamitauchdieDurchgängigkeitfür FischeundandereOrganismenunterbrochen.DasfehlendeGeschiebeverursachtzudemDefizi‐ te im Einmündungsbereich zum Hauptgewässer. Gewisse Geschiebesammler können sich bei extremenHochwasserzudemunerwartetentleeren. i Forschungsfragen 1) Welche Durchlasskonzepte bei Geschiebesammlern sind geeignet, um Geschiebe bei kleineren, bettbildenden Hochwasser durchzuleiten (Analyse von ausgeführten Geschiebesammler im In‐und Ausland)? 2)Wo müssen die Auslassorgane angeordnet und wie müssen sie ausgebildet werden, damit Geschiebe bei kleineren, bettbildenden Hochwasser selbsttätig durchgeleitet wird? 3) Kann allenfalls eine selbsttätige Entleerung der Geschiebe‐ sammlersnachgrösserenHochwassererreichtwerden,welchedenGeschiebetransportimUn‐ terlaufreaktiviert?4)WelcheUnterhaltsmassnahmensindansolchteilweisegeschiebedurch‐ gängigenSammlernerforderlich? ? Vorgehen MitsystematischenModellversuchensowieeinerAnalysevonbestehendenGeschie‐ besammlernimIn‐undAuslandsollenGeschiebesammlerentwickeltwerden,welche dieobengenanntenNachteilemöglichstunterbinden.Dabeimusszwischendenverschiedenen GewässertypenmitunterschiedlichenGeschieberegimesunterschiedenwerden.Zielistes,Be‐ messungskriterienfürdieAuslassorganevonneuenGeschiebesammlernzugeben(z.B.Typund Anordnung)sowieAnpassungsregelnbeibestehendenvorzuschlagen.Essolldabeiinsbesonde‐ refürkleinere,bettbildendeHochwassermiteinerWiederkehrperiodevon2bis5Jahrenim‐ mereinnatürlicherGeschiebedurchganggewährleistetbleiben,d.h.derGeschiebesammlersoll erst bei grösseren Hochwasser das Geschiebe zurückhalten. Wünschenswert wäre auch eine teilweise,dosierteSelbstentleerungnachgrösserenHochwasserereignissen. Untersuchungsgebiet ImgemeinsamenUntersuchungsgebietwirdeineFallstudieanvorhandenenGeschie‐ besammlerdurchgeführt(voraussichtlich2015). PraxisbeitragundProdukte DieErgebnissederForschungsuntersuchungenwerdeneinenBeitragzurDynamisie‐ rungdesGeschiebesdurchGeschiebesammlerinbeeinträchtigtenGewässernleisten unddieProblematikderEntleerungundLagerungdergrossenGeschiebemengenentschärfen. ZeitplanundMeilensteine DasProjektwurdeimSommer2013begonnenunddieVersuchsanlageistentworfen. 8 4 6 Die systematischen Versuche werden im Sommer 2015 abgeschlossen sein. Der Schlussberichtwird2016vorliegen. 12 10 2 Zusammenarbeit AlleStudienwerdeninengemAustauschmitdenwasserbaulichenundgewässeröko‐ logischen Arbeiten (insbesondere Teilprojekt 1.2, 1.3, 1.5, 1.6 und 1.7) geplant und realisiert.
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