Dr. rer. nat. Stephanie Pfeuffer NetzWerkPlan - ein Modell zur strukturierten Zusammenarbeit von Arzt, Pflege und Apotheker im Hinblick auf das Medikationsmanagement gerontopsychiatrischer Patienten in Alten- und Pflegeheimen Projektträger und Projektpartner/-innen Evangelische Hochschule Darmstadt (Dr. rer. nat. Stephanie Pfeuffer) Vitos Rheingau gemeinnützige GmbH (Frau Dr. rer. nat. Hahn, Frau Dr. med. Roll) Hessische Institut für Pflegeforschung (HessIP), Frankfurt Zielsetzung und Fragestellung des Projekts Die Zielsetzung des Projektes ist zunächst, die Vernetzung der Berufsgruppen Arzt, Pflege und Apotheker zu fördern. Dieses Ziel soll erreicht werden durch die Entwicklung eines Praxismodells im Hinblick auf das Medikationsmanagement gerontopsychiatrischer Patienten. Die Therapieüberwachung durch den Arzt soll im Modellprojekt durch strukturierte Therapiebeobachtung seitens der Pflege und aktive Therapiebegleitung durch den Apotheker ergänzt und unterstützt werden. Darüber hinaus soll durch diese strukturierte Einbindung von Pflege und Apotheker in das Medikationsmanagement gerontopsychiatrischer Patienten die Arzneimitteltherapiesicherheit verbessert werden; individuelle arzneimittelbezogene Probleme sollen frühzeitig erkannt und in enger Kooperation mit dem Arzt gelöst werden. Das Modellprojekt erfolgt unter der wissenschaftlichen Begleitung von Frau Apothekerin Dr. Stephanie Pfeuffer, Fachbereich Pflege- und Gesundheitswissenschaften der Evangelischen Hochschule Darmstadt. Die Fragestellung des Projektes lautet daher, inwieweit eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Arzt, Pflege und Apotheker im Hinblick auf die Arzneimitteltherapie gerontopsychiatrischer Patienten in strukturierter Form machbar ist und ob auf diese Weise individuelle arzneimittelbezogenen Probleme gerontopsychiatrischer Patienten frühzeitig erkannt und gelöst werden können Die Ergebnisse dieses Modells sollen einer Proessbeschreibung münden, die dann in das Qualitätsmanagement der beiden beteiligten Einrichtungen inkludiert werden. Gesellschaftlicher Problemkontext/theoretischer Kontext Demographische Entwicklung - Arzneimittelproblematik im Alter Multimorbidität: 1/3 der Menschen über 70 Jahre hat mind. 5 chronische Krankheiten Polypharmazie: Patienten mit chronischen Krankheiten erhalten 5 Medikamente und mehr Damit verbunden sind zahlreiche arzneimittelbezogene Probleme/Interaktionen Inadäquate Verschreibungen beim alten Menschen (Priscus-Liste) Fehlende Verschreibungen bei bestehender Indikation Gehäufte Nebenwirkungen beim Menschen > 65 Jahren durch veränderte Pharmakokinetik und Pharmakodynamik Fehlende Behandlungsstrategien bei Multimorbidität Evidenzbasierte Medizin (EbM) in der Geriatrie schwierig durch häufigen Ausschluss geriatrischer Patienten in klinischen Studien Bei ca. 5% der medikamentös behandelten Patienten treten unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAWs) auf Ca. 15 – 20 % der Krankenhauseinweisungen von älteren Patienten aufgrund UAWs Ca. 30 – 40 % der UAWs werden als vermeidbar eingestuft Konkret: Mind. 150.000 ( -300.00) Einweisungen pro Jahr – mind. 25.000 Tote 1
© Copyright 2025 ExpyDoc