AStA Frankfurt übergeht 46 000 Studenten!

Ring Christlich-Demokratischer Studenten
Frankfurt am Main e.V.
Mertonstraße 26-28
Uni-Postfach 268
60325 Frankfurt am Main
Frankfurt, den 13. Mai 2015
Pressemitteilung:
AStA Frankfurt übergeht 46 000 Studenten!
Der RCDS Frankfurt kritisiert die Unisex-Toiletten am Campus Westend und fordert
basisdemokratischen Studentenentscheid zum „Studierendenhaus“
Im Anschluss an die Sitzung des „Studierendenparlaments“ vom Montag den 11. Mai 2015, in der das
„Studierendenparlament“ gegen den Willen der studentischen Opposition nicht nur ablehnte den
Semesterbeitrag zu senken, sondern darüber hinaus auch die Einführung von Unisex-Toiletten im
Neubau des „Studierendenhauses“ beschloss, erklärt Tim Bergmüller, Vorsitzender des RCDS Frankfurt
e.V.:
„Nicht nur aufgrund der mangelnden demokratischen Legitimation des AStAs der Universität
Frankfurt, sondern gerade wegen des großen studentischen Unmuts hierüber, empfehlen wir dem
AStA, zur Planung des „Studierendenhauses“ einen basisdemokratischen Studentenentscheid
durchzuführen! Über ein Haus, das sich „Studierendenhaus“ nennt, sollten auch alle Studenten
entscheiden. Der RCDS Frankfurt befürwortet zwar ausdrücklich den Bau eines „Studierendenhauses“,
sieht aber erhebliche Defizite bei der aktuellen Planung und fordert vom AStA die Anerkennung
universitärer Realitäten.
Am Montag, den 11. Mai 2015 hat das „Studierendenparlament“ der Goethe-Universität Frankfurt mit
den Stimmen der AStA-Koalition beschlossen, dass es im neuen „Studierendenhaus“ am Campus
Westend nur Unisex-Toiletten geben soll. Die einzige Ausnahme stellt eine Toilette im Eingangsbereich
dar, die nicht von Männern benutzt werden darf. Das neue „Studierendenhaus“ ist bisher noch mit
fünf jeweils getrennten Toilettenanlagen geplant und diese Planung muss jetzt noch kurzfristig
geändert werden. Darüber hinaus muss Platz geschaffen werden für die neu beschlossene
„Sondertoilette“ im Eingangsbereich. Das kostet nicht nur Geld, sondern stellt die Planer auch vor
weitere Herausforderungen: So sollen die neuen Toilettenanlagen unterschiedliche Kabinentypen mit
unterschiedlicher Ausstattung beinhalten.
Wir als RCDS Frankfurt befassen uns sehr gerne mit dieser Thematik, allerdings gibt es an unserer
Universität sehr viele andere Probleme und Herausforderungen, sodass die Diskussion um UnisexToiletten für uns weit unten auf der Prioritätenliste steht. Anstatt der Ideologisierung der universitären
Sanitäranlagen fordern wir pragmatische Verbesserungen des Universitätsalltags, wie die Senkung des
Semesterbeitrags, Online-Vorlesungen, Bibliotheks-Ampel, längere Café- und Mensaöffnungszeiten
und die Freiheit für Forschung und Lehre. Wie aus einer Umfrage unter Studenten hervorging, ist das
Problem der Studenten nicht die geschlechtergetrennte Toilette, sondern Kapazitätsengpässe der
Damentoiletten. Dieser Wahrheit sollte der AStA der Uni Frankfurt ins Auge sehen, und die wirklichen
Probleme an unserer Universität angehen.
Darüber hinaus kritisieren wir die unnötigen Eingriffe in die bisherige Planung und die dadurch
eventuell entstehenden Mehrkosten auf dem Rücken der Studenten. Auch die rechtliche
Umsetzbarkeit halten wir für mehr als fraglich. So ist das „Studierendenhaus“ auch Arbeitsort für
mehrere Voll- und Teilzeitmitarbeiter, beispielsweise im Café KOZ und beim AStA selbst. Außerdem
finden im „Studierendenhaus“ viele Veranstaltungen und Partys statt, oft mit Besucherzahlen im
dreistelligen Bereich. Dabei schreibt allerdings die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) des Bundes
sowie die Muster-Versammlungsstättenverordnung (MVStättV) des Landes Hessen ausdrücklich den
Bau von nach Mann und Frau getrennten Toiletten vor. Diese Verordnungen sollen nun umgangen
werden, indem man eine nicht-öffentliche Toilette für Mitarbeiter einrichtet und beim Bauamt eine
Sondergenehmigung für Veranstaltungen beantragt. Diese Sondergenehmigung ist aber weder erteilt,
noch hat sich das Bauamt bisher positiv dazu geäußert. Man plant also Unisex-Toiletten, obwohl die
Umsetzung mehr als fraglich ist.
Auch die Verschwendung von Steuergeldern und insbesondere von Studentenbeiträgen ist uns ein
Dorn im Auge. Es ist unerträglich, dass bei bestehenden Kapazitätsengpässen der AStA der Universität
Frankfurt es vorzieht, sich einen Kinosaal zum Denkmal zu bauen, anstatt die wirklichen Probleme der
Universität anzugehen. Dieses realitätsferne Vorgehen ist leider bezeichnend für die bisherige Arbeit
des AStAs an der Universität Frankfurt.“
Frankfurt am Main, den 13. Mai 2015