Damien Hirst FH In einem anerkanntermaßen besonders starken

Damien Hirst FH
In einem anerkanntermaßen besonders starken Körjahrgang 2013 auf dem
Hengstmarkt in der Hannoveraner-Zentrale Verden/Aller gehörte der
bewegungsstarke Dunkelbraune mit der Kopfnummer 29 zur besten Sorte. Der bei
Claudia Bartel im fränkischen Ansbach gezogene und aufgezogene „bayerische
Hannoveraner“ wurde der nunmehr 71. gekörte Sohn seines überragenden Vaters
Diamond Hit und wird im Bayerischen Haupt-und Landgestüt Schwaiganger
debütieren.
Der 1997 in Oldenburg bei Reinhold Harder gezogene Diamond Hit, Sohn des
international erfolgreichen Dressur- und Deckhengst Don Schufro von Donnerhall Pik Bube, ist ein mütterlicher Halbbruder des Jahrhundert-Hengstes Sandro Hit.
Beide, sowie zusätzlich noch der Rohdiamant-Sohn Royal Hit, stammen aus der
Oldenburger Elite-Stute Loretta vom Ramino - Welt As. Diamond Hit, der zunächst
von Paul Schockemöhle erworben wurde, fand einen sportlichen Karriereeinstieg
nach Maß. Er wurde Vize-Bundeschampion des Deutschen Reitpferdes 2001,
fünfjährig Vize-Weltmeister der Jungen Dressurpferde in Verden und vier Wochen
später erneut Vize-Bundeschampion des Deutschen Dressurpferdes. Unter dem
Sattel der englischen Olympia-Reiterin Emma Hindle reifte Diamond Hit bis zur
internationalen Grand- Prix-Klasse. Parallel dazu fand er einen züchterischen
Einstand nach Maß, obwohl sein früherer Standort Brookhouse Stud in
Erbach/Hessen nicht unbedingt der Nabel der Welt war. Inzwischen steht Diamond
Hit im oldenburgischen Gestüt Sprehe. In der FN-Zuchtwertschätzung gehörte
Diamond Hit von Anbeginn an zu den absoluten Top-Vererbern in der Dressur. Sein
aktueller FN-Zuchtwert Dressur liegt bei 149 Indexpunkten bei einer Sicherheit von
98 %. Hervorzuheben ist die Tatsache, dass in allen drei Grundgangarten (Schritt,
Trab und Galopp) und in der Rittigkeit herausragende Indexwerte verzeichnet
werden.
Doch auch auf der Mutterseite kann der auf dem Namen Damien Hirst getaufte
Diamond Hit-Sohn mit internationaler Klasse punkten. Seine Mutter, die StPrSt
Walzerlied von Walzertraum gehört zu den herausragenden Zuchtstuten Hannovers.
Bereits zweijährig wurde sie auf der Ratje-Niebuhr-Schau 1994 mit dem 1-c-Preis
ausgezeichnet. Dreijährig erhielt sie die Staatsprämienanwartschaft, absolvierte
eine exzellente Stutenleistungsprüfung, wobei Trab, Schritt und Rittigkeit mit 8er
Noten bewertet wurden. Die von Horst Werthmann in Vechelde im
niedersächsischen Kreis Peine gezogene Stute platzierte sich darüber hinaus
dreijährig auch mehrfach in Reitpferdeprüfungen. Herausragender Schauerfolg war
ihr 1-a-Preis auf der Louis-Wiegels-Schau in Verden 1997. Ein Vollbruder der StPrSt.
Walzerlied bedarf der Erwähnung. Der über die Verdener Auktion versteigerte,
1988 geborene Dunkelfuchs Westernheld, der unter Markus de Reuver und
Alexandra Sessler in Bayern bis zur Dressur Kl. M gefördert worden ist.
Mutter-Vater Walzertraum, ein 1982 geborener, äußerst vitaler und bis heute im
Natursprung aktiver Celler Landbeschäler, stammt ab von dem vielseitigen
Leistungsvererber Werther. Auf der Mutterseite prägt der Wöhler-Sohn Wunsch II
das Pedigree, der unter anderem als Vater des unter Harry Boldt überragenden
Dressurpferdes Woycek international Furore machte. Die absteigende mütterliche
Linie wird von den prägenden Leistungsvererbern Absatz und Valentino xx markiert.
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StPrSt. Walzerlied hielt auch als Mutterstute, was sie als Reitpferd versprach.
Schon ihr Erstling Rovello vom Rubinstein-Sohn Rosentau siegte mehrfach in
Reitpferdeprüfungen. Ihr Welser-Sohn Winnetouch 2 erlangte schon in jungen
Jahren in Sachsen und Bayern Erfolge in Dressurpferdeprüfungen Kl. A und L. Eine
besondere Passerpaarung scheint die Kombination mit Diamond Hit zu sein. Erste
sportliche Bestätigung dieser These liefert der 2007 geborene Dunkelfuchs-Hengst
Delicious 9, der in Dressurpferde-Prüfungen der Klasse M mehrfach und
ausgesprochen überzeugend siegen konnte. Sein Weg in die Klasse S unter dem
Sattel der bayerischen Reiterin Alexandra Sessler ist vorgezeichnet.
Die zweite Mutter, StPrSt Eroica von Eiger II - Busoni xx war ebenfalls auf den
hannoverschen Schaufensterveranstaltungen Ratje-Niebuhr-Schau und LouisWiegels-Schau hoch prämiert. Sie lieferte unter anderem das internationale
Dressurpferd Chateau Lafite von Compliment, ein Verdener Auktionspferd, das
unter Kira Wulferding in Klasse S bis Intermediaire I siegreich war (bisherige
Lebensgewinnsumme 8.165,- €). Chateau Lafites Vollschwester Evita 167 hat
ebenfalls im Dressursport über 2.000,- € unter ländlichen Reitern auf L- und M-Basis
gewonnen. Bis Intermediaire II (mit Piaffe und Passage) erfolgreich war die Calypso
II-Tochter aus der StPrSt Eroica, Cremona 11, die daneben in SpringpferdePrüfungen bis zur Klasse M sowie in Geländepferde-Prüfungen erfolgreich war.
Dies alles erscheint jedoch geradezu unbedeutend im Vergleich zu der
Zuchtleistung, die für die dritte Mutter Bunette von Busoni xx - Julius Cäsar xx zu
Buche schlagen. Diese 1975 bei Horst Klussmann in Parsau im Landkreis Gifhorn
gezogene Stute ist mit der Lieferung des vielfachen Olympiasiegers Gigolo FRH von
Graditz unsterblich geworden. Unter dem Sattel von Isabel Werth beherrschte
dieser großrahmige Fuchswallach aus dem Stall des Championatstrainers Dr. Uwe
Schulten-Baumer über viele Jahre den internationalen Dressursport, gewann
achtmal Gold bei Europameisterschaften, viermal bei Weltmeisterschaften. Seine
Lebensgewinnsumme von 451.626,- € ist für ein Dressurpferd sensationell.
Der 75 % Vollblutanteil, den die im Rahmen eines Verdener Galaabends als
herausragende hannoversche Zuchtstute geehrte Bunette verkörperte, bietet den
so begehrten Edelblutanschluss. Durch den Trakehner-Hansakapitän-Sohn Obermat
wird dieser genetische Aufbau nochmals aufgewertet. Der Stutenstamm lässt sich
auf die 1920 geborene Sonnenfleck-Tochter Sabafiza des Zuchtbetriebs Lanne in
Neuenkirchen/Land Hadeln zurückführen und weist mit den Hengsten Flügelmann I
und Alkoven I klassische Stempelhengste der hannoverschen Zucht auf.
Eine bessere Absicherung – fast könnte man von züchterischer Garantie sprechen –
für eine hohe Dressurleistung ist in der Pferdezucht kaum vorstellbar.
Rolf Schettler
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