FTTD Artikel auf Spektrumbau Fachzeitschrift 08-2015

Energie, Gebäudeautomation, Haustechnik
Kommunikationsverkabelung
leichtgemacht
LWL einziehen, einstecken und loslegen
Büroausbau der Firma Halter AG in Bern
Fiber to the Desk heisst das neue Konzept der Glasfaserverkabelung
bis zum Schreibtisch. Die namhaften Firmen Diamond SA, die zu den
Pionieren im Bereich der Glasfasertechnik zählt, und die Firma Casacom, die ein fundiertes Know-how im Bereich der Gebäudeverkabelung besitzt, gehen gemeinsame Wege, um die EDV-Verkabelung in
Gewerbeobjekten mit neuster LWL-Technik zu revolutionieren.
Die strukturierte Verkabelung im Gebäu­
de hat sich bereits in der Vergangenheit
bewährt und kann auch für Glasfaser­
installationen beibehalten werden. Die
«Diamond/Casacom Fiber to the Desk
(FTTD)»-Lösung setzt genau auf diesen
Ansatz der strukturierten Datenverkabe­
lung. So sind die EDV-Netzwerke unab­
hängig von zukünftigen Trends. Um dies
zu erfüllen, tragen drei Komponenten bei,
beginnend bei der Typologie, die auf der
bekannten Sterntypologie basiert. Neu
ist jedoch, dass mit wenigen vorkon­
fektionierten LWL-Simplex-Kabeln ein
gesamtes Netzwerk aufgebaut werden
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SpektrumBau 4/2015
kann. Ebenso wichtig ist die Einfachheit
und Robustheit aller eingesetzten Mate­
rialien, vom Kabel bis zur Arbeitsstation.
Wenn das Material so gebaut ist, dass es
nicht zu Installationsfehlern kommen
kann, werden auch im zukünftigen Be­
trieb keine zusätzlichen Aufwände an­
fallen.
Die Immobilie
In den heutigen modernen und platzop­
timierten Bauten wird die schlanke und
leicht installierbare Datennetzwerkverka­
belung immer wichtiger. Dies war beim
Büroausbau der Firma Halter AG am
Europlatz in Bern ebenso der Fall. Dort
mussten 30 Arbeitsplätze auf einer Flä­
che von 890 m2 erschlossen werden. Es
standen zwei Varianten zur Umsetzung
der EDV-Verkabelung bereit: traditionell
Kupfer vs. LWL FTTD. Die FTTD-Varian­
te der Firmen Diamond und Casacom
konnte überzeugen, nicht nur mit den
geringeren Investitionskosten, auch bau­
lich bot die FTTD-Variante ihre Vorteile.
«Insbesondere in Grossraumbüros mit
Mehrplatzlösungen ergeben sich inter­
essante Kostenvorteile. Damit fährt man
günstiger als mit einem konventionellen
Ansatz. Dazu kommen viele weitere Vor­
teile wie Minderkosten im Rack, Platzein­
sparungen bei Bodenkanälen oder keine
Beeinflussung durch Magnetfelder», sagt
Herr Barth vom zuständigen Planungsbü­
ro R+B Engineering AG.
Das Konzept
Die Glasfasertechnik mit ihren Steckern,
Kabeln und Transceivern ist soweit ent­
wickelt, dass sie problemlos bis zum Ar­
beitsplatz verlegt werden kann. Dabei ist
es das Ziel, die Installationsabläufe sehr
einfach zu halten. Konkret heisst das,
keine Steckermontage wie bei Kupfer­
verkabelungen oder Spleissarbeiten wie
bei herkömmlichen LWL-Installationen.
Die vorkonfektionierten DiaLink-Instal­
lationskabel werden vom Telematikraum
über die Steigzone bis in die Etagen zu ei­
ner LWL-Dose, die z. B. im Brüstungskanal
oder in einer Bodendose platziert ist, ge­
zogen. Die Kabelüberlängen werden dann
im Kabelablagemodul aufgerollt und die
DiaLink-Stecker im Patchpanel und in den
LWL-Dosen auf den Etagen eingesteckt.
Die LWL-Verkabelung basiert immer auf
einer Simplex-Verbindung, d. h. nur eine
Faser pro aktiver Komponente. «Unter
2
”Ich bin dem FTTD-Konzept
­gegenüber sehr positiv gestimmt
und werde diesen Ansatz meinen
Kunden auch für künftige Projekte
empfehlen.”
Herr Funcek: «Die Zukunftssicherheit ist
mit Glas gegeben». Überzeugen konnten
auch die DiaLink-Stecker und die LWL-Do­
sen. «Die Stecker sind äusserst clever und
durchdacht. Wir schätzen es sehr, solche
Komponenten einzusetzen», sagt Herr
Funcek. Abgerundet wird die Installation
mit den formschönen Fiberdesks in de­
nen die Endgeräte wie gehabt mit RJ45Kabeln verbunden werden. Zusätzlich
besteht die Möglichkeit, digitalSTROMModule für eine Smart-Office-Steuerung
zu ergänzen.
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komplette LWL-Installation war so ohne
Spleissarbeiten sehr schnell erstellt wor­
den, dies auch dank dem sehr einfachen
Handling und der hohen Flexibilität. Hier
gilt das Motto: einziehen, einstecken und
loslegen.
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dem heutigen Zeitdruck in Projekten sind
solche Lösungen ideal für eine schnellst­
mögliche Umsetzung», so Barth.
Der Planer
Das Konzept der FTTD-LWL-Verkabelung
muss nicht nur im Betrieb gut funktionie­
ren, auch in der Planungsphase darf kein
Mehraufwand entstehen. Folglich muss
das geplante Konzept auch in der Umset­
zungsphase einfach realisierbar sein. Für
den Installateur, der diese FTTD-EDV-Ver­
kabelung am Europlatz in Bern umsetzte,
war diese Art der LWL-Verkabelung noch
unbekannt, dadurch kamen auch einige
Bedenken zum Ausdruck. «Nach kurzer
Anweisung konnte er die Kabel aber dann
sehr schnell und einfach einziehen», er­
klärt Herr Barth.
«Auch weil die Diamond-Produkte sehr
solide und selbsterklärend sind», ergänzt
Herr Barth. Vor dem Kabeleinzug wurden
die benötigten Kabellängen vor Ort aus­
gemessen und alle LWL-Kabel als vorkon­
fektionierte Verbindungen bestellt. Die
Die IT
Durch die strukturierte LWL-Verkabelung
sind die Fiberdesks mit den RJ45-Ports
dort zu setzen, wo sie wirklich benötigt
werden.
Das EDV-Netzwerk kann so kleiner, platz­
sparender und überschaubarer gehalten
werden. Dies ist auf die Tatsache zurück­
zuführen, dass die Kabeldurchmesser
der LWL-DiaLink-Installationskabel viel
kleiner als die von Kupferkabeln sind und
dass pro LWL-Kabel bis zu 6 RJ45-Ports mit
einer Transferrate von 1 Gigabit versorgt
werden. Durch die eingesetzte Glasfaser­
technik sind aus heutiger Sicht keine Leis­
tungsgrenzen gesetzt, daher bestätigt
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Weitere Informationen:
Diamond SA
VSC Zürich
Industriestrasse 8
8625 Gossau
Tel. 043 833 80 80
[email protected]
www.diamond.ch
Casacom Solutions AG
Brandstrasse 33
8952 Schlieren
Tel. 044 515 25 05
[email protected]
www.casacom.ch
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”Was uns sehr gut ­gefallen hat,
ist die Verkabelung im Rack. Da
liegen massiv w­ eniger Kabel”.
1 6 Port Fiberdesk durch ein Simplex Kabel mit der
Bodendose verbunden
2 Thomas Barth, R+B Engineering AG, Leiter Region
West
3 Marc Funcek, Halter AG, Leiter ICT
4 Bürogebäude am Europlatz in Bern
SpektrumBau 4/2015
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