programm - Erzabtei St. Ottilien

PROGRAMM
06.03.
2016
15.30 Uhr
PROGRAMM
Stabat Mater
von Gabriel Rheinberger
Requiem von Gabriel Faurè
in der Klosterkirche St. Ottilien
Regina Pfeiffer (Sopran)
Johannes Gruber (Bariton)
Bernhard Brosch (Orgel)
Vox Villae und
D’Zing Grupp’m Epfenhausen (Chor)
Leitung Felix Mathy
Eintritt frei – Spenden erbeten
Zum Programm
Josef Gabriel Rheinberger (1839 – 1901)
Stabat Mater in g op. 138
• Stabat Mater
• Quis est homo
• Eja Mater
• Virgo virginum praeclara
Gabriel Fauré (1845 – 1924)
Requiem op. 48
• Introϊt et Kyrie
• Offertoire
•Sanctus
• Pie Jesu
• Agnus Dei
• Libera me
• In paradisum
Die Komponisten und ihre Werke
Das „kleine“ Stabat Mater in g-Moll op. 138 entstand im August
1884, zwanzig Jahre nach seinem größeren Schwesterwerk op.
16. Im Gegensatz zu diesem ist es ein rein kirchliches und kein
konzertantes Werk. Gerade im Vergleich zum frühen Stabat Mater
fällt seine starke Tendenz zur Verinnerlichung und Rücknahme
moderner Harmonik im Sinne eines nahezu zeitlosen Sakralstils
auf, welche generell die spätere Kirchenmusik Rheinbergers charakterisiert.
Der Entstehungsanlass war ein persönlicher: Rheinberger, der stets
unter einer sehr angegriffenen Gesundheit litt und viele Jahre lang
die rechte Hand nicht richtig gebrauchen konnte, hatte auf dem
Höhepunkt seiner verschleppten Handentzündung, während der
ganzen ersten Jahreshälfte 1884, überhaupt nicht mehr schreiben
und komponieren können. Nach der leidlich erfolgreichen Therapie seiner Hand in Rheinbergers alljährlichem Kur- und Sommerfrischeaufenthalt in Wildbad Kreuth löste der Komponist mit dem
neuen Stabat Mater ein Gelübde ein, das er der Mutter Gottes für
den Fall seiner Genesung gegeben hatte. Es wird die Fassung für
Orgel aufgeführt. Das Stabat mater (nach dem Gedichtanfang Stabat mater dolorosa, lat. für ‚Es stand die Mutter schmerzerfüllt‘) ist ein mittelalterliches Gedicht, das die Mutter Jesu in ihrem Schmerz um den Gekreuzigten besingt. Die Verfasserschaft ist ungeklärt, das Gedicht
wurde in der Vergangenheit unter anderem Papst Innozenz III. (†
1216) sowie den Franziskanermönchen Iacopone da Todi († 1306)
und Johannes Bonaventura († 1274) zugeschrieben.
Das Stabat mater fand 1521 Eingang in das Missale Romanum,
wurde aber wie fast alle Sequenzen durch das Konzil von Trient
aus dem Gottesdienst verbannt. 1727 wurde es bei der Einführung
des Festes Septem Dolorum Beatae Mariae Virginis als Sequenz
in den Messtext und als Hymnus in das Brevier der katholischen
Kirche aufgenommen und gehört seither wieder zur katholischen
Liturgie. Allerdings wurde das 1727 auf den Freitag nach dem
Passionssonntag gelegte Fest durch die Liturgiereform des 2. Vatikanischen Konzils abgeschafft, so dass das Stabat Mater als liturgisches Stück nur noch am 15. September, dem Gedächtnis der
Schmerzen Mariä, – ad libitum – gesungen oder gebetet wird. Die
bekannteste deutsche Übertragung des Stabat mater stammt von
Heinrich Bone (1847).
Textfassungen
Wie bei vielen berühmten Lied-Texten gibt es zum Stabat mater
mehrere verschiedene Versionen. Der kritische Text der Sequenz
wurde von Clemens Blume und Henry M. Bannister aufgrund
der 86 Handschriften (die ältesten sind aus dem 13. Jh.) in Analecta Hymnica (Bd.54, S. 312-318) herausgegeben. Dieser „Original-Text“ wird in der ersten Spalte wiedergegeben. Nicht minder
wichtig ist die seitens der katholischen Kirche approbierte aktuelle
liturgische Version. Sie steht im Graduale Romanum von 1973/79.
Im Vergleich zu manchen früheren liturgischen Versionen weicht
sie nur noch wenig vom Urtext ab. Aus chronologischen Gründen
ist sie in der vierten und letzten Spalte niedergeschrieben, wobei
die Abweichungen vom Urtext fett gedruckt sind.
In der zweiten Spalte, also unmittelbar neben dem Original, steht
die deutsche Fassung von Christoph Martin Wieland aus dem Jahr
1779, erschienen in dessen Zeitschrift Der Teutsche Merkur 1781,
1. Quartal, S. 101–106. Sie ist zitiert nach dem Begleitheft der wohl
einzigen CD-Veröffentlichung auf Deutsch in der Vertonung von
Giovanni Battista Pergolesi (Textunterlegung: Alexander Eberle,
aufgenommen 2008 in der Peterskirche Oßmannstedt, Wielands
langjähriger Wohnort bei Weimar; verlegt bei NAXOS 8.551276).
In der dritten Spalte, also links neben der aktuellen Fassung im
Graduale Romanum, steht eine Übertragung von Heinrich Bone
(1847). Das Gotteslob enthält unter der Nummer 532 (GLalt 584):
Christi Mutter stand mit Schmerzen (Melodie: Köln 1638) fünf
der zehn Strophen. Dabei entsprechen die ersten vier der ersten,
zweiten, vierten und sechsten (leicht verändert) Strophe des Tex-
tes von Heinrich Bone, während die letzte Strophe eine eigenständige Übertragung der zehnten Strophe des lateinischen Originaltextes bietet; Bone und Wieland richten nämlich ihre zehnte
Strophe nach der Textversion aus, die das Graduale Romanum
übernommen hat. Im Eigenteil des Gotteslobes der Bistümer Freiburg und Rottenburg-Stuttgart ist unter Nummer 885 (GLalt 896)
die Übertragung nach Bone vollständig abgedruckt, die Melodie
entstammt der Sammlung Evangelium in Gesängen von 1656.
Lateinischer Originaltext
gedichtet um 1200–1300
Gereimte Übertragung
Christoph Martin Wieland 1779
1. Stabat mater dolorosa
Iuxta crucem lacrimosa,
Dum pendebat filius;
2. Cuius animam gementem,
Contristantem et dolentem
Pertransivit gladius.
Schaut die Mutter voller Schmerzen, wie sie mit zerrißnem Herzen
unterm Kreuz des Sohnes steht:
Ach! wie bangt ihr Herz, wie
bricht es, da das Schwerdt des
Weltgerichtes tief durch ihre Seele
geht!
3. O quam tristis et afflicta
Fuit illa benedicta
Mater unigeniti!
4. Quae maerebat et dolebat,
Et tremebat, cum videbat
Nati poenas incliti.
O wie bittrer Qualen Beute
ward die Hochgebenedeite
Mutter des Gekreuzigten!
Wie die bange Seele lechzet!
Wie sie zittert, wie sie ächzet,
des Geliebten Pein zu sehn!
5. Quis est homo, qui non fleret,
Matrem Christi si videret
In tanto supplicio?
6. Quis non posset contristari,
Piam matrem contemplari
Dolentem cum filio?
Wessen Auge kann der Zähren
Bey dem Jammer sich erwehren,
der die Mutter Christi drückt?
Wer nicht innig sich betrüben,
der die Mutter mit dem lieben
Sohn in solcher Noth erblikt?
7. Pro peccatis suae gentis
Iesum vidit in tormentis
Für die Sünden seiner Brüder,
sieht sie, wie die zarten Glieder
Et flagellis subditum.
8. Vidit suum dulcem natum
Morientem, desolatum,
Cum emisit spiritum.
schwehrer Geisseln Wuth zerreißt:
Sieht den holden Sohn erblassen,
Trostberaubt, von Gott verlassen,
still verathmen seinen Geist.
Ob amorem filii.
18. Inflammatus et accensus,
Per te, virgo, sim defensus
In die iudicii.
Flammend noch vom heilgen
Feuer, deck, o Jungfrau, mich dein
Schleyer einst am Tage des Gerichts!
9. Eia, mater, fons amoris,
Me sentire vim doloris
Fac, ut tecum lugeam.
10. Fac, ut ardeat cor meum
In amando Christum Deum,
Ut sibi complaceam.
Laß, o Mutter, Quell der Liebe,
laß die Fluth der heil‘gen Triebe
strömen in mein Herz herab!
Laß in Liebe mich entbrennen,
ganz für den in Liebe brennen,
Der für mich sein Leben gab.
19. Fac me cruce custodiri,
Morte Christi praemuniri,
Confoveri gratia[1].
20. Quando corpus morietur,
Fac ut anima donetur
Paradisi gloriae.
Gegen aller Feinde Stürmen
Laß mich Christi Kreuz beschirmen, sey die Gnade mein Panier!
Dekt des Grabes düstre Höle
Meinen Leib, so nimm die Seele
Auf ins Paradies zu dir!
11. Sancta mater, illud agas,
Crucifixi fige plagas
Cordi meo valide.
12. Tui nati vulnerati,
Iam dignati pro me pati,
Poenas mecum divide.
Drük, o Heilge, alle Wunden,
die dein Sohn für mich empfunden, tief in meine Seele ein!
Laß in Reue mich zerfließen,
mit ihm leiden, mit Ihm büßen,
mit Ihm theilen jede Pein!
Gereimte Übertragung
Heinrich Bone 1847
Aktueller liturgischer Text
Graduale Romanum 1973/79
Christi Mutter stand mit Schmerzen bei dem Kreuz und weint
von Herzen, als ihr lieber Sohn
da hing. Durch die Seele voller Trauer, schneidend unter
Todesschauer,jetzt das Schwert des
Leidens ging.
Stabat mater dolorosa
Iuxta crucem lacrimosa,
Dum pendebat filius.
Cuius animam gementem,
Contristatam et dolentem
Pertransivit gladius.
Welch ein Schmerz der
Auserkornen,da sie sah den Eingebornen, wie er mit dem Tode rang.
Angst und Jammer, Qual und Bangen, alles Leid hielt sie umfangen,
das nur je ein Herz durchdrang.
O quam tristis et afflicta
Fuit illa benedicta
Mater unigeniti!
Quae maerebat et dolebat,
Pia Mater, dum videbat
Nati poenas inclyti.
Ist ein Mensch auf aller Erden,
der nicht muss erweichet werden,
wenn er Christi Mutter denkt,
wie sie, ganz von Weh zerschlagen,
bleich da steht, ohn alles Klagen,
nur ins Leid des Sohns versenkt?
Quis est homo, qui non fleret,
Matrem Christi si videret
In tanto supplicio?
Quis non posset contristari,
Piam matrem contemplari
Dolentem cum Filio?
13. Fac me vere tecum flere,
Crucifixo condolere,
Donec ego vixero.
14. Iuxta crucem tecum stare,
Te libenter sociare
In planctu desidero.
15. Virgo virginum praeclara,
Mihi iam non sis amara,
Fac me tecum plangere.
16. Fac, ut portem Christi mortem,
Passionis eius sortem
Et plagas recolere.
17. Fac me plagis vulnerari,
Cruce hac inebriari
Laß mich herzlich mit dir weinen,
mich durchs Kreuz mit Ihm vereinen,
sterben all mein Lebenlang!
Unterm Kreuz mit dir zu stehen,
unverwandt hinauf zu sehen,
sehn‘ ich mich aus Liebesdrang.
Gieb mir Theil an Christi Leiden,
laß von aller Lust mich scheiden,
die ihm diese Wunden schlug!
Auch ich will mir Wunden schlagen, will das Kreuz des Lammes
tragen, welches meine Sünde trug.
Laß, wenn meine Wunden fließen,
liebestrunken mich genießen
dieses tröstenden Gesichts!
Ach, für seiner Brüder Schulden
sah sie ihn die Marter dulden,
Geißeln, Dornen, Spott und Hohn;
sah ihn trostlos und verlassen
an dem blutgen Kreuz erblassen,
ihren lieben einzgen Sohn.
Pro peccatis suae gentis
Vidit Iesum in tormentis
Et flagellis subditum.
Vidit suum dulcem natum
Morientem, desolatum,
Dum emisit spiritum.
O du Mutter, Brunn der Liebe,
mich erfüll mit gleichem Triebe,
dass ich fühl die Schmerzen dein;
dass mein Herz, im Leid entzündet, sich mit deiner Lieb verbindet,
um zu lieben Gott allein.
Eia mater, fons amoris,
Me sentire vim doloris
Fac, ut tecum lugeam.
Fac, ut ardeat cor meum
In amando Christum Deum,
Ut sibi complaceam.
Drücke deines Sohnes Wunden,
so wie du sie selbst empfunden,
heilge Mutter, in mein Herz!
Dass ich weiß, was ich verschuldet,
was dein Sohn für mich erduldet,
gib mir Teil an seinem Schmerz!
Sancta mater, istud agas,
Crucifixi fige plagas
Cordi meo valide.
Tui nati vulnerati,
Tam dignati pro me pati,
Poenas mecum divide.
Lass mich wahrhaft mit dir weinen, mich mit Christi Leid vereinen, so lang mir das Leben währt!
An dem Kreuz mit dir zu stehen,
unverwandt hinaufzusehen,
ist’s, wonach mein Herz begehrt.
Fac me vere tecum flere,
Crucifixo condolere,
Donec ego vixero.
Iuxta crucem tecum stare
Ac me tibi sociare
In planctu desidero.
O du Jungfrau der Jungfrauen,
woll auf mich in Liebe schauen,
dass ich teile deinen Schmerz,
dass ich Christi Tod und Leiden,
Marter, Angst und bittres Scheiden
fühle wie dein Mutterherz!
Virgo virginum praeclara,
Mihi iam non sis amara:
Fac me tecum plangere.
Fac ut portem Christi mortem,
Passionis fac consortem,
Et plagas recolere.
Alle Wunden, ihm mach und
Fac me plagis vulnerari,
Kreuz mit ihm zu tragen, das sei
fortan mein Gewinn! Dass mein
Herz, von Lieb entzündet,
Gnade im Gerichte findet,
sei du meine Schützerin!
Cruce hac inebriari
Et cruore Filii,
Flammis urar ne succensus,
Per te Virgo, sim defensus
In die iudicii.
Mach, dass mich sein Kreuz bewache, dass sein Tod mich selig
mache, mich erwärm sein Gnadenlicht, dass die Seel sich mög
erheben frei zu Gott in ewgem
Leben, wann mein sterbend Auge
bricht!
Fac me cruce custodiri,
Morte Christi praemuniri,
Confoveri gratia.
Quando corpus morietur,
Fac ut animae donetur
Paradisi gloria.
Josef Gabriel Rheinberger
Der 1839 in Vaduz geborene Josef Gabriel Rheinberger zeigte schon früh
ungewöhnliche Musikalität. Er versah
bereits als Siebenjähriger den Organistendienst in seinem Heimatort und
kam mit 12 Jahren zur Ausbildung an
das Münchner Konservatorium, wo er
seine Kommilitonen bald überflügelte
und bereits zahlreiche Werke schuf.
Dem erst 19-jährigen bot das Konservatorium eine Dozentur für Klavier
und später für Orgel und Komposition an, die er bis kurz vor seinem Lebensende ausüben sollte.
Rheinberger gehört zu den Komponisten der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts, die nach Jahren des Vergessens zunehmend in das
Bewusstsein von Musikpraxis und Musikforschung zurückgekehrt
sind. Sein umfangreiches Œuvre - darunter allein 197 mit Opuszahl
veröffentlichte Werke - umfasst Klaviermusik, Orgelmusik, geistliche und weltliche Chormusik, Sololieder, Kammermusik, Sinfonien, Konzertouvertüren, Schauspielmusiken und Opern.
Rheinberger war ein entschiedener Klassizist, der Mozart und Bach
zu seinen großen Leitbildern erhob. Auch wenn er die Musikgeschichte nicht nachhaltig prägen konnte, so steht er doch als großer
Lehrer und bedeutender Repräsentant einer vielfältigen Musikkultur am Ende der klassisch-romantischen Epoche.
Requiem op. 48 von Gabriel Fauré
Die Entstehungsgeschichte des Requiems hat verschiedene Versionen
dieses Werkes Aufzuweisen. Die
erste Fassung von 1888 war nur
fünfsätzig, es fehlte noch das Offertoire und das Libera me. Die zweite Fassung entstand 1893, bereits
mit allen Sätzen und orchestriert
für tiefe Streicher und Blechbläser.
Schließlich folgte 1900 eine Fassung
für großes Orchester.
Fauré verwendet einen frei aus der
lateinischen Totenmesse und der
Begräbnisliturgie
zusammengesetzten Text, wobei er, was für seine Zeit völlig ungewöhnlich war, die „Dies irae“-Sequenz nicht
vertonte bzw. nur deren letzte Zeile, das „Pie Jesu Domine“. Das
Ungewöhnliche lag besonders darin, dass kaum ein Komponist
seiner Zeit sich die Möglichkeit hätte entgehen lassen, die Schrecken des Dies irae, am „Tag des Zorns“, mit allen ihm zur Verfügung stehenden musikdramatischen Mitteln nachzuzeichnen.
Fauré stellt stattdessen die Aussicht auf das himmlische Elysium
in den Mittelpunkt und übernimmt hierfür die Antiphon „In paradisum“ und das Responsorium „Libera me“ aus dem Totenamt.
„So sehe ich den Tod:“, sagte Fauré über sein Requiem, „als eine
freudvolle Erlösung, eine Erwartung von Glückseligkeit jenseits
des Grabes, nicht als eine schmerzvolle Erfahrung.“
Heute kommt eine Fassung für Orgel zur Aufführung.
Gabriel Fauré
Gabriel Fauré war ein französischer Komponist des Fin de siècle,
der vor allem Vokal-, Klavier- und Kammermusik schrieb. Faurés
Stücke zeichnen sich durch „parfümfreien Charme und gebändigte Melancholie“ aus. Dabei konnten ihn, ähnlich wie im Fall
Beethovens, weder das Altern noch eine zunehmende Ertaubung
daran hindern, in seinem Schaffen immer kühner zu werden.
Obwohl von deutscher und französischer Romantik (Hector Berlioz, César Franck) nicht unbeeinflusst, bildete Fauré „eine eigenständige, poetisch nuancierte, stark diatonisch gebundene
Tonsprache auf der Grundlage einer um mannigfaltige Differenzierungen bereicherten Harmonik“ heraus. Wenn er, im Vergleich
zum Zeitgenossen Claude Debussy oder seinem Nachfahren
Maurice Ravel, im internationalen Musikleben wenig präsent ist,
dürfte es neben stilgeschichtlichen Gründen daran liegen, dass er
kaum großbesetzte Werke hinterlassen hat. Auch sein hochkarätiges Requiem ist ursprünglich für eine karge Besetzung geschrieben worden; es wird bis heute häufig aufgeführt.
Die Künstler
D’Zing Grupp’m Epfenhausen
Vox Villae e.V.
Vox Villae („die Stimme Weils“) ist ein gemischter Chor mit aktuell 31 Sängerinnen und Sängern. Die natürliche Freude am Singen, die den eingetragenen Verein 1931 entstehen ließ, blieb über
die Jahrzehnte bis heute unverändert bestehen. Zusätzlich entwickelte sich im Laufe der Zeit auch die Freude daran, durchaus
anspruchsvolle weltliche und geistliche Literatur bewältigen und
darbieten zu können.
2009 nahm der Chor erfolgreich am Bayerischen Chorwettbewerb
in München teil, wo er mit „gut“ bewertet wurde. In den letzten
Jahren konnte sich Vox Villae weiter steigern und erhielt bei Wertungssingen des Bayerischen Sängerbundes 2013 und des Chorverbands Bayerisch-Schwaben 2014 jeweils das Prädikat „sehr gut“.
Gerne gestaltet der Chor Messen in Weil und anderen Gemeinden,
gibt Konzerte und Serenaden und wirkt bei sonstigen kirchlichen
oder weltlichen Anlässen mit. So beteiligt er sich stets an den jährlichen Sängertreffen des Chorverbands Landsberg und regelmäßig auch an Wohltätigkeitskonzerten des Lions Clubs Landsberg.
Der Chor D’Zing Grupp’m Epfenhausen ist ein gemischter Chor
mit derzeit 20 Mitgliedern. Er gestaltet regelmäßig Gottesdienste
und Andachten in Epfenhausen und in der näheren Umgebung.
In den letzten Jahren war der Chor auch in mehreren a-cappellaKonzerten zu hören und arbeitete auch schon erfolgreich mit dem
Landsberger Orchester Collegium Musicum zusammen.
Künstlerischer Leiter
Felix Mathy
Felix Mathy aus Kaufering, Jahrgang 1991,
studiert an der Hochschule für Musik und
Theater München Schulmusik mit Hauptfach Orgel und Schwerpunkt Katholische
Kirchenmusik.
Er leitet seit 2012 den Chor „D’Zing
Grupp’m“ Epfenhausen, seit 2013 das re-
nommierte Orchester Collegium Musicum Landsberg und seit
2015 den Chor „Vox Villae“. In jungen Jahren nahm er mehrfach
erfolgreich am Wettbewerb „Jugend musiziert“ auf Regional-,
Landes- und Bundesebene in verschiedenen Kategorien (Klavier,
Orgel, Cembalo) teil.
Seit 2008 ist er als Kirchenmusiker in den Pfarreien Mariä Himmelfahrt Epfenhausen und Sankt Benedikt Untermühlhausen tätig. 2010 legte er die kirchenmusikalische C-Prüfung in Augsburg
erfolgreich ab. Der junge Musiker gibt regelmäßig Orgelkonzerte
in Kaufering, Schongau, Altenstadt und München. Er ist auch ein
gefragter Klavier- und Cembalobegleiter.
2011 wurde er mit dem Kulturförderpreis des Landkreises Landsberg am Lech für seine vielfältigen musikalischen Leistungen
ausgezeichnet. Seine Chorerfahrung konnte er als Mitglied des
Madrigalchors der Hochschule für Musik und Theater München
erweitern. Mit diesem Ensemble gewann er 2014 den Deutschen
Chorwettbewerb in Weimar.
Die Solisten
Bernhard Brosch (Orgel)
Der gebürtige Münchner studierte Kirchenmusik und Musikpädagogik in München und ist seit
1995 hauptamtlicher Kirchenmusiker in der Landsberger Stadtpfarrkirche „Zu den Heiligen
Engeln“. Er unterrichtet als Lehrer für Klavier und Orgel beim
diözesanen Förderprogramm für
Nachwuchsorganisten und als
Dozent für liturgisches Orgelspiel, Tonsatz und Harmonielehre
beim Augsburger C-Kurs. Nach
dem berufsbegleitendem Theo-
logiestudium ist er seit 2005 zusätzlich Lehrer für kath. Religion
an verschiedenen Schulen im Landsberger Raum. Er erhielt 2011
den Kulturpreis „Dominicus-Zimmermann-Rocaille“ in Silber der
Stadt Landsberg am Lech.
Regina Pfeiffer (Sopran)
Der musikalische Weg der Sopranistin Regina Pfeiffer begann
schon in frühester Kindheit. Ihren
ersten gesanglichen Solo-Auftritt
hatte sie bereits mit 4 Jahren.
Nach der Ausbildung im Ballett
an der Staatsoper München und
an der Harfe, verschrieb Sie sich
dann ganz dem Gesang.
Ihre gesangliche Ausbildung machte Sie an der Hochschule für
Musik in München bei Marianne Hofweber und in Wien bei Sylvia Greenberg in deren Meisterklasse.
Engagements führten Sie bisher u.a. an die Berliner Kammeroper,
nach Hof und Hildesheim. Ebenso hat Sie eine rege Konzerttätigkeit in ganz Deutschland und in weite Teile Europas wie Frankreich, Italien, Norwegen, Schweiz und Österreich.
Johannes Gruber (Bariton)
Der bei München aufgewachsene Bariton Johannes Gruber studierte nach einem Schulmusikstudium in München Gesang am
Mozarteum Salzburg zunächst
bei Mario Diaz und derzeit bei
Andreas Macco. Kurse u. a. bei
Rudolph Piernay und Breda
Zakotnik runden seine Ausbildung ab. Er besucht die Liedklasse von Helmut Deutsch.
Im süddeutschen/österreichischen Raum konnte er mit Liederabenden begeistern. Schumanns Liederkreis op. 39 gehört ebenso zu seinem Repertoire, wie Vaughan Williams Songs of Travel und zahlreiche Mozart-, Schubert-, Brahms- und Strauss-Lieder. Zuletzt führte
er mit Breda Zakotnik am Klavier Schuberts „Schwanengesang“ auf.
Johannes Gruber ist gefragter Solist für geistliche Werke wie
Bachs Weihnachtsoratorium und die Matthäus-Passion, G. F. Händels „Dettinger Te Deum“ und zahlreichen Messen von Mozart,
Haydn, John Rutter und anderen. Bei einem Gesprächskonzert im
Rahmen der Stuttgarter Bachakademie sang er im September 2012
unter Helmut Rilling Bachs Kantate BWV 147.
Sein Operndebüt gab der Bariton im Sommer 2012 als Dandini
in Rossinis „La Cenerentola“ in einer Produktion der „Opera Incognita München“. Es folgten Opernproduktionen am Mozarteum als Figaro in Mozarts „Le Nozze“, als Colline in Puccinis „La
Boheme“ und als Jimmy in Weill‘s „Mahagonny, das Songspiel“.
Im Frühjahr 2014 stand er in Mozarts „La Clemenza di Tito“ als
„Publio“ auf der Bühne.