Die Sulzberger Standschützen Im Mai 1913 wurden die zumeist in

Im Mai 1913 wurden die zumeist in jedem Ort bestehenden, zivilen Schießstandsgesellschaften
zu landsturmpflichtigen Körperschaften ernannt und dem Landesverteidigungskommando
unterstellt. Die bei den Schießständen „einrollierten“ Männer wurden als „Standschützen“
bezeichnet. Sie konnten allerdings nur zur Verteidigung Tirols und Vorarlbergs herangezogen
werden. Zu Beginn des 1. Weltkriegs wurden die Schützen zunächst nur vereidigt und noch
nicht eingezogen, es durfte jedoch niemand mehr aus den Schießstandsgesellschaften austreten.
Allerdings verloren die Schießstände schon zu Kriegsbeginn die Mehrzahl ihrer (jungen)
Mitglieder, da ja sowohl aktive oder in der Reserve befindliche Soldaten der Armee und der
Landwehr sowie der Landsturm schon den Kampfverbänden zugeführt worden waren.
Mit dem Kriegseintritt Italiens am 23. Mai 1915 wurde die Situation dramatisch. Nun mussten
die Schützen wirklich als „letztes Aufgebot“ an die Front. Wie schlecht die Versorgungslage
nach dem ersten Kriegsjahr bereits war verdeutlicht auch die Tatsache, dass die Schützen Teile
ihrer Ausrüstung wie Rucksack, Pelerine und Decken, Menageschalen und Essbesteck sowie
ein Paar starke, genagelte Schuhe selbst stellen mussten. Die ihnen zur Verfügung gestellten
Uniformen waren zum Großteil schon aus Ersatzstoffen gefertigt und wurden „Teufelshaut“
genannt, weil sie bei Regen und Sonne die Farbe wechselten. Als Besonderheit durften die
Schützen ihre Offiziere aus den eigenen Reihen selbst wählen. Allerdings hatten zahlreiche
dieser Offiziere gar keine militärische Ausbildung genossen.
Aus Vorarlberg rückten sechs Bataillone der Standschützen mit rund 3000 Mann ein. Von
Sulzberg waren es 56 Standschützen. Sulzberg bildete mit Doren (44 Mann), Langen (46 Mann)
und Riefensberg (48 Mann) die 3. Kompanie des Bataillons Bregenz, welches in Summe 687
Mann hatte. Kommandant der 3. Kompanie war Hauptmann Josef Hirschbühl aus Hünegg,
Oberjäger (Spies) war Christian Schmuck aus Falz. Bataillonsarzt war Leutnant Dr. Karl
Wörndle aus Sulzberg.
Das Bataillon Bregenz kam zunächst ins Fassatal und hatte von dort aus das Pordoijoch zu
besetzen. Im Juli 1915 wurde es auf den Fedaiapass am Fuß der Marmolata beordert und stand
sofort in vorderster Stellung. Der Sulzberger Standschütze Leonhard Baldauf berichtet in einem
Brief vom 5. September 1915 von der nach Hause: „Wir Sulzberger sind jetzt wieder alle in
einem Unterstand, auf einer Höhe von fast 3.000 m. Wir stehen schon 4 Tage im Schnee 15 cm
tief. Heute ist es sehr windig … Ich möchte sehen wie es hier zugeht, wenn es einmal 4-5 m
Schnee hat. Es tut jetzt schon ärger, als wie bei Euch um Weihnachten.“ Ende 1915 wurde das
Bataillon zur Flankensicherung des Col di Lana herangezogen und ab April 1916 ins Fanestal
verlegt.
Im Verlauf des 1. Weltkrieges starben drei Sulzberger Standschützen an der Front: Johann
Georg Baldauf, Alois Giselbrecht und Dr. Karl Wörndle.
Liste der am 23. Mai 1915 eingerückten Sulzberger Standschützen:
Schmuck Alois, Ochsen, Nr. 5, Alber Johann, Krone, Nr. 9, Baldauf Johann Georg, Dorf, Nr.
10, Dr. Wörndle Karl, Dorf, Nr. 13, Wörndle Hermann, Dorf, Nr. 13, Bechter Josef,
Landrath,Nr. 20, Vögel Johann Georg, Landrath, Nr. 22, Köb Johann Georg, Brenner, Nr. 25,
Buhmann Martin Brenner, Nr. 25, Vögel Gebhard, Gmeind, Nr. 27, Vögel Josef, Gmeind, Nr.
27, Vögel Konrad, Gmeind, Nr. 27, Bilgeri Alois, Lindengschwend, Nr. 33, Bereuter Peter, Nr.
44, Fink Josef, Nr. 45, Maurer Ferdinand, Nr. 55, Blank Gebhard, Holderegg, Nr. 82, Blank
Alois, Holderegg, Nr. 82, Bladauf Konrad, Simlisgschwend, Nr. 85, Baldauf Leonhard,
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Die Sulzberger Standschützen
Verfasserin: Ortschronistin Martha Bereuter
Foto: Ein Teil der 3. Kompanie des Bataillon Bregenz am Podojjoch im Sommer 1915. In der
Mitte der ersten Reihe Hauptmann Josef Hirschbühl, der nach Reduktion der Standschützen auf
3 Kompanien im Jänner 1916 als überschüssig beurlaubt und in die Heimat entlassen wurde.
Rechts von ihm Oberjäger Christian Schmuck. Original: Franz Voegel, Fotografie im
ursprünglichen Besitz von Alois Stadelmann (3. Reihe, Dritter von rechts)
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Simlisgschwend, Nr. 85, Baldauf Baslius, Nr. 87, Österle Anton, Spähen, Nr. 94, Österle
Gottlieb, Spähen, Nr. 94, Fink Johann Georg, Nr. 95, Vögel Josef, Brögen, Nr. 103, Künz Josef,
Ober, Nr. 109, Schmuck Johann Georg, Falz, Nr. 116, Schmuck Christian, Falz, Nr. 116, Blank
Anton, Falz, Nr. 118, Hertnagel Johann, Häuslings, Nr. 121, Baldauf Alois, Nr. 125,
Stadelmann Alois, Badhaus, Nr. 127, Bernhard Alois, Oberhaus, Nr. 143, Giselbrecht Josef,
Nr. 147, Giselbrecht Alois, Nr. 147, Nußbaumer Alois, Nr. 155, Hirschbühl Josef, Hühnegg
158, Fink Johann Georg, Nr. 162, Fink Josef, Nr. 162, Rädler Michael, Nr. 168, Roth Johannes,
Gschwend 175, Hagspiel Josef, Nr. 184, Rädler Josef, Nr. 189, Fink Alois, Nr. 190, Rädler
Alois, Nr. 191, Rädler Franz, Nr. 196, Baldauf Franz, Nr. 197, Baldauf Gebhard, Nr. 198,
Giselbrecht Rudolf, Nr. 199, Österle Josef, Tobel, Nr. 203, Österle Alois, Tobel, Nr. 203, Rädler
Johann, Nr. 205, Giselbrecht Josef, Nr. 206, Giselbrecht Xaver, Nr. 206, Heim Michael, Nr.
207, Giselbrecht Gebhard, Nr. 208