Curriculum Vitae Prof. Dr. Heidrun Potschka

 Curriculum Vitae Prof. Dr. Heidrun Potschka Name: Heidrun Potschka Forschungsschwerpunkte: Veterinärpharmakologie, Epilepsien, Pharmakoresistenz, Multidrug‐
Transporter, Neurologische Erkrankungen Heidrun Potschka ist Toxikologin und Pharmakologin, sie lehrt und forscht im Bereich Veterinärpharmakologie. Ihr Fokus liegt auf der Entstehung und Therapie von Epilepsien. Sie will bei Epilepsien vor allem Resistenzen gegen Arzneimittel (Pharmakoresistenzen) aufklären. Diese sind sowohl in der Veterinär‐ als auch in der Humanmedizin ein Problem. Mit ihrer Forschung hat sie wesentlich zum heutigen Kenntnisstand über diese Resistenzmechanismen beigetragen. Sie hofft, dadurch neue Therapieansätze entwickeln zu können. Akademischer und beruflicher Werdegang seit 2006 Professorin am Institut für Pharmakologie, Toxikologie und Pharmazie, Tierärztliche Fakultät , Ludwig‐Maximilians‐Universität (LMU) München 2004 ‐ 2006 Privatdozentin und Juniorprofessorin am Institut für Pharmakologie, Toxikologie und Pharmazie, Tierärztliche Hochschule Hannover 2004 Habilitation für Pharmakologie und Toxikologie, Tierärztliche Hochschule Hannover 1997 Promotion, Justus‐Liebig‐Universität Gießen Projektkoordination, Mitgliedschaft in Verbundprojekten 2012 ‐ 2015 DFG‐Projekt „Neurodegeneration und ‐regeneration bei ZNS‐Erkrankungen des Hundes“, Teilprojekt zu FOR 1103 „Modulation der Mikrogliafunktion zur Erkrankungsmodifikation und Prävention von Epilepsien“ Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina www.leopoldina.org 1 2008 ‐ 2012 EU‐Projekt EURIPIDES ‐ European Research initiative to develop Imaging Probes for early In‐vivo Diagnosis and Evaluation of response to therapeutic Substances, WP 04 Evaluation of existing radiotracers for imaging P‐gp function 2006 ‐ 2011 DFG‐Projekt „Validierung neuer Strategien zur Prophylaxe oder Überwindung Multidrug‐Transporter‐basierter Pharmakoresistenz“ 2001 ‐ 2008 DFG‐Projekt „Mechanismen der Pharmakoresistenz von Temporallappenepilepsien: Untersuchungen in Tiermodellen“ Auszeichnungen und verliehene Mitgliedschaften seit 2014 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina 2004 Förderpreis der Akademie für Tiergesundheit 2005 Michael‐Preis, Internationale Auszeichnung der Michael‐Stiftung 2006 Falk Medical Research Trust Award Forschungsschwerpunkte Heidrun Potschka ist Toxikologin und Pharmakologin, sie lehrt und forscht im Bereich Veterinärpharmakologie. Ihr Fokus liegt auf der Entstehung und Therapie von Epilepsien. Sie will bei Epilepsien vor allem Resistenzen gegen Arzneimittel (Pharmakoresistenzen) aufklären. Diese sind sowohl in der Veterinär‐ als auch in der Humanmedizin ein Problem. Mit ihrer Forschung hat sie wesentlich zum heutigen Kenntnisstand über diese Resistenzmechanismen beigetragen. Sie hofft, dadurch neue Therapieansätze entwickeln zu können. In der Tiermedizin sind am häufigsten Hunde von neurologischen Krankheiten betroffen. Die Erkrankungen der Tiere weisen viele Gemeinsamkeiten mit denen des Menschen auf. Deshalb können solche Forschungsergebnisse dazu beitragen, auch humane Gehirnerkrankungen besser zu verstehen. So wirken bei etwa 30 Prozent der Epilepsie‐Patienten die Medikamente nicht. Die Ursachen und Mechanismen dieser Pharmakoresistenzen sind noch weitgehend ungeklärt. Es werden jedoch verschiedene Hypothesen diskutiert, eine davon ist die Multidrug‐Transporter‐
Hypothese. Hier wird davon ausgegangen, dass die antiepileptischen Medikamente nicht in ausreichender Konzentration in der betroffenen Gehirnregion ankommen. Heidrun Potschka konnte mit verschiedenen experimentellen Untersuchungen diese Hypothese belegen. Unter anderem führte sie eine Studie an epilepsiekranken, pharmakoresistenten Hunden durch. Sie hat nachgewiesen, dass die Proteine, die Arzneistoffe durch die Zelle transportieren (Multidrug‐
Transporter), an der Blut‐Hirn‐Schranke die Anreicherung von Antiepileptika im Gewebe verhindern. Dadurch gelangen weniger Wirkstoff‐Moleküle ins Gehirn. Potschka hat vor allem die Rolle des Transporters P‐Glycoprotein (P‐gp) erforscht. P‐gp wird durch das MDR1‐Gen kodiert (Multi‐Drug‐Resistance‐1). Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina www.leopoldina.org 2 In weiteren experimentellen Arbeiten an Ratten hat sie beobachtet, dass bei einem epileptischen Anfall die Umsetzung von genetischer Information in Transportproteine (Expression) erhöht sein kann und die Multidrug‐Transporter wahrscheinlich anfallsinduziert hochreguliert werden. Die Arbeiten ihres Teams haben wesentlich zum aktuellen Kenntnisstand über Mechanismen der Pharmakoresistenz und der Entstehung von Epilepsien beigetragen. Die Bestätigung der Multidrug‐Transporter‐Hypothese bietet Heidrun Potschka die Grundlage für neue therapeutische Strategien. In interdisziplinären Forschungsansätzen sucht sie mit Kollegen nach Zielstrukturen und Biomarkern für die Mechanismen, um daraus neue therapeutische und präventive Ansätze zu entwickeln. In weiteren Projekten erforscht sie die Mechanismen der Epilepsieentstehung nach Hirninsulten. Heidrun Potschka setzt dabei alle etablierten Untersuchungsmethoden ein, wie Anfalls‐ und Epilepsiemodelle, Video‐ und EEG‐Monitoring, Immunhistologie, Verhaltensuntersuchungen, Transportuntersuchungen an isolierten Kapillaren, molekulare und funktionelle Untersuchungen an epilepsiechirurgischen Resektaten sowie in vitro‐Modelle der Blut‐Hirn‐Schranke. Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina www.leopoldina.org 3