Der Fall Ötzi

So finden Sie uns
Veranstaltungsort
Neues Museum
– Museumsinsel Berlin –
Bodestraße
10178 Berlin
Eine genaue Anreisebeschreibung finden Sie unter:
http://www.smb.museum/museen-und-einrichtungen/
neues-museum/home.html
Die Leopoldina wurde 1652 gegründet und versammelt mit
etwa 1500 Mitgliedern hervorragende Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler aus rund 30 Ländern. Sie ist der freien
Wissenschaft zum Wohle der Menschen und der Gestaltung
der Zukunft verpflichtet. Als Nationale Akademie Deutschlands
vertritt die Leopoldina die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien und nimmt zu wissenschaftlichen Grundlagen
politischer und gesellschaftlicher Fragen unabhängig Stellung.
Hierzu erarbeitet sie unabhängige Expertisen von nationaler
und internationaler Bedeutung. Die Leopoldina fördert die
wissenschaftliche und öffentliche Diskussion, sie unterstützt
wissenschaftlichen Nachwuchs, verleiht Auszeichnungen, führt
Forschungsprojekte durch und setzt sich für die Wahrung der
Menschenrechte verfolgter Wissenschaftler ein.
Wissenschaftliche Koordination
Prof. Dr. Hermann Parzinger ML, Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Prof. Dr. Harald Meller, Landesamt für Denkmalpflege und
Archäologie Sachsen-Anhalt
Der Fall Ötzi
Wie die Bioarchäologie die Erforschung
der Menschheitsgeschichte verändert
Vortrag und Podiumsdiskussion
Kontakt und Organisation
Dr. Christian Anton
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
Tel.: +49 (0)345 472 39 - 861
E-Mail: [email protected]
Mittwoch, 18. Mai 2016 | 18:30 – 20:30 Uhr
Neues Museum
– Museumsinsel Berlin –
Bodestraße
10178 Berlin
Aufgrund einer begrenzten Teilnehmerzahl
bitten wir um eine Anmeldung:
www.leopoldina.org/de/oetzi
Tel.: +49 (0)345 472 39 - 867
Fax: +49 (0)345 472 39 - 839
(formlos unter Angabe der Kontaktdaten)
E-Mail: [email protected]
www.leopoldina.org
Foto: © Südtiroler Archäologiemuseum/EURAC/Samadelli/Staschitz
Anmeldung
In Zusammenarbeit mit:
Der Fall Ötzi
Programm
Teilnehmer
Wie die Bioarchäologie die Erforschung
der Menschheitsgeschichte verändert
18:30 Uhr | Begrüßung
Hermann Parzinger ist seit 2008 Präsident der
Stiftung Preußischer Kulturbesitz und seit 2015
Mitglied der Gründungsintendanz des HumboldtForums Berlin. Als Prähistoriker beschäftigte er sich
mit Migrationsbewegungen in der Ur-Geschichte
der Menschheit. Er untersuchte die Sesshaftwerdung des Menschen im 7. Jahrtausend v. Chr. bis zu den frühgeschichtlichen Kulturen. Von besonderer Bedeutung sind seine
Grabungen in Zentralasien.
Während die meisten Mumien Artefakte der Einbalsamierung sind,
wurde der Gletschermann jäh aus dem Leben gerissen und im Eis
konserviert. Seine Mumie gibt einen umfangreichen Einblick in Alltagsleben, Erscheinungsbild, Krankheiten und Todesumstände eines
Alpenbewohners aus der Kupferzeit und ist ein Musterbeispiel für
interdisziplinäre Forschung.
Neues Leben für alte Knochen
Das Zusammenspiel der Archäologie mit der Biologie ist ein neues,
dynamisches Forschungsgebiet. Moderne Methoden ermöglichen
es heute, jahrtausendealten menschlichen Überresten ganz neue
Erkenntnisse zu entlocken. Im Zentrum der Forschung steht dabei
„alte DNA“. Mit Hilfe des in Knochen enthaltenen Erbguts ist es z.B.
möglich, die Besiedelung Europas zu rekonstruieren. Hierbei zeigte
sich, dass die vom Neandertaler mitgegebenen Gene bis heute in
jedem Menschen zu finden sind. Auch die Überreste von Mikroben
geben nicht nur wertvolle Hinweise auf die Entstehung von Krankheiten, sondern lassen indirekt auch Rückschlüsse auf Migrationsmuster zu.
Albert Zink gibt in seinem Vortrag einen Überblick über die Lebensweise des Gletschermannes und erläutert die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse. In dem anschließenden Podiumsgespräch
diskutieren Experten über die Chancen und Herausforderungen der
Bioarchäologie für die Erforschung der Menschheitsgeschichte.
18:45 Uhr | Vortrag
Ötzi – Neue bioarchäologische Einblicke in das
Leben und Sterben des Gletschermannes
Albert Zink
Institut für Mumien und den Iceman, Bozen
19:15 Uhr | Podiumsdiskussion
Peter Funke ist Professor für Alte Geschichte an der
Universität Münster und Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Zu seinen
Forschungsschwerpunkten zählen die politische
Geschichte der griechischen Staatenwelt, die antike
Verfassungs- und Religionsgeschichte und die historische Geographie und Landeskunde der antiken Welt.
Peter Funke
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Harald Meller
Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt
Volker Mosbrugger ML
Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt
Albert Zink
Institut für Mumien und den Iceman, Bozen
Harald Meller ist Landesarchäologe von SachsenAnhalt und Leiter des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie sowie des Landesmuseums für Vorgeschichte. In seinen Forschungen
beschäftigt er sich unter anderem mit der
Europäischen Frühbronzezeit und der integrativen
bioarchäologischen Forschung.
Moderation: Ulf von Rauchhaupt (FAZ)
20:30 | Schlusswort
Hermann Parzinger ML
Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Berlin
Anschließend: Empfang
ML – Mitglied der Leopoldina
Foto: © Südtiroler Archäologiemuseum/L. Aichner
Im September 1991 entdeckten Wanderer in den Ötztaler Alpen
einen mumifizierten Leichnam. Schon bald zeigte sich, dass der Tote,
der als „Ötzi“ in die Geschichte einging, für die Archäologie ein einmaliger Fund ist. Um die Bedeutung dieses Fundes einzuordnen, hilft
eine Rückblende in die Kupferzeit: Ausgerüstet mit einer Rückentrage,
Kupferbeil, Pfeil und Bogen, gerät ein etwa 45 Jahre alter Mann in
einen Hinterhalt. Von einem Pfeil in seine Schulter getroffen, erliegt
er der schweren Verletzung und bleibt in einer Felsrinne liegen. Kurze
Zeit später setzt starker Schneefall ein und sein Körper verschwindet
im Eis. Erst 5500 Jahre später gibt der schmelzende Gletscher seinen
Körper und seine Ausrüstung wieder frei.
Hermann Parzinger ML
Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Berlin
Volker Mosbrugger ist Professor für Paläontologie
an der Universität Frankfurt und Generaldirektor
der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
(SGN). Im Jahr 2008 gründete er das zur SGN
gehörende Biodiversität und Klima Forschungsinstitut (BiK-F). Sein Forschungsgebiet ist die
Biodiversitäts- und Umweltforschung, vor allem im Hinblick auf
Mensch-Umwelt-Interaktionen.
Albert Zink ist biologischer Anthropologe und
Mumienforscher. Seit 2007 leitet er das Institut
für Mumien und den Iceman der Europäischen
Akademie Bozen (EURAC). Er betreibt paläopathologische Studien, um z. B. Erkenntnisse zu
Verwandtschaftsbeziehungen, Krankheiten und
Lebensumständen von Mumien herauszufinden.