einladung - Neuro-Kopf

Klinikum rechts der Isar
Technische Universität München
EI NL A D UNG
Fakultät für Medizin der TU München
Habilitandenkolloquium am 23.02.2016
um 16:30 Uhr im Hörsaal C
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
das Habilitandenkolloquium ist ein wichtiger Moment auf dem wissenschaftlichen Weg unserer Kollegen. Wir würden uns daher über eine große Zuhörerschaft freuen, die praktisches Wissen auf dem neuesten Stand der Forschung mit uns und den Habilitanden diskutiert. Die Themen werden entsprechend
dem Schwerpunkt der Forschungstätigkeit des jeweiligen Habilitanden formuliert, so dass Sie sie direkt
mit den Experten erörtern können. Für die Veranstaltung sind bei der Bayerischen Landesärztekammer
3 Punkte beantragt.
Ich würde mich freuen, Sie beim Habilitandenkolloquium begrüßen zu dürfen.
Prof. Dr. med. Claus Zimmer
16.30 – 17.00 Uhr (inkl. Diskussion)
Dr. med. Nora Lang,
Klinik für Kinderkardiologie und angeborene
Herzfehler, Deutsches Herzzentrum München
Ein bioinspirierter, lichtaktivierbarer Gewebeklebstoff für den minimal invasiven
Verschluss von kardiovaskulären Defekten
Bisher gibt es keine kommerziell erhältlichen Gewebeklebstoffe, die eine gute Biokompatibilität
sowie eine starke Adhäsionskraft in Gegenwart
von Blut und in einer dynamischen Umgebung
aufweisen. Solch ein Gewebekleber wäre aber
für minimal invasive Eingriffe von großem Vorteil.
Aufgrund dessen wurde ein bioinspirierter elastischer und hydrophober Gewebekleber (HLAA)
für intra- und extrakardiale Applikationen entwickelt. HLAA wird durch UV Licht innerhalb von
5 Sekunden aktiviert. Vor Aktivierung ist HLAA
viskös, nach Aktivierung härtet er aus. In Kombination mit und ohne Patch kann HLAA eine
sofortige hämostatische Versiegelung beim Verschluss von vaskulären Defekten sowie transmuralen Defekten des linken Ventrikels herstellen.
Zusätzlich konnten HLAA beschichtete Patches
am linksventrikulären Septum am schlagenden
Herzen befestigt werden. Die Patches konnten
auch extremen hämodynamischen Bedingungen
standhalten und waren nach 24 Stunden schon
von einer Fibrinkapsel umgeben. HLAA ist somit
ein elastischer, lichtaktivierbarer und biokompatibler Gewebekleber, der durch seine vielversprechenden Eigenschaften breite Anwendung im
Bereich kardiovaskulärer Eingriffe finden könnte.
17.00 – 17.30 Uhr (inkl. Diskussion)
Dr. med. Simon Heidegger,
III. Medizinische Klinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar, TU München
Nukleinsäure-Rezeptoren in der Entstehung anti-tumoraler Immunantworten
Die Entwicklung der Tumor-Immuntherapie hat
durch den klinischen Erfolg sogenannter Checkpoint Inhibitoren wie etwa anti-CTLA-4 (Ipilimumab) in den letzten Jahren eine besondere Dynamik erfahren. Die Entstehung der hierfür zu
Grunde liegenden anti-tumoralen T-Zell Immunantwort scheint besonders von der Aktivierung
von Nukleinsäure-Rezeptoren und nachfolgender Interferon Ausschüttung abhängig zu sein.
Deren Bedeutung in der Tumor-Immuntherapie
wird auch anhand eigener Daten zur therapeutischen Nutzung des anti-viralen Rezeptors RIG-I
diskutiert.
17.30 – 18.00 Uhr (inkl. Diskussion)
Dr. med. Moritz Kircher, Memorial Sloan
Kettering Cancer Center, NY, und Abteilung
für Neuroradiologie, Klinikum rechts der Isar
„Surface-enhanced resonance Raman
spectroscopy“ (SERRS) – Nanopartikel
für präzisere Visualisierung und Therapie von Tumoren
Einer der größten Hindernisse für erfolgreichere
Krebstherapien stellt das Problem dar, dass das
genaue mikroskopische Ausmaß der Infiltration
von benachbarten Geweben nicht in vivo erfasst
werden kann. Weder können Radiologen dies
mit den gängigen Bildgebungsmethoden zuverlässig darstellen, noch Chirurgen während der
Operation mit denen ihnen momentan zur Verfügung stehenden Mitteln. Dies führt entweder
dazu, dass 1) unter Umständen sehr viel mehr
gesundes Gewebe entfernt werden muss als
notwendig, oder 2) Tumorzellen im Operationsgebiet unreseziert zurückbleiben und Rezidive
verursachen. Um eine vollständige Resektion
oder anderweitige Zerstörung von Tumoren zu
erzielen, bedarf es wesentlich sensitiverer und
spezifischer Methoden. Daher wurden neuartige
Nanopartikel entwickelt, die auf dem Prinzip der
„Surface-enhanced resonance Raman spectroscopy“ (SERRS) beruhen. Diese Nanosonden
reichern sich nur in bösartigen Geweben an und
ermöglichen deren Darstellung mit der RamanBildgebung mit bisher unerreichter Genauigkeit.
Zusätzlich ermöglicht die Raman-basierte Erkennung der Tumorzellen deren Laser-gesteuerte
Zerstörung, ohne notwendigerweise auf konventionelle Resektionsverfahren angewiesen zu
sein.
18.00 – 18.30 Uhr (inkl. Diskussion)
Dr. med. Florian Pohlig,
Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie,
Klinikum rechts der Isar, TU München
Die Biopsie von Knochen- und Weichteilsarkomen: diagnostische Wertigkeit
und Indikationsstellung
Die Biopsie stellt einen der wichtigsten Schritte
in der Diagnostik von Knochen- und Weichteilsarkomen dar. Hierbei steht die offene Biopsie
als früherer Goldstandard neueren minimal-invasiven Verfahren gegenüber. In den vorgestellten
Arbeiten wurde die diagnostische Wertigkeit der
unterschiedlichen Biopsieverfahren in Bezug auf
muskuloskelettale Tumorentitäten untersucht.
Aufgrund fehlender Leitlinien wurden zudem
Kriterien zur Indikationsstellung für die verschiedenen Biopsietechniken erarbeitet und die Limitationen aufgezeigt. Besonderes Augenmerk lag
zudem auf dem Einfluss einer fachlichen Spezialisierung im Bereich Tumororthopädie, um diagnostische Abläufe zu optimieren und negative
Auswirkungen auf die betroffenen Patienten zu
vermeiden.