Predigt Römer1 - GvC Winterthur

„Wort vom Läbe“ - Römerbrief
Sonntag, 17. Januar 2015 - Predigt: Johannes Wirth
Einstieg
„Wort vom Läbe“ im Römerbrief (Leseplan)
Lesen: Römer 1,1-6 Eine Einleitung – ist das nötig? Warum?
• Ich verstehe den Brief besser wenn ich weiss wer dahinter steht und an wen er in erster Linie
gerichtet ist.
• Schon in der Einleitung finde ich Wahrheiten
die mein Herz berühren können.
Verfasser 1,1+5
„Paulus, Diener Jesu Christi, an die Gemeinde in Rom. Gott hat mich zum Apostel berufen und
dazu bestimmt, seine Botschaft bekannt zu machen… Durch ihn, Jesus Christus, unseren
Herrn, hat Gott mich in seiner Gnade zum Apostel für alle Völker gemacht“.
Paulus, von Jesus berufen, gerufen, dazu bestimmt: Als Apostel (Gesandter, Sendbote, Pionier,
Gründer).
• Als was sehe ich mich? Als gerufener? Wie war das als dir Jesus begegnete? Braucht es dazu
ein Blitz vom Himmel?
Wie wurde er gerufen? Seine dramatische Bekehrung und die Beauftragung (Apg.9,15-16)
Schon ein paar Tage später begann er in der Stadt Damaskus von Jesus zu reden. Dann erleben wir in
der Apg. mit wie er mit enormer Leidenschaft, unter Einsatz seines ganzen Lebens, unermüdlich das
Evangelium verkündet. Krass, voll krass! Schon immer ein leidenschaftlicher Mann, vorher gegen
Christus, jetzt für Christus. Auch hier im Römerbrief wird das schon am Anfang klar! V9: Ringen um
Gemeinde / V14: für alle Menschen da.
• Lasse ich mich von seiner Leidenschaft, Kompromisslosigkeit ermutigen, anfeuern?
• Das Evangelium für alle, egal woher, wohin, egal gesellschaftliche Stellung.
Als was empfand Paulus diesen riesigen Auftrag? Als Last, ein Zwang? V 5: „hat Gott mich in seiner
Gnade…“ Wau, die Berufung war eine Gnade. Nicht nur die Bekehrung, sondern auch der Auftrag war
für ihn unverdientes Geschenk.
• Ist es für mich auch eine Gnade, ein unverdientes Geschenk, dass ich ein Gesandter Jesu sein
darf? Last und Frust oder Freude?
V10+13 Die Pläne des Paulus, sein inneres Wissen: Rom! Später kommt er nach Rom, aber anders als
„geplant“.
• Meine Pläne, mein inneres Wissen? Manchmal geht der Weg dorthin total anders als ich mir
das vorgestellt habe, auch durch grosse Tiefen. Gebe ich dann auf? Sehe ich noch Gott
dahinter?
Den Brief diktierte Paulus vermutlich ca. 57n.Chr., während seiner dritten Missionsreise in Korinth
dem Schreiber Tertius. Der Brief wurde dann von einer Frau Namens Phöbe, eine Diakonin der Kirche
im Hafen von Korinth übergeben. Sie brachte ihn nach Rom.
Empfänger
V 6-7 Christen in Rom, Judenchristen und Heidenchristen (wichtig zu wissen, denn einiges ist
Heidenchristen fremd.).
Was wissen wir noch über sie?
V8 Bekannt für ihren Glauben!!! Und das mitten in einem Umfeld voller fremder Götter, Kaiserkult
und Anfeindungen durch die Juden.
• Mein Umfeld ist nicht schwieriger mit dem Evangelium zu erreichen als damals in Rom. Wenn
es dort möglich war, dann kann das auch bei uns möglich sein. Bei meinem Freund,
Bekannten.
• Was steht über unserer Kirche? Was steht über meinem Leben?
Gründung der Gemeinde in Rom? Vermutlich von Juden die nach Jerusalem gepilgert waren und dort
Jesus fanden, dann nach Rom zurückkehrten und von dem redeten was sie erlebt hatten.
Die Kernbotschaft / Schlüsselvers
Warum ist der Auftrag für Paulus so dringend? Warum gibt er alles, wirklich alles dafür?
V 16-17 Weil die Botschaft so gewaltig ist, dass es jeder hören muss. Früher hatte Paulus die Lehre
verfolgt, dann gingen ihm die Augen auf, das kann er nicht für sich behalten.
Den Römerbrief verstehen
Die Kapitel 2-11 zusammengefasst in einer Story:
Werner Müller studiert mit grossem Interesse die Akten eines grossen Gerichtsprozesses. Ja, er ist
interessiert was da alles in den Akten steht. Und doch bleibt er selbst zunächst ganz unbeteiligt, er
hat nur ein „historisches“ Interesse an allem, an dem was man damals so alles darüber geschrieben
hatte. Aber dann entdeckt Müller eines Tages: Das ist ja mein eigener Prozess, den ich hier vor mir
habe! Es geht in diesen Akten um mich, den Müller, um meinen Kopf. Nun wird sein Studium total
anders. Er sieht sich auf der Anklagebank. Der ihm gegenübersitzende Richter bringt Argument um
Argument, Müller will antworten, sich rechtfertigen, verteidigen, aber der Richter bringt Fact um
Fact. Müller wird immer kleiner, sinkt in sich zusammen. Dann saust der Hammer auf den Tisch:
Schuldig! - Totenstille. Müller nickt stumm, ja der Richter hat Recht, zu 100% recht. Dann steht der
Richter von seinem Stuhl auf, was tut er jetzt? Er kommt auf die Anklagebank zu, setzt sich selber
darauf und sagt: Müller, geh, geh, du bist frei, ich trage die Schuld für dich. Was für ein Moment,
Müller steht langsam auf, Tränen in den Augen, langsam geht er zum Gerichtssaal hinaus. Dann
werden seine Schritte schneller, nichts wie hinaus, denn das, was er hier erlebte, das muss er allen
erzählen. Und sein Leben? Sein Alltagsleben? Nein, das wird nicht mehr dasselbe sein. Nein, es wird
anders sein, es wird sich verändern, denn das was er hier erlebt hat….
• In welcher Haltung werde ich den Brief lesen?
• Werde ich die Verhandlung aushalten?
• Wird die Wahrheit mich nochmals verändern?
Was will Paulus mit dieser Gerichtsverhandlung erreichen? Er will die Auswirkungen des Evangeliums
an den Menschen sehen. Doch dazu braucht‘s die Lehre als Grundlage. Lehre nie als Wissen, sondern
als Grundlage für ein Leben mit Christus, ein Leben unter seiner Königsherrschaft.
Nur wer die Grossartigkeit, die Dimension des Evangeliums immer wieder auslotet, dessen Leben
wird sich ändern. Nicht weil er besser leben muss, sondern weil er eine tiefe Dankbarkeit hat und aus
dieser Dankbarkeit heraus seinen Jesus, Gott ehren will.
Darum die ersten 12 Kapitel, bis Paulus dann zu den Auswirkungen kommt: Ab Kp 12