PRAXIS Büroeinrichtung Lassen Sie Ihre Mitarbeiter nicht einfach sitzen Dass der Mensch von Natur aus nicht zum langen Sitzen taugt, belegen zahlreiche Studien. Auch warnen Experten schon seit etlicher Zeit vor den schädlichen Folgen von Bewegungsmangel. Ein neuer Aspekt dagegen ist das steigende Bewusstsein der Wissensarbeiter für Gesundheitsprobleme aufgrund nicht ergonomischer Büroeinrichtung. So zeigen viele Untersuchungen, dass bei ihrer Entscheidung für einen Arbeitsplatz immer mehr Fachkräfte Arbeitsumfeld und -mobiliar als ein ausschlaggebendes Argument betrachten. Orientierungshilfe bieten Qualitätssiegel wie das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit, das Prüfzeichen „Ergonomie geprüft“ oder das Quality-Office-Zeichen. Wer zudem bei einem Anbieter auf die DIN EN ISO 9001 und 14001 als Unternehmenszertifizierung achtet, ist auf der richtigen Seite. GEGEN SCHLAFFE MUSKELN I Einen umfassenderen Blick auf die Haltung n der Tat: Auch wer sich die Empfeh- von Mitarbeitern am Schreibtisch und auf ihre lung der gesetzlichen Unfallversi- konkreten Sitzprobleme erlaubt das von der cherung zu Herzen nimmt und es Interessengemeinschaft der Rückenschulleh- schafft, 30 Prozent seiner Bürozeit rer/-innen e.V. (IGR) entwickelte Analyse-Tool stehend und 10 Prozent gehend zu HUMEN, das alle Büroarbeitsplätze nach er- verbringen, muss immerhin die rest- gonomischen Gesichtspunkten untersucht lichen 60 Prozent absitzen. Abhilfe schaffen und bewertet. „Die Analyse nimmt nur wenige da kurze Pausen, die man alle 45 Minuten ein- Minuten in Anspruch, gleicht die Ist-Position legen und stehend sowie sich bewegend ab- mit der Idealposition ab und liefert in der an- halten sollte. Gute Dienste leisten auch Sitz- ihnen an sämtlichen Arbeitsplätzen und 38,3 schließenden Ergonomieberatung effektive Steh-Konzepte. Die beste Unterstützung Prozent lediglich zum Teil Drehstühle mit Hinweise auf individuelle Gefährdungsberei- jedoch bieten hochwertige Sitzmöbel, die Synchronmechanik ein. che und mögliches Optimierungspotenzial“, Haltungswechsel fördern und auch seitliche Laut bso gibt es zehn Kriterien, die gute erläutert Axel Spetzger, Vertriebsleiter bei der Bewegungen anstatt lediglich das Zurückleh- Sitzmöbel erfüllen sollten. Neben der Syn- KÖHL GmbH und Ergonomie-Coach – das nen zulassen. Eine im Auftrag des Verbands chronmechanik zählen die individuelle Ein- Unternehmen setzt das Tool gezielt ein. Büro-, Sitz- und Objektmöbel e. V. (bso) vom stellbarkeit der Sitzhöhe sowie in Höhe und Denn im Gegenteil zu dem, was viele mei- Marktforschungsinstitut abs durchgeführte Breite einstellbare Armlehnen dazu. Eine mit nen, bildet nicht vorrangig der Verschleiß von Studie kam zu interessanten Ergebnissen: Lordosenstütze ausgestattete Rückenlehne, Knochen und knorpeligen Verbindungen die Zwar stellen inzwischen 95,4 Prozent der Un- die die Lendenwirbelsäule bei aufrechter Sitz- Ursache für Muskelverspannungen, Nacken- ternehmen ihrer Belegschaft Stühle zur Ver- haltung entlastet, bildet ebenfalls eine zentra- schmerzen, Wirbel- oder Bandscheibenprob- fügung, die eine einfache Form des dynami- le Anforderung. Und nicht zuletzt muss diese lemen, sondern in erster Linie die Erschlaf- schen Sitzens einschließlich Positionswechsel Rückenlehne so hoch sein, dass auch der fung der Muskeln. Insbesondere Bauch- und erlauben. Doch setzen nur 19,7 Prozent von Schulterbereich effektiv gestützt wird. Eine Rückenmuskulatur halten die Wirbelsäule im 120 FACTS 1/2016 01_PRX_Koehl_k7_j 120 18.12.2015 15:18:28 Uhr KÖHL AIR-SEAT: Das Sitzpolster besteht aus einem Zwei-Kammer-Luftkissen, das in der Lage ist, Wirbelsäule und Muskulatur mit sanften Bewegungen zu aktivieren. Bildquelle: KÖHL GmbH KÖHL ANTEO ALU: Ergonomische Büromöbel fördern nicht nur das Wohlbefinden. Sie beugen auch Gesundheitsproblemen vor, was sich in Unternehmen auf die Produktivität der Mitarbeiter positiv auswirkt. Immerhin wird der volkswirtschaftliche Schaden durch krankheitsbedingte Produktionsausfälle in Deutschland auf 45 Milliarden Euro jährlich geschätzt. Gleichgewicht und sogar im Sitzen lässt sich etwas für diese Muskelgruppen tun – zum Beispiel, wenn der Bürostuhl über das Stützen der Wirbelsäule hinaus gezielt die tiefer liegenden Muskeln aktiv mobilisiert und stimuliert. „Ein intelligentes System wie der KÖHLAir-Seat kann diesen Stimulationseffekt gen gezielt trainiert“, ergänzt Christian nik und einer Vielzahl an Bezugsmaterialien, hervorrufen. Dieses Sitzpolster besteht aus Brunner, Vorsitzender der IGR. bieten sie jede Menge Anpassungspotenzial an einem Zwei-Kammer-Luftkissen, das in der Die Stuhlserien Anteo, Selleo, Aureo und die unterschiedlichen Arbeitsplatzbedürfnis- Lage ist, Wirbelsäule und Muskulatur mit Multiplo von KÖHL lassen sich alle mit dem se. Aufgrund hochwertiger, schadstoffgeprüf- sanften Bewegungen zu aktivieren“, schildert Air-Seat ausrüsten – dank Clip-System wird ter Materialien genügen die Stühle strengen Spetzger. „Das KÖHL-Air-Seat-Konzept er- der vorhandene Sitz schnell und ohne Werk- Umweltstandards und sind zu 95 Prozent re- möglicht mehrdimensionale Bewegungen im zeug mühelos ausgetauscht. In Tests schnei- cycelbar. Zudem wird das ergonomische Sitz- Sitzen. Insbesondere die tiefer liegende Rü- den diese Stuhlserien immer wieder bestens möbel von der Deutschen Rentenversicherung ckenmuskulatur, welche die Wirbelsäule ab. Ausgestattet mit verschiedenen Rückenleh- (DRV ) bei entsprechenden Voraussetzungen stabilisiert, wird durch die Mikrobewegun- nen, einer multifunktionalen Synchronmecha- des Antragstellers bezuschusst. UND WAS IST MIT LEASING? Last, not least: Wollen Unternehmen mit Blick auf die Gesundheit ihrer Belegschaft in Sachen Büromöbel stets auf dem neuesten Stand der Technik sein, tun sie gut daran, diese über Leasing zu finanzieren. Was bei Kopierern gang und gäbe ist – 99,9 Prozent aller in Firmen stehenden Kopiersysteme sind geleast –, bleibt bei Büromobiliar eher die Ausnahme. Dass bei Abschreibungsfristen von 13 Jahren gerade dieses geleast werden sollte, ist in vielen Chefetagen noch nicht angekommen. „Das in Deutschland bei InvestiBildquelle: IGR e.V. tionsgütern akzeptierte Leasing tut sich bei Büromöbeln noch schwer“, bemängelt Spetzger. Auch wenn viele Unternehmen diese HUMEN: Das von der Interessengemeinschaft der Rückenschullehrer/-innen e.V. (IGR) entwickelte Analyse-Tool deckt Sitzprobleme am Arbeitsplatz auf und klärt über Optimierungspotenzial auf. Möglichkeit seit Langem anbieten, einen bedeutsamen Anteil am Geschäft hat diese alternative Finanzierung noch nicht. (mim) 1/2016 FACTS 01_PRX_Koehl_k7_j 121 121 18.12.2015 15:18:30 Uhr
© Copyright 2024 ExpyDoc