DREI KLASSIKER 7 & 8. März 2016 Montag, 7. März 2016, 19.45 Uhr Dienstag, 8. März 2016, 19.45 Uhr Stefaniensaal Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) Sinfonie Nr. 34 in C, KV 338 Allegro vivace Andante di molto Finale: Allegro vivace Aus Überzeugung Hauptsponsor des Orchesters recreation – Musik- und Bankkultur im Einklang. Antonio Rosetti (1750–1792) Konzert für Viola und Orchester in G, RWV C15 Allegro Grazioso Rondo: Allegro Joseph Haydn (1732–1809) Sinfonie Nr. 103 in Es, Hob. I:103, „Mit dem Paukenwirbel“ Adagio. Allegro con spirito Andante più tosto Allegretto Menuetto. Trio Finale: Allegro con spirito Nils Mönkemeyer, Bratsche recreation • Großes Orchester Graz Dirigent: Michael Hofstetter www.krentschker.at Einführungsgespräch vor dem Konzert um 19.15 Uhr im Stefaniensaal mit Mathis Huber und Nils Mönkemeyer. Konzertdauer: Erster Teil: ca. 45 Minuten Pause: ca. 25 Minuten Zweiter Teil: ca. 30 Minuten 1 AD NOTAM Drei Klassiker Dass die Musik der sogenannten „Wiener Klassik“ hauptsächlich in Wien produziert worden sei, ist ein Märchen der Musikgeschichte. Unser heutiges Programm belegt das Gegenteil: Anto nio Rosetti alias Franz Anton Rösler wirkte am kleinen Hof in Öttingen-Wallerstein im bayerischen Ries und schickte von dort seine Sinfonien und Konzerte nach halb Europa. Wolfgang Amadeus Mozart schrieb genau 34 seiner 41 Sinfonien, bevor er nach Wien übersiedelte, und Joseph Haydn komponierte seine zwölf letzten und größten Sinfonien für London. Ursprünglich war das Werk auf vier Sätze angelegt, mit dem Menuett an zweiter Stelle. Heute wird die Sinfonie Nr. 34 notgedrungen ohne Menuett aufgeführt, da Mozart diesen Satz aus dem Werk nachträglich entfernte: Die erste Seite des voll orchestrierten Menuetts hat er durchgestri chen und den folgenden Bogen mit dem Rest des Satzes offenbar aus der Partitur heraus genommen – warum, ist leider nicht bekannt. Vielleicht hing diese Entscheidung auch mit der Münchner Reise zusammen: Wie Mozart wusste, bevorzugte die „pfalz-bayerische Hofkapelle“ Sinfonien ohne Menuette. Als er die Sinfonie dann in Wien wieder aufführte, scheint er kein neues Menuett eingelegt zu haben, auch wenn man dies für das besonders schöne C-DurMenuett KV 409 früher einmal vermutet hat. Möglicherweise wurde die Sinfonie Nr. 34 bereits am 11. April 1781 im Kärntnertortheater aufgeführt, und zwar von einem Riesenorchester aus 40 Violinen, 10 Bratschen, 8 Celli, 10 Kontrabässen, sechs Fagotten und jeweils vier übrigen Bläsern. Sollte sie tatsächlich in München erklungen sein, hätten immerhin auch 20 Violinen gespielt und alle Bläser in doppelter Besetzung. Mozarts letzte Salzburger Sinfonie Zur Musik Im August 1780 erhielt der Salzburger Hoforganist Wolfgang Amadeus Mozart Post aus Mün chen: Es war der lange ersehnte Auftrag, für das Cuvilliéstheater die große Oper des nächsten Karnevals zu schreiben, den „Idomeneo“. Kurze Zeit später, nämlich am 29. August 1780, voll endete er eine besonders prachtvolle C-Dur-Sinfonie für volles Orchester mit Pauken und Trom peten, Hörnern, Oboen, Fagotten und Streichern. Offenbar hatte der Opernauftrag Mozart in solche Begeisterung versetzt, dass er – während der Salzburger Hofkaplan Varesco noch das Libretto der Oper dichtete – zunächst ein Orchesterstück für die Münchner Reise zu Papier brachte. Die Sinfonie ist genau in jenem rauschenden und dramatischen „Mannheimer Ge schmack“ gehalten, wie er an der Isar herrschte, seit die berühmte Mannheimer Hofkapelle mit dem Kurfürsten Carl Theodor nach Bayern übersiedelt war. Mozart kannte die Musiker dieses Orchesters seit seinem Mannheimer Winter 1778 genau. In der neuen C-Dur-Sinfonie hing er sozusagen seinen Träumen von Mannheim nach und vergaß die beschränkten Verhältnisse des Salzburger Hoforchesters. Der erste und der letzte Satz von KV 338 sind durchwegs „mann heimerisch“ in ihrem üppigen Klang, in ihren starken Kontrasten, in den Dur-Moll-Wechseln und der zur Schau gestellten orchestralen Virtuosität. Allegro vivace: Der erste Satz beginnt genauso, wie Mozart elf Jahre später die Ouvertüre zur „Clemenza di Tito“ beginnen ließ: Ein C im Unisono des ganzen Orchesters, Oktavsprung und ein Marschmotiv. Fast so beginnt auch die Ouvertüre zum „Idomeneo“, allerdings in D-Dur. Zwar entwickelt sich das Hauptthema der Sinfonie danach anders, doch dominieren weiter die Fan farenmotive und der prachtvolle Orchesterklang von Mozarts Seria-Ouvertüren. Dazu passen viele Details: das plötzliche Abdunkeln des Hauptthemas nach c-Moll, die „Mannheimer Rakete“ vor dem Seitenthema, dieses selbst mit seinen empfindsamen Streichermotiven und das anschlie ßende „Mannheimer Crescendo“. Im weiteren Verlauf des Satzes finden sich regelrechte Zitate aus dem Singspiel „Zaïde“ von 1779 und Vorgriffe auf „Idomeneo“. Mozart hat hier im größten Stil gearbeitet, auch in der Durchführung mit ihren herben Molltönen. Dazwischen leuchtet plötzlich ein beschwingtes, zauberhaftes As-Dur-Thema der Violinen auf. Die Reprise enthält eine kurze, heftige Durchführung des Hauptthemas, ganz zum Schluss hört man wieder den pracht vollen Anfang mit seinen Fanfaren. Geradezu übersatt wirkt die Instrumentation dieses Satzes, etwa durch das Alternieren zwischen Trompeten und Hörnern, durch die Doppelgriffe der Strei cher und ihr häufiges Tremolo, durch die Führung der Fagotte und Oboen. 2 3 Andante di molto: Nach der Klangpracht des ersten Satzes überrascht das Andante mit reinem Streicherklang. Man hat es mit einem Satz im Serenadenstil zu tun: durchwegs schöne Melo diebögen in der pastoralen Tonart F-Dur und kleine, neckische Dialoge zwischen den Violinen, die auch von den geteilten Bratschen aufgegriffen werden. Als Mozart die Stimmen dieses Satzes von Wien aus nach Donaueschingen schickte, fügte er zwei bedeutsame Details hinzu. Erstens klärte er das Tempo durch einen Zusatz: „Andante di molto più tosto Allegretto“, also „Sehr zügig gehend, eher schon ein wenig schnell“. Dies beweist, dass „Andante“ für Mozart ein zügiges Tempo war und „Andante di molto“ schneller, nicht langsamer als ein normales „Andante“. Zum anderen fügte er dem reinen Streicherklang die beiden Fagotte hinzu, die den Bass mitzuspielen haben. Allegro vivace: Krone der Sinfonie ist zweifellos das Finale, eines der Virtuosenstücke der Mozart’schen Orchestermusik. Im wirbelnden Rhythmus einer Giga preschen Streicher und Holzbläser mit hochschießenden Läufen voran, worauf jeweils ein leises, tändelndes Motiv der Violinen antwortet. Der Klang ist dermaßen satt und üppig, dass man das sanfte Seitenthema der Violinen beinahe herbeisehnt. Im atemlosen Galopp des vollen Orchesters geht es voran bis zum jubelnden Schluss. Bratschenkonzert aus Wallerstein Obwohl Antonio Rosetti nur wenige Jahre vor Mozart geboren wurde und ein Jahr nach ihm gestorben ist, hat man ihm keinen Beinamen wie „der böhmische Mozart“ verliehen – im Ge gensatz etwa zum „schwedischen Mozart“ Joseph Martin Kraus. Dies mag daran liegen, dass schon für die Zeitgenossen seine Musik eher nach Haydn klang denn nach Mozart. Lange Zeit nur als Komponist gefälliger Flöten- und Hornkonzerte belächelt, ist man auf seine großen Sinfonien und Oratorien erst in den letzten 25 Jahren aufmerksam geworden. Dazu trugen die Forschungen des amerikanischen Musikwissenschaftlers Sterling Murray bei, der vor 20 Jahren sein vollständiges Rosetti-Werkverzeichnis vorlegte. sten 16 Jahre in Wallerstein. Anfänglich als Diener und Kontrabassist angestellt, wurde er bald zum Hofmusikus befördert und etwa 1786 zum Kapellmeister ernannt. Während dieser gesam ten Zeit war Rosetti kompositorisch tätig. Er schrieb zahlreiche Sinfonien, Konzerte und BläserPartiten, die auf die Kapelle des Fürsten zugeschnitten waren. Viele dieser Kompositionen wurden veröffentlicht, und seine Musik fand in Drucken und Abschriften Verbreitung. Dies führte dazu, dass sich Rosettis Ruf als Komponist bald über die Grenzen des Öttingen-Wallersteinischen Hofes ausdehnte. Deshalb verließ er im Juli 1789 seinen Fürsten und wurde Kapellmeister am Hof von Mecklenburg-Schwerin in Ludwigslust. Er starb schon drei Jahre später im Alter von 42 Jahren.“ Um die Bedeutung von Rosettis Wirkungsstätten zu ermessen, muss man sich die Größe und Qualität des Wallersteinischen Orchesters vor Augen halten. Selbst Mozart suchte von Wien aus Kontakte zum Fürsten Kraft Ernst im schwäbischen Donau-Ries bei Nördlingen. Dank der Förde rung des Fürsten konnte Rosetti seine Konzerte, Sinfonien und Bläserserenaden in ähnlich konzentrierter Manier einstudieren wie Haydn zur gleichen Zeit in Esterháza und Eisenstadt. Und wie im Falle Haydns verbreitete sich sein Ruf trotz der Bindung an eine provinzielle Dienststelle in ganz Europa. Zu den Potentaten, die Werke bei Rosetti in Auftrag gaben, gehörte auch der Preußenkönig Friedrich Wilhelm II. Das Publikum in London und Paris schätzte seine Sinfonien, die Verleger von Paris bis Berlin druckten seine Solokonzerte und Sinfonien, in Wien interessier te man sich besonders für seine deutschen Oratorien, die für die Epoche richtungweisend waren. Mozart besaß den Wiener Partiturdruck von Rosettis Oratorium „Der sterbende Jesus“. Zum Leben des Komponisten schrieb Murray zusammenfassend: „Rosetti wurde ungefähr 1750 als Anton Rösler im böhmischen Litomerice (Leitmeritz) geboren. 1773 verließ er seine Heimat und ging nach Deutschland, wo er im November desselben Jahres der Wallersteinischen Kapelle beitrat. Von diesem Zeitpunkt an nannte er sich stets Antonio Rosetti. Er blieb die näch Diese Stichpunkte mögen genügen, um zu belegen, dass man es nicht mit einem böhmischen „Kleinmeister“ in einem provinziellen Winkel Deutschlands zu tun hat, sondern mit einem inter national geschätzten Konkurrenten Haydns und Mozarts. Umso wertvoller ist der Bestand an Solokonzerten, die Rosetti geschaffen hat. Dazu gehören sechs Fagottkonzerte, vier Klarinetten konzerte und weit mehr wertvolle Flötenkonzerte als das eine in G-Dur, das man immer hört (C23). Dass sich in diesem großen Bestand auch ein Bratschenkonzert findet, hätte den Brat schisten schon früher auffallen können als erst in den letzten Jahren, sind sie doch von ihren Probespielen her die ewige Alternative „Hoffmeister oder Stamitz“ gewohnt. Die Bratschenkon zerte dieser beiden klassischen Meister durch einen Rosetti zu ergänzen, muss reizvoll erschei nen, zumal es sich um ein kompaktes Werk von 17 Minuten mit eingängigen Themen und pfiffigen Pointen handelt. 4 5 Zur Musik Allegro: Im Orchester begleiten zwei Flöten, Fagott, zwei Hörner und Streicher. Der erste Satz beginnt mit kraftvollen Akkorden der Streicher, gefolgt von einem schmeichelnden Motiv der Flöten mit Trillern und kleinen Seufzern. Nach majestätischen Unisono-Triolen wird auch das Seitenthema mit seinem böhmischen Tanzrhythmus von den Flöten dominiert. Die Bratsche setzt mit einem eigenen Solothema ein, das sofort in virtuose Triolen und Sechzehntel übergeht. Geschickt werden die Solopassagen von den Streichern grundiert, während Flöten und Hörner in den orchestralen Zwischenspielen dominieren. Später darf der Bratschist sogar mit Doppel griffen brillieren und das Seitenthema mit gebrochenen Akkorden untermalen. Die Solokadenz hat Rosetti nicht ausgeschrieben. Grazioso: Das Streicherthema des langsamen Satzes im ruhig fließenden Dreiertakt ist das schönste des Werkes. Die Flöten werfen auch hier neckische Seufzer und kleine Spielfiguren ein. Die Bratsche erweitert das Streicherthema zu einem bezaubernden Gesang im Arienstil. Dabei hat Rosetti auch die wehmütigen Mollfarben der Bratsche in empfindsamen Ausdruck verwandelt. Rondo. Allegro: Dass Rosetti aus Böhmen stammte, hört man spätestens im Finale mit seinem rustikalen Tanzthema im Rhythmus einer „Chasse“, eines Jagdfinales. Im zweiten Couplet aber wird der Sechsachteltakt gegen den geraden Takt eingetauscht, und ein ruppiger Bauerntanz in Moll setzt ein. Haydns vorletzte Londoner Sinfonie Als Joseph Haydn an Neujahr 1791 zum ersten Mal englischen Boden betrat, wusste er kaum, was ihn erwartete. London war mit weit mehr als einer halben Million Einwohnern die größte Stadt Europas, eine pulsierende Metropole, deren Energie den Meister aus Rohrau in Nieder österreich sofort ansteckte. „Time is money“, diese englische Maxime, machte sich Haydn zu eigen, nicht nur in seinem Tagesablauf, sondern vor allem in seiner Musik: Jede Minute seiner zwölf Londoner Sinfonien hat er so genau „getimt“, dass sie eine Überraschung für die Zuhörer bereithielt. Nur so konnte er im mörderischen Londoner Music Business bestehen. Das Publikum an der Themse gab sein gutes Geld bekanntlich nur dann für Tickets aus, wenn es sicher sein konnte, überrascht und bezaubert zu werden. Jede neue „Overture“ von Haydn, wie man in 6 London die Sinfonien etwas altmodisch nannte, versprach einen optimalen Gegenwert. Dennoch war die Konkurrenz groß: Musikalische Wunderkinder, exzentrische Primadonnen, reisende Vir tuosen auf allen möglichen Instrumenten versorgten das verwöhnte Publikum mit immer neuen Attraktionen. Um auf diesem Musikjahrmarkt zu überleben, brauchte es besondere Erfindungs gabe. Die hatte der Herrgott seinem Haydn wahrhaft im Überfluss geschenkt – und wenn es doch einmal hakte, schaute der Meister einfach in den Partituren seines italienischen Kollegen Francesco Bianchi nach, die er in London mit sich herum zu tragen pflegte, oder in seiner Samm lung kroatischer und ungarischer Volkslieder. Einige dieser Balkanmelodien trugen nicht wenig zum Erfolg jener großen Es-Dur-Sinfonie bei, die Haydn am 2. Mai 1795 als vorletzte der Londoner Serie vorstellte. Im King’s Theatre am Hay market, dort, wo 70 Jahre zuvor Händel mit seinen italienischen Opern die Londoner bezaubert hatte, dirigierte er vom Cembalo aus und in Arbeitsteilung mit dem Konzertmeister Viotti das Orchester des „Opera Concert“. So nannte sich die Serie, für die Haydn seine letzten Londoner Sinfonien schuf, übrigens im Wettstreit mit seinem eigenen Schüler Ignaz Pleyel, den die Konkurrenz als Zugpferd nach London geholt hatte. Also musste Haydn besonders erfindungsreich sein. Dies gelang ihm in der Sinfonie Nr. 103 spielend, auch dank des großen Orchesters von 60 Musikern. Aus diesem Orchester rückte er gleich zu Beginn einen Musiker ins Rampenlicht, der sonst nur im Hintergrund agiert: den Paukisten. Bekanntlich beginnt die Nr. 103 mit einem „Paukenwirbel“ – daher ihr Beiname. Tatsächlich handelt es sich dabei aber nur um den Schlussklang einer längeren Improvisation, die Haydn hier von seinem Paukisten verlangte. Er schrieb nämlich das Wort „Intrada“ über den Paukenwirbel, was für jeden anständigen, im Militär geschulten Schlag zeuger jener Epoche eine Aufforderung war, eine der Formeln aus dem Intraden-Schatz der Feldtrompeter und Militärschlagzeuger zu benutzen. Nikolaus Harnoncourt und andere Diri genten haben deshalb ein längeres Paukensolo an den Anfang der Sinfonie gestellt, nicht den einfachen Paukenwirbel, den man für gewöhnlich hört. Selbst dieser bleibt rätselhaft: Soll er leise bleiben, soll er an- und abschwellen oder gar laut beginnen und immer leiser werden? All dies hat Haydn nicht angegeben. Über keinen anderen Einzelklang in Haydns Sinfonien ist so viel diskutiert worden wie über den ominösen „Paukenwirbel“. Zumindest eines stellte Haydn mithilfe seines Paukisten sofort her: die volle Aufmerksamkeit. Das gleiche Problem, das ihn schon in seiner Sinfonie Nr. 94 zum berühmten Paukenschlag 7 inspiriert hatte, hat er auch hier brachial gelöst: gegen die Schläfrigkeit im Konzertsaal anzukämp fen. Die hohen Herren Londons konnten es einfach nicht lassen, zum Nachtmahl vor dem Konzert hochprozentigen Alkohol zu konsumieren, weshalb sie bei den leisen Stellen besonders in der zweiten Konzerthälfte einzuschlafen pflegten. Zu Beginn der Es-Dur-Sinfonie hat sie Haydn unsanft aufgeweckt, um sie in der folgenden leisen Einleitung wieder in Sicherheit zu wiegen. Erst im munteren Allegro mit seinem Walzerschwung setzen sich die lauten Klänge durch. Etliche Fortissimo-Stellen gaben Haydns großem Orchester die Gelegenheit, ordentlich Lärm zu machen – und den vornehmen Herren die Chance, sich im Sitz wieder aufzurichten. So konnten sie auch das raffinierte Spiel zwischen leise und laut im Andante verfolgen, beim Menuett ein wenig mitwippen und sich im Finale den Kopf zerbrechen über all den kunstvollen Kontrapunkt, den Haydn ihnen hier zumutete. Dass dieses überaus kunstvolle Finale der Höhepunkt der Sinfonie ist, steht außer Frage, und wurde auch so vom Kritiker des „Morning Chronicle“ beschrieben: „Es wurde eine weitere Ouvertüre (Sinfonie) vom fruchtbaren und bezaubernden Haydn aufgeführt, die wie üblich beständige Geniestreiche in Melodie und Harmonie enthielt. Die Ein leitung rief höchste Aufmerksamkeit hervor, das Allegro bezauberte, das Andante wurde sofort Da Capo verlangt, die beiden Menuette, besonders das Trio, wirkten verspielt und süß, und der letzte Satz war dem Vorangehenden ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen.“ Zur Musik Adagio (langsame Einleitung): Nach dem Paukenwirbel oder der „Intrada“ des Paukisten – je nach Auffassung des Dirigenten – spielen die Bässe eine einstimmige Linie in seltsam klingender tiefer Lage. Dies hängt mit einem Haydn’schen Trick zusammen. Die Celli spielen auf der C-Saite, die Kontrabässe aber nicht eine Oktav tiefer wie sonst üblich, sondern „loco“. Die Fagotte verstärken diese Linie eine Oktav höher. Der geheimnisvolle Klang, der so entsteht, mündet nach jeweils sechs Takten in leise, hohe Bläserklänge. Später übernehmen die Violinen die geheim nisvolle Bassmelodie, die sich zunehmend verdüstert und auf einem Moll-Halbschluss mit Sforzati endet. Was Haydn mit dieser Einleitung ausdrücken wollte, bleibt geheimnisvoll, sie steht aber im diametralen Kontrast zum folgenden Allegro mit seinen taghellen, tänzerischen Themen. Umso wirkungsvoller ist die Rückkehr der Einleitung kurz vor Schluss. Hier hört man plötzlich wieder das Paukensolo und die ersten beiden „Choralzeilen“ der Bassmelodie, bevor sich der 8 rauschende Schluss des Allegro anschließt. Haydn übernahm diese Idee, die langsame Einleitung als Pointe kurz vor dem Ende des ersten Satzes zu wiederholen, von Mozart. Dieser hatte seinen Freund Haydn am 15. Dezember 1790 in Wien mit einem Kammerkonzert nach London verab schiedet und aus diesem Anlass sein neues Streichquintett in D-Dur KV 593 aus der Taufe ge hoben. Sicher spielten er und Haydn die beiden Bratschenstimmen. Haydn konnte damals die Wirkung einer überraschend wiederholten Einleitung zum ersten Mal studieren. Er hat sich diesen Effekt für seine vorletzte Londoner Sinfonie aufgespart. Allegro: So langsam, feierlich und geheimnisvoll die Einleitung daherkommt, so schnell, kom pakt und eingängig ist das Allegro gehalten. Seine beiden Themen kann man nachpfeifen: Das erste ist ein simples Vorder-Nachsatz-Gebilde von vier Takten, das zweite ein echter Walzer für Oboe und Streicher. Dazwischen ließ Haydn sein großes Orchester lärmen und rauschen, ganz nach Herzenslust. Die feineren Töne hat er sich für die Durchführung aufgespart. Hier wird zu nächst das Hauptthema zerlegt und auf seinen Kern reduziert: die kleine Sekunde aufwärts. Dann hört man plötzlich in den Bässen wieder die feierliche Linie aus der langsamen Einleitung, drei mal so schnell. Sie dient zur Grundlage für allerhand fremdartige Streicherklänge. Danach scheint die Musik der Reprise zuzustreben, mündet aber stattdessen in den Walzer des Seitenthemas, und zwar in Des-Dur, einen Ganzton unter der Zieltonart. Geradezu rabiat hat Haydn diesen „Fehler“ korrigiert und zur richtigen Tonart übergeleitet. Der Einschub der langsamen Einleitung kurz vor Schluss wird durch einige Fortissimo-Takte von geradezu Beethoven’scher Wucht vor bereitet. Andante più tosto Allegretto („Gehend oder besser ein wenig schnell“): Was den Londonern am langsamen Satz so sehr gefiel, dass sie ihn gleich noch einmal hören wollten, liegt auf der Hand: Der trottende c-Moll-Marsch, den die Streicher zu Beginn spielen, verbreitete sofort den rauen Charme des Balkans im vornehmen King’s Theatre zu London. Haydn hat hier ein kroa tisches Volkslied zitiert, ebenso im C-Dur-Thema, das auf den c-Moll-Marsch folgt. Beide Themen lösen einander beständig ab und werden bei jeder Wiederholung variiert. Man nennt dies „Dop pelvariationen“. Dabei hat Haydn seine Londoner wie üblich auf die Folter gespannt. Die erste Variation des c-Moll-Themas bleibt noch leise und geheimnisvoll, während sich das C-Dur-Thema bei seiner Wiederholung in reinste Kammermusik verwandelt – dank eines virtuosen Geigen- solos für den Konzertmeister Viotti. Dabei spürte jeder Zuhörer in London, dass sich das Marsch 9 thema vom Anfang früher oder später in einen echten Marsch mit vollem Orchester im Fortissi mo verwandeln müsste. Haydn hat diesen Moment so weit wie möglich hinausgezögert und ihn dann durch geradezu wilde Klänge brachial überzeichnet. Danach fällt die Musik wieder zurück ins Piano, das C-Dur-Thema verbreitet idyllische Töne. Erst ganz zum Schluss wird auch dieses Thema in eine rauschende Militärmusik verwandelt, wie sie die Engländer so liebten. Kein Wun der, dass das Publikum im King’s Theatre Kopf stand und dieses Meisterstück an Spannungsstau gleich noch einmal hören wollte. Menuetto – Trio: Nachdem die Klarinetten im Andante aussetzen mussten, hat ihnen Haydn im Trio das Menuetts einen kleinen, feinen Ländler auf den Leib geschrieben, mit Hornquinten und Streicheruntermalung. Der Hauptteil des Menuetts beginnt so festlich grandios wie eine Ballsaalmusik. Dann aber bringen Echos der Bläser den imaginären Tänzer aus dem Tritt, bevor im zweiten Teil plötzlich die düstere es-Moll das Heft in die Hand nimmt. Glücklicherweise findet der Tänzer am Ende doch nach Es-Dur zurück. Finale (Allegro con spirito): Wahrhaft „con spirito“, also geistreich, beginnt das Finale, nämlich mit den Solohörnern, die ihre typischen Hornquinten spielen. Sie werden sofort wiederholt und von einem Kontrapunkt der Violinen untermalt, der ebenso einprägsam wie rhythmisch ist. Damit hatte Haydn das „Jingle“ dieses Satzes erfunden: Immer wenn die Hornquinten und das Violin motiv einsetzen, betritt der Hörer sicheren Boden. Dazwischen aber ereignet sich ein solcher Tumult an kontrapunktischen Kunstgriffen, die alle um das simple Violinmotiv vom Anfang krei sen, dass selbst geübte Hörer leicht den Überblick verlieren. In diesem Satz hat Haydn alles an Kontrapunkt nachgeholt, was er in den vorangegangenen Sätzen ausgespart hatte. Dabei be nutzte er auch ein Motiv, das man aus einem viel späteren Orchesterstück kennt: aus Wagners Vorspiel zu „Die Meistersinger von Nürnberg“. Wagner gehörte zu den Bewunderern der „Sinfo nie mit dem Paukenwirbel“ und hat von ihr sogar einen Klavierauszug angefertigt. DIE INTERPRETEN Nils Mönkemeyer, Bratsche Künstlerische Brillanz und innovative Programmgestaltung sind das Markenzeichen, mit dem Nils Mönkemeyer sich in kurzer Zeit als einer der „international erfolgreichsten Bratschisten“ (Harald Eggebrecht, Süddeutsche Zeitung) profiliert und der Bratsche zu enormer Aufmerksam keit verholfen hat. Als Exklusiv-Künstler bei Sony Classical brachte er in den letzten Jahren zahlreiche CDs heraus, die alle von der Presse hoch gelobt und mit Preisen ausgezeichnet wurden. In seinen Program men spannt Mönkemeyer den Bogen von Entdeckungen und Ersteinspielungen originärer Brat schenliteratur des 18. Jahrhunderts bis hin zur Moderne und zu Eigenbearbeitungen. Seit 2011 ist Mönkemeyer Professor an der Hochschule für Musik und Theater München, an der er selbst einmal bei Hariolf Schlichtig studiert hatte. Vorherige Stationen waren eine zweijäh rige Professur an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden und eine Assistenz professur an der Escuela Superior Musica Reina Sofia Madrid. P. S.: Für die Orchesteraufstellung in der Haydn-Sinfonie orientiert sich Michael Hofstetter heute an dem Modell, das uns von Haydns Londoner Aufführungen überliefert ist. Nils Mönkemeyer arbeitet mit Dirigenten wie Mario Venzago, Markus Stenz, Sylvain Cambreling, Mark Minkowski, Michail Jurowski, Christopher Hogwood, Michael Sanderling, Karl-Heinz Steffens oder Simone Young zusammen und konzertiert auf internationalen Podien wie der Londoner Wigmore Hall, dem Wiener Musikverein, dem Bozar in Brüssel, der Berliner Philharmonie, der Kölner Philharmonie, dem Gewandhaus Leipzig, der Laeiszhalle Hamburg, der Alten Oper Frank furt, an den Konzerthäusern in München, Dresden, Baden-Baden, Düsseldorf, Stuttgart und Bremen sowie bei zahlreichen Festivals. Aktuell ist er 360°-Künstler bei den Festspielen Meck lenburg-Vorpommern, Artist-in-Residence des Festival International Echternach sowie des Phil harmonischen Orchesters Heidelberg. 10 11 Josef Beheimb HAUS DER KUNST Galerie . Andreas Lendl A-8010 GrAz . JoAnneumrinG 12 Tel +43/(0)316/82 56 96 . Fax 82 56 96-26 Gsm 0664/34 01 364 . [email protected] In der Saison 15/16 wird Nils Mönkemeyer u. a. beim Tonhalle-Orchester Zürich, beim Hel sinki Philharmonic Orchestra, bei Les Musiciens du Louvre, beim MDR Sinfonieorchester, bei der NDR Radiophilharmonie, der Staatskapelle Weimar, den Philharmonikern Hamburg, den Düssel dorfer Symphonikern und den Berliner Barocksolisten zu Gast sein. Seine kammermusikalischen Projekte – das Trio mit Sabine Meyer und William Youn, das Julia Fischer Quartett, sein Duo mit William Youn, sein Projekt Barroco Espanol, u. a. – führen ihn in dieser Saison u. a. zu zahlreichen Festivals: Menuhin Festival Gstaad, Mozartwoche Salz burg, Schubertiade Hohenems, Heidelberger Frühling, Kissinger Sommer, Musikfest Stuttgart, Audi Sommerkonzerte, Schleswig Holstein Musikfestival, Festspiele Mecklenburg Vorpommern, zudem nach Taiwan, Korea, in die BeNeLux-Staaten und in Konzerthäuser wie die Glocke Bremen, die Tonhalle Düsseldorf, das Konserthuset Göteborg, das Concertgebouw Amsterdam, die Ton halle Zürich oder die Philharmonie Berlin. Nils Mönkemeyer spielt eine Bratsche aus der Werkstatt des Münchner Geigenbauers Peter Erben. Michael Hofstetter, Dirigent Michael Hofstetter dirigiert an vielen renommierten Opernhäusern, bei Orchestern und Festi vals: Dazu zählen unter anderem die Bayerische, die Hamburgische, die Hannoversche, die Stuttgarter und die Berliner Staatsoper, fernerhin die Komische Oper Berlin, das Theater an der Wien, die Royal Opera Copenhagen, das Gran Teatre del Liceu Barcelona, Den Norske Opera Oslo, die Welsh National Opera und die English National Opera sowie die Houston Grand Opera, außerdem die Salzburger Festspiele, die Schubertiade Hohenems, das Bachfest Leipzig und die Chapelle Royale de Versailles. Zukünftige Engagements führen ihn neben der styriarte wieder zu den Händelfestspielen Karlsruhe sowie erneut an die English National Opera London und an die Canadian Opera in Toronto. Ölgemälde . AquArelle . Zeichnungen . druckgrAphik reproduktionen . k u n s t p o s t k A r t e n . k u n s t k AtA l o g e exklusive rAhmungen Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag von 09.00 bis 18.00 Uhr; Samstag von 09.00 bis 13.00 Uhr Der gebürtige Münchner begann seine Karriere an den Theatern in Wiesbaden (Kapellmeister) und Gießen (Generalmusikdirektor) und war außerdem Professor für Orchesterleitung und Alte Musik an der Universität Mainz. Als Chefdirigent prägte er von 2005 bis 2012 die Ludwigsburger Schlossfestspiele durch Aufführungen und Ersteinspielungen wenig bekannter Werke von Salie ri, Gluck, Cimarosa und Hasse sowie eine Welturaufführung von E.T.A. Hoffmann. Zuletzt feierte 13 WIR LIEBEN IHR PROJEKT ALS MEDIENFABRIK GRAZ SIND WIR IHR PARTNER FÜR ALLE IDEEN, DIE BEGLEITET UND PROFESSIONELL UMGESETZT WERDEN WOLLEN. DENN IHR PROJEKT IST UNSERE LEIDENSCHAFT! die Presse hier seine Aufführungen von Verdi und Wagner auf Originalklanginstrumenten. Von 2006 bis 2013 Chefdirigent des Stuttgarter Kammerorchesters, erarbeitete Michael Hofstetter Uraufführungen unter anderem von Werken der Komponisten Moritz Eggert, Fazil Say und Helmut Oehring. Seit Herbst 2012 ist er erneut Generalmusikdirektor am Stadttheater Gießen sowie auf fünf Jahre Chefdirigent von recreation. Und seit dem Sommer 2014 fungiert er auch als künst lerischer Leiter des styriarte Festspiel-Orchesters. Michael Hofstetter machte sich auch einen Namen durch die mehrjährige Zusammenarbeit mit dem Regisseur Herbert Wernicke am Theater Basel. Ihr mit dem Bayerischen Theaterpreis ausgezeichnetes letztes gemeinsames Projekt „Actus Tragicus“, eine szenische Umsetzung von sechs Bachkantaten, tourt seit nunmehr zehn Jahren und war unter anderem 2009 beim Edin burgh International Festival zu sehen. Im Fachmagazin Opernwelt wurde Michael Hofstetter in der jährlichen Kritikerbefragung mehr mals als „Dirigent des Jahres“ nominiert; zuletzt 2011 mit seiner Produktion von Hasses „Didone Abbandonata“ am Prinzregententheater München. Für sein Engagement im Bereich Operette erhielt er die Robert-Stolz-Medaille, seine Arbeit bei den Ludwigsburger Schlossfestspielen wur de mit dem Horst-Stein-Preis gewürdigt. Zahlreiche CDs wurden unter seiner musikalischen Leitung veröffentlicht. Die CD „Rossini: Arien und Ouvertüren“ erhielt 2008 den „Orphée du meilleur interprète“ der Académie du Dis que Lyrique Frankreich, die CD „Hasse reloaded“ wurde 2012 in die Bestenliste der Deutschen Schallplattenkritik aufgenommen. 2015 kam der Konzertmitschnitt von Mozarts Kastraten-Arien mit Valer Sabadus und recreation, im Dezember 2013 im Stefaniensaal aufgenommen, bei Oehms heraus. MEDIENFABRIK GRAZ Dreihackengasse 20, 8020 Graz Telefon: +43 (0)316 / 8095-0 Fax: +43 (0)316 / 8095-55 E-Mail: [email protected], www.mfg.at BOGENOFFSETDRUCK DIGITALDRUCK VERPACKUNGSLÖSUNGEN MEDIENDESIGN VEREDELUNG MAILING & PERSONALISIERUNG IT-DIENSTLEISTUNGEN LOGISTIKSERVICES PROJEKTMANAGEMENT recreation • GROSSES ORCHESTER GRAZ recreation • GROSSES ORCHESTER GRAZ formierte sich im Jahre 2002 aus Musikern, die zuvor in den Reihen des Grazer Symphonischen Orchesters ihre künstlerischen Lorbeeren ge sammelt hatten. Unter der Intendanz von Mathis Huber und mit Stefan Vladar als Chefdirigenten präsentierte das Ensemble in der Saison 2002/03 einen ersten eigenen Konzertzyklus, der vom Grazer Publikum mit Begeisterung angenommen wurde. Außer in seinen Konzertzyklen in Graz ist das Orchester auch bei der styriarte zu hören gewesen, es gastierte im großen Wiener Musik 15 vereinssaal, in der Alten Oper Frankfurt, beim steirischen herbst, beim Jazzsommer Graz u. a. m. Seit dem Sommer 2014 bildet recreation auch die Basis des neu ins Leben gerufenen styriarte Festspiel-Orchesters. Im Frühling 2013 war die damals frisch gegründete Originalklangformation des Orchesters, recreationBAROCK, unter Michael Hofstetter äußerst erfolgreich in Schloss Ver sailles und in Lyon zu Gast. Für 2016 sind Konzerte im Rahmen der internationalen Gluck-OpernFestspiele Nürnberg geplant. In der laufenden Saison lockt nun schon der dritte Abonnement zyklus dieses Barockorchesters mit vier Doppelkonzerten in den Grazer Minoritensaal. Die Mitglieder des Orchesters haben eines gemeinsam: Sie erhielten zumindest einen Teil ihrer Ausbildung an der Grazer Musikuniversität oder unterrichten selbst dort, am Steirischen Landes-Konservatorium oder an anderen steirischen Musikschulen. Auch ihre Nationalitäten machen das Kollektiv der Orchestermusiker zu etwas Besonderem: Sie stammen aus halb Europa (Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien, Bosnien, Albanien, Griechenland, Ungarn, Slowakei, Armenien u. a.) und bilden damit einen Kosmos dieses südosteuropäischen Zukunftsraumes im Kleinen. Die Grazer Musikuniversität lockt beständig junge Talente zur Ausbildung an. Diese nehmen oft und gerne die Gelegenheit wahr, im Orchester recreation als GastmusikerInnen ihr Können unter Beweis zu stellen. Mit diesen jungen KünstlerInnen erweitert sich das wechselnde Nationalitätenpanorama des Orchesters bis China, Japan, Israel, Finnland oder Russland, aber auch nach Frankreich und Neuseeland. recreation kann auf die Zusammenarbeit mit hervorragenden Dirigenten verweisen – Heinrich Schiff, Andrés Orozco-Estrada (von 2005 bis 2009 Chefdirigent) oder Jordi Savall befinden sich darunter. Aber vermehrt wird hier auch jungen Dirigentinnen ein Podium in Graz geboten. Mit der Saison 2012/13 übernahm der renommierte Münchner Maestro Michael Hofstetter die Position des Chefdirigenten des Orchesters recreation. Das Bankhaus Krentschker fungiert seit der Saison 2004/05 als Hauptsponsor des Orchesters, wofür es 2005 und 2013 mit einem Anerkennungspreis des MAECENAS Steiermark ausgezeichnet wurde. 2015 erhielt das Bankhaus auch den Maecenas Österreich für sein langjähriges Engagement für das Orchester. Harald Martin Winkler, Konzertmeister Er wurde 1975 in Klagenfurt geboren, wo er bei Helfried Fister das künstlerische Diplom mit Auszeichnung erlangte. Weiteres Studium bei Josef Hell in Wien. Im Rahmen seiner Ausbildung 17 belegte er Meisterkurse u. a. bei I. Ozim, H. Krebbers, B. Finlayson, K. Maetzl, A. Rainer, dem Beaux Arts Trio, dem Alban Berg Quartett und dem Amadeus Quartett, erhielt Kammermusik unterricht am Royal College of Music in London sowie an der Kölner Musikhochschule. Als mehrfacher Preisträger von Landeswettbewerben, des Bundeswettbewerbes „Jugend musiziert“ und des internationalen Violinwettbewerbes in Görz (Italien) konzertierte Harald Martin Winkler in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und Afrika, teils solistisch, in verschiedenen Kammer musikformationen, aber auch als Konzertmeister oder Stimmführer diverser Kammer- und Sin fonieorchester (Wiener, Kölner und Stuttgarter Kammerorchester, Camerata Bregenz, Orchester der Volksoper Wien, Wiener Kammerphilharmonie oder Orchester der Ludwigsburger Schloss festspiele). Harald Martin Winkler ist Primgeiger des Girardi Ensembles, Gastdozent für die Jeu nesse Österreich und unterrichtet am Johann-Joseph-Fux-Konservatorium in Graz. DIE BESETZUNG Filigran geschnitztes Perlmutt trifft auf strahlende Brillanten, feinste Perlen &fossile Koralle Stempfergasse Graz • Hauptplatz Köflach www.gressl.com Konzertmeister • Harald Martin Winkler • Violinen 1 • Annemarie Berliz • Marina Bkhiyan • Mirjana Krstic • Albana Laci • Michael Leitner • Diana Redik • Katharina Stangl • Toshie Shibata • Volker Zach • Violinen 2 • Barbara Haslmayr • Sarah Drake • Noémi Huszár • Levente Kiss-Pista • Felix Korsch • Sylvia Moaweni • Simone Mustein • Istvan Reiter • Christiane Schwab • Gabriele Vollmer • Violen • Ingeburg Weingerl-Bergbaur • Attila Gacs • Annamaria Guth • Agnieszka Kapron-Nabl • Delphine Krenn-Viard • Christian Marshall • Ana Simona Petrean • Ioan Stetencu • Violoncelli • Gunde Hintergräber • Inge Bacher • Boglárka Bakó • Marie Huber • Martina Trunk • Kontrabässe • Peter Petrak • Andreas Farnleitner • Venice Jayawardhena-Meditz • Herbert Lang • Flöten • Heide Wartha • Eva Eibinger • Oboen • Maria Demetz • Barbara Gatschelhofer • Klarinetten • Johann Grasch • Manuela Höfler • Fagotte • Peter Janzso • Elvira Weidl • Naturhörner • Petur Paszternak • Michael Hofbauer • Naturtrompeten • Michael Gönitzer • Karlheinz Kunter • Pauken • Janós Figula 19 Foto: Werner Kmetitsch AVISO Montag, 4. April 2016, 19.45 Uhr – Stefaniensaal Dienstag, 5. April 2016, 19.45 Uhr – Stefaniensaal JAHRHUNDERTWENDE Fast so schön wie bei Mahler: Schon lange findet Sascha Goetzel, dass die Wiener Jahrhundert wende mehr zu bieten hat als Gustav Mahler. Seine Blütenlese im üppig blühenden Klang bindet Gegensätzliches zusammen: Franz Schreker und dessen Schüler Ernst Krenek, Korngolds „Straus siana“ und Schulhoffs „Ogelala“. Markus Schirmer erinnert im 1. Beethovenkonzert an eine Wiener Jahrhundertwende ein Saeculum davor. Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1 in C Mahler: Blumine DA LOHNT SICH DER BLICK ÜBER DEN ZEITUNGSRAND. Als Partner von recreation wünscht die Kleine Zeitung gute Unterhaltung. Schreker: Vorspiel zu „Die Gezeichneten“ Schulhoff: Waffentanz aus „Ogelala-Suite“ Krenek: Potpourri für Orchester Korngold: Straussiana Markus Schirmer, Klavier Dirigent: Sascha Goetzel Einführung im Saal um 19.15 Uhr. 21 AVISO Montag, 23. Mai & Dienstag, 24. Mai 2016 Minoritensaal, 19.45 Uhr Montag, 14. März & Dienstag, 15. März 2016 Minoritensaal, 19.45 Uhr VIVALDI PUR TAFELMUSIK Wer schon einmal Sergio Azzolini live erlebt hat, wird nie mehr behaupten, dass im Barock seichte Musik geschrieben wurde. Der Fagottist aus Bozen verwandelt die Concerti Vivaldis in ein Flammenmeer, denn er brennt für jeden Takt des rothaarigen Priesters. Als Telemann 1733 seine „Tafelmusik“ heraus brachte, dachte er nicht an Diät für seine übergewichtigen Hamburger Brotherren. Für jeden der drei Teile stellte er ein üppiges Mu sikmahl aus sieben Gängen zusammen. „Kü chenchef“ Rüdiger Lotter schmeckt alle Re zepte mit der Geige ab. Vivaldi: Streicher- und Fagottkonzerte, „La tempesta di mare“ & „La notte“ Telemann: Tafelmusik, Dritter Teil recreationBAROCK recreationBAROCK Leitung: Sergio Azzolini, Fagott Leitung: Rüdiger Lotter, Violine 23 Damenmode Orchestervorstand: Heide Wartha • Simone Mustein • Manuela Höfler • Karlheinz Kunter Orchesterintendant: Mathis Huber Chefdirigent: Michael Hofstetter Organisation: Gertraud Heigl Inspizient: Matti Kruse Stempfergasse 9 Graz [email protected] T (0043) 316 82 92 91 F (0043) 316 81 54 10 Schuhe Taschen Accessoires Hauptsponsor: Stempfergasse 9 Graz T (0043) 316 82 92 91 91 recreation wird gefördert von Wir stillen Medienpartner: Impressum: Medieneigentümer: Steirische Kulturveranstaltungen GmbH A-8010 Graz, Sackstraße 17 Telefon: 0316.825 000 (Fax -15) [email protected] Redaktion: Claudia Tschida Grafik: Cactus Communications>Design Druck: Medienfabrik Graz – 552-2016 199-2016 24 Herrenmode ® Hofgasse 4 Graz T (0043) 316 81 04 91 OUTLET Bürgergasse 11 Graz T (0043) 316 82 67 77 Eine Produktion
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