Bernstein Burgan Prokofjew

Bernstein
Burgan
Prokofjew
Leonard Bernstein (1918 – 1990)
Ouvertüre zu “C andide ”
Patrick Burgan (*1960)
L a Chute de Lucifer (sinfonische Dichtung für
Posaune und Orchester )
I.
Lumière
II. Révolte (Cadence)
III. Abîmes
– PAUSE –
Sergei Sergeje witsch Prokofje w (1891 – 1953)
5. Sinfonie B -Dur op. 100
I.
Andante
II. Allegro Marcato
III. Adagio
IV. Allegro giocoso
Fabrice Millischer, Posaune
Joseph Bastian, Dirigent
Abaco-Orchester
Samstag, 13. Februar 2016, 20 Uhr, Große Aula der LMU, München
Sonntag, 14. Februar 2016, 18 Uhr, Große Aula der LMU, München
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Liebe Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher !
Das Abaco-Orchester lädt Sie heute Abend auf eine besondere Reise ein: Gemeinsam wollen
wir die verschiedensten Facetten des menschlichen Geistes ergründen und dabei die große
Vielfalt der modernen und zeitgenössischen Musik erleben.
Zu Anfang wird Candide Sie mitnehmen auf seine Reise durch die Welt, nachdem er von der
besten aller Welten vertrieben worden war. Luzifers Fall liegt das epische Gedicht Paradise
Lost von John Milton zugrunde, das die Geburtsstunde des Bösen beschreibt. Und schließlich hören Sie noch die Fünfte Sinfonie von Prokofjew, entstanden als Reaktion auf die letzten Kriegsjahre. Er besingt darin die seelische Reinheit eines freien und glücklichen Menschen.
Wir freuen uns, mit Fabrice Millischer auch dieses Semester wieder einen Solisten von internationalem Rang bei uns zu haben, der mit dem heute vorgetragenen La Chute de Lucifer 2014
einen Echo-Preis gewann.
Im kommenden Sommersemester würden wir Sie gerne in die faszinierenden Welten von Feen
und Schelmen entführen und hoffen, dass Sie uns auch dahin folgen werden.
Ein schönes und intensives Konzerterlebnis wünscht Ihnen
Joseph Bastian
BITTE SCHALTEN SIE IHR MOBILTELEFON WÄHREND DES KONZERTS AUS.
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Bernstein – Ouvertüre zu C andide
Das für den Broadway verfasste Musical
Candide von Leonard Bernstein, besonders
die Ouvertüre, die Sie heute hören, vermittelt
das Gefühl geradezu übersprudelnder Fröhlichkeit. Die Melodien sind heiter oder lieblich, die Komposition unterhält den Zuhörer durch eine ausgewogene Mischung von
Überraschungs- und Wiedererkennungseffekten, kurz: Der Gesamteindruck ist der
einer ausgelassenen Feier. Dabei ist diese
zur Schau gestellte Unbeschwertheit durchaus ambivalent gemeint, liegt dem Candide
doch folgende äußerst ernste, um nicht zu
sagen verzweifelte Frage zugrunde: Wie soll
der Mensch, der auf sich allein gestellt ist in
einer Welt, die ihm oft feindlich entgegentritt,
die Herausforderungen des Lebens bewältigen, ohne dabei zugrunde zu gehen ? Diese
Frage stellt Bernstein durch das sogenannte
Optimismus-Motiv dar, das die Ouvertüre
fanfarengleich eröffnet und dann immer wieder erklingt, wodurch es konstitutive Bedeutung für das ganze Stück entwickelt. Musikalisch umgesetzt wird die Frage, indem eine
kleine Septime zu einer großen Oktave aufgelöst wird.
Grundlage zu Bernsteins Musical Candide
ist der Roman Candide ou l’optimisme von
Voltaire aus dem Jahr 1759. In diesem setzt
er sich mit der von dem preußischen Philosophen Wilhelm Gottfried Leibniz vertretenen These auseinander, unsere Welt sei „die
beste aller möglichen Welten”, ihren evidenten Mängeln zum Trotz. Da ein nach Leibniz’ Überzeugung allwissender und allgütiger
Gott, der unzählige mögliche Welten zur Auswahl gehabt hätte, genau unsere Welt erschaffen habe, müsse diese die bestmögliche sein.
Daran ändere auch das Vorhandensein von
Leid in dieser Welt nichts, da Menschen nun
einmal keine Götter seien. Vielmehr erfüllten Übel und Leid eine durchaus nützliche
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grausige Erfahrung, seine eigene Hinrichtung
durch Erhängen zu überleben, allerdings grässlich verstümmelt. Candide und Pangloss lassen sich in ihrer optimistischen Einstellung
dem Leben und der Welt gegenüber jedoch
nicht erschüttern.
Leonard Bernstein
Funktion, etwa indem sie einen erzieherischen
Effekt auf die Menschen ausübten.
Diese These wird im Candide vom Lehrer
des Protagonisten vertreten, einem Metaphysiko-Theologo-Kosmolonigologisten mit dem
sprechenden Namen Pangloss, der alles Leid
wegargumentiert oder umdeutet. Denn die
Abenteuer, die Lehrer und Schüler im Verlauf des Romans erleben, haben für sie selbst
ebenso wie für ihnen nahestehende Personen oft schauerliche Konsequenzen und
stellen dadurch die Überzeugung des Pangloss auf eine harte Probe. So muss Candide
etwa erleben, wie seine schwangere Geliebte
Kunigunde von einer Soldatenmeute aufgeschlitzt wird. Pangloss selbst macht die
Anders Voltaire und Bernstein. Für beide können wir jeweils konkrete Ereignisse ausmachen, die ihre Zuversicht in eine gute Weltordnung bzw. in die gerechte Regierung ihres
Landes ins Wanken brachten: Für Voltaire
handelte es sich dabei um das verheerende
Erdbeben von Lissabon im Jahre 1755, das
unzählige Menschenleben forderte und den
zutiefst verstörten Zeitgenossen die Frage aufdrängte: Wie konnte Gott eine solche Katastrophe zulassen ? Bernstein seinerseits verarbeitet im Candide sein Entsetzen über die
aggressive anti-kommunistische Politik der
McCarthy-Ära, unter der zahlreiche politisch linksgerichtete Freunde und Kollegen
Bernsteins zu leiden hatten. So stellt er 1956,
drei Jahre nachdem er erste Überlegungen
zum Candide angestellt hat, einen eindeutigen Bezug zwischen den gesellschaftlichen
Missständen, die Voltaires Roman anprangert, und seiner eigenen Zeit her: „Puritanical
snobbery, phony moralism, inquisitorial attacks on the individual, brave-new-world optimism, essential superiority – aren’t these all
charges levelled against American society by
our best thinkers ?“ – Bernstein stimmte diesen Denkern offenbar zu.
Die Melodik der Ouvertüre, die zahlreiche
Liedthemen der Operette vorwegnimmt,
ist durch große, meist dissonante Intervalle geprägt, wie das bereits erwähnte Optimismus-Motiv. Daneben ertönt ein Kampflied, das den Krieg symbolisiert, der Candide und seine Geliebte Kunigunde aus ihrer
westfälischen Heimat vertreibt. Eingang in die
Ouvertüre gefunden hat auch die Melodie des
Liedes Oh happy we, das Candide und seine
Geliebte singen, als sie sich nach ihrer Flucht
für kurze Zeit in trügerischer Sicherheit wiegen, sowie das Thema des Liedes Glitter and
be gay, welches Kunigunde singt, als wir ihr
nach ihrer Trennung von Candide als Freudenmädchen wiederbegegnen, die durch die
Edelbordelle Europas zieht. Dabei spielen wie
im Jazz rhythmische Elemente eine wichtige
Rolle, allerdings verzichtet Bernstein auf die
Verwendung des für den Jazz typischen Instrumentariums wie Saxophon oder Klavier.
Stattdessen ist die Ouvertüre in der Sonatenhauptsatzform angelegt, möglicherweise um
das Klassische der Thematik hervorzuheben.
Der Held des Musicals, Candide, macht sich
zwar mit entwaffnender Naivität und ungebrochenem Mut an die Bewältigung seines
ereignisreichen Lebens. Allerdings scheitert
er immer wieder an den selbstgestellten Aufgaben. Durch diese schmerzhaften Erfahrungen wird er dazu gezwungen, nach und
nach Abstriche bei den Erwartungen an sich
selbst zu machen und gelangt so schließlich
zu einer realistischen Einschätzung dessen,
was er überhaupt zu leisten imstande ist.
Candide beschließt am Ende von Roman und
Musical, in Zukunft ein bescheidenes, häusliches, selbstgenügsames Leben zu führen:
„Allein es gilt, unseren Garten zu bebauen“ /
„let our garden grow“, so schließt das Stück.
Der Mensch, dies scheint zunächst die Moral
von der Geschicht’, ist zwar allein und einsam
in einer schwierigen Welt, aber mit der richtigen bescheidenen Einstellung kann er sein
Leben dennoch bewältigen. Ist dies jedoch,
so fragt Voltaire in seinem ironischen Roman
und Bernstein durch seine übermütige Musik,
wirklich ein Grund zum Fröhlichsein ?
Cordula Bachmann
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Burgan – L a Chute de Lucifer
Patrick Burgan wurde 1960 in Grenoble geboren. Zunächst studierte er am Konservatorium
von Toulouse Musikwissenschaft, doch bald
begann er, Komposition als seine Leidenschaft
zu entdecken. Insbesondere die Kompositionen von Varèse und Dutilleux inspirierten ihn
dazu, nach einem Modernismus zu suchen,
der sich von Traditionen befreit, ohne ihnen
blind den Rücken zuzuwenden, und er entdeckte schnell die expressiven Möglichkeiten, die sich durch diese Wendung erschließen lassen.
Nachdem er sein Studium der Musikwissenschaft mit Auszeichnung abschloss, begann
Burgan am Pariser Conservatoire national
supérieur de musique bei Lehrern wie Ivo
Malec Komposition zu studieren. Dort ermöglichte ihm 1990 der 1. Preis mit Auszeichnung
beim Hochschulkompositionswettbewerb,
seine Studien bei Gérard Grisey fortzusetzen.
Nach seinem Studium gelang es Burgan, sich
als wichtiger zeitgenössischer Komponist zu
etablieren. Er ist mehrfacher Preisträger des
Institut de France und gewann viele Kompositionswettbewerbe. So wurde er 1996 Preisträger der Académie des beaux-arts, 2000
wurde ihm der Claude-Arrieu-Preis für sein
gesamtes Werk verliehen und 2008 gewann
er den SACEM GrandPrix für Symphonische
Musik. Neben seiner Arbeit als Komponist ist
Burgan Dozent für Komposition und Improvisation an der Université de Toulouse.
Burgans Musik zeichnet sich durch ihre große
Expressivität und Sinnlichkeit aus, sie hat darüber hinaus aber auch einen ausgeprägten dramatisch-narrativen Aspekt, der sich am deutlichsten in seiner vokalen Musik zeigt, etwa in
Le Lac, das am Theâtre du Châtelet mit dem
Orchestre philharmonique de Radio France
unter Eliahu Inbal uraufgeführt wurde, und
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Patrick Burgan
natürlich in seinen Opern, wie in seiner ersten
Oper La source des images ou Narcisse exaucé
(Die Quelle der Bilder oder Narzissus erhört).
Doch auch seine vielen Instrumentalwerke,
ob sinfonisch, konzertant oder kammermusikalisch, sind voller Bilder und Geschichten,
die erzählt werden wollen.
Im Falle des Posaunenkonzerts La chute de
Lucifer ist es der uralte Mythos von Luzifer,
dem gefallenen Engel, der erzählt werden soll.
Burgan selbst hat erklärt, was ihn dazu bewogen hat, diesen Stoff zu vertonen:
der Finsternis werden sollte. Dieses Konzert
für Posaune, eine sinfonische Dichtung, bildet das von dem englischen Dichter des 17.
Jahrhunderts mit atemberaubendem Ausdruck beschriebene biblische Ereignis chronologisch nach.
Aufständischen bis an den Rand des Himmels drängt und sie in einen neuntägigen Fall
stürzt. Aus einem bedrohlichen und dröhnenden Klanggemisch tritt plötzlich die Kadenz
des Solisten hervor: Die Stimme des besiegten Engels, der wieder zu sich kommt.
Ein sanftes Cluster in den Streichern – das
lichtdurchflutete Himmelreich – eröffnet das
Stück und gibt einer Solo-Stimme das Wort:
dem Violoncello. Als sich Zweifel regen über
einen Akkord, den das gesamte Orchester
auffächert, zeigt der Protagonist eine andere
Seite seines Gesichts, und seine Stimme verändert sich in die einer Posaune – die Zwillingsschwester des Violoncellos, die ihren Gesang
über einer immer aufgewühlteren Orchesterbegleitung fortsetzt. Schließlich wandelt sich
das eher aus diatonischen Farben bestehende
Licht (Lumière) des ersten Satzes mittels eines
Abschnitts, in dem sich mehrere unterschiedliche Tempi überlagern, allmählich um in den
Aufstand (Révolte).
Der dritte Satz Abgründe (Abîmes) ist ein
schwerer und qualvoller Marsch, in dem
Satan seine Armee erweckt und sein Pandämonium einweiht. Das Böse hat von nun an
seinen Monarchen.
Dieser zweite, sehr lebhafte Satz ist eine Fuge
nach den Regeln der Zwölftonmusik, deren
mehrstufige Entwicklungen die Schlachten
zwischen den abtrünnigen Engeln und den
Engeln Gottes darstellen, mit Massenbewegungen, heftigen Zusammenstößen, keuchendem Verharren und ungebremster Fortsetzung
der Gefechte – bis der Gottessohn einschreitet (harmonische Blöcke der Blechbläser), die
Was kann aktueller und näher am modernen Menschen sein als das Schicksal dieses
gestürzten Engels ? Er weigert sich, sich als
Geschöpf einer höheren Macht zu betrachten, ist bewegt durch einen unsinnigen Stolz,
mindestens gleichwertig zum Schöpfer zu
sein und ist geblendet von der Erkenntnis
seines freien Willens. Daher sieht er sich als
Herrscher der Welt und begehrt auf gegen
die bestehende Ordnung. Hat nicht auf eine
gewisse Weise der von Nietzsche Ende des
19. Jahrhunderts ausgerufene Tod Gottes
die Menschheit der spirituellen Gewissheit
beraubt und sie in einen neuen Abgrund
gestürzt: die Offenbarung der Sinnlosigkeit
des Daseins ?
Patrick Burgan
Übersetzung von Josef Schriefl
Das verlorene Paradies von John Milton
beginnt mit dem Bild Satans, der mit seiner
Gefolgschaft nach schwindelerregendem Sturz
betäubt im Höllenfeuer liegt. Erst einige Kapitel später erfährt man aus dem Munde des Erzengels Raphael die genauen Umstände der
Auflehnung jenes Engels, der zuvor Lichtträger (Luzifer) war und nun die Personifikation
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Intervie w mit Patrick Burgan
Abaco-Orchester: „La chute de Lucifer“ ist
Ihr erstes konzertantes Werk mit einem Blechblasinstrument als Solisten. Wie kamen Sie auf
die Idee, ein Werk für Orchester und Soloposaune zu schreiben?
Patrick Burgan: Nachdem Fabrice Millischer
den ARD-Wettbewerb gewann, bat er mich,
ein Konzert für ihn zu schreiben. Ich akzeptierte und er fand finanzielle Unterstützung
für den Auftrag. Zum ersten Mal für Soloposaune zu komponieren war kein besonderes
Problem, weil ich viel mit dem Solisten arbeitete, bevor ich begann, das Stück zu schreiben. So gehe ich immer vor – insbesondere
bei Solokonzerten.
erreicht wird, stürzt das Cello, denn Es-Dur
steht hier für “S“, also „Satan“. Hier beginnt
die Metamorphose, die Transformation von
Luzifer zu Satan. Nun schweigt das Solocello
und die Posaune spinnt den Gesang weiter,
in einem ähnlichen Licht, doch nun auch mit
Holzbläserbegleitung. Und diese Transformation vom Engel des Lichts zum Höllenfürsten
setzt sich bis zum Beginn des zweiten Satzes
fort, während die Musik zunehmend chromatisch und verängstigt wird.
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AO: Biblische Mythen inspirieren bis heute
Künstler, Schriftsteller und Komponisten.
Warum ist uns die Geschichte von Luzifers
Fall bis heute so wichtig?
PB: Mythen sind der Spiegel der Menschheit – es ist natürlich, dass Kunstschaffende
von dieser enormen Konzentration existenzieller Probleme fasziniert sind. Ich denke, Luzifers Geschichte ist für uns relevant, weil wir
alle immer zwischen dem Guten und Bösen
hin- und hergerissen werden. Die meisten
Menschen lieben – wie Luzifer – das Risiko,
das Unbekannte, doch sie haben auch Angst
vor dem Fall.
AO: Die Posaune spricht in diesem Werk als
Luzifer. Wie kam es zu dieser Verbindung,
warum lassen Sie gerade dieses Instrument
den „gefallenen Engel“ verkörpern?
PB: Ich versuche immer, eine Verbindung
herzustellen zwischen der Musik und den
Umständen ihrer Entstehung oder ihrem Interpreten. Millischer ist auch Cellist, deshalb
wollte ich ein Violoncello aus dem Orchester
als zweiten Solisten verwenden, welcher der
Posaune antwortet. Die beiden Instrumente
ähneln sich in ihrem Register und melodischen Potential. So kann man sie in gewisser
Hinsicht als zwei Gesichter derselben Persönlichkeit verstehen. Ich erinnerte mich daran,
wie Luzifer in der alten Ikonographie verwendet wurde, um die Hölle und Verdammnis zu repräsentieren – dieses Gesicht könnte
die Posaune tragen. Auf der anderen Seite
dachte ich an Satan vor seinem Fall, also Luzifer: Der von Gott geliebte Engel, der das Licht
trägt. Diese Seite verband ich mit dem Cello.
Zu Beginn des Werkes spricht deshalb das
Solocello in friedlichem Licht (nur von Streichern begleitet) zu Gott. Als jedoch Es-Dur
PB: Ich habe in der Zwischenzeit ein weiteres Werk geschrieben, das diesen Untertitel
trägt, und auch einige meiner früheren Werke
könnte man sinfonische Dichtungen nennen.
Doch „La Chute de Lucifer” ist tatsächlich das
beste Beispiel, weil wirklich über das ganze
Stück hinweg eine einzige Geschichte erzählt
werden soll.
AO: Sie haben geschrieben, dass Luzifer in diesem Werk als eine Metapher für den modernen Menschen zu verstehen ist. Wie ist Ihrer
Meinung nach die Menschheit aus dem Paradies gefallen?
Illustration zu Miltons Paradise Lost
AO: Sie haben „La chute de Lucifer“ als „sinfonische Dichtung“ bezeichnet – es ist Ihr erstes Werk in dieser Art. Warum entschieden Sie
sich, eine sinfonische Dichtung zu schreiben,
was fasziniert Sie an dem Genre ?
PB: Wie jemand mal gesagt hat: Die Verdammung des Menschen liegt in seinem Gewissen sich selbst gegenüber. Darüber hinaus
liegt sie aber auch in seiner Angst vor dem
Tod, in der erlebten Absurdität unserer Existenz. In gewisser Hinsicht ist der moderne,
„säkulare“ Mensch freier (von Gott) als er es
früher war, aber indem er diese Unabhängigkeit und Freiheit gewann, indem er sein eigener Gott wurde, verlor er den (womöglich illusorischen) Trost, der im Glauben liegt – nun
sieht er in einen gigantischen Abgrund, ein
schwarzes Loch liegt vor ihm. Ohne Zweifel ist es schwieriger, damit zu leben…es ist
furchterregend.
AO: In „La chute de Lucifer“ geht es um biblische Mythen, auch in Ihrem Orchesterwerk
“Les sept dernières paroles du Christ” (Die sieben letzten Worte Christi) haben Sie sich mit
christlichen Motiven auseinandergesetzt. Wie
wichtig ist Religion für Sie als Komponisten?
PB: Diese Auseinandersetzung entspringt
keinen religiösen Motiven. Zunächst: Ich
mag Geschichten, Mythen, universelle Fiktionen oder Träume, und daran sind die religiösen Texte (gleich welcher Religion) immer
sehr reich. Doch darüber hinaus glaube ich
an einen spirituellen, heiligen Bereich im
menschlichen Geist, und Musik ist für mich
das beste Medium, um diesem transzendenten
Aspekt des menschlichen Geistes ein Gesicht
zu geben. Die traditionellen heiligen Texte
enthalten natürlich viel von dieser Spiritualität. Aber nicht nur sie: Ich glaube, ich suche
immer nach dem Heiligen, selbst in der profansten Literatur.
AO: Der zweite Satz ist in der Form einer
Zwölfton-Fuge. Woher kam die Entscheidung,
hier diese Form zu wählen?
PB: Im zweiten Satz ist ein Kampf mit viel
Bewegung zu hören, und die Fuge ist perfekt
geeignet, um das darzustellen. Der Satz ist
sehr verstörend, es ist ein einziges Chaos und
es gibt (anscheinend) keine Hoffnung auf Aussöhnung. Deshalb musste ich eine sehr chromatische Sprache wählen, und serielle Techniken sind die beste Art, um absolut chromatische Linien zu kontrollieren. Alles, was ich
benutze, steht im Dienst des Ausdrucks und
der emotionalen Intention, deshalb habe ich
keine Präferenz in Bezug auf chromatische
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Prokofje w – Fünf te Sinfonie
oder diatonische Tonalität, komplexe oder
schlichte Systeme: Alles hängt davon ab, was
ausgedrückt werden soll.
AO: An einem entscheidenden Wendepunkt
von „La chute de Lucifer“ scheint die Filmmusik von Hitchcocks „Psycho“ zitiert zu werden.
War dies ein beabsichtigter Effekt ? Warum
wählten Sie hier dieses Zitat ?
PB: Das ist mir tatsächlich versehentlich passiert. Vielleicht ist diese Musik in unser kollektives Unterbewusstsein gelangt ? Als mir
klar wurde, dass ich von Bernard Hermann
„abgeschrieben“ hatte, war es zu spät: Ich
konnte nicht den ganzen Abschnitt neu schreiben, er war so großartig ! Aber letzten Endes
passt die Verbindung zu „Psycho“ auch gar
nicht so schlecht.
Interview: David Fuchs
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Sergei Prokofjew wurde 1891 bei Bachmut
im damaligen russischen Kaiserreich geboren. Klavierunterricht weckte schon in dem
vierjährigen Prokofjew ein musikalisches Interesse und offenbarte seine immense Begabung. Nur wenig später entdeckte er durch
Kompositionsunterricht bei Reinhold Glière
seine Berufung, woraufhin er mit nur 13 Jahren ein Kompositionsstudium bei Nikolai
Rimski-Korsakow und Anatoli Ljadow am
Sankt Petersburger Konservatorium aufnahm.
In den folgenden Jahren machte er sich nicht
nur als Komponist, sondern auch als brillanter Pianist einen Namen in der Öffentlichkeit. 1917 entstand schließlich seine erste, die
Klassische Sinfonie. Aufgrund der schwierigen Situation nach der Oktoberrevolution zog
Prokofjew 1918 vorerst nach New York, später nach Deutschland und Frankreich. In dieser Zeit entstanden seine Zweite, Dritte und
Vierte Sinfonie, in denen Prokofjew eine freie,
avantgardistische Tonsprache entwickelt, weit
entfernt vom Neoklassizismus seiner Ersten
Sinfonie. Nach mehreren Besuchen in seine
Heimat kehrte er schließlich 1936 endgültig
in die Sowjetunion zurück. Dort schrieb er
1944, nachdem er sich 14 Jahre dem Sinfonie-Genre entzogen hatte, seine Fünfte Sinfonie, während der zweite Weltkrieg in seiner
ganzen unerbittlichen Grausamkeit wütete.
Zeitgleich versuchte die stalinistische Kulturpolitik, Kunst und Literatur zu instrumentalisieren, um das Volk regimetreu zu bilden
und zu ideologisieren. Einige Künstler sollten
in einer dem sowjetischen Komponistenverband zugewiesenen Villa fernab des Frontgeschehens Ruhe zum Arbeiten finden. So
entstand ein idyllischer Raum, in dem Kunst
ganz im Sinne des Regimes entstehen sollte.
Neben Prokofjew waren dort weitere Komponisten untergebracht, darunter Kabalewski und
Schostakowitsch, denen Prokofjew Auszüge
aus seiner Fünften Sinfonie am Klavier vortrug.
Sergei Prokofjew
Es herrschte eine konzentrierte und inspirierende Atmosphäre, die Prokofjews Schaffen
vorantrieb und zu der raschen Fertigstellung
der Sinfonie in nur wenigen Monaten beitrug.
Prokofjew fügte sich der stalinistischen Kulturpolitik insoweit, als er mit der Fünften wieder
ein harmonischeres und traditionelleres Werk
komponierte. Er selbst sagte damals, sie sei
eine „Hymne an die Freiheit des menschlichen
Geistes. In der Fünften Symphonie wollte ich
einen freien und glücklichen Menschen, seine
große Kraft, seinen Edelmut und seine seelische Reinheit besingen.“ Sie entstand nur ein
Jahr nach Schostakowitschs Achter Sinfonie,
für welche dieser von der Regierung scharf kritisiert worden war. Im Gegensatz zu Schostakowitsch schuf Prokofjew aber ein Werk,
das mit seinem strahlenden und heroischen
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Charakter sowohl beim Publikum als auch bei
dem stalinistischen Regime auf Anklang stieß.
Es kann einem aber nicht entgehen, dass die
großen Melodiebögen in dieser Sinfonie selten frei schwingen dürfen und dass selbst die
schnellen scherzhaften Themen im zweiten
und vierten Satz letztendlich hektisch und verzweifelt enden, als werde ihnen eine äußere,
bösartige Kraft zum Verhängnis. Darf man
der Aussage des Komponisten also Glauben
schenken, oder handelt es sich doch eher –
im Rahmen seiner Möglichkeiten innerhalb
des stalinistischen Systems – um eine Solidaritätsbekundung an Schostakowitsch, mit
dem er während der Entstehung der Fünften
in regem Austausch stand ?
Der erste Satz, langsamer als man es von der
traditionellen Sinfonie gewohnt ist, beginnt
mit einer erwartungsfrohen Melodie, die von
Fagott und Flöte vorgetragen wird. Der Satz
entfaltet sich unaufhaltsam durch zum Teil
auch düstere Passagen, bleibt aber immer
in einer heroisch-epischen Grundstimmung,
in deren Sinne auch am Ende ein strahlender B-Dur-Akkord aus einer Dissonanz heraus ertönt und den Satz beendet. Es folgt der
schnelle zweite Satz, voller Witz und Brillanz, dessen Melodie an viele Tanzthemen aus
Prokofjews Ballettmusik erinnert. Das Thema
wird vielfach variiert – Prokofjew verändert
Tonhöhe, Metrum, Intervall- und Rhythmusstruktur und führt es so schließlich fast ins
Groteske. Wie von einer rhythmisch arbeitenden Dampflok angetrieben, wird das einst
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lebensbejahende Thema zu einem unheilvollen Ende gebracht. Der langgezogene dritte
Satz ist voller eleganter Lyrik, wobei auch hier
tragische Zwischentöne immerfort mitschwingen. Im Finale greift Prokofjew zunächst wieder das Thema vom Anfang der Sinfonie auf,
das aber schnell in ein neues, spielerisch aufgeregtes Thema übergeht. Immerzu wird die
Stimmung nervöser und der Rhythmus erbarmungsloser bis hin zu einem jähen Ende der
fulminanten Coda.
Wie auch immer der Zuhörer nach diesen vier
Sätzen die oben gestellte Frage beantworten
mag – es herrscht Einigkeit darüber, dass Prokofjews Fünfte nicht nur einen Höhepunkt in
seiner Entwicklung darstellt, sondern gar als
Quintessenz seines Schaffens gesehen werden kann. Swjatoslaw Richter, ein großer russischer Pianist und Zeitgenosse Prokofjews,
fand treffende Worte: „Die Fünfte Symphonie
vermittelt seine volle innere Reife und seinen
Blick zurück. Er blickt von der Höhe auf sein
Leben und auf alles, was war, zurück. Darin
liegt etwas Olympisches… In der Fünften
Symphonie erhebt er sich zur ganzen Größe
seines Genies. Dabei geht es um Zeit und
Geschichte, Krieg, Patriotismus, Sieg… Der
Sieg überhaupt ist auch ein Sieg Prokofjews.
Hier hat er endgültig gesiegt. Zwar hat er auch
früher stets gesiegt, aber hier triumphiert er
als Künstler ein für allemal“.
Anna Leibinger
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Fabrice Millischer
Joseph Bastian
renommierten Orchestern wie dem Wiener
Kammerorchester, dem SWR-Radiosinfonieorchester Stuttgart, der Philharmonie Baden-Baden, dem Orchester Hermitage aus Sankt
Petersburg oder dem Orchestre du Capitole in
Toulouse. Konzertreisen führten ihn u.a. nach
Washington, Sao Paulo, Peking, Tokyo, Seoul,
München, Genf und Paris. Von 2008 bis 2013
war er Solo-Posaunist der Deutschen Radio
Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern.
Als erster Posaunist überhaupt gewann
Fabrice Millischer beim ARD-Wettbewerb den
1. Preis und gehört damit zu den bekanntesten
Posaunisten der jungen Generation.
Millischer begann seine musikalische Ausbildung am Konservatorium in Toulouse. Seine
Liebe zur Musik begann am Klavier, sehr bald
galt sein Interesse jedoch dem Cello und der
Posaune. Später wechselte er ans Konservatorium von Lyon in die Posaunenklassen von
Michel Becquet, Alain Manfrin und Daniel
Lassalle. Gleichzeitig setzte er seine musikalische Karriere auf dem Cello am Konservatorium in Paris fort.
2006 gründete er zusammen mit Aurélien
Honoré, Jean-Philippe Navrez und Fabien Dornic das Posaunenquartett Quartbone, welches
sich u.a. der Entwicklung der Posaune vom
Barock bis heute widmet.
Millischer konzertiert regelmäßig mit bekannten Barockensembles wie Le Concert des
Nations von Jordi Savall, den Sacqueboutiers
de Toulouse von Daniel Lassalle und JeanPierre Canihac, dem Insula Orchestra von Laurence Equilbey sowie als gefragter Solist bei
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Mehrere zeitgenössische Werke für Posaune
wurden ihm gewidmet: Das Konzert für
Posaune und Blechbläserensemble von Jean
Guillou, La Chute de Lucifer von Patrick
Burgan, sowie Libretto von Etienne Perruchon und L‘appel sauvage von Alain Celo.
Millischer ist Preisträger des internationalen Wettbewerbs für Posaune in Budapest
(2005), des Wettbewerbs für Barockposaune
in Toulouse (2006) und des ARD-Wettbewerbs (2007). Seit 2009 ist er Teilnehmer am
Programm Déclic der Association française
d'action artistique und wurde im selben Jahr
mit der Silbernen Medaille der Académie des
Arts et Lettres ausgezeichnet. Darüber hinaus
gewann er 2011 den französchen Echo in der
Gattung bester Nachwuchskünstler und 2014
den EchoKlassik Preis für die Konzerteinspielung des Jahres (CD-Aufnahme French Trombone Concertos).
Der französisch-schweizerische Dirigent und
Posaunist Joseph Bastian ist seit 2011 musikalischer Leiter des Abaco-Orchesters. Seitdem
nahm er an verschiedenen Meisterkursen teil,
u.a. mit Bernard Haitink, David Zinman, Jorma
Panula und dirigierte das Tonhalle-Orchester
Zürich, die Lucerne Festival Strings und das
Noord Nederlands Orkest.
Er assistierte Mariss Jansons und Daniel Harding bei Chor, Akademie und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks sowie
beim Bayerischen Landesjugendorchester.
Beim Festkonzert zum 100. Geburtstag von
Rafael Kubelík dirigierte er Mahlers Lieder
eines fahrenden Gesellen in einer Bearbeitung
von Schönberg mit Michael Volle als Solisten. Im November 2015 war er am Pult der
BR-Orchesterakademie mit Mahlers 4. Sinfonie zu erleben.
Joseph Bastian wuchs in einer kinder– und
musikreichen Familie auf. Mit sieben Jahren
fing er das Posaunenspiel an, kurze Zeit später
kam Cello hinzu. Am Konservatorium in Metz
erhielt er zusätzlich Kompositionsunterricht.
Er studierte Posaune an der Hochschule für
Musik Saar bei Prof. Henning Wiegräbe und
spielte als Student u.a. mit der Jungen Deutschen Philharmonie und dem Gustav Mahler
Jugendorchester.
2002 wurde er Stipendiat der Orchesterakademie der Münchner Philharmoniker, 2003
Mitglied des Orchesters des Nationaltheaters
Mannheim, und seit 2004 ist er Bassposaunist im Symphonieorchester des Bayerischen
Rundfunks. 2006–2012 hatte er zudem einen
Lehrauftrag an der Staatlichen Hochschule für
Musik Stuttgart inne.
Auf dem Gebiet der historischen Aufführungspraxis ist Joseph Bastian ebenfalls aktiv. So
spezialisierte er sich auf zwei fast vergessene
Instrumente, den Serpent und die Ophikleide.
Daneben spielt er regelmäßig Barockposaune
mit diversen Ensembles, hauptsächlich aber
mit Les Cornets Noirs (Basel).
2009 wurde Millischer Professor für Posaune
an der Hochschule für Musik Saar, 2013 folgte
die Berufung an die Hochschule für Musik
Freiburg. Regelmäßig wird er zu europäischen
und internationalen Meisterkursen eingeladen.
Fabrice Millischer ist Künstler des Hauses Antoine Courtois, Paris, und spielt auf der Posaune
Legend 420 NSBHST.
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Abaco -Orchester
VIOLINE I
Minou Djannatian
Daphne Doedens
Christian Emmert
Lioba Grundl
Sophia Kaestner
Jonas Krause
Cora Mirow
Christian Otte
Tobias Plamann
Viola Pless
Bärbel Rehm
Fanny Anais Schell
Lavinia Scherf
Elena Schneider
Theresa Seidel
Dorothee Slenczka
Linda Steiner
VIOLINE II
Kathrin Bisling
Katharina Bömers
Julie Ceelen
Johannes Ebke
Taro Eichler
Claudia Jendrewski
Anna Leibinger
Barbara Plomer
Franzi Sattler
Katharina Schäfer
Nicola Schepp
Luzie Schulte-Uentrop
Annette Thurau
Jennifer Wladarsch
VIOLA
Marta-Marie Beisiegel
Matthias Fahn
Sophia Grünwald
Tanja Hoves
Runa Käsbauer
Christian Leykam
18
Nino Nanobashvili
Miriam Oschkinat
Regina Püschel
Anna Reis
Annabel Spek
VIOLONCELLO
Jakob Biesterfeldt
Philipp Blaumer
Florian Bömers
Laura Buchwieser
Felix Ceelen
Costanza Conforti
Sebastian Doedens
Daniel Feuchtinger
Georg Fröschl
David Fuchs
Patrick Siegle
Almuth Voß
Florin Walter
Margarethe Woeckel
KONTR ABASS
Dagmar Blaumer
Lluis Böhme
Irmi Heinz
Hubert Krammer
Martin von der Helm
Christian Weigl
Etienne Winkelmuller
FLÖTE
Tobias Rossmann
Vroni Schadt
Luisa Schürholt
OBOE
Mark Gall
Hendrike Kayser
Stefanie Schütz
KLARINET TE
Christine Bach
Lilian Grote
Michael Lecointe
Claudius Poth
Julia Wernerr
Beethoven
Sinfonie Nr. 3 – „Eroica“
FAGOT T
Hannah Antkowiak
Elke Müller
Tassilo Restle
HORN
Barbara Heinrich
Johannes Knapp
Jochen Lohrmann
Michael Schöne
Andreas Vernaleken
strauss
Till Eulenspiegels lustige Streiche
r aveL
TROMPETE
Lorenz Birnbacher
Matthias Mehl
Josef Schriefl
Rupert Wildhofer
Ma mère l‘oye (Suite)
POSAUNE
Benedikt Geirhos
Jonas Geisperger
Christof Schadt
TUBA
Andreas Knapp
Di, 12. Juli 2016, 20 Uhr
Himmelfahrtskirche
Kidlerstr. 15, München-Sendling
PAUKE
Dominik Keim
SCHLAGWERK
Adrian Bromme
Ignasi Domènech Ramos
Dominik Keim
Rosa Montañés Cabriá
Sa, 16. Juli 2016, 20 Uhr
Hochschule für Musik und Theater
Großer Konzertsaal
Arcisstraße 12, München
HARFE
Michaela Pröll
Irene Fenninger
KLAVIER
Haike Dietrich
a Baco -orchester
Sinfonieorchester der Universität
Joseph Bastian, Dirigent
Dank
Die Proben mit Joseph Bastian, dem wir für sein außergewöhnliches Engagement gleich zu
Beginn danken wollen, werden durch Stimmproben unter Anleitung fachkundiger Dozenten
ergänzt. In diesem Semester danken wir ganz besonders:
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Das Abaco-Orchester wurde 1988 von Studenten der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität zunächst als ein reines Streichorchester gegründet. Schon nach zwei Jahren hatte das junge Orchester so viele neue
Mitglieder gewonnen, dass fortan auch Werke
mit großer sinfonischer Besetzung aufgeführt
werden konnten. Seitdem bilden das Kernrepertoire die Sinfonien bedeutender Komponisten der Romantik wie Brahms, Bruckner oder Tschaikowsky; darüber hinaus stehen
auch Werke aus Barock, Klassik und Moderne
auf dem Programm.
Das Orchester setzt sich aus bis zu 100 Studenten und jungen Berufstätigen verschiedener Fachrichtungen und Berufsgruppen
zusammen. In der Freizeit werden mit besonderem Einsatz und hohem Anspruch sinfonische Werke unter professioneller Leitung
erarbeitet.
In jeder Vorlesungszeit wird ein Konzertprogramm einstudiert, das dann am Ende des
Semesters in München und Umgebung aufgeführt wird. Die Organisation und Verwaltung liegt hierbei komplett in den Händen der
Musiker, die alle wichtigen Entscheidungen,
wie etwa die Dirigenten- und Programmwahl,
gemeinsam tragen.
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Zusätzlich zum regulären Semesterprogramm
gibt es regelmäßig Ferienprogramme, die oft
mit Gastkonzerten in verschiedenen Städten Europas verbunden werden. So wurde
das Orchester bereits viermal zum internationalen Festival MúsicaMallorca nach Palma
und 2009 zum Richard-Strauss-Festival nach
Garmisch-Partenkirchen eingeladen. Für eine
Uraufführung von Jean-François Michel reiste
das Ensemble im Oktober 2013 nach Fribourg
und Gruyère in die Schweiz. Im Mai 2015
nahm das Orchester am Festival FIMU (Festival International de Musique Universitaire)
in Belfort teil. Frühere Konzertreisen führten unter anderem nach Paris, Amsterdam,
Ankara und Berlin.
Daniel Nodel, 1. Geigen, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Celina Bäumer, 2. Geigen, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Benedikt Schneider, Bratschen, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Clemens Weigel, Celli, Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Frank Reinecke, Kontrabässe, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Claire Sirjacobs, Holzbläser
François Bastian, Hörner, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Ebenfalls bedanken möchten wir uns an dieser Stelle bei der Erlöserkirche München-Schwabing für die gute und flexible Zusammenarbeit bei der Überlassung von Probenräumen. Ganz
besondere Grüße möchten wir noch an Familie Binkert richten: Die Versorgung im Kloster
Baumburg während unseres Probenwochenendes war wie immer großartig !
Zu guter Letzt bedanken wir uns herzlich bei unseren organisatorischen Leitern Marta-Marie
Beisiegel, Anna Leibinger, Theresa Seidel und Rupert Wildhofer.
Zudem engagiert sich das Abaco-Orchester
mit Benefizkonzerten auch immer wieder für
wohltätige Zwecke.
Namenspatron ist der italienische Komponist und Cellist Evaristo Felice Dall’Abaco, der
von 1715 bis 1740 als Kammerkonzertmeister und Kurfürstlicher Rat am Hofe des bayerischen Kurfürsten Max II. Emanuel in München tätig war.
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In eigener Sache
SPENDEN
INFORMATIONEN
Das Abaco-Orchester verwaltet sich selbst und
ist deshalb auf die Unterstützung möglichst
vieler Musikfreunde angewiesen. Ihre Spenden verwandeln sich garantiert im Handumdrehen in Noten, Konzertplakate, Saalmieten
oder Solistengagen.
Für detailierte Informationen über das Orchester oder weitere Projekte besuchen Sie bitte
unsere Webseite unter:
Bankverbindung:
Abaco-Orchester e.V.
IBAN:DE59700202700036398523
BIC:HYVEDEMMXXX
HypoVereinsbank München
Wir stellen Ihnen gerne eine Spendenquittung aus.
SPONSORING
Das Abaco-Orchester ist auf der Suche nach
Sponsoren für seine kommenden musikalischen Projekte. Als Gegenleistung für Ihre
Unterstützung bieten wir den stilvollen Rahmen für die exklusive Platzierung Ihres Logos
oder Namens in unseren Printmedien sowie
auf unserer Homepage.
Sie können uns jederzeit unter
[email protected] erreichen.
Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung !
FÖRDERER
Werden Sie ständiger Förderer des AbacoOrchesters ! Als Förderer erhalten Sie regelmäßig Neuigkeiten über das Orchester und
Zugriff auf ein reserviertes Kartenkontingent
für unsere Konzerte. Wenn Sie uns dauerhaft
unterstützen möchten, finden Sie auf unserer
Homepage weitere Informationen und ein Formular zum Ausfüllen.
Sie können uns jederzeit auch unter
[email protected] erreichen.
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www.abaco-orchester.de
Das Team des Abaco-Orchesters steht Ihnen
bei Fragen persönlich, telefonisch oder via
E-Mail gerne zur Verfügung.
LUST BEKOMMEN ?
Wir suchen ständig neue Musiker aller Instrumentengruppen. Probespiele finden immer
am Anfang eines Semesters statt. Interessenten melden sich bitte über unser Formular auf
der Homepage.
IMPRESSUM
Auswahl, Zusammenstellung und
Gesamtredaktion:
Marta-Marie Beisiegel
Redaktionelle Mitarbeit:
Katharina Bömers, Anna Leibinger,
Theresa Seidel, Rupert Wildhofer,
Jennifer Wladarsch
Layout:
Marta-Marie Beisiegel
Anzeigen:
Marta-Marie Beisiegel
[email protected]
Bildnachweis:
Seite 6, 10 und 13: Wikimedia; Seite 8: Félix
Burgan; Seite 16: www.fabricemillischer.
com; Seite 17: Astrid Ackermann; Seite 20:
Anatol Schuster
Abaco-Orchester e.V.
c/o Marta-Marie Beisiegel
Hirschbergstr. 13
80634 München
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