01.02.2016 Mit Chili-Schärfe gegen Schmerzen bei diabetischer

Pressemitteilung zu den 15. Österreichischen Schmerzwochen der Österreichischen Schmerzgesellschaft
Mit Chili-Schärfe gegen Schmerzen bei diabetischer Neuropathie
Wien, 2. Februar 2016 – Aktuelle Studienergebnisse (STEP- und PACE-Studie)1,2 zeigen, dass ein Pflaster mit dem
hochdosierten Chili-Inhaltsstoff Capsaicin auch in der Behandlung von Patienten mit diabetischer Neuropathie (DPN)
wirksam ist. Nachdem die Wirksamkeit des Capsaicin 8%-Pflasters3bei Post-Zoster-Neuralgie und HIV-assoziierter
Neuropathie in mehreren klinischen Studien nachgewiesen wurde, erhielt es jetzt auch eine erweiterte Zulassung für
schmerzhafte DPN. Diese kommt bei Diabetes mellitus häufig vor, etwa zehn Prozent der Patienten entwickeln eine
schmerzhafte DPN. Die häufig damit verbundenen Gefühlsstörungen (Parästhesien) sind oft Ursache für unbemerkte
Verletzungen, aus denen sich dann Infektionen und schmerzhafte Geschwüre entwickeln können.
„Diese neue Indikationserweiterung hat eine große praktische Bedeutung, weil die schmerzhafte diabetische
Polyneuropathie in der Regel eine Erkrankung älterer, häufig multimorbider Patienten ist und deshalb eine systemische
medikamentöse Therapie eher Probleme bereitet“, so o. Univ.-Prof. DDr. Hans Georg Kress, Vorstand der Klinischen
Abteilung für Spezielle Anästhesie und Schmerztherapie, AKH/MedUni Wien, Past President der Europäischen
Schmerzföderation EFIC und Vorstandsmitglied der Österreichischen Schmerzgesellschaft anlässlich der 15.
Österreichischen Schmerzwochen. „Aufgrund der notwendigen Einnahme vieler Medikamente sind diese Patienten
besonders anfällig für Arzneimittel-Interaktionen. Deshalb ist hier eine lokale Therapie von großem Vorteil.“ Das
Pflaster sei „eine gute Option für Patienten, bei denen man von vornherein keine systemische Therapie geben möchte.
Es wirkt nur auf die Haut, ist nicht organtoxisch und gut verträglich, leicht anzuwenden und mit anderen Therapien
jederzeit kombinierbar. Auch ist kein zeitraubendes Einschleichen der Therapie notwendig.“ Bei Patienten mit
eingeschränkter Nierenfunktion und multimorbiden Patienten sei eine lokale Therapie wegen des Fehlens einer
Toleranzentwicklung und systemischer Nebenwirkungen von großem Nutzen. Zudem ist die Pflasteranwendung nach
drei Monaten problemlos wiederholbar.
In der randomisierten, Placebo-kontrollierten, doppelblinden STEP-Studie wurde die Wirksamkeit und
Verträglichkeit des Capsaicin 8%-Pflaster bei Patienten mit DPN evaluiert. Die 369 Patienten erhielten entweder das
Capsaicin-Pflaster oder Placebo für 30 Minuten auf die Schmerzareale. Das Pflaster führte zu einer signifikanten
Reduktion der mittleren täglichen Schmerzintensität, dieser Vorteil gegenüber Placebo war ab der zweiten bis dritten
Woche nachweisbar und hielt bis zum Studienende nach zwölf Wochen an. Auch zeigten signifikant mehr Patienten
unter dem Capsaicin-Pflaster eine mindestens 30 prozentige Schmerzreduktion. Die Behandlung mit dem
Schmerzpflaster schlug sich auch in einer signifikanten Verbesserung der Schlafqualität nieder.
1
Stoker M et al.: Stoker M et al.: Diabetologia 2015;58(Suppl 1): S32, Abstract 64
2
Jacobs H et al.: Diabetologia 2015;58(Suppl 1):S515-S516; Abstract 1070
3
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