Jeder Mensch

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Jeder Mensch
hat Potential
Kinder sind geborenes Feuer und unsere Aufgabe ist lediglich, dieses Feuer nicht zu
löschen. Jedes Kind und jeder Mensch hat ganz besondere Talente und Gaben
und wer außer uns (wir gegenseitig) sollte diese fördern?
Wenn
ein Kind auf die Welt
kommt, hat es im Normalfall zwei grundsätzliche Erfahrungen gemacht: Erstens,
dass es mit der Mutter verbunden ist und
zweitens, dass es dabei wächst. „Ich kann
in Verbundenheit wachsen“, das ist die
Urerfahrung, auf der wir aufbauen. Sie ist
die Basis für ein erfülltes und glückliches
Leben, auf der wir uns – gemeinsam mit
anderen – weiterentwickeln und all unsere
Talente und Potentiale entfalten können.
Und dann kommt Erziehung
Der Film Alphabet zeigt ein interessantes
Experiment mit Babys: In einem kurzen
Spiel wird den Kleinen gezeigt, dass ein
blauer Holzbaustein als „Unterstützer“
für andere agiert und ein roter Holzbaustein sie verhindert. Danach können die
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Babys zwischen dem roten und dem
blauen Baustein wählen – alle nehmen
ausnahmslos den blauen „Unterstützer“.
Also sind die Kleinsten von Natur aus auf
Gemeinsamkeit und gegenseitige Unterstützung fokussiert.
Ein halbes Jahr später wird mit diesen
Kindern noch einmal das gleiche Experiment gemacht und da wählen bereits
20 Prozent den roten „Verhinderer“. Dies
zeigt, dass das Vorbild der Bezugspersonen sowie die Umgebung bereits in Richtung Konkurrenzdenken abgefärbt haben.
Gegen die Natur der
Gemeinsamkeit
Dennoch wird unser Konkurrenz-System
völlig absurd in der gesamten Erziehung
eingebaut, obwohl die Natur des Kindes
völlig anders ist:
Ein Kind ist mitten in der Welt und
geht hinaus in die weite Welt, lernt
spielerisch und mit Begeisterung,
gemeinsam mit anderen.
Dann reißen wir das Kind heraus
und setzen es in geschlossene
Räume, um es auf die weite Welt
vorzubereiten.
Die Kriterien in diesen geschlossenen Räumen sind auch noch „keine
Unterschiede“. Alle werden mit
dem gleichen Wissen, den gleichen
Dingen konfrontiert und fangen
dann automatisch an, sich zu vergleichen – so entsteht Konkurrenz.
Also machen wir die Gemeinsamkeit kaputt und beginnen die Kinder gegeneinander zu bewerten. So, dass einer der
Gewinner ist und alle anderen sich als
Verlierer fühlen. Dabei zerstören wir die
Beziehungsebene mit gegenseitiger Unterstützung, die sich im Grunde jeder
Mensch wünscht. Die späteren Folgen
sind Einsamkeit, Krankheit, Angstzustände und Depressionen.
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„Vielleicht sollten wir
es jetzt mit der Liebe
versuchen, weil die
Angst die letzten 10.000
Jahre wohl keinen Erfolg
gebracht hat.“
Dazugehören und
wahrgenommen werden
Die meisten Menschen erzählen gerne,
was sie machen, was sie alles können,
was sie alles gelernt, erlebt und verstanden haben – von dem, was ihnen die Natur irgendwie geschenkt hat als Talent, als
Gabe, die einzigartig ist. Jeder will etwas
Besonderes sein und damit auch wahrgenommen werden und dazugehören.
Der Ersatz dafür ist – weil selten Jemand
zuhört – dass die Welt heute voller Menschen ist, die bedeutsam sein wollen –
lauter Experten, von denen der eine den
anderen nicht mehr versteht. Jeder ist nur
noch auf sein Fachgebiet fokussiert und
fast keiner hat mehr den Blick fürs Ganze.
Menschen, die nur noch einen Job machen um bedeutsam zu sein, statt die Bedeutung des eigenen Lebens zu erkennen.
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© SYCHUGINA /
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jeden Einzelnen eine Dynamik rein, die
unvorstellbar ist. Also kann der Weg nur
sein, den Kindern und den Menschen von
Anfang an zu ermöglichen, ihre eigenen
Potentiale auszudrücken, zu leben und in
die Gemeinschaft einzubringen. Ihnen zu
zeigen, dass sie bedeutsam sind – ohne
etwas dafür tun zu müssen oder erreichen
zu müssen. Dass sie wachsen können in
der Verbundenheit mit Anderen – das ist
Freiheit und Beziehungsfähigkeit – statt
„entweder-oder“, Gegeneinander oder
Konkurrenz.
• Vor kurzem wurde die „Akademie
für Potentialentfaltung“ gegründet,
auch mit einer Niederlassung in Wien.
Lesen Sie darüber auf der nächsten
Seite.
(Gerald Hüther )
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„Eine der größten Störungen für Selbstheilungs-Prozesse sind gestörte Beziehungen. Wir haben dann nichts mehr auszutauschen. Es geht im Grunde nur um
echte Begegnungen von Herz zu Herz.
Wenn ich mich nicht mehr mit anderen
Menschen austauschen kann, dann brate
ich nur noch im eigenen Saft und das ist
die Hölle“, sagt der Hirnforscher Dr. Gerald Hüther.
Co-Kreativität und Co-Evolution
Auch Anthropologen kommen zu den
gleichen Erkenntnissen: Eine individuelle Gemeinschaft bedeutet, dass alles
Gute, alles Neue vom Einzelnen sofort
an alle verteilt wird – wie die Geschichte des Affen, der gelernt hat den Sand
von der Süßkartoffel zu waschen, um sie
leichter zu essen und innerhalb kürzester Zeit machen es alle Affen nach. Dafür
brauchen wir die offene Begegnung ohne
Konkurrenz, wo einer den anderen wahrnimmt, wie er ist. Das bringt letztlich für
Buchtipp:
„„Kinder gezielt fördern“
von Cornelia Nitsch und Gerald Hüther
≈www.ja.or.at≈ Ja
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